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Antifaschismus

Utopia e.V. von Neonazis bedroht

In der Nacht zum ver­gan­genen Son­ntag haben Unbekan­nte ein Hak­enkreuz in die Haustür eines Wohn­haus­es ger­itzt, in der sich auch der Sitz des Vere­ins Utopia befind­et. Der für seine antifaschis­tis­che und anti­ras­sis­tis­che Bildungs‑, Jugend- und Kul­tur­ar­beit bekan­nte Vere­in sieht dies als klare Botschaft von Neon­azis mit dem Ziel, die Mit­glieder des Vere­ins einzuschüchtern. Erst Ende Mai hat­ten Unbekan­nte die Haustür mit einem Hak­enkreuz beschädigt.

Bere­its am Abend zuvor hat­te eine Gruppe von etwa 6 jun­gen Män­nern, die sich in der ansäs­si­gen Kneipe “Die Bier­bar” aufge­hal­ten hat­ten, gegen besagte Haustür getreten und vor dem Wohn­haus Sprüche wie “Kom­mu­nis­ten­schweine” und “dreck­ige Bolschewi­ki” gerufen.

Ger­ade auf­grund dieser Vor­fälle zeigt sich deut­lich, wie wichtig weit­er­hin das Engage­ment gegen rechte Ide­olo­gien und Struk­turen in Frank­furt ist.

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Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Gedenkkundgebung für Falko Lüdtke

Am 31. Mai vor 13 Jahren wurde Falko Lüdtke in der Spechthausen­er Straße von einem Recht­sex­tremen vor ein Auto gestoßen und starb.

Es han­delte sich dabei nicht um einen tragis­chen Unglücks­fall, son­dern um einen vorsät­zlich geführten Angriff mit tödlichem Aus­gang. Der Täter wurde zu ein­er mehrjähri­gen Haft­strafe verurteilt.

Falko kam mit dem, der ihn dann umbrin­gen sollte, mit dem O‑Bus aus dem Bran­den­bur­gis­chen Vier­tel. Dort hat­te er diesen auf dessen zur Schau getra­gene Hak­enkreuztä­towierung ange­sprochen. Eine sich entspan­nende Diskus­sion set­zte sich im O‑Bus fort. Eine mögliche Sol­i­darisierung von anderen Pas­sagieren mit Falko will ich nachträglich nicht ein­fordern, vielle­icht war schlecht zu erken­nen, worum es ging, und die Angst, Opfer von Gewalt zu wer­den, spielte mit, als Men­schen wegsahen.

Aber es hätte gar nicht soweit kom­men müssen, wenn der Nazi es nicht als völ­lig nor­mal emp­fun­den hätte, allen ein Hak­enkreuz zu präsen­tieren. Dieses Gefühl hat­te ihm bis dahin seine Umge­bung gegeben, im Kietz und während sein­er ABM.

Wofür ste­ht ein Hak­enkreuz? Der Träger iden­ti­fiziert sich mit dem Nation­al­sozial­is­mus und der Wehrma­cht, has­st Juden und bil­ligt den Holo­caust. Gewalt­tätigkeit gehört zum Nazi-Sein, es ist Teil der poli­tis­chen Kul­tur. Zu den Fein­den eines Hak­enkreuzträgers gehören unter anderem von ihm als „Schmarotzer“ beze­ich­nete Punks und Obdachlose.

Nun sitzen die Fre­unde von Falko und Men­schen, denen das Schick­sal des jun­gen Punks ans Herz geht, an jedem Jahrestag nach­mit­tags an der Bushal­testelle „Spechthausen­er Straße“ und erin­nern sich.

Ja, es war von Falko leichtsin­nig, einen bekan­nten Schläger zu kri­tisieren. Hätte er die Schnau­ze gehal­ten, wäre er heute noch am Leben.

Schweigen macht vieles beque­mer. Wer Nazis nicht hin­nehmen will, bekommt Ärg­er mit denen, und wird nach­her noch als “selb­st schuld daran” abgestraft.

Na da machen wir, um Falko zu ehren, mal das Maul auf.

Seit 1990 wur­den in Bran­den­burg min­destens 27 Men­schen Opfer recht­sex­tremer Gewalt. Neun sind bis­lang davon offiziell anerkan­nt. Falko Lüdtke gehört nicht dazu. Dabei war schon im Urteil klargestellt wor­den, dass „ein der recht­en Szene Zuge­höriger gegen einen Ander­s­denk­enden Gewalt aus­geübt“ hat. Im Auf­trag der Lan­desregierung über­prüft derzeit das Pots­damer Moses Mendel­son Zen­trum alle strit­ti­gen Fälle nochmals.

Die fäl­lige staatliche Einord­nung des Tötungsver­brechens an Falko Lüdtke als recht­sex­trem wirft dann die Frage nach der Form eines öffentlichen Erin­nerns auf.

Innen­min­is­ter Diet­mar Woid­ke erk­lärt zur  „Über­prü­fung umstrit­ten­er Alt­fälle ‚Opfer recht­sex­tremer und ras­sis­tis­ch­er Gewalt’“ u. a.:

Sie wis­sen, dass Medi­en, Opfer­schutzein­rich­tun­gen sowie Opfer­hil­fsvere­ine in ein­er entsprechen­den bun­desweit­en Liste für unser Bun­des­land mit­tler­weile 32 der­art motivierte Tötungs­de­lik­te ausweisen. In keinem anderen Land ist die Dif­ferenz zur ‚offiziellen Sta­tis­tik’ so groß. Unter Umstän­den wer­den noch weit­ere Ver­dachts­fälle bekannt.

Wie soll man mit dieser Sit­u­a­tion umge­hen? Sollen wir auf die sein­erzeit einge­gren­zten Erfas­sungskri­te­rien ver­weisen? Sollen wir uns darauf zurückziehen, dass die betr­e­f­fend­en Ver­fahren von der Jus­tiz recht­skräftig abgeschlossen sind? Sollen wir also die Hände heben mit dem Hin­weis ‚Das war nun mal so, das ist Vergangenheit.’?

Ich denke, das ist aus­geschlossen. Lassen Sie mich noch ein­mal an das Leid, an die Trauer und die Fra­gen erin­nern, die nach und zu jedem einzel­nen dieser Ver­brechen gestellt wur­den. Wir sind es den Opfern, aber wir sind es auch ihren Ange­höri­gen schuldig, dass wir die Zweifel an dem ‚Warum’ dieser men­schen­ver­ach­t­en­den Tat­en so weit es irgend­wie geht ausräumen.

Aus ein­er Pressemit­teilung des Min­is­teri­um des Innern Bran­den­burg (MI): 11.03.2013 Woid­ke: Sind es Opfern und Ange­höri­gen schuldig, Zweifel am ‘Warum’ der Tat­en möglichst auszuräu­men | Nr. 019/2013

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Antifaschismus Gender & Sexualität

Offener Brief an die Veranstalter*innen des „Laut gegen Nazis – Campus Open Air“ für eine Absage der Band „Die Orsons“

Unter dem Label „Laut gegen Nazis“ sollen weit über 1000 Besucher*innen mit Bier und Bratwurst ein Zeichen gegen Neon­azis set­zen. Als Haup­tact wurde von den Veranstalter*innen die Band „Die Orsons“ gebucht. Spätestens mit dieser Entschei­dung wird das Open Air untrag­bar, denn in Ihrer Musik weist die Band sex­is­tis­che, anti­semi­tis­che und trans­pho­be Ten­den­zen auf und wird somit zu einem No-Go für eine Ver­anstal­tung gegen Diskriminierung.

In der jün­geren Ver­gan­gen­heit wurde die Band bere­its mehrfach für ihre Lied­texte kri­tisiert, und ihre Auftritte mit öffentlichen Protesten begeg­net.

In mehreren Liedern der Band wer­den expliz­it sex­is­tis­che und anti­semi­tis­che Aus­sagen getrof­fen. So heißt es in dem Lied „Bea­t­les Piraten“:

Ich steh da mit meinem Steifen und denk; „ah okay richtig geil!“ jet­zt wird es Zeit für K.O.-Tropfen im Wein“

In der Darstel­lung von Verge­wal­ti­gungsphan­tasien ver­harm­losen „Die Orsons“ offen sex­u­al­isierte Gewalt. Im sel­ben Lied bedi­enen sie sich anti­semistis­ch­er Ressen­ti­ments, die so in die Öffentlichkeit getra­gen werden:

Ich will, dass Frauen in meine Woh­nung laufen und locke sie wie jüdis­che Pädophile im Auto, „Hey, willst du nen Bon­bon kaufen?“

Im weit­eren Jar­gon der vier Musik­er lassen sich eben­so trans­pho­be Inhalte find­en. Dort zu nen­nen ist das Stück „Horst und Moni­ka“, in dem die The­men Trans­sex­u­al­ität und Trans­gen­der verkürzt dargestellt wer­den und sich gle­icher­maßen sex­is­tis­ch­er Stereo­type bedienen:

Horst fühlte sich nicht mehr wohl in sein’ Kör­p­er, er hat­te genug von sein’ Hoden­sack. (Taschen­bil­lard, immer das gle­iche). Also hat Horst gedacht schneid ich ihn ein­fach ab, trete aus, werde links dann nenn ich mich Moni­ka. (weg mit den Nazis her mit der Scheide)“

Solche men­schen­ver­ach­t­ende Inhalte lassen sich nicht mit ein­er Ver­anstal­tung, die den Namen „Laut gegen Nazis“ trägt, vere­in­baren. Denn sich gegen Neon­azis zu stellen, heißt auch sex­is­tis­che, anti­semi­tis­che und trans­pho­be Inhalte klar zu kri­tisieren und zu zeigen, das men­schen­ver­ach­t­ende Aus­sagen nicht zu dulden sind, auch und erst recht nicht, wenn sie im Rah­men ein­er Ver­anstal­tung, die sich gegen Neon­azis richtet, zur Schau gestellt werden.

Wir fordern deshalb die Absage des Auftritts von „Die Orsons“, sowie eine Stel­lung­nahme und eine inhaltliche Auseinan­der­set­zung der Veranstalter*innen des „Laut gegen Nazis – Cam­pus Open Air“ mit der Band.

Keine Bühne für Sex­is­mus, Trans­pho­bie und Antisemitismus!

26. Mai 2013 — Antifa Cottbus

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

ERNEUT RASSISTISCHE HETZE AUF DEM STADTHALLENVORPLATZ

Um die 25 Neon­azis aus Süd­bran­den­burg, darunter auch aus Guben nah­men daran teil. Zu den Red­nern gehörten unter anderem Pierre Dorn­brach (Bun­desvor­stand der JN) und Ron­ny Zasowk (Leit­er des Kreisver­ban­des Lausitz). Mit ras­sis­tis­chen Parolen gegenüber Geflüchteten und einen ange­blichen “Asylmißbrauch” ver­sucht­en die Neon­azis vor der Kulisse mehrerer Hun­dert Men­schen, welche gle­ichzeit­ig am sel­ben Ort die Jugendwei­he feierten, Aufmerk­samkeit zu erzielen.

Da die Polizei ihre Infor­ma­tio­nen bezüglich der Anmel­dung der Ver­anstal­tung gern für sich behält, war Protest gegen die Kundge­bung nur bed­ingt und in kleinem Rah­men möglich. Ver­mut­lich soll­ten die in der Stadthalle stat­tfind­en­den Feier­lichkeit­en zur Jugendwei­he nicht gestört wer­den. So war nur spon­tan­er antifaschis­tis­ch­er Protest möglich. Trotz­dem ver­sam­melte sich eine kleine Gruppe von Antifaschist_Innen und stell­ten sich mit Trans­par­enten und Fah­nen der Neon­azi-Kundge­bung entgegen.

FOTO-DOKUMENTATION UNTER: ANTIFAPHOTOARCHIVE

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Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Zug der Erinnerung” macht Station in Frankfurt (Oder)

Bere­its zum zweit­en Mal wird der “Zug der Erin­nerung” am Frank­furter Bahn­hof hal­ten. Die mobile Ausstel­lung hat in diesem Jahr das nation­al­sozial­is­tis­che Ver­nich­tungslager Sobi­bor zum The­ma: es soll der Ermor­dung der Kinder aus dem Konzen­tra­tionslager West­er­bork in den Nieder­lan­den gedacht wer­den, da sich ihre Depor­ta­tion in diesem Jahr zum 70. Mal jährt; zudem wird an den im Ver­nich­tungslager Sobi­bor geleis­teten Wider­stand der Häftlinge erinnert.

Inter­essierte Besucher_innen kön­nen am 5. Juni von 08:00 bis 20:00 Uhr die Ausstel­lung besuchen. Größere Grup­pen melden sich bitte beim Amt für Jugend und Soziales Frank­furt (Oder) (Tel: 0335 5525130, Fax: 0335 552885130, heike.papendick@frankfurt-oder.de oder jugendundsoziales@frankfurt-oder.de) an. Eine päd­a­gogis­che Betreu­ung wird durch die RAA Frank­furt (Oder) realisiert.

An diesem Tag um 11:00 Uhr find­et die feier­liche Ero?ffnung der Ausstel­lung mit Reden von Peter Fritsch (Stadtverord­neten­vorste­her), Gunter Dem­nig (Ku?nstler — Ini­tia­tor des Pro­jek­ts Stolper­steine), einem_r Vertreter_in des Utopia e.V. sowie Ru?diger Minow (Zug der Erin­nerung e.V.) statt.

Zusät­zlich gestal­tet der Utopia e.V., unter­stützt durch den Quartiers­fonds des Pro­gramms „Soziale Stadt“ Frank­furt (Oder), rund um den Aufen­thalt des Zuges ein Begleit­pro­gramm: Zusam­men mit dem Kleinen Kino e.V. wird am Fre­itag, den 7. Juni, um 19:30 im Gräfin-Dön­hoff-Gebäude (Europa-Uni­ver­sität, Europaplatz 1) der Film “Sarahs Schlüs­sel” gezeigt. 

Am Son­ntag um 18:00 Uhr referiert Stephan Wirtz im Audi­max AM 03 (Europa-Uni­ver­sität; Logen­str. 2) zu Jüdis­chem Wider­stand gegen das NS-Regime und dem Wider­stand der Sin­ti und Roma. 

Zudem find­et am Mon­tag, den 10. Juni, um 17:00 Uhr ein geführter Gedenkspazier­gang zu den in Frank­furt ver­legten Stolper­steinen mit Ger­hard Hoff­mann (Bund der Antifaschistin­nen und Antifaschis­ten Frank­furt (Oder) e.V.) und Carsten Höft (His­torisch­er Vere­in zu Frank­furt (Oder) e. V.) statt. Tre­ff­punkt ist am Su?deingang der Lenne?-Passagen.

Am Dien­stag, den 11. Juni, wird zum Abschluss um 18:00 Uhr im Audi­max AM 03 (Europa-Uni­ver­sität; Logen­str. 2) der Film „Flucht aus Sobi­bor“ gezeigt. Falls die Umstände es ermöglichen, wird ein Über­leben­der des Auf­s­tands in Sobi­bor in Frank­furt (Oder) zu Gast sein und sich für ein Zeitzeu­genge­spräch zur Ver­fü­gung stellen. Der “Zug der Erin­nerung” ist ein vom gle­ich­nami­gen Vere­in 2007 ini­ti­iertes Pro­jekt, das die Geschichte der nation­al­sozial­is­tis­chen Depor­ta­tio­nen erzählt und mit Hil­fe von Biogra­phien an die Opfer erin­nert. Etwa 420.000 Men­schen kamen seit 2007 auf die Bahn­höfe und gedacht­en der Deportierten.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Law & Order

Kundgebung gegen rassistische „Selbstjustiz“

INFORIOT — Am heuti­gen Dien­stag nah­men 40 Per­so­n­en an ein­er Kundge­bung gegen Ras­sis­mus in Krem­men (Ober­hav­el) teil. Zu der Kundge­bung auf dem Mark­t­platz hat­te das Bünd­nis „Fight Ras­cism Now“ aufgerufen. Es nah­men vor­wiegend aus Berlin angereiste Antifaschist_innen, und Flüchtlinge teil, die sich per Bus vom Flüchtlingscamp am Oranien­platz in Kreuzberg zur Kundge­bung aufgemacht hat­ten. Hin­ter­grund der Kundge­bung war ein ras­sis­tis­ch­er Über­griff auf drei pol­nis­che Ern­te­helfer des Spargel­hofs im Ort­steil Staffelde am Mon­tagabend vor ein­er Woche.

Von „Bürg­er­wehr“ …

Was war passiert? Am Abend des 13. Mai ereignete sich ein Ein­bruchsver­such durch Unbekan­nte in ein Ein­fam­i­lien­haus in der Neu­rup­pin­er Straße in Staffelde. Die Besitzerin rief die Polizei, die jedoch keine Täter_innen aus­find­ig machen kon­nte, wie die PNN berichtete. Die fehlen­den Fah­n­dungsergeb­nisse ver­an­lassten daraufhin einige Einwohner_innen sich zur „Bürg­er­wehr“ zusam­men­zuschließen. Die selb­ster­nan­nten „Hil­f­ssh­er­iffs“ macht­en als poten­zielle Täter drei pol­nis­che Ern­te­helfer aus, hiel­ten sie fest, jagten und schlu­gen sie, zer­rten sie ins Auto und fes­sel­ten sie mit Kabel­bindern an Europalet­ten auf dem Grund­stück. Ein­er der Betrof­fe­nen kon­nte fliehen und informierte einen Vorar­beit­er. Die bei­den anderen Betrof­fe­nen mussten anschließend ambu­lant im Kranken­haus Oranien­burg behan­delt wer­den. Den deutschen Täter_innen dro­ht nun ein Ver­fahren wegen gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung und Frei­heits­ber­aubung, heißt es in der MAZ.

…und „Selb­stjus­tiz“

Der Vor­fall erregte Aufmerk­samkeit über die Lokalme­di­en hin­aus. Selb­st die Polizei schloss eine ras­sis­tis­che Stig­ma­tisierung nicht aus. Einigkeit über den ras­sis­tis­chen Hin­ter­grund des Vor­falls herrscht in Krem­men jedoch nicht. So bestrit­ten Lokalpoli­tik­er auf der Kundge­bung den Hin­ter­grund der Tat und liefer­ten sich Wort­ge­fechte mit den Organisator_innen. Sie reduzierten die Tat auf einen Vor­fall zwis­chen betrunk­e­nen Bauern und Arbeit­ern und beze­ich­neten die Tat als ein Missver­ständ­nis. Ein Bürg­er stellte sich neben die Kundge­bung mit einem Schild auf der er Mit­ge­fühl für die Arbeit­er aus­drück­te, jedoch gle­ichzeit­ig, dass er Ein­brech­er verachte.

Innen­min­is­ter Diet­mar Woid­ke entschuldigte sich einige Tage zuvor, wenn auch nicht bei den Betrof­fe­nen per­sön­lich, dass es Unschuldige traf und warnte vor „Selb­stjus­tiz“ als Vorstoß gegen den Rechtsstaat. Auch der Kremmen­er Bürg­er­meis­ter Klaus-Jür­gen Sasse und Detlef Reckin, Vor­sitzen­der des Stadtverord­neten­ver­samm­lung, entschuldigten sich für den Vor­fall und die Stig­ma­tisierung pol­nis­ch­er Mitbürger_innen in der Stadt.

Das Bünd­nis „Fight Ras­cism Now“ kri­tisiert die aktuelle Debat­te: „Mit Polizeis­ta­tis­tiken, die sug­gerieren, dass Ein­brüche in Berlin und Bran­den­burg generell auf das Kon­to “pol­nis­ch­er Ban­den” gehen wür­den, wird das ras­sis­tis­che Stereo­typ auch in der aktuellen Berichter­stat­tung repro­duziert“, hieß es.

Bürg­er­wehr“ in Brandenburg

Passend zur aktuellen Debat­te um ver­meintliche Gren­zkrim­i­nal­ität wur­den Forderun­gen in den Medi­en nach mehr Sicher­heits­gewährleis­tung durch die Polizei laut. Tat­säch­lich wird in diesen Zusam­men­hang das Konzept “Bürg­er­wehr” durch die Polizei indi­rekt unter­stützt. Durch Handzettel ruft die Bran­den­burg­er Polizei auf Verdächtiges zu melden. Laut Polizeiprä­sid­i­um Pots­dam existieren in Bran­den­burg 76 „soge­nan­nte Sicher­heitspart­ner­schaften“, an denen sich derzeit 480 Bürger_innen beteili­gen. In eini­gen Fällen agieren jedoch Bürg­er­wehren zumin­d­est ansatzweise autonom und ver­fü­gen über Anknüp­fungspunk­te ins organ­isierte extrem rechte Milieu. So hat die NPD in Schöne­iche ver­sucht, eine Bürg­er­wehr gegen soge­nan­nte “krim­inelle Aus­län­der” zu stellen.

Weit­ere Bilder: hier.

 

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Antirassistische Kundgebung in Kremmen

Ras­sis­tis­che Selb­stjus­tiz im bran­den­bur­gis­chen Krem­men: Bürg­er ver­schlep­pen und ver­let­zen polni­sche Erntearbeiter.

Fight Racism Now! organ­isiert eine anti­ras­sis­tis­che Kundge­bung am 21.5. in Krem­men und Busan­reise aus Berlin

Let­zten Mon­tag (13.05.2013) wur­den im brand­bur­gis­chen Krem­men drei pol­nis­che Ern­tear­beit­er von Ein­wohnern des Ortes ange­grif­f­en. Eine Gruppe von Män­nern machte sie fälschlicher­weise für einen am sel­ben Tag verübten Woh­nung­sein­bruch ver­ant­wortlich und eröffnete die Jagd. Die Arbeit­er wur­den gefes­selt, ver­schleppt und geschla­gen, so dass sie anschließend im Kranken­haus behan­delt wer­den mussten. Mittlerwei­le haben sich vom Bürg­er­meis­ter bis zum bran­den­bur­gis­chen Innen­min­is­ter alle entschuldigt. Allerd­ings nicht ohne um Ver­ständ­nis für den ras­sis­tis­chen Über­griff zu wer­ben: Die Zahl der Ein­ruchs­de­lik­te sei “sprung­haft” angestiegen, und schuld seien offen­bar Polen.

Dazu erk­lärt Kam­pag­nen-Sprech­er Felix Jourdan:

Die Offiziellen aus Krem­men und Bran­den­burg sor­gen sich um ihren guten Ruf, und sie wollen wei­ter Ern­tear­bei­t­erIn­nen zu Dump­inglöh­nen anheuern. Aber selb­st in ihren Entschuldigun­gen wieder­holen sie die ras­sis­tis­chen Vorurteile der Täter: dass bei Polen der Ver­dacht auf Straftat­en ja nahe­liege. Den Opfern die Schuld zuzuschieben, das ist typ­isch für Ras­sis­mus in Deutsch­land. Auch während der Pogrome vor zwanzig Jahren wur­den die Betrof­fe­nen für die Gewalt mit ver­ant­wortlich gemacht, die ihnen von Deutschen ange­tan wurde. Schonzeit gibt es nur, so lange man auf brandenburgi­schen Plan­ta­gen für die Dreck­sar­beit gebraucht wird. Deshalb organ­isieren wir eine anti­ras­sis­tis­che Kundge­bung in Krem­men. Wir kri­tisieren nicht nur den Ras­sis­mus von ein paar selbster­nannten Dorf­sh­er­iffs. Wir kri­tisieren eine Gesellschaft, die ganz flex­i­bel nach Herkun­ft und Ver­w­ert­barkeit diskriminiert.”

Die Kundge­bung in Krem­men begin­nt am 21.5. um 16 Uhr auf dem Mark­t­platz. Die Busan­reise aus Berlin ist kosten­los.

Den Aufruf zur Kundge­bung und aktuelle Infos hier: https://www.facebook.com/events/376854409088009/

Für den 25. Mai 2013 organ­isiert Fight Racism Now! eine Demon­stra­tion in Berlin zum dop­pel­ten Jahrestag der Abschaf­fung des Grun­drechts auf Asyl und des Mor­dan­schlags von Solin­gen. Aus mehreren Städten sind Bus- und Zugan­reisen organ­isiert. Start ist um 14 Uhr in der Wil­helm­straße Ecke Han­nah-Arendt-Straße. Die Demons­tration endet mit ein­er Abschlus­sundge­bung und einem Konz­ert auf dem Oranien­platz in Kreuzberg.

Alle In­fos unter www.fightracismnow.net

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Antifaschismus

1000 bei Protest gegen Neonazi-Konzert in Finowfurt

INFORIOT — Der 18. Mai war ein gelun­gener Tag für Antifaschist_innen im Barn­im. An drei Orten protestierten ins­ge­samt über 1000 Men­schen gegen neon­azis­tis­che Ver­anstal­tun­gen und nah­men so den Neon­azis die Bühne.

Etwa 70 Anwohner_innen stell­ten sich gegen eine Kundge­bung der NPD “gegen Asylmiss­brauch” in Bernau. In Wan­dlitz waren es 150 Men­schen, die ver­hin­derten, dass die NPD vor dem Flüchtlingswohn­heim Gehör fand. Gegen ein Neon­azikonz­ert in Finow­furt protestierten bis zu 1000 Men­schen. Die Anfahrtswege wur­den zum Teil block­iert. Das Recht­srock-Konz­ert wurde am Abend durch die Polizei aufgelöst.

Bernau — Kundge­bung­sort block­iert, laut­stark­er Protest

Kurzfristig hat­te die NPD für den Sam­stag­mor­gen drei Kundge­bun­gen im Kreis Barn­im angemeldet. Bei der ersten, am Ein­wohn­er­meldeamt in Bernau, wur­den die NPD-Aktivist_in­nen von 70 Men­schen laut­stark aus­ge­buht. Der Kundge­bung­sort der NPD war zudem durch Bernauer_innen blockiert.

Das Mot­to der Wan­derkundge­bun­gen war “Ein­mal Deutsch­land und zurück — Asylmiss­brauch stop­pen”, eine Kam­pagne, welche die NPD seit eini­gen Monat­en bun­desweit durch­führt. Im laut­en Protest gin­gen die Het­zre­den der NPD voll­ständig unter. Bernaus Bürg­er­meis­ter Hubert Hand­ke (CDU) beteiligte sich an den Protesten, zu denen das Bernauer Net­zw­erk für Tol­er­anz und Weltof­fen­heit aufgerufen hatte.

Wan­dlitz — Wohn­mo­bil auf Straße stehengeblieben

Die Tour der NPD ging weit­er nach Wan­dlitz. Auch dort stieß die neon­azis­tis­che Partei auf starken Gegen­protest. Während am Bahn­hof Wan­dl­itzsee etwa 90 Men­schen gegen die NPD demon­stri­eren, waren es am Flüchtlingswohn­heim sog­ar 150. Der Runde Tisch Wan­dlitz, der sich in den let­zten Wochen im Flüchtling­sheim engagierte, hat­te zu Protesten gegen die ras­sis­tis­chen Kundge­bun­gen aufgerufen.

Die Protestieren­den zeigten sich bunt und kreativ. Neben Gesän­gen mehrerer Chöre, Trillerpfeifen und Buh-Rufen, gab es auch Ver­suche, die Straße, auf der der NPD-Truck vom Bahn­hof in Rich­tung Flüchtlingswohn­heim fuhr, zu block­ieren. Eine Men­schen­block­ade wurde von der Polizei schnell aufgelöst. Ein zuvor ste­henge­bliebenes Wohn­mo­bil versper­rte der NPD jedoch für einige Zeit den Weg. Es dauerte einige Minuten und mehrfache Auf­forderun­gen durch die Polizei, bis der Besitzer das Fahrzeug zur Seite fuhr.

Finow­furt — Entschlossene Bünd­nis­demon­stra­tion verzögert Nazianreise

Die wohl wichtig­ste Nachricht des Tages: Zum ersten Mal seit sechs Jahren ist es gelun­gen, eine deut­lich­es Zeichen gegen die Recht­srock-Konz­erte auf dem Grund­stück von Neon­azi Klaus Mann in Finow­furt zu set­zen. Das Bünd­nis “Finow­furt Naz­ifrei” hat­te unter dem Mot­to “Den Nazis den Steck­er ziehen” zu ein­er Bünd­nis­demon­stra­tion aufgerufen. Um die 1000 Men­schen beteiligten sich daran, darunter Bürg­er­meis­ter Uwe Schoknecht und das lokale Bünd­nis “Bunte Schorfheide”.

Die Demon­stra­tion endete vor der Auto­bahn­brücke. Die B167, die auch durch Finow­furt führt, sowie die Auto­bahnz­u­fahrt wur­den dadurch versper­rt. Auf der Auto­bahn 11 kam es zu Verkehrs­be­hin­derun­gen — was die Anreise der Neon­azis beein­trächtigte. Die Polizei sper­rte bei­de Auto­bahnz­u­fahrten und leit­ete die anreisenden Neon­azis über Marien­werder zum Konz­ert­gelände. Viele Finowfurter_innen, andere Brandenburger_innen und Berliner_innen har­rten aus.

Polizei zieht den Stecker

650 Neon­azis sam­melten sich im Laufe des Nach­mit­tags auf dem Konz­ert­gelände. 13 Bands sowie eine Über­raschungs­band waren angekündigt. Über 20 Neon­aziver­anstal­tun­gen habe es in den let­zten sechs Jahren auf dem Gelände gegeben, berichtete das Berlin­er Apabiz im Vor­feld. Neon­azis hat­ten für je 30 Euro Karten erwor­ben um Szene­größen wie “Sleip­nir” und “Legion of Thor” zu sehen. Die Polizei kon­trol­lierte die anreisenden Neon­azis. Rei­hen­weise Autos aus Bran­den­burg, Sach­sen, Meck­len­burg-Vor­pom­mern, Thürin­gen, Hes­sen, aber auch aus der Schweiz warteten an den Kontrollpunkten.

Im Vor­feld hat­ten die Konzertorganisator_innen ihre Gäste darauf hingewiesen, Waf­fen, waf­fenähn­liche Gegen­stände und ver­fas­sungswidrige Sym­bole zu Hause zu lassen. Bei ver­gan­genen Ver­anstal­tun­gen waren diese Grund für Ver­anstal­tungsauflö­sun­gen durch die Polizei. Vor­sor­glich stand an diesem Nach­mit­tag ein Wasser­w­er­fer der Polizei am Gelände.

Klaus Mann, Vor­sitzen­der der Partei “Die Rechte” in Bran­den­burg, hat­te sein Gelände der Berliner­in Gesine Hen­nrich zur Ver­fü­gung gestellt. Hen­nrich, ehe­mals Mit­glied des inzwis­chen ver­bote­nen Berlin­er “Front­bann 24”, pflegt, eben­so wie Mann, gute Kon­tak­te in die neon­azis­tis­che Kam­er­ad­schafts- und Recht­srock­szene. Als Ordner_innen — Selb­st­beze­ich­nung: “Staffel” — fungierten daher auch Aktivist_innen aus dem Front­bann 24 um Uwe Dreisch aus Berlin.

Im Vor­feld hat­te die Gemeinde Schorfhei­de ver­an­lasst, dass das Konz­ert um 22 Uhr enden musste. Laut Bünd­nisangaben wurde das Konz­ert jedoch schon gegen 21:25 Uhr durch die Polizei aufgelöst. Mehrfach sei es zu “Hit­ler­grüßen” gekommen.

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Antifaschismus

Roter Mai und rechte Übergriffe

Die Aktio­nen am 01. Mai und zum Tag der Befreiung, sowie die mas­sive Mobil­isierungstätigkeit haben aber auch die Nazis aufgeschreckt. Anfein­dun­gen und Über­griffe faschis­tis­ch­er Pro­voka­teure, erfahren in let­zter Zeit eine ras­ante Zunahme.
Nur einige Beispiele hier­für sind der Far­ban­schlag auf das antifaschis­tis­che Denkmal im Cot­tbuser Puschk­in­park in der Nacht zum 8. Mai, Ein­schüchterungsver­such­er aller Orten, hun­derte Aufk­le­ber der Spreelichter, Störak­tio­nen gegen Kundge­bun­gen oder die Ver­suche, „nation­al befre­ite Zonen“ zu schaf­fen. Die Nazis set­zen noch immer auf die Stil­isierung als ausster­ben­des Opfer­volk und Heldenkult hin­ter den Plas­tik­masken der ver­bote­nen Wider­stands­be­we­gung Süd­bran­den­burg. Antifaschis­ten wurde nachts ange­grif­f­en und ein anderes Mal bedro­ht. Zu den wider­wär­tig­sten Manövern der Naz­ibande der let­zten Tage zählt der tätliche Angriff auf eine hochschwan­gere Pas­san­tin am Rande der NPD-Kundge­bung vom 12. Mai, die für eine Gegen­demon­stran­tin gehal­ten wurde. Dabei wurde sie umhergeschub­st und mit der Dro­hung belegt, dass sie auf sich und ihre „Miss­ge­burt“ auf­passen solle. 

Daher reicht es uns nicht im Mai zweimal die Fahne zu hissen Wir sind noch lange nicht müde und wollen mehr. Der ganze Nazipö­bel und nation­al­is­tis­che und ras­sis­tis­che Debat­ten hier reichen uns! Deshalb wollen wir dann am 18.05. auf die Straße. “Kämpfen in der Krise — Gemein­sam gegen Recht­spop­ulis­mus und Kap­i­tal­is­mus” lautet das Mot­to der Demon­stra­tion, die 19 Uhr am Stadthal­len­vor­platz begin­nen soll. Wir nehmen die aktuellen Ten­den­zen zu Nation­al­is­mus und pauschaler Verunglimp­fung der Bevölkerung der Krisen­staat­en in Europa zum Anlass, um laut und öffentlich unsere Sol­i­dar­ität mit dem Betrof­fe­nen und Protestieren­den zu bekun­den. Wir protestieren gegen den Kap­i­tal­is­mus, der die Krisen her­vor­bringt und gegen die Poli­tik der sozialen Ver­nich­tung in Europa. Wir wollen damit ein deut­lich­es Gegengewicht zu den recht­en Parolen in der Öffentlichkeit erzeugen. 

Wir bet­ten diese Demon­stra­tion in die Aktiv­itäten auf dem diesjähri­gen Pfin­gst­camp der SDAJ im Osten in Cot­tbus ein. Im Strom­bad gibt es das ganze Woch­enende über ein umfan­gre­ich­es Pro­gramm. Vorträge und Diskus­sion­srun­den beschäfti­gen sich mit Fra­gen der Bil­dungs- und Mieten­poli­tik, Kuba und Ecuador, EU und Krise­n­analyse sowie Wasser­pri­vatisierung und Öko-Ide­olo­gie im Kap­i­tal­is­mus. Außer­dem tauschen wir uns über die Erfahrun­gen der poli­tis­chen Kämpfe der Auszu­bilden­den und in der Betrieb­sar­beit aus.
Wir sind also the­ma­tisch sehr bre­it aufgestellt und bieten für beina­he jeden etwas, der sich aus­tauschen, disku­tieren und ler­nen möchte, damit die poli­tis­che Auseinan­der­set­zung der Linken in Cot­tbus nicht mehr im pri­vat­en oder im Elfen­bein­turm stat­tfind­en muss.
Wir wollen damit den braunen All­t­ag in Cot­tbus etwas auf­brechen und schaf­fen Raum für ein­deutig linke Aktiv­itäten und Frei­heit­en, wie es sie son­st in Cot­tbus sel­ten gibt. 

Wir kämpfen gemein­sam in der Krise, wir zeigen den Nation­al­is­ten die Faust und was wir vom Kap­i­tal­is­mus wollen — seine Über­win­dung!
Kommt zum Pfin­gst­camp, kommt alle am 18.05. her­aus auf die Straße und nutzt die Möglichkeit­en im roten Mai in Cottbus!

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Antifaschismus

Lehnin lässt sich nicht überschatten

INFORIOT Am Son­ntag (12. Mai) demon­stri­erten 70 Men­schen gegen Geschicht­sre­vi­sion­is­mus und Neon­azis­mus in Lehnin (Pots­dam-Mit­tel­mark). Unter den Mot­to „Gegen rechte Gewalt und rechte Umtriebe“ hat­te die Linksju­gend und die Antifa West­bran­den­burg auf Ini­tia­tive lokaler Jugendlich­er zur Demon­stra­tion aufgerufen, nach­dem in der Nacht vom 8. zum 9. Mai etwa 20 ver­mummte Neon­azis einen unangemelde­ten Aufzug durch die Stadt durch­führten. Es sollte „ein deut­lich­es Sig­nal (geset­zt wer­den), dass der ländliche Raum keine Spiel­wiese für (Neo)nazis ist“, hieß es im Aufruf.

Gegen die Schattengestalten

Unter den Teil­nehmenden waren eben­falls Mit­glieder der “Vere­ini­gung der Ver­fol­gten des Naziregimes, Bund der Antifaschistin­nen und Antifaschis­ten” (VVN-BdA) und auch der Bürg­er­meis­ter Bernd Kreyken­bohm. Zum Auf­takt wur­den Reden durch Vertreter_innen der Partei DIE.LINKE und der Antifa West­bran­den­burg verlesen. 

In ihren Rede­beitrag the­ma­tisierte die Antifa West­bran­den­burg aktuelle neon­azis­tis­chen Entwick­lun­gen in der Region, erin­nerten aber auch an den im Novem­ber 1992 von Neon­azis ermorde­ten Rolf Schulze. Nach der Kundge­bung ging es dann auf eine kleine Runde um den Bus­bahn­hof. Zum Ende der Ver­samm­lung wur­den Neon­azis­chmier­ereien durch abwaschbare Sprühkrei­de über­malt. Ein Sprech­er der Antifa West­bran­den­burg bezeich­nete es als beschä­mend, dass die Stadt es nicht geschafft hat­te die Schmier­ereien zu ent­fer­nen. Am Rande der Demon­stra­tion beobachteten vere­inzelt Neon­azis den Aufzug aus ihren Autos her­aus.

Spreelichter Reloaded?

Im Inter­net beken­nt sich eine bish­er unbekan­nte Grup­pierung unter den Namen „Licht und Schat­ten“ zum Fack­el­marsch. Nach Angaben von Anwohner_innen zogen diese am besagten Abend durch die Straßen Lehnins und skandierten Parolen, welche die Befreiung Nazideutsch­lands durch die Alli­ierten ver­höh­n­ten und einen klaren nation­al­sozial­is­tis­chen Bezug hat­ten. Außer­dem wur­den Böller gezün­det und Schnipsel, die auf eine Web­seite ver­weisen, hin­ter­lassen. Sowohl die Insze­nierung der Aktion, wie auch die Web­seite erin­nern stark an die „Spreelichter“. Die „Spreelichter“ waren ein Pro­jekt der „Wider­stands­be­we­gung Süd­bran­den­burg“, welche im Juni 2012 ver­boten wurde.

Weit­ere Bilder gibt es hier und hier.

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