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Roots Germania

Wall­mow — Fre­itagabend let­zter Woche hat­te der Dor­fkrug in Wall­mow reich­lich erwarteten und uner­warteten Besuch. Weit über 50 Wall­mow­erIn­nen waren gekom­men, um sich den Film „Roots Ger­ma­nia“ von Mo Asumang anzuschauen und hin­ter­her darüber mit der Filmemacherin zu disku­tieren und gle­ichzeit­ig die eigene Sit­u­a­tion in Wall­mow zu reflektieren.

Kommt ihr auch zum Film, die Glatzen sind schon da!“ Diese SMS erre­ichte „gegenrede.info“ an diesem Abend. Ange­lockt durch eine pro­voka­tive Über­schrift in der Pren­zlauer Zeitung „Nazi-Streifen und Diskus­sion­s­abend“ warteten die recht­en Jugendlichen vor und in der Kneipe auf den Auftritt von Mo Asumang.

gegenrede.info“ kam nicht. Dafür kamen die Fre­unde und Helfer von der mobilen Ein­satz­gruppe gegen Gewalt und Aus­län­der­feindlichkeit (Mega), die auch Zeitung gele­sen hat­ten und ließen erst gar keine Unklarheit­en aufkom­men welchen Ver­lauf der Filmabend nehmen kön­nte. Dementsprechend verg­ing den recht­en Gesellen die Lust aufs Stre­it­ge­spräch, und sie beschränk­ten ihren Aufen­thalt auf die Schankstube, was von eini­gen Teil­nehmern der Ver­anstal­tung ern­sthaft bedauert wurde.

In ihrer heuti­gen Aus­gabe entschuldigt sich die Redak­tion der Pren­zlauer Zeitung für ihre inhaltlich unko­r­rek­te Verk­nap­pung der Über­schrift bei der Vorankündi­gung der Ver­anstal­tung am 8. Mai.

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Thor Steinar Geschäft in Frankfurt (Oder) endgültig geschlossen

Frank­furt (Oder) — Nach­dem das umstrit­tene Geschäft „Rabennest“ in der Dres­den­er Straße in Frank­furt (Oder) bere­its am 18. April 2009 offiziell den Betrieb eingestellt hat­te, ist seit Anfang Mai nun auch das kom­plette Ladengeschäft geräumt.

Obwohl der Laden schon offiziell geschlossen war, kon­nten noch weit­er über einen tele­fonis­chen Kon­takt zur Laden­in­hab­erin Kora Krup­ke, Waren der Marken Thor Steinar sowie Eric & Sons bezo­gen wer­den. Über eine im Schaufen­ster des Geschäfts aus­ge­hangene Tele­fon­num­mer war es möglich kurzfristig einen Ter­min mit ihr zu vere­in­baren. Am Tele­fon ver­sicherte sie, dass der Laden­be­trieb weit­erge­he und das Geschäft nur vorüberge­hend geschlossen sei. Da nun die Laden­räume kom­plett leerg­eräumt sind, ist jedoch davon auszuge­hen, dass dies nicht der Fall ist.

Ob Kora Krup­ke oder mögliche Geschäftspart­ner­In­nen, nach dem 3. gescheit­erten Anlauf noch ein­mal ver­suchen wer­den, Nazik­lei­dung an einem anderen Ort in der Stadt zu verkaufen, ist unbekan­nt. Dies gilt es weit­er wach­sam zu beobachten.

Bevor der Laden in die Dres­den­er Straße zog, war er bere­its unter dem Namen „Nordic Com­pa­ny“ am Bahn­hof und in der Lin­den­straße ansäs­sig. Das Geschäft ver­trieb vor allem Mode der recht­en Marken Thor Steinar und Eric & Sons und war deshalb mehrfach in die Kri­tik ger­at­en. Neben der antifaschis­tis­chen Recherchegruppe Frank­furt (Oder) hat­ten sich auch die Inter­es­sen­ge­mein­schaft Beresinchen und die Plat­tform gegen Rechts für eine Kündi­gung des Geschäfts eingesetzt.

Der Grund für die Auf­gabe des Ladens ist derzeit unbekan­nt. In der Ver­gan­gen­heit war es mehrfach zu Sachbeschädi­gun­gen an dem Geschäft gekommen.

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Antifaschismus

Rechtsrockkonzert am 1. Mai in Biesenthal

Biesen­thal — Am 1. Mai hat es ein Recht­srock­konz­ert im von der NPD Barn­im-Uck­er­mark (BUM) genutzten ehe­ma­li­gen Stasigelände in Biesen­thal vor über 100 Nazis gegeben. Das geht aus einem Forum­sein­trag im inter­na­tionalen Nazi-Forum “thiazi.net” her­vor. Dabei sollen drei Recht­srock-Bands aufge­treten sein: “Star­garder Jungs”, “Täter­volk” und “Exzess”.

Aus dem Thread oder Diskus­sion­sstrang “Sol­i­dar­ität­sKonz­ert am 1. Mai” geht eben­falls her­vor, dass die Polizei vor Ort war und die Fahrzeuge der anreisenden Recht­sex­trem­is­ten kon­trol­liert hat. Dabei sollen auch Musikin­stru­mente beschlagnahmt wor­den sein. Das Konz­ert habe aber trotz­dem stattge­fun­den, heißt es in dem Forum­sein­trag weit­er, “Trotz all der Schikane schafften die Grün Weis­sen es doch nicht alle Instru­mente sich­er zu stellen und so war der Abend gesichert.”

In den Pressemit­teilun­gen des Schutzbere­ich­es Barn­im fand sich allerd­ings kein Hin­weis auf den Ein­satz in Biesen­thal. Die Sprecherin der Polizei des Schutzbere­ich­es Barn­im, Mar­ti­na Schaub, bestätigte jedoch gegenüber “gegenrede.info” Verkehrskon­trollen in Biesen­thal am 1. Mai nach­dem man Per­so­nen­zu­lauf auf das Objekt fest­gestellt habe. Sie bestätigt auch, dass im Zuge der Gefahren­ab­wehr Musikin­stru­mente beschlagnahmt wur­den. Ob es wirk­lich zu einem Konz­ert gekom­men sei, könne sie nicht sagen. Die Beamten hät­ten keine Musik wahrgenom­men. Während im Thread von 150 Anwe­senden geschrieben wird, spricht die Polizei von knapp über 100 Per­so­n­en, die das ehe­ma­lige Stasigelände betreten haben.

Das Recht­srock­konz­ert ist nach der Geburt­stags­feier der Kam­er­ad­schaft Märkisch Oder Barn­im (KMOB) am 21. März diesen Jahres, das zweite größere Tre­f­fen von Recht­sex­trem­is­ten auf dem ehe­ma­li­gen Stasigelände in Biesenthal.

Das Gelände, das früher von der Stasi und nach der Wende durch den Kreis Barn­im als Asyl­be­wer­ber­heim genutzt wurde, gilt schon seit let­ztem Früh­jahr als Opjekt recht­sex­trem­istis­ch­er Begier­den. Möglich­er Pächter oder zukün­ftiger Eigen­tümer wird nach jet­zigem Wis­sens­stand allerd­ings nicht die NPD sein. “Das Gelände ist von ein­er Dev­as­ta GmbH in Grün­dung gepachtet wor­den. Geschäfts­führer ist der ehe­ma­lige NPD-Kreis­chef von Barn­im-Uck­er­mark Mike Sandow”, so Biesen­thals Bürg­er­meis­ter André Stahl.

Um die Sor­gen und Äng­ste der Ein­wohn­er Biesen­thals zu vertreiben, hat­te sich die Dev­as­ta GmbH im let­zten Jahr in einem Flug­blatt an die Öffentlichkeit gewandt. Unter der Über­schrift “Ein offenes Wort zum ehe­ma­li­gen Asyl­be­wer­ber­heim in Biesen­thal” ver­suchte die ihren Namen nicht nen­nende “Geschäft­sleitung” zu vernebeln: “Zu keinem Zeit­punkt war oder ist die NPD Eigen­tümer, Mieter oder Pächter der Immo­bilie im Erich-Müh­sam-Weg und es fan­den auch keine ‚NPD-Ver­anstal­tun­gen’ statt. Entsprechend kann die NPD auch kein ‘Schu­lungszen­trum’ errichtet oder geplant haben.”

Unab­hängig davon, wie die Eigen­tumsver­hält­nisse wirk­lich sind, die NPD BUM kann das Grund­stück jed­erzeit nutzen und tut das auch, um den jun­gen Kam­er­aden, auf die sie ja im kom­menden Wahlkampf angewiesen ist, einen Platz zum Feiern zu bieten.

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Antifaschismus

Erinnerung an den Tag der Befreiung

Am 8. Mai 1945 brach mit der Gesamtka­pit­u­la­tion der faschis­tis­chen Achse vor den Vertretern der alli­ierten Stre­itkräfte in Europa auch die nation­al­sozial­is­tis­che Dik­tatur in ihrem noch verbliebe­nen Macht­bere­ich zusam­men. Die Herrschaft des Faschis­mus, in der deren Vertreter durch ihrer ver­brecherische Ide­olo­gie das Leben von mil­lio­nen Men­schen als min­der­w­er­tig betra­chteten und es ihnen durch ihren weltan­schaulich bed­ingten Gewalt­fetis­chis­mus sowie Mordlüstern­heit nah­men, war damit beendet.

Zu Recht wird der 8. Mai deshalb noch heute als Tag der Befreiung im gesamten europäis­chen Raum began­gen, an dem den Gefal­l­enen der alli­ierten Stre­itkräfte eben­so gedacht wird, wie den Opfern der faschis­tis­chen Diktaturen.

Im Gel­tungs­bere­ich des Grundge­set­zes wurde sich, auf­grund der poli­tis­chen Entwick­lung während des so genan­nten “Kalten Krieges”, lange Zeit schw­er getan, dass Ende der Nation­al­sozial­is­ten sowie deren Helfern als befreien­den Akt zu werten. Lange Zeit wurde mit dem 8. Mai vor allem ein Tag der Nieder­lage verbunden.

Erst 1985, anlässlich des 40. Jahrestages, erkan­nte das dama­lige Staat­sober­haupt der Bun­desre­pub­lik den 8. Mai als “Tag der Befreiung” an.

Im Bere­ich der neuen Bun­deslän­der wurde jedoch, auf­grund der anderen poli­tis­chen Entwick­lung, dem 8. Mai von Anfang an eine dem Anlass angemessene Erin­nerung zu gedacht. Hier war der “Tag der Befreiung” zeitweise sog­ar geset­zlich­er Feiertag, an dem gemein­sam mit Vertretern der Roten Armee, welche die Haupt­last des Krieges gegen den Faschis­mus trug, den für die Frei­heit Gefal­l­enen sowie den Opfern des Faschis­mus gedacht wurde.

Noch heute wird ihr Andenken, so auch in Prem­nitz und Rathenow am gestrige Tage, durch die erbracht­en Ehrerweisun­gen gewahrt. In den bei­den Städten gehört es nach wie vor zur Tra­di­tion am 8. Mai den Opfern des Faschis­mus sowie den Gefal­l­enen der Roten Armee durch Ver­anstal­tun­gen an sym­bol­is­chen Orten zu gedenken und durch Kranznieder­legun­gen zu würdigen.

In ihrem Rede­beitrag am Denkmal der Opfer des Faschis­mus in Prem­nitz warnte die Kreistagsab­ge­ord­nete Susanne Meier (Die Linke) im Hin­blick auf die jüng­sten Ereignisse in der Region zudem auch vor (neo)nazistischen Ten­den­zen in der heuti­gen Gesellschaft und ent­larvte das ein­seit­ige Erin­nerungsver­mö­gen deren Anhänger als Tak­tik, um die Ver­brechen der Nazi Dik­tatur zu rel­a­tivieren. Passend zum Tag der Befreiung kündigte die Abge­ord­nete, die gle­ichzeit­ig in einem lokalen Aktions­bünd­nis gegen (Neo)nazis aktiv ist, im Hin­blick auf diese Erschei­n­un­gen ein entschlossenes Vorge­hen und einen Kampf mit allen demokratis­chen Mit­teln an. 

Denn “der Sieg der Alli­ierten über die Bar­barei”, so ein weit­er­er Red­ner zur Zer­schla­gung des NS Sys­tems vor 64 Jahren, ist ein Ereig­nis “das uns den Opti­mis­mus ver­lei­ht, uns auch in der heuti­gen Zeit gegen neue Nazis zu behaupten.”

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Am 23.05.: Gemeinsam gegen Nazis in Luckenwalde

Am 23.Mai, dem Tag des Grundge­set­zes, wollen Neon­azis aus dem mil­i­tan­ten
Spek­trum der freien Kam­er­ad­schaften eine Demon­stra­tion in Luck­en­walde,
wenige Kilo­me­ter südlich von Berlin durch­führen. Diese faschis­tis­che
Demon­stra­tion ist der vor­läu­fige Höhep­unkt ein­er beson­ders
aktion­sori­en­tierten mil­i­tan­ten Neon­aziszene in Tel­tow-Fläming. Nach­dem am
Anfang des Jahres die Freien Kräfte Tel­tow-Fläming mehrfach
Gedenkver­anstal­tun­gen zur Shoah in der bran­den­bur­gis­chen Kle­in­stadt Zossen
gestört haben und durch mehre Sprühereien auf sich aufmerk­sam gemacht
haben, wollen sie nun ihre men­schen­ver­ach­t­ende Ide­olo­gie nach Luck­en­walde
tra­gen. Unter dem Mot­to „60 Jahre Lüge sind genug! Schluss mit diesem
Volks­be­trug“ mobil­isieren die freien Kräfte bun­desweit. Der Aufruf, der
vom ange­blichen „Betrug am deutschen Volk“ schwadroniert, ent­larvt die
anti­semi­tis­che und geschicht­sre­vi­sion­is­tis­che Wah­n­welt der Neon­azis, und
belegt außer­dem die enge Zusam­me­nar­beit zwis­chen jun­gen Neon­azis und den
ein­schlägig bekan­nten Berlin­er Reichs­bürg­ern Rain­er Link und Gerd Wal­ter,
die sich eben­falls in Berlin­er Umland niederge­lassen haben. Angemeldet
wurde die Demon­stra­tion, die vom Bahn­hof Rich­tung Innen­stadt und wieder
zurück­ge­hen soll von dem bekan­nten Neon­azi und Mit­glied der Freien Kräfte
Den­nis Här­tel. Dieser geht derzeit von 300 Teil­nehmern aus, die in
Luck­en­walde ihr Unwe­sen treiben wollen.

Aus diesem Grund hat sich das spek­trenüber­greifende antifaschis­tis­che
Bünd­nis „Link­er Fläming Unit­ed“ gegrün­det, welch­es sich unter dem Mot­to:
„Gemein­sam gegen Nazis – Kein Ort für die Ver­drehung der Geschichte!“ den
Neon­azis an diesem Tag ent­ge­gen­stellen will.

Wir kön­nen Sie aufhal­ten! Lassen wir es nicht zu, dass sich Neon­azis im
Berlin­er Hin­ter­land bre­it machen! Lassen wir es nicht zu, dass die Freien
Kam­er­ad­schaften in Bran­den­burg in aller See­len­ruhe ihre
men­schen­ver­ach­t­ende Ide­olo­gie ver­bre­it­en kön­nen. Set­zten wir ihnen aktiv­en
und bre­it­en Wider­stand ent­ge­gen und putzen wir die Nazis auch von
Luck­en­walden­er Straßen.

Kommt deshalb alle am 23.Mai um 11 Uhr nach Luck­en­walde! Beteiligt euch
dort an unser­er großen Bünd­nis­de­mo und nutzt die dezen­tralen
Kundge­bung­sorte, um euren antifaschis­tis­chen Protest Aus­druck zu
ver­lei­hen!

Kein ruhiges Hin­ter­land für Faschis­ten!
Am 23.Mai Neon­azis kreativ und offen­siv entgegentreten!

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Antifaschismus Geschichte & Gedenken

270 bei Feier und Gedenken in Bernau zum 8.Mai

Bernau – Etwa 270 Men­schen feierten und gedacht­en dem 8. Mai – dem Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus.

Organ­isiert und aufgerufen hat­ten die Bernauer Linkspartei, das Bernauer Net­zw­erk für Tol­er­anz und Weltof­fen­heit, der Jugendtr­e­ff Dos­to und die Antifaschis­tis­che Aktion Bernau.

Im Aufruf der Antifa Bernau hieß es: „Für uns gilt es, am 8. Mai an die Opfer der schreck­lichen Tat­en der Nation­al­sozial­is­ten zu erin­nern.“ Eben­so, so heißt es weit­er, sei es ein Anlass „den Frauen und Män­nern der Roten Armee und der alli­ierten Stre­it­macht für die Zer­schla­gung Nazi-Deutsch­lands zu danken und die Befreiung vom deutschen Faschis­mus zu feiern.“

In drei Sta­tion teilte sich die Ver­anstal­tung. Die Kundge­bung begann am Denkmal für die Gefall­en der Roten Armee mit musikalis­chen Beiträ­gen des deutsch-rus­sis­chen Chors Kalin­ka. Dag­mar Enkel­mann (MdB, die Linke) erin­nerte an die Befreiung Bernaus am 20/21.April und nahm Bezug zu aktuellen Gefahr des Recht­sex­trem­is­mus, in dem sie ein Ver­bot der anti­demokratis­chen und recht­sex­tremen NPD fordert. Ein­ge­laden war außer­dem ein Mil­itärat­ache der rus­sis­chen Botschaft. Er erin­nerte an die rus­sis­chen Sol­dat­en, die ihr Leben im Kampf für die Frei­heit ließen. Danach ging es weit­er zum Deser­teur­denkmal, auf der gegenüber­liegen­den Straßen­seite. Dort erin­nerten Mit­glieder des Net­zw­erkes für Tol­er­anz und Weltof­fen­heit an jene Kriegs­di­en­stver­weiger­er, die gefoltert und ermordet wur­den. Sie forderten „Nie wieder Faschis­mus, Nie wieder Krieg!“. Zum Abschluss feierten die Anwe­senden, bei strahlen­dem Son­nen­schein, auf dem Mark­t­platz mit Sekt und Kuchen.

Eine Gedenkkundge­bung anlässlich des 8.Mai gibt es seit vie­len Jahren, die Idee diesem Tag auch eine feier­lichen Charak­ter zu geben, stieß zu Beginn auf Ver­wun­derung“, sagt Maria Buch­heim, Press­esprecherin der Antifa Bernau. Mit­tler­weile im drit­ten Jahr, sei das Festessen zu ein­er Tra­di­tion geworden.

Für die noch leben­den Jüdin­nen und Juden, Sin­ti und Roma, poli­tis­chen und religiösen Ver­fol­gten, Zwangsarbeiter_innen, Widerstandskämpfer_innen und eben­so Sol­dat­en und Ange­höri­gen der alli­ierten und sow­jetis­che Armeen ist die bedin­gungslose Kapit­u­la­tion Deutsch­lands und das Ende das Drit­ten Reich­es, das Ende von Massen­mord, Depor­ta­tio­nen, Unter­drück­ung und Verfolgung.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Bildung & Kultur Geschichte & Gedenken jüdisches Leben & Antisemitismus Law & Order

Geschenktem Gaul ins Maul geschaut

Brüs­sow — Der geschenk­te Gaul wäre wohl zu stör­rig gewe­sen. Anders kann man es sich nicht erk­lären, dass die Mit­glieder des Amt­sauss­chuss­es im Amts­bere­ich Brüs­sow in der let­zten Woche das Ange­bot des „Lokalen Aktion­s­planes Uck­er­mark“ (LAP) ein­stim­mig abgelehnt haben, eine im Rah­men des Bun­de­spro­gramms „Jugend für Vielfalt, Tol­er­anz und Demokratie – gegen Recht­sex­trem­is­mus, Frem­den­feindlichkeit und Anti­semitismus“ finanzierte Sozial­rau­m­analyse im Bere­ich Brüs­sows durchzuführen.

Lei­der blieben die Gründe für diese Ablehnung bis jet­zt im Dunkeln. Während der Amt­sauss­chuss­sitzung gab es nur wenige Wort­mel­dun­gen zu diesen The­ma: Amts­di­rek­tor Neu­mann teilte mit, dass die Stadt Tem­plin eine Sozial­rau­m­analyse mit Unter­stützung des LAP Uck­er­mark durch Wis­senschaftler der Uni­ver­sität Pots­dam durch­führen lassen wird. Der Vor­sitzende des Amt­sauss­chuss­es Joachim Vöcks erläuterte, dass man ja schon alles in der Bürg­er­meis­ter­runde bere­det habe. „Wir brauchen keine Sozial­rau­m­analyse,“ war eine weit­ere Wort­mel­dung. Zulet­zt gab es noch die Frage, wer denn Zugriff auf das Ergeb­nis der Analyse habe? Antwort: Alle. Danach wurde ein­stim­mig abgelehnt.

Hin­ter­gründe

Im Begleitauss­chuss des LAP Uck­er­mark, ein Unter­auss­chuss des Kreistages, der über die Ver­gabe der Fördergelder im Rah­men des Bun­de­spro­grammes entschei­det, war man übere­in gekom­men, 50 Prozent der Gelder im Jahr 2009 für Sozial­rau­m­analy­sen bere­it zu stellen. Dabei hat­te man zwei Gebi­ete der Uck­er­mark im Auge, die im let­zen Jahr Beson­der­heit­en aufwiesen.

Auf der einen Seite Tem­plin, das in den Jahren 2007 und 2008 von eine Welle rechter Gewalt über­spült wurde und erste einen Mord brauchte, um wachgerüt­telt zu wer­den. Auf der anderen Seite das Gebi­et ent­lang der Randow im Nor­dosten der Uck­er­mark, das bei den Kreistagswahlen im Herb­st let­zten Jahres durch hohe Stim­man­teile für die NPD auf sich aufmerk­sam gemacht hat­te. In Wollin, einem Ort­steil der Gemeinde Randow­tal, hat­te es die NPD auf 34 Prozent gebracht. Dazu war dort der Recht­sex­trem­ist Christoph Ziese als Wahlleit­er im örtlichen Wahllokal einge­set­zt worden.

Der zweite extreme Wert waren die 19,4 Prozent für die NPD im Brüs­sow­er Ort­steil Bagemühl. Dort hat­te ein pol­nis­ch­er Investor die Dor­f­gasstätte über­nom­men, ren­oviert und einige Arbeit­splätze geschaffen.

Diskus­sion

Als Reak­tion auf den im Ver­hält­nis zur gesamten Uck­er­mark hohen NPD Stim­man­teil beschloss die neu gewählte Stadtverord­neten­ver­samm­lung von Brüs­sow eine Res­o­lu­tion gegen Frem­den­feindlichkeit und begrüßte den Zuzug pol­nis­ch­er Bürg­er. Während der Diskus­sion um den Res­o­lu­tion­s­text war man sich sehr uneinig über die Ursache der vie­len NPD Stimmen.

Während einige Leute auf die polen­feindliche Wahl­pro­pa­gan­da der NPD hin­wiesen: „Zunehmend find­et beson­ders in den gren­z­na­hen Regio­nen zu Polen ein geziel­ter Bevölkerungsaus­tausch statt, indem jun­gen deutschen Arbeit­slosen anger­at­en wird, in die west­lichen Bun­deslän­der oder gar ins Aus­land zu gehen, um Arbeit zu bekom­men, gle­ichzeit­ig wer­den vor­wiegend pol­nis­che Arbeitssuchende in diesen Gebi­eten ange­siedelt.“ gin­gen andere Stadtverord­nete zu ein­er beispiel­losen Wäh­lerIn­nenbeschimp­fung über: Die NPD-Wäh­ler seien ja zu blöd, ihren Namen zu schreiben. Aus gle­ichem Munde kam aber auch die Behaup­tung: Die NPD Wäh­ler seien alles nur Protest­wäh­ler. Den Wider­spruch zwis­chen diesen bei­den Aus­sagen wollte man allerd­ings nichts erkennen.

Abtauchen

Über die Ursachen, warum denn die Randowre­gion im Ver­hält­nis zur gesamten Uck­er­mark dop­pelt so viele Schrei­bunkundi­ge oder dop­pelt so viele Protest­wäh­ler hat, wollte und will man bei den Brüs­sow­er Stadtverord­neten von Die Linke, SPD und CDU bess­er nicht nach­denken oder nach­forschen. Denn son­st hätte man ja das Ange­bot ein­er fremd­fi­nanzierten Sozial­rau­m­analyse mit Kuss­hand angenommen.

Im Amts­bere­ich Gram­zow, zu dem die Gemeinde Randow­tal gehört, gab es im Amt­sauss­chuss eine ähn­lich ablehnende Hal­tung zum The­ma Sozialraumanalyse.

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Rechtsextremist erstattet Anzeige

Pin­now (ipr) Der Recht­sex­trem­ist Christoph Z. hat “gegenrede.info” beziehungsweise den presserechtlich Ver­ant­wortlichen für das Infor­ma­tion­sportal, Peter Huth, wegen übler Nachrede angezeigt. Christoph Z. bezieht sich dabei auf den Artikel Geschicht­en aus dem let­zten Jahr des “Nationalen Net­z­tage­buch­es”, der am 18.02.2009 auf der Web­site veröf­fentlich wurde.

Die von dem Jung­nazi bean­standete Pas­sage lautet : “Mit Christoph Ziese war ein junger Ver­wal­tungswis­senschaftsstu­dent aus Pots­dam anwe­send, der sich vorgenom­men hat­te, die zer­faserte Kam­er­ad­schaftsszene der Uck­er­mark neu zu organ­isieren und die Kam­eradin­nen und Kam­er­aden ide­ol­o­gisch zu schulen.” In diesem Satz sieht Christoph Z. eine üble Nachrede. Der Satz ist Teil ein­er Pas­sage, die Besuch­er eines “Ostara-Festes” benen­nt, das im April 2008 auf dem Grund­stück der heuti­gen Kreistagsab­ge­ord­neten des Land­kreis­es Uck­er­mark, Irm­gard Hack, in Uhlen­hof im Nord­west­en der Uck­er­mark stattge­fun­den hat­te. In diesem Jahr fand das Fest dort erneut statt.

Am Sam­stag den 18. April, zwei Tage vor dem Geburt­stag Adolf Hitlers, trafen sich einige Recht­sex­trem­is­ten, um dort dem ger­man­is­chen Brauch­tum zu frö­nen. Ob Christoph Z. erneut unter den Anwe­senden war, kon­nte bish­er nicht recher­chiert werden.

Peter Huth nimmt die Anzeige gelassen. Christoph Z. sei seit Jahren in der recht­sex­tremen Szene der Uck­er­mark aktiv, führt er aus. Sein größter poli­tis­ch­er Coup war nach Ansicht Huths im let­zten Sep­tem­ber seine Ernen­nung zum Wahlvor­stand in dem kleinen Örtchen Wollin, das zur Gemeinde Randow­tal gehört. Dort erhielt die NPD 34 Prozent der Stimmen.

Auch in diesem Jahr sei Christoph Z. wieder im Sinne der NPD aktiv gewe­sen, weiß Huth zu bericht­en, sei es bei der großen Nazi-Demo im Feb­ru­ar in Dres­den oder beim NPD-Aktion­stag am 7. März in Pren­zlau, wo er gemein­sam mit den Kam­er­aden der “Hate­core War­riors Uck­er­mark” Kevin M. und Michael S. gesichtet wurde.

Am 27. März war er in Wall­mow bei der Vor­führung des Filmes “Die Welle” von Den­nis Gansel anwe­send. Huth ver­mutet, dass ihn das The­ma der anschließen­den Diskus­sion, ob “Faschis­mus” in Deutsch­land wieder möglich sei, neugierig gemacht hat­te. Gemein­sam mit ihm kamen der NPD-Kreistagswahlka­n­di­dat Ste­fan Schulz, von dem es heißt, dass er zum stel­lvertre­tenden NPD-Vor­sitzen­den des im Jan­u­ar 2008 gegrün­de­ten Orts­bere­ich­es Pren­zlau avanciert sei, und der Wolliner Recht­sex­trem­ist K., der auch schon in diesem Jahr in Dres­den mitmarschierte.

Mit sein­er poli­tis­chen Biografie müsste er eigentlich stolz sein, einen solchen Satz zu lesen,” polemisiert Huth, “dass er hier ein üble Nachrede sieht, muss einen anderen Grund haben. Vielle­icht hat er durch die Veröf­fentlichun­gen über ihn auf “gegenrede.info” an seinem Stu­dienort Pots­dam Probleme.”

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Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Festessen zum 8. Mai – Tag der Befreiung

Am 8. Mai – Tag der Befreiung vom deutschen Faschis­mus – laden wir, die Antifaschis­tis­che Aktion Bernau, zu einem Festessen mit Sekt und Musik auf dem Bernauer Mark­t­platz ein. Vorher gibt es vom Stadtver­band der Linken eine Kundge­bung am Sow­jet­denkmal in der Mühlenstrasse.

 

Für uns gilt es, am 8. Mai an die Opfer der schreck­lichen Tat­en der Nation­al­sozial­is­ten zu erin­nern. Der Tag ist für uns allerd­ings auch Anlass, den Frauen und Män­nern der Roten Armee und der alli­ierten Stre­it­macht für die

In diesem Sinne: Wer nicht feiert, hat verloren!

 

Kundge­bung:

17 Uhr // Sow­jet­denkmal (Müh­len­strasse, Bernau)

Festessen:

18 Uhr // Mark­t­platz (Bernau)

 

… und danach?

Das HipHop-Pro­jekt „La Resis­tance“ geht auf Tour und spielt am Tag der Befreiung in Straus­berg. Sup­port gibt es von Mon­key Mob (HipHop aus Berlin) und den DJans von TwoFoot­Dis­coTigers (All­time aus Buckow).

 

08.05.2009 // 20 Uhr // Horte (Straus­berg)

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Antifaschismus

Polizei beendet Feier von Neonazis

Am Fre­itagabend gegen 22.10 Uhr riefen Jugendliche, nach­dem sie in der Nähe der Bad Freien­walder Kau­fland Fil­ialie, am Eduard­shof 3, mehrere anti­semi­tis­che Parolen, begleit­et durch “Sieg Heil”- Rufe ver­nah­men, die örtliche Polizei.
Die Polizei, welche mit 4 Streifen­wa­gen im Ein­satz war, kon­trol­lierte rund 16 Neon­azis, unter ihnen befan­den sich: Paul Masche, Sil­vio Leukroth und Nach­wuchs-Nazi Lisa Masche, Schü­lerin der Ober­schule. Anschließend wur­den sie in Gewahrsam genom­men und auf die Freien­walder Wache gebracht, auf der sie weit­er­hin ihre men­schen­ver­ach­t­en­den Äußerun­gen von sich gaben. Min­destens 5 Neon­azis ver­schwan­den vor den Kon­trollen und begaben sich später in rich­tung Wache, um auf ihre Kam­er­aden zu warten, wobei es zu ver­balen Auseinan­der­set­zun­gen zwis­chen Neon­azis und alter­na­tiv­en Jugendlichen kam. Die fünf, die Parolen wie “Punks gehören in den Knast” und “Fight Antifa” gröl­ten, wur­den anschließend eben­falls festgenommen.
Lena Serath, Press­esprecherin der Antifa Bad Freien­walde, äußert sich dazu wie fol­gt: “Bei der Klein­garte­nalage, in der sich das Szenar­i­um abspielte, han­delt es sich um den sel­ben Ort, an dem sich der recht­sex­treme Brand­s­tifter Mar­cel Stechert vor sein­er Tat aufhielt. Daraus lässt sich schlussfol­gern, dass es sich dabei um einen Tre­ff­punkt han­delt der regelmäßig von Neon­azis aus der Umge­bung genutzt wird. Es kam bere­its des Öfteren zu Beschw­er­den von BesitzerIn­nen umliegen­der Kle­ingärten, über das laut­starke Ver­hal­ten der sich dort tre­f­fend­en Personen.”

Inforiot