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United Against Racism & Sexism: Demonstrations- & Aktionstag

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Seit vie­len Wochen schon ver­sucht die rechte Grup­pierung Pogi­da in Pots­dam regelmäßig Demon­stra­tio­nen durchzuführen und ihre ras­sis­tis­che Mei­n­ung an die Öffentlichkeit zu tra­gen. Obwohl sich Potsdamer*innen und Ver­bün­dete gegen die rechte Het­ze wehren, wird Pogi­da von polizeilich­er Seite immens beschützt und die Demonstrant*innen der Gegen­proteste unterdrückt.
Der­weil hat­ten die Ordnungshüter*innen bei der Demon­stra­tion zum Frauen*kampftag in Köln nichts Besseres zu tun, als die Teil­nehmenden zu bedrän­gen und einzuschüchtern. Auch die Beteili­gung an der Demo am 6. März in Berlin hat zu wün­schen übrig gelassen. Dabei hat sich an den Ungerechtigkeit­en in den Geschlechter­ver­hält­nis­sen in den let­zten Jahren wenig geän­dert. Zusät­zlich sor­gen die Ergeb­nisse der Land­tagswahlen der let­zten Wochen für Kopfzer­brechen und neg­a­tive Zukun­ft­saus­sicht­en in der Gesellschaft. Die AfD macht mit ihren Erfol­gen immer extremere Men­schen­ver­ach­tung salonfähig. 
Weit­er­hin wer­den im Hal­b­jahres-Rhyth­mus Geset­zesver­schär­fun­gen im Asyl­recht ver­ab­schiedet, die den All­t­ag von Asylbewerber*innen und Gedulde­ten sowie die Chance auf Asyl unnötig erschweren.
All dem wollen wir uns wider­set­zen. Unser offenes Bünd­nis aus Schüler*innen, Auszu­bilden­den, Geflüchteten und Studieren­den tritt ein für freie und selb­stor­gan­isierte Arbeit und Bil­dung. Diese kön­nen aber nicht unter dem Leis­tungszwang eines immer dichter gepack­ten und klein­teiliger ges­teuerten Schul‑, Hochschul- und Aus­bil­dungswe­sens entste­hen. Noch viel weniger erlaubt ein immer unmen­schlich­er wer­den­des Regime von Aus­gren­zung und Abschot­tung, Demo­bil­isierung und Iso­la­tion es Migrant*innen, selb­st­bes­timmt zu ler­nen, zu pro­duzieren oder zu leben. Wir müssen zusam­men daran arbeit­en, den Bedürfnis­sen von Men­schen aller Geschlechter gerecht zu wer­den und unser eigenes Han­deln immer wieder der Kri­tik unterziehen.
Was bleibt uns zu tun? Zuerst ein­mal wollen wir Orte find­en, die es uns erlauben, einan­der von unseren Schwierigkeit­en und Utopi­en, unseren alltäglichen Kämpfen zu bericht­en. Orte, an denen wir erleben, dass wir diese Kämpfe nicht gegeneinan­der führen — Arbeiter*innen nicht gegen Geflüchtete, Schüler*innen nicht gegen Auszu­bildende. Vielle­icht kann unser Bünd­nis ein solch­er Ort wer­den, doch unser Ziel geht darüber hin­aus. Das Ziel beste­ht darin, Lern‑, Arbeits- und Lebensver­hält­nisse zu schaf­fen, die Raum geben für Begeg­nung, Selb­stor­gan­i­sa­tion und gegen­seit­ige Hil­fe. Lasst uns das all den­jeni­gen laut und deut­lich sagen, die so viel dafür tun, uns davon fernzuhal­ten: Abge­ord­neten im Land­tag, Bürokrat*innen in den Min­is­te­rien und Gew­erkschaften und Chef*innen in den Betrieben.
Deshalb: Aktion­stag am 27. April 2016!
Wir rufen dazu auf, zusam­men mit uns am 27.04. auf die Straße zu gehen und zu zeigen, dass wir uns nicht gegeneinan­der ausspie­len lassen, son­dern laut und entschlossen für eine bessere Zukun­ft für Schüler*innen, Geflüchtete, Auszu­bildende und Studierende kämpfen!
Wir tre­f­fen uns um 16 Uhr am Pots­damer Haupt­bahn­hof (Babels­berg­er Straße) und wer­den gemein­sam von dort starten und gegen 18 Uhr am Bass­in­platz enden. Dort gibt es Musik und gutes Essen, lasst es Euch nicht entgehen.
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UNITED AGAINST RACISM AND SEXISM!
Learn­ing and work­ing togeth­er in Sol­i­dar­i­ty and Freedom!
For weeks on end the far-right POGIDA move­ment has been try­ing to hold ral­lies in Pots­dam to bring their racist posi­tions to the pub­lic. Even though the Pots­dam cit­i­zens and allies are fight­ing against the hatred, police is pro­tect­ing POGIDA ral­lies and oppress­ing counter-protesters.

Mean­while, police forces had noth­ing bet­ter to do than to pro­voke and intim­i­date the par­tic­i­pants of the Demon­stra­tion on Inter­na­tion­al Women’s Day in Cologne. Also, par­tic­i­pa­tion in the demo in Berlin left a lot to wish for. By no means have inequal­i­ty and injus­tice along gen­der lines been sig­nif­i­cant­ly reduced in recent years.
Addi­tion­al­ly, results of region­al elec­tions in three parts of Ger­many are war­rant­i­ng wor­ries and point­ing towards an unpleas­ant future. The AfD par­ty (Alter­na­tive for Ger­many) nor­malis­es more and more dev­as­tat­ing­ly inhu­mane posi­tions. Every six months the fed­er­al gou­vern­ment pass­es more restric­tive leg­is­la­tion on asy­lum and migra­tion. Thus, chances on asy­lum are nar­rowed down and the every­day of asy­lum seek­ers is made point­less­ly difficult.

Against all this we want to stand up. Our open alliance of pupils, appren­tices, refugees and stu­dents is pro­mot­ing self-organ­ised labour and edu­ca­tion. How­ev­er, these can­not flour­ish under con­tin­u­ous pres­sure to over-achieve that schools, work­places and uni­ver­si­ties are exer­cis­ing. Much less is self-deter­mined learn­ing, work­ing or liv­ing pos­si­ble under an increas­ing­ly cru­el regime of depra­va­tion, restric­tion, iso­la­tion and exclu­sion. We have to make a com­mu­nal effort to do jus­tice to the needs of per­sons of all gen­ders and sub­ject our behav­iour to solemn criticism.
What can we do? Forst of all we want to find spaces, in which we can tell each oth­er of our dif­fi­cul­ties and utopi­an ideas, to share our every­day strug­gles. Spaces, in which we expe­ri­ence that we are not fight­ing against one anoth­er — work­ers not against refugees, pupils not against appren­tices. Per­haps our alliance can become such a place but our goal goes beyond: The goal is to cre­ate con­di­tions of learn­ing, work­ing and liv­ing that leave space for encounter, self-organ­i­sa­tion and mutu­al sup­port. Let us tell that to all those work­ing so hard to keep us from it: Rep­re­sen­ta­tives in the par­lia­ment, bureau­crats in the pub­lic admin­is­tra­tion and labour unions as well as the boss­es at the workplaces.
There­fore: Action Day on April 27th 2016
We call upon every­body to join us in the streets on April 27th and show the world that we will not be turned against each oth­er but are fight­ing in solidarity.
We are going to meet at 4 p.m. at Pots­dam Haupt­bahn­hof and will end around 6 p.m. at Bass­in­platz. There will be music and food, so do not miss it!

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Antifaschismus

Hinter den Kulissen von „Zukunft Heimat“

Seit Mitte 2015 organ­isiert der Vere­in “Zukun­ft Heimat” in den Spree­wald­städten Golßen, Lübben und Lübbe­nau regelmäßige Demon­stra­tio­nen, Vorträge und andere Aktio­nen. Zu Beginn richtete sich ihr Protest “nur” gegen die Unter­bringung von Flüchtlin­gen in den Gemein­den, inzwis­chen fol­gen sie ein­er umfassenden völkisch-nation­al­is­tis­chen Agenda.
Das Bünd­nis von “Zukun­ft Heimat”
Zu den Bünd­nis­part­ner des Vere­ins gehören die Bran­den­burg­er AfD, Pegi­da-Ableger aus der Region und die Grup­pierung der Iden­titären. Zur möglichen Beteili­gung des ver­bote­nen neon­azis­tis­chen “Spreelichter”-Netzwerkes an den öffentlichen Auftrit­ten von “Zukun­ft Heimat” sind hier und hier Hin­ter­grun­dar­tikel erschienen. Auf die dafür rel­e­vante Frage, wer denn an der Öffentlichkeit­sar­beit von “Zukun­ft Heimat” beteiligt ist, reagierte der Vere­insvor­sitzende Christoph Berndt Anfang des Jahres verschnupft:

 “Wer die rel­a­tiv pro­fes­sionellen Videos für den Inter­ne­tauftritt des Vere­ins her­stellt, will Berndt nicht sagen. Auch nicht, wer sie mit Ton­tech­nik und Ähn­lichem unter­stützt: ‘Das sind Fre­unde aus der Region.’ Deren Namen könne er nicht preis­geben, der Druck und die Verdäch­ti­gun­gen gegen die Bürg­erini­tia­tive seien zu groß. Dass Recht­sradikale darunter seien, schließt er jedoch aus.” (Lausitzer Rund­schau, 5. Jan­u­ar 2016)

Später hat der Vere­in auf sein­er Inter­net­seite und auf Face­book den Kon­takt zu “Spreelichter”-Neonazis der “Wider­stands­be­we­gung in Süd­bran­den­burg” immer wieder abgestrit­ten und sog­ar eine gerichtliche Ver­fü­gung beim Landgericht Berlin einge­holt, die fol­gende Aus­sage unter­sagt: “In Süd­bran­den­burg steuert die 2012 ver­botene ‘Wider­stands­be­we­gung’ Anti-Asyl-Proteste.” Der bran­den­bur­gis­che Ver­fas­sungss­chutz äußerte sich nur vage:

Zudem ver­mutet der Ver­fas­sungss­chutz eine ‘Beteili­gung von ehe­ma­li­gen Mit­gliedern’ des 2012 vom Innen­min­is­teri­um ver­bote­nen Neon­azi-Net­zw­erks ‘Wider­stands­be­we­gung in Süd­bran­den­burg’ an der ‘Pro­duk­tion oder Ver­bre­itung von Mobil­isierungsvideos zu Pegi­da-Demon­stra­tio­nen und des Vere­ins Zukun­ft Heimat (…) auf­grund gewiss­er Ähn­lichkeit­en in der Machart mit den Videos der ver­bote­nen recht­sex­trem­istis­chen Vere­ini­gung’. Dies lasse ’sich aber nicht bele­gen’.” (PNN, 5. Feb­ru­ar 2016)

Es ist an der Zeit, diesem Ver­steck­spiel ein Ende zu bere­it­en. Im Fol­gen­den soll es um eine Per­son geben, die an der Pro­duk­tion der Videos für den Vere­in maßge­blich beteiligt ist — um einen der ominösen „Fre­unde“ von Berndt.
Der Kam­era­mann

Kameramann Martin Muckwar am 5. Dezember 2015 in Lübben
Kam­era­mann Mar­tin Muck­war am 5. Dezem­ber 2015 in Lübben

Kameramann Martin Muckwar am 30. Juni 2015 in Golßen
Kam­era­mann Mar­tin Muck­war am 30. Juni 2015 in Golßen

Mar­tin Muck­war ist in dem Dorf Schlepzig aufgewach­sen und hat bis 2005 das Gym­na­si­um in Lübben besucht. Seinen Abschluss als Diplom-Logis­tik­er hat er 2010 an der Fach­hochschule Wildau gemacht. Heute lebt er in Bestensee. Er bestre­it­et “Mixed Mar­tial Arts”-Kämpfe für den “San Da Kem­po Bestensee” e.V.. Für diesen Vere­in pro­duziert er Videos und ver­ant­wortet die Inter­net­seite für das dazuge­hörige Kampfsportzentrum.
Martin Muckwar als MMA-Kampfsportler
Mar­tin Muck­war als MMA-Kampfsportler

Bere­its die Ini­tia­tive “Pro Zützen” (Vor­läufer­or­gan­i­sa­tion von “Zukun­ft Heimat”) begleit­ete Muck­war bei ihrer Demon­stra­tion am 30. Juni 2015 in Golßen mit der Kam­era und auch die späteren Demon­stra­tio­nen in Lübben und Lübbe­nau wur­den von ihm abge­filmt. Aus diesem Mate­r­i­al ent­standen die Video­clips, die oft kurz nach den Ver­anstal­tun­gen von “Zukun­ft Heimat” auf YouTube online gestellt wur­den. Diesen Zusam­men­hang offen­bart ein Video­clip der AfD Bran­den­burg, die die Kundge­bung in Golßen aus ein­er anderen Per­spek­tive filmt und dabei auch Muck­war am Rand zeigt — er filmt genau aus dem Winkel, von dem aus offen­sichtlich der “Zukun­ft Heimat”-Clip gedreht ist.
Schon während sein­er Schulzeit war Muck­war Teil der lokalen Neon­aziszene, die sich damals um den „Bunker 88“ in Lübben gebildet hat­te. Die Schließung dieses Nazi-Tre­ff­punk­ts war Anlass für einen Auf­marsch am 12. April 2008 in Lübben, an dem etwa 300 Neon­azis aus dem Spree­wald, Cot­tbus, Berlin, Leipzig, Dres­den und Hoy­er­swer­da teil­nah­men. Bei diesem Auf­marsch war Muck­war neben anderen Aktivis­ten der späteren „Spreelichter“ als Ord­ner einge­bun­den. Rede­beiträge kamen vom späteren Anführer Mar­cel Forstmeier, auf einem Hochtrans­par­ent stand die spätere “Spreelichter”-Losung “Die Demokrat­en brin­gen uns den Volkstod”.
Martin Muckwar am 12. April 2008 als Ordner bei der Neonazidemo in Lübben
Mar­tin Muck­war am 12. April 2008 als Ord­ner bei der Neon­azide­mo in Lübben

Martin Muckwar am 12. April 2008 als Ordner bei der Neonazidemo in Lübben
Mar­tin Muck­war am 12. April 2008 als Ord­ner bei der Neon­azide­mo in Lübben

Ab dem 23. Feb­ru­ar 2009 taucht­en die „Spreelichter“ mit neuen Aktions­for­men auf. Als Sensen­män­ner verklei­det mis­cht­en sie sich in den Karneval­sum­szug in Muck­wars Heimat­dorf Schlepzig. Sie verteil­ten Fly­er und tru­gen wieder ein Trans­par­ent mit der Auf­schrift „Die Demokrat­en brin­gen uns den Volk­stod“. In dem Video zu der Aktion ist zu erken­nen, wie sie sich zu Beginn im Dachgeschoss eines Gebäudes vor Ort umziehen. Ob sich Muck­war an dieser Aktion beteiligt hat, kann nicht mit Sicher­heit gesagt wer­den. Beim Video ein­er der näch­sten “Spreelichter”-Aktionen am 17. August 2009 ist zumin­d­est eine Per­son mit genau der Jacke zu erken­nen, die Muck­war bere­its beim Auf­marsch 2008 getra­gen hat­te. Mit einem „Hes­s­mob“ auf dem Vetschauer Mark­t­platz wurde bei der Aktion an Hitlers Stel­lvertreter Rudolf Hess gedacht. Diese Selb­stin­sze­nierung durch Video­clips nach den Aktio­nen spielte im “Spreelichter”-Netzwerk eine zen­trale Rolle.
Standbild mit Kamera aus einem "Spreelichter"-Video mit Marcel Forstmeier nach dem Verbot 2012
Stand­bild mit Kam­era aus einem “Spreelichter”-Video mit Mar­cel Forstmeier nach dem Ver­bot 2012

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Gle­iche Jacke? Mar­tin Muck­war und Auss­chnitt aus dem Video zum “Hes­s­ge­denken” 2009

Fließende Gren­zen
Die „Spreelichter“-Videos wur­den bei YouTube bis 2010 über ein Pro­fil mit dem Namen “xXxJocheNxXx” veröf­fentlicht. Auf Twit­ter gibt es ein Pro­fil mit dem gle­ichen Namen, über das bis heute Tweets zur AfD, den „Iden­titären“ und dem Vere­in “Zukun­ft Heimat” ver­bre­it­et wer­den. Dass die Gren­zen zwis­chen recht­en Grup­pierun­gen im Umfeld von „Zukun­ft Heimat“ inzwis­chen sehr fließend ver­laufen, zeigt, dass das let­zte Video der gle­ichen Machart von der Demo in Lübbe­nau am 19. März nicht vom Vere­in selb­st, son­dern auf dem YouTube-Kanal der “Iden­titären Berlin-Bran­den­burg” veröf­fentlicht wurde.
Der Vere­in „Zukun­ft Heimat“ ver­tritt offen völkische, nation­al­is­tis­che und ras­sis­tis­che Posi­tio­nen. Dass die Wider­stands­be­we­gung Süd­bran­den­burg den Vere­in steuert ist wahrschein­lich zu viel gesagt, denn hier wirken auch anderen Per­so­n­en mit. Doch zwis­chen den “Spreelichtern” und dem Vere­in “Zukun­ft Heimat” gibt es nicht nur eine inhaltliche son­dern auch eine per­son­elle Kon­ti­nu­ität, was an Mar­tin Muck­war beson­ders deut­lich wird.
Es gibt kein ruhiges Hin­ter­land! Antifas aus Südbrandenburg
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Antifaschismus

Nauen?: Dritter Tatverdächtiger wegen Turnhallenbrand in Untersuchungshaft

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Christo­pher L. (Mitte) während eines flüchtlings­feindlichen Auf­marsches am 28. Juni 2015 in Nauen (Land­kreis Havelland)

Nach Infor­ma­tio­nen der PNN hat die Polizei offen­bar einen drit­ten Tatverdächti­gen im Fall der abge­bran­nten Nauen­er Turn­halle ermit­telt. Der 26-jährige Mann aus Nauen (Land­kreis Havel­land) sei geständig. Er soll seit heute in Unter­suchung­shaft sitzen.
Bei dem Tatverdächti­gen soll es sich um Christo­pher L., einem bekan­nten Gesicht im regionalen Neon­az­im­i­lieu, han­deln. Er wird sich dem­nächst, neben den eben­falls inhaftierten Maik Schnei­der  und Den­nis W., wegen Brand­s­tiftung ver­ant­worten müssen. Den Dreien und möglicher­weise noch weit­eren, bish­er unbekan­nten Täter_innen wird dann zur Last gelegt wer­den, am 25. August 2015 eine als Notun­terkun­ft für Flüchtlinge gedachte Turn­halle am Stad­trand von Nauen durch einen Bran­dan­schlag ver­wüstet zu haben.
L. soll seit min­destens fünf Jahren im neon­azis­tis­chen Milieu aktiv sein. Am 20. April 2011 nahm er beispiel­sweise an ein­er gemein­samen „Mah­nwache“ der „Freien Kräfte Neu­rup­pin / Osthavel­land“ und des NPD Stadtver­ban­des in Nauen teil. Am 1. Mai 2012 soll er zudem an einem Angriff auf das alter­na­tive Jugend­wohn­pro­jekt Mit­ten­drin eV in Neu­rup­pin (Land­kreis Ost­prig­nitz-Rup­pin) beteiligt gewe­sen sein. Im Jahr 2015 nahm er an mehreren flüchtlings­feindlichen Aufmärschen in Nauen, Frank­furt (Oder) und Rathenow teil. Zumeist trat er dabei gemein­sam mit Den­nis W. und Maik Schnei­der auf. Schnei­der gilt, auch bed­ingt durch seine Man­date in der Stadtverord­neten­ver­samm­lung von Nauen und im havel­ländis­chen Kreistag, als Rädels­führer der Szene in Nauen. L. wird hinge­gen von Szeneken­nern sowohl als psy­chisch labil als auch gewalt­bere­it beschrieben. Er soll durch die Bekan­ntschaft zu Fußball­hooli­gans ins Neon­az­im­i­lieu abgerutscht sein.
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Antifaschismus Flucht & Migration Law & Order

Pogida die 9.

Die Pots­damer Verkehrs­be­triebe rech­neten wohl mit äußerst mas­siv­en Störun­gen, so ließen sie schon über zwei Stun­den vor Ver­anstal­tungs­be­ginn keine Straßen­bah­nen mehr in Rich­tung Hum­boldt­brücke fahren. Es gab drei angemeldete Gegenkundge­bun­gen, zum einen eine des SV Babels­berg 03, in der Schwa­ne­nallee. Hier nah­men bis zu 250 Men­schen an der Kundge­bung teil, die sich let­z­tendlich direkt hin­ter dem Start­punkt des Pogi­da-Auf­marsches posi­tion­ieren kon­nte. So war eine Beschal­lung der Anfangskundge­bung gewährleis­tet. Hier soll es wohl auch zu polizeilichen Über­grif­f­en mit­tels Pef­fer­spray gekom­men sein, auch Fes­t­nah­men waren zu verzeichnen.
Die Pogi­da-Neon­azis waren heute mit nur etwa 40 Per­so­n­en auf der Straße. Sie wur­den jedochvon der Polizei gebeten den Gehweg zu benutzen, aus Sicher­heits­grün­den. Was sie auch tat­en. Die Neon­azis um Chris­t­ian Müller set­zten ihren Weg durchs Schmud­del­wet­ter rel­a­tiv zügig zurück. Auf Höhe der Manger­straße passierten sie eine Gegenkundge­bung der Linken. Hier protestierten ca. 200 Men­schen laut­stark. Block­ade­v­er­suche, nahe der Kundge­bung, wur­den durch die Polizei vereitelt.
Die Abschlusskundge­bung der Neon­azis fand vor dem ehe­ma­li­gen Kreiswehrersatzamt statt. Hier rede­ten unter anderem eine Per­son von Bärgi­da und natür­lich Müllers Chris­t­ian. Er verkün­dete gewohnt schwank­end, dass er abtreten wollen würde, dass jemand anders die Anmel­dung des näch­sten Auf­marsches übernehmen werde, dieser solle wohl am 7. April vom Haupt­bahn­hof starten. Aber wie immer sind die Aus­sagen des Müller­schen Neon­azis wenig ver­läßlich. Der soge­nan­nte „Press­esprech­er“ Her­bert Hei­der set­zte sich für einen Zwei-Wochen-Rhyth­mus ein, Müller dage­gen kündigte an jede Woche auf­marschieren zu wollen.
Die gesamte Abschlusskundge­bung wurde laut­stark übertönt von den über 500 Teil­nehmenden an der Kundge­bung des Bünd­niss­es „Pots­dam beken­nt Farbe“. Gegen Ende der Neon­azi-Ver­anstal­tung gab es noch einen Störver­such. Laut Presse ver­sucht­en wohl einige Aktivist_innen Pogi­da das Front­tran­spi abspen­stig zu machen. Ins­ge­samt begleit­eten wohl ca. 800 Antirassist_innen und Antifaschist_innen den Pogi­da-Auf­marsch kritisch.
Nach­dem Müller die Ver­anstal­tung für been­det erk­lärte, teilte sich Pogi­da in zwei Grup­pen auf. Eine lief in Polizeibegleitung wieder zurück zur Glienick­er Brücke, mit dabei waren Chris­t­ian Müller und weit­ere 15 ‑20 Neon­azis. Die zweite Gruppe von eben­falls 15 Per­so­n­en wurde über die Hum­boldt­brücke und Zen­trum Ost zum Haupt­bahn­hof geleitet.

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Antifaschismus Arbeit & Soziales Flucht & Migration

Sozialismus oder Barbarei – zum Umgang mit der AfD

Die Strate­gie der meis­ten Antifaschist_Innen im Umgang mit Ras­sis­mus war in der Ver­gan­gen­heit vor allem die Skan­dal­isierung. Wir haben ver­sucht zu zeigen, dass Ras­sis­mus eine Ide­olo­gie ist, die nur Hass gegen Men­schen erzeugt und daher abzulehnen ist. Das ist grund­sät­zlich richtig, aber aktuell scheint diese Strate­gie an ihre Gren­zen gekom­men zu sein. Wir plädieren daher für einen anderen Umgang mit der gesamten Problematik!
Die Wahler­folge der AfD in den let­zten Wochen haben erneut bewiesen, dass es ein enormes recht­es Poten­zial in der Bun­desre­pub­lik gibt. Über 24% in Sach­sen-Anhalt sind ein mehr als bedrohlich­es Zeichen. Men­schen die AfD wählen beto­nen oft, dass sie eine grund­sät­zliche Änderung ihrer Leben­sum­stände ver­lan­gen. Es herrschen mas­sive soziale Abstiegsäng­ste. Diese Äng­ste sind berechtigt und es stimmt lei­der, dass sich kein Schwein für diese Äng­ste inter­essiert. Die AfD ist in der Lage diese Äng­ste zu bedi­enen und ras­sis­tisch aufzu­laden. Es sind ange­blich die Frem­den, die auch noch das let­zte Hemd von denen fordern, die so schon viel zu wenig zum Leben haben. Sach­liche Argu­mente gegen solche Behaup­tun­gen greifen meist ins Leere. Diese Men­schen haben sich eine eigene Par­al­lel­welt geschaf­fen, in der sie sich in alte Zeit­en zurück träu­men, in denen noch alles ordentlich deutsch war, in der sie sich gegen­seit­ig in ihrer Iden­tität bestäti­gen kön­nen (denn die eigene Abw­er­tung ist nur durch die der Anderen zu ertra­gen) und die sich effek­tiv gegen Kri­tik abschot­ten kann. Belege für diese Abwehr von Kri­tik sind beispiel­sweise Wörter wie “Gut­men­sch” und “Lügen­presse”. Alles was dem eige­nen Welt­bild im Wege ste­ht kann so ganz ein­fach weggewis­cht werden.
Diese Men­schen glauben tat­säch­lich, dass sie nicht ras­sis­tisch sind. Rassist_Innen sind für sie vielle­icht noch Anhänger von Blut&Boden-Ideologien, tätowierte Hak­enkreuz auf der Stirn oder ähn­lich­es. Sie selb­st sehen ihren Ras­sis­mus als “Kri­tik” an ver­meintlich frem­den Kul­turen und deren Lebensweisen. Sie sind ja keine Nazis, aber… Und über­haupt: Das wird man ja wohl noch mal sagen dür­fen. #Mei­n­ungs­frei­heit
Diese Men­schen sind nicht mehr durch Argu­mente zu erre­ichen. Sie wollen sich nicht in die Lage der Geflüchteten hinein ver­set­zen. Es ist ihnen schlicht egal was für furcht­bare Ereignisse ger­ade tausende Men­schen durch­leben müssen, die in Lagern hausen müssen, die Bombenein­schläge erlebt haben und die ihre Ange­höri­gen und ihren Besitz ver­loren haben oder zurück­lassen mussten. Die einzige Partei die wahrnehm­bar vorgibt die Inter­essen dieser Men­schen zu vertreten ist die AfD. Und genau an diesem Punkt müssen wir ansetzen:
Parteien, die noch einen Restanspruch an “sozialer Ver­ant­wor­tung” an sich selb­st haben wie “DIE LINKE”, die Grü­nen oder die SPD müssen wieder kon­se­quent linke, dass heisst soziale Poli­tik machen! Und das wieder­rum kann nur heis­sen: radikale Umverteilung des gesellschaftlichen Reich­tums! Reiche müssen mas­siv besteuert wer­den. Die Ver­mö­gensverteilung in diesem Land ist grotesk. Ein paar Dutzend Super­re­iche besitzen mehr als die Hälfte der Gesamt­bevölkerung. Es muss wieder ein Sozial­staat aufge­baut wer­den, der in der Lage ist allen Men­schen ein würde­volles Leben zu ermöglichen. Es ist genug Geld da, welch­es die Gesellschaft erar­beit­et hat. Die Gesellschaft hat das getan und nicht etwa die Super­re­ichen, die aber über den geschaf­fe­nen Reich­tum ver­fü­gen können.
Mit diesem Schritt ist es möglich Allen in diesem Land wieder ein gutes Leben zu ermöglichen. Dann ist es nicht mehr notwendig zu beto­nen, dass man Deutsch­er ist und daher ein “genetisch-bed­ingtes Recht” auf Hartz IV hat und der syrische Kriegs­flüchtling – man­gels der “richti­gen Gene” – eben nicht.
Wir müssen den Men­schen, die Illu­sion nehmen, dass die AfD eine Partei ist, die sich für die Belange der Bevölkerung oder umgangssprach­lich des “kleinen Mannes” ein­set­zt. Und am Besten nimmt sich die AfD diesen Schein selb­st: mit dem Entwurf ihres eige­nen Wahl­pro­grammes. Das kann näm­lich nicht anders beze­ich­net wer­den als ein Sah­nebon­bon für die bere­its Wohlhaben­den. Die AfD will beispiel­sweise die Erb­schaftss­teuer abschaf­fen (hey!) und den Spitzen­s­teuer­satz um 20% senken (wuhu!) oder ein ein­heitlichen Einkom­menss­teuer­satz von 25% (oh yeah!). Für min­destens 95% der Men­schen in diesem Land würde das eine deut­liche Ver­schlechterung brin­gen – und die ohne­hin schon Reichen wür­den noch reich­er. Außer­dem will die AfD, dass Kom­munen insol­ven­zfähig wer­den sollen. Gle­ichzeit­ig soll dann aber auch noch die Gewerbesteuer abgeschafft wer­den – unter uns: das ist die Hauptein­nah­me­quelle der meis­ten Städte. Genialer Vorschlag um in kürzester Zeit soziale Katas­tro­phen in ver­schulde­ten Städten zu erzeu­gen. Und das geht ja noch so weit­er! Das ist nicht alles von dem Unfug, den die AfD umset­zen will! Aber ich will euch den Rest dann doch ers­paren… Ihr kön­nt ja selb­st recherchieren!
Fakt ist: Gegen die AfD hil­ft nur Aufk­lärung und soziale Alter­na­tiv­en. Die etablierten Parteien soll­ten sich darauf besin­nen und zu einem eige­nen Umdenken kommen!
Viele von uns haben aber auch gar nichts mit Parteien am Hut, beziehungsweise geht unsere Vorstel­lung von Demokratie darüber hin­aus, dass man nur alle paar Jahre irgend­wo ein Kreuz macht und gut ist. Wir müssen gemein­sam auf die Straße und für ein besseres Leben kämpfen. Wir müssen zusam­men mit den Gew­erkschaften für einen gerecht­en und gle­ichen Lohn und bessere Arbeit­splätze kämpfen. Wir müssen wieder auf­ste­hen gegen Kriege, deutsche Waf­fen­ex­porte, Zeitar­beit und die Sit­u­a­tion auf dem Woh­nungs­markt. Wir müssen unsere Nachbar_Innen unter­stützen, wenn eine Zwangsräu­mung dro­ht und die Schüler_Innen ermuti­gen für ihre Rechte zu streiten.
Denn die meis­ten Prob­leme in diesem Land sind haus­gemacht oder zwangsläu­fige Erschei­n­un­gen ein­er kap­i­tal­is­tis­chen Wirtschaft­sor­d­nung und es bedarf schon ein­er gewis­sen “naiv­en Dümm­lichkeit” um dafür Geflüchtete ver­ant­wortlich machen zu wollen. Oder so zu tun, als wären beispiel­sweise sex­u­al­isierte Über­griffe und Gewalt vor den Ereignis­sen in Köln an Sil­vester let­zten Jahres kein The­ma gewe­sen. Die vie­len Frauen­häuser in diesem Land sprechen eine ganz andere Sprache…
Weltweit befind­en sich faschis­tis­che Bewe­gun­gen wieder im Aufwind. Wir müssen diese Entwick­lung stop­pen! Und an dieser Stelle sei Ross und Reit­er klar benan­nt: Die AfD ist eine faschis­tis­che Partei in der Auf­bauphase, die mit Hass, Angst und Vorurteilen auf Stim­men­fang geht und denen ein anti­sozialer und autoritär­er, völkisch­er Staat vorschwebt. In anderen Staat­en Europas sieht es nicht viel bess­er aus. Die Zukun­ft scheint fin­ster, aber noch ist nichts ver­loren. Und auch wenn es für einige hier pathetisch klin­gen mag: Wir hal­ten es mit Rosa Lux­em­burg, die sagte dass uns das Leben im Kap­i­tal­is­mus nur die Wahl lässt zwis­chen “Sozial­is­mus oder Bar­barei”. Wir wer­den weit­er dafür kämpfen, dass das gute Leben für alle möglich wird. Wir wer­den uns unsere Men­schlichkeit bewahren und den Men­schen­fein­den ent­ge­gen­rufen: Ihr bekommt keine weit­ere Chance auf anderen Men­schen herumzu­tram­peln. Gegen eure Aus­gren­zung stellen wir unsere Solidarität.
Nation­al­is­mus ist keine Alter­na­tive und Ras­sis­mus keine Meinung!
Das schöne Leben wird nicht erbet­telt, son­dern erkämpft! Lasst uns gemein­sam dafür sor­gen, dass es wahr wird!

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Antifaschismus

Neuruppin?: Interesse an ?AfD? Aufzug sinkt, trotzdem soll es weitere Parteikundgebungen geben

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Unter dem Mot­to: „Asyl­recht, Flüchtlingss­chutz, Presse­frei­heit – ohne Alter­na­tive! Vielfalt gestal­ten, Recht­spop­ulis­ten wider­sprechen“ haben sich am Mon­tagabend etwa 150 Men­schen auf dem Schulplatz in Neu­rup­pin ver­sam­melt. Die vom zivilge­sellschaftlichen Bünd­nis „Neu­rup­pin bleibt bunt“ am weltweit­en Anti­rassis­mustag organ­isierte Ver­anstal­tung stand in Zusam­men­hang mit ein­er gle­ichzeit­ig stat­tfind­en­den Kundge­bung der recht­spop­ulis­tis­chen „Alter­na­tive Für Deutsch­land“ und war als auch Protestver­samm­lung gegen bes­timmte Forderun­gen dieser Partei konzipiert.
Die AfD war bere­its zum zweit­en mal mit einem öffentlichen Aufzug in Neu­rup­pin zu Gast. Deren Sympathisant_innenzahl ist jedoch bere­its jet­zt ten­den­ziell abnehmend. Beteiligten sich an der ersten AfD-Kundge­bung, am 22. Feb­ru­ar 2016, noch unge­fähr 100 Per­so­n­en, kamen am Mon­tagabend nur noch 80. Unter Ihnen war auch aber­mals der Neu­rup­pin­er NPD Stadtverord­nete Dave Trick (NPD).Inhaltlich dis­tanzierte sich die regionale AfD jedoch ein­mal mehr von „Nazis“ und recht­en Gedanken. Gle­ichzeit­ig gab ein Sprech­er der Partei aber auch bekan­nt, dass zur näch­sten Ver­samm­lung, am 18. April 2016 in Neu­rup­pin, der umstrit­tene Partei­funk­tionär Björn Höcke erwartet wird. Höcke, der zur Zeit Frak­tionsvor­sitzen­der sein­er Partei im Thüringer Land­tag ist, soll zum extrem recht­en Flügel der AfD gehören und in der jüng­sten Ver­gan­gen­heit vor allem durch völkische geprägte Rede­beiträge aufge­fall­en sein.
„Neu­rup­pin bleibt bunt“ kündigte bere­its am Abend Protes­tak­tio­nen gegen die im April geplante Ver­anstal­tung der „Alter­na­tive für Deutsch­land“ an. Des Weit­eren riefen mehrere Redner_innen aus Parteien und Zivilge­sellschaft zu mehr Sol­i­dar­ität mit Flüchtlin­gen sowie zur Bekämp­fung der Fluchtur­sachen auf. 

Fotos: hier

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Antifaschismus

Antirassistisches Fußballturnier am 26.03.2016 in Strausberg

Viel zu oft wird mit Ras­sis­mus Poli­tik gemacht und ver­sucht frem­den­feindliche Sichtweisen gesellschaft­skon­form zu ver­ankern. In Zeit­en von Pegi­da, HoGeSa, AfD oder zahlre­ichen Bürg­erini­tia­tiv­en, die sich gegen die Unter­bringung von Geflüchteten ein­set­zen, wird diesem The­ma viel Aufmerk­samkeit geschenkt und lei­der schließen sich immer mehr Per­so­n­en, auf­grund der aktuellen Sit­u­a­tion, diesen men­schen­ver­ach­t­en­den Grup­pierun­gen an.
Sei es in Berlin, Dres­den, Leipzig oder son­st wo – über­all het­zen Men­schen gegen Geflüchtete, die lediglich Schutz und einen sicheren Platz zum Leben suchen. Diese Het­ze und Stim­mungs­mache ist nicht nur total unnötig, son­dern auch eine ern­sthafte Gefahr, der wir entschlossen ent­ge­gen treten müssen. Deswe­gen find­en wir es wichtig mit einem anti­ras­sis­tis­chen Fußball­turnier ein Zeichen für ein friedlich­es Miteinan­der zu set­zen, ohne dass Herkun­ft, Reli­gion oder Geschlecht dabei eine Rolle spie­len. Ein Fußball­turnier, bei dem Spaß, Fair­play und der Aus­tausch untere­inan­der im Vorder­grund ste­hen soll und sich dabei alle Teilnehmer_innen ken­nen­ler­nen und ver­net­zen können.
Das Turnier wird in der Fußbal­lare­na des Sport- und Erhol­ungszen­trums Straus­berg stat­tfind­en. In der Halle gibt es drei Felder, die wir alle nutzen kön­nen, was den Vorteil hat, dass nicht so lange Wartezeit­en bis zum näch­sten Spiel entste­hen. Wir pla­nen, dass etwa 20 Teams an diesem Turnier teil­nehmen können.
Das Sport- und Erhol­ungszen­trum Straus­berg (SEP) find­et ihr in der Land­hausstraße 16 — 18. Beginn ist pünk­tlich um 12 Uhr. Nach dem Turnier wird es im Horte noch eine After­show­par­ty geben, dazu später mehr Infos.
Anmel­dung von Teams:
— Voraus­set­zung: 4+1 Spieler_innen (gemis­chte m/w Teams erwünscht!)
— “Team­beze­ich­nung” muss angegeben werden
— Team anmelden: e‑Mail mit Team­beze­ich­nung an: info@horte-srb.de oder im Horte an der Pinnwand
//NO PLACE FOR RACISM, SEXISM, HOMOPHOBIA AND ANY OTHER KIND OF DISCRIMINATION//

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Antifaschismus Gender & Sexualität

Asylrecht, Flüchtlingsschutz, Pressefreiheit – ohne Alternative! Vielfalt gestalten, Rechtspopulisten widersprechen!

Das Aktions­bünd­nis Neu­rup­pin bleibt bunt ruft auf:
Kommt zur zweit­en Mon­tags­de­mo 2016 – zum Früh­lingsan­fang am 21.03. um 18:00 Uhr auf dem Schulplatz!
Das Mot­to lautet diesmal:
Asyl­recht, Flüchtlingss­chutz, Presse­frei­heit – ohne Alter­na­tive! Vielfalt gestal­ten, Recht­spop­ulis­ten widersprechen!
Mit immer härteren Maß­nah­men soll Kriegs­flüchtlin­gen der Weg nach West- und Nordeu­ropa versper­rt wer­den. Auf dem Feuer der Angst verun­sichert­er Men­schen kochen Recht­spop­ulis­ten ihr Süp­pchen. Sie pöbeln gegen die “Lügen­presse”, gle­ichzeit­ig sor­gen sie mit immer absur­deren Ver­bal­at­tack­en dafür, dass sie in den Schlagzeilen bleiben. Dieser Hokus­pokus darf nicht unwider­sprochen bleiben. Set­zen wir ein weit­eres deut­lich­es Sig­nal – Neu­rup­pin ist und bleibt weltoffen!

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Antifaschismus

PMK-Statistik in Brandenburg: Opferperspektive kritisiert Gleichsetzung der Kriminalitätsbereiche

Am 18. März gibt das Innen­min­is­teri­um die Zahlen poli­tisch motivierter
Straftat­en im Jahr 2015 bekan­nt. Schw­er­punkt der Ver­anstal­tung wird der
drama­tis­che Anstieg rechter Gewalt­tat­en sein. Dieser fällt selb­st in den
polizeilichen Sta­tis­tiken besorgnis­er­re­gend aus, auch wenn die Polizei
deut­lich weniger rechte Gewalt­tat­en reg­istri­ert hat, als
zivilge­sellschaftliche Akteure wie die Opfer­per­spek­tive e.V.
Zugle­ich sollen aber auch sta­tis­tis­che Zahlen im Zusam­men­hang „mit der
Zuwan­derung“ präsen­tiert wer­den. Die Opfer­per­spek­tive e.V. kritisiert
diese Ver­men­gung ras­sis­tisch motiviert­er Gewalt­tat­en mit den Straftaten
die von Migran­tInnen began­gen wur­den. Hannes Püschel, Mitar­beit­er der
Opfer­per­spek­tive e.V. erk­lärt dazu:
„In Zeit­en wie diesen stellte diese Form der Präsen­ta­tion der Dat­en eine
poli­tis­che Instink­t­losigkeit dar. Wie auch immer diese Präsentation
motiviert ist, sie bestätigt Ras­sistIn­nen in dem Vorurteil, das
Migran­tInnen eine Gruppe darstellen, die man krim­i­nalpoli­tisch und
polizeilich beson­ders im Blick behal­ten muss.“
Die Dat­en zur Krim­i­nal­ität „im Kon­text von Zuwan­derung“ wer­den am
Fre­itag, gemein­sam mit den Zahlen zu den poli­tisch motivierten
Straftat­en präsen­tiert, nicht in der Pressekon­ferenz zur allgemeinen
Polizeilichen Krim­i­nal­sta­tis­tik am 21. März. Auf diese Weise wird ein
Kon­glom­er­at von Ver­stößen gegen diskri­m­inierende Son­derge­set­ze, auf die
beengte Unter­bringung in Heimen zurück­zuführen­der Gewalt­tat­en und
unter­schiedlichst motiviert­er Kleinkrim­i­nal­ität gle­ichge­set­zt mit
ras­sis­tis­chen Gewalt­tat­en. Mit Verge­hen und Ver­brechen also, die dadurch
motiviert sind, dass die TäterIn­nen den Opfern Men­schen­würde und gleiche
Rechte absprechen, die poten­tiell Betrof­fene ein­schüchtern und
verängsti­gen sollen und den demokratis­chen Charak­ter dieser Gesellschaft
bedrohen.
Hannes Püschel: „Angesichts der zunehmenden ras­sis­tis­chen Gewalt, die
stel­len­weise die Schwelle zum Ter­ror­is­mus über­schrit­ten hat, wür­den wir
uns wün­schen, dass das Innen­min­is­teri­um darüber nach­denken würde, wie
die Betrof­fe­nen geschützt wer­den kön­nen. Stattdessen erleben wir, dass
die dor­ti­gen Ver­ant­wortlichen sich von Ras­sistIn­nen treiben lassen. Denn
anders als durch ein Nachgeben vor ras­sis­tis­chen Vorurteilen lässt sich
die heutige gemein­same Präsen­ta­tion von Dat­en zur poli­tisch motivierten
Krim­i­nal­ität und zur „Zuwan­der­erkrim­i­nal­ität“ nicht erklären.“
Kon­takt für Nach­fra­gen: 0151- 50768549

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Antifaschismus

WWT-Verbot: Drei Hausdurchsuchungen im Land Brandenburg

2012.05.01 Wittstock WWT beim Neonaziaufmarsch
Das “Nation­alkollek­tiv – Weisse Wölfe Ter­ror­crew” während eines Neon­azi­auf­marsches am 1. Mai 2012 in Wittstock/Dosse (Foto: Press­eser­vice Rathenow)

Im Zuge der Ver­botsvoll­streck­ung gegen die bun­desweit aktive Neon­azi-Vere­ini­gung „Weisse Wölfe Ter­ror­crew“ hat es auch im Land Bran­den­burg Haus­durch­suchun­gen gegeben.
Bran­den­burgs Sek­tion resi­dierte in Wittstock/Dosse
Titel
Die mut­maßlichen Mit­glieder der Bran­den­burg­er WWT-Sek­tion: Sandy L., Raiko K. und Pierre S. (vlnr). (Foto: Press­eser­vice Rathenow)

Die drei betrof­fe­nen Bran­den­burg­er, Sandy L., Raiko K. und Pierre S., sind alle in Wittstock/Dosse behei­matet. Sie kön­nen dem lokalen neon­azis­tis­chen Milieu zuge­ord­net wer­den. In der jüng­sten Ver­gan­gen­heit nah­men die drei mut­maßlichen Vere­ins­mit­glieder an diversen neon­azis­tis­chen Ver­samm­lun­gen in Bran­den­burg, darunter u.a. in Wit­ten­berge, Pritzwalk und vor allem Wittstock/Dosse, teil. Außer­dem sollen die Drei auch am 12. Sep­tem­ber 2015 an einem Angriff auf das alter­na­tive Jugend­wohn­pro­jekt Mit­ten­drin eV in Neu­rup­pin beteiligt gewe­sen sein. Mehrere Scheiben wur­den bei der Attacke beschädigt. Zum Tatkom­plex sollen aber auch noch weit­ere Sachbeschädi­gun­gen und Kör­per­ver­let­zungs­de­lik­te gehören.
Bran­den­burgs Innen­min­is­ter begrüßt bun­desweites Verbot
2015.09.13 Neuruppin JWP Mittdrin Entglaste Scheiben  (2)
Ein Grund für das Ver­bot: Der Angriff auf das Alter­na­tive Jugend­wohn­pro­jekt Mit­ten­drin eV in Neu­rup­pin, am 12. Sep­tem­ber 2015. (Foto: Press­eser­vice Rathenow)

Bran­den­burgs Innen­min­is­ter Karl-Heinz Schröter begrüßte in ein­er Pressemit­teilung das bun­desweite Ver­bot der „Weisse Wölfe Ter­ror­crew“ durch Bun­desin­nen­min­is­ter Thomas de Maiziere: „Der recht­sex­trem­istis­che Vere­in wen­det sich mit ein­er Vielzahl von Aktiv­itäten ein­deutig gegen die ver­fas­sungsmäßige Ord­nung der Bun­desre­pub­lik Deutsch­land“. „Das Ver­bot des Vere­ins“, so Schröter weit­er, sei „vor diesem Hin­ter­grund die kon­se­quente und gebotene Reak­tion der wehrhaften Demokratie auf diese offen recht­sex­trem­istis­che Betätigung.“
Betä­ti­gungs­feld: Rechtsrock
2013-05-18 Schorfheide OT Finowfurt Neonazikonzert (9)
Ein Betä­ti­gungs­feld der WWT lag auch in der Organ­isierung von Recht­srock-Konz­erten, wie hier in Schorfhei­de OT Finow­furt (Land­kreis Barn­im, Bran­den­burg) am 18. Mai 2013. (Foto: Press­eser­vice Rathenow)

Die Vere­ini­gung „Weisse Wölfe Ter­ror­crew (WWT)“ sei ursprünglich eine im Jahr 2008 gegrün­dete Fan­grup­pierung der sauer­ländis­chen Recht­srock-Band „Weisse Wölfe“. Bun­desweit ist sie u.a. in Ham­burg, Berlin, Meck­len­burg-Vor­pom­mern, Nieder­sachen, Bay­ern, Thürin­gen, dem Saar­land und Sach­sen mit einzel­nen „Sek­tio­nen“ vertreten. Ein wesentlich­es Betä­ti­gungs­feld der Grup­pierung soll die Organ­i­sa­tion von Musikver­anstal­tun­gen des neon­azis­tis­chen Milieus gewe­sen sein. Am 18. Mai 2013 war WWT beispiel­sweise an der Pla­nung und Durch­führung eines Recht­srock­konz­ertes in Schorfhei­de OT Finow­furt (Land­kreis Barn­im, Bran­den­burg) beteiligt.
 
 
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