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(Anti)militarismus Bildung & Kultur

Bundeswehr raus aus den Schulen

Am 8. Sep­tem­ber macht­en wir uns mit 10 hochmo­tivierten Mitstreiter*innen auf den Weg ins Ober­stufen­zen­trum Straus­berg, um – wie so oft – gegen etwas zu sein: die Bun­deswehr im All­ge­meinen und ihre Wer­beak­tio­nen an Schulen.

Denn beim Aus­bil­dungstag der Stadt Straus­berg stellte sich das Mil­itär als ganz nor­maler Aus­bil­dungs­be­trieb vor. Nach anfänglichen Stre­it­igkeit­en um das auf oder vor dem Gelände Ste­hen, blieben wir ein­fach da und wur­den schließlich von der Schullei­t­erin akzep­tiert. Für zweiein­halb Stun­den verteil­ten wir Fly­er, But­tons, ließen die Trans­par­ente und Schilder wirken und kamen mit inter­essierten Besucher*innen und Vertreter*innen der Unternehmen ins Gespräch, von denen sich so manche mit uns sol­i­darisierten. Die etwas über­rumpelte Schullei­t­erin bot eine Gespräch­srunde zum The­ma “Bun­deswehr in Schulen” an, um die Prob­lematik in Ruhe zu disku­tieren; es geht also weit­er! Schön war´s gewesen.

 

Fly­er­text:

Bun­deswehr raus aus den Schulen 

Liebe Schüler*innen , liebe Eltern, liebe Besucher*innen, heute hat die Stadt Straus­berg zum 17.Ausbildungstag am Ober­stufen­zen­trum ein­ge­laden, um Jugendlichen die Beruf­swelt näher zu brin­gen. Auf­grund des Fachkräfte­man­gels ist das eine sehr nette Sache, meinen sie nicht auch? 

Neben Infor­ma­tio­nen zu kaufmän­nis­chen und handw­erk­lichen Berufs­feldern präsen­tiert sich eine Insti­tu­tion, zu deren Auf­gaben das Töten gehört. Die Bun­deswehr ver­sucht sich bei solchen Ereignis­sen in einem friedlichen und human­is­tis­chen Licht zu präsentieren.

Ziel ist eine Akzep­tanz für Krieg­sein­sätze in einem bre­it­en Spek­trum der Gesellschaft zu erre­ichen, sowie Ziv­il- und Stre­itkräfte anzuwer­ben. Dazu hiel­ten zu Beginn des neuen Schul­jahres Jugend­of­fiziere im OSZ während der Unter­richt­szeit Vorträge über die mil­itärische Lauf­bahn und präsen­tierten ihre Aus­rüs­tung. Die Schüler*innen mussten an dieser Ver­anstal­tung teil­nehmen. Eine kon­tro­verse Diskus­sion war mit dem geschul­ten Per­son­al nicht möglich, da die Auf­gabe der Jugenof­fiziere auss­chließlich darin beste­ht, neue Mit­glieder zu werben.

Die in der Öffentlichkeit als human­itär beze­ich­neten Hil­f­sein­sätze stellen stattdessen eine Sicherung weltweit­er Han­del­srouten sowie den Zugang zu Ressourcen dar. 

Wir sol­i­darisieren uns mit allen Schüler*innen des Ober­stufen­zen­trums und rufen Eltern und Lehrer dazu auf, die Zusam­me­nar­beit mit der Bun­deswehr abzulehnen!

In diesem Sinne: “Schul­frei für die Bun­deswehr – Bun­deswehr abschaffen!”

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(Anti)militarismus Antifaschismus

Razzien wegen antimilit. Brandanschlag

Gegen 07.30 Uhr began­nen Bullen des säch­sis­chen LKA neb­st lokalen Staatss­chutz-Beamten drei Woh­nun­gen in Fin­ster­walde zu durch­suchen. Betrof­fen waren neben zwei Beschuldigten des säch­sis­chen §129-Ver­fahrens auch deren Eltern. Aus dem Durch­suchungs­beschluss geht her­vor, daß die betrof­fe­nen Per­so­n­en sich an dem Bran­dan­schlag auf den Bun­deswehrfuhrpark am 13.04. 2009 beteiligt bzw. die “Aufk­lärung im Vor­feld” vorgenom­men haben sollen.

Laut Behör­den wäre dies straf­bar als Bei­hil­fe zur Brand­s­tiftung, zur Zer­störung von Bauw­erken, sowie zur Zer­störung wichtiger Arbeitsmit­tel(!). Die Durch­suchun­gen dauerten ca. vier Stun­den, wobei u.a. nach schwarzen Pap­parchivbox­en, Kurzzeitweck­ern, Lage­plä­nen, Bauan­leitun­gen für Brand­sätze, Kon­toun­ter­la­gen, Verbindungsnach­weisen (Telekom­mu­nika­tion), Pc-Tech­nik und Daten­trägern gesucht wurde. Zeug­In­nen kon­nten hinzuge­zo­gen wer­den. Anschließend mussten die Beschuldigten ihre DNA abgeben (wofür es einen richterl. Beschluss gab) und eine ED-Behand­lung wurde durchge­führt. Es wur­den keine Haft­be­fehle aus­gestellt. Nach der Ermit­tlungswelle nach den §§ 129 und 125 (a) seit 2009 u.a. gegen linke AktivistIn­nen, dreht sich das Repres­sion­skarus­sel munter weit­er. Da die Bullen bis jet­zt keine Erfolge bei der Aufk­lärung des Bran­dan­schlags vor­weisen kön­nen, obwohl neue Ein­satzmit­tel wie das “elek­tro­n­is­che Fal­l­analyse-Sys­tem” (eFas) und tech­nis­che Lösun­gen zur Überwachung von Telekom­mu­nika­tion zum Ein­satz kom­men, befind­en sich die Behör­den offen­sichtlich im Zugzwang und wer­den jet­zt wohl ver­suchen, irgendwelche “Ergeb­nisse” vorzuweisen. Das sie dafür “StörerIn­nen” in die Man­gel nehmen, die dem Repres­sion­sap­pa­rat sowieso ein Dorn im Auge sind, ken­nt men­sch ja. Doch wir lassen uns nicht ein­schüchtern! Wed­er von LKA, VS oder NSU!!! Punkt. Sol­i­dar­ität ist eine Waffe!

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(Anti)militarismus Geschichte & Gedenken

Kleingeldprinzessin tritt bei der “Preussen kaputt”-Gala im Spartacus auf

Am 25. Feb­ru­ar 1947 wurde das Kon­troll­rats­ge­setz Nr. 46 von den USA, Großbri­tan­nien und der UDSSR unterze­ich­net und in Kraft gesetzt.

Das Gesetz begin­nt mit fol­gen­der Ein­leitung “Der Staat Preußen, der seit jeher Träger des Mil­i­taris­mus und der Reak­tion in Deutsch­land gewe­sen ist, hat in Wirk­lichkeit zu beste­hen aufge­hört. Geleit­et von dem Inter­esse an der Aufrechter­hal­tung des Friedens und der Sicher­heit der Völk­er und erfüllt von dem Wun­sche, die weit­ere Wieder­her­stel­lung des poli­tis­chen Lebens in Deutsch­land auf demokratis­ch­er Grund­lage zu sich­ern, erläßt der Kon­troll­rat das fol­gende Gesetz:

Artikel I.: Der Staat Preußen, seine Zen­tral­regierung und alle nach­ge­ord­neten Behör­den wer­den hier­mit aufgelöst.”

Hin­ter­grund ist der von den Nation­al­sozial­is­ten angezettelte mörderischste Krieg der Men­schheits­geschichte und dem Rück­fall in die Bar­barei durch die Schoah, der geplanten voll­ständi­gen Ver­nich­tung der europäis­chen Juden durch die Nazis. Das Gesetz zur Auflö­sung des Staates Preußens besticht durch die klare Analyse der Verbindung zwis­chen dem mil­i­taris­tis­chen Preußen und dem nation­al­sozial­is­tis­chen Deutsch­land, die man heute weit­en Teilen der so genan­nten aufgek­lärten und demokratis­chen Gesellschaft wünscht.

Stattdessen wird parteiüber­greifend die so genan­nte Tol­er­anz eines machthun­gri­gen Monar­chen gehuldigt und ern­sthaft darüber disku­tiert, eine nation­al­sozial­is­tis­che Kult­stätte in Form der Gar­nisonkirche wieder aufzubauen.

Damit wollen wir nichts zu tun haben und wehren uns dage­gen. Dies­mal nicht mit Protest, son­dern wir feiern den Akt der Demokratisierung mit ein­er Gala.

Nach dem oblig­a­torischen Sek­temp­fang um 20 Uhr für die ersten Gäste wird die Auflö­sung nochmal in den his­torischen Kon­text gestellt. Danach treten die KLEINGELDPRINZESSIN, REBARKER und AFFENMESSERKAMPF auf und anschließend wird das Tanzbein geschwungen.

Beson­ders freuen wir uns über die Zusage der KLEINGELDPRINZESSIN, die wir nicht mit falschen Ver­sprechun­gen lock­en mussten. Es reichte die klare Ansage: Freude über das Ende Preußens und keine — ver­meintlich kri­tis­che — Geschichtsklitterung.

Mehr Infos: http://fuckofffritz.blogsport.de

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(Anti)militarismus

Gelebte Toleranz zum Friedrich-Geburtstag

Am 24. Jan­u­ar 2012 fan­den sich mehrere Aktivist_innen im Park Sanssouci ein, um die Feier­lichkeit­en zum 300jährigen Geburt­stag des Despoten Friedrich II. kri­tisch zu begleit­en. Als die Ersten gegen 8.50 Uhr die Kranznieder­legung führen­der Bran­den­burg­er und Pots­damer Poli­tik­er mit ein­er satirischen Aktion unter­malen woll­ten, wur­den sie sofort durch das riesige Aufge­bot von Polizei, LKA-Beamten und des Sicher­heits­di­en­stes der Schlösser­s­tiftung des Platzes ver­wiesen. Sie wur­den von der Ver­anstal­tung geschub­st und erhiel­ten für den Park Aufen­thaltsver­bote. Ein­er Per­son wurde der Ruck­sack mit zwei Tetra­paks Milch wegen ange­blich­er „Sicher­heits­ge­fährdung“ für die Länge sein­er Teil­nahme an der Ver­anstal­tung abgenommen.

Als gegen 11 Uhr die lan­gen Kerls, eine Abteilung alter Her­ren von Burschen­schaften und Heimatver­bän­den in den Park ein­marschierten, um ihrem König zu huldigen, ver­sucht­en Aktivist_innen Trans­par­ente zu zeigen und mit Musik gegen den preußis­chen Taumel zu demon­stri­eren. Dau­raufhin grif­f­en mehrere Teil­nehmer des Aufzuges die Demonstrant_innen mit Fah­nen­stöck­en an, zogen ihnen an den Haaren, nah­men Men­schen in den Schwitzkas­ten und ver­sucht­en so den friedlichen Protest zu ver­hin­dern. Mit Beschimp­fun­gen à la „Ihr seid doch alle krank“, „Sozialschmarotzer“ und Bedro­hun­gen wie „Man sieht sich immer zweimal im Leben“ pöbelte der Mob der „tol­er­an­ten“ Preußen­fans. Eben­so wur­den Teile der Musikan­lage geklaut. Danach verteilte die Polizei auf Anweisung der Stiftung Preußis­che Schlöss­er und Gärten großzügig Platzver­weise für den Park und es wurde eine Anzeige gegen eine Preußenkri­tik­erin wegen ange­blichen Dieb­stahls aufgenom­men. Wieder ein­mal zeigte sich, dass es im soge­nan­nten Friedrich-Jahr nicht um eine reflek­tierte Auseinan­der­set­zung mit Geschichte geht, son­dern um die hero­isierende Darstel­lung Friedrich II. als Muster­monar­chen, bekan­nten Aufk­lär­er und Menschenfreund.

So sieht sie aus, die gelebte preußis­che Toleranz!

Men­schen, die eine Auseinan­der­set­zung mit Geschichte ein­fordern und ver­suchen auch andere Aspek­te des Lebens Friedrich II. zu beleucht­en, wer­den ange­grif­f­en und ver­sucht, mund­tot zu machen. Doch wir lassen uns nicht ein­schüchtern und wer­den das Preußen­spek­takel weit­er kri­tisch begleit­en. Wir haben kein Ver­ständ­nis, dass in ein­er bürg­er­lichen Demokratie einem Monar­chen gehuldigt wird, die Toten der Kriege Preußens vergessen und die Geschichte Preußens von allen Gräueln reinge­waschen werden.

In diesem Sinne: Preußen bleibt Scheisse! Fuck off Fritz!

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(Anti)militarismus Geschichte & Gedenken

Heil dir im Siegerkranz!”

INFORIOT Als sich am Sam­stag, dem 27. August, in Pots­dam Friedrich Prinz von Preußen und Sophie Prinzessin von Isen­burg ver­mählten, sam­melten sich rund 80 ganz beson­ders begeis­terte Preußen­fans für einen satirischen Jubelumzug in der Innen­stadt. Vom Bass­in­platz aus ging es Rich­tung Schloss­park Sanssouci. Die Stadt war voll mit waschecht­en Adels­fans – viele schaut­en den Umzug dur­chaus fre­undlich zu, andere reagierten mit Kopf­schüt­teln oder aggres­siv­en Gegenrufen.

Die Jubel­gruppe ließ sich nicht beir­ren. “Jet­zt oder nie – Monar­chie” wurde beispiel­sweise gerufen. Oder: “Kni­et nieder, ihr Bauern – der Kaiser ist da!”

Immer wieder wurde die Kaiser­hymne “Heil dir im Siegerkranz” angestimmt.

Am Schloss­park schließlich endete der Aufzug. Ger­ade rechtzeit­ig, um dem Braut­paar ganz direkt zu winken und ihm Grat­u­la­tio­nen ent­ge­gen rufen zu kön­nen. Die frisch Ver­mählten fuhren in ein­er Kutsche, gezo­gen von sechs Pfer­den und ver­fol­gt von dutzende Paparazzi, direkt an der Demon­stra­tion vorbei.

In einem abschließen­den Rede­beitrag der “Preußen Armee Frak­tion” wurde ein Lob auf die Monar­chie gesprochen und die Dekadenz der Gegen­wart gegeißelt: “Wahlen, Frauen, Muselmän­ner, Rev­o­lu­tio­nen haben, seit­dem der let­zte Kaiser per Dolch­stoß vom Thron gestoßen wurde, einen Schleier des Vergessens über uns gelegt. Auf dem Land wird längst nicht mehr gear­beit­et, in den Städten herrscht Chaos und Pros­ti­tu­tion und die Jugend ver­bringt mehr Zeit vor der Rechen­mas­chine als in der Wehrsport­gruppe. Es gab Zeit­en, da hieß der Städtetrip noch Krieg und die Ferien Fronturlaub.”

Doch auch leise Kri­tik am Bräutigam wurde geübt: “Deine Sophie ist ’ne Katho­likin. Wofür haben wir eigentlich im Dreißigjähri­gen Krieg gekämpft?”

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(Anti)militarismus Geschichte & Gedenken Sonstiges

Monarchie Jetzt!

Sam­stag, 27.08.2011
12 Uhr ab Bassinplatz 

Georg Friedrich ist der Sohn von Louis Fer­di­nand Prinz von Preußen junior und der Ururenkel von Kaiser Wil­helm II. Er hat sein BWL-Studi­um bestanden und ist 35 Jahre alt. Damit erfüllt er alle Voraus­set­zun­gen, im 21. Jahrhun­dert die Staats­geschäfte zu übernehmen. Die geplante Hochzeit mit der 33-jähri­gen Sophie Prinzessin von Isen­burg kön­nte über Jahrhun­derte die Macht­frage ohne klein­lichen Parteien­zank und aufwendi­ge Wahlver­fahren klären.

Aber noch immer sind die Nar­ben der Mod­erne in Pots­dam nicht gän­zlich beseit­igt. Nicht nur, dass sich selb­st in der Innen­stadt auch 2011 noch nach­barocke Baut­en find­en lassen – auch die Bevölkerung ist noch immer durch Sozial­is­mus, Lib­er­al­is­mus und Grundge­setz ver­het­zt. Diese Kräfte hal­ten die Auflö­sung des Staates Preußen durch den Alli­ierten Kon­troll­rat für recht­mäßig und berufen sich darauf, dass hierzu­lande die Monar­chie abgeschafft sei. Immer wieder wer­den Lange Kerls aus­gelacht und die Ver­bote der Schlösser­s­tiftung zum Durch­queren der Barock­gärten mit neu­modis­chen Fahrrädern ignoriert.

Diesen Ten­den­zen wollen wir heute ein Zeichen entgegensetzen.

Wir brauchen kein Inter­net, keine Autos, keine Kanal­i­sa­tion und keine Wahlen (und schon gar nicht für alle).

Wir sagen:

Ja zur preußis­chen Erb­monar­chie!
Ja zur Hochzeit von Georg Friedrich und sein­er Prinzessin Sophie!
Ja zum RBB!

Wir rufen dem jun­gen Preußen­paar zu:

Her­zlichen Glück­wun­sch zur Hochzeit!


Bitte unter­hal­tet und beherrscht uns!

Pots­damer und Untertanen!

Zieht euch ordentlich an!
Malt Trans­par­ente!
Übt Diener und Kratzfüße!
Bejubelt mit uns die Preußenhochzeit!

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(Anti-)Rassismus (Anti)militarismus Antifaschismus Geschichte & Gedenken jüdisches Leben & Antisemitismus Law & Order

Schöner Leben. Alles für alle! Die Perspektive im Anti…

Pots­dam — … Schön­er Leben. Alles für alle! Die Per­spek­tive im Anti …heißt für uns: Leben, lieben und feiern ohne Angst – aber auch ohne Leis­tungs­druck und normierte Erwartung­shal­tun­gen. Es bedeutet für uns gegen­seit­i­gen Respekt und Ver­ant­wor­tung für einan­der. Dies bein­hal­tet wiederum auch die klare Isolierung jeglich­er Form der Diskri­m­inierung sowie men­schen­ver­ach­t­en­der Ein­stel­lun­gen­von und schließt den Kampf gegen diese mit ein. Nazis kön­nen also gle­ich zu Hause bleiben! Aber auch jegliche andere For­men des Ras­sis­mus, Anti­semitismus, Sex­is­mus oder SchwuLesBIsch*Trans-Feindlichkeit wird von uns mit aktiv­er Intol­er­anz belohnt!

In der näch­sten Woche wird in Pots­dam das “Schön­er Leben. Alles für alle!” Fes­ti­val anlaufen. Es wird ein buntes Pro­gramm geben, für jede_n soll etwas dabei sein.

Ab Mon­tag wer­den jeden Tag Infover­anstal­tun­gen und Work­shops stat­tfind­en. Welche wann und wo stat­tfind­en, erfahrt ihr auf unser­er Web­site.

Am Fre­itag, dem 12. August steigt der erste kul­turelle Höhep­unkt in Form eines Konz­ertes mit “Feine Sahne Fis­chfilet” und anschließen­der Par­ty. Das alles find­et im Spar­ta­cus statt.

Der Sam­stag begin­nt 14 Uhr mit ein­er Street­pa­rade, die unter dem Mot­to “Her mit dem schö­nen Leben!” ste­ht.
Sie geht vom Frei­land quer durch die Innen­stadt zum Bass­in­platz, wo 16.00 Uhr das Open Air stat­tfind­et. Unter dem Mot­to unseres Fes­ti­vals treten in bis in die Abend­stun­den Fire at Will, Off the Hook, Radio Havan­na, Pyro One und Conex­ion Musi­cal auf. Außer­dem wird das ganze Pro­gramm von Infover­anstal­tun­gen und Work­shops begleit­et. Für Kinder­be­treu­ung, Essen und Trinken wird auch gesorgt sein. Auf der After­show­par­ty in der Datscha kön­nen danach alle, die noch nicht genug haben, den Tag zu fet­ten Beats ausklin­gen lassen.

Eine Woche später, am 20. August wird auf der Review Par­ty im Black Fleck, die Möglichkeit beste­hen die let­zten Tage Revue passieren zu lassen.

Mehr Infor­ma­tio­nen find­et ihr auf: www.schoenerleben.tk

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(Anti)militarismus Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Ich glaub’, wir haben ’ne Chance!”

Knapp 50 Men­schen unter­schiedlich­sten Alters haben sich am Don­ner­stagabend zum Grün­dungstr­e­f­fen der Ini­tia­tive in den Räu­men des Kabaretts „Obelisk“ in Pots­dam ver­sam­melt. Sie grün­de­ten die Ini­tia­tive “Pots­dam ohne Gar­nisonkirche”, die sich gegen den Wieder­auf­bau der Gar­nisonkirche ein­set­zen will.

Die Initiator_innen des Tre­f­fens hat­ten fest­gestellt, dass die Protagonist_innen des Wieder­auf­baus der Gar­nisonkirche in den let­zten Jahren sehr erfol­gre­ich gewe­sen sind. Dabei man­gele es nicht an kri­tis­chen Stim­men in der Bevölkerung. Mit diesem Tre­f­fen sollte der Ver­such unter­nom­men wer­den, die Gegner_innen des Wieder­auf­baus an einen Tisch zu bringen.

Schnell wurde offen­sichtlich, dass es an begrün­de­ten Ein­wän­den gegen einen Wieder­auf­bau der Kirche nicht man­gelt. Im Mit­telpunkt der Kri­tik stand dabei der offen­sichtliche Bezug der “Sol­datenkirche” zu preußis­chem Mil­i­taris­mus und zur deutschen Kriegstreiberei, der ihre gesamte Geschichte durchzieht. Bekan­ntes Datum ist der „Tag von Pots­dam“, der 21. März 1933, an dem mit einem Händ­e­druck zwis­chen Hin­den­burg und Hitler der Schul­ter­schluss zwis­chen der recht­skon­ser­v­a­tiv­en preußis­chen Elite und den Nazis besiegelt wurde. Ein Schritt, der für den Mach­taus­bau der Nazis von einiger Bedeu­tung war. Dass es sich dabei um einen „Miss­brauch“ der Kirche gehan­delt haben soll, wie an ander­er Stelle oft for­muliert wird, kann get­rost in Frage gestellt wer­den – passten doch preußis­ch­er Mil­i­taris­mus und Kadav­erge­hor­sam gut mit der nation­al­sozial­is­tis­chen Ide­olo­gie zusam­men. Ein in der Pots­damer Friedens­be­we­gung aktiv­er Red­ner brachte es auf den Punkt: „Wir müssen alles tun, um diesen Bau, dieses schreck­liche Sym­bol in Pots­dam zu verhindern!“

The­ma­tisiert wurde auch die Finanzierung des Kirchen­wieder­auf­baus. Während in der öffentlichen Debat­te meis­tens davon die Rede ist, dass es sich um ein spenden­fi­nanziertes Pro­jekt han­delt, wurde the­ma­tisiert, dass auch die öffentliche Hand über zwei Mil­lio­nen Euro (aus dem Ver­mö­gen der DDR-Massenor­gan­i­sa­tio­nen) zum Wieder­auf­bau zuschießt. Das sind Gelder, die schließlich auch dort fehlen, wo sich — etwa bei den KZ-Gedenkstät­ten — im Gegen­satz zur Gar­nisonkirche um einen bewussteren Umgang mit Geschichte bemüht wird.

Die 1732 eingewei­hte Pots­damer Gar­nisonkirche wurde im 2. Weltkrieg beschädigt und die Ruine schließlich im Jahre 1968 auf Anweisung der DDR-Regierung gesprengt. Seit den 1980er Jahren hat­te sich zunächst die „Tra­di­tion­s­ge­mein­schaft Pots­damer Glock­en­spiel“, eine Ini­tia­tive von nach rechts außen weit offene­nen Mil­itärs rund um den ehe­ma­li­gen Bun­deswehrof­fizier Max Klaar mit­tels Spenden­samm­lun­gen für den Wieder­auf­bau einge­set­zt. Heute haben die „Förderge­sellschaft für den Wieder­auf­bau der Gar­nisonkirche Pots­dam e.V.“ und die „Stiftung Gar­nisonkirche Pots­dam“ das Heft in der Hand.

Das näch­ste Tre­f­fen der Bürg­erini­tia­tive wird am 26. Mai stat­tfind­en. Wieder sind alle Inter­essierten willkom­men. Wie mehrmals betont wurde, man­gelt es nicht an Möglichkeit­en, sich zu engagieren. „So viele, wie wir sind, kön­nen wir sehr viel erre­ichen!“, schloss ein Teilnehmer.

Anmerkung: Zum The­ma S. auch die umfan­gre­iche Artikel­samm­lung in unserem Archiv

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(Anti)militarismus

Kein Podium für die Bundeswehr in Neuruppin

Ein Aufruf der Gruppe RAMA (Rup­pin­er Anti-Mil­i­taris­tis­che Aktion):

AKTIONSWOCHE GEGEN DIE BUNDESWEHR IN NEURUPPIN! ERSTE AKTION: DIE-IN
(http://de.wikipedia.org/wiki/Die-in ) MONTAG UM 16UHR AUF DEM
SCHULPLATZWEITERSAGEN!

Vom 13.09.2010 bis zum 17.09.2010 wird die Bun­deswehr in Neu­rup­pin
ver­suchen für ihre Ziele zu wer­ben. Das heisst konkret, dass sich eine
Armee in unser­er Stadt präsen­tiert und für Akzep­tanz von
Kriegs­beteili­gung z.B. in Afghanistan inner­halb der Bevölkerung wirbt.

Die Bun­deswehr ist aber kein Teil unser­er Zivilge­sellschaft. Sie ist
Werkzeug um Wirtschaftsin­ter­essen kriegerisch durchzuset­zen. Was das
bedeutet kon­nten wir am 04.September 2009 sehen, als sich die Bun­deswehr
am Mord von über 140 Men­schen mitschuldig machte.

Dieser Krieg wird nicht geführt für unsere Frei­heit und auch nicht für
Demokratie und Men­schen­rechte son­dern dagegen.

Wenn die Bun­deswehr also näch­ste Woche mit ihrem Infotruck kommt und die
Woche darauf an den Schulen für “Bun­deswehr — Kar­riere mit Zukun­ft“
wirbt, wer­den wir das nicht unwider­sprochen hin­nehmen! Wir wollen in
ein­er Welt ohne Kriege leben. Wir brauchen keine Bun­deswehr, wed­er im
Inneren noch nach Außen. Und wir wer­den nicht zulassen, das sich die
Rat­ten­fänger der Bun­deswehr unsere Kinder für ihr dreck­iges Mordgeschäft
holen — auch nicht mit noch so tollen Ver­sprechen von einem sicheren
Arbeit­splatz mit aus­re­ichen­der Bezahlung.

WIR RUFEN DAHER ALLE ANTIMILITARIST_INNEN UND AKTEURE EINER
DEMOKRATISCHEN ZIVILGESELLSCHAFT DAZU AUF SICH AN DEN AKTIONSTAGEN GEGEN
DIE BUNDESWEHR ZU BETEILIGEN!

Schluss mit dem Mor­den!
Bun­deswehr raus aus den Schulen!
Nie wieder Krieg!

Weit­ere Infos:
http://www.bundeswehr-wegtreten.org/main/bw-termine_2010.pdf
http://www.bundeswehr-wegtreten.org/main/Antwort_2010_Jugendoffiziere_an_Schulen.pdf

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(Anti-)Rassismus (Anti)militarismus Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Öffentlichkeit für „Lange Kerls“ lautstark verhindert

Für den let­zten Sam­stag, den 19.06.2010, kündigte die Pots­damer Riesen­garde „Lange Kerls“ ihre so genan­nte öffentliche Rekru­tierung  Am Kutschstall/ Neuen Markt in Pots­dam an, um ihr 20-jähriges Beste­hen zu feiern und neue Mit­glieder anzuwer­ben. Voraus­set­zun­gen sind die Größe ab 1,88m und „gute Zäh­nen“ um auf Papier­pa­tro­nen kauen zu kön­nen. Gesucht wurde mit dem ras­sis­tis­chen Ter­mi­ni auch noch ein „Mohren-Pfeif­fer“, der die Quer­flöte beherrsche.

Um wieder ein­mal, wie vor knapp über zehn Jahren, den Auftritt der „Lan­gen Kerls“ zu stören, riefen Pots­damer Grup­pen dazu auf, kreativ gegen die Preußenanhänger_innen zu protestieren. Der laut­starke Protest formierte sich aus dem Klang ein­er Sound­mas­chine, dem Tröten von Vuvuze­las und Rufen „Nie wieder Preußen!“, sodass sich um die Mit­tagszeit über 30 Protestler_innen und 15 „Lange Kerls“ und ihre Fans gegenüber­standen.  Nach Angaben des RBB wurde wohl But­ter­säure in den Hof geschüt­tet, sodass sich ein stark­er Ges­tank ausbreitete.

Aufgestellt in zwei Rei­hen schienen noch anfangs die selb­st ernan­nten Sol­dat­en Friedrichs vom Ges­tank, den Parolen und Geblase recht unbeein­druckt. Nach Aus­sagen eines „Lan­gen Kerls“ sollte ihre Gelassen­heit ihre „preußis­che Tol­er­anz“ demon­stri­eren- was schließlich damit endete, dass sie zwis­chen­zeitlich stille Beobachter des bru­tal­en Vorge­hens der Polizei gegen die Protestieren­den wurden.

Auf­grund des hohen Geräusch­pegels mussten sie wohl oder übel ihrer Preußen­ro­man­tik im Gewölbe­saal am Kutschstall nachge­hen. Die anwe­senden Polizist_innen ver­hiel­ten sich während­dessen alles andere als deeskalierend.
Mit Schlä­gen und Trit­ten wur­den die Protestieren­den aus dem Gang des Hofes gedrängt, sodass eine Sitzblock­ade ent­stand, die mit Würge­grif­f­en und Ton­faschlä­gen geräumt wurde. Schließlich wur­den einige Per­son­alien fest­gestellt.
Platzver­weise wur­den erst bei der Sitzblock­ade vor dem Hof aus­ge­sprochen, sodass das gewalt­same Zurück­drän­gen der Polizei aus dem Hof unver­hält­nis­mäßig war.

Es ist von Glück zu sprechen, dass bei diesem Polizeiein­satz nie­mand kör­per­lich schw­er ver­let­zt wurde.
Den­noch kann diese Aktion als erfol­gre­ich gew­ertet wer­den, da wieder ein­mal ein preußisch-mil­i­taris­tis­ches Schaus­piel der „Lan­gen Kerls“ in Pots­dam keine bre­ite Öffentlichkeit errin­gen kon­nte und dage­gen ein Zeichen geset­zt wurde.

Inforiot