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Antifaschismus

Roter Mai und rechte Übergriffe

Die Aktio­nen am 01. Mai und zum Tag der Befreiung, sowie die mas­sive Mobil­isierungstätigkeit haben aber auch die Nazis aufgeschreckt. Anfein­dun­gen und Über­griffe faschis­tis­ch­er Pro­voka­teure, erfahren in let­zter Zeit eine ras­ante Zunahme.
Nur einige Beispiele hier­für sind der Far­ban­schlag auf das antifaschis­tis­che Denkmal im Cot­tbuser Puschk­in­park in der Nacht zum 8. Mai, Ein­schüchterungsver­such­er aller Orten, hun­derte Aufk­le­ber der Spreelichter, Störak­tio­nen gegen Kundge­bun­gen oder die Ver­suche, „nation­al befre­ite Zonen“ zu schaf­fen. Die Nazis set­zen noch immer auf die Stil­isierung als ausster­ben­des Opfer­volk und Heldenkult hin­ter den Plas­tik­masken der ver­bote­nen Wider­stands­be­we­gung Süd­bran­den­burg. Antifaschis­ten wurde nachts ange­grif­f­en und ein anderes Mal bedro­ht. Zu den wider­wär­tig­sten Manövern der Naz­ibande der let­zten Tage zählt der tätliche Angriff auf eine hochschwan­gere Pas­san­tin am Rande der NPD-Kundge­bung vom 12. Mai, die für eine Gegen­demon­stran­tin gehal­ten wurde. Dabei wurde sie umhergeschub­st und mit der Dro­hung belegt, dass sie auf sich und ihre „Miss­ge­burt“ auf­passen solle. 

Daher reicht es uns nicht im Mai zweimal die Fahne zu hissen Wir sind noch lange nicht müde und wollen mehr. Der ganze Nazipö­bel und nation­al­is­tis­che und ras­sis­tis­che Debat­ten hier reichen uns! Deshalb wollen wir dann am 18.05. auf die Straße. “Kämpfen in der Krise — Gemein­sam gegen Recht­spop­ulis­mus und Kap­i­tal­is­mus” lautet das Mot­to der Demon­stra­tion, die 19 Uhr am Stadthal­len­vor­platz begin­nen soll. Wir nehmen die aktuellen Ten­den­zen zu Nation­al­is­mus und pauschaler Verunglimp­fung der Bevölkerung der Krisen­staat­en in Europa zum Anlass, um laut und öffentlich unsere Sol­i­dar­ität mit dem Betrof­fe­nen und Protestieren­den zu bekun­den. Wir protestieren gegen den Kap­i­tal­is­mus, der die Krisen her­vor­bringt und gegen die Poli­tik der sozialen Ver­nich­tung in Europa. Wir wollen damit ein deut­lich­es Gegengewicht zu den recht­en Parolen in der Öffentlichkeit erzeugen. 

Wir bet­ten diese Demon­stra­tion in die Aktiv­itäten auf dem diesjähri­gen Pfin­gst­camp der SDAJ im Osten in Cot­tbus ein. Im Strom­bad gibt es das ganze Woch­enende über ein umfan­gre­ich­es Pro­gramm. Vorträge und Diskus­sion­srun­den beschäfti­gen sich mit Fra­gen der Bil­dungs- und Mieten­poli­tik, Kuba und Ecuador, EU und Krise­n­analyse sowie Wasser­pri­vatisierung und Öko-Ide­olo­gie im Kap­i­tal­is­mus. Außer­dem tauschen wir uns über die Erfahrun­gen der poli­tis­chen Kämpfe der Auszu­bilden­den und in der Betrieb­sar­beit aus.
Wir sind also the­ma­tisch sehr bre­it aufgestellt und bieten für beina­he jeden etwas, der sich aus­tauschen, disku­tieren und ler­nen möchte, damit die poli­tis­che Auseinan­der­set­zung der Linken in Cot­tbus nicht mehr im pri­vat­en oder im Elfen­bein­turm stat­tfind­en muss.
Wir wollen damit den braunen All­t­ag in Cot­tbus etwas auf­brechen und schaf­fen Raum für ein­deutig linke Aktiv­itäten und Frei­heit­en, wie es sie son­st in Cot­tbus sel­ten gibt. 

Wir kämpfen gemein­sam in der Krise, wir zeigen den Nation­al­is­ten die Faust und was wir vom Kap­i­tal­is­mus wollen — seine Über­win­dung!
Kommt zum Pfin­gst­camp, kommt alle am 18.05. her­aus auf die Straße und nutzt die Möglichkeit­en im roten Mai in Cottbus!

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Antifaschismus

Lehnin lässt sich nicht überschatten

INFORIOT Am Son­ntag (12. Mai) demon­stri­erten 70 Men­schen gegen Geschicht­sre­vi­sion­is­mus und Neon­azis­mus in Lehnin (Pots­dam-Mit­tel­mark). Unter den Mot­to „Gegen rechte Gewalt und rechte Umtriebe“ hat­te die Linksju­gend und die Antifa West­bran­den­burg auf Ini­tia­tive lokaler Jugendlich­er zur Demon­stra­tion aufgerufen, nach­dem in der Nacht vom 8. zum 9. Mai etwa 20 ver­mummte Neon­azis einen unangemelde­ten Aufzug durch die Stadt durch­führten. Es sollte „ein deut­lich­es Sig­nal (geset­zt wer­den), dass der ländliche Raum keine Spiel­wiese für (Neo)nazis ist“, hieß es im Aufruf.

Gegen die Schattengestalten

Unter den Teil­nehmenden waren eben­falls Mit­glieder der “Vere­ini­gung der Ver­fol­gten des Naziregimes, Bund der Antifaschistin­nen und Antifaschis­ten” (VVN-BdA) und auch der Bürg­er­meis­ter Bernd Kreyken­bohm. Zum Auf­takt wur­den Reden durch Vertreter_innen der Partei DIE.LINKE und der Antifa West­bran­den­burg verlesen. 

In ihren Rede­beitrag the­ma­tisierte die Antifa West­bran­den­burg aktuelle neon­azis­tis­chen Entwick­lun­gen in der Region, erin­nerten aber auch an den im Novem­ber 1992 von Neon­azis ermorde­ten Rolf Schulze. Nach der Kundge­bung ging es dann auf eine kleine Runde um den Bus­bahn­hof. Zum Ende der Ver­samm­lung wur­den Neon­azis­chmier­ereien durch abwaschbare Sprühkrei­de über­malt. Ein Sprech­er der Antifa West­bran­den­burg bezeich­nete es als beschä­mend, dass die Stadt es nicht geschafft hat­te die Schmier­ereien zu ent­fer­nen. Am Rande der Demon­stra­tion beobachteten vere­inzelt Neon­azis den Aufzug aus ihren Autos her­aus.

Spreelichter Reloaded?

Im Inter­net beken­nt sich eine bish­er unbekan­nte Grup­pierung unter den Namen „Licht und Schat­ten“ zum Fack­el­marsch. Nach Angaben von Anwohner_innen zogen diese am besagten Abend durch die Straßen Lehnins und skandierten Parolen, welche die Befreiung Nazideutsch­lands durch die Alli­ierten ver­höh­n­ten und einen klaren nation­al­sozial­is­tis­chen Bezug hat­ten. Außer­dem wur­den Böller gezün­det und Schnipsel, die auf eine Web­seite ver­weisen, hin­ter­lassen. Sowohl die Insze­nierung der Aktion, wie auch die Web­seite erin­nern stark an die „Spreelichter“. Die „Spreelichter“ waren ein Pro­jekt der „Wider­stands­be­we­gung Süd­bran­den­burg“, welche im Juni 2012 ver­boten wurde.

Weit­ere Bilder gibt es hier und hier.

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Antifaschismus Geschichte & Gedenken

TAG DER BEFREIUNG IM FREILAND POTSDAM

 

68 Jahre nach der Befreiung vom deutschen Faschis­mus sollte so ein Zeichen gegen die Geschichtsver­drän­gung geset­zt wer­den. Der Ein­ladung sind etwa 100 Per­so­n­en gefolgt.

Jür­gen Rauhe, berlin­stäm­miger Bilder­hauer, erschuf die Bronzeplas­tik in den Anfän­gen der 1970er Jahre. Das Denkmal, welch­es den Namen „Befreiung“ trägt, sollte an die in der thüringis­chen Stadt Greiz umgekomme­nen Zwangsarbeiter_innen erin­nern. In der Zeit von 1971 bis 2006 stand das Mah­n­mal am Ein­gang des Greiz­er Parks. Es wurde trotz Protest durch Bürger_innen ent­fer­nt und auf einen still­gelegten Fried­hof in Greiz abgestellt. Das cir­ca vier Meter hohe Denkmal, das wie ein „V“ ange­ord­net ist, welch­es an das Handze­ichen „Vic­to­ry“ erin­nern soll, ste­ht noch heute dort auf dem Fried­hof. Bemühun­gen um es erneut würde­voll an einen passenderen Ort zu stellen, blieben jedoch erfol­g­los.
Der Bild­hauer fer­tigte, noch in den 1970er Jahren, eine Kopie des Denkmals an. Diese kleinere Vari­ante war ein Geschenk der dama­li­gen DDR an die Gedenkstätte Auschwitz-Birke­nau. Im Rah­men von Umstruk­turierun­gen der Gedenkstätte und dessen Konzept wurde das Mah­n­mal 1989 in einzelne Teile zer­legt und eingelagert.

Diese kleinere Vari­ante wurde nun auf dem frei­Land-Gelände in Pots­dam wieder eingewei­ht.
Durch Spenden, Spon­soren sowie die tatkräftige Unter­stützung der Mit­glieder der Gesellschaft zum Schutz von Bürg­er­recht und Men­schen­würde (GBM e.V.) und den Bemühun­gen der AG Befreiung war es möglich, die Skulp­tur aus Oswiec­im zu holen und restau­ri­eren zu lassen.

Das frei­Land ste­ht heute für eine alter­na­tive Jugend­kul­tur, ein Ort zum zusam­menkom­men und regem Aus­tausch. Während des zweit­en Weltkriegs wur­den an diesem heuti­gen Freiraum Zwangsarbeiter_innen für den Rüs­tungs­bau der Ara­do-Flugzeug­w­erke aus­ge­beutet. Zukün­fti­gen Gen­er­a­tio­nen fehlt häu­fig der Bezug zu den schreck­lichen Tat­en unter dem NS-Regime. Die Wieder­eröff­nung an diesem Ort mah­nt uns, die Geschichte nicht zu vergessen sowie die Lehren und Kon­se­quen­zen daraus stets vor Augen zu hal­ten und wach­sam zu sein.

Nach Worten von Dr. Hein­rich Fink, der Bun­desvor­sitzende des VVN-BdA, Dr. Peter Michel (GBM e.V.) und Vertreter_innen der AG Befreiung, sowie musikalis­ch­er Unter­malung fan­den sich alle Beteiligten zu Gesprächen im frei­Land-Café ein. Es war eine gelun­gene Wieder­eröff­nung und mit Sicher­heit erst der Beginn der Geschicht­sentsorgung entsch­ieden entgegenzutreten.

Beson­der­er Dank gilt den Mit­gliedern der Gesellschaft zum Schutz von Bürg­er­recht und Men­schen­würde (GBM e.V.), dem Kun­starchiv Beeskow sowie der AG Befreiung für die Ini­tia­tive und das Engage­ment, trotz fehlen­der städtis­ch­er Unter­stützung, das Denkmal „Befreiung“ im frei­Land Pots­dam wiederzueröffnen.

 

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Antifaschismus

NPD scheitert vorerst in Nordbrandenburg

Gegen Klein-Aufmärsche der NPD in drei Städten im Nor­den Bran­den­burgs haben heute dutzende Men­schen protestiert. 

Wüten­der Protest in Per­leberg

Am heftig­sten war die Ablehnung gegenüber der neon­azis­tis­chen Partei vor allem in Per­leberg (Land­kreis Prig­nitz) zu spüren. Dort demon­stri­erten unge­fähr 50 Men­schen laut­stark gegen die NPD Ver­samm­lung. Vere­inzelt flo­gen aber auch Eier und Böller. Außer­dem kam es zu Auseinan­der­set­zun­gen während des Abmarsches der NPD aus der Stadt. Erst der Ein­satz der Polizei kon­nte den drei Fahrzeu­gen der Neon­azis den sicheren Abzug garantieren. Zwei Antifaschist_innen wur­den während der Proteste kurzzeit­ig in Gewahrsam genom­men, eine Antifa – Fahne tem­porär beschlagnahmt. Zuvor war die NPD bere­its in Kyritz und Neu­rup­pin (bei­de Land­kreis Ost­prig­nitz-Rup­pin) präsent, wurde aber auch hier nur ablehnend emp­fan­gen.

Laut­starke Ablehnung in Neu­rup­pin

In der Fontanes­tadt hat­te die Partei gegen 9.00 Uhr ihre „Wan­der­mah­nwache“ begonnen. Dort sah sie sich bere­its mit ein­er Kundge­bung des Bünd­niss­es „Neu­rup­pin bleibt bunt“ kon­fron­tiert, an der unge­fähr 30 Men­schen, darunter Bürg­er­meis­ter Peter Golde (Pro Rup­pin), der Land­tagsab­ge­ord­nete Dieter Gross (Die Linke), der Kreistagsab­ge­ord­nete Wolf­gang Freese (Bünd­nis 90/Die Grü­nen)  sowie viele antifaschis­tis­che Jugendliche teil­nah­men. Die NPD bot hier lediglich sieben Funk­tionäre und Sym­pa­thisan­ten auf. Entsprechend kläglich gin­gen der abge­le­sene Rede­beitrag und die Pro­voka­tio­nen der Neon­azis im laut­starken Protest sowie im Gelächter der Gegenkundge­bung unter. Gen­ervt zogen die NPD Anhänger dann nach ein­er Stunde wieder ab.

Abfuhr in Kyritz

In Kyritz erg­ing es der NPD dann nicht bess­er. Dort hat­te sie sich in der Nähe eines belebten Wochen­mark­tes aufge­baut, um offen­bar dort gezielt Leute anzus­prechen. Die Mark­t­gäste hat­ten aber gar kein Inter­esse an der neon­azis­tis­chen Partei und ihren selb­s­ther­rlichen Red­ner. Aus­ge­buht und aus­gep­fif­f­en wur­den die NPD Anhänger und zogen aus Kyritz bere­its eine halbe Stunde später, gen Per­leberg ab.

Presse­fo­tos aus den einzel­nen Orten hier:

Neu­rup­pin

Kyritz

Per­leberg

 

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Antifaschismus

Potsdamer Neonazi-Kader beim NSU-Prozess in München

 

Auf seinem Grund­stück in Grabow (Pots­dam-Mit­tel­mark) wurde sein Brud­er am 24. Novem­ber 2011 von der GSG‑9 festgenom­men. Dieser soll das Beken­nervideo für die NSU pro­duziert und weit­ere Unter­stützungsar­beit geleis­tet haben.

Zusam­men baut­en die Zwill­ings­brüder zur Jahrtausendwende die Kam­er­ad­schaft “Weiße Brud­er­schaft Erzge­birge” auf. In den nach­fol­gen­den Jahren war er aktiv für die neon­azis­tis­che bran­den­bur­gis­che Organ­i­sa­tion “Schutzbund Deutsch­land” und zeich­nete sich als Ver­ant­wortlich­er im Sinne des Presserechts für Pub­lika­tio­nen der Grup­pierung. “Schutzbund Deutsch­land” wurde im Jahr 2006 ver­boten. Kurz darauf brachte ein als »Bewe­gung Neues Deutsch­land « pro­duziertes Flug­blatt den presserechtlich Ver­ant­wortlichen Maik Eminger vor Gericht. [2] Pots­damer und Leipziger Neon­azis, darunter Sebas­t­ian GlaserMirko Kubel­erTom Singer und Ist­van Repacz­ki sowie Tom­my Nau­mann, demon­stri­erten 2007 vor dem Neu­rup­pin­er Landgericht und forderten “Mei­n­ungs­frei­heit für Maik E.”. Kurze Zeit später standen Sebas­t­ian Glaser und Maik Eminger zusam­men vor Gericht, da sie zusam­men “Rudolf-Heß-Gedenkplakate” in Pots­dam verklebten. Eminger war Organ­isator dieser Aktion und lagerte die Plakate.
Darüber hin­aus ist Eminger Vor­sitzen­der der “Junge Nation­aldemokrat­en” Pots­dam (JN). [3] Zusam­men mit Mar­cel Guse, Carsten Schicke und weit­eren Neon­azis besuchte er am 16. Feb­ru­ar 2009 eine Bürg­erver­samm­lung am Schlaatz auf der über ein neues Asyl­suchen­den­heim disku­tiert wer­den sollte. Im Mai 2010 nahm er, zusam­men mit den Pots­damer Neon­azis Mar­cel Guse, Thomas Pecht, Ben­jamin Oestre­ich u.a., an einem NPD-Auf­marsch in Brandenburg/Havel teil und trat als Red­ner auf. [4]

Maik Eminger lebt mit sein­er Frau in Grabow. Das ummauerte Gehöft dient für ger­man­is­che Volks­feste (Som­mer­son­nen­wende, Erntedank­fest) und wird ver­mut­lich als Bil­dungszen­trum genutzt. Ihre Kinder tra­gen ger­man­is­che Namen, eines sog­ar den Namen “Adolf”. Unweit davon, in Wit­tbri­et­zen, lebt Mar­cel Guse – ein ehe­ma­liger Pots­damer Stadtverord­neter der NPD und Jünger von Maik Eminger. [5]

Am Mon­tag, 6. Mai 2013, tauchte Maik Eminger mit dem verurteil­ten Neon­azi und Mit­glied der “Kam­er­ad­schaft München” Karl-Heinz Statzberg­er vor dem Gerichts­ge­bäude als Unter­stützer der Angeklagten auf. Nach­dem einige Zuschauer_innen das Gebäude ver­ließen, kon­nten auch die bei­den Neon­azis dem Prozess im Gerichtssaal fol­gen, zum Unver­ständ­nis aller Ange­höri­gen der Opfer und Prozessbeobachter_innen.

Siehe auch:
André und Maik Eminger: Das Helfer-Duo des Ter­ror-Trios (http://gamma.noblogs.org/archives/1105)
Die weißen Brüder (http://www.zeit.de/2013/16/nsu-helfer-eminger-zwillinge/komplettansicht)

[1] http://www.nsu-watch.info/2013/05/prozessauftakt-gegen-nsu-vor-dem-oberlandesgericht-munchen/
[2] https://inforiot.de/content/vorbildlicher-volkstod
[3] http://www.maerkischeallgemeine.de/mazarchiv/detail.php?article_id=2464741
[4] http://media.de.indymedia.org/images/2010/05/282243.jpg
[5] http://www.zeit.de/2013/16/nsu-helfer-eminger-zwillinge/seite‑5

Bild: nsu-watch.info

 

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Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Traditionelles Gedenken am 8. Mai – Tag der Befreiung in Bernau

150 Bernauerin­nen und Bernauer nah­men am Mittwoch, den 8. Mai, am Gedenken anlässlich des Tages der Befreiung teil. Aufgerufen hat­te das Bernauer Net­zw­erk für Tol­er­anz und Weltof­fen­heit. An drei Sta­tio­nen wurde an die von Nazis Ver­fol­gten und Ermorde­ten erinnert.

Im Aufruf des Bernauer Net­zw­erkes hieß es: „Wir wollen an diesem Tag der Mil­lio­nen Men­schen gedenken, die unter der gnaden­losen Kriegs‑, Besatzungs- und Ver­nich­tungspoli­tik der Nazis lei­den mussten. Durch den von Deutsch­land aus­ge­hen­den faschis­tis­chen Angriff auf die Men­schlichkeit ver­loren unglaublich viele Kinder, Jugendliche, Erwach­sene und alte Men­schen ihre Frei­heit, ihr Leben, ihre Gesund­heit, ihre Hoff­nung, ihre Liebsten.“

Die erste Sta­tion am Sow­jetis­chen Ehren­mal eröffnete der Stadtver­band der Partei Die Linke mit ein­er Mah­nung nicht nur an die Tat­en der Nazis von damals, son­dern auch heutiger Neon­azis. An der zweit­en Stad­tion, dem Deser­teur­denkmal, gedachte die evan­ge­lis­che Jugend der Verweiger_innen des Krieges und nan­nte beispiel­haft die Namen der Pazifist_innen Erna und Kurt Kretschmann, nach denen auch eine Schule in Bad Freien­walde benan­nt wurde. Mit ein­er kurzen szenis­chen Darstel­lung erin­nerten sie an die Ein­wei­hung des Deser­teur­denkmales vor genau 15 Jahren, die damals durch eine Gruppe von Jugendlichen aus dem Jugendtr­e­ff DOSTO und der Evan­ge­lis­chen Gemeinde ini­ti­iert wurde. Ihren Abschluss fand die Gedenkver­anstal­tung in einem Festessen auf dem Bernauer Mark­t­platz, wo Jugendliche des Jugendtr­e­ff DOSTO Sup­pen und Kuchen vor­bere­it­et hatten.

Anders als in den Vor­jahren fiel die Beteili­gung in diesem Jahr geringer aus. Die bish­eri­gen Teilnehmer_innenzahlen von 250 bis 300 Per­so­n­en wur­den deut­lich unter­schrit­ten. Ob dies am Wet­ter, dem bevorste­hen­den Feiertag oder schlicht man­gel­n­dem Inter­esse lag, ist nur zu ver­muten. Klar ist, dass unter den Teilnehmer_innen der diesjähri­gen Kundge­bung wieder der über­wiegende Teil aus deutsch-rus­sis­chen Bernauer_innen bestand. Eine der Teil­nehmer betitelte die fehlende Beteili­gung der „Deutschen“ als beschämend.

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8. Mai — Unser Tag!

Gegen Geschicht­sre­vi­sion­is­mus und (Neo)nazismus!

Nach­dem (Neo)nazis nicht müde wer­den die Ver­brechen ihrer geisti­gen Vorväter zu ver­leug­nen bzw. durch gezielte Kam­pag­nen, wie der Polar­isierung kriegs­be­d­ingter Zer­störun­gen in deutschen Städten, zu rel­a­tivieren und dies­bezüglich in diesem Jahr bere­its u.a. in Magde­burg, Dres­den, Cot­tbus oder Nauen auf­marschiert sind, wurde nun vor weni­gen Tagen eine weit­ere Schmähkam­pagne, dies­mal gegen den 8. Mai als Tag der Befreiung, eröffnet. In Dem­min (Meck­len­burg-Vor­pom­mem), in Berlin-Karl­shorst und in Königs Wuster­hausen ver­anstal­tete das (neo)nazistische Milieu dementsprechend mehrere Ver­samm­lun­gen, welche die Befreier vom Hitler­faschis­mus diskred­i­tierten und den Nation­al­sozial­is­mus glorifizierten.

(Neo)naziaufmarsch in Lehnin

Auch in West­bran­den­burg waren (Neo)nazis aktiv. Schw­er­punkt ihrer Aktio­nen war die Gemeinde Lehnin im Land­kreis Pots­dam-Mit­tel­mark. In der Nacht vom 8. zum 9. Mai ver­sam­melten sich dort unge­fähr 30 (Neo)nazis, ver­mummten sich, grup­pierten sich in Marschfor­ma­tion und zogen so dann – unangemeldet – durch den kleinen, an der Auto­bahn A2 gele­ge­nen Ort. Laut­stark skandierten sie dabei „Nation­al­sozial­is­mus jet­zt“ und „8. Mai, Lüge der Befreiung“. Zur mys­tis­chen Unter­mauerung wur­den zudem Fah­nen und Fack­eln mit­ge­führt. Außer­dem wur­den mehrere Flugschriften mit der Auf­schrift „Gedanken ein­er neuen Zeit“ verbreitet.

Antifaschis­tis­che Demon­stra­tion in Lehnin

Wir verurteilen diese Pro­voka­tio­nen aufs Schärf­ste und rufen deshalb zur Teil­nahme an ein­er angemelde­ten Demon­stra­tion der Linksjugend.SOLID am kom­menden Son­ntag, den 12. Mai 2013, in Lehnin auf.

Die Ver­anstal­tung ste­ht unter dem Mot­to „Gegen rechte Gewalt und rechte Umtriebe“ und wird um 16.30 Uhr am Mark­grafen­platz (Bus­bahn­hof) beginnen!

Wir bit­ten um zahlre­iche Teil­nahme, um ein deut­lich­es Sig­nal zu set­zen, dass der ländliche Raum keine Spiel­wiese für (Neo)nazis ist!

Wir wis­sen genau, wohin der Weg des (Neo)nazismus führt und wer­den im Rah­men der Demon­stra­tion auch noch ein­mal an den im Jahr 1992 durch (Neo)nazis in Lehnin ermorde­ten Obdachlosen Rolf Schulze erin­nern. Ein solch­es Ver­brechen darf sich nicht wiederholen!

Deswe­gen:

Kommt nach Lehnin und unter­stützt uns!

Tre­ff­punkt:

16.30 Uhr, Mark­grafen­platz (Bus­bahn­hof), Lehnin

Datum:

Son­ntag, 12. Mai 2013

 

Aler­ta Antifascista!

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Antifaschismus

Der 8. Mai in Westbrandenburg

Antifaschist_innen erin­nerten gestern in mehreren Städten und Ort­steilen in West­bran­den­burg, so in Neu­rup­pin, Alt Rup­pin, Rathenow, Prem­nitz, Dall­gow-Döberitz, Bran­den­burg an der Hav­el und Bad Belzig an den Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus.

8. Mai – Tag der Befreiung

Am 8. Mai 1945 hat­te das nation­al­sozial­is­tis­che Mil­itär, als wesentliche Stütze des ver­brecherischen NS Regimes im Deutschen Reich, vor den Vertretern der vier Haup­tal­li­ierten: Frankre­ich, Groß Bri­tan­nien, der Sow­je­tu­nion und den USA kapit­uliert. Damit endete nach zwölf Jahren die Nazi-Ter­rorherrschaft in Deutsch­land und nach sechs Jahren der von dort aus ent­fachte Zweite Weltkrieg in Europa.

Kranznieder­legun­gen in Westbrandenburg

In Erin­nerung an die beim Kampf um Befreiung gefal­l­enen Mil­itärange­höri­gen der Alli­ierten – im Raum West­bran­den­burg ins­beson­dere den Sol­dat­en der Sow­je­tu­nion und Polens – sowie zum Gedenken an die Opfer des Nation­al­sozial­is­mus wur­den an fol­gen­den Ehren­fried­höfen und Denkmälern Kränze niedergelegt:
*in Neu­rup­pin am Denkmal der Opfer des Faschis­mus
*in Neu­rup­pin OT Alt Rup­pin am Sow­jetis­chen Ehren­fried­hof
*in Rathenow am Sow­jetis­chen Ehren­fried­hof
*in Prem­nitz am Denkmal der Opfer des Faschis­mus
*in Dall­gow-Döberitz am Sow­jetis­chen Ehren­fried­hof
*in Bran­den­burg an der Hav­el am Sow­jetis­chen Ehren­fried­hof
*in Bad Belzig am Denkmal der Opfer des Faschismus

Kampf um Befreiung – unser Ideal

Der 8. Mai ist für uns nicht nur ein bloßes Ereig­nis, der sich wie das Glied ein­er Kette in eine Vielzahl von Gedenk- und Erin­nerungsta­gen ein­rei­ht.
Der Akt der Befreiung ist für uns ein Vor­bild und damit Leit­mo­tiv in unserem Han­deln. Er zeigt uns, dass durch kon­tinuier­lich­es Engage­ment die Verän­derung der Wirk­lichkeit, so bedrohlich sie auch manch­mal erscheint, möglich ist und eine bessere Welt nicht nur erträum­bar, son­dern auch durch­set­zbar sein kann.
Ger­ade in ein­er Zeit, in der ras­sis­tis­che, völkische und anti­semi­tis­che Stereo­typen – hier, tief in der Bran­den­bur­gis­chen Prov­inz – immer noch einen bedrück­enden Raum im All­t­ag ein­nehmen, ein Leben, wie es uns der Geset­zge­ber garantiert, in der gesellschaftlichen Real­ität nur schw­er ent­falt­bar ist und wirk­liche Freiräume nur begren­zt vorhan­den sind, ist der Kampf um Befreiung – also das lei­den­schaftliche Engage­ment für unsere Träume und Ziele – unser selb­st­be­wusstes Ide­al, das uns auf dem Weg in eine selb­st­bes­timmte Zukun­ft begleitet.

weit­ere Bilder von den Kranznieder­legun­gen in Prem­nitz und Bad Belzig:

Kundge­bung am OdF Denkmal in Premnitz

Kundge­bung am OdF Denkmal in Bad Belzig

 

 

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Antifaschismus

Nazi-Großkonzert in Finowfurt

Ein Gast­beitrag von Sven­na Berg­er, apabiz e.V.

Ein „Bene­fizkonz­ert“ für „Kam­er­aden in Not“ will der Neon­azi Klaus Mann auf seinem Grund­stück im bran­den­bur­gis­chen Finow­furt (Land­kreis Barn­im) ver­anstal­ten. Wer genau in Not sein soll, will Mann, Lan­desvor­sitzen­der der Partei Die Rechte, nicht ver­rat­en. Sich­er ist, dass unter den angekündigten dreizehn Bands Szene­größen wie Sleip­nir und Legion of Thor vertreten sind, die das Konz­ert zu einem Großevent der ost­deutschen Neon­aziszene machen kön­nten. Das Grund­stück – im Land Bran­den­burg der derzeit wichtig­ste Ver­anstal­tung­sort der recht­en Szene – gewin­nt damit an bun­desweit­er Bedeutung.

Neue und altbekannte RechtsRock Bands

Angemeldet für den 18. Mai sind 1.500 Teilnehmer_innen. Auf dem Fly­er heißt es, es seien nur 500 Karten auss­chließlich im Vorverkauf zu erhal­ten. Ob weit­ere Karten ver­schenkt wer­den oder ob es sich nur um eine Werbe­masche han­delt, bleibt offen. Einen Ansturm auf die Karten kann Klaus Mann und der Konz­er­tor­gan­isatorin Gesine Hen­nrich aus Berlin sich­er sein. Urgesteine wie Sleip­nir und Legion of Thor sind weit­er­hin pop­ulär in der Szene und brin­gen neue Alben her­aus. Sleip­nir um den Sänger Mar­co L. veröf­fentlicht seit 20 Jahren rechte Lieder, deren Texte eine „Mis­chung aus Ras­sis­mus, Sozial­neid und NS-Bezug“ darstellen, so die Ein­schätzung des Recht­sRock-Experten Jan Raabe. Die Berlin­er Band Legion of Thor war Teil des ver­bote­nen Blood and Hon­our-Net­zw­erkes und feiert in diesem Jahr ihr 15-jähriges Bestehen.

Für viele Bands wird es nicht der erste Auftritt auf dem Finow­furter Grund­stück. Schon ein Blick auf die Band­na­men genügt, um die Aus­rich­tung des Konz­ertes zu erken­nen: So ist die Beze­ich­nung der Thüringer Gruppe 12 Gold­en Years, eine Anspielung auf die zwölf Jahre nation­al­sozial­is­tis­ch­er Dik­tatur von 1933 bis 1945. Die Band spielt über­wiegend eine Mis­chung aus klas­sis­chem Recht­srock. Sie beze­ich­net sich selb­st als „RAC“-Band – RAC ste­ht für „Rock against Com­mu­nism“. Ähn­lich wie 2 Min­utes Warn­ing haben sie Ele­mente des Hard­core über­nom­men, ein­er härteren und schnelleren Spielart des Punk. Neon­azis­tis­che Bands wählen die Selb­st­beze­ich­nung „Nation­al Social­ist Hard­core“ (NSHC). Die aggres­sive Musik und das mar­tialis­che Auftreten sind bei jun­gen männlichen Neon­azis der Autonomen Nation­al­is­ten beliebt.

Neben den genan­nten wer­den weit­ere Bands aus Ost­deutsch­land zu Gast sein, darunter viele aus Bran­den­burg: Exzess aus Straus­berg, Front­feuer aus Beeskow, Haus­man­nskost vom Cot­tbuser Label Rebel Records, Klänge des Blutes sowie die Bands Jung­blut und Wort­ge­fecht. Die bei­den let­zt­ge­nan­nten trat­en bere­its beim NPD-Som­mer­fest am 23. Juni 2012 in Finow­furt gemein­sam auf. Ras­sis­mus und Neon­azis­mus sind in ihren Tex­ten all­ge­gen­wär­tig, so heißt es in einem Lied von Jung­blut: „Wo redet man dir ein, ein Schwarz­er soll ein Deutsch­er [..] Wer beset­zt uns schon seit 60 Jahren – die BRD, die BRD“. Solche Texte kom­men in der Szene an. Das Straus­berg­er Trio von Exzess um Sänger Tobias V. gilt bun­desweit als eine auf­strebende Recht­sRock­band und spielte erst im let­zten Okto­ber während des NPD-Preußen­t­ages in Finow­furt. Außer­dem sollen auftreten: Pri­or­ität 18 aus Dres­den, Sach­sen­blut aus Freiberg in Sach­sen sowie Stimme der Vergel­tung aus Ueck­er­münde in Meck­len­burg-Vor­pom­mern. Stimme der Vergel­tung beteiligte sich im Som­mer 2012 an der Kam­pagne „Volk­stod stop­pen“ des Neon­azi-Net­zw­erkes Freies Pom­mern. Ganz im Stil des kurz zuvor ver­bote­nen Bran­den­burg­er Net­zw­erkes der Spreelichter spiel­ten sie mit weißen Masken und schwarzen Umhän­gen einen Song ein mit dem Titel „Volk­stod“.

Finowfurt: Brandenburgs Nazirock-Metropole

Über 20 Recht­sRock-Konz­erte inner­halb der ver­gan­genen sechs Jahre sind auf dem Gelände der Fam­i­lie Mann bekan­nt gewor­den. Die tat­sächlche Zahl kön­nte noch höher liegen. Zu den Großver­anstal­tun­gen gehören neben dem DVU- und späteren NPD-Som­mer­fest auch der Preußen­tag der Bran­den­burg­er NPD. Ein Event, das als Gegen­ver­anstal­tung zum Tag der deutschen Ein­heit organ­isiert wird und das Ver­lan­gen nach ein­er „echt­en Wiedervere­ini­gung“ propagiert. Vor sechs Jahren zog die Fam­i­lie Mann nach Finow­furt. Klaus Mann, Ehe­frau Sybille (stel­lvertre­tende Vor­sitzende des Bran­den­burg­er Lan­desver­band der Partei Die Rechte) und der eben­falls in der neon­azis­tis­chen Szene aktive Sohn, lebten zuvor im berlin-nahen Seefeld (Land­kreis Barn­im). Auch zu dieser Zeit ver­anstal­teten sie Konz­erte mit neon­azis­tis­chen Bands und Organ­i­sa­tio­nen wie der Berlin­er Kam­er­ad­schaft Spreewacht und der eng mit dieser ver­bun­de­nen Band Legion of Thor.

Die let­zten Konz­erte am 6. Okto­ber 2012 (NPD-Preußen­tag mit 600 Per­so­n­en) sowie am 13. April 2013 (Grün­dungs­feier Die Rechte Bran­den­burg mit 80 Per­so­n­en) wur­den durch die Polizei aufgelöst. Der Preußen­tag endete mit Ermit­tlungsver­fahren wegen Volksver­het­zung gegen die Bands Haus­man­nskost und Front­feuer. Und während des Konz­ertes vor weni­gen Wochen wur­den indizierte Lieder gespielt, was einen Polizeiein­satz auslöste.

Parteifunktionäre, Freie Kräfte und Partyskins

Organ­isatorin des anste­hen­den Großkonz­ertes ist die 43-jährige Berliner­in Gesine Hen­nrich. Die ehe­ma­lige Aktivistin der ver­bote­nen Kam­er­ad­schaft Front­bann 24 hält eben­so wie Klaus Mann gute Kon­tak­te in die Recht­sRock- und gewalt­tätige Kam­er­ad­schaftsszene. In der Ver­gan­gen­heit trat sie als Organ­isatorin von extrem recht­en Ver­anstal­tun­gen auf, was unter anderem 2009 zu ein­er Verurteilung vor dem Amts­gericht Bernau wegen Volksver­het­zung und Ver­stoß gegen das Jugend­schutzge­setz führte.

Das Bene­fizkonz­ert am 18. Mai wird ein bun­desweites Tre­f­fen für die neon­azis­tis­che Musik­szene. Es ist zu erwarten, dass sich das Pub­likum aus Struk­turen der Partei Die Rechte sowie durch Aktivist_innen der NPD, von Kam­er­ad­schaften und Freien Kräften zusam­menset­zen wird. Wofür die Ein­nah­men des Bene­fizkonz­ertes aufge­wandt wer­den sollen, bleibt offen. Auf den Karten find­et sich der Slo­gan „EINER für alle – alle für EINEN“. Mut­maßen lässt sich, dass eine Verbindung zum ger­ade begonnenen NSU-Prozess in München beste­ht. Für den dort wegen Bei­hil­fe zum Mord in neun Fällen mitangeklagten mut­maßlichen NSU-Unter­stützer Ralf Wohlleben läuft derzeit jeden­falls eine neon­azis­tis­che Sol­i­dar­ität­skam­pagne unter dem Mot­to „Frei­heit für Wolle“.

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[AFN] entfernte 2012 mehr (Neo)nazipropaganda

(Neo)nazistische Pro­pa­gan­da, die vor allem in Form selb­stk­leben­der Zettel an Ele­menten von Verkehrsan­la­gen, Gebäude­teilen oder son­sti­gen Flächen ange­bracht war, wurde auch wieder im ver­gan­gen Jahr im Raum Bran­den­burg an der Hav­el – Prem­nitz – Rathenow durch Antifaschist_innen beobachtet, doku­men­tiert und entfernt.

Ins­ge­samt wur­den 2012 min­destens 757 (Neo)naziaufkleber im Wirkungs­bere­ich des Antifaschis­tis­chen Net­zw­erkes [AFN] fest­gestellt, 86 mehr als im Jahr 2011.

Deut­lich zugenom­men hat die (neo)nazistische Pro­pa­gan­da im Raum Rathenow, dort stieg deren Anzahl von 88 auf 222. Möglicher­weise hängt dies mit der Aktiv­ität ein­er neuen Gen­er­a­tion aktion­sori­en­tiert­er Jugendlich­er im Milieu zusam­men, die vor allem der NPD nah­este­hen. Für 164 von 222 ent­fer­n­ten Aufk­le­bern war näm­lich, laut v.i.s.d.P., diese (neo)nazistische Partei verantwortlich.

In Bran­den­burg an der Hav­el ist die Anzahl fest­gestell­ter selb­stk­leben­der Zettel hinge­gen leicht rück­gängig, bleibt aber mit 535 im Jahr 2012 zu 583 in 2011 auf rel­a­tiv hohem Niveau. Auf­fäl­lig ist auch in dieser Auf­stel­lung die Dom­i­nanz der NPD (40 von 535) bzw. ihrer Jugen­dor­gan­i­sa­tion „Junge Nation­aldemokrat­en“ (JN) mit 298 von 535.

Pressemit­teilung inkl. detail­liert­er Auf­schlüs­selung der ent­fer­n­ten Pro­pa­gan­da im Anhang hier:

PM 2013.05.04

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