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Revision im Brandanschlagsprozess gegen Karsten G. beantragt

NEURUPPIN/HENNIGSDORF Sowohl die Staat­san­waltschaft Neu­rup­pin als auch die Vertei­di­gung von Karsten G. haben gegen das Urteil vom 10.Februar eine Revi­sion beantragt. Der ehe­ma­lige Vor­sitzende der Kam­er­ad­schaft Ober­hav­el erhielt vor der 1. Großen Strafkam­mer eine Haft­strafe von sechs Jahren Frei­heitsstrafe wegen ver­sucht­en Mordes und ver­suchter schw­er­er Brand­s­tiftung. Im Sep­tem­ber 2003 soll er zwei Molo­tow-Cock­tails auf einen türkischen Imbiss an der Berlin­er Straße in Hen­nigs­dorf geschleud­ert haben. 

Wie Loli­ta Lodenkäm­per sagte, will die Staat­san­waltschaft Neu­rup­pin das Straf­maß über­prüfen lassen. Gefordert hat­te die Anklage für den 17-Jähri­gen acht Jahre Frei­heitsstrafe. Er habe den Tod von Men­schen in dem Imbiss, vor allem des Angestell­ten Y., der an der Tür stand, bil­li­gend in Kauf genom­men, hieß es in der Begründung. 

Der Vertei­di­ger Peter Stöc­kicht sah den Mord­vor­wurf nicht bestätigt und hat­te eine „erhe­blich niedrigere Frei­heitsstrafe“ wegen ver­suchter Brand­s­tiftung gefordert. Er sah eine ver­min­derte Schuld­fähigkeit gegeben, weil G. getrunk­en hat­te, ehe er zuschlug. Stöc­kicht soll nach Auskun­ft von Landgerichts-Sprech­er Michael Pul­frich Revi­sion beantragt haben.

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Bewegung neue Ordnung” (BNO)

Kaum hat sich die “Bewe­gung neue Ord­nung” (BNO) am 1. Feb­ru­ar in Vetschau in Anwe­sen­heit von etwa 100 Beteiligten gegrün­det, wirbt sie bere­its aktiv um neue Mit­glieder. Unge­fragt stat­teten sechs Per­so­n­en am 4. Feb­ru­ar in Pritzwalk der Prig­nitzer Ini­tia­tive „Gesicht zeigen“ einen „Besuch“ ab. Die Män­ner gaben sich als Vertreter der BNO zu erken­nen. Sie legten den Anwe­senden ihr Pro­gramm vor, um es zu erläutern.
Der Auf­forderung zu gehen kamen sie nach. 

Am 10. Feb­ru­ar verteil­ten BNO-Aktivis­ten vor dem Ober­stufen­zen­trum in Wit­ten­berge volksver­het­zende Flug­blät­ter zum The­ma Vor­marsch der Roten Armee und Bomben­ter­ror auf Dres­den. Der Erfolg dieser Verteilak­tion wurde von Schülern und Lehrern ver­hin­dert. Als Kon­tak­tadressen waren Post­fäch­er in Pritzwalk, Berlin und Wit­ten­berge aufgeführt. 

Doch was hat es mit der BNO auf sich? Wer ste­ht hin­ter diesen Aktionen? 


Grün­dung der BNO von langer Hand vorbereitet?

Die sechs Vertreter der BNO in Pritzwalk mein­ten, das Pro­gramm ihrer Organ­i­sa­tion sei auf der Web­site “Jugend-wacht” zu find­en. Das trifft zwar nicht zu, aber der Hin­weis belegt, dass der Ver­fas­sungss­chutz Bran­den­burg richtig lag, als er Anfang Dezem­ber 2003 auf sub­tile Verän­derun­gen auf der genan­nten Web­site hin­wies. “Jugend-wacht” war ursprünglich eine Jugendzeitschrift von “Jun­gen Nation­aldemokrat­en” (JN) aus der Region Berlin-Bran­den­burg. Anfang Dezem­ber ließ die Pub­lika­tion plöt­zlich kein­er­lei Bezüge mehr zur JN bzw. deren Mut­ter­partei, der “Nation­aldemokratis­chen Partei Deutsch­lands” (NPD), erken­nen. War der Ver­such ein­er Unken­ntlich­machung der Verbindung von “Jugend-wacht” und JN Teil ein­er Entwick­lung, die schon damals auf die Grün­dung der BNO zielte? 

Das würde bedeuten, dass die Begrün­dung für den kollek­tiv­en Aus­tritt des NPD-Lan­desvor­sitzen­den, Mario Schulz, und des JN-Lan­desvor­sitzen­den, Jens Pak­lep­pa, sowie der Mit­glieder des Kreisver­ban­des Prig­nitz aus der NPD nur der vorgeschobene Anlass war. Sie monierten die Nominierung des gebür­ti­gen Bosniers Safet Babic zum NPD-Kan­di­dat­en bei der Europawahl. Ihre Abspal­tung und die Grün­dung der BNO scheint von langer Hand vor­bere­it­et wor­den zu sein. 


Pro­gram­matik der BNO

Gemäß ihrer im Inter­net nachzule­senden Präam­bel will die BNO den “biol­o­gis­chen Bestand des Volkes erhal­ten” und “sich dieser Auf­gabe mit aller Kraft wid­men”. Ihr Ansatzpunkt ist “ein rev­o­lu­tionäres Bewußt­sein”, dessen Wurzeln in “der deutschen Weltan­schau­ung” liegen sollen. Die BNO ver­ste­ht sich als “frei von das Volk inner­lich auseinan­der­reißende Parteien und Organ­i­sa­tio­nen der >BRD-Gesellschaft<”, will über­parteilich sein. 


Ob das Dop­pelmit­glied­schaften zulässt?

Eben­so offen bleibt die Frage, was unter “deutsch­er Weltan­schau­ung” zu ver­ste­hen ist. Einen Fin­gerzeig liefert das Pro­gramm der BNO. Es ist in viel­er­lei Hin­sicht typ­isch neon­azis­tisch. Ähn­lich wie das 25-Punk­te-Pro­gramm der “Nation­al­sozial­is­tis­chen Partei Deutsch­lands” (NSDAP) beste­ht es aus lauter Forderun­gen. Im Zen­trum ste­ht das deutsche Volk. “Deutsch­er ist, wer deutschen Blutes ist.” Dem, was die Autoren als “Wesen des Volkes” beze­ich­nen, hat sich alles unterzuord­nen, Staat und Wirtschaft, Kun­st und Kul­tur, der Einzelne. Darüber hin­aus wer­den die Revi­sion der €päis­chen Nachkrieg­sor­d­nung und die Eingliederung der “ger­aubten” Gebi­ete gefordert. 

Wie nahe das Pro­gramm der BNO nicht nur sprach­lich, son­dern auch inhaltlich dem der NSDAP ste­ht, zeigen For­mulierun­gen wie “Wir ver­lan­gen die Ver­hin­derung müh­elos­er Einkom­men. Der Verkauf von Geld als Ware, mit Zins und Zins­eszins muß unter­bun­den wer­den.” Zum Ver­gle­ich, in dem NSDAP-Pro­gramm heißt es: “Abschaf­fung des Arbeits- und müh­elosen Einkom­mens, Brechung der Zinsknechtschaft.” 


Ist die BNO ein Stören­fried in der recht­sex­trem­istis­chen Landschaft?

Am 14. Feb­ru­ar trat die BNO erneut in Erschei­n­ung. Unter den 113 Teil­nehmern ein­er Demon­stra­tion in Witt­stock, zu der Schulz im Namen eines “Bun­des Nationaler Sozial­is­ten Bran­den­burg” aufgerufen hat­te, befan­den sich auch Anhänger der BNO. Die Ver­anstal­tung stand unter dem Mot­to “Ob Dres­den oder Essen, keine Bombe wird vergessen”. Der “Bund Nationaler Sozial­is­ten in Bran­den­burg” ist keine real existierende Größe, son­dern ein Arbeit­sti­tel, den Schulz bere­its des öfteren für ver­gle­ich­bare Ver­anstal­tun­gen ver­wen­det hat, z.B. anlässlich des Rudolf-Heß-Gedenkmarsches am 9. August 2003 durch Wittstock. 

Am gle­ichen Tag demon­stri­erten in Dres­den etwa 2500 Recht­sex­trem­is­ten — darunter auch Vertreter des “Märkischen Heimatschutzes” (MHS).

Es bleibt abzuwarten, ob dieser Allein­gang der BNO typ­isch sein wird oder ein ein­ma­liges Ereig­nis bleibt. 


Wie entwick­lungs­fähig ist die BNO?

Auf der ein­schlägi­gen recht­sex­trem­istis­chen Web­site „volksgemeinschaft.com“ gibt man sich, was die BNO ange­ht, mar­tialisch und zurück­hal­tend zugle­ich. Um den Weg „Vom nationalen Wider­stand zum nationalen Angriff“ zu ebnen, wird zur Teil­nahme am Grün­dungskongress ein­er “Plat­tform Neue Ord­nung” (PNO) am 30. Mai in Baden-Würt­tem­berg aufgerufen. Danach soll die PNO “an diesem Tag als Dachver­band der >Bewe­gung Deutsche Volks­ge­mein­schaft (BDVG)Bewegung Neue Ord­nung (BNO)< ins Leben gerufen” werden. 

Pak­lep­pa ist als Red­ner eben­so vorge­se­hen wie der Führer der BDVG, bekan­nter Neon­azi aus Baden- Würt­tem­berg namens Lars Käp­pler, der über bun­desweite Kon­tak­te, auch nach Bran­den­burg, ver­fügt. Käp­pler set­zte sich am 13. Dezem­ber 2003 als Red­ner auf der Demon­stra­tion in Cot­tbus in Szene. 

Ob die BNO die Keimzelle ein­er bun­desweit­en Bewe­gung in sich birgt und ob in ihr der JN eine gefährliche Konkur­rentin von noch weit­er rechts außen erwächst, bleibt abzuwarten. Eines scheint gewiss: die Grün­dung der BNO hat das recht­sex­trem­istis­che Spek­trum von seinem Traum, der Ein­heit, noch ein Stück weit­er entfernt. 

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Spendenaufruf nach Anschlag auf Imbiss

(ND, Uwe Kalbe, 18.02.04) Nach einem Bran­dan­schlag auf einen Dön­er-Imbiss in einem Ort nahe dem bran­den­bur­gis­chen Sen­ften­berg hat der Vere­in »Opfer­per­spek­tive« zu Spenden aufgerufen. Bei dem Brand war die wirtschaftliche Exis­tenz ein­er türkischen Fam­i­lie zer­stört worden. 

Betreiber des Imbiss in Hör­litz, einem Ort­steil von Schip­kau, war ein 49-jähriger Fam­i­lien­vater, der nun vor dem Ruin ste­ht. »Wie kann man ein­fach so das Leben von acht Men­schen zer­stören?«, zitiert »Opfer­per­spek­tive« den Mann in ein­er Pressemit­teilung. Für ihn stürzte in jen­er let­zten Nacht im Jan­u­ar mehr als der kleine Imbiss­stand in sich zusam­men. Mehmet Alatas unter­stützt neben seinen bei­den Söh­nen, mit denen er in Hör­litz lebt, vier weit­ere Kinder in der Türkei. Doch noch habe er die Hoff­nung nicht ver­loren. Eine Rei­he von Bürg­ern in dem Ort habe spon­tan geholfen oder Hil­fe angekündigt. Ein Geschäfts­mann wolle ihm gün­stig einen neuen Imbis­s­wa­gen ver­mi­eten, heißt es. Der Bürg­er­meis­ter wandte sich sein­er­seits mit einem Spende­naufruf an die Bürg­er. 4000 Euro braucht der geschädigte Mann für den Neuan­fang, denn so viel kostet eine neue Innenein­rich­tung. Bish­er spendete die Gemeinde bere­its 500 Euro, die örtliche Fil­iale der Sparkasse weit­ere 500 Euro. 

Die Täter, zwei 18- beziehungsweise 20-jährige junge Män­ner, kon­nten ermit­telt wer­den. Im Schnee hat­ten sie Spuren hin­ter­lassen, mit Hun­den war ihnen die Polizei gefol­gt. Als sie gefasst waren, bekan­nten sie Aus­län­der­hass als Motiv ihrer Tat. Auf das Kon­to der Täter, von denen ein­er der bei­den in den Augen der Polizei bish­er eine reine Weste hat­te, gehen nun außer dem Imbiss noch zwei beschädigte Autos, die in der Nähe des Kiosks parkten.
Der Opfer­per­spek­tive-Vere­in macht vor allem auf den Zusam­men­hang dieser Tat mit weit­eren im Land Bran­den­burg aufmerk­sam, die, wenn sie aufgek­lärt wur­den, von meist jugendlichen Recht­sex­trem­is­ten began­gen wur­den. Dies sei bere­its der achte in nur drei Monat­en. Erst am 6.Februar war­fen zwei szenebekan­nte rechte Jugendliche Brand­sätze in Brück in ein Bistro. Sie müssen mit ein­er Anklage wegen ver­sucht­en Mordes rech­nen, weil der Betreiber am Tatort über­nachtet hat­te. Das ret­tete sein Geschäft indes vor der Ver­nich­tung, die Flam­men richteten Sach­schaden an, bevor er sie löschen konnte. 

Opfer­per­spek­tive e.V., Kto. 3502023041, BLZ 16050000, Stich­wort Hör­litz

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Wieder Glasbruch

In der Nacht vom Dien­stag zum gestri­gen Mittwoch war­fen Unbekan­nte erneut eine Scheibe des kur­dis­chen Imbiss­es „Men­do­grill“ in der Goethes­traße in Rathenow ein. Des weit­eren waren im sel­ben Zeitraum zwei Scheiben des
benach­barten AJZ einge­wor­fen worden. 

Bere­its in der Nacht vom 3. auf den 4. Dezem­ber 2003 war bei dem Imbiss eine Scheibe einge­wor­fen wor­den. Und auch das AJZ wurde nicht zum ersten mal angegriffen.

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Erneut Ruf nach dem Forum

(MAZ, Fred Has­sel­mann) BELZIG — Erneut ist der Ruf nach Ein­beru­fung des Belziger Forums gegen Gewalt und Recht­sex­trem­is­mus laut gewor­den. Sowohl der parteilose
Stadtverord­nete Wam Kat (PDS-Frak­tion) als auch Götz Dieck­mann, Koor­di­na­tor gegen Recht­sex­trem­is­mus und Gewalt, schlu­gen am Mon­tagabend während der Stadtverord­neten-Ver­samm­lung vor, das Gremi­um dem­nächst wieder tagen zu lassen. Bürg­er­meis­ter Peter Kiep (SPD) sagte, dass dies jed­erzeit geschehen kann und er sich “vor den Kar­ren span­nen wird, um einen Ter­min zu finden”.
Ungeachtet dessen brem­ste er die Erwartun­gen an ein solch­es Tre­f­fen, auf dem die unter­schiedlichen, teils kon­tro­ver­sen Stand­punk­te zum Umgang mit kün­fti­gen Demon­stra­tio­nen dieser Art aus­ge­tauscht wer­den sollen. 

Die bei­den Auf­fas­sun­gen — ignori­eren auf der einen Seite, aktives Ent­ge­gen­treten durch sicht- und hör­bare Proteste ander­er­seits — waren bere­its im Vor­feld und im Nach­hinein des Ereigniss­es aufeinan­dergeprallt. Aufmärsche Rechts­gesin­nter wie am geschicht­strächti­gen 30. Jan­u­ar seien
nicht von der Stadt zu genehmi­gen und zu bee­in­flussen, so Kiep. Selb­st die Polizei hat­te ver­sucht, ein Ver­bot der Demon­stra­tion zu erwirken. Doch die Jus­tiz behielt sich bekan­ntlich das let­zte Wort vor und genehmigte den
Aufmarsch. 

Inzwis­chen, so informierte Götz Dieck­mann die Abge­ord­neten, ist im Jugend­freizeitzen­trum Pogo das Pro­gramm der so genan­nten Preußis­chen Aktions­front (PAF) verteilt wor­den. Dieses sei nahezu iden­tisch mit dem der NSDAP von 1920, erk­lärte er. Auch die MAZ-Lokalredak­tion erhielt per E‑Mail
Post von der PAF, in der diese über Organ­i­sa­tions­form, Aktiv­itäten und Ziele informiert. Götz Dieck­mann ist sich sich­er: “Wir haben kün­ftig mit weit­eren Demon­stra­tio­nen dieser Art in Belzig zu rech­nen.” Die Diskus­sion über den
Umgang damit soll nun parteiüber­greifend forciert wer­den. PDS-Frak­tion­schef Lothar Peter­sohn forderte seine Amt­skol­le­gen auf, sich so schnell wie möglich zu tre­f­fen, um eine schon in der ver­gan­genen Stadtverord­neten-Ver­samm­lung geforderte Res­o­lu­tion zu erar­beit­en. Peter Lehmann, Leit­er des Pogo, sieht daneben in der von einem sozialpäd­a­gogis­chen Insti­tut zu erar­bei­t­en­den Hand­lungskonzept für Jugen­dar­beit in Belzig einen wichti­gen Ansatzpunkt, um nach ein­er Bestand­sauf­nahme Maß­nah­men gegen die Defizite auf diesem Gebi­et zu ergreifen. Die Vor­lage dazu war offen­bar zu
spät auf den Tisch von Ver­wal­tung und Stadt­par­la­ment gekom­men, so dass das The­ma — von SPD-Frak­tionsvor­sitzen­den Gerd Ulbrich als sin­nvoll begrüßt — erst während der kom­menden Sitzung auf der Tage­sor­d­nung ste­hen wird.

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Prozess geplatzt: Geschädigter Zeuge muss Geldbuße zahlen

NEURUPPIN Der Prozess gegen den 24-jähri­gen Mar­cel F., angeklagt wegen Kör­per­ver­let­zung und dem Ver­wen­den von Kennze­ichen ver­fas­sungswidriger Organ­i­sa­tio­nen begann gestern am Neu­rup­pin­er Amts­gericht mit ein­er Pause. Weil zwei Zeu­gen nicht erschienen waren, wurde die Polizei auf die Spur geschickt. Doch auch die Beamten fan­den die gesucht­en Män­ner nicht. Somit blieb Richter Hol­ger Figu­ra nichts übrig, als kurz nach 9 Uhr die Verta­gung der Ver­hand­lung auf den 4‑März zu verkün­den. Den bei­den Zeu­gen wurde auf Antrag der Staat­san­waltschaft ein Ord­nungs­geld in Höhe von jew­eils 150 Euro aufer­legt, ersatzweise sechs Tage Ord­nung­shaft. Damit der Prozess nicht nochmals platzt, sollen bei­de am 4‑März polizeilich vorge­führt werden. 

Der aus Neu­rup­pin stam­mende Angeklagte bleibt wegen Flucht­ge­fahr weit­er­hin in Unter­suchung­shaft. Ihm wird vorge­wor­fen, am 15.Januar am Rosen­garten in Neu­rup­pin nach ein­er ver­balen Auseinan­der­set­zung einen 16-Jähri­gen geschla­gen zu haben, der dabei leicht ver­let­zt wurde. Der 24-Jährige habe dann beim Ver­lassen des Tatorts zweimal „Sieg Heil“ gerufen und den Hit­ler­gruß gezeigt.

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Steht PRO-Kreisverbandsgründung bevor?

OSTPRIGNITZ-RUPPIN Der selb­st ernan­nte Aben­teur­er Jo Bent­feld hält sich mit­tler­weile bei seinen Kana­da-Vorträ­gen mit poli­tis­ch­er Pro­pa­gan­da zurück. Noch ver­gan­gene Woche hat­te er angekündigt, auf seinen Dia-Aben­den für die Partei Rechtsstaatlich­er Offen­sive (PRO) zu wer­ben und im Anschluss an die Vorträge auch seine Büch­er mit poli­tis­chem und teils aus­län­der­feindlichem Inhalt verkaufen zu wollen. 

Als dies bekan­nt wurde, stand am sel­ben Abend , Bent­felds Besuch beim Rüth­nick­er Heimatvere­in auf dem Pro­gramm. Dessen Vor­sitzen­der, Hannes Rosen­berg, sagte gestern dazu: „Wir haben Her­rn Bent­feld ein­ge­laden für einen Vor­trag über Kana­da. Wir sind kein vere­in, der sich mit poli­tis­chen Sachen abgibt.“ Dies habe er dem Ref­er­enten auch so mit­geteilt, und ihn aufge­fordert, keine poli­tis­chen State­ments abzugeben. „Damit war für uns das The­ma erledigt“, zumal sich Bent­feld auch an diese Anweisung gehal­ten hat. „Er hat sich in der Ver­anstal­tung nicht zur Partei geäußert.“ Aber in sein­er Ein­führung sprach bent­feld doch das umstrit­tene The­ma an: „Queru­lanten woll­ten mich daran hin­dern, meine Büch­er auszule­gen, und darauf hab ich eingepackt. Ich komm nicht hier­her, um mir Vorschriften machen zu lassen nach SED-Manier.“ Erst nach einem Ein­wurf aus dem Pub­likum „The­ma Yukon!“, der all­ge­meinen Beifall ern­tete, leit­ete er dann zu seinem Vor­trag über, den sich mehr als 100 Gäste nicht ent­ge­hen lassen woll­ten. Auch am Sonnabend gab es im Kul­tur-Gasthaus Teetz nur kanadis­che Impres­sio­nen zu hören, sagte gestern dessen Leit­er Har­ald Hentrich. 

So nachgiebig wie in Rüth­nick hat­te sich Bent­feld am Tag zuvor, dem Don­ner­stag, in der Fehrbelliner Stadt­bücherei nicht gezeigt. „Wir haben uns drüber geärg­ert“, sagte Bib­lio­thekarin Sabine Wol­s­ki über das Ver­hal­ten des Ref­er­enten. Dieser habe vor der Ver­anstal­tung seinen Aufruf zur Grün­dung eines PRO-Kreisver­bands verteilt, was ihm die Bücherei-Mitar­bei­t­erin­nen unter­sagten. Darauf habe sich Bent­feld nicht ein­lassen wollen, dann aber doch nur in sein­er Ein­führung kurz für seine poli­tis­chen Ansicht­en gewor­ben. Doch seine umstrit­te­nen Büch­er habe er im Anschluss an die Ver­anstal­tung zum Verkauf ange­boten. Sehr zum Miss­fall­en einiger Besuch­er, wie Wol­s­ki sagte, die nicht zulet­zt deshalb wenig Inter­esse hat, den Vor­tragsreisenden wieder in die Bib­lio­thek einzuladen. 

Der hat mit­tler­weile schon seinen näch­sten Auftritt geplant. Am Sonnabend, 21.Februar, will er um 19 Uhr im Neu­rup­pin­er Schlem­mer-Tem­pel, Puschkin­straße 6c, von seinen kanadis­chen Aben­teuern erzählen. Von ein­er Ortsver­bands-Grün­dung ste­ht nichts auf der Ein­ladung. Allerd­ings hat Bent­feld im Schlem­mer-Tem­pel schon ange­fragt, ob er bere­its ab 15 Uhr den Saal mieten könne. Das wollte er bere­its in zwei anderen. Neu­rup­pin­er Gast­stät­ten mit dem Ziel, einen PRO-Ortsver­band ins Leben zu rufen. Die Restau­rants sagten aber ab.

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Wieder Demo von Rechtsextremisten in Wittstock

WITTSTOCK Ohne größere Zwis­chen­fälle ver­lief eine Demon­stra­tion des recht­sex­tremen „Bun­des Nationaler Sozial­is­ten Bran­den­burg“ am Sam­stagabend in Witt­stock. Unter dem Mot­to „Ob Dres­den oder Essen, keine Bombe bleibt vergessen“, hat­ten sich 115 Teil­nehmer vom Bahn­hof durch die Innen­stadt bewegt und eine 20-minütige Kundge­bung auf dem Mark­t­platz abge­hal­ten. Drei Demon­stran­ten nahm die Polizei auf Grund von Ver­stößen gegen gel­tenden Geset­ze in Gewahrsam. Zweien wird ein Ver­stoß gegen das Waf­fenge­setz vorge­wor­fen. In Witt­stock waren 55 Polizeikräfte im Einsatz. 

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Auschwitz ist weiter betrieben worden”

(Anna Bäck­er) Während am 27. Jan­u­ar 2004 die Fah­nen vor dem Schloß Oranien­burg auf Halb­mast zum Gedenken der Opfer des Nation­al­sozial­is­mus weht­en, traf sich in diesem der Kreisver­band der Lands­man­nschaft der Schle­si­er. Als Gas­tred­ner referierte vor den 25 schätzungsweise 60–80 jähri­gen ihr Bun­desvor­sitzen­der Rudi Pawel­ka über “die Brück­en­funk­tion der Schle­si­er bei der EU-Oster­weiterung”. So zumin­destens der offizielle Titel dieses dif­fusen und unko­or­dinierten Vor­trages. Dieser war für einige Mit­gliederIn­nen schein­bar so unin­ter­es­sant, dass sie prompt ein­schliefen. Diejeni­gen, welche dem Vor­trag fol­gen kon­nten, hat­ten die Möglichkeit Geschicht­sre­vi­sion­is­mus und Revan­chis­mus wie aus dem Bilder­buch zu erleben. 

Wie NS-Opfer

“Auschwitz ist weit­er betrieben wor­den, wo Deutsche reinka­men” so Rudi Pawel­ka am Anfang seines Refer­ates. Im weit­eren Ver­lauf fordert er, dass die Ver­triebe­nen wie NS-Opfer ein­ge­laden wer­den, ohne jedoch zu sagen von wem und wohin dies geschehen solle. Außer­dem ver­langt er die Anerken­nung, dass ihre Vertrei­bung Unrecht gewe­sen wäre. Dies obwohl die Umsied­lung der deutschen TäterIn­nen auf­grund der von eben diesem Deutschen zuvor betriebe­nen Bar­barei richtig und unumgänglich war. Fern­er ist eine Gle­ich­set­zung der Opfer der Shoa mit den Ver­triebe­nen, welche den Mord an über 6 Mil­lio­nen als jüdisch iden­ti­fizierten Men­schen zumin­d­est für gut befun­den haben, nicht nur absurd son­dern unzulässig. 

Eine unter vielen

Nichts­destotrotz fühlen sich Ver­trieben­ver­bände beziehungsweise ihre Mit­gliederIn­nen unter anderem auf­grund von Men­schen wie Roman Her­zog, der die Vertrei­bung der Deutschen auf dem “Tag der Heimat” 1996 nicht als Strafe, son­dern als Rache beze­ich­nete, im Recht.
Die Mit­gliederIn­nen der Lands­man­nschaft der Schle­si­er, beziehungsweise des Kreisver­ban­des Oranien­burg, sehen ihre Vertrei­bung nicht als Folge der Ger­man­isierungspoli­tik des NS-Regimes, welch­er sie willig fol­gten, an, son­dern betra­cht­en sie als eine Vertrei­bung unter vie­len wie die der FinnIn­nen und die der Bevölkerung Polens durch Stal­in. “Das war also nation­al­is­tisch genau­so [sic!] wie Hitler das getan hat.” Pawel­ka dif­feren­ziert bewusst nicht zwis­chen der durch Expan­sion­spoli­tik bed­ingten Vertrei­bung und der legit­i­men Aussied­lung der Deutschen aus den von ihnen okkupierten Gebi­eten, um die Ver­brechen der Deutschen zu relativieren. 

“Die Polen aber nicht”

Er beze­ich­net die Dekrete vom 8.März 1946 als “eine Art Apartheid”, da die Ver­triebe­nen durch sie als “Bürg­er 2. , 3. oder 4. Klasse behan­delt” wer­den wür­den. Welche Dekrete Pawel­ka meint ist unklar, da die pol­nis­che Regierung nach der Befreiung keine Verord­nun­gen mit diesem oder ähn­lichem Namen erlassen hat. Möglich wäre dass er sich auf die Beneš-Dekrete, welche nur für die Tsche­choslowakei gel­ten, bezieht. In dem Fall jedoch würde sich die Frage stellen, warum sich ein Ver­band von Ver­triebe­nen aus Polen auf tsche­choslowakische Geset­ze bezieht und sich von diesem diskri­m­iniert fühlt, obwohl diese sie nicht betreffen.
Weit­er sagt er: “Wir haben alle Nazige­set­ze aufge­hoben, Ras­sen­ge­set­ze und so. Die Polen aber nicht.”. Damit wer­den pol­nis­che Geset­ze, welche nach der Befreiung Polens durch die Alli­ierten ent­standen sind, mit denen der Nation­al­sozial­istIn­nen gle­ichgestellt. Somit wird der mil­lio­nen­fach von Deutschen betriebe­nen Mord mit der Umsiel­d­ung der Deutschen aus den von ihnen beset­zten Gebi­eten gle­ichge­set­zt und die eigene Mitschuld (wiedere­in­mal gekon­nt) aus­ge­blendet. Pawel­ka hofft, dass die pol­nis­che Regierung durch den EU-Beitritt am 1. Mai 2004 gezwun­gen sein wird, die Geset­ze zurück zunehmen. Diese Äußerun­gen ist eine der weni­gen, in denen auf die EU-Oster­weiterung und der Rolle der Schle­si­er dabei, dem eigentlichen The­ma des Refer­ates, einge­gan­gen wurde. 

Zukun­ft­spläne

Abschließend for­mulierte Pawel­ka die zukün­fti­gen Vorhaben der Land­mannschaft. Sie will durch die ständi­ge Ver­hand­lung von Einzelfällen über die Gerichte Druck erzeu­gen und dadurch Geset­zesän­derun­gen bewirken. Dies soll mit dem Beitritt Polens zur EU, am 1.Mai 2004, begin­nen. Auch haben sie vor in die Schulen zu gehen um über dass ihnen ange­blich wider­fahrene Unrecht zu berichten.

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Hakenkreuz in Rathenow

(MAZ West­havel­län­der, 14./15.2.) An ein­er Garage in der Kleinen Walde­marstraße von Rathenow ent­deck­ten Polizeibeamte am Don­ner­sta­gnach­mit­tag ein aufge­maltes Hak­enkreuz. Bekan­nt war zu diesem Zeit­punkt bere­its, dass Ange­hörige der recht­en Szene die Garage bis­lang als einen Tre­ff­punkt genutzt hat­ten. Sie mussten diesen
aber vor kurzem räu­men. Per­so­n­en waren nicht vor Ort. Die Polizei nahm eine Anzeige auf und ver­an­lasste das Ent­fer­nen der Schmiererei.

Inforiot