Lkw-Unfall — 19 Illegale erwischt
A 12: Lastwagen aus Polen landet im Graben — Fahrer betrunken — Flüchtlinge wollten nach Frankreich
(BM, 11.07.03) Fürstenwalde — Auf der A 12 bei Fürstenwalde ist gestern Morgen ein Lkw
verunglückt, in dem sich 19 illegal eingereiste Ukrainer versteckt hielten.
Der offenbar angetrunkene polnische Fahrer, der bei der Einreise beim Zoll
in Frankfurt (O.) Holz als Ladung deklariert hatte, hatte die Kontrolle über
den Sattelschlepper verloren und war mit dem Laster in den Straßengraben
gefahren. Der Auflieger kippte auf die Seite. Die zwischen 30 und 50 Jahre
alten Männer und Frauen aus der Ukraine hockten im vorderen Teil des
Laderaumes direkt hinter dem Fahrerhaus. Fünf von ihnen wurden bei dem
Unfall leicht verletzt.
Zeugen berichteten, dass aus dem stark beschädigten Auflieger Menschen
geklettert und in ein nahe gelegenes Waldstück geflüchtet seien. Daraufhin
begannen Polizei und Bundesgrenzschutz, das Waldstück mit einem Großaufgebot
zu durchsuchen. Die Wasserschutzpolizei patrouillierte auf der nahe
gelegenen Spree. Es wurden auch Hubschrauber mit Wärmebildkameras
eingesetzt. Mit deren Hilfe konnten die Gesuchten innerhalb von zwei Stunden
im Unterholz ausfindig gemacht werden. Die Gruppe war in dem Lkw auf dem Weg
nach Frankreich gewesen.
Bei der Polizei zeigte man sich betroffen über das Schicksal der Ukrainer.
“Die riskieren ihr Leben, zahlen Unsummen an die Schleuser, einzig mit dem
Ziel vor Augen, im Westen ihr Glück zu suchen”, sagte Polizeisprecher Marco
Genschmar vom Schutzbereich Oder-Spree. Nach seiner Überzeugung war es ein
riesiger Glücksfall, dass niemand bei dem Unfall ums Leben gekommen ist. Die
Menschen hätten stundenlang dicht an dicht auf der Ladefläche hinter
Stapelholz gekauert. “Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn sich das
Holz gelöst hätte”, sagte Genschmar. Die Ukrainer hätten nicht mehr bei sich
gehabt als Ausweise, ein wenig Geld und ihre Kleidung.
Vier der Verletzten konnten am Nachmittag nach ambulanter Behandlung das
Krankenhaus wieder verlassen, eine Frau musste vorläufig in der
Fürstenwalder Klinik bleiben. Als Unfallursache gab Genschmar an, dass der
54-jährige Fahrer des Lastwagens alkoholisiert gewesen sei und offenbar auch
schon viel zu lange hinter dem Steuer gesessen hatte. “Der Mann hatte 0,8
Promille Alkohol im Blut und war total übermüdet.”
Von den Vernehmungen der Ukrainer erhoffen sich Polizei und
Staatsanwaltschaft nun Informationen über die Hintermänner der
Schleuseraktion. Über ihre bisherigen Erkenntnisse sowie zum derzeitigen
Aufenthalt der Geschleusten wollten sich die Behörden im Hinblick auf die
laufenden Ermittlungen nicht äußern. Während der Bergung des
Sattelschleppers wurde die Autobahn in Richtung Berlin voll gesperrt.
Massenflucht nach Unfall von Schleuser-Lkw
Polizei und BGS fassten 19 ukrainische Flüchtlinge
(Berliner Zeitung, 11.07.03) FÜRSTENWALDE. Sie hatten viel Geld bezahlt, um über die deutsch-polnische
Grenze geschleust zu werden. Doch die illegale Einreise von 19 Männern und
Frauen, die nach BGS-Angaben aus der Ukraine stammen, endete am Donnerstag
mit einem Verkehrsunfall auf der Autobahn A 12 und einer angschließenden
großangelgten Verfolgungsjagd durch die Polizei.
Um 6.41 Uhr fuhr ein polnischer Sattelschlepper auf der Autobahn von
Frankfurt (Oder) nach Berlin. Zwischen den Abfahrten Briesen und
Fürstenwalde raste er in die Leitplanke und fiel um. Als Polizisten zur
Unfallstelle kamen und den Laderaum öffneten, sprangen ihnen etliche
Personen entgegen, liefen davon und versteckten sich in den umliegenden
Wäldern. “70 Beamte verfolgten die Flüchtenden mit Suchhunden”, sagte die
Sprecherin des Grenzschutzamtes Frankfurt (Oder), Claudia Skowronek. Die
Suche wurde von zwei Hubschraubern und auf der Spree von einem
Wasserschutzboot unterstützt. “Gegen Mittag waren insgesamt 19 Personen
gefasst”, sagte sie. Vier hatten sich bei dem Unfall verletzt. Die
Festgenommenen hatten keine Ausweise bei sich, aber in dem Lkw seien
ukrainische Pässe gefunden worden.
Die Flüchtlinge hatte der polnische Schlepper hinter Holzpaletten im
Laderaum versteckt. “Gegen ihn wird wegen Menschenschmuggels ermittelt”,
sagte Polizeisprecher Dieter Schulze. “Sein Tun wäre wohl nicht entdeckt
worden, wenn er nicht angetrunken und übermüdet gewesen wäre.” Nach dem
Unfall wurden bei dem Polen 0,8 Promille Alkohol in der Atemluft gemessen.
Laut Fahrtenschreiber hatte er auch die erlaubten Fahrzeiten deutlich
überschritten.
Oder-Spree: Nach Unfall mehr als 20 Personen aus Lastwagen geklettert
Ukrainische Staatsbürger vermutlich nach Deutschland geschleust
(MAZ, 11.07.03) Am Donnerstag wurde der Polizei um 6.41 Uhr ein Verkehrsunfall zwischen den
Anschlussstellen Briesen und Fürstenwalde Ost gemeldet. Ein polnischer
Sattelschlepper war aus noch unbekannter Ursache nach rechts von der
Fahrbahn abgekommen und in den Straßengraben gefahren. Der Auflieger des
Sattelzuges kippte um. Nach Zeugenaussagen waren mehrere Personen (zwischen
10 und 20) nach dem Unfall aus dem Auflieger herausgeklettert und in den
nahen Wald geflüchtet.
Beamte der Polizei und es BGS begaben sich unverzüglich zur Unfallstelle.
Die BGS-Beamten begannen das Waldgebiet mit zwei Hubschraubern (einer mit
Wärmebildkamera ausgestattet) und einem Suchhund abzusuchen. Die Polizei
unterstützte die Kollegen u.a. mit einem zweiten Suchhund und einem
Wasserschutzboot auf der nahen Spree.
Nach ersten Erkenntnissen hatetn sich die Personen hinter Holzstapeln auf
der Ladefläche des LKW verborgen. Bei dem Unfall wurden insgesamt fünf
Personen verletzt. Bis 10.30 Uhr konnten insgesamt 23 Personen (Männer und
Frauen aus der Ukraine) aufgegriffen werden.
19 illegale Einwanderer in verunglücktem Laster
(MOZ, 11.07.03) Fürstenwalde (MOZ) Auf der Autobahn 12 sind am Donnerstag Morgen durch
Zufall 19 eingeschleuste Ost€päer aufgeflogen. Ob weitere Illegale
entkommen sind, blieb zunächst offen. 400 Meter vor der Abfahrt
Fürstenwalde-Ost kam gegen 6.40 Uhr ein polnischer Sattelzug nach rechts von
der Fahrbahn ab und rutschte in die Böschung. Die eingeschleusten Illegalen
flüchteten von dem umgekippten Auflieger in den angrenzenden Wald, wurden
aber schnell gefasst. Fünf waren leicht verletzt. Der polnische Fahrer war
alkoholisiert — 0,8 Promille.
“Im Wald haben wir ukrainische Pässe gefunden”, sagte Claudia Skowronek,
Sprecherin des Bundesgrenzschutzes (BGS) in Frankfurt (Oder) gegenüber der
Märkischen Oderzeitung. Später steht fest: Alle 19 stammen aus der Ukraine -
9 Männer und 10 Frauen. Sie saßen unter der Plane des umgekippten
Aufliegers. Der Laster hatte schweres Eichen-Rohparkett geladen. Im hinteren
Teil der Ladefläche fehlten die oberen vier Paletten, wo stattdessen die
Menschen saßen. Das deutetet laut Polizei auf professionellen
Menschenschmuggel hin. Die Frachtpapiere seien in Russisch ausgestellt,
sagte Claudia Skowronek.
Die Autobahn Richtung Berlin war von 11 bis 15.30 Uhr gesperrt; auf der
Umleitungsstrecke bildeten sich Riesenstaus.
Im ersten Halbjahr hat der BGS Frankfurt (Oder) in 105 Fällen das
Einschleusen illegaler Einwanderer aufgedeckt. “Dabei agierten 98 Schleuser;
mehr als 80 Prozent von ihnen waren Polen”, sagte Claudia Skowronek. Von den
422 Eingeschleusten seien 34 Prozent Russen und 16 Prozent Ukrainer.
Lkw voller Flüchtlinge stürzt auf Autobahn um
25 Illegale aus der Ukraine hatten sich im Laster versteckt. Nach dem Unfall
flohen sie. Die Polizei nahm die Suche auf — und fand die meisten
(Tagesspiegel, 11.07.03) Fürstenwalde. Durch einen Verkehrsunfall auf der Autobahn A 12 zwischen
Frankfurt (Oder) und Berlin ist am Donnerstagmorgen ein schwerer Fall von
Menschenschmuggel aufgedeckt worden. Gegen 6.40 Uhr war ein Sattelschlepper
aus Polen kurz hinter der Ausfahrt Fürstenwalde von der Fahrbahn abgekommen,
gegen die Leitplanke geprallt und umgestürzt. Auf der Ladefläche hatten sich
zwischen Holzpaletten mindestens 25 illegale Einwanderer aus der Ukraine
versteckt — die nach dem Unfall sofort vom Lkw kletterten und in den nahen
Wald flüchteten. Mehrere Autofahrer in Richtung Berlin stoppten und
verständigten die Polizei. Die nahm 20 Personen fest. Am Abend wurde die
Fahndung nach möglichen weiteren Flüchtlingen ergebnislos eingestellt.
Der Fahrer des Lastwagens, der sich nach eigenen Angaben auf dem Weg nach
Frankreich befand, stand unter Alkoholeinfluss. Eine Atemprobe ergab einen
Alkoholgehalt von 0,8 Promille. Zur Abnahme einer Blutprobe wurde der
54-jährige Pole in ein Krankenhaus gebracht. Er soll außerdem die Lenkzeit
überschritten haben.
Die vorwiegend jungen “Passagiere” des Lkw hielten sich in einem maximal
sieben Quadratmeter großen Raum zwischen den Paletten versteckt. Unentdeckt
hatten sie die Grenze in Frankfurt (Oder) passiert. Die dortigen Kontrollen
der Ladeflächen durch Bundesgrenzschutz und Zoll beschränken sich in der
Regel auf Stichproben.
Nach dem Umstürzen des Wagens konnten sich die illegalen Einwanderer
vergleichsweise leicht befreien. Sie zerrissen die über die Ladefläche
gespannte Plane und flüchteten größtenteils in Richtung Norden — zur Spree.
Polizei und Bundesgrenzschutz starteten eine groß angelegte Suchaktion. 80
Beamte durchkämmten das Waldgebiet, unterstützt von Hunden. Auf dem Fluss
hielt die Wasserschutzpolizei Ausschau und von einem Hubschrauber aus suchte
eine Wärmebildkamera nach versteckten Personen. Bei dem Unfall zogen sich
nach Polizeiangaben fünf Flüchtlinge leichte Schürfwunden zu. Für die
Bergung des Sattelschleppers musste die Autobahn in Richtung Berlin für
mehrere Stunden gesperrt werden. Auf der Umleitungsstrecke kam es zu langen
Staus.
In jüngster Zeit stoßen sowohl deutsche Grenzbeamte als auch die polnische
Armee immer häufiger auf illegale Einwanderer. Erst vor drei Wochen
entdeckten polnische Beamten am Autobahn-Übergang Swiecko-Frankfurt 33
Flüchtlinge aus China, Afghanistan und Tschetschenien auf einem Laster. Im
März war an gleicher Stelle der bislang größte Versuch des
Menschenschmuggels aufgeflogen: 76 Menschen aus der Ukraine und Moldawien
wollten ebenfalls in einem Kühltransporter unentdeckt die Grenze überwinden.
Bei der Kontrolle hörten die Beamten Geräusche aus dem Wageninneren. Als die
Türen geöffnet wurden, litten mehrere Personen bereits unter starker
Atemnot.
Wie das BGS-Amt Frankfurt (Oder) mitteilte, sind im ersten Halbjahr an der
Grenze zu Polen 105 versuchte Schleusungen aufgedeckt worden. Dabei wurden
98 Schmuggler festgenommen, die insgesamt 422 Personen illegal über die
Grenze bringen wollten. Diese stammten überwiegend aus der Ukraine und
Russland. Im ersten Halbjahr des Vorjahres waren nur 71 Schleusungen
aufgeflogen. Allerdings ist die Dunkelziffer gerade in dieser Branche sehr
hoch. Derzeit werden die meisten Versuche eines illegalen Grenzübertritts an
der nur wenig Wasser führenden Neiße unternommen.
Menschenschmuggel durch Verkehrsunfall aufgeflogen
23 Ukrainer vorübergehend festgenommen
(LR, 11.07.03) Durch einen Verkehrsunfall auf der Autobahn 12 Berlin-Frankfurt (Oder) ist
gestern ein umfangreicher Menschenschmuggel aufgeflogen.
Nach Polizeiangaben war gegen sieben Uhr zwischen den Anschlussstellen
Briesen und Fürstenwalde ein polnischer Sattelschlepper von der Fahrbahn
abgekommen, mit der Leitplanke kollidiert und umgestürzt. Aus dem
Unfallwagen flüchteten mehr als 20 illegale Einwanderer, die sich in dem
Auflieger versteckt hatten, in den Wald.
Polizei und Bundesgrenzschutz nahmen nach einer Suchaktion 23 Männer und
Frauen aus der Ukraine vorübergehend fest. Bei dem Unfall wurden fünf
Menschen leicht verletzt. Der Fahrer des Lkw, der sich auf dem Weg nach
Frankreich befand, war angetrunken. Zudem saß er zu lange am Steuer.