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30 Neonazis störten Infoveranstaltung in Rangsdorf

Am ver­gan­genen Fre­itag, den 16.06.06., fand in Rangs­dorf eine Infover­anstal­tung zum The­ma „Recht­sex­trem­is­mus in Bran­den­burg“ statt.
Mehr als 30 Neon­azis ver­sucht­en die Ver­anstal­tung anzu­greifen, wur­den aber von der her­beigerufe­nen Polizei daran gehindert. 

Am 16.06.2006 fand am Abend in Rangs­dorf im Fontane Gym­na­si­um eine Infover­anstal­tung unter dem Titel „ Stammtisch, Schläger, Sauber­män­ner — Die extreme Rechte im Land Bran­den­burg“, von der Autonomen Antifa Teltow
Fläming [aatf] organ­isiert, statt, die von ca. 50 Men­schen besuchtwurde. Hier wurde von den Gästen ein Vor­trag über die extreme Rechte in Bran­den­burg inter­essiert gefol­gt und diskutiert.

Kurz vor Beginn der Ver­anstal­tung, gegen 18.45 Uhr ver­sam­melte sich eine größere Gruppe von Neon­azis am Bahn­hof Rangs­dorf, die zuerst einen far­bigen Men­schen, der die Ver­anstal­tung besuchen wollte, ras­sis­tisch bedro­ht­en und sich dann auf den Weg zum Ver­anstal­tung­sort macht­en. Die
Tat­sache, das ein Grossteil der Recht­en sich ver­mummte und mit Steinen bewaffnete, machte den anwe­senden Leuten sofort den unfriedlichen Charak­ter der offen­sichtlichen Gruppe von Neon­azis klar. Noch bevor diese das Ver­anstal­tungs­gelände betreten kon­nten, wurde von den Anwe­senden die Polizei ver­ständigt, welche schnell vor Ort war, und das
Ein­gang­tor ver­schlossen. So gelang es die Recht­en in die Flucht zu schla­gen, die nun teil­weise von der Polizei eingekesselt und bis Ver­anstal­tungsende in Gewahrsam genom­men wur­den. Vere­inzelte Kle­in­grup­pen und vollbe­set­zte Autos der Neon­azis streiften durch den Ort, weit­ere Über­griffe wur­den jedoch nicht registriert. 

Unver­ständlicher­weise kon­trol­lierte die Polizei allerd­ings auch Teil­nehmer der Ver­anstal­tung ohne erkennbaren Grund und forderte von Einzel­nen die Per­son­alien. Tama­ra Levy, die Press­esprecherin der Autonomen Antifa Tel­tow-Fläming [aatf], meint zu den Vorgän­gen in Rangs­dorf fol­gen­des: „Obwohl ein Großteil der Neon­azis von außer­halb kam, ist der heutige Tag wieder mal ein erschreck­ender Beweis für die Exis­tenz ein­er mil­i­tan­ten Naziszene in Tel­tow-Fläming, die auch Kontakte
in andere Regio­nen pflegt. Nicht nachvol­lziehbar ist das Ver­hal­ten der Polizei im Bezug auf die Ver­anstal­tungs­gäste, da so, das wichtige und richtige Engage­ment gegen Rechts krim­i­nal­isiert und die betrof­fe­nen Per­so­n­en eingeschüchtert werden.“

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Naziaktivitäten in Blankenfelde-Mahlow

Blanken­felde / Mahlow — Zehn­ter Jahrestag von recht­sex­tremem Über­griff auf Noel Mar­tin in Mahlow. Örtliche Neon­azis sind weit­er­hin aktiv und scheinen sich neu zu organ­isieren. Am sel­ben Tag find­et eine Antifa-Infover­anstal­tung im benach­barten Rangs­dorf statt.
Am 16.06.2006 jährt sich zum zehn­ten mal der Anschlag auf den britis­chen Bauar­beit­er Noel Mar­tin, der in Mahlow von zwei Neon­azis durch einen Stein­wurf auf sein Auto schw­er ver­let­zt wurde und seit­dem quer­schnitts­gelähmt ist.
Dies nehmen lokale Poli­tik­er aus der Gemeinde Blanken­felde-Mahlow zum Anlass diverse Ver­anstal­tun­gen zum The­ma Recht­sex­trem­is­mus durchzuführen, bei denen jedoch in der Regel davon gesprochen wird, das es in dieser Region kein Prob­lem mit Neon­azis gäbe. Dies spiegelt jedoch nicht die Real­ität wieder, wie unsere Beobach­tun­gen zeigen. Daher wollen wir eine kurze Lageschilderung abgeben um über die lokale rechte Szene aufzuk­lären und um zu the­ma­tisieren, das diese durch Leug­nen und Kleinre­den viel zu lange ungestört agieren kon­nte und ger­ade dabei ist Struk­turen aufzubauen. 

Auch wenn noch keine gefes­tigte organ­isierte Struk­tur erkennbar aktiv ist, gibt es den­noch eine größere Anzahl von Recht­sex­trem­is­ten, die in der Region agieren.
Die Tat­sache, dass in Blanken­felde, Mahlow sowie Zossen Anfang 2006 recht­sex­treme Aufk­le­ber auf­taucht­en, die unter­schrieben waren mit “Anti-Antifa Tel­tow Fläming” und “Autonome Nation­al­is­ten Tel­tow Fläming” zeigt, dass örtliche Neon­azis zumin­d­est bestrebt sind eine organ­isierte Struk­tur zu schaf­fen, die gezielt gegen poli­tisch ander­s­denk­ende Men­schen vorge­hen soll. Das diese ihren Anspruch in die Tat umset­zen wollen, wurde bei ein­er Infover­anstal­tung gegen Recht­sex­trem­is­mus in Blanken­felde am 08.06.2006 deut­lich, als zwei bekan­nte Neon­azis ver­sucht­en Infor­ma­tio­nen über Teil­nehmer zu sam­meln sowie Fotos von diesen zu machen. Sie wur­den jedoch daran gehin­dert und ver­ließen von alleine den Saal. Ander­weit­ige öffentlichkeitswirk­same Aktio­nen wur­den von dieser Gruppe son­st nicht registriert.
Allerd­ings passen einige Über­griffe z.B. am 25.03.2006, bei der ein link­er Jugendlich­er am Bahn­hof Blanken­felde von Neon­azis ange­grif­f­en wurde, sehr in das Schema der soge­nan­nten “Anti-Antifa-Aktio­nen”, da das Opfer vor dem Angriff zuerst fotografiert wurde, bevor die Recht­en ihn attack­ierten und ins Gleis­bett war­fen. Denn eines der wichtig­sten Stützpfeil­er der “Anti-Antifa-Aktivis­ten” war immer auch das Bedro­hen durch Veröf­fentlichun­gen von per­so­n­en­be­zo­ge­nen Dat­en im Inter­net und recht­sex­tremen Fanzines, mit dem zu Gewalt gegen die Betrof­fe­nen aufgerufen wer­den soll. Dies kon­nte allerd­ings in besagtem Fall u.a. dadurch ver­hin­dert wer­den, dass die Kripo bei einem der Haupt­täter die Kam­era beschlagnahmte. Eben­falls dementsprechend, wurde zulet­zt ein alter­na­tiv­er Jugendlich­er in Zossen am 25.05. bedro­ht weil Neon­azis seine Anschrift her­aus­ge­fun­den hat­ten und in dieser Nacht zu zwanzigst, bewaffnet mit Knüp­peln vor sein­er Woh­nung Parolen gegen den Betrof­fe­nen skandierten und diesen dadurch einzuschüchtern versuchten. 

Des weit­eren wird Mahlow in unregelmäßi­gen Abstän­den zur “no-go-area” für poten­zielle Opfer rechter Gewalt, da, sobald es das Wet­ter zulässt, in unregelmäßi­gen Abstän­den eine größere Gruppe Neon­azis, teil­weise iden­tisch mit der sog. ?Anti-Antifa Tel­tow-Fläming?, am Bahn­hof Mahlow auf­taucht um sich dort niederzu­lassen, den Abend über Bier zu kon­sum­ieren und Men­schen, die nicht in ihr Welt­bild passen, anzu­greifen. Nicht sel­ten wer­den in diesem Rah­men auch recht­sex­treme und neon­azis­tis­che Aufk­le­ber verklebt bzw. der rechte Arm zum Hit­ler­gruß gehoben oder Musik mit volksver­het­zen­den Tex­ten abge­spielt. Dies war auch schon im let­zten Jahr so, wobei sich im Som­mer 2005 die Recht­sex­trem­is­ten sog­ar fast jedes Woch­enende dort aufhiel­ten, und nur ein­mal, durch eine vom BGS durchge­führten Kon­trolle, abge­hal­ten wurden.
In diesem Jahr wird es im Som­mer wom­öglich wieder zu solchen Ansamm­lun­gen kom­men, da schon Anfang dieses Jahres Neon­azis z.B. am 13.05., 25.05. und zu Sylvester wieder­holt am Bahn­hof Präsenz zeigten. Jedoch ist Blanken­felde-Mahlow, außer­halb dieser Zusam­menkün­fte, trotz­dem für Nichtrechte gefährlich. Dies beweist die zunehmende Anzahl an Über­grif­f­en in der Region. So wurde am 21.01. ein Punk unweit des Bahn­hofs Blanken­felde von drei Recht­en mehrmals ins Gesicht geschla­gen, am 26.02. zwei alter­na­tive Jugendliche in Mahlow von drei Neon­azis beschimpft und bedro­ht, am 13.05. ein HipHop­er von Recht­en am Mahlow­er Bahn­hofsvor­platz bedro­ht und gejagt und am 20.05. wur­den zwei Punks in Blanken­felde von zwei Neon­azis beleidigt. 

Ein wichtiger Tre­ff­punkt für die rechte Szene in der Region sind die Kneipen ?Cheers? in Mahlow und das ?MMV Bil­lard Cafe? in Blanken­felde. Am 20.04. wurde zuerst im ?MMV Bil­lard Cafe? von sechs Recht­en der Geburt­stag Adolf Hitlers gefeiert, bis die Kneipe am späten Abend schloss. Danach ging die Gruppe ins ?Cheers? um dort weit­erzufeiern. Nicht sel­ten kam es vor, dass die Nazis, die zuvor am Bahn­hof Mahlow sich betranken, danach ins ?Cheers? gin­gen, um den Abend ausklin­gen zu lassen. Dies war z.B. am 13.05. der Fall, als eine Gruppe von Neon­azis auf dem Weg vom Bahn­hof zum ?Cheers? linke Jugendliche beschimpfte. Am 07.01. feierten im ?Cheers? mehrere Rechte Geburt­stag. Jugendliche, die dieses Lokal zu dem Zeit­punkt eben­falls besuchen woll­ten, wurde von diesen unter Andro­hung von Gewalt der Zutritt ver­wehrt. Am 25.12.2005 war eine Gruppe von Jugendlichen im ?Cheers? als eine größere Gruppe Rechter diese bedro­hte und auf­forderte das Lokal zu ver­lassen. Eine tätliche Auseinan­der­set­zung wurde ver­hin­dert, da die Jugendlichen das Lokal ver­ließen. Ihnen wurde hin­ter­hergerufen: ?Mahlow ist und bleibt Reichshauptstadt?.
An den Betreiber des Lokals ?Cheers? wurde von uns am 13.06.06 ein offen­er Brief geschickt, bei dem dieser aufge­fordert wird, sich von seinem recht­en Pub­likum zu dis­tanzieren und diese durch Hausver­bot die Möglichkeit zu nehmen, die Kneipe als Rück­zugsraum für ihre Aktiv­itäten zu nutzen. Eine Antwort kam bis jet­zt noch nicht. 

Um diese Prob­leme zu the­ma­tisieren find­et am 16.06. eine Infover­anstal­tung im Fontane Gym­na­si­um im benach­barten Rangs­dorf um 19.00 Uhr unter dem The­ma “Stammtisch, Schläger, Sauber­män­ner Die extreme Rechte im Land Bran­den­burg” statt. Der Vor­trag bietet Reflex­io­nen darüber, wo Recht­sex­trem­is­mus anfängt, wie er sich in Bran­den­burg äußert und Fak­ten über den Grad recht­sex­tremer Organ­i­sa­tion und der Ver­bre­itung rechter Ideen in der Bevölkerung. Ein Schw­er­punkt ist die Vorstel­lung rechter Strate­gien anhand jew­eils aktueller Beispiele aus der Kameradschaftsszene. 

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Potsdamer Anschlagsopfer gesundet allmählich

Pots­dam. Dem bei einem Über­fall am Oster­son­ntag in Pots­dam schw­er ver­let­zten Deutsch-Äthiopi­er Ermyas M. geht es mit­tler­weile bess­er. “Sein Gesund­heit­szu­s­tand verbessert sich stetig”, sagte dessen Anwalt Thomas Zip­pel am Mittwoch in Pots­dam. An die Tat könne sich sein Man­dant aber noch immer nicht erin­nern. Das Landgericht Pots­dam prüft unter­dessen eine Beschw­erde der Staat­san­waltschaft gegen die Freilas­sung von Björn L., eines der bei­den Hauptbeschuldigten. 

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Semesterbeiträge an der Börse

Prax­is­näher« sollte das Studi­um wer­den, mehr mit dem wirk­lichen Leben sollte es zu tun haben, fordern Poli­tik­er, Unternehmer und nicht wenige Pro­fes­soren seit Jahr und Tag. Mit gutem Beispiel voran geht die Europa-Uni­ver­sität Viad­ri­na in Frank­furt an der Oder. In einem Kurs der Wirtschaftswis­senschaften wird es dort bald zuge­hen wie im echt­en Leben. Mit der Zus­tim­mung der Uni­ver­sität­sleitung wur­den 30 000 Euro aus den Semes­ter­beiträ­gen der Studieren­den für Speku­la­tio­nen an der Börse freigegeben. 

Ein solch­er Kurs gehöre »dur­chaus zu ein­er mod­er­nen wirtschaftswis­senschaftlichen Aus­bil­dung dazu«, meint Thymi­an Busse­mer, der per­sön­liche Ref­er­ent von Gesine Schwan, der Präsi­dentin der Uni­ver­sität. Die ehe­ma­lige Kan­di­datin für das Amt des Bun­de­spräsi­den­ten sieht die Dinge ähn­lich. Dafür bedank­te sich der Vor­sitzende des Fach­schaft­srates Wirtschaftswis­senschaften, Johannes Vogel, öffentlich bei der Uni­ver­sitätsver­wal­tung, die »entschei­dend an der Umset­zung des Pro­jek­tes mit­gewirkt« habe. 

Im Dezem­ber vorigen Jahres hat­te das Studieren­den­par­la­ment ins­ge­samt 60 000 Euro für stu­den­tis­che Pro­jek­te aus­geschrieben. Als Voraus­set­zung für die Förderung galt, dass das Pro­jekt den Studieren­den zugute kom­men und »nach­haltig« sein müsse, was auch immer das bedeuten mag. Bis Ende Feb­ru­ar gin­gen beim Asta mehrere Anträge ein, darunter der Vorschlag eines Pro­jek­ts zur Finanzierung ein­er Wohn- und Begeg­nungsstätte und der Vorschlag zur Finanzierung des Wirtschaft­skurs­es »Active Port­fo­lio Man­age­ment«. In diesem Kurs soll­ten die Studieren­den ein Wert­pa­pi­er-Port­fo­lio ver­wal­ten. »Die von uns beantragten Gelder in Höhe von 30 000 Euro sollen das Grund­kap­i­tal dafür bilden«, schrieben die Antragsteller. 

Aus öffentlich zugänglichen Unter­la­gen geht her­vor, dass dieses Pro­jekt vom Fach­schaft­srat der wirtschaftswis­senschaftlichen Fakultät ini­ti­iert wurde. Diesem Gremi­um gehörte auch der Wirtschaftsstu­dent André Pod­dub­ny vom »Lib­eralen Cam­pus« an, ehe er zum Vor­sitzen­den des Asta gewählt wurde. In dieser Funk­tion wiederum war er an der Entschei­dung über die Zulas­sung der Anträge beteiligt. Dem Ein­druck, er habe sich seinen eige­nen Antrag bewil­ligt, wider­spricht er vehement. 

In seinem 20 Seit­en lan­gen Papi­er heißt es: »Der inter­na­tionale Aus­tausch, ein Kern­element unser­er Uni­ver­sität, weist ein ernst­zunehmendes Defiz­it in der Anzahl der jährlichen Incom­ing und Out­go­ing Stu­dents auf (…) An dieser Stelle set­zt unser Pro­jekt an, mit dem sich die Viad­ri­na deut­lich pro­fil­ieren könnte.« 

Katrin de Boer, eine ehe­ma­lige Abge­ord­nete des Studieren­den­par­la­ments, protestiert: »Ich finde es äußert fraglich, wie man mit einem Kurs, der nur 36 Teil­nehmer pro Semes­ter zulässt, den Studieren­de­naus­tausch wieder ins Gle­ichgewicht brin­gen kann.« Und Antje Sim­nack, eben­falls Stu­dentin der Kul­tur­wis­senschaften, ergänzt: »Wie damit Nach­haltigkeit gewährleis­tet wer­den soll, ver­mag ich nicht zu erkennen.« 

Darauf ange­sprochen, dass man nicht 30 000 Euro öffentlich­er Gelder an der Börse aus­geben müsse und stattdessen ein Plan­spiel machen könne, ver­weist Pod­dub­ny auf ein eigens zu diesem Zwecke ange­fer­tigtes Gutacht­en der Diplompsy­cholo­gin Karin Bal­tr­usch von der Uni­ver­sität Ros­tock. Anhand ein­er »Leis­tungs-Stress-Kurve« ver­sucht sie, »den Zusam­men­hang zwis­chen Erre­gung und Leis­tung« zu beweisen. »Bei einem niedri­gen Erre­gungsniveau (Spiel­geld) bleibt auch die Leis­tung ger­ing.« Anders gesagt: »Plan­spiele mit Spiel­geld bergen die Gefahr, dass die Spie­len­den auf­grund des fehlen­den Risikos neg­a­tiv­er Kon­se­quen­zen kog­ni­tiv ›aussteigen‹ kön­nen, d.h. nicht pflicht­be­wusst fühlen.« Warum also nicht lieber pflicht­be­wusst mit den Beiträ­gen der Studieren­den spekulieren? 

Am 10. Mai bekam Pod­dub­nys Port­fo­lio-Pro­jekt auch die Zus­tim­mung des Studieren­den­par­la­ments. Mit dem »real­ität­sna­hen Ler­nen durch aktives Han­deln mit Wert­pa­pieren« kön­nen sich 36 aus­gewählte Studierende nun einen Schein erwer­ben. Eventuelle Gewinne sollen zur Hälfte für »stu­di­en­rel­e­vante« Reisen und Sym­posien ver­wen­det wer­den, den Rest bekommt das Studieren­den­par­la­ment selbst. 

»Das Pro­jekt reduziert die uni­ver­sitäre Forschung und Lehre auf ihren kap­i­tal­is­tis­chen Gebrauch­swert«, sagt die Stu­dentin Antje Sim­nack besorgt. Uni­ver­sität­spräsi­dentin Schwan hinge­gen hätte es sich wohl kaum träu­men lassen, dass Studierende in solchem Maße das Konzept ein­er »Stiftung­suni­ver­sität« verin­ner­lichen würden. 

von kamil majchrzak

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Offener Brief an das Lokal „Cheers“

Mahlow — In einem offe­nen Brief berichtet die Autonome Antifa Tel­tow-Fläming [AATF] darüber, dass in dem Mahlow­er Lokal „Cheers“ seit ger­aumer Zeit örtliche Recht­sex­trem­is­ten in Erschei­n­ung treten, die durch ihre Anwe­sen­heit das Lokal für Men­schen, die nicht in ihr Welt­bild passen, zur Angst­zone machen oder aber durch Bedro­hun­gen dieser begrün­de­ten Angst Nach­druck ver­lei­hen. Auch kam es, wie der Brief doku­men­tiert, schon zu Straftat­en, bei denen das Lokal den Neon­azis als Rück­zugsraum diente. 

Trau­riger Höhep­unkt dieser Aktiv­itäten war der Dezem­ber 2003. Ein Gast wurde von anwe­senden Recht­en mit ras­sis­tis­chen Äußerun­gen belei­digt und danach vor dem Lokal lebens­ge­fährlich ver­let­zt und beraubt. Da sich die Betreiber des Lokals nicht um ihre Gäste zu küm­mern scheinen, wollen wir sie mith­il­fe dieses offe­nen Briefes dazu brin­gen sich ein­deutig zu posi­tion­ieren, besten­falls den Recht­sex­tremen Hausver­bot zu erteilen und ihnen zeigen
das die Dul­dung eines solchen Klien­tels ein ein­deutiges politisches
State­ment ist. 

Tama­ra Levy, Press­esprecherin der Autonomen Antifa Tel­tow-Fläming meint dazu: “Wir wer­den es nicht dulden dass Recht­sex­treme, in Blanken­felde-Mahlow oder ander­swo in Tel­tow-Fläming, Rück­zugsräume haben in denen sie ungestört Straftat­en pla­nen, ihre men­schen­ver­ach­t­ende Pro­pa­gan­da ver­bre­it­en oder ihre “Idole” feiern kön­nen. Sollte der Betreiber sich nicht von seinem Pub­likum dis­tanzieren und dem auch Tat­en fol­gen lassen, muss dieses Lokal als das beze­ich­net wer­den was es ist: eine Nazikneipe!” 

Nach­fol­gend ist der Brief an das Lokal dokumentiert.

Lokal „Cheers“, Luisencenter
Luisen­str. 4
15831 Mahlow 

Sehr geehrter Dame und Herren, 

wieder­holt haben wir fest­stellen müssen, dass Per­so­n­en, die der recht­sex­tremen Szene zuzuord­nen sind und dieses auch durch ihr Erschei­n­ungs­bild offen zu Schau stellen, Ihr Lokal immer wieder als Rück­zugsraum für Gewalt- und Bedro­hungstat­en nutzen sowie dort Feiern abhal­ten. Wir fordern sie mit diesem Brief auf, sich umge­hend von diesem Pub­likum zu dis­tanzieren und den betrof­fe­nen Per­so­n­en Hausver­bot zu erteilen. 

Derzeit dient ihr Lokal Teilen der recht­sex­tremen Szene aus Tel­tow-Fläming als wichtiger Tre­ff­punkt. Am 25.12.2005 war eine Gruppe von Jugendlichen im „Cheers“ als eine größere Gruppe Rechter das Lokal betrat und sie unter Andro­hung von Gewalt auf­forderte das Lokal zu ver­lassen. Eine tätliche Auseinan­der­set­zung wurde ver­hin­dert, da die Gruppe Jugendlich­er das Lokal ver­ließ. Ihnen wurde hin­ter­her gerufen: „Mahlow ist und bleibt Reichshauptstadt“. 

Auch in ihrem Lokal, am 07. Jan­u­ar diesen Jahres, feierten dort 14 Rechte einen Geburt­stag. Gäste, die ihr Lokal zu diesem Zeit­punkt eben­falls besuchen woll­ten, wur­den von den anwe­senden Nazis wiederum unter Andro­hung von Gewalt der Zutritt ver­wehrt. Und am 20. April 2006 feierten hier sechs Recht­sex­trem­is­ten sog­ar den Geburt­stag von Adolf Hitler. 

Zulet­zt waren um die 20 Neon­azis am Abend des 13.05.2006 am Vor­platz des Bahn­hofes Mahlow präsent, die sich dort offen­sichtlich betranken und nichtrechte Men­schen ein­schüchterten. Dabei wurde von ihnen die unmit­tel­bare Umge­bung mit Stick­ern der recht­sex­tremen NPD bek­lebt. Als die Gruppe sich aufzulösen begann, ging ein Großteil von diesen in Ihr Lokal um dort weit­erzufeiern. Vier der Recht­en, die mit dem Auto unter­wegs waren, belei­digten zwei Jugendliche die ger­ade einen NPD-Stick­er ent­fer­n­ten und dro­ht­en ihnen. 

Dies sind bloß die Vor­fälle der let­zten Monate, jedoch ist das Prob­lem schon länger vorhan­den. Trau­riger Höhep­unkt in dieser Auflis­tung ist der Dezem­ber 2003. Damals wurde A. Preiss von Gästen Ihres Lokals ras­sis­tisch belei­digt und danach vor dem Lokal lebens­ge­fährlich ver­let­zt und beraubt. 

Die Konzen­tra­tion recht­sex­tremer Per­so­nen­zusam­men­hänge in Ihrem Lokal ist für uns ein nicht hin­nehm­bar­er Zus­tand. Wir fordern Sie auf, endlich aktiv gegen diese Sit­u­a­tion vorzuge­hen, da wir son­st davon aus­ge­hen müssen, dass Sie diese Klien­tel bewusst ansprechen wollen. Wir sind der Mei­n­ung, und vertreten das auch in aller Öffentlichkeit, dass es ein Skan­dal ist, dass organ­isierte Neon­azis ihr Lokal als Rück­zugsraum und Tre­ff­punkt nutzen. Daher erwarten wir Ihrer­seits eine klare Posi­tion­ierung und eine entsprechende Reak­tion als deut­lich­es Zeichen. 

Mit fre­undlichen Grüßen
Tama­ra Levy

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Nazi-Demo Königs Wusterhausen

Am 10.06.2006 marschierten am Nach­mit­tag ca. 60 Neon­azis, einem Aufruf der ?Jun­gen Nation­aldemokrat­en? (JN, Jugen­dor­gan­i­sa­tion der NPD) fol­gend, geschützt von mas­sivem Polizeiaufge­bot durch Königs Wuster­hausen. Unter dem Vor­wand der Forderung nach einem ?Nationalen Jugendzen­trum? propagierten sie ihr men­schen­ver­ach­t­en­des, faschis­tis­ches Welt­bild. Als Anmelder der Demon­stra­tion fungierte der recht­sex­treme KWer Aktivist Mike Turau. Anwe­send waren neben zahlre­ichen Recht­sex­tremen aus Königs Wuster­hausen auch andere ?Nationale Aktivis­ten?, darunter bekan­nte Per­sön­lichkeit­en wie bspw. der Neon­azi-Kad­er Gor­don Rein­holz (Märkisch­er Heimatschutz, MHS) aus Eber­swalde. Auch Berlin­er Neon­azis aus dem Umfeld der ver­bote­nen ?Berlin­er Alter­na­tive Süd-Ost? (BASO) und weit­eren sog. ?Kam­er­ad­schaften? waren dem Aufruf der JN gefolgt.

Dieser Schritt der organ­isierten Recht­en an die Öffentlichkeit ist die logis­che Kon­se­quenz eines schon lange währen­den Prozess­es, in dem sich die Neon­azi-Szene KWs befind­et. Erst im Okto­ber 2005 hat­te der braune Mob durch einen Bran­dan­schlag auf das Pri­vatau­to eines Polizeibeamten auf sich aufmerk­sam gemacht. Obwohl damals von ein­er ?neuen Qual­ität recht­sex­tremer Gewalt? gesprochen wurde, blieben nach­haltige Maß­nah­men von offizieller Seite gegen die Neon­azi-Szene aus.

Das Argu­ment der städtis­chen Wür­den­träger, KW sei eine Stadt mit einem recht­en Prob­lem wie jede andere in Bran­den­burg, ist hin­fäl­lig. Dafür sprechen zahlre­iche teils lebens­ge­fährliche Über­griffe von Recht­sex­tremen auf Migran­tInnen und alter­na­tive Jugendliche, mehrere Bran­dan­schläge und alltägliche Pro­pa­gan­dade­lik­te, Pöbeleien und Einschüchterungen.

Die Demon­stra­tion der ewig Gestri­gen am ver­gan­genen Sam­stag ist ein weit­eres Sig­nal an die poli­tisch Ver­ant­wortlichen, sich endlich mit dem nicht zur Genüge ernst genomme­nen Prob­lem der recht­en Schläger und geisti­gen Brand­s­tifter auseinan­der zuset­zen. Die Pro­voka­tion der Neo­faschis­ten wird zumin­d­est von unser­er Seite nicht unbeant­wortet bleiben.

Die Bilder find­est du bei Indy­media

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Nazis in Königs Wusterhausen

(Indy­media vom 10.06.2006)
Lei­der fast ohne jede Gegen­wehr kon­nten die Dep­pen heute in Königs Wuster­hausen marschieren und ihren braunen Unsinn verbreiten. 

Zwis­chen 15 und 18 Uhr sind ca. 65 Nasen durch Königs Wuster­hausen gelaufen und kon­nten für ein faschis­tis­chen Zen­trum wer­ben. Es war wenig Polizei anwe­send und die Nasen kon­nten sich frei bewe­gen und während dem Auf­marsch Flug­blät­ter verteilen. Vere­inzelt ver­sucht­en einige Antifas sich dem Spuk ent­ge­gen zuset­zen, was allerdins durch die Polizei vere­it­elt wurde. Anwe­send waren neben den üblichen Verdächti­gen aus KW und Umge­bung auch einigee bekan­nte Gesichter aus Berlin und Ham­burg. Fotos kom­men in den näch­sten Tagen. 


Den Orig­i­nal-Artikel mit KOm­mentaren find­et Ihr hier.

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Brandanschlag auf ODF — Denkmal

Am frühen Sam­stag­mor­gen waren linksori­en­tierte Jugendliche gegen 0.30 Uhr in Rathenow auf einen bish­er unbekan­nten Mann aufmerk­sam gewor­den, der auf dem Denkmal der Opfer des Faschis­mus (ODF) am Platz der Frei­heit eine brennbare Flüs­sigkeit entzün­dete, “Sieg Heil” skandierte und dann ver­schwand. Sekun­den später bre­it­ete sich die bren­nende Flüs­sigkeit über einen Teil des Mah­n­mals aus, verur­sachte aber auf­grund der Feuer­fes­tigkeit des Mate­ri­als aber nur ger­ingfügige Schä­den an dem erst vor kurzem sanierten Bauwerk.
Sich in der Nähe aufhal­tende linksori­en­tierte Jugendliche löscht­en schließlich das Feuer, während eben­falls in der Nähe befind­liche Polizeistreifen — bish­er erfol­g­los — ver­sucht­en den Täter zu schnappen. 

Bere­its in der Nacht zum 9. Mai 2006 hat­ten unbekan­nte Täter einen Anschlag auf eine Gedenkstätte in Rathenow verübt. Die Ein­gangsplakette des sow­jetis­chen Ehren­fried­hofes in der Fer­di­nand Las­salle Straße wurde damals mit Aufk­le­bern der “Meck­len­bur­gis­chen Aktions­front” verunstaltet.

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Kritik an Umgang mit Rechtsradikalen

Mahlow — Der Aus­län­der­beauf­tragte der Gemeinde Blanken­felde-Mahlow (Tel­tow-Fläming) hat deren Umgang mit dem Recht­sex­trem­is­mus scharf kritisiert. 

Die Gemeinde habe bis heute den ras­sis­tis­chen Über­fall auf den britis­chen Bauar­beit­er Noel Mar­tin vor zehn Jahren nicht pos­i­tiv ver­ar­beit­et, sagte Mehmet Özbek am Don­ner­stagabend bei ein­er Podi­ums­diskus­sion. Zudem engagierten sich nur wenige Ein­wohn­er gegen Fremdenfeindlichkeit. 

Bürg­er­meis­ter Ortwin Baier (SPD) wies die Kri­tik zurück. “Wir haben hier ein Riese­nen­gage­ment”, sagte Baier. 99 Prozent der Ein­wohn­er hät­ten mit Recht­sex­trem­is­mus “nichts am Hut”. 

Die Podi­ums­diskus­sion bildete den Auf­takt Aktion­sta­gen, mit denen Mahlow-Blanken­felde bis zum 2. Juli an die dama­lige Tat erin­nert. Noel Mar­tin ist seit der Attacke zweier Jugendlich­er am 16. Juni 1996 quer­schnitts­gelähmt und an den Roll­stuhl gebun­den. Sein Fall erregte weit über Bran­den­burg hin­aus Aufsehen. 

Die bei­den Täter von 1996 wur­den zu Haft­strafen von acht beziehungsweise fünf Jahren verurteilt.

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World Cup Racism Help Line

World Cup Racism Help Line — 

Selb­stor­gan­isierte Hil­fe und Beratung bei
ras­sis­tis­chen Übergriffen. 

Am 8. Juni wird im Raum Berlin/Brandenburg eine 24 Stun­den Notrufhot­line für den gesamten Zeitraum der WM geschal­tet. Opfer von ras­sis­tis­ch­er und recht­sex­tremer Gewalt erhal­ten dort Hil­fe. Ange­boten wird eine erste Beratung am Tele­fon in sechs ver­schiede­nen Sprachen. Auch Zeug­In­nen ras­sis­tis­ch­er oder recht­sex­tremer Gewalt sind dazu aufgerufen sich bei uns zu melden. Bei Bedarf wer­den Betrof­fene an pro­fes­sionelle Opfer­ber­atungsstellen weitergeleitet. 

Notrufnummern:
Deutsch: +49 (0) 160 57 85 085
Englisch: +49 (0) 170 60 94 241
Spanisch: +49 (0) 175 37 15 473
Franzö­sisch: +49 (0) 151 18 93 9081
Por­tugiesisch: +49 (0) 160 60 97 023
Türkisch: +49 (0) 170 60 94 258 

Das Aus­maß des Ras­sis­mus in Deutsch­land, ob auf der Straße oder von Seit­en staatlich­er Organe wird in weit­en Teilen der Gesellschaft nach wie vor negiert oder als ein Rand­phänomen dargestellt. Der Auf­schrei der Empörung, den die War­nung des Ex-Regierungssprech­ers Uwe-Karsten Heye an aus­ländis­che BesucherIn­nen aus­gelöst hat, hat uns dies erst kür­zlich wieder allzu deut­lich vor Augen geführt.
Zwar find­en die alltäglichen ras­sis­tis­chen Angriffe im Vor­feld der WM ger­ade mehr Gehör, doch scheint es in der derzeit­i­gen Debat­te mehr um den Imageschaden für Deutsch­land zu gehen, als um eine tat­säch­liche Auseinan­der­set­zung mit Ras­sis­mus und eine Hil­fe für die Betroffenen. 

Während der WM, als einem Anziehungspunkt für ras­sis­tis­che Hooli­gans aus aller Welt, deutsch­er Neon­azis und ein­er erhöht­en Polizeipräsenz, dient die World Cup Racism Help Line der Unter­stützung von BesucherIn­nen und allen in Berlin und Bran­den­burg ansäs­si­gen Per­so­n­en, die ras­sis­tis­chen Angrif­f­en aus­ge­set­zt sind. Neben der konkreten Unter­stützung von Betrof­fe­nen, soll das Pro­jekt die alltägliche Real­ität ras­sis­tis­ch­er Diskri­m­inierung und Gewalt ins Blick­feld rück­en und in die öffentliche Diskus­sion ein­brin­gen. Mit der Zus­tim­mung der Betrof­fe­nen wer­den die zusam­menge­tra­ge­nen ras­sis­tis­chen Vor­fälle anonymisiert veröffentlicht. 

Kon­takt: racism.helpline@gmx.net

www.racismhelpline.de

UnterstützerInnen:
Opfer­per­spek­tive, Rea­chOut, Flüchtlingsini­tia­tive Bran­den­burg (FIB,), ASU — Afrikanis­che Stu­den­te­nunion, Alter­na­tives Jugend­pro­jekt 1260 e.V. Straus­berg, Platafor­ma, Flüchtlingsmedi­zinis­che Hil­fe, All­mende, Moski­to, cyber­Nomads — the black ger­man data­bank, JAB Strauss­berg, ARI, ARA, ADNB-TBB eV., Remix Club, MBR, Refugees Eman­ci­pa­tion, Asta TU, Umbruch Archiv, Ermit­tlungsauss­chuß, Afrikarat, Einzelpersonen

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