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Antifaschismus

NPD Preußentag am 1.10. wieder in Finowfurt

Anlässlich der deutschen Ein­heits­feier­lichkeit­en am 3.10. ver­anstal­tet der NPD Lan­desver­band Bran­den­burg den soge­nan­nten “Preußen­tag”, unter dem Mot­to “Für eine echte Wiedervere­ini­gung”. „Preußen ist größer als Berlin – Bran­den­burg“ meinte die NPD Bran­den­burg bere­its 2010 und wollte sich damit von den Feier­lichkeit­en zum Tag der Deutschen Ein­heit abgrenzen.

 

Inter­net­seite und Mobil­isierung down

Seit vor weni­gen Tagen diverse NPD-Inter­net­seit­en gehakt wur­den, ist auch die Son­der­seite für den Preußen­tag nicht mehr abruf­bar. Trotz der Mobil­isierung über Face­book, ent­stand Ver­wirrung bei den Kam­er­aden, ob der Preußen­tag stat­tfind­en wird.

Wie bere­its im Vor­jahr wird das Fest auf dem Grund­stück von Klaus Mann in Finow­furt stat­tfind­en. Klaus Mann ist Überbleib­sel des nicht mehr aktiv­en DVU-Lan­desver­ban­des und dort Ansprech­part­ner für Nord­bran­den­burg. Er gilt als Schnittstelle zwis­chen NPD, DVU und Kam­er­ad­schaftsszene. Durch seine Kon­tak­te in die Recht­srock­szene kon­nten diverse Konz­erte auf seinem Grund­stück stat­tfind­en. Um den 21. Juni find­et jährlich das DVU Som­mer­fest statt, dass in diesem Jahr erst­mal offiziell durch die NPD organ­isiert wurde. Erst vor zwei Wochen fand auf seinem Grund­stück ein rechter Lieder­abend statt.

Neben ein­er Rei­he von Redner_innen der NPD aus Bran­den­burg, wer­den auch wieder neon­azis­tis­che Bands aus Bran­den­burg auftreten. Im Jahr 2010 waren diese, passend zum Anlass, u.a. die Bands “Preußen­front” aus Bernau und “Preussen­stolz” aus Pots­dam. Neben­her soll es diverse Infor­ma­tion­sstände geben.

 

Antifa meint: “Preußen fürn Arsch”

Im Rah­men der Barn­imer Aktion­sRei­he wird es am Sam­stag einen Aktion­stag gegen den NPD-Preußen­tag geben. Unter dem Mot­to “Preußen fürn Arsch” find­et am Nach­mit­tag bis in den Abend ein bre­ites Pro­gramm im nahegele­ge­nen Eber­swalde — im Jugend­club Exil — statt. Unter anderem wird es einen Work­shop geben der sich mit den soge­nan­nten „Preußis­chen Tugen­den“ beschäftigt. Am Abend gibt es ein musikalis­ches Pro­gramm. Auch am Son­ntag find­et im Jugend­club Exil in Eber­swalde ein Konz­ert gegen den Preußen­tag statt.

 

Alle Infos zur Rei­he unter: www.barniminfowochen.blogsport.de

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Bildung & Kultur

Eduaction — Bildung in Bewegung

Das Sem­i­nar ist offen für linksalter­na­tive antifaschis­tis­che Grup­pen und Einzelper­so­n­en aus dem Land Brandenburg.

Vom 13. — 16. Okto­ber wollen wir uns inhaltlich und sportlich weit­er­bilden. Zur näheren Erläuterung hängt dem Artikel ein Fly­er an, oder ihr schaut auf http://www.djb-ev.de/node/1472. Im Fly­er befind­et sich auch ein Elternzettel für jüngereTeilnehmer.

Für alle, die Inter­esse am EDUACTION haben, aber noch nicht verbindlich angemeldet sind: bitte tut dies so schnell wie möglich! Sendet eine E‑Mail mit eur­ern Kon­tak­t­dat­en (Name, Stadt, E‑Mail) an eduaction@djb-ev.de und über­weist 20 Euro (bis zum 30.9.) bzw. 25 Euro (ab 1.10.) auf fol­gen­des Konto:

Kon­toin­hab­er: DJB e.V.
Kon­ton­um­mer: 3323400
Ban­kleitzahl: 10020500
Kred­itin­sti­tut: Bank für Sozial­wirtschaft
Ver­wen­dungszweck: edu­Action / [Anzahl der Per­so­n­en bzw. Name/Stadt]

Die Angaben in der E‑Mail benöti­gen wir, um Kon­takt zwis­chen den angemelde­ten Teilnehmer_innen herzustellen (d.h. euch auf die Mail­ingliste zu nehmen) und eine bessere Koo­d­inierung zu ermöglichen und natür­lich um mit euch gemein­sam weit­er an den Inhal­ten zu feilen. Außer­dem erhal­tet ihr dann eine weit­ere Mail mit genaueren Angaben zum Pro­gramm als auch zur weit­eren Organisation.

An dieser Stelle erst­mal nur ein knap­per Ein­blick ins Pro­gramm. Bis­lang sind neben dem Selb­stvertei­di­gungstrain­ing fol­gende The­menkom­plexe für das EDUACTION in Arbeit:
- Erin­nerungspoli­tik: War Hoy­er­swer­da über­all?
- Antifa und zivilge­sellschaftliche Bünd­nis­ar­beit
- Arbeit­skämpfe bei uns zu Hause?
- Häuser kaufen für Freiräume?
- Wahl in MV als Steil­vor­lage für die Land­tagswahlen in Brandenburg?!

Bitte gebt Rück­mel­dung per E‑Mail, wenn ihr bei der Vor­bere­itung eines The­mas mit­machen wollt, oder selb­st noch weit­ere Ideen habt.

Ver­anstal­tet vom Demokratis­chen Jugend­FO­RUM Bran­den­burg e.V.

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Antifaschismus Law & Order

Zeugnisse der Polizeigewalt

INFORIOT Am 24. Sep­tem­ber wurde in Neu­rup­pin eine friedliche Anti-Nazi-Sitzblock­ade von der Polizei aufgelöst (Infori­ot berichtete). Die Polizei ging bei der Räu­mung über alle Maßen hart und stel­len­weise regel­recht bru­tal vor.

Zahlre­iche Men­schen wur­den über die Straße geschleift. Völ­lig grund­los wen­dete die Polizei schmerzhafte Hand- und Kopf-Hebel gegen die sich nicht wehren­den Block­iererIn­nen an. Ein älter­er Mann wurde niederge­wor­fen, so dass er mit dem Kopf auf die Straße fiel. Ein Fotograf wurde in eine Musik­gruppe gestoßen, welche in diesem Moment in der Block­ade ein Klas­sikkonz­ert spielte.

Nach der Räu­mung wur­den die Block­iererIn­nen von der Polizei stun­den­lang in ein­er Seit­en­straße fest­ge­hal­ten. Dort — außer­halb der Wahrnehmung von Pres­sev­ertreterIn­nen — ist es laut ver­schiede­nen Bericht­en von Betrof­fe­nen zu weit­eren Über­grif­f­en durch die Polizei gekom­men. Von den Fest­ge­hal­te­nen wur­den außer­dem die Per­son­alien aufgenom­men, Fotos gemacht und in anscheinend allen Fällen Anzeigen ausgestellt.

Wir doku­men­tieren an dieser Stelle Bilder, die das Aus­maß der Polizeige­walt — wenig­stens ansatzweise — illus­tri­eren. Alle Fotos kön­nen durch Anklick­en ver­größert betra­chtet werden.

Von ver­schiede­nen Seit­en wird das Vorge­hen der Polizei inzwis­chen kri­tisiert. Bran­den­burgs Innen­min­is­ter Diet­mar Woid­ke (SPD) vertei­digt den Ein­satz als “gerecht­fer­tigt”. Es kur­siert mit­tler­weile auch ein Spende­naufruf zugun­sten der Protestieren­den.

Das Protest­bünd­nis “Net­zw­erk Neu­rup­pin” berichtet, dass an diesem Tag in Neu­rup­pin ins­ge­samt über 350 Anzeigen aufgenom­men wor­den seien.

Wir bedanken uns bei den FotografInnen, die uns ihr Mate­r­i­al zur Ver­fü­gung stellen.

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Gender & Sexualität

Info- und Diskussions-Veranstaltung zur Kampagne « STOP TRANS*-PATHOLOGIZATION 2012 »

Die weltweite Kam­pagne „Stop Trans- Pathol­o­gisierung 2012“ zielt auf die Ent­pathol­o­gisierung von Trans*Identitäten (Trans­sex­uelle und Trans­gen­der) und deren Stre­ichung aus den inter­na­tionalen Krankheits-Kat­a­lo­gen (DSM der Amer­i­can Psy­chi­atri­c­As­so­ca­tion und ICD der Welt­ge­sund­heit­sor­gan­i­sa­tion).
Die über­ar­beit­eten Ver­sio­nen der Kat­a­loge sollen 2013 (DSM) bzw. 2015 (ICD) her­auskom­men. Das Ziel der Kam­pagne ist, dass im nach­fol­gen­den ICD11 Trans* Men­schen nicht mehr als psy­chisch krank denun­ziert wer­den sollen. Die Haupt­forderung der Kam­pagne lautet daher : „STREICHUNG DER DIAGNOSE GESCHLECHTSIDENTITÄTSSTÖRUNG AUS DEN KRANKHEITSKATALOGEN!“
Derzeit wird Tran­si­d­en­tität als psy­chis­che Krankheit („Geschlecht­si­den­titätsstörung“) ange­se­hen. Die Abwe­ichung von der star­ren Zwei-Geschlechter-Ord­nung wird als abnor­mal und krank dargestellt. Sie gibt zudem der Medi­zin und dem Staat die Kon­trolle über unsere Geschlecht­si­den­tität und unsere Kör­p­er. In diesem Sys­tem haben wir nur dann ein Recht auf medi­zinis­che und rechtliche Schritte der “Geschlecht­san­gle­ichung”, wenn wir uns als psy­chisch gestört definieren lassen. Die Pathol­o­gisierung von Trans- Iden­titäten ist eine der Grund­la­gen ein­er weltweit ver­bre­it­eten Trans­pho­bie, die mit ein­er steigen­den Anzahl von Gewal­tak­ten und Haß­mor­den gegen Trans*Menschen ein­herge­ht. Gegen die geplante Ausweitung der Pathol­o­gisierung in den inter­na­tionalen Krankheit­skat­a­lo­gen pla­nen wir in 61 Städten weltweit einen zeit­gle­ichen Aktion­stag am Sam­stag, 22.Oktober 2011.
Am 10.Oktober wollen wir euch in Pots­dam über die Hin­ter­gründe und Ziele der Kam­pagne informieren und diese mit euch diskutieren.

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Antifaschismus Law & Order

350 Anzeigen – Betroffene unterstützen!

Nach­dem die Polizei einen Nazi­auf­marsch am 24.09. in Neu­rup­pin ermöglichte, kochen die Emo­tio­nen hoch. Die friedliche Sitzblock­ade gegen diesen Auf­marsch wurde mit einem mas­siv­en Aufge­bot geräumt, Men­schen wur­den grund­los geschla­gen und schikaniert – dann auch noch stun­den­lang eingekesselt, abfo­tografiert, belei­digt und ohne Toi­let­ten und Verpfle­gung ruhig gestellt, während sich die Nazis wider­lich gröh­lend durch die Straßen wälzen konnten.

Es gab über 20 Inge­wahrsam­nah­men (wir danken dem EA Greif­swald für die her­vor­ra­gende Betreu­ung) – alle wegen absoluten Nichtigkeit­en. Ein großer Teil dieser Per­so­n­en ver­brachte 3–4h im Gefan­genen­bus, weil sie ihren Per­son­alausweis nicht dabei hat­ten – darauf fol­gten dann noch ein­mal 2–3h auf der Wache. Eine Frau gehobe­nen Alters bekam den Vor­wurf gegen das Betäubungsmit­telge­setz (BTM) ver­stoßen zu haben, obwohl sie beteuerte, es han­dle sich um notwendi­ge Medikamente.

Die Polizei hat nach eige­nen Angaben über 350 Anzeigen an diesem Tag aufgenom­men. Gegen diese Ein­schüchterung von legit­imem, antifaschis­tis­chem Protest gilt es klar Flagge zu zeigen!

Die Rote Hil­fe Neu­rup­pin unter­stützt nach ihren Möglichkeit­en alle betrof­fe­nen Antifaschist_Innen. Dazu sind wir aber auf finanzielle Unter­stützung angewiesen und rufen hier­mit zu Spenden auf:

Kon­to für Spenden: Rote Hil­fe Orts­gruppe Neu­rup­pin
Kon­to: 4007238356
BLZ: 43060967
Bank: GLS-Bank
Betr­e­ff: 24.09.

Unser Protest ist nicht krim­inell son­dern notwendig!
Wer sich Faschist_Innen in den Weg stellt, zeigt Zivil­courage!
Unsere Sol­i­dar­ität gegen ihre Gewalt!

Weit­er Infor­ma­tio­nen zur Demo selb­st gibt es hier

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(Anti-)Rassismus

Spendet für den Gutscheinboykott in Hennigsdorf!

Seit Juni bestreiken Flüchtlinge in Hen­nigs­dorf (Land­kreis Ober­hav­el) das dort noch immer existierende Gutschein­sys­tem. Um den Boykott auch im Okto­ber aufrecht erhal­ten zu kön­nen brauchen wir neue Spenden. Auch
kleine Beträge helfen und unter­stützen die Proteste!

Spendenkon­to:

Fördervere­in des Bran­den­bur­gis­chen Flüchtlingsrats e.V.,
Mit­tel­bran­den­bur­gis­che Sparkasse Pots­dam,
Kon­to Nr.: 350 1010 000,
BLZ: 160 500 00,
Wichtig: Mit dem Kennwort„Hennigsdorf“ als Verwendungszweck.

Bis zum jet­zi­gen Zeit­punkt kann der Boykott einige Erfolge verze­ich­nen: Das The­ma Gutscheine und Asylpoli­tik ist ein Dauerthe­ma im Land­kreis gewor­den, wir kon­nten im Juni einen Kreistags­beschluss für die Umstel­lung auf Bargeld erwirken (an den sich die Ver­wal­tung lei­der nicht hal­ten muss und dies auch nicht tut) und der Kreistag wird sich Ende Sep­tem­ber erneut mit dem The­ma befassen.

Die Kreisver­wal­tung ste­ht unter starkem Druck und reagiert mit vie­len kleinen Zugeständ­nis­sen, wie der Erhöhung des Bargel­dan­teils in den Leis­tun­gen für Flüchtlinge von 40 auf 70 Euro, der Öff­nung des Gemein­schaft­sraums im Flüchtling­sheim oder dem Bau eines Kinder­spielplatzes auf dem Gelände des Heims. Diese Schritte verbessern
zwar das Leben im Heim punk­tuell, ändern jedoch nichts am zen­tralen Anliegen der Proteste: der Auszahlung von Bargeld statt Gutscheinen!

Im Land Bran­den­burg ste­ht die Ver­wal­tung von Ober­hav­el zunehmend isoliert da. Die Lan­desregierung emp­fahl mehrfach die Umstel­lung auf Bargeld. So wur­den im Sep­tem­ber und wer­den per­spek­tivisch im Okto­ber, zwei weit­ere Land­kreise in Bran­den­burg auf die Auszahlung der Sozialleis­tun­gen in Bargeld umstellen – erk­lärter­maßen auch auf­grund der Auseinan­der­set­zung in Ober­hav­el! Damit verbleiben inklu­sive Ober­hav­el noch 4 Land­kreise in Bran­den­burg, die diese diskri­m­inierende Prak­tik anwenden.

Jet­zt gilt es den Druck auf die Ver­wal­tung aufrecht zu erhal­ten, bis die Gutscheine auch in Ober­hav­el abgeschafft sind!

Die boykot­tieren­den Flüchtlinge haben entsch­ieden, dass eine Gruppe beste­hend aus 10 Men­schen aus ver­schiede­nen Regio­nen der Erde sym­bol­isch für alle Flüchtlinge den Boykott unbe­fris­tet fort­set­zen wird. Die
mehrheitliche Zusam­menset­zung der Gruppe soll wech­seln, doch zwei Per­so­n­en sind und bleiben darunter, die bere­its seit dem 1. Juni die Gutscheinan­nahme verweigern.

Für Sep­tem­ber ist die Ver­sorgung durch Spenden noch sichergestellt. Für eine Fort­set­zung im Okto­ber und gegebe­nen­falls darüber hin­aus brauchen wir jedoch drin­gend weit­ere Spenden!

Last but not least wollen wir uns bei allen Unterstützer_innen für die großzügi­gen Spenden bedanken, die uns seit Juni erre­icht haben.

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Proteste gegen erneuten Naziaufmarsch in Neuruppin

Neu­rup­pin als strate­gisch wichtig­ste Stadt im Nord­west­en Bran­den­burgs im poli­tis­chen Sinne stand auch gestern wieder im Fokus von Hege­moniebe­stre­bun­gen des (neo)nazistischen Milieus. Die so genan­nten „Freien Kräfte Neu­rup­pin / Osthavel­land“ hat­ten ein­mal mehr zu einem Pro­pa­gan­damarsch durch die Fontanes­tadt geladen (1.), um ihre Teil­nieder­lage vor zwei Monat­en mit Hil­fe staatlich­er Instru­mente zu tilgen.

Am 9. Juli 2011 hat­ten mehrere hun­dert Men­schen den Auf­marsch der (neo)nazistischen Vere­ini­gung durch eine Block­ade am Fontane­platz vorzeit­ig gestoppt und zur Umkehr gezwungen.

Jet­zt erst Recht“, (Neo)nazis durften marschieren

Unter dem­sel­ben revi­sion­is­tis­chen Marschmot­to vom „Schuld­kult zur Mitschuld“, sowie dem Zusatz „Jet­zt erst recht“ (2.), waren die unge­fähr 180 (Neo)nazis aus Bran­den­burg, Sach­sen-Anhalt, Meck­len­burg-Vor­pom­mern und Berlin gestern aber­mals am Bahn­hof Rheins­berg­er Tor ges­tartet und dieselbe Strecke, allerd­ings dies­mal kom­plett, durch die Stadt marschiert.
Im Vor­feld hat­ten die „Freien Kräfte Neu­rup­pin / Osthavel­land“ noch auf ihrer Inter­net­seite gejam­mert: „(…) Gebt uns dieses mal, was uns zuste­ht: unser Recht auf eine vernün­ftige Demon­stra­tion, dann seht ihr uns “nur’” ein­mal jährlich in Neu­rup­pin (…)“ (3.) Dieser Wun­sch wurde ihnen nun durch die Polizei erfüllt.
Entsprechend selb­st­be­wusst präsen­tierten sich die (Neo)nazis in der Stadt. Laut­stark het­zten sie gegen Israel und forderten nach „National(en) Sozial­is­mus“
Auch der neue NPD Stadtver­band Neu­rup­pin präsen­tierte sich mit eigen­em Ban­ner während des Auf­marsches, eben­so wie die „Freien Kräfte Ost“.
Als Red­ner bei der Zwis­chenkundge­bung in der Hein­rich Rau Straße Ecke Artur Beck­er Straße trat der ehe­ma­lige HDJ Funk­tionär und jet­zige Land­tagsab­ge­ord­nete der NPD in Meck­len­burg-Vor­pom­mern, Tino Müller, auf.

Bre­ite Gegenmobilisierung

Gegen den (Neo)naziaufmarsch hat­te vor allem das Net­zw­erk Neu­rup­pin (4.) bran­den­burg­weit mobil­isiert. Infover­anstal­tun­gen wur­den im Vor­feld durchge­führt und über­re­gion­al mit Plakat­en zu Protesten aufgerufen. In Bran­den­burg an der Hav­el wur­den am ver­gan­genen Dien­stag und am Don­ner­stag auch mehrere großflächige Ban­ner an Brück­en und anderen Objek­ten mit Unter­stützungsaufrufen für die Gege­nak­tio­nen in Neu­rup­pin angebracht.

Im Inter­net hat­te sich zu dem zahlre­iche Ini­tia­tiv­en, Grup­pen und Einzelper­so­n­en, darunter auch Abge­ord­nete der Parteien Die Linke, der SPD, der Grü­nen sowie der CDU mit dem Neu­rup­pin­er Net­zw­erk sol­i­darisiert. (5.)

Block­ade durch Polizei aufgelöst

Die Proteste gestern began­nen in Neu­rup­pin am Vor­mit­tag mit ein­er antifaschis­tis­chen Demon­stra­tion in der Hein­rich Rau Straße und von dort weit­er bis zum Schulplatz in der Innenstadt.

Von dort aus begaben sich viele entschlossene Men­schen direkt auf die Marschroute der (Neo)nazis und ließen sich dort nieder. Starke Polizeikräfte räumten jedoch die Sitzblock­ade und drängten alle Protestier­er in Seit­en­straßen ab. Von hier aus waren nur noch laut­starke Proteste am Rande möglich.

Bürger_innenproteste

Proteste gegen den (neo)nazistischen Auf­marsch in Hör- und Sichtweite gab es auch durch Bürger_innen am Bahn­hof Rheins­berg­er Tor, in der Karl Marx Straße, am Schinkelplatz und an zahlre­ichen andrere Punk­ten in der Stadt.
Hier­bei zeigte sich, das sich Neu­rup­pin in der Mehrheit gegen Nazis positioniert.

Quellen:

1.) xxxx://demo.nsfkn.info
2.) wie vor
3.) Freie Kräfte Neu­rup­pin / Osthavel­land: „Dis­tanzierung“, 15.09.2011, xxxx://nsfkn.info/?p=1047
4.) Aufruf des Net­zw­erkes Neu­rup­pin, http://www.neuruppin-netzwerk.de/aufruf
5.) Unterstützer_innen des Net­zw­erkes Neu­rup­pin, http://www.neuruppin-netzwerk.de/unterstützerinnen

Rück­blick Auf­marsch 9. Juli 2011 Neuruppin:

I.) Antifaschis­tis­ches Net­zw­erk [AFN] „Neu­rup­pin block­iert“, http://afn.blogsport.de/2011/07/10/neuruppin-blockiert/
II.) Infori­ot: „Nazis weg­block­iert“, https://inforiot.de/artikel/nazis-wegblockiert
III.) Antifa­gruppe Oranien­burg: „Auswer­tung Nazi­auf­marsch Neu­rup­pin“, http://antifagruppeoranienburg.blogsport.de/?p=191

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Antifaschismus

Polizei ermöglicht Nazidemo

INFORIOT Die Polizei hat am Sam­stag in Neu­rup­pin eine Demon­stra­tion von etwa 180 Neon­azis mit Gewalt durchge­set­zt. Eine etwa 300 Per­so­n­en starke Sitzblock­ade wurde durch die Polizei aufgelöst. Dabei kam es teil­weise zu bru­tal­en Szenen. Immer­hin verzögerte sich der Ablauf des Neon­azi­auf­marschs um knappe zwei Stun­den. Ins­ge­samt waren rund 600 Per­so­n­en an den Protesten beteiligt.

Antifaschis­tis­che Demon­stra­tion mün­det in Blockade

Am Vor­mit­tag, lange vor der Anreise der auswär­ti­gen Neon­azis, war eine antifaschis­tis­che Demon­stra­tion durch Neu­rup­pin gezo­gen. Vom Alten Gym­na­si­um aus brach dieser Aufzug auf die Friedrich-Engels-Straße aus und startete dort — nur ein paar hun­dert Meter vom Start­punkt der Neon­azis am Rheins­berg­er Tor ent­fer­nt — die Blockade.

Schnell wuchs die Menge an — es herrschte beste Stimmung.

Hartes Vorge­hen der Polizei

Dann jedoch räumte die Polizei. Zahlre­iche Beobach­terIn­nen zeigten sich über das unangemessen rüde Vorge­hen der Polizei empört. Immer wieder wur­den Hand­hebel und ähn­liche Polizeigriffe genutzt. Den­noch: Erst kurz vor 14 Uhr, also zwei Stun­den nach dem geplantem Demobe­ginn trafen die Neon­azis an der Stelle der dann schon aufgelösten Block­ade ein.

Zu den Protesten und Block­aden hat­ten das “Net­zw­erk Neu­rup­pin”, das “Aktions­bünd­nis Neu­rup­pin bleibt bunt” sowie zahlre­iche weit­ere Ini­tia­tiv­en und Einzelper­so­n­en aufgerufen.

Gekesselte ex-Block­iererIn­nen stun­den­lang festgehalten 

Die Polizei hielt der­weil die ehe­ma­li­gen Block­iererIn­nen am Rande fest — erst gegen 17:30 Uhr wur­den die let­zten Per­so­n­en wieder freige­set­zt. Dieser Kessel lag indes direkt an der Route der Neonazis.

Dementsprechend wurde dann den vor­beilaufend­en Neon­azis ein laut­stark­er Emp­fang bere­it­et. Ersten Infor­ma­tio­nen zufolge gab es acht Inge­wahrsam­nah­men gegen Block­iererIn­nen. Über die Zahl der Ver­let­zten ist bis jet­zt nichts bekan­nt. (Stand: Sam­stag, 17.45 Uhr)

Nazis vor allem aus der Region

Ver­anstal­ter der recht­en Demo waren die “Freien Kräfte Neu­rup­pin / Osthavel­land”. Die Route führte vom Rheins­berg­er Tor durch die Innen­stadt ins Neubauge­bi­et und von dort den gle­ichen Weg wieder zurück. Rede­beiträge wur­den von der Neu­rup­pin­er Neon­azistin Beat­rice Koch sowie von Tino Müller, NPD-Land­tagsab­ge­ord­neter in Meck­len­burg-Vor­pom­mern, gehalten.

Es nah­men vor allem Neon­azis aus der Region Berlin-Bran­den­burg teil. Der erst Ende August gegrün­dete NPD-Stadtver­band in Neu­rup­pin trat mit einem Trans­par­ent auf. Tat­säch­lich ist von ein­er weit­ge­hen­den Per­son­alu­nion zwis­chen dieser NPD-Struk­tur und den “Freien Kräfte Neu­rup­pin / Osthavel­land” auszugehen.

Präsent waren dabei Neon­azis aus Neu­rup­pin wie Dave Trick, Beat­rice Koch und Den­nis Franke. Der NPD-Kreis­chef aus Hav­el-Nuthe, Michel Müller, war eben­so vor Ort.

Später noch miss­lun­gene Spon­tande­mo der Neonazis

Nach Abschluss ihrer Demon­stra­tion ver­sucht­en etwa 60 Neon­azis, eine weit­ere, “spon­tane” Demon­stra­tion vom Neu­rup­pin­er West­bahn­hof aus durchzuführen. Dies wurde ihnen von der Polizei verwehrt.

Nazis im Juli erfol­gre­ich blockiert

Schon im Juli diesen Jahres hat­ten die “Freien Kräfte Neu­rup­pin / Osthavel­land” ver­sucht, in der Stadt zu demon­stri­eren. Auch damals gab es eine Sitzblock­ade, die von der Polizei allerd­ings nicht aufgelöst wurde. Die etwa 200 Recht­en mussten nach einem Bruchteil ihrer Wegstrecke wieder kehrt machen.

Der neuer­liche Auf­marsch sollte den miss­lun­genen ersten Ver­such wieder gut machen. Er stand wie im Juli unter dem kryp­tis­chen Mot­to “Vom Schuld­kult zur Mitschuld”.

Der Ver­lauf des Tages aus Sicht der Protestieren­den kann anhand des Twit­tertick­ers vom Net­zw­erk Neu­rup­pin nachvol­l­zo­gen werden.

Rechte Demo in Frankfurt/Oder fiel aus

Eine weit­ere Neon­azidemon­stra­tion am gle­ichen Tag in Frankfurt/Oder war von der Polizei ver­boten wor­den. Diese sollte an den Todestag des britis­chen Recht­srock-Sängers Ian Stu­art erin­nern. Einige der Neon­azis in Neu­rup­pin tru­gen dann auch Ian-Stu­art-Motive auf ihren T‑Shirts, die auf Polizeian­weisung mit Kle­be­band abgedeckt wer­den mussten.

Nachträge 25. September:

Die Polizei schreibt in ein­er Pressemit­teilung von “weit über 100” Iden­titäts­fest­stel­lun­gen wegen Ver­dachts auf Ver­stoß gegen das Ver­samm­lungs­ge­setz. Der Vor­fall am Neu­rup­pin­er West­bahn­hof wird nicht als Ver­such ein­er Spon­tandemon­stra­tion, son­dern als Not­stop des Zugführers wegen ran­dalieren­der Neon­azis dargestellt.

Das Net­zw­erk Neu­rup­pin berichtet von “ange­blich” über 350 Anzeigen, die aufgenom­men wor­den sein sollen.

In einem ersten Bericht des RBB zu den Ereignis­sen in Neu­rup­pin war unre­al­is­tis­cher­weise von lediglich 400 Protestieren­den und 100 Sitzblock­iererIn­nen die Rede.

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Barnimer Antifa Recherche erschienen

Barn­im- Seit kurz­er Zeit gibt es die antifaschis­tis­che Recherche­broschüre namens “Barn­imer Antifa Recherche”. Die Broschüre ist eine Doku­men­ta­tion und Analyse von Nazi-Aktiv­itäten des im nord-östlich von Berlin befind­lichen Land­kreis Barn­im (Bran­den­burg).

Über 20 Jahre ist es her, als der Land­kreis Barn­im über­re­gion­al in die Schlagzeilen geri­et — Nazis ermorde­ten Amadeu Anto­nio Kiowa 1990 in Eber­swalde. Unzäh­lige Über­griffe und Bran­dan­schläge auf Flüchtlinge und deren Wohn­heime, jüdis­che Men­schen, Linke, und ver­meintlich “Nicht-Deutsche” sowie min­destens ein weit­er­er Nazi-Mord an dem linken Jugendlichen Falko Lüdtke in Eber­swalde, fol­gten. Auch wenn die “dun­klen 90er” vor­bei sind, nehmen Aktiv­itäten von Neon­azis im Land­kreis nicht ab.

Diese Broschüre zeigt mit Hil­fe ein­er Chronik und Begleit­tex­ten, wie sich die lokale Naziszene seid den 90ern entwick­elt hat, informiert über aktuelle Aktions- und Organ­i­sa­tions­for­men und die Etablierung mehrerer Ver­anstal­tung­sort für rechte und neon­azis­tis­che Veranstaltungen.

Nur weil Nazis heute nicht mehr grölend mit Glatze und Bomber­jacke durch die Straße ziehen, heißt das noch lange nicht, dass sie und ihr men­schen­ver­ach­t­en­des Gedankengut ver­schwun­den sind. 

Die Broschüre kannst du dir hier herunterladen.

Zur Zeit find­et auch eine antifaschis­tis­che Infor­ma­tionswochen im Land­kreis Barn­im (Bran­den­burg) statt. Weit­ere Infor­ma­tion und alle Ver­anstal­tun­gen im Überblick gibt es unter barniminfowochen.blogsport.de.

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Antifaschismus

Nazidemo in Frankfurt/Oder bleibt wohl verboten

Aus der Presse und von Seit­en der Polizei war zu vernehmen, dass die Nazide­mo, die für den 24. Sep­tem­ber in Frank­furt angemeldet wurde, ver­boten wor­den ist. Das Bünd­nis “Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)” nahm dies beim let­zen Bünd­nistr­e­f­fen zur Kenntnis.

Das Bünd­nis wird trotz­dem nicht auf geplante Gegen­proteste verzicht­en. Die Nazide­mo ist nur ein offen­er Aus­druck von ras­sis­tis­chem Gedankengut. In Frank­furt (Oder) beste­ht auch ohne solch eine Demon­stra­tion ein Prob­lem mit Ras­sis­mus und Anti­semitismus. Immer wieder kommt es zu Über­grif­f­en auf Asylbewerber_innen, immer wieder tauchen im Stadt­bild Schriftzüge mit rechtem Inhalt auf, Aufk­le­ber mit men­schen­ver­ach­t­en­dem Inhalt zieren die Lat­er­nen der Stadt.

Aus diesem Grund wird es am 24. Sep­tem­ber in der Zeit von 9:00 Uhr bis 11:00 Uhr eine Kundge­bung am Kleist Forum geben. Wir fordern alle demokratis­chen und antifaschis­tis­chen Bürger_innen auf, sich an diesem Tag gegen Ras­sis­mus und Anti­semitismus zu posi­tion­ieren und sich an der Kundge­bung zu beteiligen.

Das Bünd­nis “Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)” hat zudem beschlossen, den Aufruf und die Proteste gegen den am sel­ben Tag in Neu­rup­pin stat­tfind­en­den Nazi­auf­marsch zu unterstützen.

keinortfuernazisffo.blogsport.de

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