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Antifaschismus

Nazis schachmatt setzen!

Mil­lio­nen Men­schen star­ben im zweit­en Weltkrieg – einem Krieg, der von deutschem Boden aus­ging und im indus­triellen Massen­mord gipfelte. Der einzige aufrichtige Umgang mit diesen Ver­brechen muss laut­en: Nie wieder Faschis­mus, nie wieder Krieg!

Am 15. Feb­ru­ar 2013 jährt sich der alli­ierte Luftan­griff auf den Cot­tbuser Bahn­hof und die dor­ti­gen Mate­r­i­al- und Muni­tion­strans­porte – und er galt somit einem wichti­gen Nach­schubpunkt der Wehrmacht.

Neon­azis wollen dieses Datum wieder nutzen, um ihre men­schen­ver­ach­t­ende Ide­olo­gie zu ver­bre­it­en. Dabei ver­schweigen sie, dass ihre Ide­olo­gie der geistige Brand­satz für Not, Elend und Ver­nich­tung von Mil­lio­nen Men­schen war. Das wer­den wir nicht zulassen!

Diese – unsere – Stadt muss sich ein­deutig und kraftvoll gegen solche Bestre­bun­gen wehren! Cot­tbus ist das let­zte verbliebene Auf­marschge­bi­et der Neon­azis in Bran­den­burg. In Städten wie Bernau, Eber­swalde, Straus­berg, Pots­dam, Frank­furt an der Oder, Neu­rup­pin und Bran­den­burg an der Hav­el kon­nten zulet­zt alle Aufmärsche durch zivilge­sellschaftlich­es Engage­ment erfol­gre­ich ver­hin­dert wer­den. Jet­zt gilt es den braunen Straßen­spuk in der Lausitz endgültig schachmatt zu set­zen. Darum stellen wir uns den Neon­azis erneut entgegen!

Im Feb­ru­ar und Mai 2012 ver­sucht­en Neon­azis aus Nah und Fern durch unsere Stadt zu marschieren. Dabei wur­den sie durch entschlossenes Han­deln mas­siv behin­dert. Hun­derte Men­schen nah­men an erfol­gre­ichen Sitzblock­aden teil und wider­set­zten sich friedlich. Gemein­sam haben wir deut­lich gemacht, dass wir in unser­er Stadt keine alten und keine neuen Nazis tolerieren!

Das wer­den wir auch in diesem Jahr wieder tun! Zusam­men mit Euch – bunt, friedlich und entschlossen! Wir sind ein Teil der Ini­tia­tive „Cot­tbus beken­nt Farbe“, in der viele Men­schen und Organ­i­sa­tio­nen mit ver­schiede­nen Protest­for­men den Neon­azis eine klare Abfuhr erteilen. Lasst uns gemein­sam, kreativ und entschlossen gegen die Neon­azis ein klares Zeichen set­zen. Es ist an der Zeit, sich dem Nazi­auf­marsch erneut ent­ge­gen zu stellen. Block­aden sind legit­im und notwendig!

Keinen Fußbre­it den Neon­azis! Nie wieder Faschis­mus, Nie wieder Krieg!

COTTBUS NAZIFREI!

Ihr wollt den Aufruf als Organ­i­sa­tion oder Einzelper­son unter­stützen? Schreibt uns dazu ein­fach eine
Email an: netzwerk@cottbus-nazifrei.info

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Arbeit & Soziales

Zivilgesellschaft steh auf und hilf!

Die Aktion­s­gruppe gegen soziales Unrecht Sen­ften­berg (AGSUS) und Attac Cot­tbus protestieren gegen die frist­lose Ent­las­sung eines Mitar­beit­ers der Hochschule Lausitz. Dieser hat­te zuna?chst intern, dann o?ffentlich auf Misssta?nde in der Behand­lung von Stu­di­en­be­wer­bern und Studieren­den mit Behin­derung aufmerk­sam gemacht.

Auch im Land Bran­den­burg beste­hen das Recht zur freien Meinungsa?ußerung und das Recht auf Inklu­sion fu?r Men­schen mit Behinderung.

Es ist ein zivilge­sellschaftlich notwendi­ges Ele­ment der Demokratie, Misssta?nde der O?ffentlichkeit bekan­nt zu machen, zumal wenn eine interne Kla?rung nicht mo?glich ist.

Erst durch uneingeschra?nkte Benen­nung von Misssta?nden ist pos­i­tive Reg­ulierung real­isier­bar. Es stellt sich die Frage welchen (Un-)Geistes die derzeit­ig Ver­ant­wortlichen an der Hochschule Lausitz sind.

Wir vergessen nicht! Wir sind sol­i­darisch! Wir sind viele!

Weit­ere Infor­ma­tio­nen zum Fall des gekündigten Mitar­beit­ers der Hochschule Lausitz.

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Antifaschismus

Die Rechte“ gründet Landesverband in Brandenburg

INFORIOT (Kor­rigiert: 3.3.) Die Neon­azi­partei „Die Rechte“ hat am 26. Jan­u­ar einen Lan­desver­band in Bran­den­burg gegrün­det. Dies teilte der Parteigrün­der und Bun­desvor­sitzende Chris­t­ian Worch im Nach­hinein auf sein­er Inter­net­seite mit.

Zum Lan­desvor­sitzen­den wurde Klaus Mann gewählt, seine Frau Sibylle Mann zur Stel­lvertreterin. Weit­ere Vor­standsmit­glieder seien Georg Woy­wod und Man­fred Wern­er gewor­den. Eben­falls dabei ist die Bernauerin Veroni­ka Urban, die 2011 nach Scheit­ern der DVU in die NPD übertrat.

Bran­den­burg ist drit­ter Landesverband

Der Lan­desver­band in Bran­den­burg ist für „Die Rechte“ nach Nor­drhein-West­falen und Hes­sen erst der dritte bun­desweit. Die Partei wurde Pfin­g­sten 2012 in Ham­burg gegrün­det, als sich Hin­weise auf ein möglicher­weise anste­hden­des NPD-Ver­botsver­fahren verdichteten. Die Partei will, so Worch, „weniger radikal als die NPD“, aber „radikaler als die Pro-Bewe­gung“ sein.

Der Parteiname for­muliere den Anspruch, ein Pen­dant zur Partei „Die Linke“ zu wer­den: „Wenn es eine Linke gibt, sollte es fol­gerichtig auch eine Rechte geben“, so Worch. Man wolle „Nor­mal­bürg­er“ ansprechen.

Dies dürfte schw­er­fall­en. Worch ist seit Jahrzehn­ten ein­er der Köpfe des bun­desweit­en mil­i­tan­ten Neon­azis­mus. „Nor­mal­bürg­er“ soll­ten dadurch leicht abgeschreckt sein.

Die Rechte“ als Auffangbecken

Allerd­ings kommt es darauf wom­öglich auch gar nicht so sehr an: Tat­säch­lich dürfte Worch mit „Die Rechte“ ver­suchen, frühzeit­ig ein organsatorisches Auf­fang­beck­en für den Fall eines NPD-Ver­bot zu instal­lieren. In Dort­mund sind schon jet­zt große Teile des im August 2012 ver­bote­nen „Nationalen Wider­stand Dort­mund” in „Die Rechte“ einge­treten und haben einen Kreisver­band gegrün­det.

Lan­deschef war DVU-Funktionär

Der nun gewählte Bran­den­burg­er Lan­desvor­sitzende Klaus Mann, Jahrgang 1962, war jahre­lang Funk­tionär für die DVU, unter anderem im Lan­desvor­stand. In jün­ger­er Zeit war er stark bei NPD-Ver­anstal­tun­gen präsent.

Sein Grund­stück in Finow­furt stellt er für Szen­ev­er­anstal­tun­gen, ins­beson­dere für Recht­srock­konz­erte wie den NPD-„Preußentag“ zur Ver­fü­gung. Ehe­frau und Vize­landeschefin Sybille Mann ist Gemein­de­v­ertreterin in der Schorfhei­de — gewählt wurde sie 2008 auf dem Tick­et der damals noch exis­ten­ten DVU.

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Gedenken zum Tag der Auschwitz-Befreiung

Die Forderung, daß Auschwitz nicht noch ein­mal sei, ist die allererste an Erziehung. Sie geht so sehr jeglich­er anderen voran, daß ich wed­er glaube, sie begrün­den zu müssen noch zu sollen.”
Theodor W. Adorno

 

Wieder jährte sich der Tag der Auschwitz-Befreiung, wieder galt es, an die Schreck­en des Holo­caust zu erin­nern und wieder muss an den noch immer herrschen­den Anti­semitismus erin­nert wer­den.
Das diesjährige Gedenken wurde erst­mals von ein­er Ver­anstal­tungsrei­he begleit­et. Diese fand unter der Losung „Vergessen ist die Erlaub­nis zur Wieder­hol­ung“ statt und stellte einen über­aus gelun­genen Rah­men rund um das Gedenken dar.
So wur­den ins­ge­samt 8 ver­schiedene Ver­anstal­tun­gen organ­isiert, darunter auch Führun­gen durch das ehe­ma­lige Konzen­tra­tionslager Sach­sen­hausen und durch das Jüdis­che Muse­um in Berlin. Den Abschluss der zwei Wochen bildete schließlich die zen­trale Gedenkkundge­bung am 27.1., dem Tag der Befre­itung Auschwitz’.

Fast 100 Men­schen sind gekom­men, um den Opfern der Shoah zu gedenken – den Men­schen, die nicht in das nazis­tis­che Welt­bild passten und in den Konzen­tra­tionslagern, aber auch an anderen Orten, ermordet wur­den. Neben dem Gedenken spielt auch das Mah­nen der heuti­gen Gen­er­a­tio­nen eine zen­trale Rolle auf dem antifaschis­tis­chen Gedenken: Eine Gesellschaft, in der Anti­semitismus noch immer auf bre­ite Zus­tim­mung stößt und auch andere Aus­gren­zungsmech­a­nis­men wie Antizigan­is­mus oder Ras­sis­mus in den Köpfen vorhan­den sind, kann nicht davon sprechen, sich der deutschen Schuld bewusst zu sein und Kon­se­quen­zen aus dieser zu ziehen. Eben­so wenig zielführend kann die soge­nan­nte Total­i­taris­mus­the­o­rie sein, die ver­sucht jeglich­es antifaschis­tis­ches Engage­ment durch die Gle­ich­set­zung mit Neon­azis zu dif­famieren.
Statt weit­er­hin zu ver­suchen, sich der Schul­dan­nahme zu ver­weigern, sollte die Prämisse sein, jeglich­es Han­deln, das aus­gren­zende Denkmuster bestärkt, aktiv zu bekämpfen und somit dafür zu sor­gen, dass Auschwitz sich nie wiederholt.

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Antifaschismus Geschichte & Gedenken jüdisches Leben & Antisemitismus

Gedenken an Auschwitz-Befreiung in Potsdam

Am 27.01.2013 ver­sam­melten sich gegen 18.00 Uhr ca. 80 Antifaschist_innen, um der Befreiung des Konzen­tra­tionslagers Auschwitz vor 68 Jahren zu gedenken. Dabei wur­den zwei Rede­beiträge ver­lesen, die vor allem die staatliche Gedenkpoli­tik kri­tisierten und eine antifaschis­tis­che Inter­ven­tion heute ein­forderten. Aufgerufen zu der Kundge­bung hat­te ein bre­ites Bünd­nis Pots­damer Antifa­grup­pen. Bere­its in den let­zten Wochen fand in Erin­nerung und Auseinan­der­set­zung an die Auschwitzbe­freiung eine Ver­anstal­tungsrei­he mit dem Namen “Vergessen ist die Erlaub­nis zur Wieder­hol­ung” statt.

 

Rede­beitrag des Vor­bere­itungskreis­es der Ver­anstal­tungsrei­he “Vergessen ist die Erlaub­nis zur Wieder­hol­ung” anlässlich des 68. Jahrestages der Auschwitz-Befreiung am 27. Jan­u­ar 2013: 

Heute jährt sich der Tag der Auschwitzbe­freiung zum 68. Mal. Zum 68. Mal führen unter­schiedliche Vere­ini­gun­gen Gedenkver­anstal­tun­gen durch. Sie sollen die Erin­nerung an die Opfer wach hal­ten und die Bezwinger_innen des Nation­al­sozial­is­mus ehren. Vor allem aber soll durch das Wach­hal­ten der Erin­nerung an die ein­ma­li­gen Ver­brechen der Deutschen jede Art der Wieder­hol­ung ver­hin­dert wer­den, denn: Vergessen ist die Erlaub­nis zur Wiederholung!

An die deutschen Ver­brechen erin­nern, aus der Geschichte gel­ernt zu haben, dazu beitra­gen, dass nichts ähn­lich­es mehr geschieht, ja gar ein Beispiel für andere Län­der zu sein, wie man mit „schwieriger Geschichte“ umzuge­hen habe, das beansprucht die staatliche und offizielle Erin­nerungspoli­tik Deutsch­lands. Was ist Gedenken wert in einem Land, das ehe­ma­li­gen NS-Richter_in­nen ermöglichte Über­lebende wegen „kom­mu­nis­tis­ch­er Umtriebe“, wieder zu verurteilen. Was ist Gedenken wert in einem Land, das immer noch ver­sucht auf inter­na­tionaler Ebene die Entschädi­gung von Opfern zu ver­hin­dern. Was ist Gedenken wert in einem Land, das heute mehr denn je an der Gle­ich­set­zung von Nation­al­sozial­is­mus und Kom­mu­nis­mus arbeit­et und sich so von sein­er Schuld ver­sucht rein zu waschen, um sich gle­ichzeit­ig als Opfer zu stil­isieren. Und was ist es wert in ein­er Stadt, die mehrere Gedenko­rte und Museen für die Mauer- und Stasi-opfer betreibt, aber über zwei Jahrzehnte nicht in der Lage zu sein scheint, ähn­lich­es für die unzäh­li­gen Opfer der NS-Zwangsar­beit und der damals in Pots­dam tagen­den nation­al­sozial­is­tis­chen Erbge­sund­heits- und Volks­gericht­shöfe einzuricht­en? Wie soll inmit­ten eines Wieder­auf­bauwahns von preußis­chen Mil­itärk­itsch und Mon­u­menten nation­al­sozial­is­tis­ch­er Macht­demon­stra­tion wie der Gar­nisonkirche den Opfern des Nation­al­sozial­is­mus noch gedacht werden?

Groß­macht for­ev­er and „Wirtschaftswun­der“

Obwohl der his­torische Expan­sions- und Ver­nich­tungskrieg noch lange nicht aufgear­beit­et ist, rei­ht sich die BRD völ­lig ungezwun­gen in die europäis­che Staatenge­mein­schaft ein und hegt gar einen hege­mo­ni­alen Anspruch.

Ihre heutige Stärke ver­dankt die BRD dem wirtschaftlichen Auf­schwung der Nachkriegszeit, das zum „Wirtschaftswun­der“ verk­lärt wurde ohne zu hin­ter­fra­gen wie es dazu kam. Immer wieder wird vergessen, dass mehr als 12 Mil­lio­nen Men­schen während des 2. Weltkriegs zur Arbeit gezwun­gen wur­den. 1944 wur­den an jedem drit­ten Arbeit­splatz Zwangsarbeiter_innen verpflichtet. Sie fan­den Platz in allen Wirtschafts­bere­ichen: von der Rüs­tungsin­dus­trie bis zum Kle­in­st­be­trieb von der öffentlichen Ver­wal­tung über die Land­wirtschaft bis hin zur per­sön­lichen Haushalt­shil­fe! Neben den Erlösen aus Sklave­nar­beit und Raub trug auch der im Krieg erzielte tech­nol­o­gis­che Fortschritt, z.B. das Wis­sen aus medi­zinis­chen Ver­suchen an Men­schen dazu bei, dass das besiegte Deutsch­land Profiteur_in der eige­nen Ver­brechen wer­den kon­nte. Aus Kriegspro­duk­tion wurde Zivil­pro­duk­tion, aus NS-Täter_i­n­en wur­den Würdenträger_innen der BRD und nicht sel­ten wur­den die zuvor in der Ver­wal­tung des NS-Regimes täti­gen Beamt_innen nun mit Fra­gen der „Wiedergut­machung“ betraut. „Entschädigt“ wur­den dort vor allem ehe­ma­lige Nazis durch hohe Pen­sio­nen. Durch diese speziellen wirtschaftlichen Voraus­set­zun­gen, durch die im Zuge des kalten Krieges eingestell­ten Repa­ra­tionszahlun­gen an die Sow­je­tu­nion sowie die Stärkung der BRD als antikom­mu­nis­tis­ches Boll­w­erk durch die West­mächte, wurde die BRD allmäh­lich wieder zu ein­er Wirtschaftsmacht.

Hal­ten und Aus­bauen kon­nte sie diesen Sta­tus in den let­zten Dekaden vor allem durch eine aggres­sive Wirtschaft­spoli­tik: die deutsche Volks­ge­mein­schaft ken­nt keine Klassen son­dern nur den Stan­dort Deutsch­land! Die kaum vorhan­dene Bere­itschaft zum Arbeit­skampf und die bere­itwillige Akzep­tanz zu Verzicht und Selb­staus­beu­tung beflügelte die deutsche Wirtschaft und besiegelte gle­ichzeit­ig den Nieder­gang der Volk­swirtschaften an der Periph­erie Europas. Durch europäis­che Wirtschaftsabkom­men kon­nten diese durch deutsche„Billigexporte“ zer­stört wer­den. So kon­nte Deutsch­land auf Grund der mit aus­gelösten Eurokrise seine Hege­mo­ni­albe­stre­bun­gen und poli­tis­che Vor­ma­cht­stel­lung in Europa etablieren. Nach deutschem Dik­tat soll nun ges­part wer­den, bei Ver­stoß gegen die aufgezwun­genen Bes­tim­mungen bleiben weit­ere Ret­tungss­chirme aus, die eine Ret­tung ohne­hin frag­würdig erscheinen lassen. Nun sollen “faule Südlän­der“ mehr schuften, später Rente beziehen, weniger ver­schwen­den und über­haupt schlechter Leben: Agen­da 2010 hoch 10 für ganz Europa.

Schlussstrichem­n­tal­ität & Einopferung 

Der ständi­ge Ver­such der BRD, einen Schlussstrich unter ihre NS-Ver­gan­gen­heit zu ziehen, wurde trau­riger weise durch ein Urteil des inter­na­tionalen Gericht­shof in Den Haag vom 3. Feb­ru­ar 2012 Bei­s­tand geleistet.

Deutsch­lands Inten­tion, mit Ver­weis auf die eigene Immu­nität, nie wieder von NS-Opfern belangt zu wer­den, wurde statt gegeben. Hin­ter­grund war ein jahre­langer Rechtsstre­it zwis­chen Über­leben­den des Mas­sak­ers von Dis­to­mo und dem NS-Recht­snach­folges­taat Deutsch­land. Deutsche SS-Sol­dat­en ermorde­ten am 10. Juni 1944 im griechis­chen Dorf Dis­to­mo 218 Men­schen. Im Jahr 2000 verurteilte der Ober­ste Gericht­shof in Athen Deutsch­land auf 28 Mil­lio­nen Schadenser­satz. Das Urteil wurde jedoch nie voll­streckt. Das Bun­desver­fas­sungs­gericht erk­lärte Dis­to­mo gar zu einem „Kriegss­chick­sal“ und bagatel­lisierte somit das geplante Mas­sak­er und die sys­tem­a­tis­che Ver­nich­tung von Men­schen. Möglich wurde die Nicht-Voll­streck­ung des Athen­er Urteils durch den Druck, den die Wirtschafts­macht Deutsch­land auf Griechen­land ausübte. So dro­hte man damals mit Nicht-Auf­nahme in den Euro, mit wirtschaftlich­er Iso­la­tion also. Mit Grün­dung der Stiftung „Erin­nerung, Ver­ant­wor­tung, Zukun­ft“ (EVZ) ver­suchte sich die BRD 2000 bere­its endgültig von der Last der Ver­gan­gen­heit zu befreien und einen Schlussstrich zu ziehen. Entschädi­gungszahlun­gen wur­den nur auf Druck der Opfer und in Form von Almosen gewährt. Für die Opfer stellte dies eine erneute Demü­ti­gung dar, indem sie Anträge stellen und ihren Opfer­sta­tus beweisen mussten, der ohne­hin nur bes­timmten „Opfer­kat­e­gorien“ wie Zwangsar­beit zuerkan­nt wurde.

Während jed­er Ver­such der Opfer des deutschen Ver­nich­tungskriegs Entschädi­gung zu erlan­gen mit mas­siv­en Wider­stand kon­fron­tiert wurde, ist Deutsch­land auf sym­bol­is­ch­er Ebene schon weit­er. Da sind sie die Opfer, diejeni­gen die bedauert wer­den müssen. Die Anti­to­tal­i­taris­mus­dok­trin, die nach der Wende zu neuen Ehren gekommene, leicht alt­back­ene und wis­senschaftlich längst über­holte Gle­ich­set­zung von „rot“ und „braun“, von Auschwitz und real­sozial­is­tis­ch­er Repres­sion liefert hier das ide­ol­o­gis­che Grundgerüst. Die Behaup­tung, die Bar­barei des Nation­al­sozial­is­mus und die Regime Der DDR und UdSSR seien wesens­gle­ich gewe­sen, dient dabei sowohl dem Ableug­nen deutsch­er Schuld, als auch den Ver­such jeden Ansatz sozialer Emanzi­pa­tion bzw. Befreiung schon im Vorhinein zu diskreditieren.

War Bran­den­burg einst eines der ost­deutschen Bun­deslän­der, in dem der staatliche Anti­to­tal­i­taris­mus weniger aggres­siv auf­trat als z.B. in Sach­sen, hat sich auch hier mit­tler­weile vieles zu Neg­a­tiv­en gewen­det. Seit dem Antritt der rot-Roten Lan­desregierung entwick­elt sich Pots­dam zum „Hot-Spot“ der anti­to­tal­itären Staats­dok­trin, die Akzep­tanz der anti­to­tal­itären Staats­dok­trin ist der Preis den die PDS-Nach­folge Partei für ihr Teil­haben-dür­fen an der Bran­den­burg­er Elendsver­wal­tung bere­it war zu zahlen.

Nur einige Beispiele: In der Gedenkstätte für das SMER­SCH/KGB-Gefäng­nis in der Leis­tikow­straße wütet mit höch­ster Unter­stützung seit­ens der Lan­desregierung ein rechter Mob gegen die Gedenkstät­ten­lei­t­erin, die ver­sucht, das Han­deln der sow­jetis­chen Repres­sion­sor­gane in SBZ und DDR in his­torische Kon­texte und Kausal­itäten einzu­bet­ten und die nicht das Märchen erzählt, die ‘Russen wären aus pur­er Bosheit hergekom­men um deutsche Kinder zu fressen’.

In der Lin­den­straße wird das „Lin­den­ho­tel“, im 3. Reich u.a. Sitz des Erbge­sund­heits­gericht­es und Unter­suchungs­ge­fäng­nis des Volks­gericht­shofes, nach 1945 Haf­tanstalt des NKWD und der Staatssicher­heit zur anti­to­tal­itären Musterge­denkstätte ausgebaut.

Am 30. Jan­u­ar 2013 (sic!) wird der Kul­tur­auss­chuss der Stadt Pots­dam, ein­er Stadt in der Straßen nach Kriegsverbrecher_innen wie Hen­ning von Treskow benan­nt sind, es ablehnen eine Straße nach dem Pots­damer Wider­stand­skämpfer und KZ-Über­leben­den Otto Wies­ner zu benen­nen, dieser hätte sich in der DDR „schuldig gemacht“.

In der Nähe des Nauen­er Tores resi­diert eine „Lan­des­beauf­tragten zur Aufar­beitung der Fol­gen der kom­mu­nis­tis­chen Dik­tatur“, deren Ziel es u.a. ist, die anti­to­tal­itäre Lüge in Schulen und Bil­dung­sein­rich­tun­gen als alle­ingültige Wahrheit zu propagieren.

Unsere Auf­gabe ist und bleibt, die vorherrschende Gedenkpoli­tik zu hin­ter­fra­gen und zu kri­tisieren. Es darf kein Vergessen geben, denn dies ist die Erlaub­nis zur Wieder­hol­ung! Zu vergeben ist das Anliegen, das genau das falsche Sig­nal sendet: Auch kom­mende Gen­er­a­tio­nen müssen sich der deutschen Ver­gan­gen­heit bewusst sein, damit sich Auschwitz nicht wiederholt!

Deutsch­land war, ist und bleibt Fein­des­land!
Gegen das falsche Gedenken! 

auschwitzgedenkenpotsdam.blogsport.eu

 

Rede­beitrag der [a] Antifaschis­tis­chen Linken Potsdam: 

Über ein halbes Jahrhun­dert ist mit­tler­weile die Befreiung des größten Konzen­tra­tionslagers Auschwitz her. Alle, die wir hier ste­hen haben unser Wis­sen darüber aus Büch­ern, dem Inter­net oder Fil­men. Einige wenige hat­ten noch das Priv­i­leg aus erster Hand, von Zeitzeug_innen, über die Ereignisse damals informiert zu wer­den. Doch das ist bald vor­bei. Augenzeug_innen der Ver­brechen Nazideutsch­lands und sein­er Ver­bün­de­ten wird es schon in weni­gen Jahren nicht mehr geben. Doch wer soll dann Zeug­nis able­gen, wer soll mah­nen, wer soll Ver­ant­wor­tung übernehmen?

Über Jahrzehnte haben die Betrof­fe­nen der Naz­i­herrschaft Aufk­lärungsar­beit geleis­tet, haben ihre per­sön­lichen Geschicht­en erzählt und haben somit die Zeit nach Ihnen vor­bere­it­et. ‑getrieben von der Angst vor dem Vergessen und der Ver­ant­wor­tung gegenüber den Ermorde­ten. UNSER OPFER UNSER KAMPF, GEGEN FASCHISMUS UND KRIEG, DEN LEBENDEN ZUR MAHNUNG UND ZUR VERPFLICHTUNG lautet die Inschrift dieses Mah­n­mals, die uns erin­nern soll, dass es nun an uns ist das Gedenken wach zu hal­ten und zu mah­nen, Ihre Geschicht­en und Gedanken an andere weiterzugeben.

Der offizielle Gedenkdiskurs zeigt deut­lich die Notwendigkeit poli­tis­ch­er Inter­ven­tio­nen auf. So wurde z.B. nach immer­hin über 60 Jahren im let­zten Jahr ein Mah­n­mal für die ermorde­ten Sin­ti und Roma in Berlin fer­tig gestellt, doch schon einen Tag danach het­zte der deutsche Innen­min­is­ter aus Angst vor ein­er steigen­den Immi­gra­tion wieder gegen sie. Auch die Auseinan­der­set­zung der Behör­den und vor allem ihre Ver­strick­ung in Ter­ror und Morde des NSU lassen keinen Zweifel an der poli­tis­chen Aus­rich­tung Deutschlands.

Die in den 90er Jahren ent­standene Ter­ror­gruppe zeigt beispiel­haft wie über Jahrzehnte rechte Struk­turen durch den Staat unbeachtet blieben oder sog­ar gefördert wur­den. Dies hat­te zur Folge, dass in eini­gen Regio­nen z.B. in Sach­sen, Meck­len­burg aber auch im Großraum Dort­mund Nazis über lange Zeit eine Hege­monie poli­tisch, kul­turell und auf der Straße auf­bauen kon­nten. Antifaschis­tis­che Inter­ven­tio­nen, vor allem die Erfol­gre­ichen, wer­den hinge­gen bis heute krim­i­nal­isiert. Die §129a Ver­fahren gegen antifaschis­tis­che Grup­pen in den 90er Jahren, aber auch heute noch gegen Antifas, sind Sinnbild für eine Gesellschaft die sich von Anfang an gegen einen Auseinan­der­set­zung mit sein­er Naziver­gan­gen­heit gewehrt hat. Wenn heute Fir­men oder ver­schiedene Min­is­te­rien bezüglich ihrer Geschichte in den 30er und 40er Jahren des ver­gan­genen Jahrhun­derts forschen lassen ist dies zwar löblich doch auch schon 60 Jahre überfällig.

Daher muss eine antifaschis­tis­che Bewe­gung das Gedenken an die Opfer und Betrof­fe­nen der Naz­ibar­barei immer mit ein­er gesellschaftlichen Inter­ven­tion gegen Nazis­mus und seine Ursachen verbinden.

Und diese liegen in der kap­i­tal­is­tis­chen Gesellschaft und Ihren Auss­chlussmech­a­nis­men. Ger­ade deshalb reichen Ver­satzstücke nazis­tis­chen Gedankengutes wie Anti­semitismus, Ras­sis­mus, Sex­is­mus und Nation­al­is­mus bis weit in die bürg­er­liche Gesellschaft hinein.

Somit muss eine antifaschis­tis­che Bewe­gung auch in Zukun­ft sich an dem Ziel messen lassen nicht nur Nazis zu bekämpfen son­dern auch die gesellschaftlichen Ver­hält­nisse zu verändern.

Gedenken an die Toten von damals, Nazis unmöglich machen, Analyse von und Inter­ven­tion gegen die beste­hen­den Ver­hält­nisse! Antifa heißt Angriff!

www.aalp.de

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Antifaschismus

Chronik neonazistischer Aktivitäten in Potsdam und Umgebung 2012

Die Chronik 2012 als PDF-Down­load
Der Begleit­text als PDF-Download

Im Ver­gle­ich zum let­zten Jahr sind ins­ge­samt weniger gewalt­tätige Über­griffe durch Pots­damer Neon­azis dem APAP bekan­nt gewor­den. Neon­azis sind in der Lan­deshaupt­stadt den­noch präsent – vor allem durch unangemeldete Fack­e­laufmärsche und Propagandaaktivitäten.

Nach dem NPD ‑Aus­tritt und Wegzug von Mar­cel Guse im Novem­ber 2011 ist dem NPD-Stadtver­band die wichtig­ste Führungsper­sön­lichkeit wegge­brochen. Außer­dem sind mit dem Ver­bot der «Spreelichter» und der damit Ver­bun­de­nen polizeilichen Ermit­tlun­gen auch Pots­damer Neon­azis ver­mehrt staatlich­er Repres­sion aus­ge­set­zt. So berichteten mehrere Presseartikel über Haus­durch­suchun­gen bei Neon­azis aus Pots­dam und der Durch­suchung von Autos im Anschluss an einen Fack­el­marsch durch den Stadt­teil Wald­stadt.
Diese Chronik kann nicht als voll­ständi­ger Bericht für den angegebe­nen Zeitraum ange­se­hen wer­den, da oft Betrof­fene von neon­azis­tis­ch­er oder ras­sis­tis­ch­er Gewalt ihre Erfahrun­gen aus Angst nicht äußern und sie somit nicht öffentlich gemachtwer­den. Die Chronik ist ein Ver­such, Neon­azi­ak­tiv­itäten im Raum Pots­dam und Umland zu erfassen. Dabei dienen zahlre­iche Berichte aus der Lokal­presse, der «Opfer­per­spek­tive e.V.», lokalen antifaschis­tis­chen Zusam­men­schlüssen und dem «Antifaschis­tis­chen Pressearchiv Pots­dam» (APAP) als Daten­grund­lage. Es sind aber eben­falls Aktio­nen und Berichte der Neon­azis selb­st mit aufgeführt.

«FKP» nach wie vor zen­trale Akteure – andere Neon­azi-Grup­pen inaktiv

Bei den organ­isierten Struk­turen zeich­nen sich seit ger­aumer Zeit die «Freie Kräfte Pots­dam» (FKP) als zen­trale Akteure im Raum Pots­dam ab. Ihr Sprachrohr ist die Inter­net­plat­tform «Info­por­tal Pots­dam», auf der die «FKP» Fotos von durchge­führten Aktio­nen, Texte zur nation­al­sozial­is­tis­chen Ide­olo­gie und weit­ere volksver­het­zende Mate­ri­alien veröffentlichen.

Auch nach dem Ver­bot des recht­en Net­zw­erks «Spreelichter» im Juni 2012 bleibt der Mythos vom «Volk­stod» beliebt bei den Pots­damer Neon­azis. Im ver­gan­genen Jahr führten sie mehrere Aktio­nen im Rah­men ihrer «Volk­stod­kam­pagne» durch. Mehrfach wur­den Fly­er verteilt, die die ver­meintliche Aufk­lärung zum «Volk­stod» the­ma­tisierten. Verantwortliche_r im Sinne des Presserecht­es war hier­bei das Info­por­tal Pots­dam. Des Weit­eren sind die Organ­isierung und Durch­führung mehrerer «Werde-Unsterblich»-Fackelmärsche sowie anknüpfend diverse Sprühereien den «FKP» zuzuord­nen. Neben ihrem Haupt­the­ma, dem «Volk­stod», wid­me­ten sich die «FKP» der Ver­her­rlichung des Nation­al­sozial­is­mus u.a. mit dem jährlichen Gedenken an den Tag der Bom­bardierung Pots­dams im April und der Ehrung des NS-Funk­tionärs Rudolf Heß im August.

Abge­se­hen von den Aktiv­itäten der «FKP» kon­nten im ver­gan­genem Jahr keine größeren nen­nenswerten Grup­pe­nak­tiv­itäten verze­ich­net wer­den, was nicht bedeutet, dass die Neon­azis inak­tiv sind. So reak­tivierten Pots­damer Neon­azis das Label «Sek­tion Pots­dam», das sie zulet­zt im Juli 2011 auf ein­er Neon­azi-Demon­stra­tion «gegen Linkskrim­inelle» in Berlin genutzt hat­ten. Bere­its 2009 war dieser Grup­pen­name auf Aufk­le­bern mit neon­azis­tis­chem Inhalt in der Pots­damer Innen­stadt zu find­en.
Nun war «Sek­tion Pots­dam» auf einem Trans­par­ent beim wohl alarmieren­den Höhep­unkt neon­azis­tis­ch­er Präsenz des Jahres 2012 zu lesen. Durch eine antifaschis­tis­che Kundge­bung im Ort­steil Grube sollte auf den ansäs­si­gen Ver­mi­eter eines Berlin­er Geschäftes aufmerk­sam gemacht wer­den. Dieses vertreibt die bei Neon­azis beliebte Bek­lei­dungs­marke «Thor Steinar». Am Rande der Kundge­bung sucht­en Pots­damer Neon­azis das erste Mal seit Jahren öffentlich die Kon­fronta­tion. Unge­fähr 30 Pots­damer und Berlin­er Neon­azis ver­sucht­en die antifaschis­tis­che Kundge­bung mit ein­er eige­nen Eil­ver­samm­lung «Gegen Linke Gewalt» zu stören. In der Nacht zuvor waren zudem im Umkreis von Pots­dam-Grube Dro­hun­gen gegen Antifaschist_innen sowie Neon­azi-Parolen auf Straßen und Schilder gemalt. Dazu kamen unzäh­lige Aufk­le­ber mit neon­azis­tis­chem Inhalt und Attrap­pen von Gal­gen, die an Bäu­men ange­bracht wor­den waren. Die polizeilichen Maß­nah­men beschränk­ten sich jedoch haupt­säch­lich auf die Antifaschist_innen.
Dieser Auftritt zeigt erschreck­end deut­lich, dass sich Neon­azis selb­st­be­wusst in Pots­dam bewe­gen kön­nen und für ihre men­schen­ver­ach­t­ende Ide­olo­gie auch öffentlich einstehen.

NPD-Ver­anstal­tun­gen in Potsdam

Die NPD war 2012 in Pots­dam deut­lich präsen­ter als noch im Jahr zuvor. Jedoch gin­gen die Aktiv­itäten nicht vom Stadtver­band aus, der seit dem Aus­tritt ihres Stadtver­bandsvor­sitzen­den Mar­cel Guse im Novem­ber 2011 inak­tiv ist, son­dern alle Aktio­nen wur­den durch externe NPD Struk­turen organ­isiert und durchge­führt.
Am 10. August führte die NPD im Rah­men ihrer bun­desweit­en Kam­pagne mit ihrem «Flag­gschiff» eine Kundge­bung auf dem Luisen­platz durch. Diese kon­nte in Pots­dam aktiv und erfol­gre­ich durch Antifaschist_innen gestört wer­den. Trotz­dem kon­nte die NPD ‑Ver­anstal­tung wie geplant abge­hal­ten wer­den und die Tour fort­ge­set­zt werden.

Am 15. Sep­tem­ber ver­suchte der NPD ‑Kreisver­band Hav­el-Nuthe im Rah­men ihrer Kam­pagne «Raus aus dem Euro», eine Demon­stra­tion in der Pots­damer Innen­stadt durchzuführen. Die «Aktion Klee­blatt» war eine Serie von Demon­stra­tio­nen in Bran­de­burg­er Städten, die die Euro-Poli­tik der NPD unter­stützen sollte. Am Tre­ff­punkt befan­den sich unter den etwa 80 Demonstrant_innen auch einige aktive Pots­damer Neon­azis. Sie waren jedoch nicht erkennbar an der Organ­isierung beteiligt und über­nah­men keine Auf­gaben. Zeit­gle­ich waren mehrere Neon­azis der «Freien Kräfte Pots­dam» im Pots­damer Stadt­teil Wald­stadt und im Bere­ich der Hein­rich-Mann-Allee unter­wegs. Neben dem städtis­chen Bünd­nis «Pots­dam Naz­ifrei», das von Ober­bürg­er­meis­ter Jacobs und dem zivilge­sellschaftlichen Bünd­nis «Pots­dam beken­nt Farbe» dominiert wurde, mobil­isierte das antifaschis­tis­che Bünd­nis «they shall not pass» ins­ge­samt 2500 Gegendemonstrant_innen. Im Gegen­satz zum städtis­chen Zusam­men­schluss wies «they shall not pass» bere­its im Vor­feld auf die aktiv­en Pots­damer Neon­azistruk­turen hin.
Da die Block­aden nicht durch die Polizei geräumt wur­den, kon­nten die NPD-Anhänger_in­nen ihren Auf­marsch nicht durchführen.

Am 5. Okto­ber führte der Lan­desver­band Bran­den­burg der NPD eine Kundge­bung gegen den Refugee-Protest-March in der Berlin­er Straße durch, an der sich weniger als ein Dutzend Neon­azis beteiligten. Wieder waren keine Pots­damer Neon­azis an der Ver­anstal­tung der NPD beteiligt. Beim bun­desweit­en Protest­marsch von Würzburg nach Berlin demon­stri­erten Geflüchtete und ihre Unterstützer_innen gegen diskri­m­inierende Asylpoli­tik und die Lebens­be­din­gun­gen von Asyl­suchen­den in Deutsch­land. Als der Protest­marsch an der NPD-Kundge­bung vor­bei führte, ver­sucht­en deren Teilnehmer_innen die Geflüchteten durch ras­sis­tis­che Parolen und Reden zu provozieren.

Von Sport treiben­den Neon­azis und recht­en Fans

Die als links gel­tenden Fans des SV Babels­berg 03 ste­hen nach wie vor im Fokus von neon­azis­tis­chen Fußballanhänger_innen. Im April 2012 veröf­fentlichte die Antifaschis­tis­che Recherche_Potsdam//Umland einen Artikel über die rechte Hooli­gan-Gruppe «Crimark» des FC Union Berlin. Neben den schon im Artikel dargestell­ten Fak­ten ist bemerkenswert, dass «Crimark»-Sprühereien und Graf­fi­ti zur «Volkstod»-Thematik zusam­men­hän­gend aufge­taucht sind. Die Bekan­nt­machun­gen wur­den in den Fol­ge­wochen in der lokalen Presse disku­tiert und teils ver­harm­lost. Die Mit­glieder von «Crimark» bedro­hen und ver­fol­gen regelmäßig, vor allem jün­gere, Anhänger_innen der alter­na­tiv­en Fan­szene in Babels­berg und greifen diese auch mit Gewalt an.
Neben «Crimark»-Mitgliedern ste­hen noch weit­ere Sportler_innen der Neon­azi-Szene nahe. Im ver­gan­genen Jahr wurde das sportliche Engage­ment gle­ich mehrerer Pots­damer Neon­azis wie dem Cheer­leader Mario Schober und dem Hob­by-Fußballer Thomas Pecht bekan­nt. Umso ver­wun­der­lich­er ist es, dass erst vor eini­gen Wochen eine bran­den­burg­weite Diskus­sion um Sportvere­ine als Anlauf­punkt für Neon­azis entbrannte.

Aus­blick auf das Jahr 2013

Die Stadt Pots­dam rühmt sich mit ihrer «preußis­chen Tol­er­anz» – ein­er Fas­sade für die Außen­welt. Dass Pots­damer Neon­azis noch vor einem Jahr Antifaschist_innen auf ihrer Inter­net­seite abbilde­ten, in gewis­sen zeitlichen Abstän­den spon­tane «Fack­e­laufmärsche» durch­führen und immer wieder Men­schen in Pots­dam von Neon­azis attack­iert wer­den, wird nicht the­ma­tisiert. Nur weil sich diese Aktiv­itäten zum großen Teil nicht in der Innen­stadt son­dern am Stad­trand abspie­len, sind sie nicht weniger gefährlich. Neon­azis­tis­che Srühereien tauchen immer wieder auf und haben somit einen fes­ten Platz im Stadt­bild. Weit­er­hin kon­nten im Jahr 2012 mehrmals großflächige Aufk­le­ber­ak­tiv­itäten oder das Verteilen von Fly­ern fest­gestellt wer­den. Diesen Fokus der Neon­azis auf Pro­pa­gan­daak­tiv­itäten hal­ten wir auch für das Jahr 2013 für wahrschein­lich.
Dass min­destens zwei bekan­nte Neon­azis trotz antifaschis­tis­ch­er Pub­lika­tio­nen immer noch in Sportvere­inen aktiv sein kön­nen, lässt die ver­meintlichen Bemühun­gen der Stadt­poli­tik noch lächer­lich­er erscheinen. Es bleibt zu hof­fen, dass die existierende Debat­te um Neon­azis in Sportvere­inen in Bran­den­burg, einen Anstoß zu ein­er klaren Dis­tanzierung und Auseinan­der­set­zung bietet.
Neon­azis­tis­che und ras­sis­tis­che Über­griffe geschehen im gesamten Stadt­ge­bi­et, Pro­pa­gan­da und Schmier­ereien wer­den von Neon­azis in Massen ver­bre­it­et. Um eine Chronik neon­azis­tis­ch­er Aktiv­itäten so umfassend wie möglich zu erstellen, sind wir auch auf Infor­ma­tio­nen von Außen angewiesen. Das APAP wird auch im Jahr 2013 die Aktiv­itäten der Pots­damer Neon­azis doku­men­tieren und hofft dabei weit­er­hin auf Unterstützung.

 

Chronik neon­azis­tis­ch­er Aktiv­itäten in Pots­dam und Umge­bung 2012

Jan­u­ar

Anfang Jan­u­ar In der Pots­damer Innen­stadt wird eine junge Antifaschistin von Neon­azis bedro­ht, kann jedoch rechtzeit­ig entkom­men. (Quelle: APAP)

14.01.2012 Min­destens 10 Pots­damer Neon­azis nehmen an ein­er geschicht­sre­vi­sion­is­tis­chen Demon­stra­tion in Magde­burg, anlässlich des Jahrestages der Bom­bardierung der Stadt im Zweit­en Weltkrieg, teil. (Quelle: APAP)

17.01.2012 Die Berlin­er Mor­gen­post berichtet von ein­er Woh­nungs­durch­suchung bei einem Pots­damer Neon­azi durch die Polizei. Die Durch­suchung stand im Kon­text ein­er neon­azis­tis­chen Demon­stra­tion im Pots­damer Stadt­teil Wald­stadt am 9. Novem­ber 2011, an der der Neon­azi teilgenom­men haben soll. Auch die Pots­damer Neuesten Nachricht­en bericht­en am 26. Sep­tem­ber über die Durch­suchung bei einem 26-jähri­gen. (Quellen: Berlin­er Mor­gen­post, PNN)

Feb­ru­ar

Anfang Feb­ru­ar Im gesamten Stadt­ge­bi­et wer­den vere­inzelt Neon­azi-Plakate verklebt, die einen ange­blichen «alli­ierten Massen­mord in Dres­den» the­ma­tisieren. Auf dem Plakat wird für das «Aktions­bünd­nis gegen das Vergessen» gewor­ben. Dieses Bünd­nis organ­isiert seit Jahren die geschicht­sre­vi­sion­is­tis­chen «Gedenkmärsche» in Magde­burg und Dres­den. (Quelle: APAP)

03.02.2012 Am Abend ziehen bis zu 15 Per­so­n­en aus dem Umfeld der «FKP» im Rah­men der «Volk­stod­kam­pagne» mit weißen Masken und Fack­eln durch den Stadt­teil Wald­stadt. Im Anschluss wer­den durch die Polizei von vier bekan­nten Pots­damer Neon­azis die Per­son­alien aufgenom­men und ihr Auto durch­sucht. (Quellen: «FKP», APAP)

13.02.2012 In Michen­dorf verteilen Neon­azis min­destens 50 Fly­er des «Info­por­tal Pots­dam» an Haushalte. Inhalt des Fly­ers ist zum wieder­holten Male die soge­nan­nte «Volk­stod­kam­pagne». (Quelle: APAP)

20.02.2012 Die Antifaschis­tis­che Recherche_Potsdam//Umland veröf­fentlicht Infor­ma­tio­nen über den bekan­nten Pots­damer Neon­azi Mario Schober. Dieser ist seit mehreren Jahren im Cheer­leader Vere­in «PCV Pots­dam Pan­thers e.V.» aktiv. (Quellen: ARPUPNN)

21.02.2012 Im Stadt­teil Wald­stadt II tauchen neon­azis­tis­che Schmier­ereien wie «Mord an Rudolf Heß» auf. (Quelle: APAP)

22.02.2012 Fünf bis zehn Neon­azis laufen mit weißen Masken und Fack­eln am Abend zum Stadthaus in der Friedrich-Ebert-Straße und stellen dort eine Gedenksteinat­trappe aus Pappe für den SA- Sturm­führer Horst Wes­sel auf. Darauf sind Auszüge aus der Partei­hymne der NSDAP zu lesen. (Quellen: PNN, MAZAPAP)

23.02.2012 In der Pots­damer Innen­stadt, in Pots­dam-West und am Haupt­bahn­hof verkleben Pots­damer Neon­azis große Men­gen Stick­er der «Junge Nation­aldemokrat­en». (Quelle: APAP)

24.02.2012 Am Frühen Abend tre­f­fen sich mehrere Mit­glieder der «Junge Nation­aldemokrat­en Pots­dam» im Sed­din­er Hotel «Jäger­hof», um eine interne Ver­anstal­tung durchzuführen. Einige der anwe­senden Neon­azis begrüßen sich vor dem Hotel mit dem «Hit­ler­gruß». (Quelle: ARPU)

29.02.2012 Vor dem Asyl­suchen­den­heim im Pots­damer Stadt­teil Schlaatz zeigt ein 28- jähriger den «Hit­ler­gruß» und belei­digt die Bewohner_innen ras­sis­tisch. Er wirft mit Steinen auf das Haus und zer­stört mit ein­er Flasche die Ein­gangstür. Die MAZ selb­st spricht vom «Asy­lanten­heim» und repro­duziert damit zum wiedeChronik neon­azis­tis­ch­er Aktiv­itäten in Pots­dam und Umge­bung 2012rholten Male All­t­agsras­sis­mus und ras­sis­tis­che Sprache. (Quelle: MAZ)

März

03.03.2012 Während eines Fußball­spiels des «SV Babels­berg 03» gegen den «Chem­nitzer FC» brüllen Anhänger_innen des Gastvere­ins neon­azis­tis­che Parolen und Gesänge. Wieder­holt grölen min­destens 50 Zuschauer_innen aus Chem­nitz «Arbeit macht frei – Babels­berg 03». Die Polizei oder Ordner_innen greifen nicht ein. (Quellen: APAPFI99)

Mitte März In Fahrland tauchen mehrere neon­azis­tis­che Schmier­ereien mit Bezug zur Bom­bardierung Dres­dens im Zweit­en Weltkrieg auf. Parolen wie «Massen­mord in Dres­den» rel­a­tivieren die deutsche Kriegss­chuld und sollen die Deutschen als Opfer des Krieges darstellen. (Quelle: APAP)

23.03.2012 Im Mor­gen­grauen wer­den aus ein­er Woh­nung am Alten Markt neon­azis­tis­che Parolen gerufen und Passant_innen bedro­ht. (Quelle: MAZ)

25.03.2012 Pots­damer und Berlin­er Neon­azis ver­suchen eine Antifaschis­tis­che Kundge­bung in Grube zu stören und die Teilnehmer_innen im Vor­feld einzuschüchtern. Die Neon­azis sprühen Parolen wie «Thor Steinar Jet­zt» und «Antifa raus» am Golmer Bahn­hof und auf dem Weg nach Grube. Sie stellen Gal­genat­trap­pen auf und verkleben in Golm und Grube mas­siv neon­azis­tis­ches Pro­pa­gan­da­ma­te­r­i­al. Während der Antifa-Kundge­bung melden 30 Neon­azis unter dem Mot­to «Gegen linke Gewalt» eine Eil­ver­anstal­tung an. Sie stellen sich ca. 100m von der antifaschis­tis­chen Demon­stra­tion ent­fer­nt auf. Dabei rufen sie Parolen wie «Frei, sozial und nation­al» und tra­gen Reich­skriegs­fah­nen und ein Trans­par­ent mit der Auf­schrift «Antifaschis­tis­che Struk­turen zer­schla­gen» und dem Label «Sek­tion Pots­dam» mit sich. (Quellen: PNN, MAZ, Antifa West­havel­land, AALPARPU)

25.03.2012 In großen Buch­staben prangt die Parole «NS Jet­zt» an der Wand ein­er still­gelegten LPG nahe Golm. Am Bor­d­stein eines Kreisverkehrs ste­ht die Parole «Anti-Antifa» geschrieben. Trotz Mel­dung gegenüber den Behör­den wur­den die Schmier­ereien nicht ent­fer­nt. (Quelle: PNN)

27.03.2012 Die Antifaschis­tis­che Recherche_Potsdam//Umland veröf­fentlicht Infor­ma­tio­nen über den bekan­nten Pots­damer Neon­azi Thomas Pecht. Er ist seit mehreren Jahren in ver­schiede­nen Fußbal­lvere­inen aktiv. Pecht zählt zu den Grün­dungsmit­gliedern des Stadtver­ban­des der «Junge Nation­aldemokrat­en» und ist mit ver­ant­wortlich für die Aktiv­itäten der «Anti-Antifa Pots­dam». (Quelle: ARPU)

29.03.2012 Ein 44-jähriger Inder wird am frühen Abend von einem Betrunk­e­nen unver­mit­telt ange­grif­f­en. Der Betrof­fene geht im Zuge der Schläge und Tritte zu Boden. Er muss sich am näch­sten Mor­gen ärztlich ver­sor­gen lassen. Die Polizei stellt noch vor Ort den 29-jähri­gen Tatverdächti­gen und seinen Begleit­er. (Quelle: Opferperspektive)

31.03.2012 Während ein­er Demon­stra­tion in Dort­mund gegen die Schließung des «nationalen Zen­trums» tritt die Pots­damer Neon­azi Band «Preussen­stolz» auf. Nach ihrem Konz­ert beteili­gen sich die Band­mit­glieder an dem neon­azis­tis­chen Auf­marsch. (Quelle: APAP)

31.03.2012 An der Demon­stra­tion «Wir arbeit­en – Brüs­sel kassiert! Raus dem Euro» in Brandenburg/Havel nehmen auch Neon­azis aus Pots­dam teil. Einzelne Pots­damer Neon­azis fungieren dabei als Ord­ner. (Quelle: APAP)

April

01.04.2012 In der Nacht zum 1. April beschädi­gen Unbekan­nte das Straßen­schild des «Willi-Fro­hwein-Platz» und zer­stören die Blu­men, welche nur wenige Tage zuvor bei der Namensge­bung niedergelegt wor­den waren. In der näheren Umge­bung wur­den außer­dem mehrere Aufk­le­ber mit neon­azis­tis­chen Inhal­ten ent­deckt. Willi Fro­hwein war ein Antifaschist und KZ-Über­leben­der. (Quellen: MAZAPAP)

04.04.2012 An den Pots­damer Uni­ver­sitäts­stan­dorten Neues Palais, Grieb­nitzsee und Golm wer­den dutzende Plakate mit der Auf­schrift «Sol­i­dar­ität mit Alter­me­dia» verklebt. «Alter­me­dia» ist ein neon­azis­tis­ches Inter­net­por­tal. Auf den Plakat­en ist auch ein Bild des ehe­ma­li­gen Betreibers Axel Möller zu sehen. Dieser sitzt zur Zeit, unter anderem wegen Volksver­het­zung, im Gefäng­nis. (Quelle: APAP)

08.04.2012 Ein alter­na­tiv­er Jugendlich­er wird am frühen Abend von min­destens drei Per­so­n­en am Pots­damer Haupt­bahn­hof belei­digt und bedro­ht. Es fall­en die Worte «Scheiß Zecke» und «Ver­piss dich hier». Die Per­so­n­en waren durch Schals als Fans des Fußball­clubs «Hansa Ros­tock» zu erken­nen. (Quelle: APAP)

11.04.2012 An der Frieden­skirche wird eine Roll­stuhlfahrerin mit den Worten «Wenn das Dritte Reich noch wäre, denn wären Men­schen wie du schon längst ver­gast wor­den» ange­sprochen. Die Per­son ent­fer­nt sich unerkan­nt. (Quelle: APAP)

11.04.2012 Der AStA der Uni­ver­sität Pots­dam warnt vor neon­azis­tis­chen Aktiv­itäten in Pots­dam um den 14. April herum, da Neon­azis schon in den ver­gan­genen Jahren Aktio­nen zum Jahrestag der Bom­bardierung Pots­dams durchge­führt haben. Der AStA emp­fiehlt den Studieren­den aufmerk­sam zu sein und men­schen­ver­ach­t­ende Pro­pa­gan­da und Über­griffe zu ver­hin­dern und zu melden. (Quelle: AStA UP)

12.04.2012 In den frühen Mor­gen­stun­den wer­den die Bewohner_innen der Wohn­pro­jek­te Zep­pelin­straße 25 und 26 kurz hin­tere­inan­der aus zwei ver­schiede­nen Grup­pen her­aus belei­digt. Grölend ziehen die bei­den Grup­pen an den Häusern vor­bei und rufen unter anderem Parolen wie «Scheiß Zeck­en!», «Wascht euch mal!» und «Scheiß Punker!». (Quelle: APAP)

13.04.2012 Beim «Deutschrock­in­fer­no» im Waschhaus zeigt eine Per­son aus dem Pub­likum den Hit­ler­gruß. Ein großer Teil der Konzertbesucher_innen trägt T‑Shirts und Aufnäher ver­schieden­ster Grau­zo­nen­bands. Neben diesen T‑Shirts von «Krawall­brüder» und «Perkele» ist auch ein T‑Shirt der neon­azis­tis­chen Bek­lei­dungs­marke «Eric & Sons» zu sehen, sowie ein T‑Shirt der neon­azis­tis­chen Band «Con­demned 84». Nach ein­er Ansage des Sängers der Band «Kärb­holz» «gegen Rechts» ruft eine Gruppe im Pub­likum «Antifa HA HA HA» sowie «Antifa Huren­söhne». (Quellen: MAZAPAP)

14.04.2012 Pots­damer Neon­azis leg­en anlässlich des Jahrestages der Bom­bardierung Pots­dams am Neuen Fried­hof Kerzen für die «Bombenopfer» der «Nacht von Pots­dam» ab. Eben­falls veröf­fentlichen sie Fotos ihrer Aktion und einen Artikel auf der Web­site «Info­por­tal Pots­dam». (Quellen: FKPAPAP)

14.04.2012 Am Abend ver­sam­melt sich eine Gruppe von ca. 20 Per­so­n­en an der Hav­el, in Nähe des Haupt­bahn­hofs. Teile der Gruppe pro­bieren eine Gas­maske an und zeigen den Hit­ler­gruß. (Quelle: APAP)

20.04.2012 Drei Män­ner im Bus der Lin­ie X5 grat­ulieren Adolf Hitler sin­gend zum Geburt­stag. Gesun­gen wird unter anderem «Hap­py Birth­day lieber Adolf, Hap­py Birth­day to you». Auf einem Handy spielt ein­er der Män­ner Musik der Recht­srock­bands «Sleip­nir» und «Preussen­stolz» ab. Auch dazu singt die Gruppe mit. Der Bus­fahrer oder andere Mit­fahrende reagieren nicht. (Quelle: APAP)

20.04.2012 Am Bahn­hof Golm ste­hen die Schriftzüge «20.04. Alles gute zum Geburt­stag» und «20.04. Adolf Hitler» mit schwarz­er Farbe geschrieben. (Quelle: APAP)

21.04.2012 In den frühen Mor­gen­stun­den skandieren Jugendliche in der Innen­stadt nazis­tis­che Parolen. Gerufen wird unter anderem «Sieg Heil» und es wer­den neon­azis­tis­che Lieder gesun­gen. (Quellen: MAZPNN)

28.04.2012 In Werder tauchen unter anderem in der Eisen­bahn­straße mehrere neon­azis­tis­che Schmier­ereien auf. (Quelle: PNN)

28.04.2012 Zwei Fans des Fußball­clubs «Arminia Biele­feld» zeigen im Heim­bere­ich des Karl-Liebknecht-Sta­dions beim Spiel des SV Babels­berg den Hit­ler­gruß und pöbeln gegen die als links gel­tenden Fans des SV Babels­berg. Die zwei Män­ner tra­gen gle­iche T‑Shirts mit Reich­sadler-Motiv und Eis­er­nen Kreuzen. (Quelle: APAP)

Mai

01.05.2012 Am Bahn­hof Werder tauchen mehrere Sch­ablo­nen­sprühereien auf. Motive sind «BRD=Volkstod» und «Die Demokrat­en brin­gen uns den Volk­stod». Dazwis­chen sind auch mehrere Schmier­ereien der neon­azis­tis­chen Fan­grup­pierung «Crimark» des FC Union Berlin zu find­en. (Quelle: APAP)

05.05.2012 Am vor­let­zten Tag des «Baum­blüten­fest» in Werder steigt eine Gruppe von min­destens 12 Neon­azis am Bahn­hof Werder aus um das Fest zu besuchen. Bei der Ankun­ft rufen sie «Frei, Sozial und Nation­al» sowie weit­ere neon­azis­tis­che Parolen. Die Män­ner tra­gen T‑Shirts mit neon­azis­tis­chen Auf­schriften wie «Has­ta la Vista Antifascista» und «Anti-Antifa». Während der gesamten Baum­blüte sind wieder­holt Neon­azis auf dem Volks­fest anzutr­e­f­fen. (Quelle: APAP)

08.05.2012 Neon­azis beschmieren das Ehren­mal für die im Zweit­en Weltkrieg gefal­l­enen Sow­jet­sol­dat­en in Werder mit Parolen wie «Befreiung ist eine Lüge» und «Nieder mit der Lüge». Auch in anderen Teilen der Stadt, beispiel­sweise vor dem Ober­stufen­zen­trum, tauchen ähn­liche Schmier­ereien auf. Auf der Web­site «Info­por­tal Pots­dam» wer­den Fotos der Schmier­ereien sowie ein Artikel veröf­fentlicht. (Quellen: APAP, FKP, MAZPNN)

15.05.2012 Nach­dem am Abend zwei Per­so­n­en erfol­g­los ver­sucht hat­ten, in das Asyl­suchen­den­heim im Stadt­teil Schlaatz einzu­drin­gen, greifen sie an der nah gele­ge­nen Straßen­bahn­hal­testelle drei Flüchtlinge an. Sie belei­di­gen diese zunächst mit den Worten »Was machst du in Deutsch­land du Pen­ner«, schla­gen und treten schließlich auf sie ein und attack­ieren sie mit ein­er Flasche. Ein­er der Betrof­fe­nen wird dabei mit der Flasche am Kopf getrof­fen und ver­let­zt. (Quellen: Opfer­per­spek­tive, MAZ)

17.05.2012 Aus ras­sis­tis­chen Motiv­en ver­sucht ein Pots­damer, einen Berlin­er mit nige­ri­an­is­ch­er Staat­sange­hörigkeit mit ein­er Bier­flasche zu schla­gen. Ein Pas­sant greift ein und ver­hin­dert dadurch den Angriff. (Quelle: Opferperspektive)

29.05.2012 Ein Men­sch mit der Staats­bürg­er­schaft Bosnien-Herze­gow­inas wird durch min­destens einen Unbekan­nten aus ras­sis­tis­chen Motiv­en ange­grif­f­en und gefährlich Ver­let­zt. (Quelle: Opferperspektive)

Juni

02.06.2012 Während des Auftritts der let­zten Band beim Stadt­teil­fest am Schlaatz stürmt ein mitte 20-jähriger Mann aus ein­er 5- bis 6‑köpfigen Gruppe auf die Bühne und grüßt «alle freien Nation­al­is­ten Pots­dams mit einem kräfti­gen Sieg Heil». (Quellen: Antifa_United, APAP)

04.06.2012 Im Stadt­teil Schlaatz rufen fünf Per­so­n­en neon­azis­tis­che Sprüche von einem Balkon. Außer­dem hören sie laut neon­azis­tis­che Musik in ihrer Woh­nung. (Quelle: APAP)

09.06.2012 In Golm und Born­im wer­den mehrere groß­for­matige Stick­er mit der Auf­schrift «Unterstützer–Freie Nation­al­is­ten» verklebt. (Quelle: APAP)

12.06.2012 Am Stern sowie in Drewitz wer­den größere Men­gen an Stick­ern der neon­azis­tis­chen Grup­pierung «Freies Netz», sowie der «Volk­stod­kam­pagne» der Freien Kräfte Pots­dam verklebt. (Quelle: APAP)

27.06.2012 In Babels­berg wer­den Stick­er, die den ange­blich dro­hen­den «Volk­stod» the­ma­tisieren in großer Anzahl verklebt. Viele antifaschis­tis­che Aufk­le­ber wer­den ent­fer­nt. (Quelle: APAP)

27.06.2012 An der Turn­halle ein­er Grund­schule in Groß Glienicke wer­den Hak­enkreuze und der Schriftzug «Sieg Heil» geschmiert. (Quelle: APAP)

Juli

05.07.2012 Zum Gedenken an einen ver­stor­be­nen neon­azis­tis­chen Pub­lizis­ten ver­sam­meln sich 8 Neon­azis aus dem Umfeld der «FKP» am Ruinen­berg und am Bran­den­burg­er Tor in der Innen­stadt und posieren mit Fack­eln und einem Trans­par­ent. (Quellen: «FKP», APAP)

12.07.2012 Am frühen Abend zeigen drei 29- bis 41-Jährige aus ein­er 15-köp­fi­gen Gruppe her­aus mehrfach den Hit­ler­gruß und schreien «Heil Hitler». Die Per­so­n­en befind­en sich vor dem lokalen Super­markt am Bisamkiez und nehmen augen­schein­lich das Erscheinen zweier nicht-weißer Passant_innen zum Anlass. Nach dem Ein­tr­e­f­fen der Polizei wollen sie sich mit dieser kör­per­lich auseinan­der­set­zen. (Quelle: MAZ)

18.07.2012 Im Stadt­teil Neu-Fahrland wird an ein­er Brücke ein großes Hak­enkreuz ange­bracht. (Quelle: APAP)

25.07.2012 Am Luisen­platz wer­fen vier Per­so­n­en Müll­ton­nen um, zer­stören Blu­menkü­bel und beschädi­gen einen Fahrkarte­nau­to­mat­en. Ein Ran­dalier­er zeigt gegenüber dem ein­tr­e­f­fend­en Sicher­heits­di­enst den Hit­ler­gruß. (Quelle: MAZ)

27.07.2012 Mehrere Neon­azis der Freien Kräfte Pots­dam beteili­gen sich an einem Fack­el­marsch «zum Geburt­stag» des nation­al­sozial­is­tis­chen Kriegsver­brech­ers Erich Priebke in Hen­nigs­dorf bei Berlin. Priebke war während des Zweit­en Weltkrieges an Erschießun­gen ital­ienis­ch­er Zivilis­ten bei Rom beteiligt. Die «FKP» bericht­en auf ihrer Web­site «Info­por­tal Pots­dam» über den Fack­el­marsch und rel­a­tivieren die Tat­en Priebkes. (Quelle: «FKP»)

31.07.2012 Mehrere junge, antifaschis­tis­che Fans des «SV Babels­berg 03» wer­den von Mit­gliedern der neon­azis­tis­chen Fan­grup­pierung «Crimark» des «FC Union Berlin» auf ihren Handys angerufen. Sie sollen so bedro­ht und eingeschüchtert wer­den. Nur wenige Tage später wird ein antifaschis­tis­ch­er Babels­berg-Fan von min­destens einem Crimark-Mit­glied mas­siv bedro­ht und geschla­gen. (Quelle: APAP)

August

03.08.2012 Im Rah­men der «Volk­stod­kam­pagne» der Freien Kräfte Pots­dam hän­gen Pots­damer Neon­azis ein Trans­par­ent mit der Auf­schrift «Frei­heit statt BRD» an ein­er Brücke über der Nutheschnell­straße auf. Beglei­t­end dazu veröf­fentlichen sie einen Artikel auf ihrer Web­site «Info­por­tal Pots­dam». (Quellen: «FKP», APAP)

10.08.2012 In der Nacht wird von Neon­azis der Freien Kräfte Pots­dam der Ein­gangs­bere­ich der «Agen­tur für Arbeit» im Horstweg zuge­mauert. Auf die Mauer wird anschließend die Parole «frei – sozial – nation­al» gesprüht. Auf der Web­site «Info­por­tal Pots­dam» wer­den Fotos der Aktion sowie ein Gedicht veröf­fentlicht. (Quelle: «FKP»)

10.08.2012 Auf ihrer «Deutsch­land-Tour» macht die NPD auch Halt in Pots­dam und het­zt mehr als eine Stunde gegen Ander­s­denk­ende auf dem Luisen­platz. Neben dem soge­nan­nten «Flag­gschiff» gesellen sich nur die Red­ner Hol­ger Apfel und Ron­ny Zasowk, sowie 8 mitreisende NPD-eigene Ord­ner in den für die Kundge­bung abges­per­rten Bere­ich. Während der Abfahrt aus Pots­dam fährt ein Begleit­fahrzeug der NPD einen Fahrrad­fahrer an. Der Betrof­fene muss im Kranken­haus behan­delt wer­den. (Quellen: APAP, PNNMAZ)

15.08.2012 Im ganzen Stadt­ge­bi­et überkleben Pots­damer Neon­azis zusam­men mit Berlin­er Neon­azis mehrere Straßen­na­men­schilder mit «Rudolf-Heß-Straße» um diese so umzube­nen­nen. Auch ein Auto der «Falken», welch­es auf dem Frei­land-Gelände geparkt war, wird mit einem solchem Aufk­le­ber überklebt. Die Neon­azis hän­gen Trans­par­ente auf und posieren mit einem Trans­par­ent vor dem Berlin­er Reich­stags­ge­bäude und an der Stadt­gren­ze Berlins. Auch in Werder/Havel, Klein­mach­now und Stahns­dorf wer­den Aufk­le­ber und Plakate mit (neo)nazistischem Inhalt verklebt. Fotos ihrer Aktion wer­den auf der Web­site «Info­por­tal Pots­dam» der «Freien Kräfte Pots­dam» veröf­fentlicht und mit einem kurzen Text kom­men­tiert. (Quellen: «FKP», APAPPNN)

19.08.2012 In der Nacht zum Son­ntag ruft ein 18-jähriger gegenüber ein­er Polizeistreife «Sieg Heil» und zeigt den Hit­ler­gruß. (Quelle: PNN)

30.08.2012 Zwei jugendliche antifaschis­tis­che Fußball­fans des «SV Babels­berg 03» wer­den vor dem Café «Star­bucks» in der Bran­den­burg­er Straße belei­digt, außer­dem wer­den ihnen Schläge ange­dro­ht. Ver­ant­wortlich dafür sind Mit­glieder der neon­azis­tis­chen Fan­grup­pierung «Crimark» des «FC Union Berlin». Mit dabei ist u.a. der Judo­ka Paul Elm von der Sports­chule Pots­dam. (Quellen: APAPFI99)

Sep­tem­ber

01.09.2012 Nach­dem ein Fußball­turnier zur Ver­net­zung bun­desweit­er Neon­azi­grup­pen in Vel­ten von der Polizei unter­sagt wurde, melden die Veranstalter_innen eine Protestkundge­bung an. Neon­azis aus Pots­damer befind­en sich eben­falls unter den Teilnehmer_innen. (Quelle: APAP)

15.09.2012 Der NPD-Lan­desver­band Bran­den­burg ver­sucht in Pots­dam einen Auf­marsch durchzuführen. Klaus Beier (Ver­samm­lungsleit­er), Maik Schnei­der, Ron­ny Zasowk, Sebas­t­ian Schmidtke, der Pots­damer Neon­azi Daniel Hintze und 76 weit­ere Teil­nehmer kön­nen den Start­punkt am Pots­damer Haupt­bahn­hof jedoch nicht ver­lassen, da mehrere Block­aden eine Demon­stra­tion durch Pots­dam unmöglich machen. Zeit­gle­ich sind mehrere Neon­azis der Freien Kräfte Pots­dam im Pots­damer Stadt­teil Wald­stadt und im Bere­ich der Hein­rich-Mann-Allee unter­wegs. (Quellen: APAP, PNNMAZ)

20.09.2012 Neon­azis ver­anstal­ten einen weit­eren Fack­e­lauf­marsch durch den Stadt­teil Wald­stadt II. Mit weißen Masken, Fack­eln, Böllern und lautem Gegröle ziehen ca. 20 Neo­faschis­ten die Straße «Am Kahle­berg» ent­lang. (Quellen: APAPMAZ)

22.09.2012 Um den S‑Bahnhof Babels­berg, sowie im Stadt­teil Schlaatz und Wald­stadt wer­den mehrere großflächige Schriftzüge, wie «Nationaler Sozial­is­mus jet­zt!», «Frei, Sozial, Nation­al» oder «Wieder­stand» (sic) ange­bracht. Nach Zeu­gen­hin­weisen stellt die Polizei einen 19-Jähri­gen Täter fest, sein Kom­plize kann entkom­men. (Quellen: APAPPNN)

23.09.2012 In der Nacht wird eine Scheibe der Szenekneipe «Olga» von Unbekan­nten mit Steinen bewor­fen und schw­er beschädigt. (Quelle: APAP)

26.09.2012 Es wird bekan­nt, dass der Fack­e­lauf­marsch im Stadt­teil Wald­stadt II am 20. Sep­tem­ber eine Reak­tion auf Woh­nungs­durch­suchun­gen bei mehreren Pots­damer Neon­azis war. Anlass für die Durch­suchun­gen waren Ver­stöße gegen das Ver­samm­lungs­ge­setz. (Quellen: PNNAPAP)

29.09.2012 Pots­damer Neon­azis beteili­gen sich an ein­er NPD Demon­stra­tion unter dem The­ma «Wir wollen leben – Härtere Strafen für Sex­u­al­straftäter!» in Sten­dal. (Quelle: APAP)

Okto­ber

03.10.2012 Auf dem Fahrrad­weg am Ort­sein­gang Ferch und Caputh wer­den großflächig Hak­enkreuze gesprüht. Der Weg liegt auf der Route des «Refugee Protest March» von in Deutsch­land leben­den Flüchtlin­gen. (Quelle: APAP)

05.10.2012 Die NPD führt eine Kundge­bung gegen «Asylmiss­brauch» in der Berlin­er Straße durch. Anlass ist der «Refugee Protest March» , der unter anderem an diesem Tag in Pots­dam Sta­tion macht und mit ein­er Demon­stra­tion durch die Stadt führt. Die neun Neon­azis auf der Kundge­bung ver­suchen die Teilnehmer_innen des Flüchtling­sprotest­marschs zu provozieren und belei­di­gen sie ras­sis­tisch. (Quellen: APAP, Inforiot)

06.10.2012 Eine Per­son ran­daliert an ein­er Hal­testelle, zeigt den Hit­ler­gruß und ruft «Sieg Heil». Der Mann bedro­ht die Umste­hen­den mit dem Tod. (Quelle: MAZ)

07.10.2012 In Werder tre­f­fen sich rechte Esoteriker_innen des soge­nan­nten «Neuschwaben­land-Forum» um Axel Stoll und hal­ten einen Stammtisch ab. Mit­glieder des «Neuschwaben­land-Forum» äußerten sich wieder­holt nation­al­sozial­is­tisch und anti­semi­tisch. In ihrer Wah­n­vorstel­lung glauben sie beispiel­sweise an ein Fortbeste­hen des Drit­ten Reichs. (Quelle: APAP)

14.10.2012 Im Stadt­teil Schlaatz wer­den mehrere neon­azis­tis­che Schriftzüge gesprüht. Zu lesen ist unter anderem «BRD=Volkstod», «Nationaler Wider­stand» und «Nationaler Sozial­is­mus». (Quelle: APAP)

Novem­ber

19.11.2012 Auf der Web­site «Info­por­tal Pots­dam» wird ein Bericht über eine «Gedenkstunde» anlässlich des Volk­strauertages online gestellt. Die Neon­azis trafen sich um mit Fack­eln, Fah­nen und einem Blu­menkranz den «Män­nern, die für Deutsch­land ihr Leben ließen» zu gedenken. (Quelle: «FKP»)

25.11.2012 An den Wän­den einiger Stände auf dem Wei­h­nachts­markt in der Bran­den­burg­er Straße tauchen neon­azis­tis­che Schmier­ereien auf. Zu lesen ist unter anderem «Pots­dam Nord 88». (Quelle: APAP)

Dezem­ber

01.12.2012 In der Pots­damer Innen­stadt wer­den mehrere Anti-Fem­i­nis­tis­che Stick­er mit dem Motiv «Abtrei­bung? – Nein Danke» der katholisch-fun­da­men­tal­is­tis­chen Organ­i­sa­tion «Pro­Fem­i­na» verklebt. (Quelle: APAP)

01.12.2012 Während ein­er Drit­tli­ga-Begeg­nung im Män­ner­fußball des «SV Babels­berg 03» gegen den «Chem­nitzer FC» zeigen mehrere Fans der Gast­mannschaft den Hit­ler­gruß, tra­gen Neon­azi-Devo­tion­alien und skandieren wieder­holt «Arbeit macht frei – Babels­berg 03» sowie «Babels­berg 03 – Zeck­en, Zige­uner und Juden». (Quelle: APAP)

Anfang Dezem­ber In Werder stellen soge­nan­nte «Reichs­bürg­er» wieder­holt die Bun­desre­pub­lik Deutsch­land in Frage und fordern im Rathaus ihre Angliederung ins «Deutsche Reich». (Quelle: PNN)

04.12.2012 Der Jugend­ver­band der NPD ‑Bran­den­burg kündigt an, in ganz Bran­den­burg ihre neue neon­azis­tis­che «Schul­hof-CD» zu verteilen. In Pots­dam kommt es jedoch zu kein­er Verteilak­tion. (Quellen: Infori­ot, APAP)

10.12.2012 Auf einem Wer­be­plakat zur HIV-Aufk­lärung am Bass­in­platz wird ein­er abge­bilde­ten Per­son, die sich beken­nt an AIDS erkrankt zu sein, ein Hak­enkreuz auf die Stirn gemalt. (Quelle: PNN)

14.12.2012 Ein Pots­damer Neon­azi über­fällt am Bass­in­platz zwei alter­na­tive Jugendliche. Der Täter springt aus seinem Auto und schlägt und tritt eine der Per­so­n­en so, dass diese zu Boden geht. Der Neon­azi belei­digt die bei­den und fährt daraufhin weg. (Quelle: APAP)

18.12.2012 Bei einem Konz­ert des Berlin­er «Luft­waf­fen­musikko­rps 4» der Bun­deswehr in der Niko­laikirche wer­den Fly­er des «Info­por­tal Pots­dam» aus­gelegt. Inhalt des Fly­ers ist zum wieder­holten Male die soge­nan­nte «Volk­stod­kam­pagne». (Quelle: APAP)

31.12.2012 In der Sil­vester­nacht tauchen im Stadt­teil Zen­trum Ost und in Teilen von Babels­berg mehrere neon­azis­tis­che Aufk­le­ber auf. (Quelle: APAP)

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Dokumentation zu (Neo)nazis in Westbrandenburg 2012 erschienen

Eine Antifaschis­tis­che Recherchegruppe hat die Aktiv­itäten und Struk­turen des (neo)nazistischen Milieus in West­bran­den­burg analysiert, bew­ertet und der Antifa West­bran­den­burg zur Veröf­fentlichung als Doku­ment zur Ver­fü­gung gestellt.

Als Kon­se­quenz der Analyse fordert die Gruppe die Auflö­sung der NPD und der „Freien Kräfte Neuruppin/Osthavelland“. Diese Organ­i­sa­tio­nen, deren (neo)nationalsozialistischer und damit ver­fas­sungswidriger Charak­ter bere­its in früheren Jahres­rück­blick­en der Antifa West­havel­land (2007 bis 2011) erkan­nt wurde, gel­ten als Drahtzieher nahezu aller pro­pa­gan­dis­tis­chen Aktiv­itäten des (neo)nazistischen Net­zw­erkes in West­bran­den­burg. Zudem wur­den 2012 auch aggres­siv-kämpferische Ele­mente in der Artiku­la­tion bei­der Vere­ini­gun­gen festgestellt. 

 

Neben den der NPD und der „Freien Kräfte Neuruppin/Osthavelland“ standen 2012 aber auch weit­ere (neo)nazistische Vere­ini­gun­gen im Fokus der Recherchegruppe. Diese in erster Lin­ie parteiunge­bun­de­nen Grup­pierun­gen konzen­tri­eren sich vor allem in Wittstock/Dosse und Pots­dam. Dort sind sie bestrebt, die Stadt oder einzelne Stadt­teile zu dominieren. Ein Engage­ment in über­re­gionalen Net­zw­erken ist bei diesen eher lokal ori­en­tierten Vere­ini­gun­gen jedoch nur bed­ingt erkennbar und beschränkt sich auf die Teil­nahme an eini­gen größeren Aufmärschen.

Hin­weise zu Ansätzen zum Auf­bau ter­ror­is­tis­ch­er Struk­turen ergaben sich 2012 im Zusam­men­hang mit dem Tod des Berlin­er (Neo)nazis Jörg Lange in Herzberg (Land­kreis Ost­prig­nitz-Rup­pin). Bei ihm wur­den mehrere Schuss­waf­fen gefun­den. In Herzberg ver­suchte eine Gruppe um den west­fälis­chen (Neo)nazi Mein­holf Schön­born, zu der auch Lange gehörte, ein „Schu­lungszen­trum“ zu errichten.

Die Doku­men­ta­tion (PDF, 8,77 MB) kann hier einge­se­hen bzw. via rechter Maus­taste und der Option “Ziel spe­ich­ern unter” herun­terge­laden werden.

 

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Hitlergrüße beim Potsdamer Hallenmasters

(Fußball­fans Babels­berg auf Indy­media) Beim 18.Potsdamer Hal­len­mas­ters in der „MBS-Are­na“ am 20.1.2013 mit Mannschaften des SV Babels­berg 03, Ten­nis Borus­sia Berlin, Dynamo Dres­den U‑23, RSV Wal­ters­dorf 09, FSV Luck­en­walde, Werder­an­er FC, RSV Ein­tra­cht Tel­tow, FSV Babels­berg 74, Grün-Weiss Briese­lang und den pol­nis­chen Gästen von Polo­nia Bytom kam es zu eini­gen unschö­nen Szenen. 

Obwohl der langjährige Ver­anstal­ter des Turniers Sven Thoß bere­its im Vor­feld u.a. durch Vertreter_Innen der Babels­berg­er Fan­szene darauf aufmerk­sam gemacht wurde, dass es bei dieser Kon­stel­la­tion an Teams und deren jew­eili­gen Fan­szenen dur­chaus zu erhe­blichen Prob­le­men kom­men kön­nte. Aber so wie es vor Ort dann aus­sah (viel zu wenige Sicher­heit­skräfte – Anfangs etwa 30 Polizeikräfte plus Secu­ri­ta­sor­d­ner), wur­den diese Infor­ma­tio­nen nicht ernst genug genom­men und so kann im Nach­hinein nur gesagt wer­den, dass wir von Glück sprechen kön­nen, dass keine Men­schen ern­sthaft zu Schaden gekom­men sind. 

Eine kurze Recherche im Vor­feld hätte genügt, zu erken­nen, dass der pol­nis­che Zweitligist Polo­nia Bytom eine dur­chaus sehr rechte und aktive Hooli­gan­szene besitzt. Auf ein­schlägi­gen Videos und Bildern im Inter­net posieren immer wieder zahlre­iche Anhänger des Vere­ins – zum Teil ganze Fan­blöcke – mit neon­azis­tis­chen Sym­bol­en und Hitlergrüßen. 

Als schließlich kurz nach Anpfiff des Turniers an die 120 – alle­samt sportlich ori­en­tiert ausse­hende – Anhänger von Polo­nia Bytom (inklu­sive Fre­un­den aus Zywiec) die Halle betrat­en, waren die Secu­ri­tas-Ord­nungskräfte, die szenekundi­gen Beamten aus Pots­dam und Berlin und die anderen vor Ort anwe­senden Polizeikräfte sofort sichtlich mit der Sit­u­a­tion über­fordert. Immer­hin bewegten sich die Polo­nia Bytom-Anhänger (nach­dem bere­its vor der Halle TeBe-Anhänger_In­nen und Babels­berg­er Fans mit ein­deuti­gen Gesten und Anti-Antifaansagen eingeschüchtert wur­den) erst­mals alle in einen Block hin­ter eines der bei­den Tore und hängten dort dann am Spielfel­drand Ihre bei­den Grup­pen­ban­ner auf. 

Nach­dem kurz darauf auch noch ca. 60-70 eben­falls gewal­to­ri­en­tierte Anhänger von Dynamo Dres­den in der Halle auf­taucht­en, war die Span­nung zusät­zlich sehr anges­pan­nt. Dies führte wohl u.a. dazu, dass die Polizei gegenüber den vor Ort anwe­senden Fans des klar anti­ras­sis­tisch & antifaschis­tis­che aus­gerichteten Berlin­er Fußbal­lvere­ins TeBe äußerten, dass es wohl bess­er sei, wenn sie nun die Halle ver­lassen wür­den. Nach kurzen Beratun­gen entschlossen sich die TeBe-Fans tat­säch­lich dazu wieder nach Berlin zurück­z­u­fahren, da es erst in der jün­geren Ver­gan­gen­heit (u.a. in Frankfurt/Oder) zu unschö­nen Szenen mit Ange­höri­gen der Naziszene gekom­men war und es unmöglich gewe­sen wäre sich im Falle eines Angriffs der Polo­nia Bytom-Hools zu vertei­di­gen. Die weni­gen Anhänger_Innen des eben­falls links­gerichteten Vere­ins SV Babels­berg 03 entsch­ieden sich hinge­gen weit­er in der Halle zu bleiben. 

Zwis­chen­zeitlich zog sich die sportliche Frak­tion von Dynamo Dres­den aus der Halle zurück um sich anscheinend irgend­wo draußen in der Dunkel­heit eine Wald- und Wiesen­begeg­nung mit den Polo­nia Bytom Hools zu liefern. 

Spätestens gegen Ende der Vor­runde (genauer gesagt beim Spiel Ten­nis Borus­sia vs. Grün-Weiß Briese­lang) kam es dann im Blog von Polo­nia Bytom zum mas­siv­en Zeigen von Hit­ler­grüßen und dem wieder­holten Sieg Heil-Geschrei ergänzend zu den „Sieg“-Gesängen der Fans von Grün-Weiß Briese­lang. Obwohl in der Bun­desre­pub­lik Deutsch­land die Ver­wen­dung des Hit­ler­grußes und ander­er For­men (etwa „Mit Deutschem Gruße“) durch §86a des Strafge­set­zbuch­es (Ver­wen­den von Kennze­ichen ver­fas­sungswidriger Organ­i­sa­tio­nen) sowie §130 (Volksver­het­zung) unter Strafe gestellt ist, schritt die Pots­damer Polizei nicht ein. Auf kri­tis­che Nach­frage wurde vom Ein­sat­zleit­er geant­wortet, dass sie das Turnier nicht durch einen unver­hält­nis­mäßi­gen Ein­satz in Gefahr brin­gen wollen wür­den. Das ist schon wirk­lich erstaunlich, da die Polizei hierzu­lande in Bezug auf wesentlich gerin­gere bzw. poli­tisch unbe­den­klichere Vor­fälle anson­sten nor­maler­weise wesentlich schneller und mas­siv­er – not­falls auch mit Ein­satz von Gewalt — ein­greift. Ob es nun an der Fehlein­schätzung in Bezug auf die Gefahren­prog­nose im Vor­feld, eine man­gel­nde Sen­si­bil­ität des Ein­sat­zleit­ers in Bezug auf Neon­azis­mus im Fußball oder schlichtweg Angst vor einem kör­per­lichen Ein­satz gegen die pol­nis­chen Naz­i­hools lag, lässt sich an dieser Stelle nicht genau sagen. Allerd­ings beste­ht die Tra­di­tion des Wegschauens bzw. nicht Ein­greifen­wol­lens in Bran­den­burg schon lange. So sind in Bran­den­burg bun­desweit u.a. die meis­ten Todes­fälle durch rechte Gewalt­täter seit der Wiedervere­ini­gung zu bekla­gen (Laut der Amadeu Anto­nio Stiftung sind es exakt 30).

Gegen Ende des Turniers kon­nte der Polo­nia Bytom-Anhang auch noch in der Halle diverse Pyrotech­nik zün­den und vor der Halle ungestört von der Polizei geg­ner­ische Fans attackieren. 

Turus.net“ schreibt dazu: 

Nach Abp­fiff ließen es die pol­nis­chen Fans noch ein­mal richtig krachen, indem sie ein Ben­ga­lo nach dem anderen anzün­de­ten. Pyrotech­nik in der Halle – son­st eher nur aus Griechen­land und vom Balkan bekan­nt. Rauch stieg in Rich­tung Decke. Bange Blicke vom Ver­anstal­ter. Noch blieb es ruhig, doch bei Beginn der Siegerehrung kam der Feuer­alarm. Mit­ten bei der Ansprache ging der Ton aus, stattdessen kam eine automa­tis­che Ansage vom Band auf mehreren Sprachen. Eine Sirene und immer wieder die Auf­forderung, die MBS-Are­na zu ver­lassen. Die Siegerehrung wurde rasch ohne Ansprachen über die Bühne gebracht. Ein Siegerfo­to der Luck­en­walder in dem einem Tor. Auf der Gegen­seite eben­falls ein Grup­pen­fo­to und zwar von der Mannschaft aus Bytom. Im Hin­ter­grund die kernige Reiseg­ruppe am Netz. 

Wenig später wurde ein Teil der pol­nis­chen Fans von der Secu­ri­ty und der behelmten Polizei daran gehin­dert, die Halle zu ver­lassen. Stau am Aus­gang. Leichte Rangeleien. Minuten später durften rund 50 Polen in Rich­tung Park­platz von dan­nen ziehen. Und das ohne Polizeibegleitung. Vor­bei an der Tram-Hal­testelle. Ein totaler Irrsinn. Erstaunte Gesichter bei den Wartenden. Es kam, wie es kom­men musste. Der pol­nis­che Mob erspähte auf der gegenüber­liegen­den Hal­testelle ein paar Gesichter. Die Folge: Tritte und Schläge für die dort Ste­hen­den. Erst dann rück­ten die behelmten Ein­satzkräfte nach und beruhigten die Sit­u­a­tion. Weshalb nicht gle­ich die pol­nis­chen Anhänger von der Polizei zu ihren Fahrzeu­gen begleit­et wur­den, blieb das Rät­sel des späten Abends.“ 

Alles in allem lässt sich aus antifaschis­tis­ch­er Sicht sagen, dass es angesichts der katas­trophalen Sicher­heit­slage vor Ort fast an ein Wun­der gren­zt, dass der Tag noch so ver­hält­nis­mäßig glimpflich ver­lief. Es stellt sich natür­lich auch die nach­haltige Frage auf welchem Wege zukün­ftig mit Anabo­li­ka voll­gepumpten Naz­i­hools begeg­net wer­den soll… 

Näch­ste Gele­gen­heit für antifaschis­tis­che Präsenz beim Fußball bietet sich bere­its am 30.1. zum Flut­licht­spiel des SV Babels­berg 03 gegen den FC Hansa Ros­tock im Babels­berg­er Karl Liebknecht Stadion. 

Fans zün­den Ben­ga­los — Luck­en­walde gewin­nt Pots­damer Hal­len­mas­ters 2013
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12456990/60719/Potsdamer-Hallenmasters-in-der-Arena-am-Luftschiffhafen-Nulldrei.html

Videos über die Hooli­gan­szene von Polo­nia Bytom:
https://www.youtube.com/watch?v=834YUtRPk94
http://www.youtube.com/watch?v=sP-GBY-B15k
http://www.youtube.com/watch?v=8dYLV3_4B8A
(Minute 1:18: Hak­enkreuzflagge un
d fast kom­plet­ter Block mit Hitlergrüßen) 

Nazi­rap aus dem Umfeld von Polo­nia Bytom:
http://www.youtube.com/watch?v=i5w9D8wJOA0

Diskus­sio­nen zum Turnier und den Vor­fällen gibt es im Babels­bergfo­rum und im Lilakanal von TeBe: 

Babels­bergfo­rum: http://www.babelsberg03-forum.de/viewtopic.php?t=7335&postdays=0&postorder=asc&start=75&sid=e670dec9b06c3d0e98825b6d8f191bef

Lilakanal: http://www.lila-kanal.de/forum/viewtopic.php?f=1&t=6058&start=190&sid=669ac209c68e6a42fc74693ddee731e2

Immer­hin gibt es eine Entschuldigung des Ver­anstal­ters gegenüber den TeBe-Fans: 

Hal­lo TeBe-Fans! 

Ich bin jet­zt ger­ade zu Hause rein und genau­so durch’n Wind wie viele von Euch! Ich hat­te eigentlich vor,mit dem Umzug in die MBS-Are­na ein stim­mungsvolles Turnier für Pots­dam und dir Region zu ver­anstal­ten!! Dass es solche auch für mich völ­lig über­raschende Aus­masse annehmen würde,hätte ich nicht erwartet! Noch in der Sicher­heits­ber­atung gab es seit­ens der Ver­ant­wortlichen bei der Polizei kein­er­lei Grund zur Besorg­nis! Das stellte sich lei­der als bedauer­lich­er Irrtum her­aus! Das Ihr als Tebe-Fans darunter lei­den musstet und aus mein­er Sicht,mit eur­er Abreise aber völ­lig richtig und vorallem beson­nen gehan­delt habt,tut es mir ausseror­dentlich leid,wie das alles gelaufen ist!! Ich werde natür­lich die gezahlten Ein­tritts­gelder an Kevin zurück­über­weisen und hoffe,dass Ich damit wenig­stens ein biss­chen Wiedergut­machung für den besch… Tag betreiben kann!!Mehr kann ich dazu momen­tan nicht sagen,denn mein Kopf ist leer!! 6 Monate har­ter Arbeit und dann diese Geschehnisse.… 

Sven Thoss“ (Quelle: Lilakanal) 

Presse:
http://www.pnn.de/potsdam/716165/

http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12456990/60719/Luckenwalde-gewinnt-Potsdamer-Hallenmasters-Fans-zuenden-Bengalos.html

Polo­nia Bytom sorgt für Furore und Alarm beim Pots­damer Hal­len­mas­ters
http://www.turus.net/sport/7116-polonia-bytom-sorgt-fuer-furore-und-alarm-beim-potsdamer-hallenmasters.html

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Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Liebknecht & Luxemburg Gedenken in Frankfurt (Oder) 2013

Etwa 30 Leute nah­men heute am Gedenken an Rosa Lux­em­burg und Karl Liebknecht teil. Als Reden­er trat­en René Wilke für die Linke Frank­furt (Oder) und ein Vertreter der VVN BdA Frank­furt (Oder) auf.

René Wilke sprach in sein­er Rede die erfol­gre­ichen Block­aden der Nazi­aufmärsche im März und Novem­ber 2012 an und betonte wie wichtig es ist das die Linke zusam­men­hält. Der Vertreter der VVN BdA sprach über die skan­dalösen Machen­schaften des Ver­vas­sungss­chutz in Bezug auf die NSU Mord­serie und desweit­eren sprach er das das Skan­dalurteil gegen Tim H. an.

Am Mittwoch fällte Richter Hlav­ka vom Amts­gericht Dres­den ein weit­eres der sich fast schon naht­los aneinan­der rei­hen­den Skan­dalurteile der Dres­d­ner Jus­tiz. Tim, Antifaschist, Fam­i­lien­vater mit fes­tem Job angestellt bei der Partei DIE LINKE und Block­ier­er vom Feb­ru­ar 2011 wurde zu 22 Monat­en Gefäng­nis ohne Bewährung verurteilt.

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Antifaschismus

15. Februar 2013 – Nazis schachmatt setzen!

Mil­lio­nen Men­schen star­ben im zweit­en Weltkrieg – einem Krieg, der von deutschem Boden aus­ging und im indus­triellen Massen­mord gipfelte. Der einzige aufrichtige Umgang mit diesen Ver­brechen muss laut­en: Nie wieder Faschis­mus, nie wieder Krieg!

Am 15. Feb­ru­ar 2013 jährt sich der alli­ierte Luftan­griff auf den Cot­tbuser Bahn­hof und die dor­ti­gen Mate­r­i­al- und Muni­tion­strans­porte – und er galt somit einem wichti­gen Nach­schubpunkt der Wehrmacht.

Neon­azis wollen dieses Datum wieder nutzen, um ihre men­schen­ver­ach­t­ende Ide­olo­gie zu ver­bre­it­en. Dabei ver­schweigen sie, dass ihre Ide­olo­gie der geistige Brand­satz für Not, Elend und Ver­nich­tung von Mil­lio­nen Men­schen war. Das wer­den wir nicht zulassen!

Diese – unsere – Stadt muss sich ein­deutig und kraftvoll gegen solche Bestre­bun­gen wehren! Cot­tbus ist das let­zte verbliebene Auf­marschge­bi­et der Neon­azis in Bran­den­burg. In Städten wie Bernau, Eber­swalde, Straus­berg, Pots­dam, Frank­furt an der Oder, Neu­rup­pin und Bran­den­burg an der Hav­el kon­nten zulet­zt alle Aufmärsche durch zivilge­sellschaftlich­es Engage­ment erfol­gre­ich ver­hin­dert wer­den. Jet­zt gilt es den braunen Straßen­spuk in der Lausitz endgültig schachmatt zu set­zen. Darum stellen wir uns den Neon­azis erneut entgegen!

Im Feb­ru­ar und Mai 2012 ver­sucht­en Neon­azis aus Nah und Fern durch unsere Stadt zu marschieren. Dabei wur­den sie durch entschlossenes Han­deln mas­siv behin­dert. Hun­derte Men­schen nah­men an erfol­gre­ichen Sitzblock­aden teil und wider­set­zten sich friedlich. Gemein­sam haben wir deut­lich gemacht, dass wir in unser­er Stadt keine alten und keine neuen Nazis tolerieren!

Das wer­den wir auch in diesem Jahr wieder tun! Zusam­men mit Euch – bunt, friedlich und entschlossen! Wir sind ein Teil der Ini­tia­tive „Cot­tbus beken­nt Farbe“, in der viele Men­schen und Organ­i­sa­tio­nen mit ver­schiede­nen Protest­for­men den Neon­azis eine klare Abfuhr erteilen. Lasst uns gemein­sam, kreativ und entschlossen gegen die Neon­azis ein klares Zeichen set­zen. Es ist an der Zeit, sich dem Nazi­auf­marsch erneut ent­ge­gen zu stellen. Block­aden sind legit­im und notwendig!

Keinen Fußbre­it den Neon­azis! Nie wieder Faschis­mus, Nie wieder Krieg!

COTTBUS NAZIFREI!

Ihr wollt den Aufruf als Organ­i­sa­tion oder Einzelper­son unter­stützen? Schreibt uns dazu ein­fach eine Email an: netzwerk@cottbus-nazifrei.info

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