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Antifaschismus Arbeit & Soziales

Wer ist die Brandenburger “Alternative für Deutschland”?

Update 9. Mai: Infos­tände gegen die AfD am Son­ntag, ab 9 Uhr vor der Stadthalle Bernau (Ankündi­gung am Ende des Artikels). 

 

INFORIOT — Am 4.Mai hat die “eurokri­tis­che”, nation­al­is­tis­che “Alter­na­tive für Deutsch­land” (AfD) ihren Bran­den­burg­er Lan­desparteitag auf dem Schloss Dieder­s­dorf (Tel­tow-Fläming) durchge­führt. Sie ver­ab­schiedete ein Lan­deswahl­pro­gramm mit dem Titel “Mut zu Bran­den­burg — boden­ständig und frei leben!”. Zen­traler Teil des Tages war die Wahl der ersten fünf Lis­ten­plätze für die kom­mende Land­tagswahl. Der Lan­desparteitag wird am kom­menden Son­ntag, dem 11. Mai, in der Stadthalle Bernau (Barn­im) fortgesetzt.

Aus diesem Anlass gibt der fol­gende Text einen Überblick über den Bran­den­burg­er Lan­desver­band der AfD und deren Kan­di­datin­nen sowie das Wahl­pro­gramm für die Landtagswahl.

 

Wer ist die Bran­den­burg­er Alter­na­tive für Deutschland?

Die “Alter­na­tive für Deutsch­land”, erlangt bei der Bun­destagswahl 2013 in Bran­den­burg sechs Prozent der Zweit­stim­men und damit neben Sach­sen und Thürin­gen eins der deutsch­landweit besten Ergeb­nisse. Bun­desweit wurde mit 4,7 Prozent der Einzug in den Bun­destag knapp ver­passt. Die Partei kann auf­grund ihrer recht­spop­ulis­tis­chen Ten­denz und ihrer Inter­essen­vertre­tung für die Wirtschaft­seliten als Recht­saußen-Reak­tion auf die Wirtschafts- und Finanzkrise gele­sen wer­den. Viele, auch führende Mit­glieder sind bere­its durch islam­feindliche, ras­sis­tis­che oder homo­phobe Äußerun­gen aufge­fall­en. Oft wird sie auch als die Sar­razin-Partei, nach dem ehe­ma­li­gen Bun­des­banker und SPDler Thi­lo Sar­razin bezeichnet. 

In Bran­den­burg grün­dete sich im April 2013 ein Lan­desver­band. Vor­sitzen­der ist der ehe­ma­lige CDUler und ehe­ma­lige Her­aus­ge­ber der Märkischen All­ge­meinen Zeitung (MAZ) Alexan­der Gauland, der nun als Spitzenkan­di­dat für die Land­tagswahl antreten wird.  Bei der Grün­dung in Nauen, so berichtete damals die MAZ, waren bere­its Islam­feinde dabei: die ehe­ma­li­gen Frei­heit-Mit­glieder Rain­er van Raem­don­ck und Thomas Jung. 

Lan­desvor­stand und KandidatInnen

Auf die ersten fünf Plätze der Lan­desliste sind geset­zt:
Platz 1: Dr. Alexan­der Gauland 
Platz 2: Dr. Rain­er van Raem­don­ck, Stel­lvertre­tender Lan­desvor­sitzen­der, ehe­mals Mit­glied der islam­feindlichen Partei “Die Freiheit”

Platz 3: Franz Wiese, Mit­glied des Landesvorstands

Platz 4: Sven Schröder, Mit­glied des Landesvorstands

Platz 5: Bir­git Bessin, Mit­glied im Lan­desvor­stand, Kreisvor­sitzende in Teltow-Fläming

Mit­glieder des Lan­desvor­standes sind: Huber­tus Rybak, Matthias Borowiak, Thomas Kühl, Inge Bock, Thomas Jung (Kreisvor­sitzen­der Pots­dam, ehe­mals Lan­desvor­stand der islam­feindlichen Partei “Die Frei­heit”) und Stef­fen Königer (Kreisvor­sitzen­der Pots­dam-Mit­tel­mark, ex-Kan­di­dat für den recht­spop­ulis­tis­chen „Bund Freier Bürg­er“, Autor der salon­faschis­tis­chen “Jun­gen Freiheit”). 

Schwammige Abgren­zung nach Rechts
Trotz der Abgren­zungs­be­mühun­gen zum Neon­azis­mus in Teilen der Bun­despartei ist der Bran­den­burg­er Lan­desver­band gegenüber ehe­ma­li­gen Mit­gliedern aus der extremen Recht­en offen. Neben den genan­nten Ex-“Freiheit”-Leuten über­nahm zeitweise das ehe­ma­lige DVU-Mit­glied Man­fred Friedrich die Funk­tion des Kreis­beauf­tragten für Bran­den­burg an der Havel.

Auch inhaltlich ist die Abgren­zung zu extrem recht­en Posi­tio­nen nicht immer deut­lich. So ist auf der Seite des Kreisver­ban­des Elbe-Elster die Forderung nach einem “Europa der Vater­län­der” zu lesen. Ähn­lich sieht es der stel­lvertre­tender Kreisvor­sitzende der AfD Havel­land, Nor­man Wol­len­zien: “Wichtig ist aus mein­er Sicht, dass die Nation­al­staat­en weit­er­hin erkennbar sind, und die kul­turelle und eth­nis­che Vielfalt in einem Europa der Vater­län­der erhal­ten bleibt”. Ein “Europa der Vater­län­der” kann heutzu­tage nicht mehr als de-Gaulle-Zitat gele­sen wer­den, wird es doch im Parteien­spek­trum son­st nur von NPD und anderen Neon­azis gefordert. Das ver­meintliche Beken­nt­nis zu “eth­nis­ch­er Vielfalt” ist nichts anders als die neurechte Konzep­tion eines Ethno­plu­ral­is­mus, der gern von Vielfalt spricht, aber eigentlich strik­te Homogen­ität will.

 

Ver­staubte PreußenfreundInnen?

Der Lan­desvor­sitzende Gauland griff beim Parteitag selb­st tief in die Gebraucht­parolen-Kiste. Seine Rede been­dete er mit der Foderung: “In den Staub mit all den Fein­den Bran­den­burgs!”. Der Aus­druck stammt von Hein­rich von Kleist und war poli­tis­ches Schlag­wort in Preußen und wurde später in der NSDAP-Pro­pa­gan­da genutzt. Das lässt erah­nen, wie frisch die Konzepte sind, mit der die “Alter­na­tive” in Bran­den­burg Poli­tik machen will. Es ist daher auch nicht ver­wun­der­lich, dass Gauland in sein­er Rede auch auf den ehe­ma­li­gen Preußis­chen Min­is­ter­präsi­den­ten und späteren Reicht­skan­zler Otto von Bis­mar­ck verweist. 

Wahlprogramm“Mut zu Bran­den­burg — boden­ständig und frei leben!“
Dass am let­zten Son­ntag beschlossene Wahl­pro­gramm “Mut zu Bran­den­burg” trägt den Unter­ti­tel “boden­ständig und frei leben!”, dabei ist die Partei sel­ber alles andere als bodenständig. 

Boden­ständig? AfD als Partei der Eliten
Beim Blick auf die Mit­glieder der AfD wird deut­lich, dass es sich keineswegs um eine “Partei der kleinen Leute” han­delt. Neben Dok­torIn­nen und Wirtschaft­spro­fes­sorIn­nen, find­en sich Adlige und reiche UnternehmerIn­nen in Spitzenämtern. Führende Mit­glieder dieses elitären Zusam­men­schlusses sind unter anderem Kon­rad Adam, Mit­glied des AfD-Bun­desvor­standes, der mehrfach die Abschaf­fung des Wahlrechts für Arbeit­slose und Sozialhilfeempfänger_innen forderte. Oder die christliche Fun­da­men­tal­istin Beat­rix von Storch. Die AfD-Europawahlka­n­di­datin will unter anderem die Schulpflicht auflock­ern, um fun­da­men­tal­is­tis­chen Christ_innen zu ermöglichen, ihre Kinder zuhause und bibel­treu zu erziehen. Sie ist bekan­nt als Abtrei­bungs­geg­ner­in und für ihre homo­phoben Positionen.

Eine Analyse der Bun­destagswahl in Bran­den­burg hat ergeben, dass die AfD vor allem in wohlhaben­deren Gegen­den hohe Ergeb­nisse erlangte. In den ländlicheren Kreisen Uck­er­mark und Prig­nitz erre­ichte die AfD dage­gen die schlecht­esten Ergebnisse. 

Frei? AfD als nation­al­is­tis­che Partei
Die AfD spricht sich gegen den Euro aus und für die Wiedere­in­führung der D‑Mark. Laut Europawahlka­n­di­dat Hans-Olaf Henkel könne es zwar kleinere Euro-Ver­bünde geben, dann aber ohne die südeu­ropäis­chen Län­der. Frei sein will die AfD also vor allem von der der ver­meintlichen Schulden­last der Südeu­ropäis­chen Län­der. Ein­herge­ht damit zum einen eine ver­fehlte Krise­n­analyse, die auf der Suche nach ver­meintlichen Sün­den­böck­en ist — Griechen­land, Spanien oder Por­tu­gal — statt die Ursachen und Prob­leme in der Wirtschafts- und Finanzpoli­tik sowie im kap­i­tal­is­tis­chen Sys­tem als Ganzes zu suchen. Und zum anderen zeigt es den nation­al­is­tis­chen Charak­ter der Partei.

Der kon­ser­v­a­tive Pub­lizist Wol­fram Weimer brachte es mit fol­gen­den Worten auf den Punkt: “Uralte nation­al­is­tis­che Reflexe wer­den plöt­zlich wieder wach, man zieht über Europa und Nach­barn und Insti­tu­tio­nen her, man weckt Arro­ganzin­stink­te und Min­der­w­er­tigkeit­skom­plexe, Miss­gun­st und einen poli­tis­chen Ego­is­mus, der tief auf dem 19. Jahrhun­dert kommt, im 20. Jahrhun­dert die großen Katas­tro­phen befördert hat und im 21. Jahrhun­dert bess­er über­wun­den als wieder­belebt gehört.”

Gegen den Sozial­staat und gegen Zuwan­derung
Die “Alter­na­tive für Deutsch­land” spricht sich für den Abbau von Schulden aus. Das soll geschehen durch den Abbau des Sozial­staats und mehr Pri­vatisierung im öffentlichen Sek­tor. Konkret kann das die Stre­ichung von Sozialleis­tun­gen für Erwerb­slose und für Asylbewerber_innen bedeuten. Bei let­zteren meint die AfD “Ein­wan­derung braucht klare Regeln” (Wahlplakat der AfD zur Bun­destagswahl 2013).

Genau genom­men fordert die AfD — eben­so wie auch die NPD — eine Zuwan­derungspoli­tik nach dem Vor­bild der Schweiz. Bun­desparteis­prech­er Bernd Lucke meint: “Unab­hängig vom Inhalt des Schweiz­er Ref­er­en­dums ist auch in Deutsch­land ein Zuwan­derungsrecht zu schaf­fen, das auf Qual­i­fika­tion und Inte­gra­tions­fähigkeit der Zuwan­der­er abstellt und eine Ein­wan­derung in unsere Sozial­sys­teme wirk­sam unterbindet”. In ähn­lich­er Weise äußert sind auch der Kreisver­band Elbe-Elster auf sein­er Inter­net­seite. Dort wird unter­schieden in die Migrant_innen, die Hil­fe bräucht­en und jene, die nach Aus­sage der AfD “gut informiert“ seien und „vor­sor­glich ihre Pässe ver­nicht­en, ihre Iden­tität ver­schleiern um unge­hin­dert ein bis zu 10-jähriges Aufen­thalt­srecht zu erwirken, unsere Sozial­sys­teme unter­wan­dern und oben­drein noch Forderun­gen unter Andro­hung von radikaler Gewalt stellen.” Die Unterteilung in ver­meintlich “nüt­zliche” Migrant_innen und jene, die die Sozial­sys­teme aus­nutzen wür­den, find­en sich von neon­azis­tis­chen bis zu kon­ser­v­a­tiv­en Kreisen.

 

11. Mai in Bernau: Parteien informieren zu Europa !

Anlässlich des Parteitages der “Alter­na­tive für Deutsch­land” möcht­en v.a. junge Men­schen der Parteien zu Europa Rede und Antwort ste­hen. Es wird die Möglichkeit geben, sich über die EU-Poli­tik zu informieren und zu ver­mit­teln, warum Europa für uns alle ein wichtiges Anliegen ist. Dazu laden Sie am Son­ntag ab 9 Uhr vor die Stadthalle Bernau ein. Das Net­zw­erk für Weltof­fen­heit schließt sich mit einem Aktion­s­stand unter dem Mot­to: Schön­er Leben ohne Nazis an und lädt alle ein, sich daran zu beteiligen.

 

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Antifaschismus

Strausberg Nazifrei ruft zu kreativen Gegenaktionen auf!

Die neon­azis­tis­che NPD hat für den 10. Mai 2014 um 10:00 Uhr in Straus­berg Stadt zu ein­er Kundge­bung am Lands­berg­er Tor aufgerufen. Ihre ras­sis­tis­che Mobil­isierung ste­ht im Zusam­men­hang mit den für den 25. Mai anber­aumten Kom­mu­nal- und Europawahlen, für welche die Partei in der Region kan­di­diert. Mit unseren Gege­nak­tio­nen wollen wir deut­lich zum Aus­druck brin­gen: Wir sind die demokratis­che, antifaschis­tis­che Mehrheit. Ob auf der Straße, dem Schul­hof oder im Vere­in: Wir treten Nazis und rechter Ide­olo­gie offen­siv ent­ge­gen. Wir rufen daher alle demokratis­chen Bürg­erin­nen und Bürg­er dazu auf, mit uns am 10.05.2014 um 09:00 am Lands­berg­er Tor in Straus­berg auf die Straße zu gehen. Gemein­sam ver­hin­dern wir, dass Nazis in Straus­berg Fuß fassen kön­nen. Achtet auf weit­ere Ankündigungen.

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Antifaschismus Law & Order

Wahlkampf in Potsdam: grandios gefakte SPD-Plakate, Plakate der AfD fast gänzlich deplakatiert

Hier in Pots­dam ist am 25.05. nicht nur Europa-Wahl son­dern auch gle­ichzeit­ig Kom­mu­nal­wahl. Die ist nicht allen egal. Einige der­er, die diese Stadt zumin­d­est in Teilen einst zu dem gemacht haben, was sie auch heute – zumin­d­est in Teilen – immer noch ist, sind frus­tri­ert. Wenn sie über­haupt noch hier sind. Die Mieten kann man als Nor­malver­di­ener kaum noch zahlen, Orte an denen alter­na­tive Kul­tur damals über­haupt für kul­turelles Leben sorgte, wur­den gnaden­los auf schön geföh­nt und tot­saniert, die Stadt verkommt zum preußis­chen Muse­um, einige gehen weg. Dor­thin wo noch Platz ist für kul­turelle Freiräume. Für bezahlbare Ate­liers, Proberäume, Visio­nen oder gar nur für bezahlbaren Wohn­raum. Prob­leme, wie viele Städte sie halt haben. Man ken­nt das.

Es wäre ver­messen, das nur der SPD ans Knie kleben zu wollen. Auch Die Linke fin­gert hier seit dem Fall der Mauer in der Stadt­poli­tik mit rum, wenn auch nicht immer mehrheits­fähig und schon etwas preußisch zurück­hal­tender als eben die SPD es tut. Die aber bleibt hän­gen, wenn man sich in der Stadt umhört. Ob das fair ist oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Man schwenkt hier nur allzu gerne die Fahne der Sozialdemokratie, die städtis­che Entwick­lung hinge­gen spricht für viele der Alteinge­sesse­nen offen­bar eine andere Sprache.

Vielle­icht wur­den in den let­zten Wochen auch genau deshalb hier von irgendwelchen Leuten Plakate gek­lebt, die Aus­sagen im Namen der SPD ver­bre­it­en, die die SPD so nie von sich geben würde. Auch wenn die kom­mu­nalpoli­tis­che Entwick­lung das dur­chaus ver­muten lassen kön­nte. Die SPD allerd­ings ist über die gefak­ten Plakate alles andere als amüsiert, Vertreter der Linken sprechen von Satire. Wenn man es allerd­ings ganz genau nimmt, ist das sehr viel ern­ster als Satire zu sein ver­sucht. Irgendw­er hat da mit einem 800-Gramm-Ham­mer in Form von in der Stadt gek­lebten DIN-A2 Plakat­en so einiges an Real­ität auf den Kopf getrof­fen. Die SPD kotzt.

… im Regine-Hilde­brandt-Haus [Geschäftsstelle des SPD-Lan­desver­bands Bran­den­burg] an der Friedrich-Ebert-Straße ver­ste­ht man dies­bezüglich nicht mal ein Späßchen. “Das ärg­ert uns enorm, das sind ja schließlich nicht unsere Inhalte, die wir vertreten. Deshalb haben wir Anzeige gegen Unbekan­nt gestellt, wegen uner­laubten Benutzens unseres Logos und wegen Sachbeschädi­gung”, sagte SPD-Unter­bezirks­geschäfts­führerin Nadine Lilien­thal gestern.

 

Ich finde diese Gueril­la-Art im Sinne von “denk mal noch mal drüber nach, was Du hier wählen willst” allerd­ings ziem­lich großar­tig. Wir brauchen viel mehr davon. Auch auf Bun­de­sebene, wenn mich ein­er fragt. Warum auch sollen nur die Parteien ihre Sicht der Dinge auf Wände kleben dür­fen, während das dem Wäh­ler ver­wehrt bleibt und seine Mei­n­ung dazu einzig an der Wahlurne abge­fragt wird?

Aber das ist hier längst nicht alles. Wenn man diesen Artikel der MAZ liest, denkt man ja fast an mafiöse Struk­turen auf Ebene des kom­mu­nalen Wahlkampfes. Denn nicht nur die SPD ist erzürnt, nein, die Eierköppe von der AfD jam­mern gar ein biss­chen. Darüber näm­lich, dass im gesamten Stadt­ge­bi­et fast jedes AfD-Plakat “von sein­er Hal­terung geris­sen und teils in einem solchen Aus­maß demoliert” wor­den sei, “dass eine Wieder­an­bringung nicht mehr möglich ist”, erk­lärt AfD-Sprech­er Den­nis Hohloch und trock­net sich die Tränchen. Auch darüber lacht die Linke, die sich für meinen Geschmack hier viel zu oft hin­ter den anderen zu ver­steck­en ver­sucht, obwohl sie hier Poli­tik sowohl auf Kom­mu­nal- als auch auf Lan­desebene mit­gestal­tet. Wohl auch deshalb kamen bei der let­zten Bun­destagswahl jede Menge Plakat­en des Linken-Kan­di­dat­en abhanden.

Nur die CDU hat keinen Grund zum Weinen, aber die wählt hier eh keiner.

Alles in allem ist auf diese Stadt dann immer noch Ver­lass. Vielle­icht in der Hoff­nung, let­ztlich nicht ganz im preußis­chen Antlitz ersaufen zu müssen.

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Antifaschismus

Ob Fürstenwalde (Spree), Schöneiche oder Strausberg – Kein Ort für Nazis!

Die NPD plant mor­gen, den 08.05.2014, aus­gerech­net am 69. Jahrestag der Befreiung vom Nation­al­sozial­is­mus, im Rah­men ihres Europa- und Kom­mu­nal­wahlkampfes eine Kundge­bung im Stadtzen­trum von Fürsten­walde (Spree). Sie wird erneut ver­suchen, ihre nation­al­is­tis­che und ras­sis­tis­che Het­ze auf die Straße zu tragen.

Das Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“ ruft alle Bürger*innen dazu auf, sich an den geplanten Gegen­protesten zu beteili­gen. Die Gegenkundge­bung in Fürsten­walde (Spree) ist ab 13:30 in der Eisen­bahn­straße vor dem Kaiser­hof angemeldet.

Fürsten­walde (Spree) darf kein Ort für Nazis sein. Gemein­sam wollen wir mit vie­len Antifaschist*innen aus der Region gegen die Kundge­bung der Neon­azis laut­stark protestieren.“ so Janek Las­sau, Sprech­er des Bündnisses.

Auch in Schöne­iche (LOS) plant die NPD ab 11:30 Uhr eine Kundge­bung. Zwei Tage später, am 10. Mai, hat die NPD ab 10:00 Uhr eine Kundge­bung in Straus­berg angemeldet. Das antifaschis­tis­che zivilge­sellschaftliche Bünd­nis „Straus­berg Naz­ifrei“ ruft alle demokratis­chen Bürger*innen dazu auf, am 10. Mai gemein­sam um 09:00 am Lands­berg­er Tor in Straus­berg auf die Straße zu gehen. Das Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“ fordert alle Bürger*innen dazu auf, sich auch in Straus­berg am antifaschis­tis­chen Protest zu beteiligen.

Frank­furt (Oder), den 07.05.2014

Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“

http://kein-ort-fuer-nazis.org/

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Antifaschismus

William, Cynic, Natürlich, Glaskammer, Handstreich

Mar­tin Roll­berg gehört spätestens seit dem Jahr 2006 zu den kon­tinuier­lich arbei­t­en­den Akteur_innen der Pots­damer Neon­az­imusik­szene. Mit seinen ver­schiede­nen Band­pro­jek­ten hat er sich in den ver­gan­genen Jahren in der Szene etabliert, sich einen (bzw. mehrere) Namen gemacht und der Bran­den­burg­er Lan­deshaupt­stadt somit mit zu ihrem heuti­gen Ruf inner­halb der deutschen Recht­sRock­szene ver­holfen. Ende 2012 heißt es dies­bezüglich beim Neon­azi­l­abel Rebel-Records: „Ganz Deutsch­land hört Recht­srock aus Pots­dam“. [1]
Das am 11. März 1985 geborene “Mul­ti­tal­ent” begann im Jahr 2004 seine musikalis­che Kar­riere und ori­en­tierte sich dabei, bis heute, inhaltlich fast auss­chließlich am Nation­al­sozial­is­mus und seinen Aus­prä­gun­gen nach 1945. Die von ihm besun­genen The­men reichen von Liedern über Kam­er­ad­schaft und Sol­da­ten­tum, der Ver­her­rlichung und Ver­harm­lo­sung des NS, Feind­bilder von poli­tis­chen Gegner_innen, anti­semi­tis­chen und ras­sis­tis­chen Pro­jek­tio­nen, bis hin zu emo­tionaleren und per­sön­licheren The­men wie Beziehun­gen und Vater­schaft. Er begann sein Musikpro­jekt als Einzelper­son. Dabei sang er und spielte alle Instru­mente für seine Songs selb­st ein. Seit 2008 ist er auch mit (s)einer Band auf Konz­erten unter­wegs. In let­zter Zeit ver­sucht er sich auch in Fotografie und Bildbearbeitung.

Die Kar­riere eines Neonazi-Musikers

Mar­tin Roll­berg veröf­fentlichte erst­mals Ende 2004 auf dem so genan­nten Sol­i­dar­ität Sam­pler den Titel “Zeig’ dich”. Zu dieser Zeit ori­en­tierte er sich klas­sis­cher­weise am in der Pots­damer Recht­sRock­szene gängi­gen R.A.C. (“Rock against Com­mu­nism”). Doch nicht nur musikalisch war Roll­berg zu dieser Zeit als Neon­azi erkennbar, auch äußer­lich ori­en­tierte er sich zu diesem Zeit­punkt am Neon­aziskin­head-Stil.
Im Jahr 2006 erschien dann seine erste Demo-CD mit dem Titel Die Söhne Pots­dams (DSP). Diese gab er nun unter dem Namen Cyn­ic, zusam­men mit der Band Redrum, das englisch Wort “mur­der” rück­wärts geschrieben, her­aus, in der er eben­falls spielte.

Im Jahr darauf fol­gte dann die zweite Aus­gabe der Die Söhne Pots­dams-Rei­he (DSP II) als Split-CD. Beteiligt daran waren auch die Pots­damer Bands Lost Souls und Blood­shed. Let­ztere ist eines der Band­pro­jek­te von Uwe Men­zel, in dem auch Roll­berg mit­spielt. Das Pots­damer Recht­sRock-Urgestein Men­zel (Geboren 1973) erprobte sich im Alter von 20 Jahren als Musik­er und wurde später mit sein­er Band Prois­senheads, in der er bis 2001 aktiv war, bekan­nt. In der Neon­aziszene trägt er den Spitz­na­men Uwocaust. Die begrif­fliche Nähe zum Holo­caust ist bewusst gewählt und später in seinem Künstler_innennamen aufge­gan­gen. Unter dem Namen Uwocaust und alte Fre­unde gibt er seit 2009 zudem zahlre­iche Songs auf bish­er drei Alben, ein­er EP und mehreren Split-CDs sowie Sam­plern heraus.

Am 07. Feb­ru­ar 2008 kam es im Zuge von Ermit­tlun­gen gegen Mar­tin Roll­berg und seinen Band­kol­le­gen von Redrum zu Haus­durch­suchun­gen bei ihm, einem Band­kol­le­gen und ihres gemein­samen Prober­aums in Bergholz-Rehbrücke. Laut LKA wur­den dabei DVDs, CDs und mehrere Com­put­er sowie mehrere Patro­nen für ein Stur­mgewehr beschlagnahmt. Grund für die Durch­suchun­gen war ein volksver­het­zen­der Cov­er­song der Neon­azi-Band Landser. Der von Redrum gecoverte Song, laut einem Urteil des Amts­gerichts Pin­neberg erfüllt er den Tatbe­stand der Volksver­het­zung, befand sich auf der DVD, die unter anderem bei Mar­tin Roll­berg beschlagnahmt wurde. [2]
Im August 2008 erschien das erste Album von Mar­tin Roll­berg als Cyn­ic mit dem Titel Wach endlich auf. Außer­dem steuerte er zwei Titel für den Berlin-Bran­den­burg 2-Sam­pler bei. Seit diesen Veröf­fentlichun­gen gilt er inner­halb der Neon­aziszene als „fes­ter Bestandteil der höher­w­er­ti­gen Rock­szene“, wie es beim Recht­sRock Blog Punikoff heißt. [3]

Am 31. Okto­ber 2008 spielte Cyn­ic zusam­men mit der Pots­damer Recht­sRock-Band Preussen­stolz und zwei weit­eren Bands in Gen­thin vor ca. 100 Neon­azis ein Konz­ert in der Tanzbar Neue Welt, welch­es als Pri­vat­feier getarnt wurde und mit einem Polizeiein­satz endete. [4] Ein weit­er­er Auftritt fand am 18. Juli 2009 in Berlin mit den Bands White Law (UK) und Pro­pa­gan­da (Hor­b/Baden-Wür­rtem­berg) statt. Im gle­ichen Jahr ist Roll­berg dann mit Cyn­ic und Blood­shed erneut auf dem Die Söhne Pots­dams-Sam­pler (DSP III) zu hören. Erst­mals sind auch die Nachwuchsmusiker_innen von Preussen­stolz auf der Veröf­fentlichung vertreten. [5]

Im Grün­dungs­jahr 2007 der Band Preussen­stolz gab Roll­berg den anderen Mit­gliedern Hil­festel­lung beim Erler­nen ihrer Musikin­stru­mente. Anfänglich über­nahm er sog­ar den Gesang für die Band. Bei einem ihrer ersten Konz­erte im Novem­ber 2007 sang William, wie Roll­bergs Pseu­do­nym in der Recht­sRock­szene lautet, für Preussen­stolz.

Drei Jahre später, im Jahr 2010, erschien dann das zweite Album von Cyn­ic mit dem Namen Rock. In diesem präsen­tieren sich Cyn­ic nun­mehr mit mit­tler­weile fünf Band­mit­gliedern.
Anfang 2011 erstellte Mar­tin Roll­berg dann einen Youtube-Kanal mit dem Namen DSP1933. Da Roll­berg das Ange­bot auf dem Chan­nel, im Gegen­satz zu anderen DSP-Akteur_in­nen, mit seinen Pro­jek­ten klar dominiert, er diesen für seine Pro­mo­tion und son­stige Selb­st­darstel­lung nutzt und er bei allen vier Aus­gaben der DSP-Rei­he als Cyn­ic vertreten war, kön­nen Die Söhne Pots­dams erkennbar als sein Pro­jekt gel­ten.
Im März sorgte Roll­berg dann mit einem für die Recht­sRock­szene eher ungewöhn­lichen Pro­jekt für Auf­se­hen. Unter dem Pseu­do­nym Natür­lich veröf­fentlichte er eine CD, die in der Presse unter dem Begriff “NS-Hip-Hop” ver­han­delt wurde. Die mit men­schen­ver­ach­t­en­den Inhal­ten im Sprechge­sang einge­sun­genen Haus-Maus-Reime haben jedoch aus ras­sis­muskri­tis­ch­er Per­spek­tive mit Hip-Hop, als ursprünglich schwarz­er und wider­ständi­ger Sub­kul­tur depriv­i­legiert­er Schicht­en, unge­fähr soviel zu tun wie Roll­berg und emanzi­pa­torische Rhymes.
Eben­falls 2011 platzierte er noch zwei Songs auf dem Sam­pler Trib­ute to Triebtäter, der als Erin­nerung an die Süd­deutsche Recht­sRock Band Triebtäter veröf­fentlicht wurde.

Das Jahr 2012 war, was den Out­put von Ton­trägern ange­ht, ein äußerst pro­duk­tives Jahr für Mar­tin Roll­berg. Es erschien die vierte Aus­gabe sein­er Die Söhne Pots­dams-Rei­he (DSP IV). Dies­mal steuerten, neben Cyn­ic, erneut Preussen­stolz und Redrum Songs bei. Neu dabei waren Uwocaust und alte Fre­unde und die Band Strong­side.

In Folge eines Rechtsstre­its mit ein­er gle­ich­nami­gen Band änderte Mar­tin Roll­berg seinen Kün­stler­na­men von Cyn­ic zu Hand­stre­ich. Dieser Name wurde im neon­azis­tis­chen Inter­net­fo­rum Thi­azi nach einem Aufruf zur Namensfind­ung angenom­men. Roll­berg führte zwis­chen­zeitlich auch den Namen Glaskam­mer. Eine phonetis­che und begrif­fliche Nähe zur “Gaskam­mer” wird dabei nicht zufäl­lig gewe­sen sein.
Im März veröf­fentlichte er dann unter dem neuen Namen Hand­stre­ich erst eine Pro­mo-CD und anschließend sein drittes Album Wet­t­lauf gegen die Zeit.
Neben seinen CD-Pro­jek­ten schaffte Roll­berg es den­noch auch, Konz­erte zu spie­len. Ein Auftritt führte ihn beispiel­sweise am 05. Mai 2012 nach Leine­felde (Thürin­gen) zum soge­nan­nten Eichs­felder Heimattag der NPD. Dort spielt er Gitarre in der Band Täter­volk und wurde von dieser bei seinen Songs begleitet.

Im Jahr 2013 veröf­fentlichte Roll­berg zusam­men mit dem süd­deutschen Neon­az­imusik­er Dis­szen­siert, der zuvor eben­falls einen Namenswech­sel auf­grund eines ähn­lichen Rechtsstre­its hat­te, das gemein­same CD-Pro­jekt Dis­szen­siert­er Hand­stre­ich beim Neon­azi­l­abel Old­school Records. Hier­bei wur­den sie von den bei­den Szene­größen Michael Reg­n­er, Sänger der als krim­inelle Vere­ini­gung ver­bote­nen Band Landser, und Mar­ci, dem Sänger der Neon­az­iband Täter­volk, gesan­glich unter­stützt.
Seine aktueller Out­put ist auf dem im Jan­u­ar 2014 erschiene­nen Sam­pler Sol­i­dar­ität V zu hören. Auch hier spielte er wieder gemein­sam mit der Band Täter­volk, für die er schon vorher über den DSP-Kanal mit einem Pro­mo-Snip­pet Wer­bung für deren dem­nächst erscheinende CD Musikkrieg machte.
Zusam­men mit sein­er Band arbeit­et Roll­berg zur Zeit als Hand­stre­ich an einem neuen Album, das er unter anderem mit einem Video aus dem Auf­nahmes­tu­dio über seinen Youtube-Kanal bewirbt.

Mar­tin Roll­berg aka Mar­ti Mil­house und William-Art

Anfang 2014 inten­sivierte Roll­berg eben­falls seine Ver­suche sich kün­st­lerisch, über die Musik hin­aus zu betäti­gen. Seit kurzem ist er unter dem Pseu­do­nym Mar­ti Mil­house Pho­tog­ra­phy [6] auf der Inter­net­seite mod­el-kartei [7] zu find­en. Dort präsen­tiert er einige sein­er Arbeit­en und sucht nach Aufträ­gen. Unter dem sel­ben Pseu­do­nym führt er auch eine Face­book-Seite, auf der er eben­falls seine Fotos hochlädt und für sich Wer­bung macht. Bei ein­er der fotografierten Per­so­n­en han­delt es sich um die bekan­nte Pots­damer Neon­azistin Melanie B. Eine weit­ere Face­book-Präsenz, auf der zum Teil diesel­ben Fotos veröf­fentlicht wer­den, läuft unter dem Namen Roll­berg Pho­tog­ra­phy [8] und zeigt sowohl seine als auch die Bilder seines Brud­ers L. Roll­berg.

Die Fotos, die Mar­tin Roll­berg, aka William, macht, wer­den zum Teil von ihm selb­st bear­beit­et und unter dem Namen William-Art auf die Face­book-Seite sein­er Band Hand­stre­ich gestellt. [9]

Eine Dekade Rollberg-Rechtsrock

Seit min­destens zehn Jahren macht und veröf­fentlicht Mar­tin Roll­berg nun Recht­sRock und kon­nte sich in dieser Zeit ungestört und unerkan­nt in Pots­dam bewe­gen. Als Ein-Per­so­n­en-Pro­jekt ges­tartet, kon­nte er in kurz­er Zeit seinen Ein­fluss und Bedeu­tung für die Pots­damer und bun­desweite neon­azis­tis­che Musik­szene enorm aus­bauen. Dies zeigen unter anderem seine Kol­lab­o­ra­tio­nen mit ver­schiede­nen Musikpro­jek­ten, seine zahlre­ichen Beiträge für Recht­sRock-Sam­pler, drei veröf­fentlichte Alben und mehrere Songs für Split-Alben. Auch seine Men­tor-Rolle für die Nachwuchsmusiker_innen von Preussen­stolz verdeut­licht seine wichtige Stel­lung in der regionalen neon­azis­tis­chen Musik­szene.
Bish­er unter bürg­er­lichen Namen unbekan­nt, kon­nte er über min­destens 10 Jahre unbeschw­ert seine Pro­jek­te ver­fol­gen. Es ist höch­ste Zeit, dass sich dies ändert und andere Sait­en für Mar­tin Roll­berg aufge­zo­gen werden.

Disko­grafie:
2004 Sam­pler “Sol­i­dar­ität” als Cyn­ic
2006 Demo-CD “DSP” Cyn­ic, Redrum
2007 Split-CD “DSP II” von Cyn­ic, Lost Souls, Blood­shed
2008 Album “Wach endlich auf” von Cyn­ic
2008 Sam­pler “Berlin-Bran­den­burg 2? – als Pots­damer
2009 Split-CD “DSP III” von Cyn­ic, Preussen­stolz, Blood­shed
2010 Album “Rock” von Cyn­ic
2011 CD von Natür­lich
2011 Sam­pler “Trib­ute to Triebtäter” als Cyn­ic
2012 Sam­pler “DSP IV2 von Cyn­ic, Preussen­stolz, Redrum, Uwocaust und alte Fre­unde, Strong­side
2012 Hand­stre­ich – Pro­mo-CD
2012 Album “Wet­t­lauf gegen die Zeit” von Hand­stre­ich
2012 Sam­pler “Sol­i­dar­ität IV” als Hand­stre­ich
2013 EP “Tra­di­tio schlägt jeden Trend” von Dis­szen­siert­er Hand­stre­ich
2014 Sam­pler “Sol­i­dar­ität V” als Hand­stre­ich & Tätervolk

[1] http://www.rebel-records.com/index.php?section=schallplatten&ur=P
[2] http://www.pnn.de/potsdam/9559/ – erschienen am 08. Feb­ru­ar 2008
[3] http://punikoff.wordpress.com/2012/08/22/handstreich-promo2012/
[4] http://arpu.blogsport.eu/2011/02/26/neonazistisch-musikalisches-treiben-in-potsdam/
[5] http://arpu.blogsport.eu/2011/02/26/neonazistisch-musikalisches-treiben-in-potsdam/
[6] https://www.facebook.com/MartiMilhousePhotograhpy
[7] http://www.model-kartei.de/portfolios/photographer/336482/marti-milhouse-photography/
[8] https://www.facebook.com/RollbergPhoto
[9] https://www.facebook.com/pages/Handstreich-Offizielle-Bandseite/247550388685266

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Antifaschismus

NPD setzt Wahlkampftour fort ?

INFORIOT — Die neon­azis­tis­che NPD hat für dieses Jahr bis zu 100 Kundge­bun­gen angekündigt, um Stim­men für die bevorste­hen­den Wahlen im Mai und Sep­tem­ber zu wer­ben. Nach­dem sie am 1. Mai Ver­samm­lun­gen in Falkensee, Frank­furt (Oder) und Eisen­hüt­ten­stadt und am fol­ge­tag in Hohen Neuen­dorf, Hen­nigs­dorf, Oranien­burg und Zehdenick durch­führte, will sie mor­gen in Schöne­iche ab 11.30 Uhr und in Fürsten­walde ab 13.30h unter dem Mot­to ?“Unsere Heimat, unsere Mark — NPD in die Par­la­mente!?” Kundge­bun­gen abhal­ten. Gegen­proteste soll es hier, wie auch am 1. Mai geben.

Für den Sam­stag kündi­gen die Neon­azis eine weit­ere Kundge­bung in Straus­berg am Lands­berg­er Tor ab 10 Uhr an. Zu Gegen­protesten ruft hier das Bünd­nis ?Straus­berg Naz­ifrei? auf und will sich ab 9 Uhr am geplanten Kundge­bung­sort der NPD ver­sam­meln und sich diesen in den Weg zu stellen.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

NPD mobilisiert zu Kundgebung am 10.Mai nach Strausberg

Die neon­azis­tis­che NPD hat für den 10. Mai 2014 um 10:00 Uhr in Straus­berg Stadt zu ein­er Kundge­bung am Lands­berg­er Tor aufgerufen. Ihre ras­sis­tis­che Mobil­isierung ste­ht im Zusam­men­hang mit den für den 25. Mai anber­aumten Kom­mu­nal- und Europawahlen, für welche die Partei in der Region kandidiert.

Mit unseren Gege­nak­tio­nen wollen wir deut­lich zum Aus­druck brin­gen: Wir sind die demokratis­che, antifaschis­tis­che Mehrheit. Ob auf der Straße, dem Schul­hof oder im Vere­in: Wir treten Nazis und rechter Ide­olo­gie offen­siv entgegen.

Wir rufen daher alle demokratis­chen Bürg­erin­nen und Bürg­er dazu auf, mit uns am 10.05.2014 um 09:00 am Lands­berg­er Tor in Straus­berg auf die Straße zu gehen. Gemein­sam ver­hin­dern wir, dass Nazis in Straus­berg Fuß fassen können.

Achtet auf weit­ere Ankündigungen.

Straus­berg Naz­ifrei ist ein Bünd­nis aus: Parteien, Vere­inen, Ver­bän­den, Unternehmen und Einzelper­so­n­en aus Straus­berg und Umgebung.

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Antifaschismus Law & Order

Teilnehmer der NPD-Kundgebung greifen Gegendemonstranten an

In Frank­furt (Oder) grif­f­en am 1.Mai mehrere Teil­nehmer ein­er NPD-Kundge­bung Gegen­demon­stran­tInnen an. Die Angreifer gin­gen mit Stöck­en und Hol­zlat­ten auf die Demon­stran­tInnen los. Es gab mehrere Ver­let­zte. Eine Per­son musste zur ambu­lanten Behand­lung ins Kranken­haus. Ein mut­maßlich­er Angreifer war Augen­zeu­gen zufolge bere­its an ein­er Attacke auf Gegen­demon­stran­tInnen im ver­gan­genen Jahr bei ein­er NPD-Kundge­bung in Eisen­hüt­ten­stadt beteiligt. Die Polizei, welche die Abreise der Neon­azis begleit­en sollte, stellte dafür nicht aus­re­ichen­den Beamten ab. Offen­sichtlich wurde das Gewalt­poten­zial unter­schätzt: »Spätesten nach dem ersten ver­sucht­en Angriff, hätte die Polizei die Gewalt­bere­itschaft der Neon­azis entsprechend ein­schätzen müssen und diese niemals ohne Polizeibegleitung abziehen lassen dür­fen.« sagt Janek Las­sau für das Bünd­nis »Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)«. Zuvor hat­ten 250 Men­schen den Ver­samm­lung­sort der NPD in der Frank­furter Innen­stadt block­iert. Bere­its hier zeigte sich die Gewalt­bere­itschaft von Kundge­bung­steil­nehmern, welche ver­sucht­en unter Ein­satz von Stöck­en den Weg für Ihren Red­ner Udo Voigt, ehe­ma­liger NPD-Parteivor­sitzen­der, frei zu machen. »Mit dem bru­tal­en Angriff hat die NPD ein­mal mehr ihr wahres Gesicht gezeigt, dass sich hin­ter ver­meintlich­er Bürg­ernähe zu ver­steck­en sucht.« sagt Janek Las­sau für das Bünd­nis »Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)« Drei Beispiele: Für die Kom­mu­nal­wahlen hat die NPD unter anderem Thomas Haber­land für die Stadt Joachim­sthal nominiert. Haber­land set­zte 1992 mit einem Mit­täter die jüdis­che Häftlings­baracke in der Gedenkstätte des Konzen­tra­tionslagers Sach­sen­hausen in Brand. Für die Brand­s­tiftung wurde er zu drei Jahren Haft verurteilt. In Bad Belzig tritt Pas­cal Stolle für die NPD an. Er war 1997 an einem bru­tal­en Über­fall auf Musik­er ein­er Punkband in Pritzwalk beteiligt. Für den Angriff mit einem Base­ballschläger erhielt Stolle eine fün­fjährige Haft­strafe. Im Havel­land ist Michel Müller aufgestellt. Er wurde wegen Bei­hil­fe zu ver­suchtem Mord zu ein­er mehrjähri­gen Haft­strafe verurteilt weil er zum Jahreswech­sel 1999/2000 an ein­er Het­z­jagd auf pak­istanis­che Flüchtlinge in Rathenow beteiligt war. »Die NPD ste­ht für harten Neon­azis­mus. Und zu ihren Meth­o­d­en gehört es offen­bar, auch mit Gewalt gegen ihre Geg­n­er vorzuge­hen«, sagt Ulrike Imhof, Mitar­bei­t­erin der Opfer­per­spek­tive. »Wir sehen die Gefahr, dass es bis zu den Land­tagswahlen zu weit­eren recht­en Angrif­f­en bei Wahlkampfver­anstal­tun­gen kom­men kann.« Die NPD hat angekündigt, im Jahr 2014 ins­ge­samt 100 Kundge­bun­gen in Bran­den­burg zu veranstalten.

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Antifaschismus

Erfolgreicher antifaschistischer Protest — und die NPD zeigt ihr wahres Gesicht!

Die NPD ver­suchte am 1. Mai 2014, dem 10. Jahrestag der EU-Oster­weiterung, ihre men­schen­ver­ach­t­ende und faschis­tis­che Pro­pa­gan­da auf die Straße zu tra­gen. Doch viele Frank­furter Bürger*innen stell­ten sich ihnen laut­stark in den Weg. Bere­its zum drit­ten Mal ver­hin­derte das antifaschis­tis­che zivilge­sellschaftliche Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“ eine Ver­samm­lung der NPD in Frank­furt (Oder). Geplant war die NPD-Kundge­bung gegen 12.30 Uhr, direkt an der Gren­ze, doch bere­its um 11 Uhr block­ierten viele Gegendemonstrant*innen gemein­sam die Gren­zkreuzung. In kürzester Zeit hat­te das Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“ etwa 300 Gegendemonstrant*innen mobil­isiert, die der NPD keinen Raum ließen und die Kundge­bung somit erfol­gre­ich störten. „Wir sind begeis­tert von dem Engage­ment der vie­len Teilnehmer*innen an unserem Protest. Es war uns ein beson­deres Anliegen, dass die NPD nicht direkt an der Grenzbrücke demon­stri­eren kon­nte. Wir sind froh, das geschafft zu haben.“, so Janek Las­sau, Press­esprech­er des Bünd­niss­es. Die Polizei ermöglichte der NPD einen Auswe­i­chort auf der Karl-Marx-Straße, dort wurde sie jedoch von Antifaschist*innen umkreist, so dass ihre Pro­pa­gan­da nicht zu den Passant*innen durch­drang. Die Het­zre­den von Klaus Beier, Lan­desvor­sitzen­dem der NPD, sowie Ron­ny Zasowk, dem stel­lvertre­tenden NPD-Lan­desvor­sitzen­den, und Udo Voigt, dem ehe­ma­li­gen Parteivor­sitzen­den und Europawahl-Spitzenkan­di­dat­en der NPD, wur­den erfol­gre­ich übertönt. Der 1. Mai hin­ter­lässt jedoch auch einen bit­teren Beigeschmack. Bere­its während der NPD-Kundge­bung kam es seit­ens der Neon­azis zu Dro­hun­gen und Angriffsver­suchen auf Gegendemonstrant*innen. Beim Abzug der Neofaschist*innen kam es zu einem mas­siv­en Angriff. Etwa 15 Teilnehmer*innen der NPD-Kundge­bung grif­f­en, mit Stöck­en und Fah­nen­stan­gen bewaffnet, Gegendemonstrant*innen an. Bei dem Angriff wur­den mehrere Per­so­n­en ver­let­zt, eine musste ambu­lant im Kranken­haus behan­delt wer­den. Als die Neon­azis angrif­f­en, waren zunächst keine Polizeikräfte zuge­gen, da die Polizei ver­säumt hat­te, die abziehen­den Neon­azis zu begleit­en. „Spätestens nach dem ersten ver­sucht­en Angriff hätte die Polizei die Gewalt­bere­itschaft der Nazis entsprechend ein­schätzen müssen und diese niemals ohne Polizeibegleitung abziehen lassen dür­fen. Die Ein­satz­pla­nung und Durch­führung der Polizei war zu diesem Zeit­punkt unterirdisch. Mit dem bru­tal­en Angriff hat die NPD ein­mal mehr ihr wahres Gesicht gezeigt, das sich hin­ter ver­meintlich­er Bürg­ernähe zu ver­steck­en ver­sucht.“, so Janek Las­sau, Sprech­er des Bünd­niss­es. Ein bekan­nter Gewalt­täter, der bere­its im let­zten Jahr bei einem Angriff auf Antifaschist*innen während ein­er Kundge­bung der NPD beteiligt war, wurde später in Eisen­hüt­ten­stadt in Gewahrsam genom­men. Frank­furt (Oder), den 06.05.2014

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Antifaschismus

NPD-Tour floppt in Oberhavel

INFORIOT An dem heuti­gen Fre­itag, den 2. Mai, hat die NPD Ober­hav­el mit Hil­fe von Funk­tionären aus Neu­rup­pin und Bernau mehrere Kundge­bun­gen in Hohen Neuen­dorf, Hen­nigs­dorf, Oranien­burg und Zehdenick (OHV) abge­hal­ten. Das Bünd­nis “Ober­hav­el Naz­ifrei” hat­ten in allen vier Städten gegen die Kundge­bun­gen erfol­gre­ich protestiert.

Gegen 9:30 began­nen die Neon­azis den Auf­takt der Tour am Bahn­hof Hohen Neuen­dorf. Unter den zwölf  Kud­nge­bung­steil­nehmerIn­nen waren die Kan­di­datIn­nen des Ober­havel­er Kreis- und Stadtvero­deneten­ver­samm­lun­gen Rober Wolin­s­ki (Vel­ten), Lore Lierse (Müh­len­beck­er Land) sowie Uwe Goßlau (Hen­nigs­dorf). Außer­dem mit dabei waren Dave Trick, Philip Bad­c­zong und Robert Weg­n­er, die bun­desweit als Ord­ner auf Neon­azi-Ver­anstal­tun­gen auftreten. Die Land­taskan­di­datin und Lan­des­geschäfts­führerin Aileen Rokohl war eben­so vor Ort und hielt eine Rede, wie auch Detlef Appel, der außer zu den Kom­mu­nal­wahl auf einen hin­teren Lis­ten­platz zur Europawahl kan­di­diert. Ihnen stell­ten sich in Hohen Neuen­dorf über 60 Gegendemonstrant_innen ent­ge­gen. Trotz schlecht­en Wet­ters umstell­ten sie die Kundge­bung und übertön­ten sie.

Kurz nach 11 Uhr startete die zweite Kundge­bung mit ein­er Pro­voka­tion: Die NPD Mit­glieder woll­ten ihre Kundge­bung vor dem KZ-Denkmal abhal­ten. Die Gegendemonstrant_innen forderten die Polizei auf, die NPD vom Denkmal zu führen. Die Neon­azis fuhren lediglich ihren Lau­ti zur Seite und blieben einige Meter vor den Denkmal ste­hen. 50 Gegendemonstrant_innen, unter ihnen auch der stel­lvertre­tende Min­is­ter­präsi­dent Hel­muth Markow, pfif­f­en die NPD aus. Ihre Reden waren nicht zu ver­ste­hen. Drei Anhänger der neon­azis­tis­chen Partei hiel­ten eine kleinere Kundge­bung in der Berlin­er Straße/ Schul­straße par­al­lel ab.

Ver­spätet traf die NPD um 13 Uhr in Oranien­burg an. Hier wurde sie schon von knapp 40 Gegendemonstrane_innen erwartet. Unter ihnen war auch der Bürg­er­meis­ter Hans-Joachim Laesicke (SPD). Bei ihrer let­zten Sta­tion in Zehdenick wur­den die Neon­azis von weit­eren 30 Protestierer_innen emp­fan­gen. Die NPD-Kundge­bun­gen, die in den Städten Ziesar, Wuster­witz und Lehnin in Pots­dam-Mit­tel­mark stat­tfind­en soll­ten, wur­den am frühen Mor­gen abgesagt.

Bilder: Hohen Neuen­dorf (1), Hen­nigs­dorf (1 2), Oranien­burg (1 2 3), Zehdenick (1 2)

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