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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Der JA zeigen was ein Haken ist

Am 12. Juli um 15:30 Uhr will die bran­den­bur­gis­che JungeAl­ter­na­tive (JungeAlte), die “Jugend”-Organisation der AfD, an ein­er all­ge­mein­poli­tis­chen Podi­ums­diskus­sion, ini­ti­iert vom Landesschüler*innenrat, im Pots­damer Ein­stein-Gym­na­si­um teilnehmen.
Die bran­den­bur­gis­che Vor­fel­dor­gan­i­sa­tion der AfD hat sich in der Ver­gan­gen­heit haupt­säch­lich dadurch her­vor­ge­tan, dass sie am äußeren recht­en Rand der AfD zu Gange war. Sie ist ein nicht unmaßge­blich­er Fak­tor in der Radikalisierung der AfD. Unter anderem hat das JA-Vor­stands-Mit­glied Franz Dusatko an ein­er Aktion der Iden­titären Bewe­gung teilgenom­men und dabei mit­ten in der Nacht hero­is­cher­weise vor der men­schen­leeren CDU-Zen­trale gesessen. Ein wahrer Held der Bewe­gung also! Bis kür­zlich war auch Jean-Pas­cal Hohm, nicht nur Vor­standsmit­glied der Jun­genAl­ten Bran­den­burg oder Teil­nehmer bei der Win­ter­akademie des “Insti­tuts für Staat­spoli­tik” (ein­er soge­nan­nten “Denk­fab­rik” des akademis­chen Recht­saußen-Ran­des) son­dern auch genüßlich am Bier trinken, während fünf Meter neben ihm Cot­tbusser Neon­azi-Hools Hit­ler­grüße im Babels­berg­er Fußball­sta­dion macht­en. Außer­dem beteiligte sich die Führungsriege der bran­den­bur­gis­chen Jun­genAl­ten gemein­sam mit Mit­gliedern der Iden­titären Bewe­gung an ein­er inter­nen Abend­ver­anstal­tung auf dem Gelände ein­er völkischen Burschen­schaft in Berlin. Für diese soge­nan­nte “Jugen­dor­gan­i­sa­tion” gibt es kaum ein “zu ras­sis­tisch” oder “zu men­schen­ver­ach­t­end”, sie nimmt alles mit. Abgren­zung erfol­gt nur, wenn das Bild der “wilden jun­gen radikalen Kon­ser­v­a­tiv­en” in der Öffentlichkeit zu sehr nach Neon­azis­mus riecht. Aber auch dann nicht aus inhaltlichen Grün­den, son­dern wegen der befürchteten schlecht­en PR.
Es gehört also eine enorme Por­tion poli­tis­ch­er Igno­ranz (oder eben ein grund­sät­zlich­es Wohlwollen gegenüber den Posi­tio­nen der Jun­genAl­ten) dazu, dieser durch und durch ras­sis­tis­chen und völkisch-nation­al­is­tis­chen Organ­i­sa­tion ein Podi­um zu bieten. Darauf haben wir mal so gar keinen Bock, wed­er am Einstein-Gymnasium
noch ander­swo. Und wenn wir keinen Bock auf Dinge haben, find­en diese, real­is­tisch betra­chtet, nur sel­ten so statt wie von Seit­en der Rassist_innen geplant. Viel mehr Worte brauchen wir dazu auch eigentlich nicht mehr zu ver­lieren, oder? Wir wis­sen doch alle, was zu tun ist.
Gegen völkischen Wahn und mörderischen Rassismus!
Gegen den ras­sis­tis­chen Normalzustand!

#G20-After­show
#Block­ade-After­hour
#Pots­dambleibt­sta­bil

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(Anti-)Rassismus Law & Order

Kein guter Tag für den Diskriminierungsschutz in Brandenburg

Mit großer Ent­täuschung nimmt die Antidiskri­m­inierungs­ber­atung des Vere­ins Opfer­per­spek­tive zur Ken­nt­nis, dass die SPD-Frak­tion des Lan­destages sich gegen die Ein­führung eines Lan­desan­tidiskri­m­inierungs­ge­set­zes für Bran­den­burg stellt. „Damit vergibt die SPD die große Chance, wirk­same Rechts­grund­la­gen für den
Diskri­m­inierungss­chutz im Bere­ich der öffentlichen Ver­wal­tung zu schaf­fen. Die hier beste­hende Schut­zlücke, die nur auf Lan­desebene geschlossen wer­den kann, wird fortbeste­hen. Das Land stiehlt sich aus der Ver­ant­wor­tung, weil es sich weigert, Regelun­gen zum Diskri­m­inierungss­chutz einzuführen, die für Pri­vat­per­so­n­en auf der
Grund­lage des AGG seit über 10 Jahren verbindlich sind.“, so Cristi­na Martín von der ADB.
Der Antidiskri­m­inierungs­ber­atung begeg­nen in der Prax­is immer wieder Fälle, bei denen Betrof­fene von Diskri­m­inierungser­fahrun­gen bei öffentlichen Stellen, z.B. bei Sozialämtern oder in Schulen bericht­en. Zwar sind diese Stellen auf­grund des All­ge­meinen Gle­ich­be­hand­lungs­grund­satzes zu diskri­m­inierungs­freien Handlungen
verpflichtet, jedoch lässt sich diese Verpflich­tung in der Prax­is weitaus schwieriger durch­set­zen, als gegenüber Pri­vat­per­so­n­en oder Unternehmen.
Durch die Ablehnung eines LADG wird es nun auch keine Verpflich­tung zu soge­nan­nten pos­i­tiv­en Maß­nah­men geben, mit denen Diver­sität und Chan­cen­gle­ich­heit auf struk­tureller Ebene gefördert wer­den. Im Hin­blick auf die 2013 in die Lan­desver­fas­sung einge­führte Anti­ras­sis­musklausel ist auch dies eine Ent­täuschung. Vor diesem Hin­ter­grund weit­er­hin von Willkom­men­skul­tur sprechen zu wollen, zeigt inwiefern die Bran­den­burg­er SPD-Frak­tion die Leben­sre­al­ität von Bürger*innen, die von ras­sis­tis­ch­er Diskri­m­inierung betrof­fen sind, verken­nt. Denn insti­tu­tionelle Diskri­m­inierung ist das größte Hin­der­nis zur Ver­wirk­lichung ein­er solchen Willkom­men­skul­tur. Ab heute darf dank dieser Entschei­dung der SPD-Frak­tion des Lan­destages nur von ein­er im Wesentlichen abgeschwächt­en Willkom­men­skul­tur die Rede sein.

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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration

Asylbewerberleistungsgesetz diskriminiert und muss abgeschafft werden

In Bran­den­burg sind Flüchtlinge immer wieder von willkür­lichen Leis­tungskürzun­gen betroffen.
Die Ini­tia­tive „Willkom­men­skreis Neuhard­en­berg“ und betrof­fene Flüchtlinge protestieren in dieser Woche gegen die rechtswidri­gen Kürzun­gen in ihrem Land­kreis. Der Flüchtlingsrat fordert sofor­tige Ein­stel­lung migra­tionspoli­tisch motiviert­er Leistungskürzungen.
Sozialämter in Bran­den­burg schikanieren Geflüchtete immer wieder mit Kürzun­gen der Sozialleis­tun­gen bis weit unter das men­schen­würdi­ge Exis­tenzmin­i­mum. Im Land­kreis Märkisch-Oder­land etwa wur­den Flüchtlinge über Monate mit willkür­lichen Leis­tungskürzun­gen durch das Sozialamt kon­fron­tiert. Hier wiegen die Schika­nen beson­ders schw­er: Das Sozialamt ver­weigerte die Zahlung auch nach Auf­forderung durch das Sozial­gericht zur entsprechen­den Leis­tungser­bringung. Die Ini­tia­tive „Willkom­men­skreis
Neuhard­en­berg“ und betrof­fene Flüchtlinge ver­anstal­ten diese Woche Aktion­stage vor dem Sozialamt, um sich gegen die ver­schiede­nen willkür­lichen Maß­nah­men der Behörde zu wehren.
Auch in anderen Land­kreisen erhal­ten Geflüchtete mas­siv gekürzte Leis­tun­gen oder sog­ar nur Warengutscheine, weil ihnen zum Beispiel bere­its von einem anderen EU-Mit­gliedsstaat ein Aufen­thalt­srecht gewährt wurde. Sie sollen in Län­der wie Bul­gar­ien oder Ital­ien zurück­kehren, in denen ihnen Men­schen­rechtsver­let­zun­gen dro­hen. Immer wieder stop­pen Gerichte deswe­gen Abschiebun­gen in diese Län­der. Die Leis­tun­gen wer­den den­noch ver­fas­sungswidrig gekürzt, obwohl noch nicht klar ist, ob die Betrof­fe­nen Deutsch­land über­haupt wieder ver­lassen müssen.
Dem Gedanken, es gäbe ein Exis­tenzmin­i­mum unter­halb des Exis­tenzmin­i­mums, hat das Bun­desver­fas­sungs­gericht im Juli 2012 eine gründliche Absage erteilt. Das Grun­drecht auf ein men­schen­würdi­ges Exis­tenzmin­i­mum ist migra­tionspoli­tisch nicht zu rel­a­tivieren. Den­noch kürzen Sozialämter die Leis­tun­gen, etwa wenn es um die Mitwirkung an der eige­nen Abschiebung geht, immer wieder pauschal. Dabei wird häu­fig der Einzelfall außer Acht gelassen und zuweilen über­schre­it­en die Ämter, wie in Märkisch-Oder­land geschehen, ihre Kom­pe­ten­zen. Die Prax­is, Leis­tun­gen bei so genan­nter Nicht-Mitwirkung zu kürzen, die häu­fig nicht selb­st son­dern durch Botschaften und Behör­den ver­schuldet ist, kann auch Flüchtlinge aus Afghanistan tre­f­fen, denen eine Abschiebung ins Kriegs­ge­bi­et dro­ht. Die Leis­tung­sein­schränkung führt häu­fig dazu, dass die Betrof­fe­nen ihre AnwältIn­nen nicht mehr bezahlen kön­nen und damit ihren Rechts­bei­s­tand verlieren.
Nur eine Abschaf­fung des Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­set­zes und eine Eingliederung der Flüchtlinge in das Sys­tem der Sozial­hil­fe bzw. des Arbeit­slosen­geldes II kön­nen die jahre­lange Diskri­m­inierung von Flüchtlin­gen been­den und deren gesellschaftliche Teil­habe von Anfang an ermöglichen. Diese Forderung stellt nicht nur der Flüchtlingsrat, son­dern in Rich­tung Bund auch das Land Bran­den­burg. Den­noch toleriert die Lan­desregierung, wie bere­its im let­zten Jahr in Ostprignitz-Ruppin
geschehen (Link),
rechtswidrige und migra­tionspoli­tisch motivierte Leis­tungskürzun­gen im eige­nen Bun­des­land, die in die Grun­drechte der betrof­fe­nen Men­schen ein­greifen. Der Flüchtlingsrat Bran­den­burg fordert die Lan­desregierung daher auf, das ver­fas­sungsrechtliche Urteil zur Bes­tim­mung des Exis­tenzmin­i­mums ernst zu nehmen, die Abschaf­fung des Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­set­zes vehe­ment einzu­fordern sowie im Rah­men ihrer Möglichkeit­en dafür zu sor­gen, dass die schikanöse Prax­is der
betr­e­f­fend­en Sozialämter im Land ein Ende hat.
Die Aktion­stage am 3., 4. und 6. Juli 2017 find­en jew­eils von 08:00 bis 15:00 Uhr vor dem Sozialamt Seelow in 15306 Vier­lin­den, OT Diedersdorf/
Wald­sied­lung statt
,
siehe: Link
Über­sicht über die Geset­zes­grund­lage: Hier

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Law & Order

Rechter Eskalation entgegen treten – Cottbus für alle!

Um ein Zeichen für ein weltof­fenes Cot­tbus zu set­zen find­et am 27.6. ab 19.00 Uhr eine Demon­stra­tion unter dem Mot­to „Cot­tbus für alle!“ statt, Start­punkt ist der Bran­den­burg­er Platz. Für die Demon­stra­tion berufen sich die Organisator*innen (Pri­vat­per­so­n­en) auf die „Cot­tbuser Erk­lärung“. Diese wurde 2015 ver­ab­schiedet, um ein Zeichen gegen einen sich in Cot­tbus etablieren wol­len­den Pegi­da Ableger zu set­zen. Die Demon­stra­tio­nen von Zukun­ft Heimat und Pegi­da Dres­den lassen ein Han­deln auf Grund­lage der Erk­lärung nun wieder notwendig erscheinen.
„Wir beobacht­en mit Sorge, dass auf den Demon­stra­tio­nen von Zukun­ft Heimat frem­den­feindliche und ras­sis­tis­che Ansicht­en vor­ge­tra­gen wer­den und dass auch zahlre­iche Neon­azis an den Aufzü­gen teil­nehmen. Von einem harm­losen Bürg­ervere­in kann hier keines­falls die Rede sein!“, so Lothar Judith vom Cot­tbuser Auf­bruch, der die Demon­stra­tion unterstützt.
Im Umfeld der Demon­stra­tio­nen von Pegi­da Dres­den und Zukun­ft Heimat in Cot­tbus entwick­elt sich zunehmend ein Kli­ma der Gewalt. Beson­ders absurd sind Äußerun­gen von „Zukun­ft Heimat“ in Bezug auf ihre ange­bliche Fried­fer­tigkeit in der Erre­ichung ihrer men­schen­ver­ach­t­en­den Ziele. Bei den bish­eri­gen Demon­stra­tio­nen waren sowohl bekan­nte Neon­azis anwe­send, u.a. der stel­lvertre­tende NPD Bun­desvor­sitzende Ron­ny Zasowk, als auch gewalt­bere­ite Per­so­n­en. Im Umfeld der Demon­stra­tion gab es mindestens
zwei gewalt­tätige Über­griffe auf Men­schen, die am Rande der Route friedlich ihre Mei­n­ung kund tat­en. Auch weit­ere Pro­voka­tio­nen und Über­griffe in der Innen­stadt, bspw. gegenüber Flüchtlin­gen, scheinen gewollt, um die poli­tis­che Sit­u­a­tion zu eskalieren und sich selb­st poli­tisch als Ord­nungskraft zu profilieren.
„Die Teil­nehmenden der Zukun­ft Heimat-Demon­stra­tio­nen schaf­fen erst Prob­leme, um sich dann selb­st als Lösung anzu­bi­eten – das ist eine durch­schaubare Strate­gie. Wir wollen ein Zeichen set­zen und Sol­i­dar­ität mit den Opfern zeigen.“, erk­lärt eine der mitor­gan­isieren­den Pri­vat­per­so­n­en, die namentlich nicht genan­nt wer­den möchte.
Die Demon­stra­tion “Cot­tbus für alle!” führt vom Bran­den­burg­er Platz über den Stadthal­len­vor­platz zur Uni­ver­sität. Ver­schiedeneRed­ner­In­nen sind ange­fragt. Demon­stri­er­twer­den soll für eine weltof­fene Stadt Cot­tbus, in der jede*r indi­vidu­ell und frei entschei­den kann, wie sie*er leben möchte, ohne dafür durch Neon­azis bedro­ht zu werden.
Hin­ter­grund:
„Cot­tbus für alle!“ war das Mot­to ein­er Demon­stra­tion im Jahr 2015, die durch Pri­vat­per­so­n­en ins Leben gerufen wurde, um gegen die einzige Pegi­da-Demo in Cot­tbus (Cogi­da) zu demon­stri­eren. Die „Cot­tbuser Erk­lärung“ wurde unterze­ich­net von: Cot­tbuser Auf­bruch, Cot­tbus Naz­ifrei, Jörg Stein­bach (Präsi­dent BTU C‑S), Hol­ger Kelch (Ober­bürg­er­meis­ter Cot­tbus), Studieren­den­rat der BTU C‑S,verschiedene Organ­i­sa­tio­nen und Pri­vat­per­so­n­en. Die Cot­tbuser Erk­lärung kann aufgerufen wer­den unter:
Cot­tbuser Erklärung

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Arbeit & Soziales Bildung & Kultur Flucht & Migration

Memorandum der Flüchtlingsselbstorganisationen aus Brandenburg

Bran­den­burg Refugee Action Days (18.–20.6. 2017)
Zusam­men für eine stärkere (Zivil-)Gesellschaft

Heute am 20. Juni, dem inter­na­tionalen Welt­flüchtlingstag, möcht­en wir Geflüchtete in Bran­den­burg unsere Stim­men erheben und auf unsere Lebens­be­din­gun­gen hier in Bran­den­burg aufmerk­sam machen. In den let­zten drei Tagen haben wir gezeigt wie wir mit unseren Kom­pe­ten­zen und Kapaz­itäten Teil der Zivilge­sellschaft in Bran­den­burg sind und zu ihr beitragen.
Wir möcht­en heute auch aufzeigen, mit welchen Schwierigkeit­en wir in Bran­den­burg kon­fron­tiert sind. Außer­dem möcht­en wir klar sagen, dass keine politischen
Vere­in­barun­gen mit Dik­ta­toren (unter anderem aus den Län­dern aus denen wir kommen)getroffen wer­den sollen (Türkei-Abkom­men, Abkom­men mit Libyen und anderen Staat­en in Nordafri­ka um Flüchtlinge aufzuhal­ten). Es sollte keinen Nation­al­is­mus mehr geben, dafür gle­iche Rechte und Chan­cen für alle. Men­schen­rechte müssen respek­tiert wer­den um zusam­men eine stärkere Zivilge­sellschaft aufzubauen. Daher bit­ten wir Sie, die fol­gen­den Punk­te zur Ken­nt­nis zu nehmen:
DAS RECHT ZU BLEIBEN
Es ist inakzept­abel dass einem Geflüchteten in Bran­den­burg, der über zwei Jahre hier gear­beit­et und Steuern bezahlt hat, plöt­zlich die Arbeit­ser­laub­nis ent­zo­gen wird und abgeschoben wer­den soll.
Es ist nicht akzept­abel, dass einem Geflüchteten Hoff­nung auf eine Kar­riere durch einen Aus­bil­dungsplatz gemacht wird, bloß um ihm dann später einen Ablehnungs­bescheid zukom­men zu lassen welch­es ihn zum Ver­lassen des Lan­des auf­fordert. Wir fordern für alle Geflüchteten die eine Aus­bil­dung machen das Recht zu bleiben.
ABSCHIEBUNG
Wir sind gegen alle Abschiebun­gen, ins­beson­dere in Län­der die von Dik­ta­toren regiert wer­den, Län­der in denen es schlimme Men­schen­rechtsver­let­zun­gen gibt, Län­der die den Tod bringen.
Die Dublin-Verord­nung ist eine europäis­che Verord­nung, aber ihre Anwen­dung vari­iert von einem Bun­des­land zum anderen. Wir bit­ten den Land­tag Bran­den­burg zur
Ken­nt­nis zu nehmen, dass diese Verord­nung Mil­lio­nen Geflüchtete physisch und psy­chisch stark belastet, Fam­i­lien und die Zukun­ft viel­er dadurch zer­stört wer­den. Wir fordern das Land Bran­den­burg daher auf, die Anwen­dung dieser Verord­nung einzustellen.
LEBENSBEDINGUNGEN DER GEFLÜCHTETEN IN BRANDENBURG VERBESSERN
Hoher bürokratis­ch­er Aufwand: Wir sind gegen den hohen bürokratis­chen Aufwand für Geflüchtete, mit dem sie im Asyl­prozess, bei der Arbeits- und Woh­nungssuche und im
Inte­gra­tionsprozess kon­fron­tiert werden.
Wir sind gegen die Iso­la­tion in Heimen, gegen lan­gen Aufen­thalt in Heimen und wir beste­hen auf dem Recht schnell eine eigene Woh­nung beziehen zu dür­fen. Es braucht eine bessere Wohnungspolitik.
Wir fordern ins­beson­dere den Schutz von Frauen und Kindern, Kinder­rechte müssen gewährleis­tet wer­den, durch die Umge­bung in der sie sich befind­en und ihre
Wohn­si­t­u­a­tion, denn Kinder sind die Zukun­ft. Sie soll­ten nicht in Heimen leben müssen.
Für eine bessere Inte­gra­tion ist das Erwer­ben von Sprachken­nt­nis­sen beson­ders wichtig aber lei­der wir müssen fest­stellen, dass der Zugang zu Sprachkursen in
vie­len Teilen Bran­den­burgs auch für Geflüchtete die für sich eine Bleibeper­spek­tive sehen, immer noch stark begren­zt ist. Wir fordern Zugang zu Sprache für ALLE
Geflüchteten.
Der Zugang zu medi­zinis­ch­er Ver­sorgung hat sich in der let­zten Zeit für Geflüchtete verbessert. Allerd­ings wird in vie­len Land­kreisen Bran­den­burgs immer noch dem
Heim­leit­er oder dem Sozialamt die Entschei­dung über­lassen darüber zu urteilen, wie krank ein Geflüchteter ist, bevor ein Behand­lungss­chein aus­gestellt wird. Wir fordern gle­ichen Zugang zu medi­zinis­ch­er Ver­sorgung für Geflüchtete in Bran­den­burg, ins­beson­dere auch für von Trau­ma­ta betroffene.
Der poli­tis­che Diskurs über die Erteilung oder die nicht Erteilung von Bleiberecht, welche eine Ein­teilung und gute und schlechte, intel­li­gente und nicht
intel­li­gente Geflüchtete mit sich bringt, hier­ar­chisiert die Geflüchteten. Dies kann am unter­schiedlichen Umgang mit Geflüchteten durch die Secu­ri­ty und andere Mitar­bei­t­ende in den Heimen beobachtet wer­den. Auch die Geflüchteten verin­ner­lichen die Hier­ar­chisierung. Diese Tren­nun­gen und Regeln sind inakzept­abel, da es Geflüchtete die sich bere­its in ein­er schwieri­gen Sit­u­a­tion befind­en mit ein­er noch explo­siv­eren Umge­bung kon­fron­tiert. Wir fordern gle­iche Rechte für alle.
Inter­net­zu­gang für Geflüchtete
Inter­net­zu­gang ist heute im 21. Jahrhun­dert eigentlich kein Luxus mehr. Aber für die Bewohner*innen viel­er Heime in Bran­den­burg, in denen sie ohne­hin schon weit weg von allem anderen isoliert sind, ist Inter­net tat­säch­lich immer noch ein Luxus. Und selb­st wenn Geflüchtetenselb­stor­gan­i­sa­tio­nen anbi­eten, dort kosten­losen Inter­net­zu­gang zur Ver­fü­gung zu stellen, wird dies abgelehnt oder wieder zum gehen aufge­fordert (z.B. das Inter­net­café in Eisen­hüt­ten­stadt). Inter­net ist ein Recht, es ist nicht teuer dies für die Geflüchteten zu Ver­fü­gung zu stellen, aber trotz­dem wer­den manche Geflüchteten in ihren Heimen dazu aufge­fordert jeden Monat 20 Euro für eine schlechte Inter­netverbindung zu bezahlen. Heim­be­treiber soll­ten unter Druck geset­zt wer­den um Organ­i­sa­tio­nen die Bere­it­stel­lung von kosten­losem Inter­net zu erlauben.
Die Stim­men von Geflüchteten und Geflüchtetenor­gan­i­sa­tio­nen müssen lauter wer­den. Ihnen sollte Gehör geschenkt und ihre Struk­turen unter­stützt wer­den, da sie die Brücke zu den Entscheidungsträger*innen darstellen.
Say it loud and say it clear — Refugees are wel­come here.
Um gemein­sam eine stärkere (Zivil-)Gesellschaft aufzubauen.

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Antifaschismus

Rechtsoffenes Querfront-Festival “Pax Terra Musica” findet statt

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Trotz mas­siv­er Kri­tik und der Absage viel­er Aussteller und Bands soll das Quer­front-Fes­ti­val “Pax Ter­ra Musi­ca” am kom­menden Woch­enende im bran­den­bur­gis­chen Niedergörs­dorf wie geplant stat­tfind­en. Allerd­ings haben die Ver­anstal­ter ihre Besuch­er-Erwartun­gen inzwis­chen deut­lich nach unten kor­rigiert. Statt der ursprünglich angestrebten 5000 Gäste wird jet­zt, wie am Rande des offiziellen Vor­bere­itungstr­e­f­fens bekan­nt wurde, nur noch mit rund 600 gerech­net. Das ist für die Ver­anstal­ter ver­heerend, da sie min­destens 3000 zahlende Gäste benöti­gen, um alle getätigten Aus­gaben wieder reinzuholen.
Der Ver­such, unter dem irreführen­den Etikett “Friedens­be­we­gung” Massen anzu­lock­en, ist damit schon jet­zt gescheit­ert. Statt einem sat­ten Plus und vie­len jun­gen Leuten, die sich als Nach­wuchs rekru­tieren lassen, dro­hen nun eine finanzielle Katas­tro­phe sowie ein ödes Woch­enende, an dem die Aluhut-Szene im eige­nen Saft schmort.
Unter­dessen ist ein Mit­glied aus dem engen Zirkel des “Pax Ter­ra Musica”-Orga-Teams am ver­gan­genen Sam­stag bei der Demo der recht­sex­tremen Iden­titären durch Berlin mit­ge­laufen. Ein weit­er­er teilt auf Face­book Beiträge der Iden­titären und des recht­en Com­pact-Mag­a­zins. Malte Klin­gauf, Ini­tia­tor des Fes­ti­vals, will die bei­den jedoch nicht aus dem Orga-Team auss­chließen und beteuert, man sei keineswegs Rechts.
Etliche Bands und Grup­pen, die vom wahren Charak­ter der Ver­anstal­tung erfuhren, haben ihre Teil­nahme abge­sagt, weil sie mit Quer­front nix zu tun haben wollen. Darunter: Chef­boss, Simon Gro­hé, Itchy Poopzkid, EO!, Strom & Wass­er, Pas­cale Voltaire, Tom Thaler & Basil, ÖDP, V‑Partei, Mega Mega, Ante Per­ry und Jonas Saal­bach. Nicht abge­sagt haben diverse Truth-Rap­per, die DKP und eine Hüpfburg.
Zur inhaltlichen Aus­rich­tung: In einem neuen Video behauptet Christoph Hörs­tel, dessen Kle­in­st­partei “Deutsche Mitte” auf dem Fes­ti­val promi­nent vertreten sein wird, dass der Anschlag vom Berlin­er Bre­itschei­d­platz fin­giert ist. Polizis­ten hät­ten Beweis­mit­tel dort aus­gelegt. Das passt gut zu Hörs­tels The­o­rie, unter den 2015 nach Deutsch­land gekomme­nen Geflüchteten befän­den sich „30000 Ter­ror­is­ten, Häuserkämpfer und Mörder“. Dahin­ter stecke Angela Merkel, die in Deutsch­land einen Bürg­erkrieg aus­lösen müsse, um das Land kaputt zu machen. Das sei näm­lich die Bedin­gung, damit sie später UNO-Gen­er­alsekretärin wer­den könne.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Law & Order

Auf­ruf der Uhlandstraße-24 zur Recht auf Bleiben-Demo

Pots­dam, Stadt der Tol­er­anz, der Mil­lionäre und Mäzene, wo jed­er nach sein­er Façon selig wer­den solle – das ist das Bild, das Poli­tik und Medi­en gerne von dieser Stadt zeich­nen. Die Gren­zen dieses idyl­lis­chen Bildes wer­den bei Bedarf aber schnell mal klargemacht. Und nun ist es mal wieder soweit. Ja, wir haben Flüchtlinge aufgenom­men; ja, wir haben ihnen unsere alten Klam­ot­ten geschenkt und ja, wir haben uns gut gefühlt – nun aber reicht es. Weg sollen sie, die Men­schen aus den „sicheren Drittstaat­en“, die „Wirtschafts­flüchtlinge“, die „Dublin­fälle“. Und das möglichst schnell. Ger­ade wird auch in Pots­dam die Infra­struk­tur geschaf­fen, um die anstehenden
Massen­ab­schiebun­gen zu organ­isieren und die Abschot­tung der Fes­tung Europa noch ein wenig effizien­ter zu machen.
Legit­imiert wird das von tol­er­an­ten und friedlichen Demokrat*innen, die auch gegen NPD und AfD sind – gerne mit der Begrün­dung, dass man Platz schaf­fen müsse, für jene, die wirk­lich ver­fol­gt wer­den. Und es wird geglaubt, dass man mit Aus­reiseprämien und Abschiebun­gen, höheren Zäunen, Flüchtlingsabkom­men und ein biss­chen Entwick­lung­shil­fe die Lage wieder beruhi­gen könne, ohne sich die Hände allzu schmutzig zu machen.
Doch dem ist nicht so. Das Wüten der kap­i­tal­is­tis­chen Ökonomie hat uns einen gründlich ver­wüsteten Plan­eten hin­ter­lassen, das Glücksver­sprechen der bürg­er­lichen Gesellschaft ist spätestens seit 1990 kassiert. Die von den kap­i­tal­is­tis­chen Großmächt­en – Deutsch­land seit knapp drei Jahrzehn­ten ganz vorn mit dabei – niederkonkur­ri­erten Nation­alökonomien brechen zusam­men und mit ihnen ihre staatlichen Hüllen. Die Zukun­ft­saus­sicht­en für immer größere Teile der Welt­bevölkerung sind irgend­wo zwis­chen Sub­sis­ten­z­land­wirtschaft und Bürg­erkrieg ange­siedelt. Die Flucht davor kann nur ein Ziel ken­nen: in die Zen­tren der kap­i­tal­is­tis­chen Wirtschaft; dahin, wo man hof­fen kann, noch etwas mehr als das nack­te Über­leben zu finden.
Unter diesen Bedin­gun­gen heißt Abschiebung und Abschot­tung Massen­mord, ob auf dem Mit­telmeer, der Ägäis oder in den Lagern Griechen­lands und in der libyschen Wüste, ob vor Zäunen und Mauern oder auf den ver­schneit­en Straßen des Balka­ns, ob auf ein­er Mül­lkippe im Koso­vo oder in den Slums von Lagos.
Wir ste­hen – wie andere Grup­pen und Pro­jek­te in dieser Stadt – in der Tra­di­tion ein­er Bewe­gung, die Frei­heit und ein gutes Leben für alle ein­forderte und die wusste, dass man das nicht geschenkt bekommt, son­dern selb­st erledi­gen muss. Deswe­gen ste­hen wir auf gegen Abschiebe­haft und Lager, gegen Dublin­IV und Euro­pean Home­care, gegen Fron­tex und Aus­län­der­be­hörde. Und deswe­gen wis­sen wir, dass es damit noch lange nicht getan ist.
Kommt zum „die freaks for­mer­ly known as squatters“-Block auf der “Für das Recht, zu kom­men, zu gehen und zu bleiben”-Demo am 18.03.2017 in Pots­dam, 15.00 Uhr Nauen­er Tor.
Eine andere Welt ist nötig!

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Antifaschismus Bildung & Kultur Law & Order

Verdeckte Ermittler in Sozialen Bewegungen”

Der Utopia e.V. lädt am Fre­itag, den 10.03.2017, 18 Uhr zu der Ver­anstal­tung „Spion*in unter Freund*innen: Verdeck­te Ermit­tler in Sozialen Bewe­gun­gen“ im Kon­tak­t­laden des Vere­ins ein.
Fälle von verdeck­ten Ermittler*innen wie Simon Bren­ner, Iris Plate, Maria Böh­michen und Mark Kennedy tauchen in trau­riger Regelmäßigkeit in der Geschichte des poli­tis­chen Aktivis­mus auf. Doch was sind ihre Meth­o­d­en und wie gehen sie vor, um Ver­trauen zu weck­en und Fre­und­schaften zu schließen? Darüber wollen wir mit Jason Kirk­patrick sprechen und wollen auch einige falsche Vorstel­lun­gen über Spitzel entlarven.
Jason war lange Zeit mit Mark Kennedy befre­un­det, der als verdeck­ter Ermit­tler in die englis­che Klimabe­we­gung eingeschleust wurde. Darüber hin­aus beschäftigte sich Mark Kennedy auch mit der Anti-G8 Protest­be­we­gung im Jahr 2007, sowie mit der Antifa- und Tier­rechts-Bewe­gung. Jason ist auch ein­er von 170 Zeug*innen gegen Spitzel für den unab­hängi­gen “Unter­suchungsauss­chuss zu verdeckten
Ermittler*innen” (“Under­cov­er Polic­ing Inquiry” — UCPI.org.uk). Jason zeigt auch kurze Auss­chnitte seines aktuellen Doku­men­tarfilm-Pro­jek­tes Spied Upon (SpiedUpon.com).
„Der Utopia e.V. empfind­et sich als Teil ein­er linken Bewe­gung, lei­der bleibt es da nicht aus, sich auch mit solchen Unter­wan­derungsver­suchen auseinan­derzuset­zen.“, so Janek Las­sau für den Utopia e.V.
Die Ver­anstal­tung find­et in den Räum­lichkeit­en des Vere­ins, Berlin­er Str. 24 statt und wird unter­stützt durch die Rosa-Lux­em­burg-Stiftung Bran­den­burg, Region­al­büro Cottbus.
Verdeckte Ermittler in Sozialen Bewegungen

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration

Diskriminierung erkennen und bekämpfen. Eine Handreichung für Vermieter*innen, Beratungsstellen und Betroffene

Die Antidiskri­m­inierungs­ber­atung Bran­den­burg der Opfer­per­spek­tive e.V. veröf­fentlicht eine Han­dre­ichung zu diskri­m­inieren­den Prax­en auf dem Woh­nungs­markt, mit der sie Vermieter*innen, Beratungsstellen und Betrof­fene über Rechts­grund­la­gen und Hand­lungsmöglichkeit­en informieren und bestärken will, gegen diese Diskri­m­inierun­gen vorzugehen.
Für die Broschüre „Ras­sis­mus auf dem Woh­nungs­markt. Diskri­m­inierung erken­nen und bekämpfen. Eine Han­dre­ichung für Vermieter*innen, Beratungsstellen und Betrof­fene“ legte die ADB Bran­den­burg gängige
Diskri­m­inierungsmuster dem Berlin­er Büro für Recht und Wis­senschaft zur juris­tis­chen Prü­fung und Bew­er­tung vor. Neben ein­er genauen juris­tis­chen Einord­nung einzel­ner Diskri­m­inierungstatbestände bietet die Broschüre weit­erge­hende Infor­ma­tio­nen zum Umgang mit Ras­sis­mus auf dem Woh­nungs­markt und soll bei allen Beteiligten Rechtssicher­heit und damit Hand­lungssicher­heit fördern.
„Ras­sis­mus und Diskri­m­inierun­gen sind auch auf dem Woh­nungs­markt all­ge­gen­wär­tig. Wohnen ist ein grundle­gen­der und sehr sen­si­bler Lebens­bere­ich. Wenn Men­schen Wohn­raum ver­weigert wird oder sie in ihrem Wohnum­feld belei­digt oder bedro­ht wer­den, wird Ras­sis­mus zur per­ma­nen­tem All­t­ags­be­las­tung oder gar zur Exis­tenzbedro­hung,“ betont Ing­mar Pech von der ADB Bran­den­burg die Notwendigkeit, ras­sis­tis­ch­er Diskri­m­inierung auf dem Woh­nungs­markt kon­se­quent zu begegnen.
Sowohl in Bran­den­burg wie bun­desweit sind Geflüchtete, Men­schen mit Migra­tions­geschichte, Schwarze Deutsche und Sin­ti und Roma von ras­sis­tis­ch­er Diskri­m­inierung auf dem Woh­nungs­markt betrof­fen. Ihnen wird oft keine Woh­nung ver­mi­etet, sie zahlen höhere Mieten oder Betrieb­skosten oder wer­den von ein­er feindlich eingestell­ten Nach­barschaft schikaniert und aus dem Haus verdrängt.
Woh­nungs­bauge­sellschaften, Genossen­schaften, Ver­mi­etungs­büros und Vermieter*innen haben eine große gesellschaftliche Ver­ant­wor­tung, aktiv für ein diskri­m­inierungssen­si­bles Kli­ma einzutreten
und diskri­m­inieren­des Ver­hal­ten zu beseitigen.
„Unter den Bedin­gun­gen der gegen­wär­tig ver­schärften ras­sis­tis­chen Diskurse in der Öffentlichkeit und ein­er drama­tis­chen Verteilung­sprob­lematik angesichts knap­pen Wohn­raumes an manchen Orten
ist es notwendig, einen gemein­samen Prozess in Gang zu set­zen, um Diskri­m­inierung aller Art auf dem Woh­nungs­markt zu bekämpfen. Mit unser­er Han­dre­ichung wollen wir hier­für Infor­ma­tio­nen und Anre­gun­gen liefern und an Vermieter*innen appel­lieren, die Gle­ich­be­hand­lung aller Mieter*innen und Wohnungsbewerber*innen zu garantieren,“ skizziert Ing­mar Pech die gegen­wär­tige Her­aus­forderung auf dem Wohnungsmarkt.
Hier nun der Link zur Broschüre:Ras­sis­mus auf dem Wohnungsmarkt

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Antifaschismus Geschichte & Gedenken Law & Order

Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Potsdam

Am 27.1.2017 ver­sam­melten sich ca. 120 Antifaschist_innen am Mah­n­mal für die Opfer des Faschis­mus am Platz der Ein­heit in Pots­dam und gedacht­en gemein­sam an die Befreiung von Auschwitz vor 72 Jahren und die Ver­brechen Nazideutschlands.
Der Vere­ini­gung der Ver­fol­gten des Naziregimes, Bund der Antifaschistin­nen und Antifaschis­ten Pots­dam hielt dabei einen Rede­beitrag, der an die Entste­hung des KZ’s aber auch die Entwick­lung und Zus­pitzung des Anti­semitismus im dama­li­gen Deutsch­land erin­nerte und die Zuhörer_innen auf­forderte solche Zustände niemals wieder zuzulassen.
Darauf­fol­gend ver­lass ein Mit­glied des Rollerder­by-Teams Pots­dam einen sehr per­sön­lichen Rede­beitrag, der vor allem Frauen in den Konzen­tra­tionslagern und ganz beson­ders zwei Widerstandkämpfer_innen aus Auschwitz gewid­met war, die mit ihrer Arbeit bei einem Auf­s­tand dazu beitru­gen ein Kre­ma­to­ri­um zu spren­gen und damit zumin­d­est das Mor­den zu verlangsamen.
Nach einem kurzen Gedicht und ein­er Schweigeminute zogen die Teil­nehmende dann zum Sow­jet­fried­hof am Bass­in­platz um nach einem kurzen Musik­stück, den dort begrabenen Soldat_innen der Roten Armee zu gedenken und an ihren his­torischen Sieg über Nazideutsch­land zu erin­nern. Auch wurde in ein­er Rede der Emanzi­pa­torischen Antifa Pots­dam deut­lich gemacht, dass Erin­nern und Gedenken ger­ade in Zeit­en eines wach­senden Neo­faschis­mus und Recht­spop­ulis­mus immer auch den alltäglichen Kampf und die Auseinan­der­set­zung beinhaltet.
Im Anschluss daran fand im KuZe noch einen Infor­ma­tionsver­anstal­tung des Rollerder­by-Teams Pots­dam mit der His­torik­erin Susanne Willems statt, die für die Anwe­senden die Geschichte des Konzen­tra­tionslagers Auschwitz beein­druck­end und detail­re­ich nachzeichnete.
Judith Block von der EAP sagte vor allem im Hin­blick auf die große Beteiligung:
“Antifaschis­tis­che Gedenkkul­tur ist in Pots­dam ein wichtiger Teil für unser Selb­stver­ständ­nis und das Gedenken an die Ver­brechen des NS bleiben uns Mah­nung und Verpflich­tung. Wir wer­den dafür ein­treten und kämpfen, dass sich dies niemals wieder­holen kann. Egal ob Nazi­parteien wie NPD, der dritte Weg, freie Kam­er­ad­schaften oder die Faschis­ten von der AfD. Wir wer­den auch 2017 entschlosse­nen Wider­stand leisten!

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