Kategorien
(Anti-)Rassismus Flucht & Migration

Demo gegen katastrophale Zustände in Sammelunterkünften

Diesen Abstand kön­nen die Bewohner*innen der Erstauf­nahme nicht einhalten!“
20 Per­so­n­en sind zu der Demon­stra­tion gekom­men, zu der die Ini­tia­tive „Busverbindung 571 jet­zt!“ ein­ge­laden hat­te – mehr waren auch nicht erlaubt. Die Ini­tia­tive ist ein Zusam­men­schluss von Aktiv­en der lokalen Ini­tia­tive „DK_Vereint“, Bewohner*innen der Erstauf­nahme-Ein­rich­tung und Aktiv­en des Bran­den­burg-weit­en Net­zw­erks „Wel­come United“.

Auf­grund der Pan­demie und der entsprechen­den Aufla­gen des Gesund­heit­samtes muss peni­bel auf Abstand und Hygiene geachtet wer­den. Die Teil­nehmenden müssen sich je allein auf am Boden markierten, 2×2m großen Quadrat­en posi­tion­ieren und nicht durcheinan­der laufen. Alle, auch die Redner*innen, tra­gen Masken, das Mikro wird mit ein­er Servi­ette abgedeckt. Passant*innen, Schaulustige und Inter­essierte müssen hin­ter Absper­run­gen bleiben und Abstand hal­ten. An den Flat­ter­bän­dern ste­ht: „Diesen Abstand kön­nen die Bewohner*innen der Erstauf­nahme nicht ein­hal­ten!“ Mehrere Redner*innen greifen auf, dass die peniblen Regeln für eine Demo in Coro­na-Zeit­en in absur­dem Gegen­satz zu den Bedin­gun­gen in der Ein­rich­tung ste­hen, in der pro 50 Per­so­n­en eine Küche zur Ver­fü­gung ste­ht, Zim­mer mit Frem­den geteilt wer­den müssen und Flure und Trep­pen­häuser von hun­derten Men­schen genutzt werden.
Etwa die Hälfte der Teil­nehmenden sind Bewohn­er der Erstauf­nahme, drei von ihnen ergreifen das Mikro­fon. „Coro­na ist für alle gle­ich, der Virus trifft uns alle. Warum wird mit uns anders umge­gan­gen? Warum muss ich seit 8 Monat­en im Wald leben? Warum fahren alle anderen Busse und unser Bus nicht? Warum wird bei uns dreimal am Tag Fieber gemessen – und bei den Deutschen nicht?“, fragt ein­er von ihnen die Anwe­senden. „Wenn wir mehr als 4 Stun­den außer­halb des Camps waren, müssen wir für 2 Wochen in Quar­an­täne.“ Der fol­gende Red­ner erk­lärt weit­er: „Wenn eine Per­son im Camp das Virus bekommt, wer­den sich min­destens 10 Per­so­n­en angesteckt haben. Wir ver­suchen uns zu schützen, aber es ist unter den Bedin­gun­gen im Camp nicht möglich.“ Die Ein­stel­lung der Buslin­ie werten alle drei als ras­sis­tis­che Ungle­ich­be­hand­lung. „Warum wer­den wir anders behan­delt? Weil wir dun­klere Haare haben?“
Am Rand ste­hen einige deutsche Män­ner, die ras­sis­tis­che Sprüche machen. Ein­er der Camp-Bewohn­er spricht sie vom Mikro aus an: „Gehören Sie auch zu denen, die glauben, Flüchtlinge wür­den Coro­na übertragen?“

Ein franzö­sisch sprechen­der Mann, der zum Schluss das Mikro ergreift, endet mit den Worten: „Ich möchte Danke sagen, dass ihr alle hier wart und dass ich Teil dieser Bewe­gung sein darf. Ich hoffe wir schaf­fen es gemein­sam, das Virus zu bekämpfen, und Coro­na wird zu Ende sein – für alle Menschen.“
Hintergrund
„Wir kön­nen mit unserem Anliegen nicht warten, bis Demon­stri­eren wieder ein­fach­er ist, denn diese Ungle­ich­be­hand­lung geschieht jet­zt!“, erk­lärt eine der Aktiv­en und meint damit die Ein­stel­lung der Buslin­ie für die Dauer der Coro­na Ein­schränkun­gen, die von der Zen­tralen Aus­län­der­be­hörde Bran­den­burg (ZABH) und der Verkehrs­ge­sellschaft Elbe-Elster beschlossen wurde. „Warum dür­fen alle anderen selb­ständig (mit Abstand­sregeln) einkaufen gehen, warum fahren alle anderen Buslin­ien nach Ferien­fahrplan?“, fragt sie. „Warum wird den Geflüchteten nicht genau wie allen anderen zuge­traut, unnötige Stadt­gänge zu ver­mei­den und sich an die Regeln zu hal­ten, wenn sie in die Stadt gehen?“
Gemein­sam mit vie­len anderen Organ­i­sa­tio­nen fordert die Ini­tia­tive daher die sofor­tige Umverteilung der Masse­nun­terkün­fte in Bran­den­burg. Nur so könne wirk­samer Infek­tion­ss­chutz gewährleis­tet wer­den. „Die Bewohner*innen durch die Ein­stel­lung des Busses zu isolieren ist der falsche Weg, um die Coro­na Aus­bre­itung zu ver­mei­den. Für die Geflüchteten soll­ten diesel­ben Bedin­gun­gen gel­ten wie für alle Men­schen: Kon­tak­te in der Woh­nung ver­mei­den kön­nen, aber auch selb­st­bes­timmt Einkaufen gehen können.“

Eine Woche zuvor war eine Kundge­bung zum gle­ichen The­ma durch das Gesund­heit­samt ver­boten wor­den, auf­grund der Befürch­tung „regen Rei­sev­erkehrs“, weil der Anmelder aus Berlin sei.
Nach­dem die Buslin­ie im März eingestellt wor­den war, hat­ten zunächst zwei ehre­namtliche PKW-Shut­tle-Aktio­nen stattge­fun­den, mit denen Men­schenaus der Erstauf­nahme unter Beach­tung aller Infek­tion­ss­chutzregeln zum Super­markt gefahren wur­den. Bei der zweit­en dieser Aktio­nen wur­den die PKWs durch die Polizei im Auf­trag des Gesund­heit­samtes gestoppt. Den Fahrer*innen wird nun vorge­wor­fen, „keinen trifti­gen Grund“ gehabt zu haben, dort unter­wegs zu sein. Während die Ver­sorgung Hil­febedürftiger all­ge­mein als „triftiger Grund“ ange­se­hen wird, scheinen hier die von der Ver­sorgung abgeschnit­te­nen Geflüchteten nicht als hil­febedürftig genug ange­se­hen zu werden.

Mehr Infos:
Gemein­same Erk­lärung von Flüchtlingsrat Bran­den­burg, Wel­come Unit­ed Berlin-Bran­den­burg, DK-Vere­int und über 30 anderen Organ­i­sa­tio­nen vom 17.04.: Sam­melun­terkün­fte auflösen – Umverteilung jet­zt, bevor es zu spät ist (https://www.fluechtlingsrat-brandenburg.de/sammelunterkuenfte-aufloesen-umverteilung-jetzt-bevor-es-zu-spaet-ist/)

Die Bus-Prob­lematik wird auch in diesem kurzen infor­ma­tiv­en Video dargestellt: https://www.facebook.com/WellComeUnitedBerlinBrandenburg/videos/665284467381981

Kategorien
(Anti-)Rassismus Flucht & Migration

Seebrücke Potsdam fordert Evakuierung der Flüchtendenlager

Sofor­tiges Lan­desauf­nah­me­pro­gramm zur Evakuierung der EU-Elendslager!
Sofor­tige dezen­trale Woh­nung­sun­ter­bringung statt „Durch­seuchung“ in Massenquarantänen!

Anlässlich der heuti­gen Land­tags-Son­der­sitzung zum The­ma Coro­na protestieren wir gegen die Igno­ranz und Ver­ant­wor­tungslosigkeit der Bran­den­bur­gis­chen Lan­desregierung gegenüber der exis­ten­ziellen Not der Men­schen, die entwed­er ein­er hohen Infek­tion­s­ge­fahr in engen Sam­melun­terkün­ften in Bran­den­burg aus­ge­set­zt sind oder unter katas­trophalen Bedin­gun­gen in den Flüchtlingslagern an den EU-Gren­zen auch auf Geheiß Deutsch­lands fest­ge­hal­ten werden.

20 Teilnehmer*innen – alle­samt mit Abstand und Mund­schutz – schlossen sich der See­brücke-Ver­samm­lung vor dem Land­tags­ge­bäude auf dem Alten Markt, an, während 20 weit­ere Per­so­n­en als Zuschauer*innen – eben­falls mit Mund­schutz und angemessen­em Abstand – die Ver­samm­lung beobachteten.

Es ist beschä­mend, dass die Regierungs­frak­tio­nen auf die Offe­nen Briefe und Protes­tak­tio­nen der bran­den­bur­gis­chen Flüchtlingsini­tia­tiven¹ wie des Flüchtlingsrats Bran­den­burg und women in exile e.V. bish­er öffentlich kein­er­lei Reak­tion gezeigt haben. Die See­brücke Pots­dam hat die Anliegen vielfach unter­stützt, sowohl auf der Straße als auch online.

Wir fordern ein sofor­tiges Lan­desauf­nah­me­pro­gramm, bevor es zu spät ist!
Die Lan­desregierung hat in ihrem Koali­tionsver­trag die zusät­zliche Auf­nahme von geflüchtete Men­schen im Rah­men eines Lan­desauf­nah­me­pro­gramms fest­geschrieben. Kom­munen wie Pots­dam haben deut­lich sig­nal­isiert, dass sie eben­falls bere­it sind, über den reg­ulären Schlüs­sel hin­aus, flüch­t­ende Men­schen aufzunehmen. Wann, wenn nicht jet­zt, wäre die Umset­zung eines Lan­desauf­nah­me­pro­gramms drin­gen­der denn je? In Griechen­land ste­hen mit­tler­weile Masse­nun­terkün­fte und große Lager mit ins­ge­samt über tausenden von Men­schen kom­plett unter Quar­an­täne – die Men­schen wer­den der soge­nan­nten Durch­seuch­nung freigegeben. Deutsch­land ist mitver­ant­wortlich für die Gesund­heits­ge­fährdung, die diesen Men­schen wider­fährt! Deutsch­lands Block­ade hält die Men­schen in den Lagern von Griechen­land fest.

Wir fordern einen sofor­tige Schließung der Sam­melun­terkün­fte und Erstauf­nah­me­lager und eine dezen­trale Woh­nung­sun­ter­bringung! Die Zeit der Sam­melun­terkün­fte und Zwangs­be­hausun­gen ist für immer vorbei!
Immer mehr Sam­melun­terkün­fte mit hun­derten Men­schen wer­den in Bran­den­burg unter Quar­an­täne geset­zt. Allein in Pots­dam sind es drei Sam­melun­terkün­fte. In Hen­nigs­dorf wurde vor Kurzem eine Unterkun­ft mit mehreren Hun­dert Bewohner*innen unter Quar­an­täne geset­zt. Im Erstauf­nah­me­lager Dober­lug-Kirch­hain wur­den Teile der Unterkun­ft abgeriegelt und der Busverkehr zur Unterkun­ft kom­plett eingestellt.
Die Lan­desregierung in Bran­den­burg zeigt damit: Infek­tion­ss­chutz ist für geflüchtete Men­schen nicht rel­e­vant. Die Men­schen wer­den in der Regel von der Lan­desregierung gezwun­gen auf engem Raum und in Mehrbettz­im­mern unterzukom­men, wo es nicht möglich ist, Abstand zu hal­ten. Die Katas­tro­phe der Massen­quar­an­tä­nen kommt nicht über­raschend. Frühzeit­ig wurde u.a. von Flüchtlingsini­tia­tiv­en davor gewarnt. Auch jet­zt noch wird bloß zuge­se­hen, wie die näch­sten Masse­nun­terkün­fte unter Quar­an­täne geset­zt werden.

Wir sind entset­zt: Eine Lan­desregierung, die sich sozialdemokratisch, nach­haltig und christlich schimpft, schaut zu, wie hier das Men­schen­recht auf Gesund­heit außer Kraft geset­zt wird – obwohl es Alter­na­tiv­en gibt, wie mit der Sit­u­a­tion umge­gan­gen wer­den kann.

Neben der Bewäl­ti­gung der aktuellen Sit­u­a­tion fordern wir einen endgülti­gen Ausstieg aus dem Konzept der Sam­mel- und Masse­nun­terkün­fte. Die Lan­desregierung muss jet­zt anfan­gen, einen Maß­nah­men­plan der sofort zu star­tenden dezen­tralen Woh­nung­sun­ter­bringung sowohl für die Erstauf­nahme als auch für die kom­mu­nale Unter­bringung aufzustellen und umzusetzen.

¹https://www.fluechtlingsrat-brandenburg.de/sammelunterkuenfte-aufloesen-umverteilung-jetzt-bevor-es-zu-spaet-ist/ & https://www.women-in-exile.net/covid-19-ist-nicht-die-einzige-gefahr-in-den-lagern-alle-lager-abschaffen/#more-6369

potsdam@seebruecke.org
https://seebruecke.org/lokalgruppen/seebruecke-potsdam/
https://www.facebook.com/Seebr%C3%BCcke-Potsdam-1850435155011395/
https://www.youtube.com/channel/UC4D4KkImmw-BLq_5eCsz6Iw

Kategorien
(Anti-)Rassismus Flucht & Migration

Sammelunterkünfte auflösen!

In der großen Erstauf­nah­meein­rich­tung für Flüchtlinge in Dober­lug-Kirch­hain gibt es erste bestätigte Coro­n­afälle, in Pots­dam ste­hen nach mehreren Infek­tio­nen alle 116 Bewohner*innen ein­er Gemein­schaft­sun­terkun­ft unter Quar­an­täne und auch Ober­hav­el meldet eine pos­i­tiv getestete Per­son in ein­er Gemein­schaft­sun­terkun­ft sowie mehr als 200 Bewohner*innen in Quar­an­täne, die heute getestet wer­den sollen.

Die ersten Coro­na-Fälle in Bran­den­burg­er Sam­melun­terkün­ften für Geflüchtete zeigen: Es muss jet­zt gehan­delt wer­den! Für einen wirk­samen Infek­tion­ss­chutz ist die Masse­nun­ter­bringung völ­lig ungeeignet und set­zt die Bewohner*innen einem hohen Risiko aus. Zahlre­iche Men­schen mit Behin­derun­gen, chro­nisch Kranke und andere Risiko­grup­pen leben weit­er­hin in den Masse­nun­terkün­ften. Um die dro­hende Quar­an­täne kom­plet­ter Heime zu ver­mei­den und die Geflüchteten vor ein­er Coro­n­ain­fek­tion best­möglich zu schützen, fordern wir:

Erstauf­nahme-Ein­rich­tun­gen leer ziehen!

Gemein­schaft­sun­terkün­fte entzer­ren und Men­schen dezen­tral unterbringen!

Risiko­grup­pen sofort raus aus den Sammelunterkünften!

Woh­nun­gen statt Lager!

Bran­den­burg hat Platz: Es muss jet­zt ein Rich­tungswech­sel stattfinden!
Zahlre­iche Flüchtling­sor­gan­i­sa­tio­nen kri­tisieren seit vie­len Jahren die Unter­bringung in Sam­melun­terkün­ften und fordern ein Recht auf ein selb­st­bes­timmtes Wohnen in Woh­nun­gen und Wohn­ver­bün­den. Die Unter­bringung in alter­na­tiv­en Wohnorten ist mach­bar. Coro­na macht noch ein­mal deut­lich: Es ist endlich an der Zeit, dass die Lan­desregierung Konzepte für eine Unter­bringung in Woh­nun­gen erar­beit­et und nicht weit­er­hin auf Masse­nun­ter­bringung setzt.
Um die Bewohner*innen der Sam­mel­lager kurzfristig zu schützen, kön­nen aber auch Kapaz­itäten im Touris­mussek­tor prag­ma­tisch genutzt wer­den. So kön­nten Szenar­ien, wie in anderen Bun­deslän­dern bere­its aufge­treten, ver­mieden wer­den: 244 pos­i­tiv getestete in Ell­wan­gen, Quar­an­täne für jew­eils hun­derte von Men­schen in Unterkün­ften in Hal­ber­stadt (Hunger­streik), Suhl und Bre­men. Diese Beispiele zeigen, was passieren kann, wenn Men­schen auf eng­stem Raum zusam­men leben müssen.
Die Posi­tion des Sozialmin­is­teri­ums, Vol­lquar­an­tä­nen ganz­er Unterkün­fte wenn möglich ver­mei­den zu wollen (Rund­schreiben 02/2020 des MSGIV), ist zwar begrüßenswert — bleibt aber ein leeres Ver­sprechen, wenn weit­er­hin viele Men­schen gezwun­gen sind auf engem Raum miteinan­der zu leben und löst auch das langfristige Prob­lem der Masse­nun­ter­bringung nicht.
Während die Stadt Pots­dam bere­its Geflüchteten und Obdachlosen in der Coro­n­akrise Bet­ten in Pen­sion­sz­im­mern zur Ver­fü­gung stellte und auch aus der Unterkun­ft in der Zep­pelin­straße nach Bekan­ntwer­den der Infek­tio­nen umge­hend umverteilt wurde, sodass alle auf das Virus neg­a­tiv getesteten Per­so­n­en sich seit let­zter Woche in einem Hotel oder Woh­nun­gen befind­en, leben zahlre­iche Geflüchtete in den Erstauf­nah­meein­rich­tun­gen und den anderen Sam­melun­terkün­ften des Lan­des weit­er­hin auf eng­stem Raum zusam­men und sind damit per­ma­nent ein­er Gefährdung aus­ge­set­zt (Märkische All­ge­meine, 9.4.2020, „Bewohn­er in Asyl­heim in Quar­an­täne“; PNN, 10.4.2020).

Sit­u­a­tion in der Außen­stelle der Erstauf­nahme Dober­lug-Kirch­hain spitzt sich zu
In der Erstauf­nah­meein­rich­tung Dober­lug-Kirch­hain mit 474 Bewohner*innen wur­den bish­er min­destens drei Per­so­n­en pos­i­tiv auf Coro­na getestet und sind in einem Con­tain­er unter Quar­an­täne gestellt. Bewohner*innen bericht­en, dass sich 15 weit­ere Men­schen in Quar­an­täne im fün­ften Stock des Fam­i­lienge­bäudes befind­en. Eine indi­vidu­elle Quar­an­täne sei dort jedoch nicht möglich: So teilen sich neg­a­tiv Getestete, die auf das Ende ihrer Quar­an­täne warten, mit Per­so­n­en, die noch ihr Testergeb­nis abwarten, Bad und Küche. Doch statt durch dezen­trale Umverteilung in kleinere Unterkün­fte mehr Platz für Quar­an­tänean­forderun­gen zu schaf­fen, set­zt die zen­trale Aus­län­der­be­hörde auf Abschot­tung: So wur­den mit Unter­stützung der Bun­deswehr Zelte auf dem Gelände aufge­baut (Lausitzer Rund­schau 9.4.2020), die einzige Busverbindung in den 5 km ent­fer­n­ten Ort wurde eingestellt.

Bewohner*innen rech­nen damit, dass es immer mehr Quar­an­täne- sowie Coro­n­afälle geben wird. „Wichtig ist uns: Wir brauchen Trans­parenz über die Zahlen der pos­i­tiv und neg­a­tiv Getesteten. Und auch darüber, wo sie alle unterge­bracht wer­den sollen“, sagt eine Bewohner­in. Eine andere erk­lärt: „Wir sind hier an einem Ort mit vie­len Begren­zun­gen unterge­bracht. Bäder, Küchen und Toi­let­ten sind beson­ders mor­gens über­füllt. Die Sit­u­a­tion wird sich während der Ramadan-Zeit ab dem 24. April noch ver­schlim­mern.“ Für jew­eils 50 Per­so­n­en ste­ht nur eine Küche zur Selb­stver­sorgung zur Ver­fü­gung. 70% der Bewohner*innen sind Mus­lime, die während des anste­hen­den Fas­ten­monats täglich auf ein bes­timmtes Zeit­fen­ster zum Essen und dessen Zubere­itung angewiesen sind. Prob­leme, den benötigten Abstand einzuhal­ten, sind unter diesen Bedin­gun­gen vor­pro­gram­miert. Auch bei der Inter­net­nutzung ist die notwendi­ge Dis­tanz schwierig einzuhal­ten, denn WLAN ist, wenn über­haupt, nur in bes­timmten Bere­ichen verfügbar.

Kontakt:

Flüchtlingsrat Bran­den­burg: +0331 71 64 99; info@fluechtlingsrat-brandenburg.de
We’ll Come Unit­ed Berlin/Brandenburg: 0163 1601783; community@welcome-united.org
Für Fra­gen zur aktuellen Sit­u­a­tion geflüchteter Men­schen mit ein­er Behin­derung in Sam­melun­terkün­ften: Hand­i­cap Inter­na­tion­al: +030 28043926; k.dietze@hi.org
Dober­lug-Kirch­hain Vere­int, Diana Stein­born: 0173 4802479; dk.vereint@gmail.com; Ini­tia­tive für Begeg­nung und Flüchtling­shil­fe in Doberlug-Kirchain

Gemein­same Pressemit­teilung von
Flüchtlingsrat Bran­den­burg, We‘ll Come Unit­ed Berlin Bran­den­burg, Hand­i­cap Inter­na­tion­al e.V, Inter­na­tion­al Women* Space, Women in Exile & Friends, Refugees Eman­ci­pa­tion, Kom­m­Mit e.V., Asyl in der Kirche Berlin-Bran­den­burg e.V., Refugee Assem­bly Bran­den­burg, Wir packen’s an e.V. – Nothil­fe für Geflüchtet, Jugendliche ohne Gren­zen Bran­den­burg, Refugee Law Clin­ic Berlin, Barn­im für alle, See­brücke Pots­dam, Flüchtlings­ber­atungsstelle des ev. Kirchenkreis­es Oberes Havel­land, ESTArup­pin e.V, Geflüchteten Net­zw­erk Cot­tbus, Migranten­beirat der Lan­deshaupt­stadt Pots­dam, Vor­stand des Aktions­bünd­nis Bran­den­burg, Bürger*innenasyl Barn­im, SV Babels­berg 03, Brigade Kon­rad Wolf, Dober­lug-Kirch­hain VerE­in, Alter­na­tives Jugend­pro­jekt 1260 e.V., S, Straus­berg, Net­zw­erk neue Nach­barn Werder, The­ater X, Aktions­bünd­nis „Offenes MOL“ Märkisch Oder­land, Space2groW, colab­o­ra­tive Reichenow e.V., Kul­tur in der Alten Schäfer­ei e.V. Reichenow, Haus des Wan­dels e.V. Stein­höfel-Hein­ers­dorf, Demokratis­ches Jugend­fo­rum e.V., Dr. med. Nora Waw­erek, Fachärztin für All­ge­mein­medi­zin, Lunow, Dipl.Med. Almut Berg, Fachärztin für All­ge­mein­medi­zin und Psy­chother­a­pie, Lunow, Dr. Ver­be­na Bothe

Kategorien
Geschichte & Gedenken Sonstiges

75. Jahrestag Befreiung KZ Ravensbrück

Liebe Über­lebende, liebe Ange­hörige, liebe Freund_innen und Genoss_innen!
Dieses Jahr kön­nen wir uns nicht zu ein­er gemein­samen Gedenk­feier auf dem ehe­ma­li­gen Lagergelände tre­f­fen. Das macht uns trau­rig. Doch wir möcht­en euch aufrufen und ein­laden, an diesem Tag trotz­dem ein Zeichen zu setzen:
Wir haben einen Pod­cast (Radiosendung) für euch erstellt, den ihr ab dem 18. April von unser­er Web­site herun­ter­laden oder in eini­gen freien Radios hören kön­nt – mit Reden zur Befreiungs­feier, Musik, Gedicht­en, Zitat­en von Über­leben­den und einem Überblick zur Geschichte und Nachgeschichte des Lagers. Hört euch die Sendung an und sagt sie anderen weit­er! Ihr find­et sie hier: http://gedenkort-kz-uckermark.de/info/aktuelles.htm#

Wir haben Plakate gestal­tet und hof­fen, dass sie weite Ver­bre­itung find­en – und an vie­len Orten zu einem kurzen Innehal­ten, zum Nach­denken und zum Han­deln anre­gen. Druckt sie aus, hängt sie auf und schickt sie über eure Social Media-Kanäle: http://gedenkort-kz-uckermark.de/assets/downloads/2020_75Jahrestag_Plakate.pdf

Malt eigene Tran­spis und hängt sie an Balkone und Fen­ster! Wir freuen uns über Fotos von allen Gedenkze­ichen für unsere Web­site! Und schickt uns gerne auch welche, falls ihr am 18. April vielle­icht doch zum Gedenkstein auf dem ehe­ma­li­gen Lagergelände geht. Lasst uns auch in diesem Jahr zusam­men gedenken. An vie­len Orten, mit unter­schiedlichen Zeichen, und doch mit dem gle­ichen Ziel. Antifaschis­mus braucht starke Bünd­nisse. Eure Ini­tia­tive für einen Gedenko­rt ehem. KZ Uckermark
Am 19. April gedenken wir gemein­sam mit der Lagerge­mein­schaft Ravensbrück/Freundeskreis e.V. der Opfer des Frauen-KZ Ravens­brück (siehe auch Online-Ange­bot der Mahn- und Gedenkstätte unter: https://www.ravensbrueck-sbg.de/).

***
Unfor­tu­nate­ly, we did not yet have time to trans­late this infor­ma­tion into oth­er lan­guages. How­ev­er, we try to pro­vide an Eng­lish trans­la­tion as soon as pos­si­ble. Thank you for your patience!
***
Ini­tia­tive für einen Gedenko­rt ehe­ma­liges KZ Uck­er­mark e.V.
Lausitzer­str. 10
Auf­gang B
D‑10999 Berlin
E‑Mail: info@gedenkort-kz-uckermark.de
Web: www.gedenkort-kz-uckermark.de

Bankverbindung:
Ini­tia­tive Gedenko­rt KZ Uckermark
DE61 4306 0967 7924 5544 00
GLS-Bank

Kategorien
Antifaschismus Gender & Sexualität Geschichte & Gedenken

Kein Gedenken an lesbische NS-Opfer in Ravensbrück

Vom 17. bis zum 19. April waren Ver­anstal­tun­gen zum 75. Jahrestag der Befreiung des Frauen-Konzen­tra­tionslagers Ravens­brück geplant, die im Zuge der Coro­na-Maß­nah­men nun abge­sagt wur­den. Dabei sollte nicht nur das Gedenken an les­bis­che NS-Opfer the­ma­tisiert wer­den, son­dern auch erneut die umstrit­tene „Gedenkkugel” niedergelegt werden.

Das offizielle Gedenken an les­bis­che Frauen ist längst über­fäl­lig!“, sagt Irmes Schwa­ger, die sich in der Ini­tia­tive Autonome fem­i­nis­tis­che Frauen und Les­ben aus Deutsch­land und Öster­re­ich engagiert. Die Ini­tia­tive legt den Fokus auf das Gedenken und Erin­nern an les­bis­che Frauen*, die von den Nation­al­sozial­is­ten inhaftiert und ermordet wur­den. In Koop­er­a­tion mit der franzö­sis­chen Gruppe Mémoires en chantier woll­ten sie zum 75. Jahrestag der Befreiung des Frauen-Konzen­tra­tionslagers Ravens­brück gemein­sam in einem Raum die bei­den Ausstel­lun­gen „Die Gedenkkugel: Chronik ein­er Sicht­barkeit – Die Ver­fol­gung les­bis­ch­er Frauen in der NS-Zeit und die Bedeu­tung des Gedenkens“ und „Con­stel­la­tions brisées“ präsen­tieren. Auf­grund der Auswirkun­gen des Coro­n­avirus wurde die Ver­anstal­tung in der Mahn- und Gedenkstätte abgesagt.

Kampf um die Anerken­nung les­bis­chen Gedenkens
Lebenswege nachze­ich­nen und sicht­bar machen: Diesen Ansatz ver­fol­gen die Aktivist*innen von Mémoires en chantier mit ihrem Pro­jekt „Con­stel­la­tions brisées“. Die Mul­ti­me­di­aausstel­lung soll mith­il­fe dig­i­taler Karten Auf­schluss über den Wider­stand, die Liebe und Fre­und­schaften unsicht­bar gewor­den­er, les­bis­ch­er Frauen aus ganz Europa geben. Anhand der Biografien der nach Ravens­brück deportierten KZ-Insassin­nen Mar­guerite Chab­iron, Suzanne Leclézio und Yvonne Zeigel, die franzö­sis­che Widerstandskämpfer*innen waren, sowie der bei­den deutschen Les­ben Elsa Con­rad und Hen­ny Scher­mann wollte die Gruppe ihre Arbeit in der Mahn- und Gedenkstätte vorstellen. Doch auch wenn die Ausstel­lungseröff­nung bis auf Weit­eres ver­schoben wurde, sind die Porträts von Chab­iron, Con­rad und Scher­mann bere­its online zugänglich. Unab­hängig davon, betont Suzette Robi­chon, eine Aktivistin der Gruppe: „Es bleibt für uns unglaublich wichtig, nach Ravens­brück zu kommen“.

Bild: Ina Rosenthal

Um eine offizielle Anerken­nung les­bis­chen Gedenkens kämpft die Ini­tia­tive Autonome fem­i­nis­tis­che Frauen und Les­ben aus Deutsch­land und Öster­re­ich. 2015 legte die Ini­tia­tive zum ersten Mal eine Gedenkkugel für die les­bis­chen Opfer des NS-Regimes auf dem Gelände des ehe­ma­li­gen KZ Ravens­brück nieder. Diese wurde aber von der Leitung wieder ent­fer­nt, weil der Vor­gang nicht offiziell genehmigt war. „Es wurde ver­sucht, etwas zum Schweigen zu brin­gen, was spricht!“, erin­nert sich Irmes Schwager.

Über die Art und Weise, wie les­bis­ch­er NS-Opfer gedacht wer­den soll, wird schon seit den 80er-Jahren gestrit­ten. Denn nach dem Strafrecht des NS-Staats wur­den allein Män­ner auf­grund homo­sex­ueller Hand­lun­gen krim­i­nal­isiert und dafür ins KZ gebracht. Eine ver­gle­ich­bare strafrechtliche Ver­fol­gung les­bis­ch­er Frauen gab es zumin­d­est in Deutsch­land nicht. Doch wie aus der lei­der immer noch sehr lück­en­haften Forschung zum The­ma her­vorge­ht, gal­ten Les­ben als „entartet“ oder „ver­rückt“. Sie wur­den aus anderen Grün­den denun­ziert, ver­fol­gt und ermordet. Auch standen in den Lagern les­bis­che Hand­lun­gen unter Strafe.

Den­noch stellt sich die Mahn- und Gedenkstätte Ravens­brück bis­lang quer, der Kugel einen fes­ten Platz zu geben. Auch der LSVD Bran­den­burg zog 2018 seinen Antrag auf Unter­stützung zurück. Am Jahrestag der Befreiung sollte deswe­gen die Kugel erneut in Ravens­brück niedergelegt wer­den. Die Absage bedeutet lei­der einen weit­eren Rückschlag für die Frauen* der Ini­tia­tive. Doch auch wenn unklar ist, was die Zukun­ft brin­gen wird und ob die Kugel jemals einen fes­ten Platz in der Gedenkstätte bekommt: die Aktivist*innen wer­den uner­müdlich für die Anerken­nung und Sicht­bar­ma­chung les­bis­chen Gedenkens kämpfen.

Kategorien
Antifaschismus Law & Order

Auswertung der Polizeikontrollstelle vom Osterwochenende

Das Oster­woch­enende ist fast vor­bei und wir wollen es für euch auswerten. Wir schauen dabei nicht nur auf die Polizei, son­dern auch auf das Ord­nungsamt. In den let­zten Tagen hat das Pots­damer Ord­nungsamt ver­mehrt Angler*innen kon­trol­liert. Dies wurde von den Ord­nungskräften mit dem Ver­stoß gegen die Infek­tion­sor­d­nung begrün­det, obwohl die Angler*innen allein waren. Sie begrün­de­ten die Per­son­alien Auf­nahme und das abfo­tografieren der Papiere damit, dass das Angeln auf­grund der Verord­nung in Pots­dam ver­boten sei. Die betrof­fe­nen Angler*innen erhiel­ten Ver­war­nun­gen. Zeug*innen fragten daraufhin beim Ord­nungsamt nach, welch­es das Ver­bot bestätigte. Da wir als Polizeikon­troll­stelle darüber sehr ver­wun­dert waren, bat­en wir einen Stadtverord­neten bei dem Ober­bürg­er­meis­ter Mike Schu­bert nachzufra­gen. Dieser hat in der Tele­fonkon­ferenz am 11.04.2020 verneint, dass so ein Ver­bot existiere. Unsere Ansicht nach, ist es drin­gend notwendig alle Mitarbeiter*innen auf den gle­ichen Ken­nt­nis­stand zu brin­gen. Es kann nicht sein, dass die Ord­nungsamt Mitarbeiter*innen die Verord­nung der­art scham­los aus­nutzen, um Per­son­alien aufzunehmen.

Am Fre­itag kam es zu ein­er Kon­trolle durch das Ord­nungsamt Pots­dam auf dem Bass­in­platz. Dort waren 3 Mäd­chen (ca. 13–16 Jahre) mit Inlin­ern unter­wegs. Das Ord­nungsamt hat dort die Per­son­alien aufgenom­men und Ver­war­nun­gen aus­ge­sprochen. Das Prob­lem an dieser Kon­trolle war das Ver­hal­ten der Mitarbeiter*innen des Ord­nungsamtes. Die Mitarbeiter*innen haben sich zu keinem Zeit­punkt bei ihrer Ansprache an einen Abstand von 1,50m gehal­ten. Weit­er­hin mussten alle Per­so­n­en den gle­ichen Kugelschreiber benutzen. Das hat wenig mit Infek­tion­ss­chutz zu tun. Aus unser­er Sicht reicht es bei min­der­jähri­gen Per­so­n­en eine mündliche Ansprache ohne Per­son­alien Aufnahme.

Eine weit­ere Kon­trolle durch das Ord­nungsamt in Hen­nigs­dorf wirft Fra­gen auf. Eine Per­son war mit einem Baby unter­wegs und stand kurz auf einem Steg. Das Ord­nungsamt kam zu der Per­son und ver­warnte diese. Weit­er­hin sagten sie zu der Per­son, dass das Aufhal­ten nur max­i­mal 3–5 Minuten ges­tat­tet sei. Wie das Hen­nigs­dor­fer Ord­nungsamt zu dieser Recht­sausle­gung kommt, ist mehr als fraglich. In der Infek­tion­ss­chutzverord­nung gibt es keine Zei­tangaben. Deswe­gen wer­den wir in den näch­sten Tagen eine Email an die Stadt Hen­nigs­dorf for­mulieren und fra­gen, wie es zu dieser Rechts­grund­lage kommt. Wir wer­den euch die Antwort mitteilen!

Beim Betra­cht­en der Arbeit der Polizei, fällt ganz ein­deutig der Son­ntag auf. Hier kam es zu mehreren Über­grif­f­en von Seit­en der Polizei.

Bei ein­er Warteschlange vor einem Bäck­er, wurde eine Per­son ange­sprochen. Die Polizei kom­mu­nizierte, dass die Per­son Teil ein­er aufgelösten Ver­samm­lung sei und sie eine Ord­nungswidrigkeit bege­he. Weit­er­hin wies die Polizei darauf hin, dass dies bis zu 10.000€ kosten kann und die Per­son ja wohl nicht den schö­nen Nach­mit­tag im Gewahrsam ver­brin­gen möchte. Die Polizei forderte die Per­son auf das Schild run­terzunehmen, da es aus ihrer Sicht nicht ges­tat­tet sei ein Schild zu tra­gen und in der Warteschlange zuste­hen. Anschließend wur­den die Per­son­alien aufgenom­men. Da es sich bei der betrof­fe­nen Per­son um eine Trans*Frau han­delt, trägt diese einen Zusatzausweis mit sich. Dieser wurde zwar akzep­tiert, allerd­ings “scherzte” der Polizist beim Org­nialausweis “ob der Herr auf dem Ausweis denn auch da wäre”. Der Polizist fand das sehr lustig. Die betrof­fene Per­son nicht. Es kann nicht sein, dass Trans*personen solch diskri­m­inierende Kon­trollen erleben müssen.

Am Oster­son­ntag kam es zu einem über­zo­ge­nen Polizeiein­satz wegen ein­er Ord­nungswidrigkeit. Gegen 13 Uhr haben sich zwei Radfahrer*innen auf der Bran­den­burg­er Straße befun­den. Ein Polizei­wa­gen kam den Radfahrer*innen ent­ge­gen. Das Fen­ster wurde geöffnet und her­aus­gerufen, dass Fahrrad­fahren ver­boten sei. Per­son A hat den Ruf akustisch nicht ver­standen und Per­son B war sich dem Fahrver­bot am Son­ntag nicht bewusst, weshalb bei­de weit­er­fuhren. Die Polizei sprang daraufhin sofort aus ihrem Auto und ran­nte den Per­so­n­en hin­ter­her. Per­son A wurde am Arm gepackt und so zum Still­stand gebracht. Per­son B blieb daraufhin ste­hen. Da die Polizei den Bit­ten und Wün­schen des Näherkom­mens aus Infek­tion­s­grün­den zu unter­lassen, wichen die bei­den Per­so­n­en ein Stück zurück. Per­son A wurde gegen einen Bauza­un gedrängt und Per­son B gegen eine Hauswand. Bei­de wur­den von jew­eils 2 Polizist*innen umringt und weit­ere Beamt*innen kamen hinzu. Die Polizist*innen tru­gen zu keinem Zeit­punkt Atemschutzmasken.

Auf­grund der began­genen Ord­nungswidrigkeit wur­den die Per­so­n­en aufge­fordert ihre Per­son­alausweise her­auszugeben. Es wurde damit gedro­ht, sich son­st “den Ausweis zuholen”, wenn das nicht frei­willig passiere. Per­son B ver­suchte den Vor­fall mit dem Handy zu fil­men. Sie kam aber nicht dazu, da dies von den Beamt*innen sofort unter­sagt wurde. Sie forderten Per­son B auf, das Video zu löschen. Da sie dieser anscheind nicht traut­en, nahm ein Beamter das Handy aus der Hand und scrollt durch die Galerie, um zu schauen, ob tat­säch­lich keine Dateien vorhan­den sind. Zu diesem Zeit­punkt kamen zwei weit­ere Per­so­n­en, die die Sit­u­a­tion fil­men. Die Polizei forderte die weit­eren Per­so­n­en auf, dies zu unter­lassen. Sie stell­ten sich als Jornalist*innen der MAZ vor. Daraufhin mussten diese ihre Presseausweise zeigen.

Per­son A und B beka­men ein Über­weisungss­chein von 15€. Auf­grund von Schildern am Gepäck­träger wurde ihnen unter­stellt, teil ein­er Ver­samm­lung gewe­sen zu sein. Obwohl die Beamt*innen dafür keine Beweise hat­ten, wurde ein mündlich­er Platzver­weis für die gesammte Bran­den­burg­er Straße erteilt. Weit­er­hin wurde den bei­den Per­so­n­en gedro­ht, sollte man sie bei­de heute nochmal zusam­men antr­e­f­fen, wür­den sie Prob­leme bekom­men, auf­grund der Infektionsschutzverordnung.

Fassen wir diese Maß­nahme kurz zusam­men: Die Polizei kon­trol­lierte zwei Per­so­n­en wegen ein­er Ord­nungswidrigkeit. Die Polizei ver­hielt sich gegen jede Infek­ton­ss­chut­zord­nung, wurde auf­grund ein­er Ord­nungswidrigkeit kör­per­lich und ver­suchte Pressear­beit zu behindern.

Das Ver­hal­ten der Polizei bei der Warteschlange vor dem Bäck­er ist mehr als frag­würdig. So waren bei dem ganzen Ein­satz 120 Polizist*innen im Ein­satz, die bei Per­so­n­e­nansprachen, ohne Schutzaus­rüs­tung waren und somit bei nicht erkan­nter Covid-19 Erkrankung zu Überträger*innen wer­den. Unser­er Ansicht muss es eine Beschw­erdestelle geben, welche nicht bei der Polizei angegliedert ist.

Eure Polizeikon­troll­stelle

Kategorien
Antifaschismus Flucht & Migration

Deutlich mehr als ein „Demo-Zehner“

Das Net­zw­erk für Weltof­fen­heit Bernau rief am 7. März auf dem Bahn­hofsvor­platz zu
bun­tem, friedlichem Protest sowie zu Spenden auf. Unter dem Mot­to „Stoppt die
Brand­s­tifter — Sol­i­dar­ität statt Hass, Het­ze und Gewalt“ ver­sam­melten sich etwa 250
Men­schen aller Gen­er­a­tio­nen, die kreativ zeigten, dass sie in keinem Land leben
möcht­en, das von Dem­a­gogen regiert oder mitregiert wird. Noch unter dem Ein­druck des
ras­sis­tis­chen Ter­ro­ran­schlags von Hanau macht­en sie deut­lich: Wir treten gegen Hass
und Het­ze, für eine sol­i­darische Gesellschaft ein, in der Men­schen­rechte nicht von
Zufäl­ligkeit­en wie dem Ort der Geburt abhängig sind.

Vor­ab ver­sprach das Net­zw­erk für Weltof­fen­heit: Als Gegengewicht gegen die
Auss­chließeri­tis der AfD sor­gen wir dafür, dass pro Teilnehmer/in an der Kundgebung
min­destens 10 Euro an Pro Asyl e.V., an Women in exile bzw. an Barn­im für alle
gespendet wer­den. Anfangs fragten einige Aktive im Net­zw­erks skep­tisch: Ist ein
„Demo-Zehn­er“ nicht doch zu viel und über­haupt real­isier­bar? Wenn 100 Men­schen zur
AfD-Kundge­bung kom­men, brauchen wir 1000 Euro Spenden… Opti­mistis­che Stim­men im
Net­zw­erk über­wogen dann: „Not­falls stock­en wir anschießend die Spenden auf.“

Auf­s­tock­en ist nun nicht nötig. An der AfD-Kundge­bung beteiligten sich 50 bis
max­i­mal 80 Teil­nehmer, über­wiegend ältere Män­ner. Spenden in Höhe von 800 Euro
hät­ten also gere­icht, um die Zusage einzulösen. Wie das Net­zw­erk jet­zt in Erfahrung
brachte, gin­gen mit dem Ver­merk „Spende BER0703“ bis Ende März ins­ge­samt 1810,00
Euro bei den drei Organ­i­sa­tio­nen ein, die sich für die Rechte geflüchteter Menschen
einsetzen.

Robert Liss­mann vom Bernauer Net­zw­erk fasst zusam­men: „Vor dem Aus­bruch der
Coro­na-Pan­demie war dies wohl für län­gere Zeit die let­zte Demon­stra­tion der
demokratis­chen Zivilge­sellschaft in Bernau. Wir bedanken uns sehr für den
engagierten und bun­ten Protest gegen die AfD-Kundge­bung sowie für die kleinen und
größeren Spenden. Wer ras­sis­tis­ches Gift aktiviert, dann bei rechtem Terror
Erstaunen und Erschreck­en heuchelt und keinen Zusam­men­hang sehen will, ver­sucht die
Men­schen für dumm zu verkaufen. Bleiben Sie gesund und aktiv, aufmerk­sam und
solidarisch“.

Fast 2.000,- wur­den nach dem Spende­naufruf bei der Demo in Bernau an Grup­pen und Organ­i­sa­tio­nen, die Geflüchtete sup­port­en, gespendet.
Kategorien
Sonstiges

Mehr Vernetzung, weniger Nazis und radikaler Widerstand !

Vor fast zwei Jahren haben sich, nach dem Aufruf der schwedis­chen Aktivistin Gre­ta Thun­berg, weltweit Kli­maschutz-Grup­pen gegrün­det, die zusam­menge­fasst als „Fri­days for Future“ (FFF) bekan­nt wur­den. Allein in Deutsch­land gibt es fast 200 Orts­grup­pen dieser, vor allem von Jugendlichen getra­ge­nen Bewe­gung, die untere­inan­der ver­net­zt sind. 2019 fan­den dazu regelmäßig Demon­stra­tio­nen und Schüler_innenstreiks an Fre­ita­gen statt, an denen teil­weise Zehn­tausende teil­nah­men. Für viele der jun­gen Men­schen war es die erste Erfahrung mit poli­tis­chem Aktivis­mus. Aus den ersten Forderun­gen für einen besseren Kli­maschutz leit­eten sich für einige Aktivist_innen schnell weit­ere ab. Auch in Bran­den­burg ist diese Entwick­lung zu beobachten.
Wir trafen uns Ende Jan­u­ar mit dem Aktivis­ten Eule von der Orts­gruppe in Eber­swalde, um über Fri­days For Future und die Zukun­ft der Bewe­gung zu sprechen. Ergeb­nis ist ein Gespräch über die Diver­sität inner­halb in der Bewe­gung, rechte Mitschü­lerIn­nen und was Kli­maschutz mit Antifa zu tun hat.

Seit wann gibt es Fri­days for future in Eber­swalde? Wie bist du auf die Idee gekom­men dort mitzumachen?
E: Unsere FFF-Gruppe gibt es jet­zt seit Dezem­ber 2018. Im Vor­feld haben wir eine What­sApp-Nachricht bekom­men, dass in Pots­dam ein Streik am 20.12. ist. An einem schul­freien Tag sind wir dor­thin gefahren und haben uns das angeguckt. Das war noch etwas unor­gan­isiert, ohne Mikro­fon und so. Dann haben wir gedacht, wir kön­nen uns ja erst­mal in Pots­dam ein­brin­gen und schauen, wie es da läuft. Kurz darauf stell­ten wir fest, dass in ein­er Stadt wie Eber­swalde mit der Hochschule für nach­haltige Entwick­lung wir das auch hier machen kön­nen und das kam gut an. Wir haben unsere erste Demo organ­isiert und von dort hat es sich weiterentwickelt.
Ich per­sön­lich war schon zuvor in der grü­nen Jugend poli­tisch aktiv und wollte mehr Demoor­gan­i­sa­tion machen und nicht nur partei­in­terne Sachen und bin dann zu FFF gegangen.

Wie seid ihr organ­isiert? Habt ihr regelmäßige Tre­f­fen und wie seid ihr vernetzt?
E: Wie wir organ­isiert sind will ich gar nicht so viel erzählen (lacht). Wir tre­f­fen uns je nach dem wer kann und da wir eine Fusion aus Eber­swalde und Bernau und die Barn­im Gruppe sind, tre­f­fen wir uns mal in Eber­swalde und mal in Bernau, so dass alle zu Ple­na kom­men kön­nen. Die FFF-Bewe­gung ist krass ver­net­zt. Wir haben unsere Basis-Ebene, wo die Orts­grup­pen sind und dann staffelt sich das hoch, dazu wer­den Delegierte gewählt. Dann haben wir eine Bun­de­sebene mit allen Delegierten der Ortsgruppen.

Seid ihr auch mit „Ende Gelände“ vernetzt?
E: Unsere Orts­gruppe hat lei­der dage­gen ges­timmt, dass wir uns mit „Ende Gelände“ sol­i­darisieren, was ich kom­plett ablehne, weil eigentlich müssten ja alle Kli­maschutzbe­we­gun­gen zusam­me­nar­beit­en! Und man müsste soziale Kämpfe miteinan­der verknüpfen. Das wurde hier in der Orts­gruppe nicht von der Mehrheit gese­hen. Aber anson­sten sol­i­darisiert sich die bun­desweite FFF-Bewe­gung und auch FFF-Bran­den­burg mit „Ende Gelände“. Also es gibt schon Aus­tausch und Zusam­me­nar­beit, aber lei­der nicht hier in Eberswalde.

Was sagst du zu dem Demo­spruch „Ob Lausitz oder Roja­va, Kli­maschutz heißt Antifa“?
E: Den Spruch schreie ich selb­st auf Demos, also ich bin da kom­plett dabei! Weil wenn man sich das Wirtschaftssys­tem anschaut, merkt man, dass der Kap­i­tal­is­mus daran schuld ist. Allein 100 Unternehmen sind für 71% des CO2 Ausstoßes ver­ant­wortlich. Mein­er Mei­n­ung nach hat sich FFF eher west­lich priv­i­legiert entwick­elt, was ich als nicht gut empfinde, denn es gibt ja auch Per­so­n­en, die sich mehr durch­box­en müssen und Men­schen, die nicht in wirtschaftlich gut gestell­ten Län­dern leben. Da sind Men­schen mehr betrof­fen, als wir. Und da denk ich schon, dass dieser Spruch echt wichtig ist, auch inner­halb der Bewe­gung. Dass man einen antikap­i­tal­is­tis­chen Kon­sens entwick­elt und soziale Kämpfe miteinan­der verknüpft.

Würdest du auch sagen, dass eure lokale Gruppe hin­ter dem Spruch steht?
E: In unser­er Gruppe ist es eher so, dass es zwei Lager gibt. Nur der kleinere Teil würde hin­ter dem Spruch „Ob Lausitz oder Antifa, Kli­maschutz heißt Antifa“ ste­hen. In Magde­burg gab es jet­zt z.B. eine FFF-Demo gegen rechts, weil da Nazis auf­marschiert sind. Da haben sich viele FFF Grup­pen mit sol­i­darisiert. In unser­er Orts­gruppe wurde dage­gen ges­timmt. Da merkt man den Unter­schied inner­halb der Bewe­gung. Es gibt viele, die eher priv­i­legiert in ihrer Blase leben und nicht sehen, dass es auch Men­schen gibt, die sich keine Bio Pro­duk­te leis­ten kön­nen. Die kleinere Gruppe meint, dass wir soziale Kämpfe und auch Kampf gegen rechts verknüpfen müssen.

“… Kli­maschutz heißt Antifa”: Für Eule aus Eber­swalde eine klare Sache. 

Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus Law & Order

Keine Sicherheit vor rechter Gewalt

Nach dem drastis­chen Anstieg seit 2015 kann die Opfer­per­spek­tive für 2019 einen deut­lichen Rück­gang bei recht­en Über­grif­f­en in Bran­den­burg ver­melden. Die Beratungsstelle reg­istri­erte im Jahr 2019 142 rechte Gewalt­de­lik­te, 32 weniger als im Vor­jahreszeitraum (174). Damit bewe­gen sich die Angriff­szahlen auf dem – den­noch hohen – Niveau der Jahre 2004 bis 2006.

Judith Porath, Geschäfts­führerin des Vere­ins Opfer­per­spek­tive, warnt: „Nach Kas­sel, Halle und zulet­zt Hanau ist die Bedro­hungslage durch recht­en Ter­ror gestiegen. Betrof­fene sind zu recht verun­sichert und fühlen sich nicht geschützt. Rechte Angriffe und Bedro­hun­gen kön­nen jed­erzeit und über­all passieren.“

Ein Großteil der von der Opfer­per­spek­tive gezählten Attack­en waren ras­sis­tisch motiviert (106), prozen­tu­al ging ihr Anteil allerd­ings auf 75 Prozent der Gesamtzahl zurück (2018: 86 Prozent). Den­noch: Dass dreivier­tel aller recht­en Gewalt­tat­en eine ras­sis­tis­che Moti­va­tion zu Grunde lag, zeugt nach wie vor von ein­er erschreck­end großen Gewalt­bere­itschaft gegenüber allen Men­schen, denen eine nicht-deutsche Herkun­ft zugeschrieben wird, die eine nicht-weiße Haut­farbe haben, oder die nach Bran­den­burg flücht­en mussten.

Ins­ge­samt waren 2019 min­destens 242 Men­schen direkt von rechter Gewalt betrof­fen. Her­aus sticht die hohe Anzahl von Über­grif­f­en gegen Kinder und vor allem Jugendliche. 39 Prozent aller Betrof­fe­nen von recht­en Gewalt­de­lik­ten im Land Bran­den­burg waren zum Tatzeit­punkt min­der­jährig – das ist ein trau­riger, bish­er unerr­e­ichter Höchst­wert und ein stark­er Anstieg gegenüber dem Vor­jahr (2018: ca. 20 %).

Die Mehrzahl der Angriffe zählte die Opfer­per­spek­tive im nordlichen Bran­den­burg, während die Zahl der Angriffe in den Kreisen im Süden zurück­gin­gen. Im Nor­den sind es die Land­kreise Ober­hav­el und die Uck­er­mark, die an der Spitze der Sta­tis­tik ste­hen (bei­de je 18 Angriffe). Der Rück­gang im Süden Bran­den­burgs ist maßge­blich durch den Rück­gang der Gewalt­mel­dun­gen in Cot­tbus zurück­zuführen. Hier zählte die Beratungsstelle 2018 noch 35, in 2019 dage­gen 14 rechte Gewalt­tat­en. In der Stadt Pots­dam ist ein Anstieg auf 17 Angriffe zuverze­ich­nen (2018: 11).

Im Hin­ter­grund­pa­pi­er zur Jahressta­tis­tik 2019 find­en sich aus­führlichen Analy­sen sowie die grafis­che Auf­bere­itung der Sta­tis­tik. Die Grafiken sind unter Nen­nung der Quelle (Peer Neumann/ Opfer­per­spek­tive) frei verwendbar.

Zum Anschauen oder Herun­ter­laden hier klick­en: Keine Sicher­heit vor rechter Gewalt

Link zum Artikel zu let­zter Jahressta­tis­tik “Rechte Gewalt ist Nor­mal­ität in Brandenburg”

Kategorien
Arbeit & Soziales Gender & Sexualität

Vielen Dank für die Blumen

Ter­mine und Aktio­nen in Cottbus
04. März — Frauen*café ab 18 Uhr in der Elis­a­beth-Wolf-Str. 40a
08. März — Kundge­bung um 14 Uhr am Schlosskirch­platz an der Synagoge

Am 08.03.2020 ver­anstal­tet das Frauen*kollektiv Cot­tbus anlässlich des inter­na­tionalen Frauenkampf­tags eine Kundge­bung unter dem Mot­to: „Vie­len Dank für die Blu­men – Frauen*revolution statt blu­miger Phrasen“. Der
inter­na­tionale Frauenkampf­tag ist ein wichtiges Datum für die Frauen­be­we­gung. Oft wird dieser Tag jedoch genutzt, um Frauen mit Blu­men zu beschenken. Klar, freut sich jed­er Men­sch Blu­men geschenkt zu bekom­men. Allerd­ings klingt es in Anbe­tra­cht der patri­ar­chalen Ver­hält­nisse in unser­er Gesellschaft schon fast spöt­tisch. Die fem­i­nis­tis­che Bewe­gung in Rumänien, nutzte daher das Mot­to „Vie­len Dank für die Blu­men“ um zu verdeut­lichen, dass es um weit mehr geht als ein­mal jährlich Blu­men zu schenken. So betont Elis­a­beth Sch­a­bel vom Frauen*kollektiv: „Wir wollen keine Blu­men, wir wollen in erster Lin­ie frei sein. Wir wollen uns angst­frei bewe­gen kön­nen, nicht ange­grif­f­en wer­den. Wir wollen eine Aufteilung der Haus- und Sorgear­beit. Wir wollen für uns selb­st bes­tim­men. Das ist die Verbindung zu den Frauen* auf der ganzen Welt. Wir haben über­all die gle­ichen Kämpfe auszufecht­en. Diese Gemein­samkeit nutzen wir, um uns gegen­seit­ig zu bestärken und ein Boll­w­erk gegen unter­drück­ende Machtver­hält­nisse zu bilden.“

Die chilenis­che Com­mu­ni­tiy in Cot­tbus beteiligt sich eben­so an dieser Kundge­bung. Der Fokus auf die gewalt­tätige Fraue­nun­ter­drück­ung in Süd- und Lateinameri­ka wird mit­tels der fem­i­nis­tis­chen Per­for­mance von Las Tesis erneut gelegt. Auch die Unter­drück­ung der Frau* in der Ehe im Koso­vo und die Kämpfe, die wir hier vor Ort in Cot­tbus führen wer­den the­ma­tisiert. „Gemein­sam wer­den wir es schaf­fen, uns gegen diese
patri­ar­chalen, kap­i­tal­is­tis­chen und neolib­eralen Dom­i­nanz- und Gewaltver­hält­nisse zu wehren.“ betont Elis­a­beth Sch­a­bel den kämpferischen Abschluss.

Kundge­bung: „Vie­len Dank für die Blu­men – Frauen*revolution statt
blu­miger Phrasen.“

Wann: 08.03.2020 um 14 Uhr

Wo: Sprem­berg­er Straße / Schlosskirchplatz

Alle weit­eren Ter­mine find­et ihr auf face­book und Insta­gram @frauenkollektiv_cottbus

Zum Frauen*kampftag find­en ver­schiedene Ver­anstal­tun­gen in Cot­tbus statt.
Inforiot