Kategorien
Antifaschismus Law & Order

Rathenow: Brutale Attacke von Neonazis?

Zwei junge Män­ner sind einem Bericht der Märkischen All­ge­meinen zufolge am frühen Sam­stag­mor­gen bei ein­er Schlägerei in der Goethes­traße in Rathenow ver­let­zt wor­den. Durch einen Zeu­gen informierte Polizis­ten trafen vor Ort auf neun Per­so­n­en und stell­ten die Per­son­alien der 18- bis 26-jähri­gen jun­gen Män­ner fest. Die bei­den leicht ver­let­zten 18- und 20-Jähri­gen befan­den sich bere­its zur Behand­lung in der Ret­tungsstelle und berichteten, dass sie aus der Per­so­n­en­gruppe her­aus geschla­gen und getreten wur­den. Außer­dem hat­te ein­er der Angreifer den 20-Jähri­gen mit Reiz­gas besprüht. Zu den Hin­ter­grün­den des Angriffs ermit­telt nun die Kriminalpolizei.

Bei Indy­media heißt es dazu, ein­er der bei­den Ver­let­zten musste mit einem Schädel­hirn­trau­ma in das örtliche Kranken­haus eingewiesen wer­den. Die Täter stam­men dem­nach aus dem örtlichen (Neo)nazimilieu, gehörten bzw. gehören der ver­bote­nen Kam­er­ad­schaft „Sturm 27“ sowie der Grup­pierung „Anti Antifa Rathenow“ (AAR) an und beteili­gen sich aktiv an Aktio­nen und Ver­anstal­tun­gen der regionalen NPD. Bish­erige Recherchen zu dem Vor­fall ergaben laut Indymedia, 

dass sich die (Neo)nazigruppe zunächst bei einem der Täter zu Hause betrank und an Naz­imusik auf­putschte. Nach Mit­ter­nacht sei die Gruppe dann lär­mend und ran­dalierend ins Stadtzen­trum aufge­brochen. Dort angekom­men belästigten die (Neo)nazis bere­its mehrere Per­so­n­en, als sie die bei­den späteren Opfer gewahr wur­den, die ger­ade aus ein­er Diskothek kamen und auf dem Nach­hauseweg waren.

Sofort schar­rten sie sich um die bei­den und began­nen Ihnen, nach ein­er kurzen ver­balen Auseinan­der­set­zung, Pfef­fer­spray in die Augen zu sprühen. Dann schlu­gen und trat­en jew­eils vier bis fünf Täter auf die nun­mehr wehrlosen Opfer ein. Men­schen die den bei­den zu Hil­fe kom­men woll­ten, wur­den eben­falls attackiert.

Bei einem der Haupt­tatverdächti­gen han­delt es sich um den 24-jähri­gen Math­ias U., der erst vor weni­gen Wochen zu ein­er mehrmonati­gen Gefäng­nis­strafe verurteilt wurde, weil er einen Stein in Rich­tung eines Polizis­ten warf. Des Weit­eren ist U. wegen zahlre­ich­er ander­er Gewalt­de­lik­te, die er aus (neo)nazistischer und ras­sis­tis­ch­er Moti­va­tion began­gen hat, vorbe­straft. Von 2005 bis 2007 saß er u.a. deswe­gen in ein­er Jus­tizvol­lzugsanstalt ein. Zurzeit ist er allerd­ings noch auf freien Fuß, da in Bran­den­burg der Tag der Verurteilung nicht mit dem Tag des Haf­tantrittes zusam­men­fällt. Die Zeit bis zur Haft nutzt das Mit­glied des ver­bote­nen „Sturm 27“ für die aktive Unter­stützung der regionalen NPD und eben für weit­ere Gewaltstraftaten.

Ein weit­er­er Haupt­tatverdächtiger ist Thomas K. von der „Anti Antifa Rathenow“. Auch er ist bere­its durch Gewalt­de­lik­te in Erschei­n­ung getreten. Erst Anfang des Jahres wurde er aus der Strafhaft ent­lassen. Bere­its im Mai 2009 soll er jedoch schon wieder zugeschla­gen haben. Gemein­sam mit einem Kam­er­aden, der auch an der Tat am ver­gan­genen Sam­stag beteiligt gewe­sen sein soll, soll K. in ein­er Gast­stätte in Rathenow zunächst „Sieg Heil“ skandiert und dann den Wirt ange­grif­f­en haben.

Die Opfer gehören kein­er poli­tis­chen Grup­pierung an, machen aber aus ihrer Abnei­gung gegen Ras­sis­mus und (Neo)nazis keinen Hehl. Ein­er der bei­den wurde bere­its Anfang August von einem anderen Mit­glied des ver­bote­nen „Sturm 27“ attack­iert, infolgedessen er sich in ärztliche Behand­lung begeben musste.

Kategorien
Antifaschismus

Massive Proteste gegen (Neo)nazis in Potsdam

Mit ein­er Kundge­bung auf dem Luisen­platz in Pots­dam hat die so genan­nte „Deutsche Volk­sunion“ (DVU) ihre Wahlkamp­fak­tiv­itäten zu den Wahlen zum Bun­destag sowie zum bran­den­bur­gis­chen Land­tag been­det. Einges­per­rt hin­ter dutzen­den Metern Zaun fan­den sich ger­ade ein­mal 40 Anhänger und Sym­pa­thisan­ten der Partei ein um ihr nation­al­is­tis­ches und völkisches  Welt­bild zu propagieren. Ein kleines Häufchen, umzin­gelt von hun­derten von laut­starken Gegendemonstrant_innen, die gegen die aus­län­der­feindliche und NS ver­her­rlichende Poli­tik der DVU protestierten. 

Mit „Nazis“ wolle die Partei allerd­ings nichts zu tun haben, so die Red­ner in ihren Ansprachen am Mikrophon immer wieder, während (Neo)nazikader Chris­t­ian Worch, Anmelder viel­er Nazi­aufmärsche im Bun­des­ge­bi­et, das Mis­ch­pult regelte. 

Weit­ere Nazikad­er aus Bran­den­burg, darunter ein Mit­glied der so genan­nten „Nationalen Sozial­is­ten Prem­nitz / Freie Kräfte West­havel­land“ und ein (Neo)nazi, der erst am ver­gan­genen Woch­enende einen Auf­marsch „Nationaler Sozial­is­ten“ in Zossen anführte, bilde­ten das Pub­likum der DVU Kundgebung.

Die Partei sel­ber war mit ihren bran­den­bur­gis­chen Land­tagsab­ge­ord­neten Liane Hes­sel­barth, Markus Non­ninger und Bir­git Fech­n­er, den nieder­säch­sis­chen Lan­desvor­sitzen­den Hans Gerd Wiech­mann, den sach­sen-anhal­tinis­chen Lan­desvor­sitzen­den Ing­mar Knop, dem Pots­damer Stadtverord­neten Mar­cel Guse und dem Bun­desvor­sitzen­den Matthias Faust vor Ort. Ein sichtlich über­hitzter Andreas Molau, der vor kurzem noch bei der (neo)nazistischen NPD Kar­riere machen wollte, ver­suchte Gegendemonstrant_innen u.a. mit­tels Geschicht­srel­a­tivierung für die DVU zu gewin­nen, wurde dann aber doch recht plöt­zlich mit ein­er kalten Wasser­dusche runtertemperiert.

Der Ver­such den  DVU Red­nern auf dem Podi­um durch Umw­er­fung des Mis­ch­pultes das Wort zu entziehen gelang dage­gen nur kurz, da Worch, im Gegen­satz zum let­zten Jahr, als es Gegen­demon­stran­ten gelang den Gen­er­a­tor zu zer­stören,  offen­bar bessere Tech­nik gestellt hatte.

Ins­ge­samt hat­ten sich unge­fähr 2500 Men­schen in der Pots­damer Innen­stadt zusam­menge­fun­den um gegen (Neo)nazis zu protestieren, davon min­destens 500 direkt um den Luisenplatz. 

Kategorien
Antifaschismus

Ein Käfig voller trotziger Selbstbeweihräucherung

Etwa 50 Teilnehmer_innen sind für die  Ver­anstal­tung der DVU angereist. Die Stadt Pots­dam und viele Ini­tia­tiv­en und Vere­ine der Stadt organ­isierten ein kleines  Stadt­fest unter dem Mot­to „Pots­dam beken­nt Farbe“ direkt am Bran­den­burg­er Tor.  Etwa 2500 Men­schen waren zu dem Gegen­spek­takel in die Innen­stadt gekom­men um ihren Unmut gegenüber der DVU zu äußern.  Die Polizei sicherte die Ver­anstal­tung mit einem Großaufge­bot und mehreren Rei­hen Zaun die Ver­anstal­tung ab. Ex-NPDler wie Andreas Molau, Per­so­n­en der „Freien Kräfte Tel­tow Fläming“, Chris­t­ian Worch aus Ham­burg, der DVU-Vor­sitzende Matthias Faust, Liane Hes­sel­barth  und einige mehr ver­sam­melten sich im kleinen Auslaufbereich.

Von 12.00 bis 17.00 Uhr war die Kundge­bung auf dem Luisen­platz angemeldet. Gegen 13.54 hat die Ver­anstal­tung begonnen und die erste Rede wurde geschwun­gen. Schon nach zehn Minuten musste die DVU die erste Zwis­chen­pause ein­le­gen. Ein Antifaschist griff sich das Mis­ch­pult und warf es zu Boden und fol­gte dem Aufruf der Ak-Antifa und lieferte dieses Jahr erneut „die volle Pack­ung“. Völ­lig außer sich und mit hoch roten Köpfen gelang es den Organ­isatoren die Tech­nik wieder aufzubauen und stell­ten 3 ihrer Ord­ner um die Tech­nik herum, um diese zu bewachen. Der Rest der Ver­anstal­tung wurde nun mit Buh-Rufen, Pfeifen, ständi­gen Zwis­chen­rufen und einem geziel­ten Wasser­an­schlag auf Andreas Molau begleitet.

Mit der Dauer der Kundge­bung wurde man sich der Absur­dität dieser Ver­anstal­tung mehr und mehr Bewusst. Eine Gruppe von 50 Per­so­n­en haupt­säch­lich Män­ner umrahmt von mehreren Rei­hen  Zaun einem großen Aufge­bot von Polizei und ring­sherum nur Men­schen die keine Lust auf die Angereis­ten hatten.

Wenn wir gelobt wer­den, haben wir etwas falsch gemacht“, hieß es in der Rede des Mar­cel Guse der den ver­stor­be­nen Gün­ther Schwem­mer im Pots­dammer Par­la­ment ablöste. Unzäh­lige sin­nwidrige Gesellschaft­s­analy­sen, Het­ze gegen andere Politiker_innen und Men­schen aus anderen Län­dern, die den Deutschen die Arbeit weg­nehmen wür­den, fol­gten. Und Gus­es Trotzthese zeigte Erfolg, denn je mehr Buhrufe und Unmut­säußerun­gen kamen, desto mehr suhlten sich die Kundgebungsteilnehmer_innen in Selbstbeweihräucherung.

Nach zweiein­halb Stun­den been­dete die DVU ihre Ver­anstal­tung, lobte die Angereis­ten und wies dezent darauf hin, dass keine Per­son den Ort allein ver­lassen solle.

Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus Arbeit & Soziales Geschichte & Gedenken jüdisches Leben & Antisemitismus

Wahlkampfabschluss der DVU: Gegen “Sozioten”, 68er – und Nazis

Trotz großspuriger Ankündi­gun­gen und strahlen­dem Son­nen­schein beteiligten sich nur rund 60 Per­so­n­en an der Wahlkamp­fab­schlusskundge­bung der DVU in Pots­dam. Für die Höhep­unk­te des Tages sorgten die zahlre­ichen Gegendemonstranten.

Unweit des Parkes Sanssouci am his­torischen Luisen­platz in Pots­dam hat die DVU am 20. Sep­tem­ber 2009 ihre Wahlkampf­tour durch ver­schiedene Bran­den­burg­er Städte been­det. Unzäh­lige Polizeikräfte hat­ten bere­its am Vor­mit­tag ein großes Car­ré, für die laut einem Polizeis­prech­er erwarteten 150 Teil­nehmer der DVU, auf dem Platz mit Absper­r­git­tern errichtet. Als dann um kurz vor 13:00 Uhr die ersten Anhänger der extrem recht­en Partei den Kundge­bung­sort erre­icht­en, blick­ten sie auf ein riesiges Trans­par­ent mit der Auf­schrift „Nazis? Nein Danke“, das direkt und wei­thin sicht­bar am kleinen Bran­den­burg­er Tor hing. Des Weit­eren tru­gen in Sicht- und Hör­weite mehrere Hun­dert Men­schen mit Trom­meln und Trillerpfeifen sowie durch lautes Rufen ihren Unmut gegenüber der DVU den gesamten Nach­mit­tag auf die Straße.

Inner­halb von 30 Minuten waren dann auch Andreas Molau (DVU-Bun­de­spress­esprech­er), Matthias Faust (DVU-Bun­desvor­sitzen­der), Hans-Gerd Wiech­mann (DVU-Lan­desvor­sitzen­der Nieder­sach­sen), Ing­mar Knop (DVU-stel­lvertre­tender Bun­desvor­sitzen­der), Chris­t­ian Worch (Mul­ti­funk­tionär) und einige Land­tagsab­ge­ord­nete der DVU am Ver­anstal­tung­sort angekommen.

Gegen 14:00 Uhr, kurz nach dem Matthias Faust die Kundge­bung mit ein­er Rede eröffnete, stürmte ein junger Mann den Platz und warf Teile der Musikan­lage aus Protest zu Boden. Wenige Minuten später hat­te Chris­t­ian Worch die Tech­nik wieder unter Kon­trolle und der ehe­ma­lige NPDler Wiech­mann aus Nieder­sach­sen nahm das Mikro­fon in die Hand.

Gegen “Sozioten”, 68er – und Nazis…

Mit­tler­weile hat­ten sich inklu­sive der Funk­tion­sträger inner­halb der Partei rund 60 Per­so­n­en um das mobile Red­ner­pult geschar­rt. Wiech­manns Rede unter­schied sich am Ende nur unwesentlich von denen sein­er Nach­fol­ger. Er het­zte gegen „Sozioten“ und die soge­nan­nten 68er und forderte die Rück­führung der Über­reste von Wehrma­chtssol­dat­en aus Osteuropa.

Zur völ­li­gen Farce geri­et seine Rede und die gesamte Kundge­bung, als er den Gegen­demon­stran­ten ent­ge­gen schrie: “Wir sind auch gegen Nazis” und dafür Beifall von seinen Gesin­nungskam­er­aden ern­tete. Ein Teil der Applaudieren­den unter dreißig trug T‑Shirts der bekan­nten Recht­sRock-Bands “Weisse Wölfe” und “Deutsch-Stolz-Treu”, andere hat­ten Auf­schriften wie: “Anti-Antifa” und “Nie wieder Krieg nach unserem Sieg!”.

Kurz vor Ende der Ver­anstal­tung wurde Andreas Molau beim Ver­such eini­gen Bürg­ern zu erzählen, dass „Mul­ti­kul­ti gescheit­ert“ sei, mit einem Bech­er Wass­er über­gossen. Dann war der Spuk vor­bei und die aus weit­en Teilen Bran­den­burgs, Berlin, Nieder­sach­sen und Ham­burg angereis­ten DVUler ver­ließen den Platz.

Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus Arbeit & Soziales Bildung & Kultur Geschichte & Gedenken jüdisches Leben & Antisemitismus

Wähler_innen-täuschung der Extra-Klasse

Bürg­er­lich­es Engage­ment unab­hängig von Parteim­it­glied­schaft ist eigentlich pos­i­tiv zu bew­erten, jedoch auch manch­mal mit Vor­sicht zu genießen. Erst im ver­gan­genen Herb­st hat­te die Lis­ten­vere­ini­gung „Bran­den­burg­er Vere­inigte Bürgerbewegung/ 50 Plus“ (BVB/ 50 Plus), die zu den Kom­mu­nal­wahlen in ganz Bran­den­burg antrat, für Tumult gesorgt. Denn kurz vor den Wahlen wurde bekan­nt, dass sich Recht­spop­ulis­ten und Nazi-Sym­pa­thisan­ten darunter befan­den, welche das ganze Bünd­nis iniziert und in den Hän­den hat­ten. „Eine Liste für Ent­täuschte und Rechte“ und „Bürg­er­be­we­gung will nicht rechts sein, aber DVU Kan­di­datin hil­ft bei Wahlkampf“ titelt damals die Berlin­er Zeitung.

 

Nun ste­hen die Land­tags – und Bun­destagswahl kurz bevor, und dieses Mal treten gle­ich zwei Lis­ten­vere­ini­gun­gen an. Die einen sind das „Gen­er­a­tions­bünd­nis 50 Plus“und die anderen „Zusam­men für Bran­den­burg: FREIE WÄHLER“. Und wer hätte es gedacht, bei bei­den tre­f­fen sich alte Bekan­nte von BVB/ 50Plus.

 

Zusam­men für Bran­den­burg: FREIE WÄHLER“ 

Die Lis­ten­vere­ini­gung „Zusam­men für Bran­den­burg: Freie Wäh­ler“, auch BVB/ FW (Bran­den­burg­er Vere­inigte Bürgerbewegung/ Freie Wäh­ler), geht aus dem Lan­desver­band der Freien Wäh­ler her­vor, der im Dezem­ber 2008 in Chorin (Barn­im) gegrün­det wurde. Vor­sitzen­der ist Hans Jür­gen Malirs aus Hoppe­garten (Märkisch-Oder­land), sein Stel­lvertreter ist der Eber­swalder Man­fred Ehlert (Barn­im).

 

Bere­its kurz nach der Grün­dung, im Früh­jahr 2009, warf man den Lan­desver­band Bran­den­burg, eben­so wie den aus Bre­men aus dem Bun­desver­band der Freien Wäh­ler raus. Der Grund waren recht­spop­ulis­tis­che und recht­sradikale Mit­glieder der Lan­desver­bände. Bun­desvor­sitzen­der Grein äußerte in der TAZ, er habe Infor­ma­tio­nen, wonach die Lan­desver­bände Bran­den­burg und Bre­men den Bun­desver­band unter­wan­dern wollen. Nach dem Rauswurf entsch­ied sich der Bran­den­burg­er Lan­desver­band kurz­er­hand einen eige­nen Bun­desver­band zu grün­den. Der „neue“ Bun­desver­band, mit dem Namen „Freie Wäh­ler Deutsch­land“, arbeit­et nun seit Juni diesen Jahres unter dem Vor­sitz von Man­fred Ehlert und seinem Stel­lvertreter, dem Bernauer Dirk Weßlau. Nur knapp und trotz „erhebliche[r] Zweifel“ seit­ens des Bun­deswahlauss­chuss­es waren sie zur kom­menden Wahl zuge­lassen worden.

 

 

Nach Aus­sage des Lan­desvor­sitzen­den Malirs, wollen seine „Freien Wäh­ler“ nicht mit Recht­sex­tremen in Verbindung gebracht wer­den, wie es vor den let­zten Kom­mu­nal­wahlen geschah. Doch aus­gerech­net Dirk Weßlau und Peter Vida, die nun als Stel­lvertreter und Kan­di­dat­en (Vida auf Lis­ten­platz 2 für Land­tag) agieren, sagte man Verbindun­gen zu Neon­azis nach. An dieser Stelle daher der Ver­weis auf die Broschüre „Aktiv gegen Nazis“ des Bernauer Net­zw­erk­ers für Tol­er­anz und Weltof­fen­heit. Hier heißt es „Die Bernauer Recht­spop­ulis­ten der „Unab­hängi­gen Frak­tion“ seien „in der Ver­gan­gen­heit Seit an Seit mit Nazikam­er­ad­schaften auf ein­er Demon­stra­tion gelaufen“. Außer­dem wird hier u.a. die Anstel­lung des ehe­ma­li­gen NPD Kreisvor­sitzen­den und Abge­ord­neten für die DVU im Barn­imer Kreistag, Mike Sandow, bei Her­rn Weßlau [siehe Berlin­er Zeitung und gegenrede.info] erwäh­nt sowie die Her­aus­gabe der so genan­nten „Unab­hängi­gen Zeitung“ bei welch­er die DVU-Kan­di­datin Peg­gy Müller als Chefredak­teurin fungierte. Ver­leger war offiziell das „Gen­er­a­tions­bünd­nis 50Plus“, die Kon­tak­tadresse war Weßlaus „Roll­bergeck“ in Bernau.

 

 

Ein Grund mehr sich die Vor­sitzen­den und die Kan­di­dat­en von Lan­des– und Bun­desver­band genauer anzuschauen:

 

 

 

Die Akteure der „Freien Wähler“: 

Hans Jür­gen Malirs ist Lan­desvor­sitzen­der des Lan­desver­band Freie Wäh­ler und Spitzenkan­di­dat für „Zusam­men für Bran­den­burg: Freie Wäh­ler“ (Land­tag) und Freie Wäh­ler Deutsch­land (Bun­destag). Er ist Oberst der Reserve der Bun­deswehr, Autor der Jun­gen Frei­heit und laut einem Bericht auf Indy­media sym­pa­thisiert er offen „mit recht­spop­ulis­tis­chen bis recht­sradikalen Posi­tio­nen“. Malirs trat zudem als Sym­pa­thisant für den geplanten Berlin­er Ableger der Schill-Partei auf.

 

Als Bun­desvor­sitzen­der der Freien Wäh­ler fungiert der Eber­swalder Man­fred Ehlert. Er ist auch gle­ichzeit­ig stel­lvertre­tender Lan­desvor­sitzen­der der Freien Wäh­ler Bran­den­burg und tritt für die Lan­desliste auf Platz 34 an. Auch er war, wie seine Kol­lege Weßlau, aktiv­er Schillan­hänger. 2003 ver­suchte er sich als Bürg­er­meis­terkan­di­dat für die Schill­partei in Eber­swalde, nach­dem er die Wahl zum Lan­desvor­sitzen­dem in Berlin im Novem­ber 2002 ver­lor.

 

 

Gibt man den Namen „Peter Vida“ bei Google ein, so enthüllen bere­its die ersten Beiträge das Wesen dieses Her­rn. 2003 tat er sich als „Unab­hängiger“ mit Dirk Weßlau und Thomas Strese zusam­men. Die bei­de ehe­mals bei der Schill­partei aktiv­en, kooperieren offen mit Neon­azis. 2004 wurde er ent­gültig wegen „parteis­chädi­gen­dem Ver­hal­ten“ aus der CDU gewor­fen. 2005 saß der aktive Burschen­schaftler dann im Studenten_innenparlament der FU. Min­destens eine Veröf­fentlichung in der recht­en Zeitung „Junge Frei­heit“, die vor Nation­al­is­mus nur so trieft, ist bekan­nt. Gern wird auch mit der DVU geplauscht, nicht ver­wun­der­lich, so gehört auch Vida zu dem Her­aus­ge­berkreis der „Unab­hängi­gen Zeitung“.

 

 

Ein Wegge­fährte Vidas ist Dirk Weßlau, eben­falls aus Bernau. Er ist stel­lvertre­tender Bun­desvor­sitzen­der und Geldge­ber der Vere­ini­gung. Er ist Zah­narzt und Besitzer des „Roll­bergecks“ in Bernau, bei dem wie oben erwäh­nt, der ehe­ma­liger NPD Kreisvor­sitzende und DVU-Abge­ord­netei m Barn­imer Kreistag, Mike Sandow, als Haus­meis­ter angestellt war. Weßlau tritt trotz seines Amtes als stel­lvertre­tender Bun­desvor­sitzen­der als Einzel­be­wer­ber für den Bun­destag an. Ob ihn interne Stre­it­ereien oder Strate­gie dazu getrieben haben, bleibt erst ein­mal Spekulation.

 

 

Andere auf der Kan­di­daten­liste wie Gün­ther Span­gen­berg, eben­falls aus Eber­swalde, ken­nen den Kreis um Vida und Weßlau seit eini­gen Jahren. Span­gen­berg will allerd­ings nichts mit Recht­en zu tun haben Vielle­icht sollte er dann bei seinen Bünd­nis­part­nern mal genauer hin­schauen und sich ein Beispiel an Mar­tin Lind­st­edt aus Zossen nehmen. Er hat es bere­its vorgemacht und trat aus der Vere­ini­gung aus.

 

 

Das Gen­er­a­tions­bünd­nis 50Plus“

Das Gen­er­a­tions­bünd­nis 50Plus“ ist kein Ver­band von über 50- Jähri­gen, wie der Name vielle­icht ver­muten lässt. „50Plus“ meint hier „langfristig eine Mehrheit von über 50 Prozent“ zu erre­ichen. Im let­zten Jahr trat­en sie zusam­men mit BVB als Lis­ten­vere­ini­gung für die Kom­mu­nal­wahlen an und es gab damals bere­its Diskus­sio­nen um rechte Posi­tio­nen und Akteure.

 

 

Die Akteure von 50Plus: 

Der Vor­standsvor­sitzende von 50Plus, Wern­er Müller, war einst Lan­desvor­sitzen­der der Repub­likan­er (REP) in Berlin. Auf der Kan­di­daten­liste find­et man zwei Mit­glieder der Stadtverord­neten­ver­samm­lung Frank­furt Oder, Mein­hard Gutows­ki und Wern­er Voigt. Ähn­lich wie die „Unab­hängige Frak­tion“ in Bernau sind sie in der SVV in Frank­furt Oder isoliert und nehmen am par­la­men­tarischen Geschehen kaum teil. Bei­de saßen bere­its vor den let­zten Kom­mu­nal­wahlen im Stadt­par­la­ment — ange­treten waren sie 2003 für die dama­lige Schill­partei. Gutows­ki sorgte 2006 für Auf­se­hen, als er der NPD einen Saal anmi­etete und als Ansprech­part­ner für die NPD- Ver­anstal­tung fungierte. Sabine Pet­zholtz, Lan­dess­chatzmeis­terin von 50Plus, sowie Nicole Driegert, sie trat zu den Kom­mu­nal­wahlen 2008 an, sind Mitar­bei­t­erin­nen ein­er Zeitar­beits­fir­ma des Berlin­er REP-Funk­tionärs Wolf­gang Seifert.

An dieser Stelle müssten auch Vida und Weßlau der Voll­ständigkeit hal­ber nochmal erwäh­nt wer­den. Vida war von 2007 bis 2009 noch stel­lvertre­tender Bun­desvor­sitzen­der von 50Plus und gab u.a. zusam­men mit Weßlau als „Gen­er­a­tions­bünd­nis 50Plus“ die „Unab­hängige Zeitung“ in Bernau heraus.

 

Verbindung und Absprache zwis­chen „Freien Wäh­lern“ (BVB/ FW) und 50Plus 

 

Freie Wäh­ler? Aber die gibt’s doch schon!

Bere­its vor Beste­hen der Freien Wäh­lern um Malirs und Vida gab es einen Bun­des- sowie Lan­desver­band. Let­zter­er beste­ht bere­its seit den Neun­ziger Jahren in Bran­den­burg und hat sich bere­its von den „neuen“ Freien Wäh­lern dis­tanziert. Eine ähn­liche Stel­lung­nahme find­et sich auch beim Bun­desver­band, der den Lan­desver­band um Malirs im Früh­jahr rauswarf, und nun ankündigt wegen „namen­srechtliche Auseinan­der­set­zun­gen vor Gericht“ zu ziehen.

 

 

Hin­ter der Grün­dung der Freien Wäh­ler steckt eine Strate­gie des „zen­tralen Kreis­es“ um Vida, Weßlau, Müller, Malirs und Ehlert. Bewusst wolle man nach den Erfol­gen der Freien Wäh­lern in Bay­ern, auf die „Werbe­mas­chine“ auf­sprin­gen und vom „Hype des Namens Freie Wäh­ler“ prof­i­tieren, so heißt es in E‑Mails. Nicht nur der Name wurde über­nom­men, auch das Logo der Freien Wäh­ler find­et sich in abge­wan­del­ter Form wieder. Sehr aus­führlich berichtete dazu im August die Barn­imer Bürgerpost.

 

 

Ein neuer, medi­en­wirk­samer­er Name war da, also musste der alte Name „BVB“ ver­schwinden. Wohl auch um sich von der schlecht­en Presse im let­zten Jahr reinzuwaschen. Die Inter­net­seite www.bvb-50plus.de leit­et nun auf die Seite www.bvb-fw.de weit­er. Dort wiederum wird allein für die Liste „Zusam­men für Bran­den­burg: FREIE WÄHLER“ gewor­ben. Genau wie bei der „Unab­hängi­gen Zeitung“ von 50Plus ste­ht erneut Weßlaus „Roll­bergeck“ im Impres­sum der Inter­net­seite. Wieder ein Briefkästen mehr in seinem Geschäft­shaus. Der Briefkas­ten der „Unab­hängi­gen Zeitung“ ist nach ein­er Anzeige und dem Auf­se­hen um die DVU-Kan­di­dat­en Peg­gy Müller jedoch seit ver­gan­genem Herb­st ver­schwun­den. Bis heute wollen sich Weßlau und Vida nicht zu ihren DVU- und NPD-Kon­tak­ten äußern.

 

 

Ein Spiel mit Namen, Posten und Biografien

 

Klar ist, es geht nicht um Inhalte — diese find­en die Wähler_innen in den Pro­gram­men bei­der Bünd­nisse wenig — son­dern um Täuschung. Täuschung durch ein geschick­tes Spiel mit Namen, Vor­sitzen und Funk­tio­nen. Sitze in Par­la­menten sollen Ser­iösität sug­gerieren, eine Vielzahl von Per­so­n­en, die meist von ein­er Vere­ini­gung zur Näch­sten sprin­gen, sollen Größe und Vielfalt demon­stri­eren. Doch bei genauem Blick ist ein Großteil lediglich Fas­sade, denn der „zen­trale Kreis“ speist sich nur aus eini­gen weni­gen Per­so­n­en. An Peter Vida lässt sich das deut­lich erken­nen: Von 2007 bis 2009 noch stel­lvertre­tender Bun­desvor­sitzen­der von 50Plus, dann Vor­sitzen­der von BVB (auch in der gemein­samen Liste von BVB und 50Plus) musste der Name „BVB“ nun ver­schwinden. Nichts­destotrotz wollte er die „Koor­di­na­tion und Strate­gier­pla­nung“ für die Land­tagswahlen sowohl für 50Plus als auch das neue Pro­jekt „Freie Wäh­ler“ übernehmen.

 

Kategorien
Antifaschismus

Volle Packung für die DVU am 20.9.

Am 20. Sep­tem­ber 2009 wird die Deutsche Volk­sunion (DVU) erneut ver­suchen auf dem
Pots­damer Luisen­platz eine Kundge­bung abzuhal­ten.
Im bish­eri­gen Wahlkampf ist es der DVU, genau­so wenig wie im let­zten Jahr, gelun­gen
sich Öffentlichkeit zu ver­schaf­fen. Lediglich durch neg­a­tive Schlagzeilen kon­nte sie
auf sich aufmerk­sam machen: Tod des Stadtverord­neten Gün­ther Schwem­mer und des
Lan­desvor­sitzen­den Sig­mar-Peter Schuldt, sowie der Nachricht, dass die NPD den s.g.
„Deutsch­land­pakt“ aufkündigte. Lediglich Mar­cel Guse (29), welch­er das Amt und
Man­dat von Gün­ther Schwem­mer über­nahm, gibt sich motiviert. Dieser buhlt um die
Gun­st der neon­azis­tis­chen Jungwähler_innen u.a. durch seine Zusam­me­nar­beit mit der
organ­isierten Pots­damer Kama­rad­schaftsszene.
Die Kundge­bung der DVU wurde im let­zten Jahr zu einem Desaster. Lediglich 20
DVU-Mit­glieder schafften es zum Kundge­bung­sort. Vorzeit­ig musste diese abge­brochen
wer­den, da das Stro­mag­gre­gat auf­grund antifaschis­tis­ch­er Fremdein­wirkung die Arbeit
ver­weigerte.
Und so wird auch dieser Ver­such der DVU ein weit­eres Mal in einem Desaster enden.
Der ak_antifa_potsdam wird für diesen Tag vielfälti­gen und kreativ­en Protest
organ­isieren. Wir wer­den uns genau so wenig wie im let­zten Jahr auf die Stadt und
ihr „Fest der Demokratie“ ver­lassen.
Dazu sagt die Press­esprecherin des ak_antifa_potsdam Alis­sa: “Wir wer­den dafür
sor­gen, dass die Neon­azikundge­bung nicht stat­tfind­en wird. Genau­so wie im let­zten
Jahr wird es auch in diesem Jahr die volle Pack­ung für die DVU geben!”

Kategorien
Antifaschismus

Die DVU aus der Bahn werfen! Switch off nazi propaganda!

Pots­dam- Am Son­ntag, dem 20.September ver­sucht die DVU den Höhep­unkt ihres
Wahlkampfs in Pots­dam zu zelebrieren,

Die zen­trale Wahlkampfver­anstal­tung der DVU in Pots­dam hat eine
gewisse Tra­di­tion, die bish­er allerd­ings recht wenig zum Ruhm der
Nazis beige­tra­gen hat. Als sich die DVU zu den Kom­mu­nal­wahlen 2008 auf
dem Luisen­platz sam­melte um ihr Deutsches Volk von ihrer
faschis­tis­chen Vision zu überzeu­gen, endete die Ver­anstal­tung in einem
pein­lichen Fiasko. Die 50 bemitlei­denswerten Nazigestal­ten waren nicht
in der Lage die Sab­o­tage ihrer Tech­nik und die Ent­glasung ihrer
Reise­busse zu ver­hin­dern.
Der fliegende Gen­er­a­tor ist damit Sym­bol des kon­se­quenten
antifaschis­tis­chen Wider­stands geworden.

Am 20. Sep­tem­ber ver­sucht die DVU nun also ein weit­eres Mal, ihre
erbar­mungswürdi­ge Pro­pa­gan­da an die Pots­damerIn­nen zu brin­gen.
Doch trotz aller Tra­di­tion hat sich einiges geän­dert: Die NPD bricht
den Deutsch­land­pakt und macht der DVU in Bran­den­burg Konkur­renz. Die
ohne­hin vor sich hin veg­etierende Partei blickt damit ihrer
endgülti­gen Bedeu­tungslosigkeit ent­ge­gen. Dazu kommt dass die
gewichtige Gal­lions­fig­ur der Bran­den­burg­er DVU, Gün­ther Schwem­mer, vom
recht­en Weg abgekom­men und den Kam­er­aden Leich­sen­ring und Haider
gefol­gt ist.

Lasst uns der DVU ihre ganze Erbärm­lichkeit vor Augen führen indem wir
das Desaster des let­zten Jahres top­pen. Es gibt keinen Grund, den
Nieder­gang der DVU nicht mit allen Kräften zu beschle­u­ni­gen.
Beteiligt euch an den Protes­tak­tiv­itäten gegen die DVU-Kundge­bung!
Vielle­icht das let­zte Mal in Brandenburg!

Die Protestkundge­bung find­et am Bran­den­burg­er Tor (Luisen­platz) in
Pots­dam ab 13:00 Uhr statt.
Die Stadt organ­isiert außer­dem par­al­lel ein Bürg­er­fest einige Meter
weit­er auf der Bran­den­burg Straße.
Die DVU ruft ihre Anhän­gerIn­nen für 13:30 Uhr auf den Platz und
rech­net mit 300 Teil­nehmerIn­nen.
Wir rech­nen damit dass sie sich blamiert.

Kommt vor­bei, kommt zahlre­ich und bringt aus­re­ichend Uten­silien zum
Krach­machen mit.

Kategorien
Antifaschismus

NPD hängte Wahlwerbung in Frankfurt

Frank­furt (Oder) — Den ruhi­gen Son­nta­gnach­mit­tag nutzte die NPD am 13. Sep­tem­ber dazu, um noch zwei Wochen vor den Wahlen ihre Wahlwer­bung in den Frank­furter Strassen aufzuhän­gen. Genauer gesagt auf der wichtig­sten Frank­furter Strasse, dem soge­nan­nten „High­Way“. Ent­lang der vier­spuri­gen Nord-Süd-Achse began­nen sie ca. 14h damit an den Lat­er­nen­mas­ten ihre teils offen ras­sis­tis­che Wahlwer­bung aufzuhän­gen. Neben Plakatauf­schriften, wie „Heim­reise statt Ein­reise“, „Arbeit zuerst für Deutsche“ oder „Vater­land, Mut­ter­sprache, Kinder­glück“, präsen­tierte sich auch Lars Bey­er auf Plakate als Direk­tkan­di­dat für die Land­tagswahlen den Frankfurter_innen [1].

Aus Angst vor allzu schnellem Ent­fer­nen der Neon­azi-Pro­pa­gan­da wur­den die Plakate mit Hil­fe ein­er Leit­er in 5–6m Höhe an nahezu alle Lat­er­nen ent­lang der Strasse gehängt. Neben Lars Bey­er und den Bran­den­burg­er NPDler Frank Odoy sowie Manuela Kokott, die eben­falls als Direk­tkan­di­datin für den Wahlkreis 30 (Oder-Spree III) [2] antritt, halfen noch zwei weit­ere Faschis­ten beim Aufhän­gen der Pap­pen. Ein­er von Ihnen ist auch als Anhänger der neon­azis­tis­tis­chen FCV-Hooli­gans [3] in Frank­furt (Oder) bekan­nt. Als Trans­port­mit­tel nutzten die „Nation­aldemokrat­en“ einen Metal­lic-Blauen VW Bus (B‑DR 3866) aus der Berlin­er Parteizen­trale. Dieser diente auch schon als Begleit­fahrezeug auf mehreren NPD-Demon­stra­tio­nen, wie etwa 1.12.07 in Berlin-Rudow [4].

Beim Aufhän­gen blieben sie allerd­ings nicht unbeobachtet. Zwei Antifaschist_innen ver­fol­gten das Treiben der NPDler. Diese fühlten sich allerd­ings dadurch etwas gestört. Neben Frank Odoy, der die bei­den Antifas noch zu sich nach Hause in Fürsten­walde ein­lud, war ins­beson­dere Lars Bey­er nicht son­der­lich erfreut über die bei­den kri­tis­chen Begleiter_innen. Bek­lei­det mit Stiefeln und Kampfhose ver­suchte er recht sportlich, die Antifaschist_innen zu ver­fol­gen, was ihm aber miss­lang.
Die NPD hat in der Ver­gan­gen­heit schon des Öftere­nen gezeigt, wie sie gegen ihre Kritiker_innen vorge­ht. Ste­fan Köster, NPD-Lan­desvor­sitzen­der in Meck­len­burg-Vor­pom­mern, trat am Rande ein­er Wahlkampfver­anstal­tung der NPD in Schleswig-Hol­stein Ende 2004, wo es zu Protesten kam, auf eine am Boden liegende Demon­stran­tin ein. Er wurde dafür recht­skräftig verurteilt [5].

Let­zten Hochrech­nun­gen zufolge liegen die recht­en Parteien zusam­men bei 4% bei den Bran­den­burg­er Land­tagswahlen [6]. Ob NPD oder DVU es doch noch in den Land­tag schaf­fen, wird sich dann wohl erst am Wahlabend zeigen. Mit ihren Wahlplakat­en kön­nen sie in Frank­furt indes kaum Stim­men holen. Nach nur zwei Tage sind so gut wie alle aufge­hängten DVU- & NPD-Pap­pen aus dem Stadt­bild verschwunden.

Quellen:

1 http://recherchegruppe.blogsport.de/2009/08/14/lars-beyer-npd-direktkandidat-fuer-frankfurt-oder-wahlkreis-35/
2 http://www.wahlen.brandenburg.de/sixcms/detail.php/bb1.c.170347.de#Wahlkreis30
3 http://recherchegruppe.blogsport.de/2008/12/02/keine-besserung-in-sicht/
4 http://de.indymedia.org/2007/12/201016.shtml
5 http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2005/npd46.html
6 http://www.wahlrecht.de/umfragen/landtage/brandenburg.htm

Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus jüdisches Leben & Antisemitismus

Neonaziaktionen gegen SPD und im gesamten Stadtgebiet Oranienburgs

Auf ein­er Wahlkampfver­anstal­tung der SPD am Fre­itag nahm
unter anderem der Min­is­ter­präsi­dent Platzeck teil. Weil ver­mut­lich mit einem
großem Medi­en­aufge­bot gerech­net wer­den kon­nte dacht­en sich Neon­azis, dies für
sich nutzen zu kön­nen. Zwei bis­lang unbekan­nte Neon­azis erstürmten die Bühne
und bre­it­eten ein Trans­par­ent mit der Auf­schrift „Die Demokrat­en brin­gen uns
den Volk­stod“ mit dem Ver­weis auf eine neon­azis­tis­che Web­seite, die als
Net­zw­erk für bun­desweit agierende Kam­er­ad­schaften dient, aus.

Hin­ter dieser Aktion steckt ver­mut­lich eine Gruppe aus dem
südlichen Bran­den­burg, die dort im Umfeld von Sebas­t­ian Richter agiert. Diese
nen­nt sich Spreelichter und arbeit­et län­derüber­greifend im südlichen
Bran­den­burg sowie im nördlichen Sach­sen. Dabei zeigen sie sich häu­fig mit
weißen Hem­den und schwarzen Hosen oder in Skelett-Verklei­dung um so eine Het­ze
gegen Demokratie, Demokrat­en und Parteien zur Schau zu stellen. Dies wurde in den
meis­ten Fällen als Straßenthe­ater verkauft. Der zen­trale Slo­gan dabei ist, dass
die Demokratie der Tod des „deutschen Volkes“ sei. Eine klare ver­fas­sungs- und
demokratiefeindliche Hal­tung, die allerd­ings die Macht­mo­nop­o­lis­ten noch nicht
auf den Plan gerufen hat.

 

In Luck­en­walde marschierten am 23.05.2009 mehr als ein
Dutzend Neon­azis hin­ter dem auch in Oranien­burg gezeigten Trans­par­ent. Drei der
Per­so­n­en tru­gen schwarze Fah­nen, ein­er davon war der Oranien­burg­er Markus
Schmidt. Dieser ist im Kreisvor­stand der NPD Ober­hav­el und Leit­er des
JN-Stützpunk­ts Oranien­burg. Darüber hin­aus ist er Mit­glied in der seit dem
31.03.2009 ver­bote­nen Heimat­treuen deutschen Jugend(HDJ) gewe­sen, weshalb die
Staat­san­waltschaft unter anderem gegen ihn ermit­telte und zwei Haus­durch­suchun­gen
anord­nete. Bere­its vorher war er Mit­glied des gewalt­bere­it­en Märkischen
Heimatschutzes, welch­er in den Jahren 2004 und 2005 zwei antifaschis­tis­che
Ver­anstal­tun­gen in Oranien­burg zum Teil gewaltätig störte.

Die Neon­azidemon­stra­tion war am Tag des Grundge­set­ztes
ver­anstal­tet und richtete sich gegen die BRD. Mehrfach kam es zu
ver­fas­sungs­feindlichen Sprechchören, den­noch agierte die Polizei auss­chließlich
gegen die Gegenprotestler_Innen.

Auch am Fre­itag in Oranien­burg wur­den die Neon­azis nur kurz
abge­drängt und kon­nten dann den Ort ver­lassen. Eine halbe Stunde später wurde
die NPD aktiv, in dem sie mit ihrem Wahlmo­bil an der Kundge­bung teil­nahm und
mit Laut­sprech­ern ver­suchte die SPD-Ver­anstal­tung zu stören. Die Polizei
unter­band die Aktion der NPD, woraufhin diese durch das Oranien­burg­er
Stadt­ge­bi­et fuhr und Fly­er verteilte. Auch am Sam­stag tourte der NPD-Bus durch
Oranien­burg und kon­nte ungestört ras­sis­tis­che und nation­al­is­tis­che Pro­pa­gan­da
an die Oranien­burg­er Bürg­er verteilen.

Die NPD hat bei der let­zten Kom­mu­nal­wahl in Bran­den­burg
allein im Kreis Ober­hav­el ihre Stim­men von 5800 auf 10000 fast ver­dop­peln.
Dabei erre­ichte sie knapp 5 Man­date im Kreistag und in Gemein­de­par­la­menten und
kon­nte stel­len­weise sog­ar die 10% Gren­ze durch­brechen. Doch auch auf der Straße
zeigt sie und ihr neon­azis­tis­ch­er Anhang sich immer wieder präsent. In den
ver­gan­gen Monat­en kam es immer wieder zu Aufk­le­ber und Sprühak­tio­nen, die sich
gegen die örtliche Antifa richteten oder NS-Ver­her­rlichung bein­hiel­ten. Auch
kon­nten häu­figer ras­sis­tis­che Belei­di­gun­gen, sowie Nazirufe reg­istri­ert werden.

Gegen einen möglichen Einzug der NPD in den Land­tag von
Bran­den­burg, sowie gegen jegliche Form von Ras­sis­mus, Anti­semitismus und
Neon­azis­mus richtet sich am kom­menden Wochenende(19.September ab 15 Uhr auf dem
Schloss­platz Oranien­burg) eine Aktion der örtlichen Zivilge­sellschaft. Bei dem
Fes­ti­wahl wird es neben migrantis­chen Musik­ern und lokalen Bands auch
Fragerun­den an Direk­tkan­di­dat­en aus Ober­hav­el geben. Neben vie­len
Infor­ma­tion­sstän­den wird die Antifa Gruppe Oranien­burg auch einen Info­s­tand
haben, bei dem sie das Rechercheheft „Blick­punkt“ vorstellen und verteilen
wer­den. In diesem wird über die aktuelle Neon­aziszene Oranien­burgs und dem
südlichen Ober­hav­el informiert. Die Broschüre wird von der „Antifaschis­tis­chen
Recherchegruppe Ober­hav­el Süd“(ARSO) her­aus­gegeben, welche ein Zusam­men­schluss
von engagierten Bürger_Innen, Antifas und Journalist_Innen darstellt.

Ver­weise zu den Vor­fällen in Oranienburg:

http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ziel/604050/DE?search=normal&suchbegriff=Oranienburg+&zeitraum=Alle+Jahre&datum_eingabe=kreuz&tag_eins=11&monat_eins=9&jahr_eins=2009&tag_zwei=13&monat_zwei=9&jahr_zwei=2009&id=1938718

http://www.die-mark-online.de/oranienburgstart/00_20090911221503_Oranienburg_Platzeck_kaempft.html

http://de.indymedia.org/2009/09/260718.shtml

Demon­stra­tion in Luckenwalde:

http://infothek.wordpress.com/2009/05/24/23-mai-2009-luckenwalde/

Auswer­tung der let­zten Wahl in Oberhavel:

http://antifagruppeoranienburg.blogsport.de/2008/10/14/kommunalwahl-2008/
Bericht mit Bildern:http://de.indymedia.org/2009/09/260918.shtml

Kategorien
Antifaschismus

2. Fete F.E.T.E. – Deine Stimme gegen Nazis!“

Am näch­sten Sam­stag find­et die zweite Fete „Für ein tol­er­antes Eber­swalde“ statt (F.E.T.E.). Wie im Vor­jahr wer­den viele ver­schiedene Bands aus allen möglichen Musikrich­tun­gen von Death Core über Hip Hop bis Ska spie­len und ein deut­lich­es Zeichen gegen alte und neue Nazis in der Stadt set­zen. Organ­isiert wird das Fes­ti­val vom Jugend­bünd­nis Für Ein Tol­er­antes Eber­swalde (F.E.T.E.) und von den Jugend­ver­bän­den linksju­gend [‘sol­id] und den Jusos.

 

Unter anderem wird die bekan­nte Berlin­er SKA – Band „Ratatös­ka“ , „Rudio“ aus Finow­furt und die bekan­nte Eber­swalder Band „Lin­gerie“ auftreten. 

 

Aber es wird nicht nur gute Musik son­dern auch Inhalt geboten, neben ver­schiede­nen kreativ­en Work­shops stellen sich auch ver­schiedene poli­tis­che Jugend­ver­bände vor, unteran­derem die DGB Jugend Berlin-Bran­den­burg und die Falken.

 

Wir wollen an diesem Tag ein deut­lich­es Zeichen gegen Neon­azistruk­turen in Eber­swalde set­zen und für eine antifaschis­tis­che Gegenkul­tur ein­treten.“ sagt Sebas­t­ian Wal­ter vom Jugend­bünd­nis. „Wir lassen uns nicht ein­schüchtern und wollen deut­lich machen, dass Eber­swalde bunt ist und Nazis hier bei uns keinen Platz haben.“ Ger­ade kurz vor den Wahlen und im Hin­blick auf ver­schieden recht­sex­treme Aktio­nen in Joachim­sthal und Finow­furt, will das Bünd­nis deut­lich machen, dass Nazis und ihre men­schen­ver­ach­t­ende Ide­olo­gie nir­gendswo etwas zu suchen haben, wed­er im Par­la­ment noch im Vere­in oder auf der Straße, so Wal­ter weiter.

 

 

An diesem Abend sind alle ein­ge­laden die für ein tol­er­antes Eber­swalde ohne Nazis ein­treten wollen.

 

 

Der Ein­tritt ist frei und für die Verpfle­gung ist gesorgt.

 

 

———
Ab 16 Uhr spielen: 



Bands:


In Case of falling down (Death­core-Straus­berg),


Split­ting Soci­ety (Met­al – Eberswalde), 


Lin­gerie
(Eber­swalde),


Trash Chor (Hip Hop – Joachimsthal),


Stake­Out (Punk –Berlin),


Ratatös­ka (Ska — Berlin), 


Rudio (HipHop — Finowfurt)

 

 

 

Inforiot