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Autor: redax
Die erfassten Straftaten richteten sich nach Kenntnis der Beratungsstelle gegen mindestens 152 Personen. Knapp 70 Prozent der erfassten Straftaten waren Körperverletzungen (74). Daneben weist die Statistik des Potsdamer Vereins andere Delikte wie Brandstiftungen (2), massive Bedrohungen bzw. versuchte Körperverletzung (21) oder größere Sachbeschädigungen (11) aus.
Im Vergleich zum Jahr 2009, in dem 101 Fälle registriert worden waren, zählte die Opferperspektive 2010 mehr rechte Gewalttaten. Zwischen 2003 und 2007 hat sich die Zahl der jährlich erfassten Gewalttaten auf einem Niveau zwischen 117 (2003) und 157 (2007) Fällen bewegt. Erfreulicherweise konnte im Jahr 2008 mit 110 Fällen ein deutlicher Rückgang rechts motivierter Angriffe beobachtet werden.
Die Zahl rechter Gewalttaten wird sich erfahrungsgemäß durch Nachmeldungen noch erhöhen. Schon mehrfach gab es kurzfristige Rückgänge (1994, 1997, 2001), nach denen die Zahl rechter Gewaltdelikte wieder anstieg. Insofern ist offen, ob von einer Stabilisierung der Situation in Brandenburg gesprochen werden kann oder erneut ein Anstieg rechter Gewalttaten zu befürchten ist.
Die Mehrzahl der in Brandenburg erfassten Taten richtet sich gegen Flüchtlinge und MigrantInnen. In 49 Fällen war die Tat rassistisch motiviert. Insbesondere linke Jugendliche wurden zum Teil Opfer von brutalen Überfällen. 25 Taten richteten sich gegen Menschen, die von den Rechten als politische Gegner eingestuft wurden. 27 Angriffe trafen Angehörige alternativer Jugendkulturen und andere Personen, die aufgrund ihrer Erscheinung nicht in das Weltbild der Neonazis passen.
Erkennbar zugespitzt hat sich die Bedrohung im Süden Brandenburgs. Neonazis setzten hier verstärkt auf Gewalt, um ihre politischen Ziele durchzusetzen. So attackierten militante Rechte Jugendprojekte in Cottbus, Forst und Spremberg. Mit 19 rechten Angriffen nimmt die Stadt Cottbus im Jahr 2010 den traurigen Spitzenplatz in Brandenburg ein, gefolgt vom Landkreis Spree-Neiße (16). Hingegen haben gesellschaftliches Engagement und Strafverfolgung in anderen Regionen Brandenburgs erreicht, dass weniger Menschen zu Opfern rechter Gewalt werden, etwa im Landkreis Havelland (2) oder der Stadt Potsdam (7).
Die bekannt gewordenen Taten hat die Opferperspektive auf der Website des Vereins veröffentlicht. Erfasst werden Gewalttaten, nicht aufgeführt sind Propagandadelikte wie etwa Hakenkreuzschmierereien. Bedrohungen und versuchte Körperverletzungen werden registriert, ebenso Brandstiftungen und Sachbeschädigungen, wenn sich diese unmittelbar gegen Personen richteten. Dabei handelt es sich um Angriffe gegen Gewerbebetriebe von MigrantInnen sowie Überfälle auf Treffpunkte von Linken. Nicht gezählt werden Anschläge auf Gedenkstätten und Friedhofsschändungen oder vereinzelte Steinwürfe auf Parteibüros.
Musik ist für eine neonazistische Bewegung außerordentlich wichtig – als Zugang zu rechten Cliquen, als ökonomisches Standbein oder Ideologievermittler innerhalb der Szene. Sie wird, wie beispielsweise in Form der sogenannten Schulhof-CDs der „Freie Kräfte“ und der NPD, gezielt eingesetzt um Jugendliche und junge Erwachsene anzusprechen. Auch im subkulturell geprägten Bereich der Szene wird neonazistische Musik verbreitet und kann somit ihre Wirkmächtigkeit auf die Hörenden ausüben.
Gerade bei der Suche nach Bestätigung in der Musik spielen die eigenen Erfahrungen der Rezipient_innen eine Rolle, da sich beim Hören von RechtsRock auf subjektive Art und Weise mit neonazistischen Inhalten identifiziert werden kann. Besonders aber für rechte Cliquen/Freund_innenkreise und Neonazikameradschaften ist und bleibt Musik ein wichtiger Faktor um sich einerseits zusammen zu finden und andererseits den gewonnenen Zusammenhalt zu zementieren. Dies geschieht unter anderem dadurch, dass mittels klarer Feindbilder (wie z.B. „den Demokraten“, „den Juden“ oder „den Ausländern“) ein „Innen“ und ein „Außen“ konstruiert werden, wodurch wiederum die eigene Gruppe, also das „Innen“, an Kontur gewinnt. Diese Kontur zwischen dem „wir“ und „den Anderen“ wird nun durch „Ideologische Bestätigung“ – wie es in einer aktuellen Studie des Deutschen Jugendinstituts heißt [1] – geschärft, indem sie durch die Inhalte der Texte (immer wieder) eingeholt wird. Somit spielt die Musik nicht ausschließlich als Ideologievermittlerin sondern auch als festigendes Instrument eine bedeutende Rolle. Besonders für Potsdam ist dies ein wichtiger Punkt, da hier bereits eine organisierte Neonaziszene vorzufinden ist, welche sich nicht erst zusammen finden sondern lediglich konstituieren muss.
Deshalb kommt den örtlichen Neonazibands eine nicht unwichtige Bedeutung in der regionalen Neonaziszene zu. In den vergangenen Jahren hat sich relativ unbemerkt eine Vielzahl kleinerer und größerer Bandprojekte gegründet und ist seit dem aktiv. Die einen mehr die anderen weniger. Das heißt, dass die einen ‚lediglich‘ Musik machen und CDs aufnehmen und verkaufen. Wohingegen die anderen eifrig dabei sind auf Nazikonzerte zu fahren um dort aufzutreten. Vor Ort verkaufen sie dann ihren Merchandisekram sowie ihre CDs und knüpfen letztendlich auch Kontakte um eventuell noch das ein oder andere Mal auf einem RechtsRock-Sampler mitspielen zu können. Doch wie sieht es konkret in Potsdam aus? Was gibt es hier für Bands und wie geschäftig sind diese?
Es gibt derzeit mindestens fünf aktive Musikprojekte in der brandenburgischen Landeshauptstadt. Am Beispiel der Neonaziband „Preussenstolz“ soll die Bedeutsamkeit und Verbindung solcher Bands für eine organisierte Neonaziszene erläutert werden. Weiterhin werden aber auch andere Gruppen etwas näher beleuchtet.
„Preussenstolz – R.A.C. aus Potsdam“
Die Band „Preussenstolz“ gründete sich, ihren eigenen Angaben zufolge, im Sommer 2007. Im darauf folgenden Jahr spielten sie ihre ersten Konzerte und nahmen gegen Ende 2008 auch ihre erste Demo CD auf. Im Frühjahr 2009 veröffentlichte sie dann ihre Demo CD beim Neonazilabel „Odinseye“, dass im sachsen-anhaltischen Bernburg ansässig ist. Danach spielten sie auf dem Sampler „Die Söhne Potsdams III“ mit, der Ende 2009 beim Chemnitzer Nazilabel „PC-Records“ [2] veröffentlicht wurde. Im Jahr 2009 spielten sie dann auch auf zahlreichen Konzerten, welche zum größten Teil in Sachsen stattfanden. Der Verfassungsschutz zählte für das Jahr 2009 rund 15 Auftritte der Band.
„Preussenstolz“ knüpft, sowohl durch ihre Selbstinszenierung als auch durch ihre Inhalte, an die Tradition und die Ästhetik des „RAC“ [3] an. Rassistische und den Nationalsozialismus verherrlichende Texte kennzeichnen die Band ebenso wie ihre kämpferisch-martialische Selbstinszenierung über das Internet, ihre Merchandise Artikel und die Booklets ihrer CDs. Hierbei fällt auch auf, dass es einige Ähnlichkeiten mit der schon etwas älteren Potsdamer Neonaziband „Proissenheads“ gibt. Neben der offensichtlichen Namensähnlichkeit der beiden Bands existieren auch Bilder (Bild 1) auf denen „Preussenstolz“, ähnlich wie zuvor „Proissenheads“, vermummt als Gruppe posierend in einem Wald stehen. Weiterhin können neben Ähnlichkeiten im Musikstil noch viele inhaltliche Parallelen zwischen den Texten der beiden Bands ausgemacht werden. Hier spielen die gängigen inhaltlichen Motive des RechtsRock wie Rassismus, Antisemitismus, Verherrlichung des NS, Gewaltphantasien sowie Überlegenheitsdenken und Feindbildprojektionen eine Rolle. Aber auch ihre Selbstdarstellung funktioniert über die gleiche Selbstinszenierung. Der kämpferische Skinhead, wie er zum Beispiel im Songtitel „Potsdamer Skinheads aus dem Preußenland – Mitteldeutscher Widerstand!“ besungen wird, ist auf der einen Seite gängiges Motiv des „RAC“ und auf der anderen Seite ein Thema, auf das sich viele Potsdamer Neonazibands beziehen/bezogen. Der eben benannte Titel stammt ursprünglich von den „Unbending Bootboys“, einer schon etwas älteren Neonaziband der späten 90er Jahre aus Potsdam und wurde im Jahr 2006 von der Potsdamer Band „Redrum“ und 2008 dann von „Preussenstolz“ gecovert.
Zuletzt spielten „Preussenstolz“ am 02.10.2010 beim „Preußentag“ in Finowfurt (Bild 2) wobei sie mit dem Cover des Titels „Stiefel auf Asphalt“ ein Mal mehr zeigten, wie wichtig ihnen das Motiv des kämpferischen Skinheads ist. So sang Patrick Danz, der aktuelle Sänger der Band: „Der Klang von Stiefeln auf Asphalt geht unter die Haut, denn Skinheads marschieren wo sich keiner mehr traut.“. Das Publikum der NPD Veranstaltung dankte ihnen daraufhin mit Rufen nach einer Zugabe. Doch dazu wäre es ohne Uwe Menzel wahrscheinlich niemals gekommen.
„Proissenheads“ als Vorbilder für „Preussenstolz“
Die Band „Proissenheads“, welche sich Mitte der 1990er Jahre in Potsdam etablierte und deren Protagonist Uwe Menzel (Bild 3) bis heute aktiv ist, zählte zu einer der bekanntesten RechtsRock Bands in der Bundesrepublik der späten 90er Jahre. Aber auch international sind „Proissenheads“, durch ihre Kontakte zum „Blood & Honour“ Netzwerk, bekannt geworden. Die Band als Projekt „Proissenheads“ existiert zwar seit 2001 nicht mehr, jedoch spielen einzelne Bandmitglieder derzeitig immer noch in verschiedenen Neonazibands. Uwe Menzel zum Beispiel singt aktuell für die beiden Bands „Burn Down“ und „Bloodshed“.
Aber auch solo ist Uwe Menzel unterwegs. Unter seinem Szenespitznamen „Uwocaust“, der von ihm mit einem ziemlich schlechtem „Augenzwinkern“ in Anlehnung an die Shoa gewählt wurde, spielte er zuletzt auf einem Hammerskin-Konzert am 03.07.2010 im Elsass und am 20.11.2010 im „Ting-Haus“ in Grevesmühlen (Mecklenburg Vorpommern).
Die Tatsache, dass die Band „Preussenstolz“ aus Potsdam kommt, spielt deshalb eine wichtige Rolle, da sie dadurch auf eine schon bestehende neonazistische Struktur zurückgreifen kann. Gute Kontakte zu anderen Potsdamer Neonazibands und Szenegrößen erleichterten ihnen den Einstieg in die neonazistische Musikszene und das Aufsteigen in der selbigen. Dies hat mittlerweile selbst der Verfassungsschutz bemerkt und schreibt dazu in seinem Bericht für das Jahr 2009: „Nachwuchsbands werden von den etablierten Szene-Musikern gefördert. Zu diesen „Förderern“ gehören: „Bloodshed”, „Burn Down”, […] sowie deren Hauptakteure Uwe Menzel („Uwocaust“) aus Potsdam und Rico Hafemann aus Senftenberg (OSL). Bands wie […] „Cynic”, „Preussenstolz” […] profitierten 2009 davon.“ [4]
Für diese Unterstützung wird sich dann natürlich auch bedankt. Im Booklet der Demo CD von „Preussenstolz“ schreibt Daniel Hintze, der Schlagzeuger der Band, der hier unter dem Pseudonym „N. the Frog“ auftritt: „Uwocaust (Danke für die viele Unterstützung)“. Auch weitere seiner Bandkollegen schlossen sich diesem Dank an. Diese Unterstützung hätten sich die Preussenköpfe zu ihrer Zeit wohl auch gewünscht. Nur wäre diese aus dem neonazistischen Lager gar nicht zwingend notwendig gewesen. Die Bärenarbeit hierbei leistete ja bereits die Stadt Potsdam, indem sie der Band die entsprechende Infrastruktur zum musizieren anbot. Somit wurde Potsdam besonders in den 1990er Jahren für Neonazibands sehr attraktiv. Es wurden Proberäume im „Club 18“ am Stern bereitgestellt und die Tatsache, dass es sich hierbei um eine nicht unproblematische Gruppe handelte die hier neonazistische Propaganda verbreitete, wurde gänzlich ausgeblendet. Dies machte es auch erst möglich, dass sich eine Band wie die „Proissenheads“ über mehrere Jahre hinweg etablieren konnte.
Erst eine Aufklärungskampagne Potsdamer Antifaschist_innen im Jahr 1998 führte zu öffentlichem Druck und zum Rauswurf der Band aus dem Jugendclub. Dennoch kam den „Proissenheads“ auch noch in den kommenden Jahren eine wichtige Bedeutung in der Potsdamer Neonaziszene zu.
Der Status quo der Potsdamer Neonaziszene kann als ein enges Geflecht aus NPD, JN, „Freien Kameradschaften“ und eben der subkulturellen Musikszene beschrieben werden.
Deutliche Grenzen zwischen den verschiedenen Flügeln der Szene, wie sie vergleichsweise noch in den späten 90er Jahren vor zu finden waren, können heute nicht mehr ausgemacht werden. Wie diese verschiedenen Gruppen zusammen wirken lässt sich gut an einem Beispiel zeigen.
Am 07.06.2008 fand in Genthin eine Neonazidemonstration der „JN Sachsen-Anhalt“ statt. Hierbei forderten die ca. 250 anwesenden Neonazis ein „nationales Jugendzentrum“. Der Anlass hierfür war die Kündigung des Mietvertrages, für den als „Baracke Genthin“ bekannt gewordenen Neonazitreffpunkt, durch den Vermieter des Gebäudes. Seit dem Frühjahr 2008 betrieb die örtliche Neonaziszene den „nationalen Jugendclub“ und versuchte dort Neonazikonzerte zu veranstalten. Nachdem dadurch dieser Veranstaltungsort wegfiel, organisierte die regionale Neonaziszene in Zusammenarbeit mit den „JN Sachsen-Anhalt“ am 07.06.2008 die Demonstration durch Genthin. An dieser beteiligten sich auch zahlreiche Neonazis aus Potsdam. Jene Neonazis stammten zum Großteil aus dem Umfeld der Band „Preussenstolz“ beziehungsweise der „Freie Kameradschaften“.
In der Folgezeit wichen die Neonazis auf die in der Nähe gelegene Tanzbar „Neue Welt“ aus. Hier spielten auch „Preussenstolz“ am 31.10.2008 ein Konzert welches von ca. 100 Neonazis besucht wurde. Mit dabei waren auch die Neonaziband „Cynic“ aus Potsdam sowie zwei weitere Bands. Ein weiteres Konzert, welches mit ca. 250 Besucher_innen am gleichen Ort stattfand, gab es dann am 24.01.2009. Auch hier waren wieder „Preussenstolz“ zugegen.
Dieses Beispiel zeigt, dass RechtsRock zu einer überregionalen Vernetzung und Mobilisierung von Neonazis führen kann. Denn hier können die Neonazigruppierungen – egal ob NPD/JN, DVU oder „Freie Kameradschaften“ – auf ein bereits bestehendes und überregional gut organisiertes Netzwerk zwischen Bands und Konzertveranstalter_innen zurückgreifen.
„Preussenstolz“ und die NPD
Die identitätsstiftende und szenestabilisierende Wirkung des RechtsRock und somit die Wichtigkeit der subkulturellen Musikszene für die „nationale Bewegung“ ist auch am NPD Stadtverordneten aus Potsdam nicht vorbeigegangen. Marcel Guse [5] gründete im Frühjahr 2010 zusammen mit weiteren Potsdamer Neonazis, unter denen sich auch Daniel Hintze befand, den NPD-Stadtverband Potsdam. Dieser ist seit dem mit der „Zusammenführung der vielen zerstreuten nationalen Kräfte“ [6] in Potsdam beschäftigt, was bis dato auch relativ gut gelingt. Durch den NPD-Stammtisch, der mittlerweile zum 11. Mal stattgefunden hat, hat die Neonaziszene nun eine relativ regelmäßig stattfindende Veranstaltung bei der ein Austausch, eine Vernetzung und eine Zusammenarbeit der verschiedenen Gruppierungen der rechtsradikalen Szene Potsdams möglich ist. So können dann auch die Kontakte, die es braucht um beim „Preußentag“ zu spielen, schnell geknüpft werden.
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Fußnoten und Bilder:
[1] Elverich, Gabi / Glaser, Michaela / Schlimbach, Tabea (Hg.): Rechtsextreme Musik, Ihre Funktionen für jugendliche Hörer/innen und Antworten der pädagogischen Praxis, Halle, 2009. http://www.dji.de/bibs/96_11763_Rechtse … worten.pdf
[2] Hier erschienen bereits die beiden ersten Sampler der „Die Söhne Potsdams“ Reihe. Mit dabei waren die Potsdamer Neonazibands „Redrum“, „Bloodshed“, „Burn Down“, „Lost Souls“ und „Cynic“.
[3] „Rock Against Communism“
In den späten 1970er Jahren wurde in England eine rechte Gruppierung mit dem Namen „Rock Against Communism“ gegründet. Diese wurde 1982 von Ian Stuart Donaldson, dem Sänger und Gründer der Neonaziband „Skrewdriver“, und Joseph Pearce reanimiert. „>Rock Against Communism<, unter dessen Banner Skrewdriver in den folgenden Jahren mehrere Konzerte gab“, entwickelte sich zu einem festen Begriff in der neonazistischen Szene. Damals eher als Name für eine Kampagne, steht er heute oft auch für einen Musikstil, der sich in der Tradition des RechtsRock der 1980er Jahre sieht. RAC als eine der Ursprungsformen des RechtsRock findet auch heute noch großen Anklang in der Neonaziszene, da er trotz „Modernisierung“ der Neonaziszene hinsichtlich der Differenzierung rechtsextremer Jugendkultur(en) und der dazugehörenden Lebenswelt für Beständigkeit und Tradition zu stehen scheint und somit immer wieder die „guten alten Zeiten“ herbei konstruieren kann. Auch „Preussenstolz“, bezeichnet die von ihr gemachte Musik, sowohl auf ihrer Myspaceseite als auch in einem Interview mit dem neonazistischen Radioprojekt „OPF Radio“, als „klassische[n] R.A.C.“
[4] Ministerium des Innern des Landes Brandenburg (Hg.): Verfassungsschutzbericht Brandenburg 2008, Potsdam, 2009.
[5] https://inforiot.de/artikel/marcel-guse- … erordneten
[6] hxxp://www.npd-havel-nuthe.de/?p=1498
Hausbesetzung in Potsdam!
Am 27.02.2011 wurde das seit längerem leerstehende Haus in der Kurfürstenstr. 12 für
zwei Stunden besetzt um auf die angespannte Wohnraumsituation in Potsdam hinzuweisen
und sich mit dem vor ca. einem Monat geräumten Hausprojekt Liebigstr. 14 in Berlin
zu solidarisieren. Bis zum Eintreffen der Polizei sammelten sich bis zu 50 Personen
vor dem besetzten Haus und skandierten Parolen wie: „Die Häuser denen, die drin
wohnen!“ oder „Miete verweigern, Kündigung ins Klo, Häuser besetzen sowieso!“. In
Potsdam fand in den letzten Jahren eine Entwicklung statt, die ganze
Bevölkerungsschichten aus ihren Wohnungen und Vierteln verdrängt hat, weil die
Mieten nicht oder kaum noch bezahlbar waren. Potsdam ist die Stadt in Ostdeutschland
mit den höchsten Mieten bei sanierten Wohnraum. Die Mietspirale scheint sich
unaufhörlich nach oben zu schrauben, unabhängig von öffentlichen Debatten und
politischen Bekenntnissen, dass Wohnraum ein Grundrecht sei. Wenn unsere Lebensgru
ndlage derart kommerzialisiert wird sind Mittel wie Hausbesetzungen als Reaktion
auf diese Entwicklung aus unserer Sicht legitim.
Welchen Stellenwert Eigentum in unserer Gesellschaft bestitzt, hat die Räumung der
Liebig 14 in Berlin gezeigt. Wenn 2500 Polizist_innen ein ganzes Viertel tagelang
belagern und ein Haus, in dem sie letzendlich nur 9 Leute vorfinden, von allen
Seiten angreifen, zeigt das sehr gut mit welchen Reaktionen wir zu rechnen haben.
Nur Solidarität und massenhafte Aktionen werden uns den Spielraum (wieder) öffnen
erfolgreich zu besetzen bzw. anstehende Räumungen zu verhindern. In diesem Sinne
sind wir alle betroffen, wenn in diesem Jahr die Rote Flora in Hamburg geräumt
werden sollte oder in Zukunft andere Projekte in Frage stehen werden. Dass
Besetzungen erfolgreich sein können, haben das AZ in Köln, das NewYork in Berlin,
die Gartenstraße in Freiburg und die Datscha in Potsdam gezeigt. Besetzungen sind
aber nicht nur ein Kampf um subkulturelle Räume, sie sind, ob wir es wollen oder
nicht, eine grundsetzliche Kritik an dieser Gesellschaft.
Außer der Besetzung gab es in Potsdam noch mehrere andere Aktionen. Am 05.02. fand
eine Spontandemonstration mit ca. 60 Leuten durch den Stadtteil Babelsberg als
Reaktion auf die Räumung der Liebigstr. 14 drei Tage zuvor statt. Außerdem wurden an
mehreren Stellen Parolen zum Thema Liebigstr. gesprüht und einige Fassaden sanierter
Häuser mit Farbbomben verschönert.
Wir fordern bezahlbaren Wohnraum für alle statt Luxussanierung und Verdrängung!
Wir fordern eine endgültige und langfristige Lösung für alle bedrohten Wohn- und
Kulturprojekte!
Wir bleiben Alle!
AG Fünf(zig) vor 12
Rassismus zeigt sich in Deutschland auch aktuell in verschiedenen Facetten. So sitzen in Grünau Menschen in Haft ohne eine Straftat begangen zu haben – es sei denn, es ist eine Straftat vor Mord, Terror, Armut und Hunger zu fliehen. In Hennigsdorf sitzen Menschen im Asylbewerberheim, welche durch Residenzpflicht und Wertgutscheine in ihren Freiheiten eingeschränkt und zu Menschen zweiter Klasse degradiert werden. Überall werden mehrmals täglich Menschen aus neonazistischen und rassistischen Motiven beleidigt und angegriffen.
Am 19. März 2011 wollen wir gegen diese Zustände auf die Straße gehen. In Oranienburg findet seit 1997 um den internationalen Antirassismustag herum eine Demonstration statt, welche immer einen Bezug zur Geschichte Oranienburgs, dem staatlichen Rassismus und den lokalen Neonazis hat.
Staatlicher Rassismus – die legale Ausgrenzung
Der 21.März ist ein Tag, an dem weltweit gegen rassistische Unterdrückung auf die Straße gegangen wird. Viele Deutsche meinen, dass es hier keine solchen Unterdrückungen gibt. In Deutschland sind es besonders Asylsuchende, die unter Ausgrenzung und Unterdrückung leiden, denn der deutsche Staat will ihnen nicht helfen, sondern sie so schnell wie möglich loswerden. Die Menschen fliehen dabei immer aus demselben Grund – Angst um das Überleben. Überleben definiert sich für uns nicht, wie im Grundgesetz, als die Flucht vor Kriegen, Unterdrückungen oder Terror, sondern auch als Flucht vor wirtschaftlichen Missständen, wie Hunger oder Armut. Die Menschen wollen nicht im Elend der so genannten „Dritten Welt“ leben und fliehen deshalb auf gefährlichen Pfaden, um ein wenig von ihrem nach Europa exportiertem Reichtum abzubekommen – doch diese Flucht nach Europa gilt immer noch als illegal und Flüchtlinge werden kriminalisiert. Auch der Landkreis Oberhavel zeigt Beratungsresistenz wenn es um Asylbewerber geht. Obwohl die Mehrheit der brandenburgischen Landkreise das so genannte Wertgutschein-?System bereits abgeschafft hat, können Asylbewerber im Landkreis Oberhavel nicht frei über Geld verfügen. Sie müssen diskriminiert und überwacht mit einem A6-?Zettel in der Hand einkaufen. Der Landkreis hält an diesem rassistischen System fest. Initiativen, die dies kritisieren, werden mit Anzeigen belohnt, wie im Sommer 2010, als antirassistische Gruppen Gutscheine für Bratwürste auf der Oranienburger Demokratiemeile verteilten, die den Originalen ähnlich waren. Statt Belohnung für das antirassistische Engagement einiger weniger, gab es hier Repression und strukturelle Unterstützung für rassistisch eingestellte Menschen.
Staatliche Anti-?Antifaarbeit oder der Extremismus der Mitte
Doch die Repression gegen antifaschistisches oder antirassistisches Engagement beginnt viel weiter oben in der parlamentarischen Demokratie Deutschlands. Mit Kristina Schröder schaffte es eine Rechtspopulistin nicht nur in ein Ministerium, sie wurde sogar die Verteilerin über die Gelder von vielen wichtigen Projekten gegen Neonazis oder für Opfer rechter Gewalt. Seit sie ins Amt kam, versucht sie sich als Rächerin der „unterdrückten“ Deutschen, wobei sie ihre rechten Wurzeln schnell verdecken wollte. So fanden sich auf ihrer Webseite vor ihrer Machtergreifung mehrere rechte Verlinkungen, wie zur rechten Wochenzeitung Junge Freiheit. Inzwischen hetzt sie gegen arabische Migranten, sie wären „Deutschenfeindlich“ und äfft die von Neonazis seit Jahren beschworenen „deutschenfreien Zonen“ nach. Während es bei Thilo Sarrazin einen Aufschrei gab, darf sie weiter agieren. Beide hetzten in Verbindung mit dem durch Sicherheitsbehörden und einigen Medien verbreiteten generellen Terrorverdacht, was bundesweit unter anderem zu rassistischen Übergriffen gegen arabische und muslimische Jugendliche führte.
Neonazistrukturen aufdecken – Kein Rückzugsraum für Neonazis
Im gesamten Jahr kam es im südlichen Oberhavel zu neun Gewalttaten seitens Neonazis. In Berlin gab es Brandanschläge und Sachbeschädigungen gegen linke Einrichtungen und Moscheen. Die Liste ließe sich mit anderen Orten wie Dortmund, Leipzig, Dresden, etc. erweitern. Die Neonazis scheinen wieder stärker zu werden, was auch daran liegt, dass gerade in Gegenden ohne linke Subkultur Gelder gegen rechte Arbeit gekürzt werden. Was dann passiert kann in Mecklenburg Vorpommern beobachtet werden – Neonazis entdecken Nischen und setzten sich fest. In Oberhavel und Oranienburg sitzen viele Neonazis und genießen ihre Ruhe, da sie ungestört agieren können. Ob Bundesvorstandsmitglieder der JN, Führungskader der verbotenen HDJ oder Nazimusiker, die bereits wegen ihrer Aktivitäten im Gefängnis saßen. Diese Strukturen aus Kneipen, Läden, Parteien oder Gruppen müssen von zivilgesellschaftlicher und antifaschistischer Seite offen benannt und bekämpft werden – ohne lange Diskussion.
Progressive Jugendsozialarbeit statt kuscheln mit Neonazis
Lange Zeit verkannte mensch in Oberhavel das Problem der jugendlichen Neonazis, welche ohne Partei und Kameradschaft auskommen. Inzwischen sitzen sie in Jugendklubs und bestimmen das Bild, sodass viele eher links geprägte Jugendliche lieber nach Berlin fahren, als im eigenen Ort zu feiern. Ein Großteil der Sozialpädagogen verschließen die Augen davor, zeigen zu wenig Interesse an den Jugendlichen oder teilen selber Positionen von Neonazis, spielen mit ihren Bands in Neonaziläden und bagatellisieren das Tragen von neonazistischen Marken wie „Thor Steinar“. Ein Rückzugsort für Neonazis, besonders in Jugendfreizeiteinrichtungen, darf und wird von uns nicht geduldet werden.
Wir fordern daher:
- Aufhebung aller rassistischen Sondergesetze und Bleiberecht für alle Menschen!
- Kein weiteres Kürzen von Geldern antirassistischer / antifaschistischer Initiativen!
- Neonazistrukturen aufdecken, angreifen, dichtmachen, entzaubern!
- Mehr politische Bildung in Verwaltungen und im Jugendsozialbereich!
Rassismus bekämpfen! Überall, auf allen Ebenen!
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SA 19.03.2011 | 14:00 | Bahnhof Oranienburg
alle Infos: http://antiratage2011.blogsport.de
FrauenLesbenTrans* Demo
Solidarische Männer sind außerhalb des FLT*-Blocks willkommen
Auftakt 16.30 Uhr
Breitscheidt Str./Karl Liebknecht Str., Potsdam, S‑Bhf. Babelsberg
Der 8. März wird seit 1911 international als Kampftag für die Interessen der Frauen gegen Unterdrückung, sexuelle Gewalt und Krieg, für das Frauenwahlrecht, für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen, für Gleichberechtigung und gegen Kapitalismus und Rassismus verstanden.
Wir wollen in diesem Jahr mit einer Demonstration in Potsdam die Lebensbedingungen von Flüchtlingsfrauen in Brandenburg anprangern und auf Veränderung drängen.
An vielen Orten in ganz Deutschland wehren sich Flüchtlinge mit Streiks und Protesten gegen unerträgliche Lebensbedingungen. Das Asylbewerberleistungsgesetz schreibt fest, dass Flüchtlinge in Deutschland unter schlechten Bedingungen in Flüchtlingslagern leben müssen, nicht arbeiten dürfen und so von Sachleistungen der Behörden abhängig gemacht werden, keinen ausreichenden Zugang zu Gesundheitsversorgung haben und gezwungen sind, mit weniger Geld als dem ALG-2-Satz (Hartz IV) auszukommen. Gleichzeitig wird Flüchtlingen das Menschenrecht auf Bewegungsfreiheit durch die so genannte „Residenzpflicht“ aberkannt. Dieses und weitere rassistische Sondergesetze sind der juristische Rahmen für Unterdrückung, Isolation und sozialen Ausschluss.
In Brandenburg leben Flüchtlingsfrauen und ihre Kinder über Jahre hinweg in „Sammelunterkünften“ in der Regel auf engstem Raum zusammengepfercht (die Mindeststandards der Landesregierung sehen sechs Quadratmeter pro Person vor), ohne Privatsphäre oder die Möglichkeit, ihre Lebensgestaltung selbst in die Hand zu nehmen. Die lagerähnlichen Unterkünfte liegen oft außerhalb der Ortschaften. In der gesellschaftlichen Isolation werden die Frauen schutzlos und häufig Opfer von sexuellen Belästigungen oder Vergewaltigungen; sie leiden unter den schlechten hygienischen Bedingungen und der Perspektivlosigkeit ihrer Kinder.
Wir fordern:
‑Keine Lager für Frauen! Lager abschaffen! Wohnungen für alle!
Gegen jede Form der Unterdrückung, sei es aufgrund von Geschlecht, Aussehen, Herkunft, Alter, sexueller Orientierung oder Mobilitätseinschränkungen.
Women in Exile (WIE) and friends
„WIE“ ist eine Gruppe von Flüchtlingsfrauen, die sich mit den Problemen von Flüchtlingen aus der Sicht von Frauen befassen und Gesetze bekämpfen, die gegen die Emanzipation von Frauen und Kindern gerichtet sind.
Am 21.02.2011 startete der sogenannte „Hassmusiker-Prozess“ gegen die Neuruppiner Punkband „Krachakne“ vor dem Amtsgericht Neuruppin. Das Medieninteresse war nun doch geringer als erwartet – lediglich die Taz, eine Lokalzeitung und der rbb waren anwesend. In der hinteren Reihe sammelten sich einige sogenannte „Staatsschützer“ und mindestens ein Vertreter des Verfassungsschutzes Brandenburg.
Der Prozess begann mit der Verlesung der Anklage wegen „öffentlichen Aufrufs zu Straftaten“. Dabei wurde der Text des Songs „Schieß doch Bulle!“ der Band teilweise verlesen. Der Fokus liegt auf der Zeile „Polizei, dein Freund und Helfer, knall sie ab und hilf dir selber!“, in dem oben genannter Aufruf vermutet wird. Das der Rest des Songs sich mit Gewalt durch Polizisten beschäftigt(wie der Titel auch schon suggeriert), wird erst einmal völlig ausgeblendet. Im Ganzen ein schwacher Auftritt der Anklage – wir hätten wirklich mehr Liebe zum Detail erwartet, zumal ein Freispruch die Glaubwürdigkeit des sogenannten „Verfassungsschutzes“ weiter untergraben würde.
Danach sieht es allerdings aus – zumindest die Anwälte sind sich dahingehend einig. Offensiv und selbstbewusst wird das Recht der Angeklagten auf Kunst- und Meinungsfreiheit verteidigt. Das Konstrukt des Verfassungsschutzes einer neuen Qualität von „linker Hassmusik“ fiel schon mit dem ersten Antrag eines Verteidigers völlig in sich zusammen: siehe dazu Pressemitteiltung des VS Brandenburg – ACHTUNG: Der Link führt auf die Seite einer staatlichen Behörde
Als Beleg für die Straffreiheit des genannten Textes wurde auch ein Urteil des Thüringische Oberlandesgericht, AZ: 1 Ss 71/93 (NStZ 1995, 445 f.) herangezogen, welches den Text der Punkband „Normahl“ mit dem Titel „Bullenschweine“
Auszug:
Haut die Bullen platt wie Stullen
Haut ihnen ins Gesicht
Haut die Bullen platt wie Stullen
Haut ihnen ins Gesicht,
bis dass der Schädel bricht
als von den Grundrechten gedeckt beschreibt und somit straffrei lässt. In der Begründung heisst es:
„Bei dem Text der in einem Rockkonzert vor einem jugendlichen Publikum der Hausbesetzer- und Punkerszene gesungenen Liedzeile “haut die Bullen platt wie Stullen, schlagt sie ins Gesicht” liegt es nahe, daß er nicht mehr oder nicht weniger ausdrücken soll, daß die Auflehnung gegen die bestehende Ordnung, die Entfernung von ihren Regeln und Leitbildern, das Bewußtsein, sich davon nicht einfangen oder einzwängen zu lassen, sich überhaupt von daher nicht gefallen zu lassen, sondern “immer wieder draufhauen” (was übrigens real noch nie in die Tat umgesetzt worden ist, weder vom Angeklagten selbst noch von seinen Zuhörern). Dieses Draufhauen, das Platthauen der Bullen, die als Repräsentanten der verhaßten und abzulehnenden Ordnung erscheinen, kann symbolisch als die effektivste Befreiung von allen unliebsamen, verhaßten und verachteten gesellschaftlichen Zwängen erscheinen, um so mehr als dieser Wunschvorstellung mit den primitiven aber drastischen sprachlichen Mitteln Ausdruck verliehen worden ist, wodurch sich am ehesten Solidarität in diesem Geiste erzielen ließe.“
Dem gibt es eigentlich wenig hinzuzufügen. Die Herren in der letzten Reihe zogen lange Gesichter
Als Zusatz gab es dann noch die Punklegenden „Die Ärzte“ mit „BGS“ („hängt die bullen auf und röstet ihre schwänze! schlagt sie tot, macht sie kalt!““) sowie „Slime“ ebenfalls mit einem Song namens „Bullenschweine“ („dies ist ein aufruf zu Revolte / dies ist ein aufruf zur Gewalt / Bomben bauen, Waffen klauen, / den Bullen auf die Fresse hauen / haut die Bullen platt wie stullen / stampft die Polizei zu Brei / haut den Pigs die Fresse ein / den nur ein totes ist ein gutes Schwein“)
Alle 3 genannten Songs sind derzeit nicht indiziert.
Der Prozesstag wurde dann allerdings beendet, weil einer der Angeklagten sich aus finanziellen Gründen bisher keinen Anwalt leisten konnte. Das Gericht gab ihm Zeit sich einen Pflichtverteidiger seiner Wahl zu suchen – die Wahlverteidiger der anderen wurden kurzum auch zu Pflichtverteidigern ernannt, was ein positives Signal an die Betroffenen ist.
Der Prozess wird vermutlich erst in einigen Monaten weitergehen. Wann der VS Brandenburg wohl merkt, dass der Gaul „linke Hassmusik“ mit dem sie versuchen angeblichen „Linksextremismus“ in Brandenburg zu belegen, doch keine so gute Wahl war? Wir wissen es nicht! Aber schließlich geht es den KollegInnen vom VS seit Rot-rot in Brandenburg an die Arbeitsplätze (reduziert von 120 auf 90 MitarbeiterInnen bis 2014) – es muss also schnell schnell was gefunden werden (Kürzlich gab es Warnungen: IslamistInnen wurden das ländliche Brandenburg unterwandern… Der VS Brb bietet dazu mehrere Infoveranstaltungen an.)
Das Fazit kann nur sein: Jugendliche fanden Polizei und deren Gewalt irgendwie schon immer doof. Und das wird wohl auch so bleiben. Wir bleiben dran und wünschen den Betroffenen viel Kraft!
Weiterführende Links:
Tagesspiegel – „Petke: Verfassungsschutz schützen“TAZ – “Knall sie ab und hilf dir selber”
Neuruppin/Fürstenberg — Sieben Monate nachdem beim Antifa-Workcamp Ravensbrück 2010 eine Spontandemonstration verboten und aufgelöst wurde, gibt es jetzt eine Stellungnahme der Polizei zu den damals gemachten
Dienstaufsichtsbeschwerden. Das klare Fazit der BeamtInnen: Die Polizeiaktion war illegal und die Grundrechte der
Demonstrationsteilnehmer_Innen wurden rechtswidrig eingeschränkt — mehr noch: die Kriminalisierung durch angedrohte Ordnungsgelder und eine gefertigte Anzeige entbehren jeder Grundlage. Die Polizei bemerkt in Ihrem Brief an uns: /“Eine Auflösung der Versammlung unter Verweis auf die fehlende Anmeldung war deshalb rechtswidrig.”/ Des Weiteren heisst
es lakonisch: /“Der Sachverhalt wurde aufgrund dessen einer internen Auswertung im Schutzbereich Oberhavel, um eine zukünftige Sensibilisierung für das Themengebiet der Spontandemonstration zu erzielen”/. Es ist nicht hinnehmbar, dass rechtswidrige Polizeimaßnahmen durchgesetzt werden und damit Tatsachen geschaffen werden (unsere Demo war beendet) und später heisst es dann “Ops, unser Fehler!” — was aber hilft uns das? Den ganzen Ärger, den wir und die TeilnehmerInnen hatten (dutzende Vorladungen, Anwaltskosten etc), hat nun keine Bedeutung mehr.
Wegen dem ganzen Quatsch, haben wir Gespräche mit Eltern führen müssen und das Camp vor ihnen verteidigen müssen — gar kriminelle Machenschaften wurden uns vorgeworfen. Das Bild des Camps wurde nach außenhin zu unrecht verzehrt und so ging es nicht mehr um die wichtige Arbeit die wir geleistet haben, sondern um unsere Spontandemonstration
zu Ehren der ermordeten Häftlinge und getöteten Befreier.
Das wir uns aber augenscheinlich korrekt verhalten haben, dürfte den AnklägerInnen von vor einigen Monaten egal sein. Die vorgefertigte Meinung wird sicherlich bestehen bleiben. Für uns ist klar, dass wir uns damit nicht zufrieden geben. Und auch die “höhere Sensibilität” reicht uns nicht aus — wir werden weitere rechtliche Schritte prüfen.
Die Polizeimaßnahme sehen wir als gezielten Versuch junge AntifaschistInnen einzuschüchtern und von der sinnvollen und notwendigen Arbeit gegen Faschismus und für eine bessere Gesellschaft abzuhalten.
Weitere Infos: http://ravensbrueckcamp.blogsport.de/
Cottbus: Nachbetrachtung Blockaden
Cottbus — Anlässlich der Bombardierung des Stadt Cottbus veranstaltete die NPD-Lausitz zusammen mit „Freien Kräften“ am 15. Februar 2011 einen als „Trauermasch“ getarnte Demonstration. Diese konnte durch sieben Blockaden des Bündnis „Cottbus Nazifrei!“ erfolgreich behindert werden. Erstmals seit Jahren gelang es einen Naziaufmarsch empfindlich zu stören und zu verzögern. Beamten aus drei Bundesländern machten den Nazis den Weg frei. Fernab der Presse wurde ein friedlicher Teilnehmer beim Versuch die Kette zu umfließen von den Bullen mit einem Schlag zum Kopf niedergestreckt. Der junge Mensch erlitt ein Schädel-Hirn Trauma uns muss mehrere Tage im Krankenhaus bleiben. Der brutale Übergriff wurde vorab vom Direktor des Cottbuser Amtsgerichts Wolfgang Rupieper, legitimiert. Dieser kriminalisiert den legitimen Protest schon Tage vorher, stellte die Teilnehmer auf eine Stufe mit den Nazis und gab Menschen mit Zivilcourage so zum Abschuss frei. Nach Angaben des Bündnis beteiligten sich rund dreihundert Teilnehmer an den Aktionen von „Cottbus Nazifrei!“. Laut Polizeiangaben wurden 103 Platzverweise vergeben. Die Aktionen verliefen friedlich, es wurde kein Polizist verletzt.
Anlässlich der Bombardierung veranstaltete das bürgerliche Bündnis „Cottbuser Aufbruch“ unter dem Motto „Kein Ort für Nazis“ eine Gedenkveranstaltung vor der Lutherkirche. Auf dieser sprach unter anderem auch die brandenburgische Wissenschaftsministerin Martina Münch, die zugleich SprecherIn des „Cottbuser Aufbruchs“ ist. Zuvor sagte Münch auf „radioeins“, dass sie sich dem Naziaufmarsch nicht entgegen stellen werde, weil dies nicht der richtige Anlass für eine Sitzblockade sei! Den „richtigen Anlass“ nannte sie nicht.
Die Gedenkkultur in Cottbus ist im Allgemeinen differenzierter geworden. Geht es um die militärische Zerschlagung Nazideutschlands, so verlieren viele Menschen den Ursache-Wirkung-Zusammenhang und die Frage der Kriegsschuld aus den Augen. Den BürgerInnen ist schwer zu vermitteln, dass ihr Gedenken den Opfermythos der Nazis befeuert und gesellschaftsfähig macht. Nach den peinlichen Aktion „Cottbus schaut weg!“ als die Stadt 2007 die Idee hatten einfach die Rolläden herunter zu lassen und den Nazis die Stadt zu überlassen, ist es in diesem Jahr erstmalig gelungen an einem Strang zu ziehen und einen Naziaufmarsch nennenswert zu behindern.
Zu den Aktionen
Die ersten Blockadeaktionen begannen in der Thiemstraße im Bereich um die Lutherkirche. Hier begaben sich TeilnehmerInnen auf die Strecke um dort mit einer Mahnwache den seit 1990 von Neonazis ermordeten Menschen zu gedenken. Auf ein rotes Transparent hatten sie die rund 200 Namen der Opfer gemalt. Zu dieser Zeit gab es mehrere Versuche auf die Straße zu kommen. Dies gelang auf Höhe der bürgerlichen Gedenkveranstaltung. Während einige Beamten die TeilnehmerInnen räumten, gelang es einer weiteren Gruppe weiter südlich, auf Höhe des Landesversicherungsanstalt, die Strecke zu besetzen. Die Gruppe war bunt gemischt und bewegte sich von Westen kommend über eine Grünfläche auf die Polizeikette zu. Als sie die Beamten friedlich umfließen wollten zogen diese sofort ihre Schlagstöcke und versuchten die TeilnehmerInnen am durchkommen zu hindern. Da sie sich außerhalb der Sichtweite der bürgerlichen Gedenkveranstaltung und somit der Presse befanden, nutzte die Polizisten die für sie günstige Situation aus um ihre Macht zu demonstrieren. Dabei wurde ein friedlicher Demonstrant mit einem Faustschlag auf den Kopf nieder gestreckt. Der verstärkte Einsatzhandschuh des Polizisten traf ihn im Bereich des Ohrs. Der Teilnehmer ging mit einem Schädel-Hirn Trauma zu Boden und musste ins nahe gelegene Krankenhaus gebracht werden. Es ist zu betonen, dass die Aktionen von „Cottbus Nazifrei!“ zu keinem Zeitpunkt die Rettungswege für Krankenwägen blockierten. Das sind gezielte Fehlinformationen! Die Sitzblockade wurde nach einigen Minuten geräumt. Es folgten weitere erfolgreiche Aktionen im ersten Streckenabschnitt. Die Polizei machte den oberen Teil der Thiemstraße mit einer Armada an Fahrzeugen dicht. So gelang es den Beamten die rund 200 Nazis unter lautem Protest durch die Menschen zu schleusen. Die Demonstration der Faschisten hatte kam Außenwirkung, da sie die meiste Zeit von einem massiven Polizeispalier begleitet wurde.
Zuvor hatten sich auf der Straße der Jugend jedoch zwei weitere Blockaden gebildet, denen es für ca. eine Stunde gelang beide Fahrspuren stillzulegen. Auch zahlreiche Passanten schlossen sich unter lautem Jubel der TeilnehmerInnen den beiden Blockaden an. Eine andere Gruppe brachte den TeilnehmerInnen zur Stärkung einen heißen Tee. Als sich die Nazis den Blockaden näherten wurden die Einsatzkräfte massiv verstärkt und eine Straßenseite geräumt. Die Pigs gingen dabei äußerst rücksichtslos vor. Sie griffen die TeilnehmerInnen und warfen sie einfach auf die andere Straßenseite. Manche von ihnen landeten in der Blockade nebenan, andere wurde rücksichtslos auf denn Randstein zwischen Straßenbahn und Fahrbahn geworfen. Eine TeilnehmerIn berichtete im Anschluss, dass die Beamten bei der Räumung einer Blockade sagten „Achtung Kamera!“ und darauf hin sanfter räumten. In einem dichten Polizeispalier wurden die eingeschüchterten Nazis unter wütendem Protest durch die friedliche Menge geführt. Auch dabei blieb es friedlich!
Kriminalisierung von Zivilcourage durch Direktor des Cottbuser Amtsgerichts
Das Bündnis „Cottbus Nazifrei!“ wurde von Anfang an mit Repression überzogen. Hier tat sich Wolfgang Rupieper, der Direktor des Cottbuser Amtsgerichts, auf unrühmliche Weise als Reaktionär hervor. Ruhpieper hatte versucht die Mobilisierung zu schwächen und mögliche TeilnehmerInnen im Vorfeld einzuschüchtern. So verkündete er in einer Pressemitteilung, dass auf friedliche Sitzblockaden bis zu drei Jahren Gefängnisstrafe stünden. Die Diskussion um zivilen Ungehorsam und die Grundsatzentscheidung des Bundesverfassungsgerichts von 1995 klammerte er dabei aus. In derselben Pressemitteilung kriminalisierte er zivilgesellschaftliches Engagement und stellte die friedlichen Teilnehmer_Innen auf eine Stufe mit den geschichtsverklärenden Neonazis. Das ging selbst einem Einsatzleiter der Polizei zu weit, der gegenüber einem Pressevertreter Rupiepers Aussagen widersprach.
Diesen juristischen Freischein nutzten der Beamte der den jungen Mann fernab der Presse niederschlug prompt aus. Doch damit nicht genug. Mit seinen Äußerungen lieferte Rupieper den Neonazis eine Steilvorlage um „Cottbus Nazifrei!“ und dessen UnterstützerInnen strafrechtlich zu belangen. So beruft sich die NPD auf ihrer Homepage direkt auf den Gerichtsdirektor und stellte nach eigenen Angaben Strafanzeige gegen das Bündnis und dessen UnterstützerInnen. So zeigte Rupiepers Kriminalisierung schon im Vorfeld Wirkung. Doch das war nicht alles! Selbst Menschen die sich mit dem Bündnis solidarisierten wurden mit Repression und Polizeischikanen überzogen. In der Nacht vom Sonntag (13.2.) wurden drei Personen die sich auf machten um Plakate für „Cottbus Nazifrei!“ zu verkleben von der Polizei gestellt und mitgenommen. Sie wurden aufgrund einer Sonderverfügung der Staatsanwaltschaft von 24 bis 5 Uhr morgens auf der Wache festgehalten. Unter Gewaltandrohung versuchten die Beamten eine erkennungsdienstliche Behandlung zu erzwingen und Speichelproben der Drei zu nehmen. Dies konnte konnte durch die entschlossene Intervention des Bündnisses verhindert werden. Bemerkenswert ist, dass es die Polizisten nur auf die „Cottbus Nazifrei!“-Plakate abgesehen hatten. Die Menschen führten auch Plakate für die Aktionen in Dresden mit, diese interessierten die Beamten aber nicht.
Bei „Cottbus Nazifrei!“ ist Rupiepers unrühmliche Pressemitteilung nicht eingegangen. Von seiner Äußerungen erfuhr das Bündnis zufällig auf einer Pressekonferenz und aus der Zeitung. Wäre es dem Direktor um die Diskussion von Mitteln aus dem Bereich des zivilen Ungehorsams gegangen, so hätte das Bündnis seine Position sicher dargelegt. So betreibt der Direktor eine üble Diffamierungskampagne und liefert gewaltbereiten Polizisten und Neonazis einen willkommenen Anlass um zivilgesellschaftliches Engagement sprichwörtlich anzugreifen. Es ist völlig unverständlich, warum sich ein Vertreter der Judikative hier in seiner Rolle als Amtsperson einmischt und „offiziell“ eine juristisch falsche Einschätzung abgibt. Bis zum heutigen Zeitpunkt fallen Ereignissen im Rahmen von „Cottbus Nazifrei!“ nicht in den Zuständigkeitsbereich der Gerichte. Alles was vor und während dem 15. Februar passiert ist, liegt, wenn überhaupt, im Zuständigkeitsbereich von Polizei und Staatsanwaltschaft.
Das Barnimer Anti-Castor Aktionsbündnis hat am 12. Februar einen Aktionstag gegen den kommenden Castor-Transport veranstaltet, denn am 16. und 17. Februar wird voraussichtlich ein neuer Castor mit hochradioaktivem Atommüll von Karlsruhe in das Zwischenlager nach Greifswald/Lubmin rollen, wo dieser Zwischengelagert werden soll. Dabei führt die Route eventuell auch durch den Barnim. Entlang der Castorstrecke fanden bundesweit heute vielfältige Aktionen gegen die schwarz-gelbe Atompolitik statt. Im Barnim startete der Aktionstag des Bündnisses um 11 Uhr am Bahnhof Bernau mit einer Kundgebung, wo in diversen Redebeiträgen auch auf die lokalen Verstrickungen von EnBW (Energie Baden-Württemberg AG) und EWE (Ems-Weser-Elbe Energie Konzern) aufmerksam gemacht wurde. EWE gehört zu 26 Prozent dem Energiekonzern EnBW, d. h. das EnBW auch eine Menge der Gewinne von EWE erhält und somit sich die Atomlobby direkt bereichert. Dieser, in Baden-Württemberg ansässige Konzern unterhält vier Atomkraftwerke und der nahende Castor-Transport kommt aus einem der vier, nämlich aus Karlsruhe. Somit besteht eine direkte Verbindungen zwischen dem lokalen Energieanbieter EWE und dem Konzern EnBW, weshalb EWE ein gutes Ziel für die Protestaktionen darstellt.
Gegen 12 Uhr machten sich die KundgebungsteilnehmerInnen dann mit dem Zug auf nach Biesenthal, wo die nächste Kundgebung diesmal vor dem örtlichen EWE-Sitz statt fand. Auch dort waren durch die rege Teilnahme der lokalen Bevölkerung etwa 60 Menschen zusammen gekommen, die gegen die Atompolitik protestierten und ein deutliches Zeichen für Erneuerbare Energien setzten.
Da es sich um eine Wanderkundgebung handelte, zogen die Protestierenden dann weiter zur nächsten Station zum Eberswalder Marktplatz direkt vor die Service-Stelle der EWE. Denn EWE setzt sich außerdem vehement gegen Ökostrom ein, indem sie Beispielsweise vor dem Europäischen Gerichtshof gegen das Erneurbare-Energien-Gesetz klagten, weshalb es unbedingt notwendig ist die Menschen auf diese Konzernpolitik aufmerksam zu machen und zum Stromwechsel zu animieren, um eine Energiewende endlich voran zu treiben.
Am Eberswalder Markt fand ein kleines Straßentheater statt, wo AktivistInnen symbolisch als Strahlungsopfer sterbend zu Boden fielen und von einem Atomräumungskommando entsorgt wurden. Außerdem gab es auch dort verschiedene Redebeiträge, die mit Musik untermalt wurden.
Insgesamt beteiligten sich etwa 180 Menschen an den Aktionen in Bernau, Biesenthal und Eberswalde. Mit vielen Menschen wurde laut und bunt mittels Transparenten, Atomfässern und einigem mehr auf den Protest aufmerksam gemacht, um den Transport nicht kritiklos über die Bühne gehen zu lassen. Aber die widerständigen Aktionen sind noch nicht zu Ende, denn in den folgenden Tagen, wenn der Castor-Transport fahren wird, ruft das Barnimer Anti-Castor Aktionsbündnis zu Mahnwachen und weiteren vielfältigen Aktionen auf. Als Zentrale Info-Punkte werden in Bernau die Poststelle am Bahnhof, das Bahnhofsgebäude in Biesenthal und in Eberswalde wahrscheinlich das Exil dienen. Außerdem werden auch Aktionen direkt an den Bahngleisen der Transportstrecke statt finden. Beispielsweise wird es Flash-Mobs geben oder auch das sogenannte Schienen-Checken, wo sich AktivistInnen direkt an die Gleise begeben und mit ihrer Anwesenheit den Castor zum langsamer fahren oder zum Stillstand nötigen, um somit gegen Atomkraft zu protestieren und die Kosten des Transportes in die Höhe zu treiben, damit die Sinnlosigkeit des selbigen verdeutlicht wird.
Alle Menschen sind herzlich dazu aufgerufen sich an diesen Protesten zu beteiligen und gemeinsam Zeichen zu setzen gegen die Atompolitik der Regierung, die nur der Gewinnmaximierung der Konzerne dient und weder auf Mensch noch Natur Rücksicht nimmt.
Das Barnimer Anti-Castor Aktionsbündnis besteht aus Vertretern des Dosto Bernau, der Aktionsgruppe Stopp Castor Biesenthal, Greenpeace, die Linksjugend solid’ sowie die Linke Aktionsgruppe Eberswalde.