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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Frankfurt/Oder wehrt sich“ IV. Akt – inhaltsleerer und aggressiver

Not­falls mit Gewalt: Aufruf auf der Face­book-Seite von “Frankfurt/Oder wehrt sich” fünf Tage vor der Kundgebung.

Am Sam­stag, den 25. Juli, ver­anstal­tete die neon­azis­tis­che Grup­pierung „Frankfurt/Oder wehrt sich“ den bere­its vierten Auf­marsch in der Oder­stadt. Ins­ge­samt 80 Neon­azis und Rassist*innen ver­sam­melten sich dies­mal am Karl-Rit­ter-Platz. Hier soll in diesem Jahr eine neue Erstauf­nah­meein­rich­tung für Geflüchtete ein­gerichtet wer­den. Unweit der ras­sis­tis­chen Kundge­bung demon­stri­erten etwa 250 Antifaschist*innen gegen den Auf­marsch, welche von einem Großaufge­bot der Bran­den­burg­er Polizei abgeschirmt wurde. (1)
Ankündi­gung von Übergriffen
Wurde bei der let­zten Demon­stra­tion am 25. April wegen möglich­er Block­ade­v­er­suche die Ankündi­gung auf ihrer Face­book-Seite noch sehr kurzfristig bekan­nt­gegeben, mobil­isierten die Frank­furter Rassist*innen um Peer Koss schon mehrere Wochen vorher zum nördlichen Rand der Innen­stadt. Tre­ff­punkt sollte zunächst um 12 Uhr am Frank­furter Haupt­bahn­hof sein, um dann gemein­sam mit anreisenden Neon­azis, ver­mut­lich als spon­tane Demon­stra­tion, durch das Zen­trum laufen zu kön­nen. Den­noch schien auch dies­mal das Risiko von Block­aden durch das lokale antifaschis­tis­che Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“ zu groß. Obwohl laut eigen­er Aus­sage noch Fly­er mit dem alten Tre­ff­punkt verteilt wur­den, rief man fünf Tage vorher dazu auf, direkt zum Kundge­bung­sort zu gehen. Auf­fal­l­end bei
Kurz nach dem Auf­marsch bedro­ht­en die Neon­azis auf Face­book eine*n Antifaschist*in sowie Pres­sev­ertreter. Der Ein­trag ver­schwand wenig später wieder von der Seite.

diesem Post­ing war, dass aus­drück­lich darauf hingewiesen wurde, sich das Ver­samm­lungsrecht zu erkämpfen und sich not­falls zur Wehr zu setzen.2 Neben eini­gen ablehnen­den Kom­mentaren fan­den andere die Nachricht begrüßenswert. Der Face­book — Nutzer Christo­pher Lehn­ert kündigte an, mit seinen Leuten am Bahn­hof einzutr­e­f­fen und ergänzte mit dem Slo­gan „Sport frei“. Auch der Nutzer Dean Mason dank­te für den Hin­weis und kom­men­tierte den unter Hooli­gans beliebten Spruch. Dabei war die Zielset­zung dieses Aus­rufes ein­deutig: Die Neon­azis woll­ten sich gewalt­tätige Auseinan­der­set­zun­gen mit Gegendemonstrant*innen suchen. Ganz klar wurde die Auf­forderung zur Gewalt hin­ter Sätzen, wie „zur Wehr set­zen“ verk­lausuliert. Bestärkt wurde dies durch ein Post­ing am 22. Juli, in dem der § 32 des Strafge­set­zbuchs wiedergegeben, um mögliche Über­griffe als Notwehrhand­lun­gen darzustellen.3
Immer wieder die selben!
Zu bekan­nt gewor­de­nen Über­grif­f­en im Vor­feld der Kundge­bung kam es nicht. Auch der Tre­ff­punkt am Haupt­bahn­hof wurde nahezu nicht genutzt. Nur einzelne Neon­azis, die mit der Bahn angereist waren, fan­den sich auf dem Bahn­hofsvor­platz ein, um dann wenig später von PKWs abge­holt zu wer­den. Der Guben­er Alexan­der Bode (NPD) diente dafür als Kon­tak­t­per­son und wies den weni­gen ank­om­menden Teilnehmer*innen den Weg.
“Ich bin Herr B(rusak)”. Selb­st­darstel­lerisch präsen­tierte sich Björn Brusak auf der Neon­azi-Kundge­bung. Inzwis­chen gehört der auch als Lie­der­ma­ch­er bekan­nte Neon­azi zu den regelmäßi­gen Red­nern in Frank­furt (Oder). (Pho­to: Press­eser­vice Rathenow)

Am Kundge­bung­sort bot sich ein Bild, welch­es sich bei allen Ver­anstal­tun­gen von „Frankfurt/Oder wehrt sich“ seit Jan­u­ar zu wieder­holen scheint. Neben Deutsch­land­fah­nen und Trans­par­enten, die von inhalt­sleeren „Wir sagen Nein!“ bis hin zum zynis­chen „Fre­undlichen Frank­furt gegen Asy­lanten­heime und Asyl­wahn“ die übliche Außen­darstel­lung bot, gaben sich die Red­ner Björn Brusak (Europäis­che Aktion), Maik Eminger und Pas­cal Stolle (bei­de III. Weg) mit den immer gle­ichen Tiraden ihrem Hass gegenüber Geflüchteten, Antifaschist*innen, der BRD und „dem Sys­tem“ hin.
Während Björn Brusak von „Ver­schwörungs­fak­ten“ über das von der US-Ostküste ges­teuerte Finanzsys­tem sprach, das die nicht sou­veräne Bun­desre­pub­lik kon­trol­lieren würde, het­zten die bei­den Kad­er der recht­en Split­ter­partei „Der III. Weg“ gegen Asylbewerber*innen und sprachen von „art­frem­den Rassen“, die niemals zu Deutsch­land gehören kön­nten. Wie bei den let­zten Aufmärschen war die unter dem Parteien­priv­i­leg auftre­tende extrem rechte Grup­pierung im Hin­ter­grund in die Organ­i­sa­tion des Tages eingebunden.
Nach nicht ein­mal ein­er Stunde been­de­ten die Neon­azis bere­its ihre Kundge­bung. Die Teilnehmer*innenzahl war auch dies­mal recht über­schaubar und zeigte die seit Jan­u­ar ersichtliche Meta­mor­phose von ein­er ras­sis­tis­chen Demon­stra­tion mit 250 Wutbürger*innen4 hin zu einem Kern aus gefes­tigten Neon­azis mit unter 100 Per­so­n­en. Kon­nten beim let­zten Auf­marsch am 25. April mit Unter­stützung durch NPD und dem „III. Weg“ ger­ade ein­mal 55 Rassist*innen mobil­isiert werden5, gelang es dies­mal ger­ade, die Zahl der Teilnehmer*innen auf 80 zu steigern. Auf­fal­l­end war am 25.7. das Fehlen von Aktivist*innen der „Kam­er­ad­schaft Kom­man­do Wer­wolf“ um den mehrfach verurteil­ten Sven Lemke – waren diese doch bis­lang auf allen Aufmärschen anwe­send und sog­ar organ­isatorisch einge­bun­den. Die Mehrheit der anwe­senden Kundge­bung­steil­nehmerIn­nen waren den­noch auch Frankfurter*innen. Die hohe Zahl an ein­heimis­chen Neon­azis mag ver­wun­dern, schaffte es die NPD in den ver­gan­genen Jahren kaum mehr als ein Dutzend aus der Stadt zu ihren Ver­samm­lun­gen zu mobil­isieren. Ihr fehlt seit Jahren eine lokale Ver­ankerung. Der let­zte Ver­such scheit­erte 2007.6 Die Nationaldemokrat*innen verzichteten daher kom­plett ihre Außen­wahrnehmung und waren selb­st per­son­ell kaum vertreten. Vielmehr erhärtet sich der Ein­druck, dass die NPD auf dem Rück­zug ist. „Der III. Weg“ als radikalere nation­al­is­tis­che Partei ist durch ihre Rhetorik deut­lich erfolgreicher.
„Der III. Weg“ als Akteur im Hintergrund
Für den “III. Weg” in ganz Bran­den­burg unter­wegs: Peer Koss(rechts) hil­ft inzwis­chen der recht­en Split­ter­partei um Maik Eminger bei ihren Kundge­bun­gen auch an anderen Orten. Hier am 1. August 2015 in Zossen (TF). (Pho­to: Press­eser­vice Rathenow)

Die neon­azis­tis­che Kle­in­st­partei mit lediglich 200 Mit­gliedern bun­desweit scheint bei den Frank­furter Ver­anstal­tun­gen immer mehr als entschei­dende Organ­i­sa­tion eine Rolle zu spie­len. So gehören die bei­den wichtig­sten Kad­er des „III. Weg“ in Bran­den­burg, Maik Eminger und Pas­cal Stolle, zu den regelmäßi­gen Red­nern auf den Demon­stra­tio­nen der Frank­furter extremen Recht­en. Spätestens seit dem let­zten Auf­marsch im April tra­gen angereiste wie auch ein­heimis­che Neon­azis immer häu­figer Trans­par­ente und Fah­nen der Partei. Neben dem ehe­ma­li­gen NPD-Abge­ord­neten im Bad Belziger Stadt­par­la­ment, Pas­cal Stolle7, gehören dazu mit­tler­weile auch andere Aktivist*nnen der NPD, wie etwa vom Kreisver­band Oder­land. Die Gründe liegen zum einen bei der Selb­st­darstel­lung als soge­nan­nte extrem rechte Elite und zum anderen an der deut­lich radikaleren Posi­tion zur Flüchtlingspoli­tik. So beze­ich­nen sie Bran­dan­schläge auf geplante Unterkün­fte für Geflüchtete u.a. als „vorzeit­iges Wei­h­nachts­geschenk“ oder als „legit­ime Protestform“.8 Auch in ihrem Parteipro­gramm spiegeln sich ihre völkisch-nation­al­is­tis­chen Ideen wider. Unter Punkt 10 fordern sie beispiel­sweise die Wieder­her­stel­lung eines großdeutschen Reiches.9
Nur sel­ten tritt der „III. Weg“ öffentlich durch eigene Kundge­bun­gen, wie zulet­zt in Zossen und Dams­dorf am 1. August, auf.10 Vielmehr ver­fol­gt diese eine Strate­gie, die von nahezu allen Lan­desver­bän­den ange­wandt wird. Eher unauf­fäl­lig agieren sie im Hin­ter­grund bei ver­meintlichen Bürger*innenprotesten gegen die Unter­bringung von Geflüchteten. Hin­ter vie­len „Nein zum Heim“-Seiten, die auf Face­book auf­tauchen, steckt zumeist selb­st die Partei dahin­ter. So ist es wenig ver­wun­der­lich, dass nach Erscheinen ein­er neuen Anti-Asyl­seite mit ein­heitlichen Lay­out, oft bald eine ankündigte Kundge­bung fol­gt, bei der dann „III. Weg“-Redner auftreten. Durch Ein­bindung örtlich­er Neon­azis wird das Bild ein­er ablehnen­den örtlichen Bevölkerung nach außen getra­gen. Gle­ichzeit­ig binden sie diese in ihre Parteistruk­turen ein. So unter­stützen Frank­furter Neon­azis, wie Peer und Franziska Koss, inzwis­chen regelmäßig Ver­samm­lun­gen in anderen Regio­nen, wie kür­zlich in Zossen und Damsdorf.
Weit­er­hin selb­st­be­wusst: Trotz der Inge­wahrsam­nahme kurz nach einem ver­sucht­en Angriff provozierte Peer Kross unter den Augen der Polizei weit­er­hin Gegendemonstrant*innen (Pho­to: Press­eser­vice Rathenow)

Erleb­n­is­fak­tor Demonstration
Bei genauer­er Beobach­tung der Teil­nehmenden fällt auf, dass auch viele junge Leute sich den Aufmärschen von „Frankfurt/Oder wehrt sich“ anschließen. Doch auch alt­bekan­nte Recht­sradikale, wie Mario Schreiber oder Ste­fan Heine, beteili­gen sich an den Protesten. Dies scheint vor allem an den rel­a­tiv regelmäßig stat­tfind­en­den Demon­stra­tio­nen zu liegen. Damit haben Frank­furter Neon­azis nach langer Zeit wieder regelmäßige Events in der Stadt, bei denen sie ihre men­schen­ver­ach­t­ende Ide­olo­gie auf die Straße tra­gen kön­nen. Das dadurch gestärk­te Selb­stver­trauen macht die Neon­azis nicht nur mehr sicht­bar­er im Stadt­bild, son­dern erhöht damit eben­so die Wahrschein­lichkeit ein­er zunehmenden Gewalt­bere­itschaft gegenüber Geflüchteten und poli­tisch Missliebi­gen. Dass dieses Gewalt­poten­zial sich nicht nur virtuell bemerk­bar macht, zeigen die Angriffe auf die geplante Flüchtling­sun­terkun­ft am Karl-Ritter-Platz,11 wie auch der Über­griff auf neun syrische Flüchtlinge im März diesen Jahres12 oder auch drei rechte Über­griffe, welche an einem Woch­enende in der Stadt verübt wur­den. Hier­bei wurde eine Per­son mit Migra­tionsh­in­ter­grund so schw­er ver­let­zt, dass sie notärztlich behan­delt wer­den musste. 13Ebenso zeigte der führende Kopf von „Frankfurt/Oder wehrt sich“, Peer Koss, im Anschluss der Kundge­bung, dass er es mit seinen Dro­hun­gen ernst meint: Auf dem von der Polizei beglei­t­en­den Rück­weg ver­suchte er, Gegendemonstrant*innen anzu­greifen. Auf der Face­book-Seite kündigte er wenig später bere­its den fün­ften Auf­marsch in näher­er Zukun­ft an und set­zte zugle­ich seine Attack­en gegen Antifaschist*innen fort, indem er mit der Veröf­fentlichung von Bildern und Adressen von linken Aktivist*innen drohte.14
Es ist also festzustellen, dass die Grup­pierung „Frankfurt/Oder wehrt sich“ zu ein­er zunehmenden Bedro­hung für Geflüchtete und deren Unterstützer*innen wird. Dabei wer­den sie in ihrer Rhetorik immer aggres­siv­er. Durch die Unter­stützung von „Der III. Weg“ pro­fes­sion­al­isieren sie ihr Auftreten. Vere­inzelt kommt es im Gegen­zug zur Unter­stützung von anderen als Bürg­er­protesten getarn­ten neon­azis­tis­chen Aufmärschen, hin­ter denen die neon­azis­tis­che Partei steckt. Es ist dabei nicht auszuschließen, dass aus der losen Grup­pierung in naher Zukun­ft ein Stadtver­band des „III. Wegs“ wird. Denn inzwis­chen haben sie in der Stadt ihr Gesicht als Bürg­er­protest kom­plett ver­loren und kön­nen nur noch als beken­nende Neon­azis agieren. Eine der­art eskalierende Sit­u­a­tion, wie zur Zeit im säch­sis­chen Freital,15 scheint in Frank­furt (Oder) derzeit unwahrschein­lich zu sein. Dies ist auch ein Ver­di­enst von Antifaschist*innen, die sich mit ihrem Protest sich den Rassist*innen in den Weg stellen. Doch eben­so müssen die Akteure der Frank­furter Neon­aziszene benan­nt wer­den. Bere­its bei früheren Aktio­nen gelang es durch die Offen­le­gung der recht­en Struk­turen, diese zu schwächen und Polizei und Behör­den zum Han­deln zu zwin­gen. Das führte mitunter zur Auflö­sung von Neonazi-Gruppierungen.16 Dieses Ziel sollte sich auch für „Frankfurt/Oder wehrt sich“ geset­zt werden.
Quellen:
1 Vgl. Press­eser­vice Rathenow: Auseinan­der­set­zun­gen nach ras­sis­tis­ch­er Kundgebung,
https://inforiot.de/frankfurt-oder-auseinandersetzungen-nach-rassisti…, einge­se­hen am
05.08. 2015.
2 Vgl. „Frankfurt/Oder wehrt sich“, Beitrag vom 20.07.2015, https://www.facebook.com/pages/Frankfurtoder-wehrt-sich/693079740809110, einge­se­hen am 20.07.2015. (inzwis­chen gelöscht)
3 Vgl. „Frankfurt/Oder wehrt sich“, Beitrag vom 22.07.2015, https://www.facebook.com/pages/Frankfurtoder-wehrt-sich/693079740809110, einge­se­hen am 23.07.2015. (inzwis­chen gelöscht)
4 Vgl. antifaschis­tis­che recherchegruppe: Auf­s­tand der Ekel­haften, https://inforiot.de/der-aufstand-der-ekelhaften/, einge­se­hen am 05.08.2015.
5 Vgl. antifaschis­tis­che recherchegruppe: „Frank­furt (Oder) wehrt sich“ mit dem „III. Weg“, https://inforiot.de/der-aufstand-der-ekelhaften/, einge­se­hen am 05.08.2015.
6 Vgl. antifaschis­tis­che recherchegruppe: NPD bleibt hin­ter Erwartun­gen zurück, https://recherchegruppe.wordpress.com/2007/10/01/npd-bleibt-hinter-erwartungen-zuruck/, 01.10.2007, einge­se­hen am 05.08.2015.
7 Vgl. Press­eser­vice Rathenow: NPD Stad­trat wech­selt zum „Drit­ten Weg“ / Neon­azis­tis­che Klein­partei will nach Bran­den­burg expandieren, https://presseservicern.wordpress.com/2015/03/04/bad-belzig-npd-stadtrat-wechselt-zum-dritten-weg-neonazistische-kleinpartei-will-nach-brandenburg-expandieren/, 04.03.2015, einge­se­hen am 05.08.2015.
8 Vgl. tagesschau.de: Ein­schätzung zu “Der III.Weg”. Radikal, gefährlich, geistige Brand­s­tifter, https://www.tagesschau.de/inland/dritter-weg-101.html, 04.08.2015, einge­se­hen am 05.08.2015.
9 Vgl. „Der III. Weg“: Zehn-Punk­te-Pro­gramm, http://www.der-dritte-weg.info/index.php/menue/63/Zehn_Punkte_Programm.html, einge­se­hen am 05.08.2015.
10 Vgl. Press­eser­vice Rathenow: Proteste gegen Kundge­bungs­tour des III. Weges, https://inforiot.de/zossendamsdorf-proteste-gegen-kundgebungstour-des-iii-weges/, 01.08.2015, einge­se­hen am 05.08.2015.
11 Vgl. Berlin­er Mor­gen­post: Tür an Asyl­be­wer­ber­heim beschädigt, http://www.morgenpost.de/berlin/polizeibericht/article142468137/Tuer-an-Asylbewerberheim-beschaedigt.html, 14.06.2015, einge­se­hen am 05.08.2015.
12 Vgl. Der Tagesspiegel: Neon­azis greifen syrische Flüchtlinge an, http://www.tagesspiegel.de/berlin/attacke-in-frankfurt-oder-neonazis-greifen-syrische-fluechtlinge-an/11546836.html, 24.03.2015, einge­se­hen am 05.08.2015.
13 Vgl. Märkische Oderzeitung: Frem­den­feindliche Über­griffe in Frank­furt, http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1412417, 09.08.2015, einge­se­hen am 09.08.2015
14 Vgl. „Frankfurt/Oder wehrt sich“, Beitrag vom 27.07.2015, https://www.facebook.com/pages/Frankfurtoder-wehrt-sich/693079740809110, einge­se­hen am 27.07.2015. (inzwis­chen gelöscht)
15 Vgl. Zeit online: Ras­sis­mus als Hap­pen­ing, http://www.zeit.de/politik/deutschland/2015–06/freital-fluechtlingsheim-proteste-stellungskrieg, 25.06.2015, einge­se­hen am 05.08.2015.
16 Vgl. antifaschis­tis­che recherchegruppe: ANOS am Ende, https://recherchegruppe.wordpress.com/2012/11/05/anos-am-ende/, 05.11.2012, einge­se­hen am 05.08.2015.
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(Anti)militarismus

Mit Kanonen gegen Spatzen

Am Mon­tag, dem 01.06.2015, wurde uns eine Unter­las­sungsklage des Amts­gerichts Straus­berg zugestellt. Klägerin ist die Stadt Straus­berg in Vertre­tung der Bürg­er­meis­terin. Es wird zum einen gefordert, die bun­deswehrkri­tis­chen Trans­par­ente, sowie jegliche Schilder an Zäunen und Wän­den zu entfernen.
Die Stadt Straus­berg sieht ihre Inter­essen bezüglich der Bun­deswehrpaten­schaft durch Aus­sagen wie “300 Jahre Gar­nison­sstadt, 300 Jahre Krieg — Kein Grund zum Feiern” ver­let­zt, und will uns unter Andro­hung von Strafgeldern zwin­gen, alle Trans­par­ente und Schilder abzuhängen.
Wir haben bere­its in der Ver­gan­gen­heit in vie­len Schreiben und auch auf der Stadtverord­neten­ver­samm­lung zu unser­er poli­tis­chen Posi­tion zur Bun­deswehr Stel­lung bezo­gen und auf unser Recht auf freie Mei­n­ungsäußerung ver­wiesen. Wir sind der Ansicht, dass in unser­er Gesellschaft The­men kri­tisiert wer­den dür­fen und müssen. Dies soll durch die Klage ver­hin­dert wer­den. Es entste­ht der Ein­druck, jegliche öffentliche Kri­tik an der Bun­deswehr soll unter­drückt werden.
Ste­fanie Hinze für’s AJP 1260 stellt fest: “Wir wehren uns dage­gen, Kindern zu ver­mit­teln, dass Kriegs­gerät nor­male Mit­tel der Kon­flik­tlö­sung sind und beto­nen damit, dass Klassen­z­im­mer, Uni­ver­sitäten, Aus­bil­dungs­be­triebe, etc. keine Orte für mil­itärische Insti­tu­tio­nen und deren Nach­wuch­sakquise sein dür­fen. Darauf beziehen sich u.a. auch die Aus­sagen der anderen Trans­par­ente”, so Hinze weiter.
Erst Ende April wies Bran­den­burgs Bil­dungsmin­is­ter Baaske (SPD) darauf hin, dass eine sach­liche Darstel­lung der Bun­deswehr im Klassen­z­im­mer stat­tfind­en müsse und Lehrer aufge­fordert seien, die Ver­anstal­tun­gen zu mod­erieren. Das hört sich wie ein Weck­ruf an — der aber bun­desweit in den Klassen­z­im­mern real so nicht stattfindet.
“Ein prak­tis­ches Beispiel dafür, wie Mil­i­tarisierung der Gesellschaft funk­tion­iert, sahen wir am ‘Tag der Reservis­ten’ in Straus­berg. Da wur­den voll funk­tion­stüchtige Kriegs­geräte (u.a. MIM-104 Patri­ot) nicht nur neben einem all­seits beliebten Kinder­spielplatz am See, son­dern zu allem Über­fluss auch noch neben einem jüdis­chen Gedenk­fried­hof unkom­men­tiert akzep­tiert,” so Hinze.
Woche für Woche find­en im gle­ichem Rah­men Refer­ate statt. Dabei spielt der Stan­dort Straus­berg ‑konkret das Zen­trum Infor­ma­tion­sar­beit Bun­deswehr- bei der Koor­dinierung dieser Auftritte eine entschei­dende Rolle.
“In Straus­berg wer­den spezielle Ange­bote der Öffentlichkeit­sar­beit koor­diniert von nationalen und inter­na­tionalen Sem­i­naren bis zum Ein­satz der Jugend­of­fiziere der Bun­deswehr in Schulen. Hier muss die Poli­tik nachbessern”, fügte Ste­fanie Hinze ergänzend hinzu.
Da wir zum jet­zi­gen Zeit­punkt keine andere Wahl haben, wer­den wir uns anwaltlich vertreten lassen und ver­suchen, den Prozess den wir gezwun­gen sind zu gehen, so trans­par­ent wie möglich zu halten.

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Antifaschismus

Rassisten sind in Zossen unerwünscht

Am 1.8.2015 wollen Nazis vom soge­nan­nten „III. Weg“ in Zossen eine Kundge­bung abhal­ten. Mit ihrem Aufruf „Aus­län­der­stopp!“ soll gegen Flüchtlinge gehet­zt und Ras­sis­mus ver­bre­it­et werden.
Daher wollen wir gemein­sam an diesem Tag ein deut­lich­es Zeichen set­zen, dass wir uns der human­is­tis­chen Verpflich­tung, den Men­schen zu helfen, die vor Krieg und Gewalt fliehen, stellen wollen. Auf dem Mark­t­platz soll daher an diesem Tag eine friedliche Aktion gegen die Nazikundge­bung stat­tfind­en! Zudem wollen wir keine Ras­sis­ten in unser­er Stadt! Wir wollen auch keine Nazi­aufmärsche mehr in unser­er Stadt.

Tre­ff­punkt: 1.8.2015 um 9.30 Uhr Kirch­platz Zossen

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Antifaschismus

Brieskow-Finkenheerd: “Besorgte Bürger*innen” beklatschen Nazis

Bericht eines Augen­zeu­gen, erstveröf­fentlicht auf Invia1200
Auf dem Park­platz der Turn­halle in Brieskow-Finken­heerd ver­sam­melten sich heute ca. 80 Men­schen, um der Het­ze gegen Geflüchtete zu lauschen. Ca. ein Drit­tel waren angereiste Nazis, der Rest “besorgte Bürger*innen” aus dem Dorf. Hin­ter­grund ist die bevorste­hende Unter­bringung von 13 Geflüchteten in drei Wohnungen.
Anmelder und erster Red­ner Björn Brusak betonte, dies sei keine Nazi-Ver­anstal­tung. Er habe sie als Ein­wohn­er des Dor­fes pri­vat angemeldet und ohne Unter­stützung aus NPD-Kreisen organ­isiert. Er sei acht Jahre lang Ange­höriger der Bun­deswehr gewe­sen und in Afghanistan ver­let­zt wor­den. Zurück in der Heimat sei er von dem Staat im Stich gelassen wor­den, der statt sein­er Krieg­sopfer nur “Asyl­be­trüger” unter­stützen würde. Wohlwol­lend nahm Björn Brusak zur Ken­nt­nis, dass auch Bürg­er­meis­ter Frank Richter auf sein­er Ver­samm­lung sprechen wollte, aber lei­der durch Krankheit ver­hin­dert sei.
Zweite Red­ner­in der Nicht-NPD-Ver­anstal­tung war “die Manuela”. Das Pub­likum erfuhr nicht, dass es Manuela Kokott war, die für die NPD bis 2014 im Kreistag LOS saß und aktuell in der Gemein­de­v­ertre­tung Spreen­hagen. Sie beklagte die ange­blich ausufer­nde Krim­i­nal­ität, die durch die “Asylflut” aus­gelöst würde. Wer das the­ma­tisiere, sei wed­er Nazi noch ras­sis­tisch. Die anfänglich zurück­hal­tenden “besorgten Bürger*innen” klatscht­en mehrheitlich.
Drit­ter Red­ner der Nicht-NPD-Ver­anstal­tung war NPD-Lan­deschef Klaus Beier. Er gab sich immer­hin als NPD-Vertreter zu erken­nen. Inhaltlich war seine Rede ein Abklatsch der Vorredner*innen. Het­ze gegen Asylbewerber*innen und Men­schen, die sie unter­stützen, war der Haupt­in­halt sein­er Rede.
Gegen­protest am Ort des Geschehens gab es nicht. Die weni­gen erkennbaren Nazi-Gegner*innen wur­den von Beauf­tragten des Ver­anstal­ters abgefilmt.
Hun­dert Meter weit­er feierte eine etwa gle­ich große Gruppe im Garten der Luther-Kirche ein Inte­gra­tions­fest mit Gottes­di­enst. Gast war u.a. Lan­desmin­is­ter Jörg Vogelsänger.
Nach Abschluss der Nazi-Kundge­bung taucht­en einige Teilnehmer*innen dort auf und filmten wiederum Nazigegner*innen ab.
Der Riss in Brieskow-Finken­herd geht durch viele Fam­i­lien. Während sich die Enke­lin für Geflüchtete engagiert, jubelt die Oma den Nazis zu. Ein älter­er Herr äußerte, sein ver­stor­ben­er Vater, der für Hitler in den Krieg ziehen musste, hätte den neuen Nazis kräftig den Hosen­bo­den ver­sohlt. Beängsti­gend viele Ange­hörige der Frei­willi­gen Feuer­wehr beklatscht­en die Nazis.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration

Nicht nur in Frankfurt: Rassistische Kundgebung in Brieskow-Finkenheerd am 18.7.

An die Organisator_innen des Inte­gra­tions­festes in Brieskow-Finkenheerd:
Der Land­kreis Oder-Spree will kün­ftig auch in der Gemeinde Brieskow-Finken­heerd Flüchtlinge unter­brin­gen und prompt wird eine Kundge­bung gegen Flüchtlinge in der Nach­barschaft angekündigt. „Finken­heerd wehrt sich“ lautet das Mot­to der Ver­anstal­tung am 18.7., die wohl von Per­so­n­en aus neon­azis­tis­chen Kreisen organ­isiert wird.
Das Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“ stellt sich seit langem solchen Kundge­bun­gen ent­ge­gen und begrüßt den sich in Brieskow-Finken­heerd formieren­den Protest, der mit einem Inte­gra­tions­fest in die Öffentlichkeit tritt.
Wir erk­lären unsere Sol­i­dar­ität mit den Geflüchteten und wün­schen dem Inte­gra­tions­fest einen guten Ver­lauf und eine bre­ite Unter­stützung durch die Bürger*innen der Gemeinde. Wir wer­den die Frankfurter*innen auf das Geschehen in der direk­ten Nach­barschaft hin­weisen und für Unter­stützung werben.
Gle­ichzeit­ig laden wir ein sich an der Protestkundge­bung am 25. Juli in Frank­furt (Oder) zu beteili­gen, da „Frankfurt/oder wehrt sich“ erneut seine ras­sis­tis­chen Posi­tio­nen auf die Straße und vor eine Flüchtling­sun­terkun­ft tra­gen will. Kundge­bungs­be­ginn 11 Uhr vor dem Kau­fland in der Heil­bron­ner Straße (Platz der Republik).
Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“

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(Anti)militarismus

Deutschland führt Krieg und ihr feiert die Bundeswehr?!

Am 12.07.2015 gegen 12 Uhr trat auf der Mark­t­platzbühne des Stadt­festes das Stab­sor­ch­ester der Bun­deswehr auf. Inter­pretiert wur­den unter anderem Märsche von Johann Got­tfried Piefke, ehe­ma­liger Musikdi­rek­tor des 3. Armeeko­rps der preußis­chen Armee. Piefke ver­lebte die meiste Zeit seines Lebens in Frank­furt (Oder). Die Ver­anstal­tung wurde gle­ich zu Beginn durch einen vier­tel­stündi­gen bun­ten Protest von 20 Aktivist*innen mit Trillerpfeifen, Trans­par­enten und Schildern begleit­et. Dort war zu lesen: „Preußen, nein danke!“, „Krieg ist doof“ und „Deutsch­land führt Krieg und ihr feiert die Bun­deswehr?!“ Auf­grund des unsan­ften Ein­schre­it­ens der Secu­ri­ty des Bun­ten Her­ings sowie einiger älter­er Herrschaften musste unsere kleine Insze­nierung lei­der vorzeit­ig abge­brochen wer­den. Wir ver­fol­gten mit der Aktion das Ziel, eine kri­tis­che Auseinan­der­set­zung mit der Geschichte der eige­nen Stadt, sowie ihrer poli­tisch-mil­itärischen Per­sön­lichkeit­en und der Bun­deswehr im Hier und Jet­zt anzuregen.
Auf entsprechen­den Fly­ern, die wir im Pub­likum des Konz­erts verteil­ten, wiesen wir auf den Werde­gang Piefkes hin. So legten wir dar, dass Johann Got­tfried Piefke Begrün­der einiger unsäglich­er tra­di­tioneller Marschkom­po­si­tio­nen  ar, die auch zum Stan­dard­reper­toire der Wehrma­cht gehörten, wie beispiel­sweise „Preußens Glo­ria“. Der Glo­ri­fizierung eines Mannes, welch­er als Teil ein­er Armee am Mor­den unzäh­liger Men­schen beteiligt war, erteil­ten wir eine voll­ständi­ge Absage. Von den anwe­senden, größ­ten­teils älteren Besucher_innen wur­den wir daraufhin beschimpft und mehrmals kör­per­lich ange­grif­f­en. Neben diesen untrag­baren Reak­tio­nen auf einen friedlichen Protest fra­gen wir auch: Welchen päd­a­gogis­chen Wert haben die kriegsver­her­rlichen­den Auf­führun­gen von Bun­deswehrstab­sor­ch­ester und der vor­weg marschieren­den Frank­furter Fan­faren­garde für Men­schen, die sich ger­ade in der Haupt­phase ihrer Entwick­lung befind­en, also beispiel­sweise auf anwe­sende Kinder? Etwa das Beweihräuch­ern von Krieg, Mord und Vertrei­bung als Heldentum?
Ent­ge­gen der Beschwörun­gen von Bühne und Pub­likum ist Musik nie unpoli­tisch; erst recht nicht, wenn sie einger­ahmt wird vom groß angelegten Wer­ben der Bun­deswehr für moralis­che Legit­im­ität („Wir. Dienen. Deutsch­land.“) Bei Piefkes Kom­po­si­tio­nen han­delt es sich nicht nur um Tra­di­tio­nen der Wehrma­cht, son­dern um Zer­e­monielle, die neben eini­gen anderen naht­los durch die Bun­deswehr über­nom­men wur­den und auch heute noch Bestand haben. Die Bun­deswehr besitzt den offiziellen Sta­tus ein­er Vertei­di­gungsarmee. Vertei­di­gung bedeutet für die Bun­deswehr und die deutsche Poli­tik, den afrikanis­chen Kon­ti­nent zu kolonisieren und Hil­fe im Auf­bau autoritär­er Regime zu leis­ten. Vertei­di­gung bedeutet für die Bun­deswehr, 5000 Soldat_Innen für die NATO
abstellen zu kön­nen. Vertei­di­gung bedeutete für die Bun­deswehr, das afghanis­che Kun­dus zu bom­bardieren und den Koso­vo zu belagern. Die Bun­deswehr ist wed­er eine Vertei­di­gungsarmee, noch hat sie, eben­so wie der deutsche Staat, ihre Ver­gan­gen­heit angemessen aufgear­beit­et und abgelegt.
Der Utopia e.V., die Lib­ertäre Aktion Frank­furt (Oder) sowie die Antifaschis­tis­che Aktion Frank­furt (Oder) stellen sich außer­dem entsch­ieden dage­gen, der Bun­deswehr und somit der Wer­bung für Krieg und Mil­i­taris­mus den öffentlichen Raum zu über­lassen, so wie es im Rah­men des diesjähri­gen Stadt­festes geschehen ist. Die Bun­deswehr als patri­ar­chale Insti­tu­tion lehrt Drill,
Gehor­sam und Unterord­nung. Ein patri­ar­chales Ver­hal­ten beschreibt eine in seinem Ursprung männlich geprägte Ver­hal­tensweise, die durch das Ausüben des Rechts des Stärk­eren gekennze­ich­net ist. Es lehrt also Dinge, die in kein­ster Weise dazu führen wer­den, Gle­ich­heit und Gle­ich­berech­ti­gung unter den Men­schen auf diesem Plan­eten zu erzeu­gen. Doch daran – davon sind wir fest überzeugt – ist uns ja allen gelegen…
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Antifaschismus

Bündnis „Kein Ort für Nazis in Frankfurt (Oder)“ ruft zu antirassistischen Gegenprotesten am 25.07.2015 auf

Bündnis „Kein Ort für Nazis in Frankfurt (Oder)“ ruft zu antirassistischen Gegenprotesten am 25.07.2015 auf
Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“ ruft zu anti­ras­sis­tis­chen Gegen­protesten am 25.07.2015 auf

Ob in Fre­ital, Meißen oder auch in Frank­furt (Oder), es wird von Rassist*innen gegen Geflüchtete mit­tels Ressen­ti­ments auf Face­book und auf der Straße gehet­zt. In der Oder­stadt soll am 25.07.015 bere­its der vierte neon­azis­tis­che Auf­marsch von der Grup­pierung „Frankfurt/Oder wehrt sich!“ in diesem Jahr stat­tfind­en. Dieser richtet sich gegen Geflüchtete und ins­beson­dere gegen die geplante Geflüchtete­nun­terkun­ft am Karl-Ritter-Platz.
Zu den Teilnehmer*innen der ver­gan­genen Aufmärsche gehörten stadt- und lan­desweit bekan­nte Neon­azis. Auch wenn ihre Zahl bei den let­zten Aufmärschen bei unter hun­dert lag, ist das mobil­isierte Klien­tel ist jedoch gewalt­bere­it und hat ein geschlossenes recht­es Weltbild.
Das Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“ wird sich auch am 25.07.2015 wieder gegen die men­schen­ver­ach­t­ende Het­ze stellen. „Wir stellen uns offen­siv ein­er ver­brecherischen Ide­olo­gie ent­ge­gen, die Men­schen als nicht gle­ich­w­er­tig erachtet. Wir akzep­tieren nicht, dass Men­schen aus eth­nis­chen, sex­uellen, religiösen oder anderen Grün­den als „Anders“ markiert, diskri­m­iniert, aus­ge­gren­zt und ange­grif­f­en wer­den“, so Janek Las­sau, Sprech­er des Bündnisses.
Daher wird sich das Bünd­nis mit allen sol­i­darischen Men­schen am 25.07.2015 den Rassist*innen ent­ge­gen­stellen und laut­stark und vielfältig protestieren. Nur gemein­sam kann es gelin­gen, der Stim­mungs­mache gegen schutz­suchende Men­schen etwas entgegenzusetzen!
Bun­desweit häufen sich flüchtlings­feindliche Demon­stra­tio­nen, Angriffe auf Geflüchtete und Unterkün­fte von Geflüchteten. Allein im Jahr 2014 stiegen Über­griffe mit recht­en Hin­ter­grund im Ver­gle­ich zu 2013 um 23,6 Prozent auf 990 Straftat­en. Darunter wur­den 170 Angriffe auf Flüchtling­sun­terkün­fte reg­istri­ert. In diesem Jahr meldet die Amadeu-Anto­nio-Stiftung bere­its schon 150 Angriffe auf Geflüchtete­nun­terkün­fte. Auch in Frank­furt (Oder) gab es kür­zlich Flaschen­würfe gegen die noch nicht bewohnte Unterkun­ft am Karl-Rit­ter-Platz. Die Chronik der Gewalt ist mehr als alarmierend.
Mehr Infor­ma­tio­nen zu den Aktiv­itäten des Bünd­niss­es wer­den auf kein-ort-fuer-nazis.org veröffentlicht.
Frank­furt (Oder), den 07.07.2015
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Antifaschismus Klima & Umwelt Sonstiges

Festivalguide: Alternative Kultur in Brandenburg erleben!

INFORIOT Der Som­mer ist da! Viele Men­schen zei­ht es in dieser heißen Zeit an den See, oder auch auf den einen oder anderen Ack­er in Bran­den­burg, um zusam­men mit anderen bei Musik und Tanz den Hedo­nis­mus zu zele­bri­eren. Dabei erfreuen sich ger­ade Fes­ti­vals jen­seits des trost­losen All­t­ags zwis­chen Lohnar­beit, Schule oder Uni­ver­sität und ander­er Zwänge an großer Beliebtheit. Ein Woch­enende voller Musik, Tanz, Kun­st und auch der ein oder andere Aktion­is­mus erset­zt mit­tler­weile den rit­u­al­isierten Urlaub­ss­paß an den Küsten des Mit­telmeeres und schont dabei vor allem den Geldbeutel.
Was gibt es eigentlich diesen Som­mer an alter­na­tiv­en Fes­tiv­itäten in Bran­den­burg zu erleben? In einem groben Überblick wollen wir euch einige Oasen jen­seits des kom­merziellen Ter­rors und durch kap­i­tal­isierten Großevent-Main­streams in Bran­den­burg vorstellen. Wir wollen euch vor allem auf kleinere und größere Events hin­weisen, die ein­er­seits ein alter­na­tives Selb­stver­ständ­nis besitzen und ander­er­seits einen D.I.Y.-Charakter pflegen.*
 
03.07.–06.07.2015: Antaris Projekt 
Das Antaris find­et zum 21. Mal auf den Flug­platz Otto-Lilien­thal bei Rathenow statt und ver­ste­ht sich selb­st als ein Pro­jekt „against war and for friend­ship, peace , free­dom“. Das Antaris bietet eine musikalis­che Reise in eine psy­chodelis­che Welt auf zwei Floors mit ein­er unver­wech­sel­baren Deko und Lichtschow. Das musikalis­che Spek­trum erstreckt sich von „Psy­trance, Old­school, Pro­gres­sive, Full-On über Tech House und fluffi­gen Tech­no bis hin zu For­est-und High­tech-Sounds“, so die Veranstalter_innen auf ihrer Seite.
Zur Fes­ti­val­seite: http://www.antaris-project.de/

 
24.07.–26.07.2015: Seren­du­bity Rhythm & Space Festival
3 Tage — 4 Floors — Work­shops & Per­for­mences — The­ater und vieles mehr. Auf ein­er ver­lasse­nen Mil­itär­ba­sis, zwis­chen bunt beleuchteten Flugzeu­gen und leer­ste­hen­den Hangars ver­wan­delt das Seren­du­bity Rhytm &  Space Fes­ti­val das Luft­fahrt­musem Finow­furt bei Eber­swalde zu einem ungewöhn­lichen Ort. Das Fes­ti­val ver­ste­ht sich als eine non-prof­it Ver­anstal­tung und wird organ­isiert durch eine Gruppe Enthusiast_innen, die an das Prinzip der Graswurzel-Demokratie glauben und Par­tys als Zele­bri­eren von Ideen und Kra­tiv­ität sehen, statt bloßen Kon­sum. Auch das musikalis­che Pro­gramm ist vielver­sprechend: Musikalisch wer­den den Gästen chill­ige Klänge von Dub, Reg­gae und Roots bis hin zu elek­tro­n­is­chen Moves von Dub­step, Drum n’ Bass und Jun­gle, geht auch abrock­en mit fein­ster Ska-Musik. http://www.serendubity.com/

 
05.08.–09.08.2015: Lausitz­camp
Das Lausitzer Kli­ma- und Energiecamp find­et bere­its zum fün­ften Mal in Groß Gas­trose bei Guben statt und engagiert sich für einen Struk­tur­wan­del in der Lausitz. „JA zur Lausitz – NEIN zu neuen Tage­baut­en“ ist das Mot­to des diesjähri­gen Camps, an dem sich jährlich viele Aktivist_innen aus der Lausitz, Polen, Berlin und dem ganzen Bun­des­ge­bi­et engagieren. Seinen Höhep­unkt soll das diesjähri­gen Lausitz­camp bei dem Aktion­stag am 08. August find­en. Außer­dem soll das Camp das Ziel der diesjähri­gen umwelt­poli­tis­chen Fahrrad­tour „Tour de Natur“ sein. Die Aktivist_innen fordern u.a. den sofor­ti­gen Stopp von Tage­baut­en und Kraftwerken, um die Auswirkun­gen des Kli­mawan­dels in der Region und darüber hin­aus zu ver­ringern. Außer­dem beschreiben die Organisator_innen das Camp als eine Plat­tform zum „Mei­n­ungsaus­tausch, für poli­tis­che Aktio­nen, Bil­dung und Kul­tur“. Zur Camp­seite: https://www.lausitzcamp.info/

 
07.08.–08.08.2015: Frie­rock Festival 
Das Frie­rock Fes­ti­val feiern sein nun­mehr 17.-jähriges Beste­hen. Das Frie­rock-Fes­ti­val ist der Hot-Spot der alter­na­tiv­en Szene im Havel­land und lockt jährlich hun­derte Ska- und Rock­willige zur Freilicht­bühne bei Frie­sack. Das Fes­ti­val ver­ste­ht sich als unkom­merziell und bietet ein lautes Fest mit lokalen und über­re­gionalen Bands zur fairen Preisen und in famil­iär­er Atmo­sphäre. Derzeit sam­melt das Frie­rock Fes­ti­val in ein­er Crowd­found­ing Kam­pagne Finanzmit­tel, um die Israelis­che Band „The Angel­cy“ auf das Fest zu holen. Zur Fes­ti­val­seite: http://www.frierock-festival.de/
 
07.08.–08.08.2015: 11. Jen­seits von Mil­lio­nen Festival 
Das Jen­seits von Mil­lio­nen ist eine jährlich wiederkehren­des Fes­ti­val der Indy, Elek­tro und Alter­na­tive Musik. Das kleine aber feine Fes­ti­val zieht jährlich mehrere Hun­dert Men­schen auf die Burg Fried­land in der Nieder­lausitz. Erst let­ztes Jahr spielt dort die Zürich­er Elec­tropop Band „Saalschutz“, neben weit­er­er außergewöhn­lich­er Inter­pre­ten. Das Jen­seits von Mil­lio­nen Fes­ti­val bewahrt einen emanzi­pa­torischen Anspruch und ver­anstal­tet das Fest für einen guten Zweck: 2€ je verkauftes Tick­et und alles Geld nach Abzug der Fes­ti­valkosten fließen in die Kinder­hil­f­sor­gan­i­sa­tion Raise a Smile e.V. im ländlichen Osten Sam­bias. Zur Fes­ti­val­seite: http://jenseitsvonmillionen.de/jenseits
 
07.08.–09.08.2015: 2. Wilde Möhre Festival 
Die Wilde Möhre find­et nun zum zweit­en Mal in Drebkau bei Alt­döbern und gilt als eine Art „Mini-Fusion“ des Berlin­er Umlan­des. Die Betreiber_innen des Fes­ti­vals ver­fol­gen das Ziel ihren Gästen eine beson­dere und entspan­nte Atmo­sphäre zu bieten. Die Wilde Möhre ist vor allem Entspan­nung pur zum Hören, Sehen und Fühlen. Neben elek­tro­n­is­ch­er Musik und Band­per­for­mance bietet die Wilde Möhre span­nende Work­shops für Leib, Seele und vor allem Ver­stand. Die Wilde Möhre ver­ste­ht sich als ein „friedlich­es Fes­ti­val in Rück­sicht­nahme und Tol­er­anz zu den Mit­men­schen, weshalb wir Waf­fen, Nazis, Homo­pho­bie oder Ras­sis­mus nicht dulden!“, so die Veranstalter_innen auf ihrer Seite. Auch wird Per­so­n­en der recht­en und gewalt­bere­it­en Szene der Ein­lass ver­wehrt. Beste Voraus­set­zun­gen für eine entspan­nte Reise! Zur Fes­ti­val­seite: http://wildemoehrefestival.de/
 
07.08.–09.08.2015: Horte Hoffest 
Zum 23. Mal feiert das Horte in Straus­berg ihr Hoffest mit Musik, Kul­tur und Work­shops. Das Horte ist ein selb­stver­wal­tetes Jugend- und Kul­tur­pro­jekt und wird durch den Vere­in Alter­na­tives Jugend­pro­jekt 1260 e.V. getra­gen. Von Punk, Hard­core bis Hiphop ist das Horte Hoffest ein D.I.Y. ‑High­light für jed­er­men­sch. http://horte-srb.de/
 
03.09.–05.09.2015: Spir­it of the Street Festival
3. Tage. Über 50 Bands. Punkrock – Oi – Ska – und lei­der eine beträchtiger Teil an Grau­zone. Eigentlich sollte es eine große Freude sein, dass das Spir­it of the Street Fes­ti­val ein Mal im Jahr die Punks, Skins und Ska-begeis­terte an dem ersten Sep­tem­ber Woch­enende nach Niedergörs­dorf bei Jüter­bog in Tel­tow-Fläming hin­ter den Öfen lockt. Punkrock­größen wie Slime, Knorka­tor, Zaun­phal oder Cock Spar­ror treten dieses Jahr auf dem Spir­it auf. Wäre da nicht dieser fade Beigeschmack von Bands, die sich in ihren Tex­ten, Auftreten und Kon­tak­ten nicht deut­lich gegen Rechts dis­tanzieren. Die Trennlin­ien zwis­chen ein­er begrün­de­ten Kri­tik und ein­er Unter­stel­lung ver­läuft oft sehr dünn. Das Prob­lem mit der Grau­zone offen­bart sich deut­lich an dem Fall von der Skin­head Band Stom­per 98 aus Göt­tin­gen, die dieses Jahr eben­falls auf den Spir­it auftreten. Im April 2008 tauchte im Inter­net ein Foto vom Sänger Sebas­t­ian „Sebi“ Walken­horst mit dem Sänger der Recht­srock-Band End­stufe. Antifaschis­tis­che Ini­tia­tiv­en war­fen der Band vor sich nicht gründlich von Neon­azis zu dis­tanzieren, der 10jährige Auftritt der Band im Conne Island in Leipzig wurde daraufhin im Novem­ber 2008 abge­sagt. Die Band reagierte nach einem bekan­nte Muster: sie wies die Vor­würfe zurück, beze­ich­nete sich selb­st als anti­ras­sis­tisch und tat die Begeg­nung ab als eine Tre­f­fen zweier alten Fre­unde. Die Ent­poli­tisierung ist exem­plar­isch für die vor­liegende Prob­lematik. Dabei wird verkan­nt, dass Sub­kul­tur nie unpoli­tisch gewe­sen ist. Andere Bands reagieren oft noch mit einem Beißre­flex, in den sich diese oft gegen “jeglichen Extrem­is­mus”, ganz nach dem bürg­er­lichen Ver­ständ­nis, posi­tion­ieren. Eine weit­ere schwierige Trennschärfe beste­ht bei Bands, die zusam­men mit Grau­zo­nen- bis hin zu Braun­zo­nen­bands spie­len, oder auf Konz­erten, die durch Grau­zo­nen­ver­anstal­ter organ­isiert wer­den. Ein exem­plar­isch­er Fall hier­für ist der Auftritt der Band Dol­ly D, die eben­falls auf dem Spir­it auftritt, bei dem 10jährigem Jubiläm des Grau­zo­nen Konz­ertrei­he “Oi! the Nis­che” 2011 in Oranien­burg aufge­treten sind. Das High­light des Konz­erts war die Tat­toses­sion mit dem bekan­nte Neon­azi-Tät­toowier­er Olaf Wern­er. Den Tät­towierten, die sich das Logo der Veranstalter_innen stechen ließen, wink­te ein kosten­los­er Ein­tritt zu den Konz­erten. Mit­tler­weile ist Wern­er ver­strickt in eine Rei­he von ras­sis­tis­chen Aufmärschen, die Ende 2014/Anfang 2015 regelmäßig in Oranien­burg stattge­fun­den haben.
 
Ein Kinosom­mer gegen Nazis
Das Aktions­bünd­nis Bran­den­burg gegen Recht­sex­trem­is­mus und Frem­den­feindlichkeit ver­anstal­tet zusam­men mit dem Lan­desju­gen­dring im Rah­men ihrer Kam­pagne „Schön­er Leben ohne Nazis“ einen Open-Air Kinor­ei­he in mehr als zehn Bran­den­burg­er Städten. In den Städten wer­den Filme, die sich gegen Neon­azis und Ras­sis­mus wen­den, gezeigt. Zu jed­er Filmvor­führung wird ein buntes Begleit­pro­gramm in den jew­eili­gen Städten organ­isiert, bei dem die lokalen Akteur_innen die Gele­gen­heit haben, für eine Willkom­men­skul­tur zu wer­ben. Auch wer­den bei den Ver­anstal­tun­gen Liegestüh­le mit dem Auf­druck für den gute Zweck ersteigert. Weit­ere Infos und alle Ter­mine auf einem Blick: http://www.aktionsbuendnis-brandenburg.de/aktuelles/ein-kinosommer-gegen-nazis
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*Die Auflis­tung wird sicher­lich nicht voll­ständig sein. Über Ergänzun­gen freuen wir uns allemal. 

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Flucht & Migration

Women in Exile & Friends zum Tag des Flüchtlings

Weltweit sind über 50 Mil­lio­nen Men­schen auf der Flucht, ein Großteil davon Frauen und Kinder.
Deutsch­land und die Europäis­che Union reagieren auf die Flüchtlinge mit Abschot­tung und diskri­m­inieren­den Geset­zen. Wir Flüchtlings­frauen – die weni­gen, die es über­haupt nach Europa geschafft haben — erleben hier tagtäglich die Ver­let­zung unser­er Menschenrechte:
Wir wer­den zwis­chen den europäis­chen Län­dern hin und her geschoben, die Unter­bringung in Lagern isoliert uns und ver­let­zt unser Recht auf ein selb­st­bes­timmtes Leben, und das Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­setz soll uns noch weit­er entrecht­en. Dieses Schick­sal teilen wir mit allen asyl­suchen­den Frauen und Män­nern in Deutschland.
Deshalb fordern wir, diese Diskri­m­inierun­gen abzuschaffen!
Poli­tik und Medi­en ver­suchen den Ein­druck zu erweck­en, die Poli­tik tue alles dafür, die Lage der Flüchtlinge zu verbessern. Berichtet wird beispiel­sweise über Pläne für einen gesicherten Bleiberechtssta­tus während der Aus­bil­dung und um eine schnellere Inte­gra­tion in den Arbeits­markt. Doch das soge­nan­nte „Gesetz zur Neubes­tim­mung des Bleiberechts und der Aufen­thalts­beendi­gung“ fol­gt dem fatal­en Grund­prinzip der aktuellen europäis­chen Asylpoli­tik: Ver­let­zung von ele­mentaren Grun­drecht­en für die einen — gradu­elle Verbesserun­gen für die anderen.
Mit diesem neuen Gesetz wieder­holt sich die alte Spal­tung in „nüt­zliche“ Migrant_innen, die inte­gri­ert wer­den sollen, ein paar „richtige Flüchtlinge“, die zumin­d­est vorüberge­hend Schutz brauchen und die vie­len ange­blichen „Asylbetrüger_innen“. Das neue Gesetz führt Kri­te­rien ein, die mas­sive Inhaftierung und einen weit­eren Anstieg von Abschiebung zur Folge haben werden.1
Wir Flüchtlinge lassen uns nicht spal­ten in „richtige“ und „falsche“ Asyl­suchende, in erwün­schte und uner­wün­schte Asyl­suchende. Wir haben alle ein Recht auf Schutz und auf ein men­schen­würdi­ges Leben.
Alle Men­schen, die fliehen, haben gute Gründe.
Wir, Aktivist_innen mit oder ohne Fluchthin­ter­grund, hal­ten zusam­men und bekämpfen diese diskri­m­inieren­den, ras­sis­tis­chen Geset­ze gemeinsam.
Par­al­lel zum Welt­flüchtlingstag find­et unsere dre­itägige bun­desweite Flüchtlings­frauenkon­ferenz in Berlin statt. Wir tauschen uns aus und kom­men von unseren indi­vidu­ellen Sit­u­a­tio­nen zu gemein­samen Forderun­gen, um zusam­men für unsere Rechte zu kämpfen!
Organ­isierung muss auf ver­schiede­nen Ebe­nen stat­tfind­en. Deshalb sol­i­darisieren wir uns mit der
Bun­desweit­en Demon­stra­tion für ein sol­i­darisches und gren­zen­los­es Europa:
20.Juni, 13.00 Oranien­platz, Berlin Kreuzberg: (http://europa-anders-machen.net/)

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Antifaschismus

[TDDZ 2015] Blockaden zwingen Nazis in Neuruppin zum Aufgeben

01Weit mehr als 1000 Antifaschist*innen sorgten heute dafür, dass erst­mals der soge­nan­nte „Tag der deutschen Zukun­ft“ (TDDZ) block­iert wurde. Der entschlossene Ein­satz der Blockierer*innen hin­derte rund 500 Neon­azis ihre Route wie geplant durchzuführen. Lediglich ein min­i­maler Teil der angedacht­en Strecke wurde gelaufen.
„Das „NOTDDZ“-Bündnis bedankt sich bei allen die heute mit uns auf der Straße waren, was dazu geführt hat, dass die Neon­azis ihre Demon­stra­tion frühzeit­ig selb­st auflösten.“ — so eine Sprecher*in des Bündnisses.
Zahlre­iche kleine und große Block­aden hat­ten sowohl die eigentliche Auf­marschroute, als auch mögliche Auswe­ich­streck­en block­iert. Bere­its die Zugan­reise der Neon­azis kon­nte verzögert wer­den, da 20 Per­so­n­en die Gleisan­la­gen besetzten.
02Getrübt hat den Tag die kom­pro­miss­lose Ein­satzs­trate­gie der Polizei. Zahlre­iche Busse von anreisenden Gegendemonstrant*innen wur­den bis zu ein­er Stunde aufge­hal­ten. Trotz ein­er Block­ade von 250 Antifaschist*innen wur­den die Neon­azis auf einem Grün­streifen vor­beigeleit­et. Darüber hin­aus kam es während des ganzen Tages zum Ein­satz von Wasser­w­er­fern, Pfef­fer­spray und Schlagstöck­en. Vertreter*innen der Presse wur­den mehrmals von Neon­azis kör­per­lich ange­gan­gen. Die Polizei schritt nicht ein.
Im Vor­feld hat­ten die Neon­azis gedro­ht den Zug der Berliner*innen, die sich auf dem Weg zum Gegen­protest begeben woll­ten, anzu­greifen, so aus zuver­läs­siger Quelle. Der Pro­voka­tion fol­gte ein starkes Zeichen der Sol­i­dar­ität: 400 Antifaschist*innen reis­ten mit dem Zug aus Berlin an.
Eine aus­führliche Auswer­tung des Bünd­niss­es zu den Geschehnis­sen des heuti­gen Tages fol­gt in den näch­sten Tagen.
Für das näch­ste Jahr haben die Neon­azis per Fly­er angekündigt, dass der näch­ste TDDZ in Dort­mund stat­tfind­en soll.
„Die erfol­gre­iche Mobil­isierung für den Gegen­protest in Neu­rup­pin ist uns Antrieb dafür die Proteste in Dort­mund zu unter­stützen und den „Tag der Deutschen Zukun­ft“ ein Ende zu bere­it­en“, so weit­er die Sprecherin.

Inforiot