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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration

Moria brennt — nicht erst seit gestern!

Aufruf zur Spontan-Demo:
Wir fordern: Lager evakuieren — Men­schen aufnehmen! Abschiebun­gen stoppen!

Wir rufen zur Demon­stra­tion am Don­ner­stag, den 10.9. auf. Start ist um 16 Uhr am Nauen­er Tor in Pots­dam. Wütend und laut wer­den wir bei den Zen­tralen der Regierungsparteien und beim Innen­min­is­teri­um des Lan­des Bran­den­burg protestieren. Denn die Block­ade­hal­tung gegenüber ein­er men­schlichen Poli­tik liegt nicht nur bei der Bundesregierung.
Erst zulet­zt hat die Lan­desregierung ihr Lan­desauf­nah­me­pro­gramm auf die lange Bank geschoben. Gle­ichzeit­ig set­zt die Lan­desregierung ihre Energie in eine neue “task force Abschiebun­gen” mit sieben Mitarbeiter*innen, um Abschiebun­gen zu beschle­u­ni­gen — auch zu Coro­n­azeit­en, und auch nach Griechenland!¹ Let­zten Mon­tag wur­den Men­schen aus mehreren Heimen in Bran­den­burg, darunter auch Pots­dam, ver­schleppt. Die Polizei Bran­den­burg gab die Massen­ab­schiebun­gen zu, schweigt aber zu Details. Es sollte auch nach Griechen­land abgeschoben werden.

Diese Poli­tik der Igno­ranz und des Abschiebens sowohl auf Bun­de­sebene als auch auf Lan­desebene egal ob christlich-demokratisch, sozialdemokratisch oder grün zeugt von Menschenverachtung.
Wir sind wütend! Moria ist eine Zeit­bombe, die jet­zt explodiert ist, weil Men­schen seit Jahren gezwun­gen wur­den unter katas­trophalen Bedin­gun­gen zu leben. Auf­grund der extremen Über­fül­lung gab es keine aus­re­ichende Ver­sorgung an Lebens­mit­teln, ein Man­gel an San­itäran­la­gen und viel zu wenig Unter­bringungsmöglichkeit­en. Moria ist kein sicher­er Ort und das war es nie!

In einem Lager, welch­es eigentlich für 2800 Men­schen gedacht war, mussten über Jahre hin­weg über 20.000 Men­schen leben. Seit ein­er Woche wur­den dort mehr als 13.000 Men­schen auf­grund eines Coro­na-Falls auf engem Raum unter Quar­an­täne gestellt. Jede*r wusste: Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Coro­na-Katas­tro­phe Moria zu ein­er Todes­falle macht. In der Nacht von Dien­stag zu Mittwoch ist das Lager bei einem großen Feuer nahezu kom­plett zer­stört wor­den. Die Men­schen in Moria haben ihre let­ztes Hab und Gut ver­loren. Tausende Men­schen sind auf einen Schlag kom­plett obdach­los gewor­den. Nicht ein­mal die gebrech­lichen Zelte, die ihnen vorher Unter­schlupf gegeben haben, ste­hen noch.
Die geschwol­lenen Reden über Inte­gra­tion und Demokratie, während die Lan­des- und Bundespolitiker*innen an der Abschot­tung Deutsch­lands und Europas fes­thal­ten, sind nicht auszuhalten.
Wir haben kein Ver­trauen mehr in diese Poli­tik, in der Demokratie nur noch ein­er Worthülse gle­icht, in der der Protest für Men­schlichkeit kon­se­quent ignori­ert wird. Wir haben nur noch unsere Wut auf diese Zustände und unsere Stärke der Sol­i­dar­ität zueinander.
Deshalb rufen wir dazu auf: Seid sol­i­darisch mit den Men­schen in den EU-Lagern! Geht auf die Straße, block­iert die Block­ade­hal­tun­gen der Bun­des- und Lan­despoli­tik! Holt die Men­schen in die vie­len Kom­munen. Stoppt die Abschiebepolitik!

Es gibt eine Alter­na­tive zur Bar­barei des Gren­zregimes, der Abschiebun­gen, zum Ster­ben im Mit­telmeer und in der Sahara, zu Elend­slagern in Moria! Unsere Alter­na­tive heißt ein gemein­sames Leben in Sol­i­dar­ität und Vielfalt – egal, welch­er Herkun­ft wir sind!

ALLE Lager auflösen — Wir haben Platz!

PRESS RELEASE
by See­brücke Potsdam

Pots­dam, 9.9.2020

Moria is burn­ing — not just since yesterday!
Call for a spon­ta­neous demo:
We demand: Evac­u­ate the camps — take in peo­ple! Stop deportations!

We call for the demon­stra­tion on Thurs­day, 10.9. Start is at 16 o’clock at the Nauen­er Tor in Pots­dam. We will protest angri­ly and loud­ly at the head­quar­ters of the gov­ern­ing par­ties and the Min­istry of the Inte­ri­or of the State of Bran­den­burg. Because the block­ade atti­tude towards a humane pol­i­cy is not only the respon­si­bil­i­ty of the fed­er­al government.
Recent­ly the state gov­ern­ment pur­pose­ful­ly delayed its state admis­sion pro­gram (Lan­desauf­nah­me­pro­gramm). At the same time, the state gov­ern­ment is putting its ener­gy into a new “depor­ta­tion task force” with sev­en employ­ees* to speed up depor­ta­tions — also dur­ing coro­na times, and to Greece!¹ Last Mon­day, peo­ple were deport­ed from sev­er­al homes in Bran­den­burg, includ­ing Pots­dam. The Bran­den­burg police admit­ted to the mass depor­ta­tions, but is silent about the details. Peo­ple were deport­ed to Greece aswell.

This pol­i­cy of igno­rance and depor­ta­tion, both at the fed­er­al and state lev­el, whether Chris­t­ian Demo­c­ra­t­ic, Social Demo­c­ra­t­ic or Greens, is a sign of con­tempt for humanity.
We are angry! Moria is a time bomb that has now explod­ed because peo­ple have been forced to live under cat­a­stroph­ic con­di­tions for years. Due to the extreme over­crowd­ing there was no suf­fi­cient sup­ply of food, a lack of san­i­tary facil­i­ties and far too few accom­mo­da­tion facil­i­ties. Moria is not a safe place and it nev­er was!

In this camp, which was actu­al­ly intend­ed for 2800 peo­ple, over 20,000 peo­ple had to live there for years. Since one week more than 13.000 peo­ple were quar­an­tined there because of a coro­na case in a nar­row space. Every­one knew: It was only a mat­ter of time until the Coro­na cat­a­stro­phe turned Moria into a death trap. In the night from Tues­day to Wednes­day the camp was almost com­plete­ly destroyed by a huge fire. The peo­ple in Moria lost their last belong­ings. Thou­sands of peo­ple became com­plete­ly home­less at a blow. Not even the frag­ile tents that gave them shel­ter before are still standing.
The swollen speech­es about inte­gra­tion and democ­ra­cy, while the state and fed­er­al politi­cians con­tin­ue to keep Ger­many and Europe sealed off, are unbearable.
We no longer have con­fi­dence in this pol­i­cy, in which democ­ra­cy resem­bles noth­ing more than a mere emp­ty phrase, in which the protest for human­i­ty is con­sis­tent­ly ignored. All we have left is our anger at these con­di­tions and our strength of sol­i­dar­i­ty with one another.
There­fore we call for: Sol­i­dar­i­ty with the peo­ple in the EU camps! Take it to the streets, block­ade the block­ade atti­tudes of fed­er­al and state pol­i­tics! Get the peo­ple into the many com­mu­ni­ties. Stop the depor­ta­tion policy!

There is an alter­na­tive to the bar­bar­i­ty of the bor­der regime, the depor­ta­tions, to dying in the Mediter­ranean and in the Sahara, to mis­ery camps like Moria! Our alter­na­tive is a com­mon life in sol­i­dar­i­ty and diver­si­ty — no mat­ter what ori­gin we are!

Close ALL camps — we have space!

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration Gender & Sexualität

Solidarität ist eine Waffe!

Hey ihr! Vielle­icht ken­nt ihr uns schon. Wir sind die Antifa Jugend Bran­den­burg und wirken in und um Bran­den­burg an der Hav­el. Da momen­tan ja viele Optio­nen Geld für poli­tis­che Arbeit zu gener­ieren weg­fall­en haben wir uns etwas Kreatives aus­gedacht um den­noch hand­lungs­fähig zu bleiben: lustige kleine Soli-Schachteln aus Han­dar­beit! Ihr kön­nt euch darunter ger­ade nichts vorstellen? Schaut euch ein­fach unser Video an:

https://www.youtube.com/watch?v=yRxIK9quMI4

Die Soli-Schachteln find­et ihr hier bei Black Mos­qui­to: https://kurzelinks.de/xzvr

Wir zählen auf euch! Sol­i­dar­ität ist eine Waffe!

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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration

We’ll Come United veranstalten Antirassismus-Tag

Ein bun­desweites anti­ras­sis­tis­ches Bündnis von We’ll Come Unit­ed und
mehr als 40 Organ­i­sa­tio­nen, Ini­tia­tiv­en und Grup­pen ruft unter dem Motto
„Unit­ed against Racism – Für eine Gesellschaft der Vie­len!“ auf zu
dezen­tralen anti­ras­sis­tis­chen Aktion­sta­gen vom 02. – 05. Sep­tem­ber 2020.

* *

An den Anti­ras­sis­mus-Tagen find­en in Berlin und Bran­den­burg folgende
Aktiv­itäten statt:

- 03.09. *Eber­swalde* Kundge­bung mit Kul­tur­pro­gramm: We stay
unit­ed! / 16.00–20.00 Uhr / Vor der Barn­imer Aus­län­der­be­hörde in
Eberswalde/ Grün­fläche Pfeil­str. Ecke Goethestr. / Organ­isiert von
Barn­im für alle und Bürger*innenasyl Barn­im / Mehr Infos unter:
http://refugeeswelcomebarnim.blogsport.de/

- 03.–04.09. *Pots­dam* Aktion Gemein­sames Malen eines
“Wan­der­ban­ners” / jew­eils 15.00–22.00 Uhr / Vor dem Land­tag Organisiert
von See­brücke Pots­dam / Mehr Infos unter:
https://www.facebook.com/pages/category/Community-Organization/Seebr%C3%BCcke-Potsdam-1850435155011395/
<https://www.facebook.com/pages/category/Community-Organization/Seebrücke-Potsdam-1850435155011395/>

- 04.09. *Rathenow* Frauen­fest mit Pick­nick, Musik & Empowerment
Work­shop / 14.00–18.00 Uhr / Wein­bergspielplatz (Bis­mar­ck­turm) /
Organ­isiert von Unit­ed Action / Mehr Infos unter:
https://www.united-action.de/

- 05.09. *Dober­lug-Kirch­hain* Demon­stra­tion Flucht ist kein
Ver­brechen – We Stay Unit­ed! / 13:00–18:00 Uhr / 13:00 Uhr Beginn
Fahrrad­de­mo vor dem Bahn­hof Dober­lug-Kirch­hain (Bahn­hof, 03253
Dober­lug-Kirch­hain) / 14:00 Uhr Beginn Kundge­bung vor dem Lager Doberlug
Kirch­hain (Tor­gauer Str. 89M, 03253 Dober­lug-Kirch­hain) / Mehr Infos
unter: https://www.facebook.com/events/237675780872176

- 06.09. *Berlin* Kundge­bung mit Live-Musik: Für das Recht zu
bleiben und das Recht zu gehen / 17.00–22.00 / Gör­l­itzer Park /
Organ­isiert von Afrique-Europe-Inter­act / Mehr Infos unter:
https://www.facebook.com/events/1733685076784308/

Ras­sis­mus ist tief in der deutschen Gesellschaft ver­wurzelt, auch in
mein­er Stadt”, sagt Mustafa Hussein.

Es gibt kein Zurück. Wir müssen uns mehr denn je dafür ein­set­zen, den
Ras­sis­mus zu been­den”, fordert Fatu­ma Musa Afrah und fragt: “Wir bluten
alle das­selbe rote Blut und wir sind alle Men­schen, wo liegt also das
Prob­lem?”. Fatu­ma Musa Afrah kri­tisiert: “Wir disku­tieren über
Ras­sis­mus, wenn ein Men­sch sein Leben ver­loren hat und auf der Straße
erschossen wurde. Man disku­tiert eine Weile darüber, und dann
ver­schwindet das, und man hört erst wieder von diesem Prob­lem, wenn
wieder etwas Ähn­lich­es passiert.”

” ‘Du bist kein­er von uns! Du bist nicht wie wir!! Ihr seid
merk­würdig!!’ ist pur­er Ras­sis­mus, den ein Men­sch täglich auf der
Straße, in der Post, an der Kasse und in den öffentlichen
Verkehrsmit­teln erleben muss”, sagt Mustafa Hussein.

Fatu­ma Musa Afrah fügt hinzu: “Ich per­sön­lich erlebe Ras­sis­mus täglich.
Früher habe ich meinen eige­nen Schmerz über die Erfahrung von Rassismus
ignori­ert, und ich habe auf eine Verän­derung gehofft, und es ist klar,
dass wir hart daran arbeit­en müssen, dass diese Verän­derung eintritt.”

Dies spiegelt für uns die Wahrheit dieser Gesellschaft und ihrer langen
Geschichte mit Ras­sis­mus wider sowie ein­fach­er Urteile nur auf­grund des
äußeren Erschei­n­ungs­bildes. Dies spiegelt für uns die Real­ität dieser
Gesellschaft und das riesige Aus­maß an Ras­sis­mus in ihr wider”, sagt
Mustafa Hussein.

Fatu­ma Musa Afrah unter­stre­icht: “Wir brauchen eine nach­haltige Lösung,
und das bedeutet täglich­es Han­deln gegen Ras­sis­mus. Wir brauchen eine
Poli­tik, die diese Prob­leme ange­ht. Wir brauchen eine Regierung, die
bere­it ist, diese Verän­derun­gen vorzunehmen, und die sich dafür
ein­set­zt, sie auch zu beenden”.

Mustafa Hus­sein berichtet aus eigen­er Erfahrung: “Der Ras­sis­mus des
Unbe­wussten ist eine andere Art von Ras­sis­mus, in den viele Freunde
ver­fall­en. Sie denken, dass sie gegen Ras­sis­mus arbeit­en, praktizieren
ihn aber tatsächlich.”
Darüber hin­aus betont Fatu­ma Musa Afrah: “Lasst uns zusam­menkom­men und
uns die unbe­que­men Fra­gen des Ras­sis­mus vor Augen hal­ten, um zu
disku­tieren, um eine Lösung zu finden.

Mustafa Hus­sein stellt eine rhetorische Frage: “Wer äußert seine Meinung
über Ras­sis­mus, definiert Ras­sis­mus und präzisiert For­men des
Ras­sis­mus?. Seine Antwort: “Die weiße Mehrheit prak­tiziert Rassismus,
und das ist ungerecht, denn sie wird lei­der nie, nicht ein­mal für einen
Tag, von Ras­sis­mus betrof­fen sein”.

Deshalb müssen sich von Ras­sis­mus betrof­fene Men­schen in
Zusam­men­schlüssen, Ini­tia­tiv­en und Vere­inen zusam­men­find­en und sich für
die Bekämp­fung des struk­turellen und alltäglichen Ras­sis­mus einsetzen.”

Wir müssen uns zusam­men­schließen und gemein­sam in der Gesellschaft
gegen Ras­sis­mus arbeit­en”, so Mustafa Hus­sein. Fatu­ma Musa Afrah fügt
hinzu: “Ras­sis­mus ist eine Krankheit, die täglich geheilt wer­den muss.
Wir alle müssen Hand in Hand zusam­me­nar­beit­en, um die Medi­zin dafür zu
find­en, dazu gehört, gemein­sam ehrlich zu sein und einan­der mit Respekt
und Liebe gle­ich­berechtigt zu behan­deln. Die ges­pal­tene Gesellschaft
muss gemein­sam Heilung find­en, um den Ras­sis­mus zu beenden”.

*Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen:*

Aufruf und Ein­ladung zu Aktion­sta­gen von We’ll Come United:
https://www.welcome-united.org/de/deutsch‑2/

Bun­desweit­er Bündnisaufruf mit allen Mitzeichnenden:
https://www.welcome-united.org/de/bundnis2020

*
*

*Orginal Zitate auf Englisch:*

Racism runs deep in Ger­man soci­ety, also in my city”, says Mustafa Hussein.

There is no turn­ing back. We have to be com­mit­ted more than ever to end
racism”, demands Fatu­ma Musa Afrah. She asks: “We all bleed the same red
blood and we are all human beings so what is the problem?”.

Fatu­ma Musa Afrah out­lines: “We dis­cuss racism when a human being has
lost their life and was shot on the street. It is dis­cussed for a while
and then it dis­ap­pears and you don’t hear about that prob­lem again until
some­thing sim­i­lar hap­pens again.”

‘You are not one of us !! You are not like us !! You are strange!!’ is
pure racism a per­son has to expe­ri­ence on a dai­ly basis on the street,
in the post office, at the tick­et office and on pub­lic transportation
sys­tems”, says Mustafa Hussein.

Fatu­ma Musa Afrah adds: “I per­son­al­ly expe­ri­ence racism on a dai­ly base.
I use to ignore my own pain of expe­ri­enc­ing racism and I was hop­ing for
change and clear­ly we have to work hard for that change to happen.”

This reflects to us what is the truth of this soci­ety and its long
his­to­ry with racism and direct judg­ments only based on the external
appear­ance. This reflects to us the real­i­ty of this soci­ety and the huge
amount of racism present in it”, says Mustafa Hussein.

Fatu­ma Musa Afrah under­lines: “We need a sus­tain­able solu­tion and that
means dai­ly actions against racism. We need poli­cies that address these
issues. We need Gov­ern­ment to be will­ing to make those changes and be
com­mit­ted in end­ing it as well.”

Mustafa Hus­sein reports from his own expe­ri­ence: “The racism of the
uncon­scious mind is anoth­er type of racism in which many friends fall
into. They think that they work against racism but actu­al­ly prac­tice it.”

In addi­tion Fatu­ma Musa Afrah empha­sizes: “Come out all and let us face
and dis­cuss the uncom­fort­able issue racism to find a solution.”

Mustafa Hus­sein asks a rhetor­i­cal ques­tion: “Who express­es an opin­ion on
racism, defines racism and clar­i­fies forms of racism?”. His answer: “The
white major­i­ty is prac­tic­ing racism and this is unrea­son­able, because
they are nev­er, unfor­tu­nate­ly, going to be affect­ed by racism even for a
day”. “There­fore, peo­ple affect­ed by racism must meet in conglomerates,
ini­tia­tives and asso­ci­a­tions and work to fight struc­tur­al and everyday
racism.”

We must unite and work togeth­er in the soci­ety to com­bat racism”,
claims Mustafa Hus­sein. Fatu­ma Musa Afrah adds “Racism is a dis­ease that
needs to find cure on a dai­ly basis. We all need to join hand in hand to
find the med­i­cine for it which includes bee­ing hon­est togeth­er and
treat­ing one anoth­er equal with respect and love. The diversed society
needs to find cure togeth­er to end Racism.”

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Heim Großbeeren schließen! Wir haben das Recht zu leben!

Heim Großbeeren schließen! Wir haben das Recht zu leben!
Kommt / Kom­men Sie zur Kundge­bung von Flüchtlin­gen aus Großbeeren!

Am Mittwoch, 2. Sep­tem­ber, 12 — 13:30 Uhr, Am Rathaus 1, 14979
Großbeeren; Die Kundge­bung wird unter­stützt von der See­brücke Potsdam.

Wir, die Flüchtlinge aus der Gemein­schaft­sun­terkun­ft in Großbeeren
(Theodor-Echter­mey­er Weg 1, 14979 Großbeeren), haben beson­ders in den
let­zten 3 Monat­en erlebt, dass unser Leben für die Behör­den und die
Zivilge­sellschaft in Deutsch­land keine Rolle spielt: Auf engem Raum
sind wir unterge­bracht, dem Coro­n­avirus ausgeliefert.
Und jet­zt das: Vor etwa 3 Wochen haben sie eine pos­i­tiv getestete
Per­son zu uns in eine Quar­an­tänes­ta­tion in unser Heim geschickt. Zwei
Tage später wur­den 2 Per­so­n­en aus unserem Heim krank, und einige Tage
später wur­den 19 Per­so­n­en in unserem Lager pos­i­tiv getestet!

Obwohl einige Mitar­beit­er des Gesund­heit­samtes in unser Heim gekommen
sind, wur­den keine wirk­samen Maß­nah­men ergrif­f­en, um uns zu schützen.
Es wurde eine faden­scheinige Maß­nahme ergrif­f­en, um einige positiv
getestete Per­so­n­en auf eine andere Etage zu brin­gen, aber wir wissen,
dass sie immer noch diesel­ben Toi­let­ten und Küchen mit gesunden
Men­schen teilen! In unserem Lager benutzen etwa 100 Men­schen dieselben
Toi­let­ten und Küchen. Das Lager ist schmutzig und 3 Per­so­n­en teilen
sich ein 18qm großes Zimmer.

Wir sind auf uns allein gestellt, und es gibt keinen Ausweg, genau wie
das Asylver­fahren selb­st. Wir sagen Nein zu dieser unmenschlichen
Behand­lung. Wir sind Men­schen, und wir haben eine Würde wie jeder
Deutsche, wir wollen leben und an der Gesellschaft teilhaben!

Sie (die Behör­den) haben gehört, dass wir am Mittwoch eine
Demon­stra­tion über unsere Sit­u­a­tion pla­nen, sie wollen das ganze Heim
unter Quar­an­täne stellen, um sicherzustellen, dass nie­mand hinausgeht.
Wir ken­nen ihre Absicht­en – aber wir wer­den trotz­dem her­auskom­men und
uns Gehör verschaffen.

Am kom­menden Mittwoch um 12 Uhr soll es im Rathaus Großbeeren ein
Tre­f­fen zwis­chen IB, Sozialamt und Aus­län­der­be­hörde geben. Wir wollen
vor dem Rathaus sein, um ihnen zu sagen, dass das, was sie uns angetan
haben, unmen­schlich ist.

Wir organ­isieren eine Kundgebung:

Wann? Am Mittwoch, 2. Spetem­ber, 12 bis 13:30 Uhr
Wo? Am Rathaus 1, 14979 Großbeeren

Unsere Forderun­gen sind:

1. Wir wollen, dass dieses Heim geschlossen wird. Es ist ein
schmutziges Heim. So viele Men­schen teilen sich dieselbe Toi­lette und
Küche – einige Leute zahlen mehr als 1.000 Euro für das Schlafen in
einem 18 qm großen Raum. Es ist unmöglich, irgendwelche hygienischen
Regeln einzuhalten.

2. Wir wollen, dass Men­schen, die pos­i­tiv getestet wur­den, richtig
behan­delt wer­den — das bedeutet, dass sie unter Bedingungen
unterge­bracht wer­den, die den notwendi­gen Anforderun­gen einer
Quar­an­täne und ein­er nor­malen Woh­nung entsprechen: eine eigene
Toi­lette, Küche und Waschmaschine.

3. Per­so­n­en, die nicht an Coro­na erkrankt sind, sollte ein sicherer
Ort zur Ver­fü­gung gestellt wer­den, an dem sie den Kon­takt mit den
anderen ein­schränken kön­nen mit getren­nten Toi­let­ten und Küchen.

4. Wir befind­en uns in ein­er Demokratie und als Men­schen wollen wir
unser Recht vertei­di­gen, selb­st­bes­timmt zu leben. Wenn es in den
näch­sten Tagen keine pos­i­tiv­en Verän­derun­gen gibt, wer­den wir IB und
die Land­kreise wegen Kör­per­ver­let­zung vor Gericht bringen.

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Antira-Organisationen wollen Auflösung von Sammelunterkünfte

Antirassistische Organisationen stellen Forderungen zur konsequenten Auflösung von Gemeinschaftsunterkünfte auf

 

Mit einem umfan­gre­ichen Forderungspa­pi­er ruft ein
Bünd­nis aus See­brücke Pots­dam, Flüchtlingsrat Bran­den­burg, Refugees
Eman­ci­pa­tion e.V., we’ll come unit­ed Berlin/Brandenburg und Potsdam
Kon­voi die Stadt Pots­dam dazu auf, den Beschluss zur Auflö­sung der
Gemein­schaft­sun­terkün­fte glaub­würdig und kon­se­quent umzusetzen.
Das Bünd­nis reagiert damit auf die erste Vor­lage eines Konzepts der
Stadtver­wal­tung, die am morgi­gen Dien­stag, den 01.09.2020 im
Gesund­heit­sauss­chuss der Lan­deshaupt­stadt Pots­dam nochmals zur
Diskus­sion gestellt wird.

Die anti­ras­sis­tis­chen Organ­i­sa­tio­nen set­zen sich für eine tatsächliche
Auflö­sung der Gemein­schaft­sun­terkün­fte zugun­sten von Woh­nun­gen ein.
Dage­gen hat das durch die Stadt vorgelegte Konzept lediglich Maßnahmen
zur Umgestal­tung der zen­tralen Gemein­schaft­sun­terkün­fte in
“woh­nungsähn­lichen” Wohn­raum konkretisiert, bei Belassen der
inte­gra­tions­feindlichen Unter­bringungs­form, teil­weise am Rande der
Stadt. Maß­nah­men bezüglich der Aus­län­der­be­hörde oder hinsichtlich
ein­er tat­säch­lichen Woh­nung­sun­ter­bringung wer­den entwed­er gar nicht
erwäh­nt oder erschöpfen sich in ver­mut­lich folgenlosen
Wil­lens­bekun­dun­gen ohne konkrete Zeitplanung.

Bis spätestens Ende 2022 soll die Stadt dafür sor­gen, dass allen
Men­schen in dieser Stadt aus­re­ichend Wohn­raum und Teil­habe an der
Gesellschaft ermöglicht wer­den – egal, welch­er Herkun­ft sie sind.

Das Forderungspa­pi­er zeigt eine Vielzahl von Maß­nah­men auf, um dieses
Ziel zu erre­ichen. So muss not­falls der Ober­bürg­er­meis­ter die
Aus­län­der­be­hörde anweisen, grund­sät­zlich allen Per­so­n­en in den Heimen
eine Auszugser­laub­nis zu erteilen. Die Pots­damer Ausländerbehörde
ver­weigert bish­er ca. 800 GU-Bewohner*innen im Asylver­fahren oder mit
Dul­dungssta­tus eine Auszugser­laub­nis, obwohl dies im
Ermessensspiel­raum der Behörde liegt.

Die vie­len Aus­sagen des Pots­damer Inte­gra­tionskonzepts zur Integration
und zum Gewaltschutz dür­fen nicht mis­sachtet wer­den. Nur mit einer
dezen­tralen Wonhnung­sun­ter­bringung und ein­er guten sozialen
Infra­struk­tur kön­nen die eige­nen Ziele des Integrationskonzepts
erre­icht wer­den. Aus­gaben für Mach­barkeitsstu­di­en zum Umbau von
inte­gra­tions­feindlichen Unterkün­ften wie Mar­quardter Chaussee dürfen
erst gar nicht in Auf­trag gegeben wer­den. Vielmehr müssen Heime wie in
Mar­quardt, Lerchen­steig, Han­delshof und Groß Glienicke auf­grund ihrer
Isoliertheit geschlossen werden.

Forderungspa­pi­er

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(Anti-)Rassismus Wohnen & Stadt

Euer Berichtsstakkato kotzt uns an!

Sechs Monate nach dem ras­sis­tis­chen Atten­tat in Hanau wurde am ver­gan­genen Woch­enende auch in Pots­dam der Opfer gedacht und der deutsche Ras­sis­mus gemah­nt. Und dann greift die Pots­damer Lokal­presse in ihrer eili­gen Suche nach reißerischen Schlagzeilen gründlich daneben.

Die PNN schießt sich in ihrem Bericht über die Demon­stra­tion auf die Rede der Geschäfts­führerin der Opfer­per­spek­tive ein [1], ein Pots­damer Vere­in, der seit vie­len Jahren Opfer rechter Gewalt berät. Judith Porath würde die Polizei angreifen und auch die Stadt Pots­dam. Die Kri­tik am Gesagten ist allerd­ings inhaltlich so der­maßen hah­nebüchen, dass man meinen kön­nte, der Autor hätte sich eine pauschale Diskred­i­tierung zum Tagesziel gemacht. Judith Porath redet über ras­sis­tis­che Stig­ma­tisierung und Gewalt, der Men­schen ohne weiße Haut­farbe auch in Bran­den­burg noch immer tagtäglich aus­ge­set­zt sind, auch durch Beamte. Sie spricht auch über die fahrläs­sige Unter­bringung von Geflüchteten in Masse­nun­terkün­ften, die dort dem Coro­n­avirus schut­z­los aus­geliefert sind. 

Wer traut schon den Opferverbänden?

Für ersteres ist sich die PNN nicht zu fein, fehlende Belege für Poraths Aus­sagen zu monieren. Der Vere­in ist die erste Instanz zur Unter­stützung von Opfern rechter Gewalt und Diskri­m­inierung in Bran­den­burg, seit vie­len Jahren. Kaum eine Organ­i­sa­tion dürfte eine ver­gle­ich­bare Qual­i­fika­tion zur Ein­schätzung zu Art und Umfang ras­sis­tis­ch­er Vor­fälle im Land haben. Zu kri­tisieren, dass zu einzel­nen Aus­sagen in ein­er Rede auf ein­er Protestkundge­bung keine Belege ange­führt wer­den, ist lächer­lich. Wohl kaum kann man ver­lan­gen, dass vor 500 Men­schen Details aus den Schick­salen der Klient*innen offen­gelegt wer­den, die sich der Opfer­per­spek­tive anver­traut­en. Schließlich wer­den viele ras­sis­tis­che Über­griffe in Deutsch­land eben nicht bei der Polizei vorge­bracht aus der Angst her­aus, nicht ernst genom­men zu wer­den oder eben aus Angst vor der Art Täter-Opfer-Umkehr, wie sie die PNN hier neben­her schon­mal anklin­gen lässt. Den­jeni­gen, die sich auf die Seite der Opfer stellen, wird zunächst ein­mal mit Skep­sis begeg­net, selb­stver­ständlich ahnt man Unge­nauigkeit, Übertrei­bun­gung oder gar Lüge. Der Vere­in gibt regelmäßig Berichte mit umfan­gre­ichem Zahlen­ma­te­r­i­al her­aus. Die reflexar­tige Darstel­lung im PNN-Artikel ist ein Lehrstück über das, was in dem Artikel selb­st als “so genan­nter” struk­tureller Ras­sis­mus abge­tan wird. Zur Ken­nt­nis genom­men hat der Autor sicher­lich auch, dass vor Kurzem im Nach­bar­land Berlin ein Gesetz auf den Weg gebracht wurde, dass den Betrof­fe­nen von Ras­sis­mus durch Staatsdiener*innen den Weg zur Anzeige erle­ichtert. Schön wäre gewe­sen, hätte der Autor die Rede zum Anlass für weit­ere Recherchen genutzt, um Poraths Darstel­lun­gen auf den Grund zu gehen. Noch schön­er hät­ten wir gefun­den, gar eine jour­nal­is­tis­che Glan­zleis­tung wäre aus dem lauwar­men Bericht gewor­den, hätte der Jour­nal­ist aus der von maßge­blich durch Peo­ple of Col­or organ­isierten Demon­stra­tion nicht nur eine weiße Red­ner­in zitiert, son­dern vielle­icht auch ein paar Worte der dort anwe­senden schwarzen Press­esprecherin mitgenom­men. Ver­mut­lich hätte sie ihm einiges an Bele­gen zu Poraths Äußerun­gen beib­rin­gen kön­nen. Eine andere Möglichkeit wäre übri­gens gewe­sen, der Ver­anstal­tung noch eine Weile beizu­wohnen und später den Aus­führun­gen Lutz Boedes über Polizeige­walt gegenüber viet­name­sis­chen Gastarbeiter*innen zu lauschen.

Pot­dam ist nicht Brandenburg

Weit­er­hin stört den Autor, dass Porath so gar nicht mit loben­dem Eifer erwäh­nt hat­te, dass die Stadt Pots­dam vor kurzem einen Beschluss für einen Zeit- und Maß­nah­men­plan erstellt hat, dessen Ziel die Abschaf­fung der Sam­melun­terkün­fte in Pots­dam ist. Ganz von allein und aus eifrig anti­ras­si­tis­chen Motiv­en sind die Stadtverord­neten auf diese Idee nicht gekom­men, dafür war erst eine weltweite Pan­demie und der Druck zivilge­sellschaftlich­er Organ­i­sa­tio­nen nötig. Doch so oder so, Pots­dam ist nicht Bran­den­burg. Die in der Rede beschriebe­nen Zustände, denen Men­schen auf der Flucht in Bran­den­burg aus­ge­set­zt sind, sind aktuell. Beispiel­sweise für 400 Geflüchtete in der Unterkun­ft in Hen­nigs­dorf. Im ganzen Land sind tausende Men­schen gezwun­den in Masse­nun­terkün­ften zu leben, in denen Abstand hal­ten unmöglich ist. Auch in Pots­dam leben hun­derte Men­schen auf eng­stem Raum und sind so einem deut­lich erhöht­en Infek­tion­srisiko ausgesetzt.
Der Beschluss der Pots­damer Stadtverod­neten, die erzwun­gene Unter­bringungs­form aufzulösen, ist sehr zu begrüßen. Doch wer regelmäßig für die Pots­damer Neuesten Nachricht­en schreibt, kön­nte wis­sen, dass auch ein Beschluss erst in die Tat umge­set­zt wer­den muss und auch ein Maß­nah­men­plan zu Gun­sten- oder Ungun­sten der Betrof­fe­nen aus­fall­en kann. Dass dessen Umset­zung die Men­schen noch während der Pan­demie in sicherere Wohn­for­men ziehen lässt, bleibt unwahrschein­lich. Lobende Worte kön­nen wir ja danach noch finden.

Etwas Hal­tung, bitte!

Doch damit nicht genug. Der Autor schreibt über den Atten­täter von Hanau von einem “mut­maßlich” deutschen Ras­sis­ten. Wir empfehlen dem Autor drin­gend mehr Mut und eine Pack­ung Rück­grad. Natür­lich ist es richtig, dass qua Presse keine Vorverurteilung stat­tfind­en darf, auch nicht, wenn der Täter nicht mehr am Leben ist. Doch wenn ein ras­sis­tis­ches, anti­semi­tis­ches Pam­phlet als Begleitlek­türe zu einem Anschlag veröf­fentlicht wird und gezielt neun nicht-weiße Men­schen zu ermor­den noch immer nicht aus­re­icht, damit der Täter in der PNN als nicht mut­maßlich­er, son­dern hand­fester Ras­sist beze­ich­net wer­den darf, wis­sen wir auch nicht mehr weit­er. Zur Not hätte sich der Autor ja auch auf die Aus­sage des Präsi­den­ten des Bun­deskrim­i­nalamts Hol­ger Mün­sch beziehen kön­nen: “Das BKA bew­ertet die Tat als ein­deutig recht­sex­trem­istisch. Die Tat­bege­hung beruhte auf ras­sis­tis­chen Motiv­en“ [2]. Um darauf zu kom­men, hätte es gere­icht, kurz bei Wikipedia nachzuschlagen.

Gelun­gen, aber da geht noch was!

Und der Voll­ständigkeit hal­ber noch ein paar Sätze zur Berichter­stat­tung in der MAZ [3]: Nein, nicht neun aus­ländis­che Mit­bürg­er hat der Anschlag in Hanau das Leben gekostet. Fünf von ihnen waren tat­säch­lich deutsche Staats­bürg­er. Inwiefern jemand dann noch Aus­län­der (oder Aus­län­derin!) ist, lässt sich bes­timmt pri­ma bei einem Bier auf der näch­sten MAZ-Klausurta­gung berat­en. Staats­bürg­er­schaft schützt tat­säch­lich vor Ras­sis­mus nicht. Dieses Licht hätte der MAZ eventuell nach dem Inter­view mit dem deutschen Staats­bürg­er Fer­at Koçak aufge­hen kön­nen. Trotz­dem find­en wir den Artikel ins­ge­samt gelungen.

Viele Grüße, einige besorgte antifaschis­tis­che Bürger*innen Potsdams

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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration

In Gedenken an die ermordeten Menschen in Hanau

In Gedenken an die ermordeten Menschen in Hanau: Antirassistische Demonstration in Potsdam

Am Sam­stag, den 22. August haben 600 Men­schen in der Pots­damer Innen­stadt gegen ras­sis­tis­che Gewalt demon­stri­ert. Anlässlich des sechs Monate zurück­liegen­den ras­sis­tis­chen Anschlags in Hanau macht­en sie unter dem Mot­to „Erin­nerung heißt verän­dern“ darauf aufmerk­sam, dass Geflüchtete und MigrantInnen auch in Bran­den­burg immer wieder ras­sis­tis­chen Über­grif­f­en aus­ge­set­zt sind. Aufgerufen hat­ten neben der See­brücke Pots­dam und dem Vere­in Opfer­per­spek­tive mehrere migrantis­che Organ­i­sa­tio­nen wie die Gruppe „Women in Exile“. Bun­desweit gab es an diesem Tag Proteste, die größten soll­ten auf der zen­tralen Gedenkdemon­stra­tion in Hanau stat­tfind­en, welche auf­grund der Entwick­lun­gen der Coro­na-Zahlen ver­boten wurde.

Die Proteste knüpfen an die weltweit­en Proteste gegen ras­sis­tis­che Gewalt an, die mit dem gewalt­samen Tod von George Floyd vor drei Monat­en in den USA neuen Antrieb bekom­men haben. Jane Wan­gari von der Bran­den­burg­er Gruppe „Women in Exile“ sagt: „Dank der weltweit­en Black Lives Mat­ter Bewe­gung wird Polizeige­walt endlich zum The­ma. Auch in Deutsch­land. Geflüchtete und Migranten, die schon lange in Deutsch­land leben, erfahren jeden Tag ras­sis­tis­che Angriffe.“ 

Ras­sis­mus sei jedoch nicht nur ein Prob­lem von Sicher­heits­be­hör­den und Nazis, son­dern komme aus der Mitte der Gesellschaft. „Der Ras­sis­mus spal­tet unsere Gesellschaft seit Jahrhun­derten, mit tödlich­er Kon­se­quenz“, so Wan­gari. Seit der Wiedervere­ini­gung seien min­destens 82 Men­schen aus ras­sis­tis­chen Motiv­en ermordet worden.

Auch in Bran­den­burg wer­den Geflüchtete und MigrantInnen immer wieder Opfer gewalt­samer Über­griffe. Vor kurzem starb Noël Mar­tin, 24 Jahre nach­dem er im bran­den­bur­gis­chen Mahlow von Nazis gejagt wurde und den Rest seines Lebens quer­schnittgelähmt war. Im Früh­jahr 2019 ver­schwand die Geflüchtete Rita Awour Ojunge unter ungek­lärten Umstän­den aus dem Lager in Hohen­leip­isch. Drei Monate später fand die Bran­den­burg­er Polizei ihre Leiche in einem nahegele­ge­nen Wald. Sie lässt zwei kleine Kinder zurück. Dazu Jane Wan­gari: „Die Polizei ver­schleppt den Fall. Bis heute haben sich die Behör­den nicht zu Ritas Tod geäußert. Es ist Zeit, dass wir Antworten bekommen.“

Die Demon­stra­tion ver­lieh den Forderun­gen der „Ini­tia­tive 19. Feb­ru­ar“ aus Hanau Nach­druck: Die Hin­terbliebe­nen müssten nicht nur direkt unter­stützt wer­den, son­dern es solle auch eine Stiftung gegrün­det wer­den, die sich der Aufk­lärung gegen Ras­sis­mus ver­schreibt. Die Demon­stri­eren­den wandten sich auch an die Bran­den­burg­er Poli­tik: Sie müsse ras­sis­tis­che Morde lück­en­los aufk­lären. Über­griffe gegen Geflüchtete durch die Polizei müssten gestoppt wer­den. Die Poli­tik solle Sam­mel­lager zugun­sten ein­er men­schen­würdi­gen Unter­bringung auflösen.

Zum Aufruf der Demonstration: 
https://www.facebook.com/events/brandenburger-tor-potsadam/antirassistische-demo-in-solidarit%C3%A4t-mit-blacklivesmatter-in-gedenken-an-die-erm/4119230368147776/

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Aktionswochen Weltoffenes Werder

6. — 16. September
Ausstel­lung: „Repres­sion, Rev­o­lu­tion, Trans­for­ma­tion. 1989 und 2011 zusam­men erinnern“

Die Ausstel­lung the­ma­tisiert Gemein­samkeit­en der DDR-Bürg­er­rechts­be­we­gung von 1989 und der syrischen Rev­o­lu­tion von 2011.

Täglich 12–18 Uhr, Heilig-Geist-Kirche, Kirch­straße 9, 14542 Werder (auf der Insel)

Son­ntag, 06. September:
Ausstel­lungseröff­nung und Podi­ums­diskus­sion „Was haben Oppo­si­tionelle aus der ehe­ma­li­gen DDR und Syrien gemeinsam?“

Eröff­nung der Ausstel­lung „Repres­sion, Rev­o­lu­tion, Trans­for­ma­tion“ und Podi­ums­diskus­sion mit Zeitzeug*innen.

16:00 Uhr, Heilig-Geist-Kirche, Kirch­straße 9, 14542 Werder

8. + 10. + 13. September
The­ater­work­shop „Wir orig­i­nal Werder“

The­ater­work­shop für Kinder und Jugendliche: Was haben wir gemein­sam? Was sind unsere Unter­schiede? Was bringt uns zusammen?

Anmel­dung bis 01.09.2020 bei Eva-Lisa Hüb­n­er an huebner.eva-lisa@ekmb.de

Sam­stag, 12. September:
Musik und Poe­sie: Sauti é Haala

Sauti é Haala ver­webt Poe­sie mit Musik­stilen aus dem West­en Afrikas und set­zt sich kün­st­lerisch mit Ras­sis­mus aber auch Lebens- und Gesellschaftsmustern aus den Län­dern des Südens auseinander.

19 Uhr, Kli­maw­erk­statt, Luisen­straße 16, 14542 Werder – Bei schönem Wet­ter Open Air

Son­ntag, 13. September:
Ban­kett für die offene Gesellschaft

Bei Kaf­fee und Kuchen unter freiem Him­mel kom­men wir ins Gespräch über Demokratie und Weltof­fen­heit in Werder und set­zen gemein­sam ein Zeichen für eine offene Gesellschaft.

15–17:30, Open Air vor der Heilig-Geist-Kirche, Kirch­straße 9, 14542 Werder

Son­ntag, 13. September:
Lesung mit Live-Musik „Als ich mit Hitler Schnap­skirschen aß“

Man­ja Präkels liest aus ihrem Debütro­man, der vom Ver­schwinden der DDR und von Jungs von nebe­nan, die zu Nazis wur­den erzählt. Sie wird dabei von Live-Musik begleitet.

18:00 Uhr, Heilig-Geist-Kirche, Kirch­straße 9, 14542 Werder

Dien­stag, 15. September:
Ton & Kirschen Wan­derthe­ater “Die Leg­ende vom heili­gen Trinker”

Die inter­na­tionale Wan­derthe­ater­gruppe Ton & Kirschen aus Werder spielt “Die Leg­ende vom heili­gen Trinker”. Ein Stück über einen trunk­süchtiger Paris­er Clochard.

19 Uhr, Open Air auf dem Wen­de­ham­mer Luisen­straße 17 (vor dem Uferwerk).

16. Sep­tem­ber:
Film mit Diskus­sion: “Toka­nara”

Toka­nara porträtiert vier Men­schen mit Fluchter­fahrung und ihr Ankom­men in Bran­den­burg. Anschließend: Gespräch mit Protagonist*innen aus dem Film.

19:00 Uhr, Scala Kino, Eisen­bahn­str. 182, 14542 Werder

Mittwoch, 16. September:
Aktion: “Klumpatsch — Ideen im Überfluss”

Klumpatsch“ lädt ein zur Abschlus­sak­tion ihres Kun­st­pro­jek­ts mit Kindern, bei der gebastelte Tiere am Zaun der Gemein­schaft­sun­terkun­ft ange­bracht werden.

15–17 Uhr, Gemein­schaft­sun­terkun­ft, Schu­bertschraße 18, 14542 Werder

Sam­stag 19. September
Begeg­nungscafé des Net­zw­erk Neue Nachbarn

Das Net­zw­erk Neue Nach­barn lädt ein zum Begeg­nungscafé für Men­schen mit und ohne Fluchter­fahrun­gen in Werder.

16 Uhr, TREFFPUNKT Werder, Plan­ta­gen­platz 11, 14542 Werder

Kinder­büch­er zum The­ma Diversität
Die Stadt­bib­lio­thek Werder bietet im Rah­men der Aktionswochen einen Bücher­tisch mit Kinder­büch­ern rund um die The­men Vielfalt und Tol­er­anz an.

Mo, Di, Do, Fr 13–17 Uhr, Stadt­bib­lio­thek, Bran­den­burg­er Str. 1a, 14542 Werder

Ange­bot für Schulen:

Film “Toka­nara” mit anschließen­der Diskussion
Mittwoch, 16. Sep­tem­ber 2020 13 – 14:30 Uhr

Toka­nara porträtiert vier Men­schen mit Fluchter­erfahrung und ihr Ankom­men in Bran­den­burg. Fatu­ma aus Soma­lia, Majeed aus Afghanistan, Najwa aus Syrien und Obiri aus Nige­ria erzählen uns in ein­dringlich­er und emo­tionaler Weise von Flucht, Ankom­men und von ihren Zukun­ftsvi­sio­nen. Dabei wer­fen sie auch einen kri­tis­chen Blick auf unsere Gesellschaft. In Zeit­en von recht­en Bewe­gun­gen, Ablehnungskul­tur und Ras­sis­mus porträtiert dieser Doku­men­tarfilm authen­tisch den Beitrag und Wert von Men­schen mit Fluchter­fahrung für unsere Gesellschaft.
Im Anschluss sind der Pro­duzent sowie zwei der Protagonist*innen aus dem Film zu Gast, um Fra­gen zu beant­worten und gemein­sam ins Gespräch zu kommen.

Ort: Scala Kul­tur­palast, Eisen­bahn­str. 182, 14542 Werder
Anmel­dung: Das Ange­bot ist geeignet für Schü­lerin­nen und Schüler ab der 10. Klasse.
Die Teil­nahme ist kostenlos.
Wenn Sie Inter­esse an dem Ange­bot haben, kon­tak­tieren Sie bitte bis spätestens 04.09.2020 Robin Stock vom Aktions­bünd­nis Weltof­fenes Werder: robin.stock@weltoffenes-werder.de
Die Plätze sind – ins­beson­dere durch die Abstand­sregeln angesichts der Coro­na-Pan­demie – begrenzt.

Aus­führlich­es Pro­gramm: www.weltoffenes-werder.de

Alle Ver­anstal­tun­gen find­en gemäß den gel­tenden Abstands- und Hygien­eregeln statt und sind kosten­los. Um Spenden wird gebeten.

Die Aktionswochen wer­den gefördert durch die Bran­den­bur­gis­che Lan­deszen­trale für poli­tis­che Bil­dung, die Staatskan­zlei des Lan­des Bran­den­burg und die Stadt Werder (Hav­el).

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* Um die Aus­bre­itung des Coro­na-Virus zu stop­pen gel­ten die aktuellen Hygiene- und Abstand­sregeln. Die Teil­nehmenden­zahl ist entsprechend begrenzt.
Bitte hal­tet Abstand zueinan­der, tragt nach Möglichkeit eine Mund-Nasen-Bedeck­ung und geht acht­sam miteinan­der um. Bei Ver­anstal­tun­gen in geschlosse­nen Räu­men müssen wir Kon­tak­t­dat­en erfassen, um ggf. eine Nachver­fol­gung von Infek­tions­fällen zu gewährleis­ten. Die Dat­en wer­den von uns auss­chließlich für diesen Zweck ver­wen­det und anschließend vernichtet!

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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration

Neuigkeiten von Women in Exile

Liebe Freund*innen und Unterstützer*innen,

durch die Aufhe­bung des Lock­downs, kon­nten wir unsere geplanten Aktio­nen in diesem Som­mer durch­führen, obwohl es auf­grund der sin­nvollen Hygien­evorschriften zusät­zliche Pla­nung erforderte. Unsere Bus­tour in Brand­burg, unser Pick­nick und unsere Kundge­bung gin­gen wie geplant weit­er. kundge­bung-und-pick­nick-im-wuens­dorf-lager

Zwis­chen unser­er Som­mer-Bus­tour haben wir am Sum­mer Fem­i­nist Con­nect Woch­enende in Ham­burg vom 19. — 21.07 teilgenommen.

Vom 23. — 26.07. fand unsere Women in Exile & Friends Som­mer-Woch­enend­sem­i­nar statt. Hier haben wir in drei Work­shops Struk­turen entwick­elt, um unsere Arbeit, trotz Pan­demie, sin­nvoll weit­erzuführen zu können.

Hier kön­nt ihr lesen, wie zwei Frauen* aus unser­er Gruppe kür­zlich in zwei ver­schiede­nen Bun­deslän­der ras­sis­tis­che Erfahrun­gen mit der Polizei erleben mussten: Ras­sis­mus-entwurzeln-schweigen-ist-keine-option

Am 22. August wer­den wir unter anderem mit der Opfer­per­spek­tive, See­brücke, polar, Refugee Radio und anti­ra ASTRA auf die Straße gehen, um unsere Sol­i­dar­ität mit den Black Lives Mat­ter Bewe­gun­gen weltweit zu zeigen und in Gedenken an den Anschlag in Hanau zu sein. Seid dabei und lasst uns gemein­sam für Gerechtigkeit demon­stri­eren: https://dede.facebook.com/9536…

Unser Newslet­ter Nr. 19 ist seit paar Tagen fer­tig gedruckt und jet­zt auch online für Euch ver­füg­bar: Newslet­ter

Unser wun­der­voll far­ben­fro­hes Mag­a­zin zum The­ma “Gesund­heitsver­sorgung für alle ohne Diskri­m­inierung” ist bald in deutsch­er und englis­ch­er Aus­gabe druck­reif. Bei­de Aufla­gen wer­den in Kürze online gestellt. Für unser erstes Mag­a­zin haben wir am 25. Sep­tem­ber um 18:00 Uhr in der Heilig-Kreuz-Kirche (Zossen­er Str. 65, 10961 Berlin) ein offizielles Launch­ing organ­isiert und laden Euch alle her­zlich ein mit uns gemein­sam diesen beson­deren Moment zu feiern.

Im Namen aller Mit­glieder von Women in Exile & Friends bedanken wir uns von ganzem Herzen für Eure Ver­bun­den­heit und Unter­stützung. Um unsere Arbeit fort­führen zu kön­nen, sind wir weit­er­hin auf Eure Sol­i­dar­ität und finanzielle Unter­stützung angewiesen.

Wir wün­schen Euch allen, dass Ihr gesund bleibt! Lasst uns füreinan­der da sein! 

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(Anti-)Rassismus

Erinnern heißt Verändern.

Am 19. August wird es sechs Monate her sein, dass in Hanau ein Ras­sist neun Men­schen erschoss, die nicht in sein Welt­bild passten. Am 25. August sind es drei Monate, seit George Floyd vor laufend­en Kam­eras auf der Straße getötet wurde. Die Atten­täter von Halle und Kas­sel ste­hen ger­ade vor Gericht. All diese Tat­en rei­hen sich ein in unzäh­lige ras­sis­tis­che Morde: Der Ras­sis­mus spal­tet unsere Gesellschaften seit Jahrhun­derten, mit tödlich­er Konsequenz.

Wir rufen gemeinsam zur Demonstration und Gedenken auf: In Potsdam am 22.8.2020, dem Samstag nach dem 19. August.

Die (Sicherheits-)Behörden in Deutsch­land ver­sagen allzu oft oder sind gar selb­st ver­strickt in ras­sis­tis­che Prak­tiken: Opfer wer­den alleine gelassen oder wer­den wie beim NSU-Ter­ror von der Polizei ins Visi­er genom­men. Auch Hin­terbliebene der Opfer von Hanau bericht­en heute wieder von der Igno­ranz, die ihnen von Behör­den ent­ge­genge­bracht wird.
Die Geschichte wieder­holt sich.

Täglich wer­den neue Aus­maße des NSU 2.0 aufgedeckt, in dem Polizis­ten ille­gal per­sön­liche Dat­en von unlieb­samen Men­schen abfra­gen und Drohmails ver­schickt wer­den. Der Innen­min­is­ter Horst See­hofer spielt aber lieber weit­er Blinde Kuh und weigert sich eine grundle­gende Unter­suchung zum Ras­sis­mus in den Sicher­heits­be­hör­den zuzulassen.

Aber dass Ras­sis­mus kein vere­inzeltes Phänomen ist, dass diese Gewalt­tat­en nicht von “Einzeltätern” verübt wer­den, muss die deutsche Gesellschaft endlich begreifen. Ras­sis­mus ist ein struk­turelles Prob­lem, welch­es Ungle­ich­heit durch alle Bere­iche unseres Lebens sät.

Rechter Ter­ror hat in Deutsch­land Kon­ti­nu­ität. Er trifft meist Men­schen, die die Täter als nicht-“biodeutsch” einord­nen. Seit der Wiedervere­ini­gung wur­den min­destens 82 Men­schen ermordet, weil sie den Tätern nicht weiß genug waren. Vor kurzem starb auch Noël Mar­tin, 24 Jahre nach­dem er von bran­den­bur­gis­chen Nazis gejagt wurde und den Rest seines Lebens quer­schnittgelähmt war.

Wir unter­stützen die Forderun­gen der Ini­tia­tive 19. Feb­ru­ar Hanau nach Gerechtigkeit, Aufk­lärung und Kon­se­quen­zen. Wir erk­lären uns sol­i­darisch mit der Forderung der Mut­ter von Fer­hat Unvar nach direk­ter Unter­stützung der Hin­terbliebe­nen und der Grün­dung ein­er Stiftung, die sich der Aufk­lärung gegen Ras­sis­mus verschreibt.

Die Auseinan­der­set­zung darf nicht aufhören. Die seit Monat­en anhal­tenden Proteste zeigen: Wir nehmen es nicht länger hin!

Erin­nern heißt Verändern.

In Gedenken an Fer­hat Unvar, Gökhan Gül­tekin, Hamza Kur­tović, Said Nesar Hashe­mi, Mer­cedes Kier­pacz, Sedat Gür­büz, Kalo­jan Velkov, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, George Floyd, Bre­on­na Tay­lor, Oury Jal­loh, Noël Mar­tin, Rita und alle anderen Betrof­fe­nen ras­sis­tis­ch­er Gewalt.

Route: Bran­den­burg­er Tor, Schopen­hauer­straße, Char­lot­ten­straße, Dor­tus­traße, Bre­ite Straße, Landtag

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