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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration

Protest gegen AfD-Landesparteitag

Bünd­nis “Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder) protestierte gegen den AfD-Landesparteitag
Etwa 80 Men­schen waren am heuti­gen Sam­stag dem Aufruf des zivilge­sellschaftlichen Bünd­niss­es gefol­gt und protestierten ab 10 Uhr gegen den Lan­desparteitag der Bran­den­burg­er AfD, der an diesem Woch­enende in der Bran­den­burghalle stattfindet.
“Wofür ste­ht die AfD?”, fragte Janek Las­sau, Sprech­er des Bünd­niss­es, in sein­er Rede. “Die AfD ste­ht für eine Gesellschaft der sozialen Kälte und der Aus­gren­zung, sie befördert eine ras­sis­tis­che Poli­tik gegen Geflüchtete, ver­tritt ein antiquiertes Geschlechter­bild und Geschicht­sre­vi­sion­is­mus. “Wir aber wollen in ein­er Gesellschaft leben, in der Men­schen unter­schiedlich­er Herkun­ft, Reli­gion oder sex­ueller Ori­en­tierung zusam­men­leben kön­nen. Wir set­zen uns ein gegen ein kap­i­tal­is­tis­ches Sys­tem, das soziale Ungle­ich­heit­en schafft.”
Auch wenn die Frank­furter Stadt­frak­tion ger­ade zer­brochen sei und sich der Ver­band nicht kom­mu­nalpoli­tisch pro­fil­ieren könne, werde das wahrschein­lich keine Auswirkun­gen auf das Wahlergeb­nis haben, so Las­sau weit­er. “Es sind die recht­spop­ulis­tis­chen Parolen, die ankommen.”
An der Kundge­bung beteiligten sich auch der DGB Ost­bran­den­burg, die Gründe Jugend und ihr Lan­desver­band, Die Partei, DIE LINKE, sowie das Aktions­bünd­nis Bran­den­burg gegen Gewalt, Recht­sex­trem­is­mus und Fremdenfeindlichkeit.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

In Frankfurt (O.) ist die Kacke am Dampfen

In Frank­furt (Oder) ist die Kacke am Dampfen: Und zwar nicht erst am 08. April, dem Tag, an dem der Lan­desver­band der soge­nan­nten Alter­na­tive für Deutsch­land ihren Lan­desparteitag in der Oder­stadt abhal­ten will. Nein, denn Braun statt Blau war auch das Mot­to der heuti­gen Nacht: Mit der passenden Farbe ver­passten wir dem Werbeschild des Wahlkreis­büros der recht­spop­ulis­tis­chen Partei einen neuen Anstrich.
So ist nun gle­ich von vorn­here­in klar, für welche Alter­na­tive sich hier aus­ge­sprochen wird. Alles andere ist schließlich Augen­wis­cherei. Auch das Frank­furter Rathaus erhielt in der let­zten Nacht einen neuen Anstrich: Zwar zer­set­zte sich die AfD-Frak­tion in der hiesi­gen Stadtverord­neten­ver­samm­lung auf­grund akuter Unfähigkeit und offen­sichtlich­er Inkom­pe­tenz inner­halb kürzester Zeit selb­st. Der Kopf des AfD-Stadtver­ban­des, Wilko Möller, ist jedoch nach wie vor Teil der SVV und hält das blaue Fäh­nchen hoch. Darauf weist nun ein in wun­der­schönem hell­braun gehal­tener Schriftzug unmissver­ständlich hin.
Ihre Alter­na­tive zu Deutschland

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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration Law & Order

Brandenburg beteiligt sich erstmals an Sammelabschiebung nach Afghanistan

Unter den am Mon­tag abgeschobe­nen Per­so­n­en kam ein­er der 15 Afgha­nen aus Bran­den­burg. Das Bun­des­land beteiligt sich zum ersten Mal an ein­er Sam­me­lab­schiebung nach Afghanistan – die nun­mehr vierte seit Dezem­ber 2016. Damit ist Bran­den­burg das erste Bun­des­land mit Regierungs­beteili­gung der LINKEN, das nach Afghanistan abschiebt.
Im Vor­feld der Abschiebung aus München wurde der afghanis­che Mann in Bran­den­burg an der Hav­el von sein­er Arbeit abge­holt. Der Flüchtlingsrat kri­tisiert die Abschiebung in das Kriegs­ge­bi­et aufs Schärf­ste und appel­liert an die Lan­desregierung, Abschiebun­gen nach Afghanistan sofort zu stop­pen und alle Schritte in die Wege zu leit­en, dass die betrof­fene Per­son wieder zurück­kehren kann.
Einzelfall­prü­fung erset­zt keinen Abschiebestopp
Die Abschiebung fand wenige Tage statt, nach­dem im Land­tag der Beschluss über die „Aus­set­zung von Abschiebun­gen nach Afghanistan“ gefasst wurde. Darin sind eine sorgfältige Einzelfall­prü­fung und das Auss­chöpfen von Ermessensspiel­räu­men fest­geschrieben. Den Land­tagsab­ge­ord­neten war sehr wohl bewusst, dass Schutz­suchende aus Afghanistan in ein Kriegs­ge­bi­et abgeschoben wür­den. Mit der Ermessens- und Einzelfall­prü­fung entsch­ied der Land­tag sich gegen einen Lan­des-Abschiebestopp nach Afghanistan.
Die Abschiebung des afghanis­chen Mannes macht deut­lich, dass der Land­tags­beschluss keinen Abschiebestopp erset­zen kann. Beamt_innen sind in jedem Fall – nicht nur bei Flüchtlin­gen aus Afghanistan – verpflichtet, im Einzelfall zu prüfen, ob Abschiebe­hin­dernisse vor­liegen bzw. die Abschiebung einen Ein­griff in Grun­drechte darstellen würde. Fol­gt man dem aktuellen Bericht des Hohen Flüchtlingskom­mis­sari­ats der Vere­in­ten Natio­nen (UNHCR), gefährdet jede Abschiebung nach Afghanistan die kör­per­liche Unversehrtheit von Men­schen und stellt damiteinen Grun­drecht­se­in­griff dar. Der Land­tags­beschluss bietet angesichts dessen keinen wirk­samen Schutz für von Abschiebung bedro­hte Afghan_innen. Das Innen­min­is­teri­um soll­tes­tattdessen den Aus­län­der­be­hör­den ein klares Sig­nal geben, von Abschiebun­gen nach Afghanistan abzuse­hen. Eine Möglichkeit wäre, dem Bre­mer Beispiel zu fol­gen und die Aus­län­der­be­hör­den anzuweisen, Afghan_innen Aufen­thalt­ser­laub­nisse nach § 25 Abs. 5 Aufen­thG wegen beste­hen­der Unzu­mut­barkeit (und damit Unmöglichkeit) ein­er Rück­kehr auszustellen. Zudem muss Bran­den­bur­gendlich Zugang zu Sprachkursen für Afghan_innen
gewähren, denn nur so kann der Weg zu ein­er langfristi­gen Bleibeper­spek­tive geeb­net werden.
Laut ein­er aktuellen Studie der Uni­ver­sität Kon­stanz hat­ten die in der Außen­stelle des BAMF in Bran­den­bur­gentsch­iede­ne­nA­sylge­suche mit 10% bun­desweit die niedrig­ste Anerken­nungsquote afghanis­ch­er Flüchtlinge in den Jahren 2010–2015 (im Ver­gle­ich Nordrhein-Westfalen:34%). Das bedeutet, dass in Bran­den­burg über­durch­schnit­tlich viele Afghan_innen dauer­haft gefährdet sind, abgeschoben zu werden.
Bran­den­burg hält an har­ter Lin­ie gegen Geflüchtete fest
Auf­grund der zahlre­ichen Berichte zur ver­heeren­den Sicher­heit­slage lehnen Bun­deslän­der wie Schleswig-Hol­stein Abschiebun­gen­nach Afghanistan grund­sät­zlich ab. In der Presse hat­te sich der Bran­den­burg­er Innen­min­is­ter Karl-Heinz Schröter zuvor wieder­holt als Ver­fechter der rigi­den Abschiebe­poli­tik de Maiz­ières geoutet und die human­itäre Poli­tik seinesKol­le­ge­naus Schleswig-Hol­stein, der­als ersterund bish­er einzigere­inen Abschiebestopp ver­hängt hat­te, scharf kritisiert.
Mit der Entschei­dung gegen einen Abschiebestopp und der erst­ma­li­gen Beteili­gung an ein­er Sam­me­lab­schiebung nach Afghanistan zeigt die Lan­desregierung, dass sie an der harten Lin­ie von Bun­desin­nen­min­is­ter Thomas de Maiz­ière fes­thält. Damit überge­ht sie den Willen und das Engage­ment viel­er Men­schen in Bran­den­burg, die die aktuelle Lan­des- und Bun­de­spoli­tik kri­tisieren und mit lan­desweit­en Aktio­nen ihre Sol­i­dar­ität bekun­den. Mit ein­er Peti­tion,
die bere­its fast 70.000 Unterstützer_innen gefun­den hat, set­zen sich beispiel­sweise Schüler_innen ein­er Cot­tbuser Schule für ihre von Abschiebung bedro­ht­en afghanis­chen Mitschüler ein. Bei Kundge­bun­gen in Neu­rup­pin und Pots­dam forderten in diesem Monat Demonstrant_innen, darunter viele Afghan_innen,Flüchtlingsschutz und Abschiebestopp.
Zusam­men mit Ini­tia­tiv­en und Ehre­namtlichen fordert deshalb der Flüchtlingsrat Bran­den­burg weit­er­hin: Keine Abschiebun­gen nach Afghanistan! Bran­den­burg muss das Lot­ter­iespiel mit dem Leben afghanis­ch­er Flüchtlinge been­den und den hier leben­den Afghan_innen endlich Sicher­heit und Schutz gewähren!

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration

Keine Willkommenskultur für die AfD

Das Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“ ruft zum Protest gegen den Lan­desparteitag der Bran­den­bur­gis­chen AfD am Sam­stag, den 8. April in der Oder­stadt auf. Mit ein­er Kundge­bung ab 10 Uhr an der Bran­den­burghalle (Sten­daler Str. / Kiel­er Str.), dem Tagung­sort der AfD, will das Bünd­nis ein deut­lich­es Zeichen gegen Recht­spop­ulis­mus setzen.
„Die Het­ze von AfD, Pegi­da und Co hat den Boden bere­it­et für die gestiegene Zahl an recht­en Gewalt­tat­en in Bran­den­burg. Allein in Frank­furt (Oder) hat sich deren Zahl 2016 im Ver­gle­ich zum Vor­jahr ver­dop­pelt.“, so Janek Las­sau, Sprech­er des Bünd­niss­es. Das Bünd­nis lädt aller Bürger*innen ein, am 8. April gemein­sam für eine
antifaschis­tis­che, demokratis­che Kul­tur zu demon­stri­eren. „Wir wollen eine sol­i­darische Gesellschaft, die Men­schen unter­schiedlich­er Herkun­ft, sex­ueller Ori­en­tierung, Reli­gion­szuge­hörigkeit oder unter­schiedlichem sozialem Hin­ter­grund in ihrer Mitte willkom­men heißt. Für die AfD hinge­gen darf es keine Willkom­men­skul­tur geben, ihr und ihren men­schen­ver­ach­t­en­den Posi­tio­nen wollen wir eine Absage erteilen.“, so Las­sau weiter.

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Rechte Gewalt in Brandenburg auf unverändert hohem Stand

Der Vere­in Opfer­per­spek­tive e.V. zählt für das Jahr 2016 in Bran­den­burg 221 rechte Angriffe. Dies ist ein erneuter Anstieg im Ver­gle­ich zum Jahr 2015 (203). Gegenüber 2014 haben sich die Angriff­szahlen mehr als ver­dop­pelt (98).
Die Mehrheit der Tat­en waren ras­sis­tisch motivierte Angriffe. Sowohl ihre absolute Zahl als auch ihr prozen­tualer Anteil an den recht­en Gewalt­tat­en nah­men erneut erhe­blich zu – von 142 Angrif­f­en im Jahr 2015 auf 175 im Jahr 2016, bzw. von 68 auf 79 Prozent.
Neben den 175 ras­sis­tis­chen Angrif­f­en, wur­den 24 Tat­en aus Hass gegen poli­tis­che Geg­ner­In­nen verübt, 14 richteten sich gegen nicht-rechte Per­so­n­en, je 1 war sozial­dar­win­is­tisch bzw. anti­semi­tisch motiviert. Zwei Mal wur­den Men­schen auf­grund ihrer sex­uellen Ori­en­tierung angrif­f­en und vier Gewalt­tat­en richteten sich gegen Jour­nal­istIn­nen, die über rechte Aktiv­itäten berichteten. Bei der über­wiegen­den Mehrheit der Tat­en han­delte es sich um Kör­per­ver­let­zun­gen, davon 85 ein­fache (2015: 61) und 101 gefährliche (2015: 76). Es wur­den 13 Nöti­gun­gen und Bedro­hun­gen (2015: 30), 6 Sachbeschädi­gun­gen (2015: 19) und 9 Brand­s­tiftun­gen (2015: 10) Brand­s­tiftun­gen gezählt. Von den Angrif­f­en waren 335 Men­schen direkt betrof­fen und min­destens 196 indi­rekt (z.B. Ange­hörige und Zeug­In­nen). Weit­er­hin geht die Opfer­per­spek­tive von einem hohen Dunkelfeld aus, vor allem bei Angrif­f­en gegen Geflüchtete.
Die Sit­u­a­tion bleibt lan­desweit besorgnis­er­re­gend. Zwar ist punk­tuell ein Rück­gang rechter Gewalt­tat­en festzustellen (in Pots­dam, Ober­hav­el und Dahme-Spree­wald). In den meis­ten Land­kreisen ist jedoch ein weit­er­er Anstieg bzw. gle­ich­bleibend hohe Angriff­szahlen zu verze­ich­nen. Beson­ders bedrohlich ist die Sit­u­a­tion in Frankfurt/Oder und Cot­tbus. Hier ist eine über­pro­por­tionale Zunahme rechter Gewalt zu verze­ich­nen. In Cot­tbus zeu­gen 41 rechte Angriffe im Jahr 2016 davon, dass eine mil­i­tante rechte Szene ver­sucht, den öffentlichen Raum der Stadt zu dominieren.
Ins­beson­dere der hohe Anteil ras­sis­tis­ch­er Gewalt­tat­en lässt sich auf einen enthemmten Vertrei­bungswillen bei den TäterIn­nen zurück­führen. Judith Porath, Geschäfts­führerin der Opfer­per­spek­tive erk­lärt dazu: „Die vie­len ras­sis­tis­chen Angriffe sprechen dafür, dass es den TäterIn­nen darum geht, Migran­tInnen und Geflüchtete um jeden Preis zu vertreiben – sowohl aus ihrer Nach­barschaft als auch aus dem Land. Bedrohlich viele Men­schen in Bran­den­burg haben keine Hem­mungen, ihren ras­sis­tis­chen Ansicht­en im All­t­ag gewalt­tätig Aus­druck zu ver­lei­hen. Dabei schreck­en sie auch nicht davor zurück, Frauen, Kinder oder Jugendliche anzugreifen.“
Die Opfer­per­spek­tive ruft Zivilge­sellschaft, Kom­mu­nalver­wal­tun­gen und Lan­desregierung auf, alles dafür zu tun, die rechte Gewaltwelle zu been­den. Dazu ist es notwendig ras­sis­tis­ch­er Het­ze entsch­ieden ent­ge­gen­zutreten, Diskri­m­inierun­gen abzubauen und ein gewalt­freies Zusam­men­leben aller Men­schen in Bran­den­burg zu fördern.
Im Anhang find­en Sie das Hin­ter­grund­pa­pi­er der Opfer­per­spek­tive zur Veröf­fentlichung der Angriff­szahlen mit aus­führlichen Analy­sen, sowie eine grafis­che Auf­schlüs­selung der Zahlen zur freien Ver­wen­dung. Bei Nutzung der Grafik bit­ten wir um Nen­nung der Quelle (Peer Neu­mann / Opferperspektive).
Für Rück­fra­gen am 9.3.2017 ab 12 Uhr ste­hen Ihnen zur Verfügung:

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Blauer Dunst in Frankfurter Kneipen

Die AfD ist eine rechts-nation­al­is­tis­che Partei, die durch ihre asyl- und migra­tions­feindlichen Posi­tio­nen den Boden für ein ras­sis­tis­ches Kli­ma in Deutsch­land und auch in Frank­furt (Oder) bere­it­et. Sie ist gegen die EU, gegen offene Gren­zen und für die Bevorzu­gung Besserver­di­enen­der auf Kosten jen­er, die sie als „sozial Schwache“ degradiert. Ihre Vorstel­lun­gen von Geschlechter­rollen und Fam­i­lie sind kon­ser­v­a­tiv bis völkisch.

Wie wir fest­stell­ten, kon­nte die AfD seit dem let­zten Jahr unter anderem in fol­gen­den Lokalitäten einen Ort find­en, an dem sie ihre recht­en Posi­tio­nen ungestört unter die Leuten brin­gen konnte:

Am 6. April 2016 fand ein Vor­trag zum The­ma „Quo vadis, Deutsch­land? Wie wird unsere Zukun­ft ausse­hen?“ in „Die kleine Pen­sion und Café Oase“ statt.1 Das Etab­lisse­ment befind­et sich im Sand­grund 9–10; die Inhab­er sind Axel und Ker­stin Voigt.

Das „Auto­haus Ser­vice Cen­ter Daske“ in der Wild­bahn 6 15236 Frank­furt (Oder) im Ort­steil Mark­endorf fungierte eben­falls als Tre­ff­punkt für den Stadtver­band der AfD in Frank­furt (Oder).
Quelle: http://www.auto-daske.com/

Ihr islam­feindlich­es Gesicht zeigte die AfD am 30. Juni 2016, als im „Auto­haus Ser­vice Cen­ter Daske“ in Mark­endorf eine weit­ere öffentliche Ver­anstal­tung unter dem Titel „Warum der Islam nicht zu Deutsch­land gehört“ stat­tfand.2 Am gle­ichen Ort lud, die mit Putins Rus­s­land sym­pa­thisierende AfD,3 am 9. Novem­ber 2016 zu einem Vor­trag zum The­ma „Frieden in Europa – nicht ohne Rus­s­land“.4 Inhab­erin ist Krysty­na Daske, Geschäfts­führer ist Hen­drik Gunke. Dass erstere der AfD nahe ste­ht, ver­wun­dert nicht, stimmt sie doch auf ihrem Face­bookpro­fil schon Ende 2015 in die Has­sti­raden gegen Geflüchtete ein.5

Das Ban­ner der Face­bookver­anstal­tung zeigt via Fotomon­tage eine kopf­tuch­tra­gende Angela Merkel vor ein­er bren­nen­den Deutsch­land­fahne und hal­luziniert so eine Islamisierung Deutsch­lands her­bei.
Quelle: https://www.facebook.com/events/1091335940889530/
Krysty­na Daske teilt Vorurteile auf ihrem Face­bookpro­fil.
Quelle: https://www.facebook.com/profile.php?id=100008967609748

Darüber hin­aus ermöglichte der Frank­furter SPD-Lokalpoli­tik­er Tilo Win­kler und immer­hin Frak­tionsvor­sitzen­der der SPD in der hiesi­gen Stadtverord­neten­ver­samm­lung durch die Bere­it­stel­lung sein­er Imbiss­bude „Wupis Tränke am Wald­haus Rosen­garten“ min­destens zwei Mal im Juli 2016 der AfD in geschützter Atmo­sphäre bei Bratwurst und Bier zusam­men­zukom­men.6 Sowohl der Betreiber als auch die Gäste hat­ten offen­bar auch keine Berührungsäng­ste mit Per­so­n­en, die sich zumin­d­est durch ihre Klei­dung der Marke „Thor Steinar“7 als neon­azis­tisch zu erken­nen gaben.8 Der Sozial- und Bil­dungs­dez­er­nent der Stadt Frank­furt (Oder) und gle­ichzeit­iger Vor­sitzen­der des SPD Unter­bezirks Frank­furt (Oder) und lokaler Hoff­nungsträger der SPD, Jens-Mar­cel Ull­rich, fühlt sich bemüßigt, die Sit­u­a­tion zu ver­harm­losen und auf die wirtschaftliche Lage seines Parteikol­le­gen abzuheben.9 Win­kler selb­st wird in einem Artikel der Märkischen Oderzeitung mit den Worten: „Das war keine Wahlkampfver­anstal­tung und die AfD ist auch nicht ver­boten. Trotz­dem bin ich da naiv herange­gan­gen“10. Abschließend ver­sichert er „Noch ein­mal passiere ihm dies nicht“11. Die antifaschis­tis­che recherchegruppe frank­furt (oder) hat­te ihn und den SPD-Unter­bezirk Frank­furt (Oder) bere­its im Okto­ber 2016 zum ersten Mal bezüglich der The­matik im Stel­lung­nahme gebeten. Lei­der war von kein­er Stelle eine Posi­tion­ierung zu erhal­ten. Zumin­d­est scheint die Irrfahrt des Her­rn Win­kler nun beendet.

Das „Wupis Tränke“ in der Fürsten­walder Post­straße 129, 15234 Frank­furt (Oder), betrieben vom Frak­tionsvor­sitzen­den der SPD in der Stadtverord­neten­ver­samm­lung Frank­furt (Oder) gab der frank­furter AfD gle­ich zweimal Obdach.
Quelle: http://www.wupis.de/
An einem Gast mit „Thor Steinar“-Shirt wird seit­ens der AfD kein Anstoß genom­men.
Quelle: https://www.facebook.com/afdffo/

Auch im Frank­furter Kleist Forum fand 2016 eine Ver­anstal­tung der AfD statt. Am 11. Mai ver­anstal­tete sie einen „Bürg­er­dia­log“, bei dem die Land­tagsab­ge­ord­neten Alexan­der Gauland, Franz Wiese und Thomas Jung zu Gast waren.12

Eben­so 2017 fan­den bere­its drei soge­nan­nte „Stammtis­che“ der frank­furter AfD statt. Der Gas­tronom Nico Druss stellte seine Räum­lichkeit­en, die „Bewirtung 1900“, am 25. Jan­u­ar und am 8. Feb­ru­ar sowie am 22. Feb­ru­ar 2017 der Partei zur Ver­fü­gung.13 Für den 8. März ist bere­its der näch­ste „Stammtisch“ geplant.14

Die „Bewirtung 1900“ von Inhab­er Nico Druss in Alt­beresinchen, Leipziger Platz 1, 15236 Frank­furt (Oder).
Quelle: http://bewirtung1900.restaurantsworld.de/

Ins­beson­dere in Vor­bere­itung auf die Bun­destagswahlen im Sep­tem­ber 2017 – bei der Alexan­der Gauland als Direk­tkan­di­dat im Bezirk Frank­furt (Oder) / LOS antreten wird – ist zu erwarten, dass die AfD ver­mehrt öffentliche Ver­anstal­tun­gen durch­führen wird. Auch wenn es der Partei in der Ver­gan­gen­heit leicht fiel, Lokalitäten in Frank­furt anzu­mi­eten oder bere­it­gestellt zu bekom­men, muss dies nicht so bleiben! Nehmen Sie Ihre Ver­ant­wor­tung, die Sie als Akteur in Ihrer Stadt haben, wahr – tra­gen Sie nicht dazu bei, dass die AfD ihre rechts-nation­al­is­tis­chen Posi­tio­nen weit­er salon­fähig machen kann! Wir appel­lieren an die Frank­furter Gastronom_innen, der AfD nicht die Möglichkeit zu geben, sich weit­er in der Stadt zu etablieren. Durch die Bere­it­stel­lung Ihrer Räum­lichkeit­en tra­gen Sie zur Nor­mal­isierung der Partei bei, die Men­schen­feindlichkeit propagiert und praktiziert.

Quellen

1 Vgl. AfD-Stadtver­band Frank­furt (Oder): „Quo vadis, Deutsch­land? Wie wird unsere Zukun­ft ausse­hen?“, http://www.afd-ffo.de/event/quo-vadis-deutschland-wie-wird-unsere-zukunft-aussehen/, https://www.facebook.com/events/504114123106405

und Beitrag vom 08.04.2016 um 18:09, https://www.facebook.com/afdffo/posts/804030949730592 .

2 Vgl. Ute Spallek: „Stammtisch in Frank­furt (Oder) OT Mark­endorf“, 04.07.2016, http://www.afd-ffo.de/stammtisch-in-frankfurt-oder-ot-markendorf und AfD-Stadtver­band Frank­furt (Oder): „Warum der Islam nicht zu Deutsch­land gehört“, https://www.facebook.com/events/1091335940889530/ .

3 Vgl. zur Posi­tion der AfD zum Umgang mit Rus­s­land beispiel­sweise „Alter­na­tive für Deutsch­land“: „Gauland: Dro­hun­gen und Sank­tio­nen gegen Rus­s­land schaden nur uns sel­ber“, 06.01.2017, http://www.alternativefuer.de/gauland-drohungen-und-sanktionen-gegen-russland-schaden-nur-uns-selber/ oder „Pazder­s­ki: Dia­log statt Mil­itär­manöver“, 10.01.2017, http://www.alternativefuer.de/pazderski-dialog-statt-militaermanoever/ .

4 Vgl. AfD-Stadtver­band Frank­furt (Oder): „Bürg­er­stammtisch – Frieden in Europa – nicht ohne Rus­s­land“, https://www.facebook.com/events/1692492197733903/ .

5 Vgl. Krysty­na Daske, Beitrag von Krysty­na Daske vom 07.11.2015 um 13:20, https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=1478613705780869&id=100008967609748 .

6 Vgl. AfD-Stadtver­band Frank­furt (Oder): „Feier der AfD-Mit­glieder bei Wupis Tränke im Wald­haus Rosen­garten“, 05.07.2016, http://www.afd-ffo.de/feier-der-afd-mitglieder-bei-wupis-traenke-im-waldhaus-rosengarten/ und „Junge Alter­na­tive Bran­den­burg in Frank­furt (Oder)“, 27.07.2016, http://www.afd-ffo.de/die-leiter-der-jungen-alternative-brandenburg-kamen-nach-frankfurt‑o/ .

7 All­ge­mein zur neon­azis­tis­chen Bek­lei­dungs­marke „Thor Steinar“ vgl. Recherchegruppe „Inves­ti­gate Thor Steinar“:„Investigate Thor Steinar – Die kri­tis­che Auseinan­der­set­zung mit ein­er umstrit­te­nen Marke (zweite erweit­erte Auflage)“, 2008 und http://investigatethorsteinar.blogsport.de/ und „Thor Steinar“, http://www.netz-gegen-nazis.de/lexikontext/thor-steinar .

8 Vgl. AfD-Stadtver­band Frank­furt (Oder), Beitrag von 05.07.2016 um 20:38 Uhr, https://www.facebook.com/afdffo/photos/a.656520021148353.1073741828.656516367815385/847572125376474/?type=3&theater .

9 Vgl. Thomas Gutke: „Jens-Mar­cel Ull­rich und dann lange nichts“. Märkische Oderzeitung vom 01.03.2017, http://www.moz.de/heimat/artikel-ansicht/dg/0/1/1555895/ .

10 Ebd.

11 Ebd.

12 Vgl. AfD-Stadtver­band Frank­furt (Oder): „Erfol­gre­ich­er Bürg­er­dia­log in Frank­furt (Oder)“, 15.05.2016, http://www.afd-ffo.de/erfolgreicher-buergerdialog-in-frankfurt-oder/ .

13 Vgl. AfD-Stadtver­band Frank­furt (Oder): „1. AfD-Stammtisch Frank­furt (Oder)“, https://www.facebook.com/events/947280165408324/ und „AfD-Stammtisch“, https://www.facebook.com/events/656449107890483/ .

14 Vgl. AfD-Stadtver­band Frank­furt (Oder): „AfD-Stammtisch Frank­furt (Oder)“, https://www.facebook.com/events/1847365158860835/.

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Auf­ruf der Uhlandstraße-24 zur Recht auf Bleiben-Demo

Pots­dam, Stadt der Tol­er­anz, der Mil­lionäre und Mäzene, wo jed­er nach sein­er Façon selig wer­den solle – das ist das Bild, das Poli­tik und Medi­en gerne von dieser Stadt zeich­nen. Die Gren­zen dieses idyl­lis­chen Bildes wer­den bei Bedarf aber schnell mal klargemacht. Und nun ist es mal wieder soweit. Ja, wir haben Flüchtlinge aufgenom­men; ja, wir haben ihnen unsere alten Klam­ot­ten geschenkt und ja, wir haben uns gut gefühlt – nun aber reicht es. Weg sollen sie, die Men­schen aus den „sicheren Drittstaat­en“, die „Wirtschafts­flüchtlinge“, die „Dublin­fälle“. Und das möglichst schnell. Ger­ade wird auch in Pots­dam die Infra­struk­tur geschaf­fen, um die anstehenden
Massen­ab­schiebun­gen zu organ­isieren und die Abschot­tung der Fes­tung Europa noch ein wenig effizien­ter zu machen.
Legit­imiert wird das von tol­er­an­ten und friedlichen Demokrat*innen, die auch gegen NPD und AfD sind – gerne mit der Begrün­dung, dass man Platz schaf­fen müsse, für jene, die wirk­lich ver­fol­gt wer­den. Und es wird geglaubt, dass man mit Aus­reiseprämien und Abschiebun­gen, höheren Zäunen, Flüchtlingsabkom­men und ein biss­chen Entwick­lung­shil­fe die Lage wieder beruhi­gen könne, ohne sich die Hände allzu schmutzig zu machen.
Doch dem ist nicht so. Das Wüten der kap­i­tal­is­tis­chen Ökonomie hat uns einen gründlich ver­wüsteten Plan­eten hin­ter­lassen, das Glücksver­sprechen der bürg­er­lichen Gesellschaft ist spätestens seit 1990 kassiert. Die von den kap­i­tal­is­tis­chen Großmächt­en – Deutsch­land seit knapp drei Jahrzehn­ten ganz vorn mit dabei – niederkonkur­ri­erten Nation­alökonomien brechen zusam­men und mit ihnen ihre staatlichen Hüllen. Die Zukun­ft­saus­sicht­en für immer größere Teile der Welt­bevölkerung sind irgend­wo zwis­chen Sub­sis­ten­z­land­wirtschaft und Bürg­erkrieg ange­siedelt. Die Flucht davor kann nur ein Ziel ken­nen: in die Zen­tren der kap­i­tal­is­tis­chen Wirtschaft; dahin, wo man hof­fen kann, noch etwas mehr als das nack­te Über­leben zu finden.
Unter diesen Bedin­gun­gen heißt Abschiebung und Abschot­tung Massen­mord, ob auf dem Mit­telmeer, der Ägäis oder in den Lagern Griechen­lands und in der libyschen Wüste, ob vor Zäunen und Mauern oder auf den ver­schneit­en Straßen des Balka­ns, ob auf ein­er Mül­lkippe im Koso­vo oder in den Slums von Lagos.
Wir ste­hen – wie andere Grup­pen und Pro­jek­te in dieser Stadt – in der Tra­di­tion ein­er Bewe­gung, die Frei­heit und ein gutes Leben für alle ein­forderte und die wusste, dass man das nicht geschenkt bekommt, son­dern selb­st erledi­gen muss. Deswe­gen ste­hen wir auf gegen Abschiebe­haft und Lager, gegen Dublin­IV und Euro­pean Home­care, gegen Fron­tex und Aus­län­der­be­hörde. Und deswe­gen wis­sen wir, dass es damit noch lange nicht getan ist.
Kommt zum „die freaks for­mer­ly known as squatters“-Block auf der “Für das Recht, zu kom­men, zu gehen und zu bleiben”-Demo am 18.03.2017 in Pots­dam, 15.00 Uhr Nauen­er Tor.
Eine andere Welt ist nötig!

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Rathenow: Zwischenfall bei „Bürgerbündnis“-Versammlung

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Zu einem kurzen Zwis­chen­fall kam es offen­bar bei der Ver­samm­lung der recht­en Vere­ini­gung „Bürg­er­bünd­nis Havel­land eV“ am Dien­stagabend in Rathenow. Laut State­ment des Vere­insvor­sitzen­den habe eine Per­son ver­sucht, den Strom­gen­er­a­tor für die Laut­sprech­er- und Lich­tan­lage zu beschädi­gen.  Gegen den Mann soll Anzeige erstat­tet wor­den sein. Zumin­d­est frag­würdig erscheint in diesem Zusam­men­hang allerd­ings die Art und Weise wie der Tatverdächtige gestellt wurde. Einen Polizeiein­satz gab es anscheinend nicht. Der Mann soll vielmehr durch den Vere­insvor­sitzen­den sowie einem Sym­pa­thisan­ten des „Bürg­er­bünd­niss­es Havel­land eV“ gestellt, gepackt und zu ein­er am Rande der Ver­samm­lung postierten Streifen­wa­genbe­satzung der Polizei gebracht wor­den sein. Die bei­den Beamten nah­men dann nur noch die Per­son­alien des Mannes auf und ließen ihn anschließend wieder gehen.
Es wäre nicht das erste mal, dass sich Sym­pa­thisan­ten PEGI­DA-ähn­lich­er Bewe­gun­gen als Hil­f­spolizei betäti­gen. Erst in der ver­gan­genen Woche wurde ein ähn­lich anmu­ten­der Fall aus Dres­den bekan­nt gewor­den. Dort soll ein PEGI­DA-Anhänger der Polizei bei der Räu­mung ein­er Sitzblock­ade behil­flich gewe­sen sein.
An der Ver­samm­lung des „Bürg­er­bünd­niss­es Havel­land eV“ am Dien­stagabend in Rathenow nah­men übri­gens wieder unge­fähr 25 Per­so­n­en teil. Die meis­ten davon stam­men aus der näheren Umge­bung und sind als Sym­pa­thisan­ten dieser Vere­ini­gung sowie ihrer mut­maßlichen Unter­gruppe „NS Havel­land“ bekan­nt. Eine kleine Gruppe Ver­samm­lung­steil­nehmer reiste allerd­ings auch wieder extra aus Berlin an.  Diese Per­so­n­en sind als Sym­pa­thisan­ten des recht­en BÄRGIDA eV bekannt.
Fotos: hier

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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration Law & Order

Demo gegen Abschiebung aus Ützdorf

Am Fre­itag den 17. Feb­ru­ar fan­den sich fast 40 Men­schen vor der Kreisver­wal­tung in Eber­swalde zu ein­er Kundge­bung ein. Unter ihnen Geflüchtete aus Ütz­dorf, Biesen­thal und Eber­swalde. Anlass war eine Abschiebung in den Mor­gen­stun­den des Vortages. In Ütz­dorf, ein­er kleinen Sied­lung zwis­chen Biesen­thal und Wan­dlitz, wurde ein junger Mann aus Soma­lia von der Polizei geweckt. Die Abschiebung erfol­gte ohne Vorankündi­gung, der Betrof­fene hat­te keine Möglichkeit sich von seinen Fre­un­den zu ver­ab­schieden. Auch seinen Anwalt durfte er nicht informieren.
Die Bewohner­In­nen des Flüchtlingswohn­heimes in Ütz­dorf sind schock­iert und wütend. Sie fordern die Rück­kehr des Betrof­fe­nen und fürcht­en selb­st Opfer ein­er Abschiebung zu wer­den. Deswe­gen zog eine kurze Spon­tan-Demon­stra­tion unter dem Mot­to „Stop Depor­ta­tion – Keine Abschiebun­gen“ vor die Eber­swalder Ausländerbehörde.
Moz-Artikel „Protest gegen Abschiebun­gen “ (17.02.2017)

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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration

Kundgebung zur Situation in Ützdorf

Ütz­dorf ist als Wohnort für geflüchtete Men­schen nicht tragbar
Kundge­bung am 28.02.2017 von 16.30 — 17.30 Uhr vor dem Paul-Wun­der­lich-Haus auf dem Mark­t­platz Eberswalde
Men­schen die bei uns Schutz suchen, soll­ten unter anderen Men­schen wohnen, mit Verkehrsan­bindung und selb­st­bes­timmten Zugang zu notwendi­ger Infra­struk­tur, statt ein­er ver­steck­ten Unter­bringung in einem
abgele­ge­nen Fleck­en wie Ützdorf.
Geflüchtete aus dem Heim in Ütz­dorf und ihre Unter­stützerIn­nen wollen vor dem Sitz der Kreisver­wal­tung im Paul-Wun­der­lich-Haus demon­stri­eren um auf ihre schwierige Sit­u­a­tion aufmerk­sam zu machen.
Mehr Infor­ma­tio­nen zur Sit­u­a­tion in Ützdorf:
Nach der Schlies­sung der Notun­terkun­ft in der Eber­swalder Eisen­bahn­strasse hat der Land­kreis Barn­im die verbliebe­nen Män­ner in ein neues Heim nach Ütz­dorf ver­frachtet. Ütz­dorf liegt abgele­gen zwis­chen Wan­dlitz und Biesen­thal und hat etwa 20 EinwohnerInnen.
In Ütz­dorf gibt es kein­er­lei Einkauf­s­möglichkeit­en, keine Ärzte, keine öffentlichen Orte die die Geflüchteten auf­suchen kön­nten. Gle­ichzeit­ig müssen sie sich aber sel­ber ver­sor­gen. Es gibt nur sehr wenige Busverbindun­gen nach Ützdorf.
Um Ter­mine beim Job­cen­ter oder der Aus­län­der­be­hörde pünk­tlich wahrnehmen zu kön­nen fahren die Geflüchteten oft schon einen Tag früher los und ver­suchen dann eine Nacht irgend­wo unter zu kom­men aus Angst dass sie ihren Ter­min nicht pünk­tlich wahrnehmen kön­nen. Denn wer zu spät kommt hat Pech gehabt und muß auf einen neuen Ter­min warten.
Die jun­gen Män­ner haben auss­er einem wöchentlichen zweistündi­gen ehre­namtlich organ­isierten Kurs keinen Deutschunter­richt. Sie haben keinen Zugang zu Maß­nah­men die Inte­gra­tions- und Sprach­fördernd wären.
Es gibt keinen Handyemp­fang im Haus. So fällt es schw­er Kon­takt zu Ver­wandten und Fre­un­den zu halten.

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