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(Anti-)Rassismus Law & Order

Neues Sicherheitsunternehmen für Asylunterkünfte in Cottbus

In der Zielona-Gora-Straße in Cot­tbus zeigt sich, die Stadt hat stillschweigend neue Sicher­heit­sun­ternehmen in den Asy­lun­terkün­ften beauf­tragt. Die Ini­tia­tive „Cot­tbus schaut hin“, hat­te den gewalt­samen Über­griff aus der Sil­vester­nacht zwis­chen Deutschen und Geflüchteten veröf­fentlicht und die Stadt Cot­tbus mas­siv kri­tisiert. Durch den Über­griff kam es zu dem Vor­wurf, dass das Sicher­heit­sun­ternehmen „Dis­telkam“ Verbindun­gen ins das rechte Spek­trum haben kön­nte. Die junge Ini­tia­tive „Cot­tbus schaut hin“ hat­te in ihrer Pressemit­teilung dem Unternehmen unter anderem Sym­pa­thien zu recht­spop­ulis­tis­chen und recht­sex­tremen Vere­ini­gun­gen durch Bild­ma­te­r­i­al nachgewiesen.
Durch die Veröf­fentlichung vom 07.01.18 des Über­griffs in der Sil­vester­nacht, hat­te die Ini­tia­tive „Cot­tbus schaut hin“ großes medi­ales Auf­se­hen im gesamten Bun­des­ge­bi­et sowie inter­na­tion­al erregt. Im Auss­chuss für Inneres und Kom­mu­nales des Land­tags Bran­den­burg am 25.01.18 , bei dem es um die anges­pan­nte Sit­u­a­tion in Cot­tbus zwis­chen Deutschen und Geflüchteten ging, war der Über­griff unter anderem auf der Tage­sor­d­nung gelandet. Der Innen­min­is­ter Schröter erk­lärte: „Die Wach­schützer hät­ten keine Verbindung zu recht­en Kreisen. Der Ver­dacht sei aus ein­er Namensver­wech­slung ent­standen, aber nicht zutr­e­f­fend.“ „Cot­tbus schaut hin“ hat­te jedoch mit Bild­ma­te­r­i­al dem Geschäfts­führer Dis­telkam Sym­pa­thien ins rechte Milieu nachgewiesen. Der Ober­bürg­er­meis­ter Kelch äußert sich im Auss­chuss: „Das Ver­tragsver­hält­nis mit dem Wach­schutz gibt es seit 2017, alle rechtlichen Gegeben­heit­en wur­den beachtet. “
Die Ini­tia­tive „Cot­tbus schaut hin“ sieht die Kündi­gung der Stadt Cot­tbus des Unternehmens „Dis­telkam“ als klares Zugeständ­nis gegenüber ihren Vor­wür­fen. Die Press­esprecherin Maria Koch der Ini­tia­tive sagt: „Die Polizei und die Stadt Cot­tbus haben unsere erhobe­nen Vor­würfe kurz nach der Veröf­fentlichung der Pressemit­teilung zurück gewiesen. Jedoch hat die Stadt jet­zt stillschweigend ein neues Sicher­heit­sun­ternehmen eingestellt und ist damit unser­er Forderung nachgekom­men. Wir denken, dass unsere Vor­würfe gegenüber dem Wach­schutz „Dis­telkam“ also doch der Wahrheit entsprechen und freuen uns das die Stadt Cot­tbus sich endlich von diesem Unternehmen dis­tanziert.“ Das jet­zt beauf­tragte Sicher­heit­sun­ternehmen, hat langjährige Erfahrung in der Bewachung von Flüchtling­sun­terkün­ften in Cot­tbus und ist bish­er nicht neg­a­tiv aufgefallen.

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Antifaschismus Law & Order

NPD Infotour durch Märkisch Oderland

Anlässlich des 1. Mai hat die NPD eine Tour mit mehreren Infos­tän­den am 28. April durch Märkisch-Oder­land gemacht. Nach eige­nen Angaben woll­ten sie acht Stände in unter­schiedlichen Städten bzw. Dör­fern durch­führen und dabei die Partei-Zeitung „Deutsche Stimme“ mit der Son­der­aus­gabe zum 1. Mai verteilen. Da der Kreisver­band Märkisch-Oder­land per­son­ell nur sehr schwach aufgestellt ist und dadurch in den let­zten Jahren kaum durch Aktiv­itäten aufge­fall­en ist, wurde die Tour durch zugereiste NPDlerIn­nen aus anderen Regio­nen organ­isiert und gestemmt. Vor allem die Kreisver­bände Oder­land und Barn­im, aber auch Nazis aus Cot­tbus halfen bei der Umset­zung des Aktion­stages. Die Stände in Bad Freien­walde, Wriezen, Seelow, Müncheberg, Fred­er­s­dorf und Rüder­s­dorf wur­den etap­pen­weise von den Nazis durchge­führt. Ob es noch weit­ere Stände in anderen Gegen­den gab ist nicht bekan­nt, da auch die NPD sel­ber nur von diesen Städten sprach, ist unklar wie sie auf acht Stände kommen.
In Müncheberg fuhr Klaus Beier mit zwei AktivistIn­nen gegen 8.30 auf dem Mark­t­platz vor. Nach einiger Zeit kamen noch Aileen und Andreas Rokohl (bei­de Kreisver­band Barn­im) sowie Mar­tin Skupin und Mar­cel Teske (bei­de Kreisver­band Oder­land) dazu. Zusam­men began­nen diese ihren Stand auf zubauen. Soweit bekan­nt war Müncheberg der einzige Ort an dem einige Antifaschist_innen kurzfristi­gen Protest organ­isierten und sich mit einem Trans­par­ent vor den Stand stell­ten, um die Sicht auf diesen zu nehmen. Die Nazis fin­gen dann – nach kurzen Diskus­sio­nen mit der Polizei – an, ihre Zeitun­gen schließlich in der Umge­bung in Briefkästen zu wer­fen. Diese wur­den teil­weise durch die Antifaschist_innen wieder raus gesam­melt und weg geschmis­sen. Kurz schaut­en noch Ben­jamin Mertsch, Mar­cus Noak und ein weit­er­er NPD-Aktivist aus Cot­tbus vor­bei, um Zeitun­gen und anderes Mate­r­i­al von Beier abzu­holen und einen anderen Info­s­tand zu betreuen.
Gegen 10 Uhr pack­te die NPD – nach drei Men­schen am Stand — zusam­men und fuhren weit­er nach Seelow. Par­al­lel fan­den sich Andrew Ron Stel­ter und Robert Geb­hardt mit zwei weit­eren Neon­azis in Bad Freien­walde ein. Geb­hardt wurde bei der let­zten Kreistagswahl für die NPD in den Kreistag gewählt, wech­selte kurz darauf aber zu „Die Rechte“ und ist Vor­sitzen­der des Kreisver­ban­des Märkisch-Oder Barn­im (KMOB) von „Die Rechte“. Von Bad Freien­walde ging es für die NPDler dann ver­mut­lich nach Wriezen. In Fred­er­s­dorf fan­den sich dann schein­bar lokale NPDler an einem völ­lig ignori­erten und leeren Info­s­tand am Bahn­hof ein, der von den vorher genan­nten Cot­tbusern mit Mate­r­i­al ver­sorgt wurde.
Der Aktion­stag kann als Ver­such gew­ertet wer­den, den des­o­lat­en Kreisver­band Märkisch-Oder­land wieder ein biss­chen zu beleben und der AfD nicht alle Stim­men zu über­lassen. Das dafür extra NPDler aus Cot­tbus anreisen musste, um die Infos­tände durch­führen zu kön­nen, zeigt wie schwach die lokale NPD in Märkisch-Oder­land ist. Da kaum inter­essierte Anwohner­in­nen und Anwohn­er zu den Stän­den kamen, ist der Erfolg des Tages frag­würdig. Ver­mut­lich kon­nten aber einige lokale AktivistIn­nen ange­s­pornt wer­den wieder eigene Aktiv­itäten durch zu führen.
Kurz darauf – in der Nacht auf den 2. Mai – wur­den dann auch einige der neuen in Umlauf gebracht­en NPD-Stick­er in Straus­berg verklebt. Das hier auch keine Profis am Werk waren, zeigt das ein ganz­er Teil der ca. 50 bis 60 Stick­er falsch herum aufgek­lebt wurde. Durch gezieltes Stick­er an Briefkästen sollte hier eine Dro­hge­bärde aufge­baut wer­den. Anzeigen wur­den erstattet. 

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Geschichte & Gedenken jüdisches Leben & Antisemitismus Law & Order

Polnische Nationalist_innen provozieren erneut in Ravensbrück!

Auf­forderung an die Mahn- und Gedenkstätte Ravens­brück endlich zu handeln!
Seit den let­zten Jahren wer­den die Feier­lichkeit­en zum Gedenken an die Befreiung des Frauenkonzen­tra­tionslagers Ravens­brück immer mas­siv­er von pol­nis­chen Nationalist_innen gestört. So auch dieses Jahr am 22. April 2018. Nation­al­is­tis­che Sym­bole auf Arm­binden paramil­itärisch­er Klei­dung, Fah­nen und Ban­nern wer­den (nicht nur) von aggres­siv­en jun­gen Män­nern offen getra­gen. Wie berech­nend sie diese Sym­bo­l­ik ein­set­zen, zeigt unter anderem das punk­t­ge­naue Auf­tauchen ein­er Flagge der Nar­o­dowe Sily Zbro­jne (Nationale Stre­itkräfte, NSZ) zu Beginn des jüdis­chen Kad­disch-Gebets. Diese Organ­i­sa­tion ist für die Ermor­dung von Jüd_innen und Kommunist_innen sowie für ihre Kol­lab­o­ra­tion mit den Deutschen während und nach dem Zweit­en Weltkrieg bekannt.
Zwar beschwor die Gedenkstät­ten­lei­t­erin Insa Eschebach auch in ihrer diesjähri­gen Rede eine Europäisierung des Gedenkens. Doch statt den vielfälti­gen (National-)Fahnen früher­er Jahre, die die Herkun­ft der Häftlinge des Konzen­tra­tionslagers kennze­ich­neten, ste­ht sie jet­zt nur noch einem Meer von pol­nis­chen Fah­nen gegenüber. Schon in den Vor­jahren waren sowohl Mitarbeiter_innen der Mahn- und Gedenkstätte als auch Besucher_innen am Rand der Gedenkver­anstal­tung mas­siv bedro­ht, beschimpft und abfo­tografiert wor­den. In diesem Jahr ist die Sit­u­a­tion jedoch auf der Gedenkver­anstal­tung selb­st eskaliert: Mehrere pol­nis­che Nationalist_innen stell­ten sich demon­stra­tiv direkt vor das Ban­ner der Lagerge­mein­schaft Ravensbrück/Freundeskreis, um dieses sowie die dazuge­hören­den antifaschis­tis­chen Flaggen zu verdeck­en. Die Gruppe der Nationalist_innen wurde immer größer, ihr Auftreten war bedrohlich. So fotografierten sie ständig die Gesichter der­jeni­gen, die um das Ban­ner der Lage rge­meins chaft Ravensbrück/Freundeskreis standen. Als sie von Besucher_innen aufge­fordert wur­den, ihre nation­al­is­tis­chen Trans­par­ente wieder einzurollen und etwas weit­er wegzuge­hen, reagierten sie laut und aggres­siv und es kam fast zu Hand­grei­flichkeit­en. Das Auftreten der pol­nis­chen Nationalist_innen – nicht nur bei diesem Zwis­chen­fall – hat die Gedenk­feier so mas­siv gestört, dass für viele ein Gedenken nicht mehr möglich war.
Einige Mitarbeiter_innen der Mahn- und Gedenkstätte Ravens­brück ver­sucht­en spon­tan, in die anges­pan­nte Sit­u­a­tion einzu­greifen, um Schlim­meres zu ver­hin­dern. Ein Han­deln der Mahn- und Gedenkstätte von offizieller Seite blieb jedoch aus. Nach den Erfahrun­gen der let­zten Jahre hat­te die Mahn- und Gedenkstätte im Vor­jahr angekündigt, eine Strate­gie zum Umgang mit diesem immer mas­siv­eren Prob­lem entwick­eln zu wollen. Doch das ist anscheinend nicht passiert. Im Gegen­teil: Sog­ar der kleine Ver­merk auf der Ein­ladung im Vor­jahr, dass nation­al­is­tis­che Sym­bole auf der Gedenk­feier nicht erwün­scht seien, fehlte in diesem Jahr wieder.
Wir fordern die Mahn- und Gedenkstätte Ravens­brück auf:

  • ihre Besucher_innen (ins­beson­dere die Über­leben­den und deren Nachkom­men!) vor recht­en, nation­al­is­tis­chen Bedro­hun­gen zu schützen und eine Atmo­sphäre zu schaf­fen in der ein Gedenken möglich ist.
  • sich ein­deutig gegen Nation­al­is­mus sowie Anti­semitismus und Ras­sis­mus in all ihren Aus­prä­gun­gen zu positionieren.
  • endlich eine umfassende Strate­gie zu entwick­eln, um zukün­ftig Pro­voka­tio­nen von Nationalist_innen zu verhindern.
  • schon bei der Ein­ladung zur Gedenk­feier klar zu machen, dass nation­al­is­tis­che Sym­bole uner­wün­scht sind.
  • von ihrem Haus­recht Gebrauch zu machen und Nationalist_innen vom Gelände der Mahn- und Gedenkstätte zu ver­weisen, wenn sie ihre Pro­voka­tio­nen (durch entsprechende Sym­bole und ihr Ver­hal­ten) nicht einstellen.
  • ihre Ein­ladungspoli­tik so zu gestal­ten, dass kri­tis­che und fortschrit­tliche Stim­men mehr Gehör bekom­men und nicht Vertreter_innen ein­er reak­tionären, repres­siv­en, recht­en Poli­tik weit­er gestärkt werden.

Wir find­en es notwendig mit der Mahn- und Gedenkstätte Ravens­brück und anderen, die sich dort engagieren, daran zu arbeit­en, dass Nation­al­is­mus an diesem Ort und im Beson­deren bei den Gedenkver­anstal­tun­gen zukün­ftig keinen Platz mehr hat.
Einige Teil­nehmende aus der Ini­tia­tive für einen Gedenko­rt ehe­ma­liges KZ Uck­er­mark e.V. April 2018

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration Law & Order

5 Jahre NSU-Prozess — Kein Schlussstrich!

In Bran­den­burg gibt es seit zwei Jahren einen par­la­men­tarischen Unter­suchungsauss­chuss, der die Ver­strick­un­gen von Neon­azis und Ver­fas­sungss­chutz in den NSU-Kom­plex aufar­beit­en soll. Die dilet­tan­tis­che Arbeit des Auss­chuss­es und ein offen­bar man­gel­nder Aufk­lärungswille zeigen deut­lich, dass die Aufk­lärung der Tat­en ger­ade erst am Anfang ste­ht. Am Tag der Urteilsverkün­dung des NSU-Prozess­es wird es sowohl in München als auch in Berlin Großdemon­stra­tio­nen geben.
Daher ruft die Emanzi­pa­torische Antifa Pots­dam (EAP) ruft am Tag X der Urteilsverkün­dung des NSU-Prozess­es zur Fahrt nach München auf, um gemein­sam mit den Nebenkläger_innen und den Ange­höri­gen der Opfer der NSU-Mord­serie für eine lück­en­lose Aufk­lärung zu demon­stri­eren. Falls euch nicht möglich ist, nach München zu fahren, rufen Grup­pen aus Berlin und Bran­den­burg gemein­sam dazu auf, an der Tag X‑Demonstration in Berlin teilzunehmen. Die Möglichkeit ras­sis­tis­chen Ter­rors in Deutsch­land, der umfassende Wider­willen gegen Aufk­lärung seit­ens poli­tis­ch­er, polizeilich­er und geheim­di­en­stlich­er Stellen und die öffentliche Sol­i­dar­ität mit den Betrof­fe­nen geht uns alle an! Zu lange waren grade unsere Struk­turen nicht unter­stützend aktiv und woll­ten sich dieses The­mas nicht annehmen. In Bran­den­burg gibt es seit zwei Jahren einen par­la­men­tarischen Unter­suchungsauss­chuss, der die Ver­strick­un­gen von Neon­azis und Ver­fas­sungss­chutz in den NSU-Kom­plex aufar­beit­en soll. Die dilet­tan­tis­che Arbeit des Auss­chuss­es und ein offen­bar man­gel­nder Aufk­lärungswille zeigen deut­lich, dass die Aufk­lärung der Tat­en ger­ade erst am Anfang steht.
Achtet deshalb auf Ankündi­gun­gen für Zugtr­e­ff­punk­te der lokalen Anti­ra- und Antifastrukturen.
Das Ende eines end­losen Prozesses
Anfang 2018 geht voraus­sichtlich der NSU-Prozess nach fünf Jahren zu Ende. Das NSU-Net­zw­erk war ver­ant­wortlich für neun ras­sis­tis­che Morde an Enver Şimşek, Abdur­rahim Özüdoğru, Süley­man Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodor­os Boul­gar­ides, Mehmet Kubaşık und Halit Yoz­gat, sowie für den Mord an der Polizistin Michèle Kiesewet­ter und dem ver­sucht­en Mord an ihrem Kol­le­gen Mar­tin Arnold. Bei den drei Sprengstof­fan­schlä­gen in Köln und Nürn­berg wur­den viele Men­schen ver­let­zt, nur durch Glück wurde nie­mand getötet. Auch die 15 Raub- und Banküber­fälle führten zu zum Teil lebens­ge­fährlichen Verletzungen.
Die Betrof­fe­nen des NSU-Ter­rors haben große Hoff­nun­gen in den Prozess geset­zt. Sie wollen wis­sen, warum ihre Ange­höri­gen ster­ben mussten und wer den NSU an den Tatorten unter­stützte. Sie erwarten Aufk­lärung über die Ver­strick­un­gen von Ver­fas­sungschutz und Polizei in den NSU-Kom­plex. Sie wollen, dass der insti­tu­tionelle Ras­sis­mus, der sie nach den Tat­en wie eine „Bombe nach der Bombe“ traf, anerkan­nt wird und Kon­se­quen­zen hat.
All das hat der Prozess in München nicht geleis­tet. Die betrof­fe­nen Nebenkläger*innen und ihre Anwält*innen haben immer wieder ver­sucht, diese Aspek­te in den Prozess hineinzu­tra­gen. Die Bun­de­san­waltschaft hält dage­gen bis zum Ende an ihrer – wider­legten – These vom NSU als “isoliertem Trio” fest. Viele Fra­gen zu den Tat­en des NSU, zum Net­zw­erk und der Rolle der Behör­den wur­den im Münch­n­er Prozess nahezu sys­tem­a­tisch aus­geklam­mert und sind bis heute nicht aufgeklärt.
Das Prob­lem heißt Rassismus
Ras­sis­mus ist eine tra­gende Säule des NSU-Kom­plex­es. Der NSU ent­stand nicht im sozialen Vaku­um. Er ist eine direk­te Folge der ras­sis­tis­chen Pogrome und Anschläge der 1990er Jahre, die durch die Abschaf­fung des Asyl­rechts 1993 poli­tisch belohnt wur­den und für Nazis das Sig­nal aussende­ten: Mit Ras­sis­mus kommt man unges­traft davon. Bis heute wer­den rechte und ras­sis­tis­che Gewalt von der Mehrheits­ge­sellschaft und von Polizei und Jus­tiz ver­harm­lost. Noch schwieriger ist es, insti­tu­tionellen Ras­sis­mus zu the­ma­tisieren – nicht nur im Fall NSU, son­dern auch im Fall ras­sis­tis­ch­er Polizeikon­trollen in Zügen, an Bahn­höfen und im öffentlichen Raum.
Dass das Prob­lem Ras­sis­mus heißt, wis­sen diejeni­gen am besten, die davon betrof­fen sind. Das Umfeld aller neun Mor­dopfer bestand früh darauf, eine ras­sis­tis­che Tat­mo­ti­va­tion in die Ermit­tlun­gen einzubeziehen. Dass ihr Wis­sen 11 Jahre nicht gehört wurde, ist auf Ras­sis­mus zurück­zuführen. Wieso jagte eine „SOKO Bosporus“ den „Dön­er-Mörder“ und nicht eine „SOKO Zwick­au“ die „Nazi-Killer“? Wieso fol­gten die Medi­en fast aus­nahm­s­los den The­o­rien der Sicher­heits­be­hör­den? Und wieso wur­den die Demon­stra­tio­nen der Fam­i­lien Kuba??k und Yoz­gat 2006 in Kas­sel und Dort­mund auch von den meis­ten organ­isierten Antirassisten*innen und Antifaschist*innen in Deutsch­land, trotz der Erfahrun­gen der Pogrome der 1990er Jahre, als nicht rel­e­vant für die eigene sol­i­darische Prax­is wahrgenom­men? Antifaschis­tis­che Struk­turen waren blind in der Wahrnehmung der Anliegen der Demonstrant*innen und haben die Dimen­sio­nen sowie Gefahr organ­isiert­er Nazi-Grup­pen nicht ernst genommen.
Die Struk­turen und Wahrnehmungsmuster der Polizei, Medi­en und auch der Linken kon­nten naht­los an gesellschaftlich geteiltes ras­sis­tis­ches Wis­sen anknüpfen. Der offene völkische Ras­sis­mus der Nazis und der alltägliche insti­tu­tion­al­isierte Ras­sis­mus von Sicher­heits­be­hör­den, Medi­en und Mehrheits­ge­sellschaft bilden zusam­men mit den staatlich aufge­baut­en und beschützten Neon­azistruk­turen den NSU-Kom­plex. NSU bedeutet – Ras­sis­mus, Staat und Nazis Hand in Hand.
An der Igno­ranz gegenüber Ras­sis­mus und der Per­spek­tive der Betrof­fe­nen hat sich auch nach fast 5 Jahren NSU-Prozess wenig geän­dert. Die gesellschaftlichen Voraus­set­zun­gen für den NSU sind bis heute nicht aus der Welt geschafft. Auf das voll­mundi­ge Ver­sprechen der Aufk­lärung fol­gte die behördliche Ver­tuschung, die auch den zahlre­ichen Unter­suchungsauss­chüssen eine wirk­liche Aufk­lärung unmöglich macht. Auch wenn die Angeklagten in München zu Recht verurteilt wer­den, dro­hen den meis­ten Unterstützer*innen des NSU, wie auch den Ver­ant­wortlichen in den Behör­den, immer noch keine Konsequenzen.
Eine angemessene Entschädi­gung der Betrof­fe­nen, die durch die ras­sis­tis­chen Ermit­tlun­gen zum Teil in den Ruin getrieben wur­den, ste­ht weit­er aus. Während für Sach­schä­den nach dem G20-Gipfel in Ham­burg kurzfristig und unbürokratisch ein Härte­fall­fonds ein­gerichtet wurde, müssen sich die Betrof­fe­nen des NSU-Ter­ror ihr Recht auf Entschädi­gung müh­sam vor Gericht erstreiten.
Deutsche Kon­ti­nu­itäten
Die Gesellschaft und die Behör­den Deutsch­lands fol­gen hier eingeübten Ver­hal­tensweisen ihrer jün­geren Geschichte. Auch die Opfer des Naziregimes und ihre Ange­höri­gen hat­ten die Haupt­last und ‑ini­tia­tive zur Aufk­lärung der Ver­brechen des deutschen Faschis­mus zu tra­gen. Die Mehrheits­ge­sellschaft, das Täter*innenkollektiv sehnte sich nach einem Schlussstrich, ver­drängte die Schuld und lehnte die eigene Ver­ant­wor­tung für den mil­lio­nen­fachen Mord ab. Die Ver­ant­wor­tung wurde auf eine kleine, einge­gren­zte und pathol­o­gisierte Täter*innengruppe abgeschoben – Hitler, die NSDAP, die SS.
Anti­semitismus ist Teil des Problems
Zum ide­ol­o­gis­chen Fun­da­ment des NSU gehörte auch Anti­semitismus. Im nation­al­sozial­is­tis­chen Welt­bild des NSU beste­ht ein enger Zusam­men­hang zwis­chen ras­sis­chem Anti­semitismus, der sich gegen Jüdin­nen* und Juden richtet und Ras­sis­mus, der auf Migrant*innen und POC zielt. Die Ide­olo­gie von der Über­legen­heit der „weißen Rasse“ geht mit der Vorstel­lung ein­her, diese sei durch eine „über­mächtige jüdis­che Weltver­schwörung“ ein­er­seits und durch Zuwan­derung und Ver­mis­chung mit „min­der­w­er­ti­gen Frem­den“ ander­er­seits bedro­ht. Dieser Logik fol­gen die „Turn­er Diaries“, die als eine Vor­lage für die NSU-Mord­serie gel­ten. Sie propagieren den Unter­grund­kampf gegen „das Sys­tem“, der mit der Ermor­dung von Schwarzen, Jüdin­nen und Juden und Politiker*innen begin­nt und mit der Weltherrschaft der „weißen Rasse“ endet.
Anti­semitismus äußerte sich auch in den konkreten Tat­en des NSU. 1996 hängte das NSU-Kern­trio eine Puppe mit der Auf­schrift “Jude” und eine Bombe­nat­trappe an ein­er Auto­bahn­brücke auf, um damit gegen den Besuch von Ignatz Bubis, dem dama­li­gen Vor­sitzen­den des Zen­tral­rats der Juden, zu protestieren. Wenige Monate später beteiligte sich Beate Zschäpe an der Ver­schick­ung ein­er Mord­dro­hung an Bubis. Auch das vom NSU-Kern­trio pro­duzierte Spiel “Pogrom­ly” sowie die in der Früh­lingsstraße verteilte nation­al­sozial­is­tis­che Pro­pa­gan­da ver­bre­it­et anti­semi­tis­che Ver­nich­tungs­fan­tasien. Dieser Zusam­men­hang wurde bish­er sowohl von der Öffentlichkeit als auch im NSU-Prozess weitest­ge­hend verdrängt.
Spuren nach Berlin
Mehrere Spuren des NSU führen auch nach Berlin. Stephan Lange war Deutsch­land-Chef von „Blood & Hon­our“ und stand mit zen­tralen Fig­uren des NSU in engem Kon­takt. Er wurde vom LKA Berlin als Spitzel „Nias“ an den Bun­desver­fas­sungss­chutz weit­erg­ere­icht. Thomas Starke wurde seit dem Jahr 2000 vom Berlin­er Lan­deskrim­i­nalamt als V‑Mann in Sach­sen geführt. Er hat­te drei Jahre vor sein­er Anwer­bung für das NSU-Kern­trio Sprengstoff besorgt und später bei der Suche nach einem Ver­steck geholfen. Das LKA Berlin gab min­destens fünf Hin­weise auf das NSU-Kern­trio nicht an die fah­n­den­den Behör­den weit­er. Im Mai 2000 späht­en Zschäpe, Mund­los und der „Blood & Honour“-Kader Jan Wern­er ver­mut­lich die Syn­a­goge in der Berlin­er Rykestraße aus. Im Jahr 2011 stellte sich der Berlin­er Polizei die Frage, ob drei Sprengstof­fan­schläge auf dem Jüdis­chen Fried­hof Heer­straße in Char­lot­ten­burg dem NSU zuzurech­nen seien. Dort waren 1998 am Grab von Heinz Galin­s­ki, dem früheren Präsi­den­ten des Zen­tral­rats der Juden, zweimal Rohrbomben explodiert und 2002 wurde ein Sprengsatz in den Ein­gangs­bere­ich des Fried­hofs gewor­fen. Alle dies­bezüglichen Ermit­tlun­gen blieben bis heute ohne jeden Erfolg. In der Zwick­auer Woh­nung des NSU fand sich eine Adressliste mit 233 jüdis­chen Ein­rich­tun­gen, auf der neben vie­len Orten in Berlin auch der Jüdis­che Fried­hof Heer­straße verze­ich­net war.
Bis heute gibt es trotz der Forderun­gen antifaschis­tis­ch­er Ini­tia­tiv­en und ein­er Peti­tion der Berlin­er Vere­ini­gung der Ver­fol­gten des Naziregimes – Bund der Antifaschist*innen (VVN-BdA) keinen par­la­men­tarischen Unter­suchungsauss­chuss zum NSU-Kom­plex in Berlin, wie er in zahlre­ichen anderen Bun­deslän­dern bere­its existiert. Auch unter der rot-rot-grü­nen Regierung haben sich die Parlamentarier*innen seit einem Jahr nicht entschließen kön­nen, mit der Ein­set­zung eines Unter­suchungsauss­chuss­es in Berlin ein klares Zeichen der Sol­i­dar­ität und des Aufk­lärungswil­lens an die Betrof­fe­nen zu senden.
Auch nach den Mor­den an Burak Bek­ta? im Jahr 2012 und Luke Hol­land im Jahr 2015 in Berlin Neukölln gin­gen wed­er das LKA Berlin noch das BKA von einem ras­sis­tis­chen Motiv aus – ohne dass es einen überzeu­gen­den Ermit­tlungsansatz gab, der diese Hal­tung hätte begrün­den kön­nen. Bek­ta?‘ Ange­hörige kön­nen und wollen sich damit nicht abfind­en. Sie ver­muten, dass Burak Bek­ta? von einem Ras­sis­ten erschossen wor­den sein kön­nte. Im kon­squenten Auss­chließen oder Nicht-Benen­nen ras­sis­tis­ch­er Mord­mo­tive zeigen sich Par­al­le­len zum Ver­hal­ten der Ermit­tlungs­be­hör­den im NSU-Kom­plex. Wirk­liche Lehren aus dem NSU wer­den nicht gezo­gen. Das muss sich ändern!
Die Kon­ti­nu­ität des recht­en Ter­rors und die Real­ität der Migration
Der NSU war nicht die erste Neon­azi-Ter­ro­ror­gan­i­sa­tion und auch nicht die let­zte. Das zeigen Prozesse gegen rechte Organ­i­sa­tio­nen wie die „Old­school Soci­ety“ oder die „Gruppe Fre­ital“. Daneben häufen sich die Mel­dun­gen von immer neuen Waf­fen­fun­den bei recht­en Struk­turen. Die Zahl der Bran­dan­schläge und ras­sis­tis­chen Über­griffe ist in den let­zten Jahren gravierend angestiegen. Die Gren­zen zwis­chen Nazis, der Neuen Recht­en und besorgten Pegi­da- oder Bärgida-Bürger*innen, die sich an Anschlä­gen auf Geflüchtete­nun­terkün­fte beteili­gen, sind zunehmend ver­schwom­men und ver­woben. Die poli­tis­chen Entscheidungsträger*innen reagieren mit dem mas­siv­en Abbau des Asyl­recht, die Aus­län­der­be­hörde und das Bun­de­samt für Migra­tion und Flüchtlinge set­zen auf Abschreckung.
Trotz­dem hat der NSU sein Ziel, die Vertrei­bung von Migrant*innen aus Deutsch­land, nicht erre­icht. Die Ange­höri­gen der Mord- und Anschlag­sopfer haben das Land nicht ver­lassen. Sie haben sich untere­inan­der bun­desweit mit anderen Betrof­fe­nen ras­sis­tis­ch­er Morde und mit Unterstützer*innen ver­net­zt. Sie kla­gen den Ras­sis­mus an und eine Welt ohne Ras­sis­mus ein. Auch die Keup­straße hat sich wieder aufge­baut. Hier wurde wie in unzäh­li­gen anderen Orten der BRD eine neue, post­mi­grantis­che Gesellschaft errichtet, die für uns heute als selb­stver­ständlich gilt. Die über 50-jährige Ein­wan­derung nach Deutsch­land hat­te zivil­isatorische Effek­te auf dieses post­nazis­tis­che Land, die wed­er wegzudemon­stri­eren noch wegzubomben sind. Stattdessen müssen selb­stor­gan­isiert­er migrantis­ch­er Wider­stand sowie ras­sis­tis­che wie anti­semi­tis­che Gesellschaftsstruk­turen sicht­bar gemacht werden!
Das Ende ist erst der Anfang
Das Ende des NSU-Prozess­es ist nicht das Ende der Auseinan­der­set­zung mit dem NSU und der Gesellschaft, die ihn möglich machte. Unab­hängig vom Münch­n­er Urteil bleiben mehr Fra­gen als Antworten. Deshalb mobil­isiert das bun­desweite „Bünd­nis gegen Naziter­ror und Ras­sis­mus“ unter dem Mot­to „Kein Schlussstrich“ zum Tag X, dem Tag der Urteilsverkündi­gung, nach München. Wir rufen euch auf, am Tag der Urteilsverkün­dung nach München zu fahren! Wer allerd­ings nicht nach München fahren kann, kann sich anderen Aktio­nen, wie unser­er Demon­stra­tion in Berlin anschließen. Wir möcht­en unsere Sol­i­dar­ität mit den Ange­höri­gen der Ermorde­ten, den Opfern der Anschläge und allen Men­schen aus­drück­en, die von rechtem Ter­ror und behördlichem Ras­sis­mus bedro­ht und betrof­fen sind. Wir möcht­en zeigen, dass der NSU-Kom­plex für uns nicht abgeschlossen ist.

    Kein Schlussstrich! – NSU-Kom­plex aufk­lären und auflösen!
    Ras­sis­tis­chem Ter­ror gegen Geflüchtete und Migrant*innen ent­ge­gen­treten – Ras­sis­mus in Behör­den und Gesellschaft bekämpfen!
    Aufk­lärung der ras­sis­tis­chen Morde des NSU durch eine inter­na­tionale Unter­suchungs-kom­mis­sion und unter Ein­beziehung der Angehörigen!
    Ver­fas­sungss­chutz auflösen – V‑Leute abschaffen!
    Ein­rich­tung eines par­la­men­tarischen NSU-Unter­suchungsauss­chuss­es für Berlin!

Fahrt nach München. Kommt zur Demo nach Berlin. Ein entschlossenes Zeichen setzen!
Infor­ma­tio­nen zur Demon­stra­tion und Aktio­nen am Tag X find­et ihr für München: nsuprozess.net
Berlin & ander­swo: irgendwoindeutschland.org/nsu

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Antifaschismus jüdisches Leben & Antisemitismus Law & Order

Tag der politischen Gefangenen in Potsdam

Für den heuti­gen Son­ntag hat­ten Neon­azis aus dem Bran­den­burg­er Nord­west­en eine Kundge­bung vor dem Jus­tizzen­trum angemeldet. Ihr Plan war es, sich einen linken Kampf- und Gedenk­tag anzueignen. In dieser Form ein Novum. Rund 40 Neon­azis forderten hier unter anderem Frei­heit für die Holo­caustleugner­in Ursu­la Haver­beck. Weit­ere Beiträge gab es zu dem §130 (Volkver­het­zungspara­graphen) und dem Neon­azi Horst Mahler.
Bei dem Anmelder han­delt es sich offen­bar um Nick Zschirnt von den ‚Freie Kräfte Neu­rup­pin‘, der auch schon bei Pogi­da in Pots­dam mit­ge­laufen ist. Auf der Kundge­bung gesprochen haben der Anwalt der recht­ster­ror­is­tis­chen ‚Gruppe Fre­ital‘ Mar­tin Kohlmann sowie Zschirnt selb­st. Zur musikalis­chen Unter­malung wur­den Lieder von der Recht­srock­band Die Lunikoff Ver­schwörung gespielt. Der ein­schlägig bekan­nte Neon­azi und rechte Gewaltäter Dave Trick erk­lärte nach ein­er knap­pen Stunde die Ver­samm­lung für beendet.
Für uns ein Tag zum Kämpfen und Erin­nern, für die Nazis ein Tag mit einem lächer­lichen Ver­such in Pots­dam ein Zeichen zu set­zen. So demon­stri­erten auf ein­er linken Ver­anstal­tung rund 700 Per­so­n­en gegen Nazis und Knäste. Bei ein­er Ver­anstal­tung von Pots­dam beken­nt Farbe waren weit­ere 150 Nazigegner*innen. Einige Kandidat*innen für die Oberbürgermeister*innenwahl im Herb­st nutzten die Gele­gen­heit, um sich in Szene zu set­zen. Am Rande der Ver­anstal­tun­gen kam es zu über­flüs­si­gen Ver­haf­tun­gen von 6 linken Aktivist*innen.
Die Abreise der Nazis war eine Farce. So mussten 37 von ihnen mit Polizeigeleit durch den Park Sanssouci zum Bahn­hof Sanssouci gebracht wer­den. Hier­bei kam es zu bru­tal­en Über­grif­f­en seit­ens der Polizei. Da wur­den auch schon mal Fahrradfahrer_innen zu Boden geris­sen. Hier stellt sich uns die große Frage, wie es sein kann, dass die Stiftung Preußis­che Schlöss­er und Gärten Berlin-Bran­den­burg es nicht für nötig gehal­ten hat, einzu­greifen und von ihrem Haus­recht Gebrauch zu machen. Hier muss eine Aufk­lärung der Stiftung fol­gen, warum sie Neon­azis auf dem Gelände dulden!
Für die Zukun­ft merken wir uns: wenn wir früher auf­ste­hen, kann auch eine Anreise zur Farce wer­den. Ein riesiges Polizeiaufge­bot von 450 Beamt_innen, einem Hub­schrauber, 2 Wasser­w­er­fern (bei minus 3 °C) und eine Hun­destaffel wur­den für nötig erachtet. Nur so kon­nte offen­bar ein Spazier­gang der Faschos durch den Park gewährleis­tet werden.
Der Tag der poli­tis­chen Gefan­genen* bleibt unser! Nieder mit den Knästen! Für eine befre­ite Gesellschaft!
#pots­dambleibt­sta­bil #antifa­heißt­frühauf­ste­hen #dankean­tifa

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Antifaschismus Law & Order

Der 18.3. ist unser Tag!

An diesem Woch­enende wollen Nazis in Pots­dam eine Sol­i­dar­ität­skundge­bung für einen wegen anti­semi­tis­ch­er Belei­di­gun­gen verurteil­ten Neon­azi durch­führen. Das Datum, das sie sich dafür aus­ge­sucht haben, ist der 18. März, der Tag der poli­tis­chen Gefan­genen. Dies ist nur ein weit­er­er, wenn auch beson­ders dum­mer Ver­such von (Neo-)faschistInnen, sich Dat­en und Sym­bole link­er Bewe­gun­gen anzueignen.
1923 erk­lärte die Inter­na­tionale Rote Hil­fe (IRH) den 18. März zum „Inter­na­tionalen Tag der Hil­fe für die poli­tis­chen Gefan­genen“. Das Datum wurde in Erin­nerung an den Beginn der Paris­er Com­mune am 18. März 1871 gewählt. Die Paris­er Com­mune war ein Sig­nal des Auf­bruchs und der Hoff­nung für die Linke weltweit. Ent­standen während des Deutsch-Franzö­sis­chen Krieges verkör­perte sie einen Gege­nen­twurf zu Nation­al­is­mus und Chau­vin­is­mus. In der Erin­nerungskul­tur der Arbei­t­erIn­nen­be­we­gung stand dieses Datum für das Gedenken ein­er­seits an einen der ersten poli­tis­chen Erfolge der rev­o­lu­tionären Arbei­t­erIn­nen­be­we­gung und ander­er­seits an die Opfer, die die Nieder­schla­gung der Rev­o­lu­tion in Paris kostete. 25.000 Men­schen fie­len dem kon­ter­rev­o­lu­tionären Ter­ror unmit­tel­bar zum Opfer, weit­ere 3000 star­ben in den Knästen und 13700 wur­den zu meist lebenslänglichen Haft­strafen verurteilt. Nach der Nieder­schla­gung der rev­o­lu­tionären Kämpfe Anfang der 1920er Jahre saßen weltweit wieder viele Rev­o­lu­tionärIn­nen im Knast, mussten unter­tauchen und wur­den ver­fol­gt. Um die Kämpfe gegen diese Ver­fol­gung zu bün­deln führte die IRH den Tag der poli­tis­chen Gefan­genen ein. Er war ein Sym­bol ein­er inter­na­tionalen sol­i­darischen Emanzi­pa­tions­be­we­gung, die sich auch dem aufk­om­menden Faschis­mus ent­ge­gen­stellte. In den Rei­hen der Roten Hil­fe Deutsch­lands (RHD) engagierten sich viele Linke mit einem jüdis­chen Hin­ter­grund, viele jüdis­che JuristIn­nen und Intellek­tuelle unter­stützen die RHD.
Seit den 1990er Jahren bege­ht die Rote Hil­fe als linke strö­mungsüber­greifende Sol­i­dar­ität­sor­gan­i­sa­tion den 18. März wieder als Tag der poli­tis­chen Gefan­genen. An diesem Tag erin­nern wir an Men­schen, die wegen ihres Ein­tretens für eine Welt ohne Krieg, Aus­beu­tung und Ras­sis­mus in den Knästen sitzen. Wir stellen uns damit in die Tra­di­tion inter­na­tionaler Kämpfe um Emanzipation.
Das Vorhaben der Nazis ste­ht diesen Tra­di­tio­nen und damit der Idee des „Tages der poli­tis­chen Gefan­genen“ diame­tral ent­ge­gen. Als Rote Hil­fe Pots­dam rufen wir deshalb dazu auf, am 18. März die Nazikundge­bung vor dem Landgericht Pots­dam zu verhindern.

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(Anti-)Rassismus Arbeit & Soziales Flucht & Migration Law & Order Sonstiges

Geflüchtete haben ein Recht auf Leistungen!

Das Barn­imer Grund­sicherungsamt zahlt zahlre­ichen Geflüchteten sys­tem­a­tisch zu wenig Geld aus und macht mit Bargel­dauszahlung den Betrof­fe­nen das Leben schw­er. Men­schen im Kirchenasyl wer­den die Leis­tun­gen kom­plett gekürzt, die Betrof­fe­nen bleiben dadurch sog­ar ohne Krankenversicherung.
Kundge­bung, 27.3.2018, 17 Uhr
Eber­swalde, Friedrich-Ebert-Straße
direkt vor dem Grund­sicherungsamt (Paul-Wun­der­lich-Haus)
Offen­er Brief an den Barn­imer Lan­drat Bodo Ihrke
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Grund­sicherungsamt: L@s refugiad@s tienen el dere­cho a la ayu­da social!
La ofic­i­na de asis­ten­cia social (Grund­sicherungsamt) Barn­im, sis­tem­ati­ca­mente no paga el dinero sufi­ciente, y con pago en efec­ti­vo en vez de trans­fer­en­cia difi­cul­ta la vida de las per­sonas afec­tadas. A las per­sonas acogi­das por la igle­sia inclu­so se les recor­ta la ayu­da por com­ple­to, l@s afectad@s ya ni siquiera tienen seguro medico.
Man­i­festación: 27 de mar­zo 2018, 5 p.m.
Eber­swalde, Friedrich-Ebert-Straße
delante del Grund­sicherungsamt (Paul-Wun­der­lich-Haus)
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Grund­sicherungsamt: Qax­oo­tigu wax­ay xaq u leey­i­hi­in gar­gaar lacageed!
Sooshiyaal­ka Deg­ma­da Barn­im nidaam ahaan wax­ay qox­ooti badan siiyaan lacag aad u yar oo gacan­ta laga siiyo taas oo saa­mayn adag ku yee­lanaysa nolosha.
Dad­ka hela mag­a­l­galya­da kani­isa­da wax­aa laga jara dhamaan gar­gaar­ka ay xaqa u leey­i­hi­in, taasne dad ayay saa­maysay oo xata aan helin caymiska caafimaadka.
Kulan­ka 27.03.2018 saa­ca­da 17:00
Goob­ta Eber­swalde, Friedrich-Ebert-Straße.
Wax­ay toos uga soo hor­jee­da dhis­ma­ha sooshiyaalka.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Gender & Sexualität Law & Order

Demonstration „Frauen gegen Rassismus und Ungerechtigkeit“

Anlässlich des Inter­na­tionalen Frauen­t­ages demon­stri­erten am Sam­stag, den 10. März, rund 250 Men­schen durch die Cot­tbuser Innen­stadt. Das Net­zw­erk, welch­es zur Demon­stra­tion aufgerufen hat­te, machte in Rede­beiträ­gen und Sprechchören deut­lich, dass Ras­sis­mus in Cot­tbus und über­all ein Ende haben muss. Der bunte Protest wurde durch Über­griffe von Geg­n­ern der Demon­stra­tion über­schat­tet. In der Nacht von Son­ntag auf Mon­tag wurde der von der Organ­i­sa­tion Women in Exile genutzte Omin­bus auf dem Oberkirch­platz in Cot­tbus schw­er beschädigt.

Die Angriffe während und nach der Demon­stra­tion von Frauen und Geflüchteten zeigen erneut, wie hem­mungs­los in Cot­tbus gegen Ander­s­denk­ende vorge­gan­gen wird. Vor den Augen der Polizei und trotz erhöhter Polizei-Präsenz in Cot­tbus wurde die Demon­stra­tion von zahlre­ichen Vor­fällen über­schat­tet. „Für uns ist klar, dass die Zer­störung des Busses ein geziel­ter Angriff war. Genau die ras­sis­tis­chen und frauen­feindlichen Zustände in Cot­tbus, die von uns kri­tisiert wur­den, haben sich hier wieder ein­mal bestätigt. Wir lassen uns davon aber nicht ein­schüchtern und fordern die Politiker*innen der Stadt auf, endlich Posi­tion zu beziehen und einzu­greifen.“, so Eliz­a­beth Ngari von Women in Exile and Friends. Sie fährt fort: „Die anti­ras­sis­tis­che Arbeit im all­ge­meinen und ins­beson­dere für Frauen ist und bleibt notwendig!“

Die Demon­stra­tion führte von Sandow in die Cot­tbuser Innen­stadt. Am Blechen Car­ree fand eine Zwis­chenkundge­bung statt, bei der eine Demon­stran­tin noch ein­mal expliz­it über die Ras­sis­muser­fahrun­gen berichtete, die sie täglich in Cot­tbus machen muss: „Nicht einen Tag kann ich in Cot­tbus ungestört auf die Straße gehen. Wenn ich mich in der Straßen­bahn in mein­er Mut­ter­sprache unter­halte, fordern mich fremde Men­schen dazu auf, Deutsch zu sprechen. Das erlebe nicht nur ich so. Vie­len anderen Frauen in Cot­tbus erge­ht es ähnlich.“

Auf der Route zum Ort der Abschlusskundge­bung wurde die Demon­stra­tion in der Berlin­er Straße von einem Mann mit Blu­men­töpfen attack­iert. Nie­mand wurde getrof­fen. Der Vor­fall wurde der Polizei gemeldet und der Angreifer von Beamten gesichtet. Den­noch schrieb die Polizei im Nach­gang, dass es während der Ver­anstal­tung keine Vorkomm­nise gab. Nur wenige Stun­den später wurde der Begeg­nungs­bus, der dem Jugend­fördervere­in Chance e.V. gehört und mit dem einige Demon­stri­erende nach Cot­tbus gekom­men waren, beschädigt.

Der Bus kon­nte wegen eines tech­nis­chen Defek­ts zunächst nicht weit­er fahren und wurde an der Oberkirche abgestellt. Laut Aus­sagen eines Anwohn­ers wurde der Aus­puff des Busses bere­its am Abend nach der Demon­stra­tion mit Bauschaum verklebt. In der Nacht von Son­ntag auf Mon­tag wur­den dann die Scheiben eingeschla­gen – ver­mut­lich durch min­destens zwei Personen.

Auch Christoph Berndt, Vere­insvor­sitzen­der von Zukun­ft Heimat, zeigte sich pro­voka­tiv bei­der Abschlusskundge­bung auf dem Oberkirch­platz. Nach­dem die Protestieren­den laut­stark gefordert hat­ten, dass Berndt die Demon­stra­tion ver­lassen solle, wurde er von der Polizei des Ortes ver­wiesen. Er beobachtete diese von einem ent­fer­n­teren Punkt aus weiter.

Es zeigt sich, dass der Hass, der durch Zukun­ft Heimat und andere in die Stadt getra­gen wird, auch zu Gewalt wird. Was haben Men­schen gegen Frauen, die vor Gewalt hierher
geflo­hen sind? Warum sollen ger­ade sie wieder zu Opfern wer­den – im All­t­ag oder am Rande von Demon­stra­tio­nen? Wir wer­den diese Frauen weit­er unter­stützen, um sich zur Wehr zu set­zen gegen Gewalt und Unter­drück­ung – hier und über­all!“ so Luise Mey­er von Cot­tbus Nazfrei.

Der bis­lang geschätzte Schaden am Bus beläuft sich auf mehrere Tausend Euro. Um finanzielle Unter­stützung wird gebeten.

Spenden kön­nen auf fol­gen­des Kon­to über­wiesen werden:

Opfer­per­spek­tive e.V.

Bank für Sozialwirtschaft

IBAN: DE34100205000003813100

BIC: BFSWDE33BE

Betr­e­ff: Bus-Schaden Cot­tbus (bitte unbe­d­ingt angeben)

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration Gender & Sexualität Law & Order

Cottbus: Bus einer Initiative geflüchteter Frauen zerstört

INFORIOT – Anlässlich des inter­na­tionalen Frauen*kampftages fand am ver­gan­genen Sonnabend, den 10. März, eine anti­ras­sis­tis­che Frauen*demonstration in Cot­tbus mit etwa 250 Teil­nehmenden statt. Über­schat­tet wurde die Ver­anstal­tung durch einen mut­maßlich von Neon­azis verübten Anschlag auf den Bus von “Women in Exile”, eines Vere­ins geflüchteter Frauen, die zur Demon­stra­tion aufgerufen hatten.
Foto: Inforiot
Frauen* demon­stri­eren gegen Ras­sis­mus und Ungerechtigkeit
Neben Women in Exile wurde die Demon­stra­tion unter­stützt durch Cot­tbus Naz­ifrei! und der Opfer­per­spek­tive e.V. und richtete sich gegen den durch den neu-recht­en Vere­in „Zukun­ft Heimat“ geschürten Ras­sis­mus in der Stadt. Bei „Zukun­ft Heimat“ han­delt es sich um eine nach außen als heimatver­bun­den darstel­lende Ini­tia­tive, die jedoch mit Unter­stützung des Crowd­found­ing­pro­jek­ts „Ein Prozent“ eine völkisch-nation­al­is­tis­che und ras­sis­tis­che Kam­pagne in Cot­tbus aus­trägt. Teil dieser Kam­pagne sind Demon­stra­tio­nen, an denen in jüng­ster Ver­gan­gen­heit bis zu mehreren Tausend Men­schen aus dem ver­schieden­sten ras­sis­tis­chen und neon­azis­tis­chen Spek­tren aus der Region, aber auch über­re­gion­al teilnahmen.
Foto: Inforiot
Cot­tbusser Drohkulisse
Die Demon­stra­tion startete am Muskow­er Platz in Sandow, einem Ort­steil am Rande von Cot­tbus. In mit­ten ein­er Plat­ten­baukulisse trafen die Demonstrant*innen auf die Cot­tbuser Real­ität, denn im gesamten Ort­steil rangen asylfeindliche Parolen an den Wän­den und Stromkästen, die dort mut­maßlich nicht erst zur Demon­stra­tion ange­bracht wurden.
Foto: Ney Sommerfeld
Nach ein­er kurzen Auf­tak­trede bewegte sich die Demon­stra­tion in Rich­tung des Einkauf­szen­trums Blechen-Car­ré, eines der Haup­taus­tra­gung­sorte gewalt­tätiger Auseinan­der­set­zung in der Cot­tbusser Innen­stadt zwis­chen deutschen Jugendlichen und Geflüchteten. Dort wurde eine Zwis­chenkundge­bung abge­hal­ten. Am Rande der Kundge­bung echauffierten sich einige Anwohner*innen über das Demon­stra­tions­geschehen, schließlich sei das Aus­bleiben der Kund­schaft an den Demon­stra­tionsta­gen ein Ver­lust­geschäft für den Einzel­han­del. Andere Neon­azis, augen­schein­lich aus der Secu­ri­tygewerbe und dem Hooli­gan-Milieu schaut­en sich das Geschehen am Rande der Demon­stra­tion an, darunter auch der IB-Aktivist Mar­cus W. Laut Augen­zeu­gen­bericht­en flo­gen im späteren Ver­lauf der Demon­stra­tion Blu­men­töpfe auf den Aufzug.
Screenshot: Twitter
Vom Blechen-Car­ré aus ging es dann in die Innen­stadt zum Oberkirch­platz, wo die Demon­stra­tion mit ein­er Abschlusskundge­bung mit Rede­beiträ­gen, Live-Musik und Essen been­det wurde. Auch der Vor­sitzende von „Zukun­ft Heimat“, Christoph Berndt, ver­suchte in Mit­ten der Abschlusskundge­bung auf den Oberkirch­platz zu stören. Friedlich, aber bes­tim­mend wurde er von den Organisator*innen und den Demonstrant*innen von der Kundge­bung verwiesen.
Foto: Ney Sommerfeld
Bus von Aktivist*innnen zerstört
Wie im Nach­gang der Demon­stra­tion bekan­nt gewor­den ist, verübten mut­maßlich Neon­azis einen Angriff auf den Bus von Women in Exile. Wie die Lausitzer Rund­schau berichtet, blieb der Bus wegen eines Schadens an der Elek­trik zunächst am Sam­sta­gnach­mit­tag am Oberkirch­platz liegen. Abends soll dann Bauschaum in den Aus­puff geschüt­tet, später dann Scheiben eingeschla­gen wor­den sein. Das Fahrzeug ist kom­plett fahrun­tüchtig und musste am heuti­gen Mon­tag vom Oberkirch­platz abgeschleppt werden.
Foto: privat
Am kom­menden Sonnabend will „Zukun­ft Heimat“ erneut durch Cot­tbus demon­stri­eren. Von Gegen­protesten ist derzeit­ig nichts bekannt.
Weit­ere Bilder zur Demon­straion: hier.

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Antifaschismus Law & Order

Neonaziaufmarsch in Potsdam – No Way!

Am 18.03.2018 wird im preußis­chen Dis­ney­land Pots­dam eine Kundge­bung von Neon­azis stat­tfind­en. Wen über­rascht es? – Der Bau der Gar­nionkirche hat ja auch begonnen. Neon­azis aus Bran­den­burg haben angekündigt den Tag der poli­tis­chen Gefan­genen feiern zu wollen, um an ihre ras­sis­tis­chen Kamerad*innen – ein­schließlich Holocaustleugner*innen und Antisemiten*innen – zu erin­nern. Das wer­den wir nicht zulassen!
Ihre Kundge­bung soll gegen 14 Uhr vor dem Jus­tizzen­trum in der Jäger­allee stattfinden.
In Zeit­en, in denen nation­al­is­tis­che und recht­skon­ser­v­a­tive Ansicht­en der Groß­parteien immer mehr Zus­pruch find­en und die AfD im Bun­destag ohne Wider­spruch offen gegen „Nicht-Deutsche“ het­zt, ist es um so wichtiger sich Neon­azis entgegenzustellen.
Doch wer steckt dahinter?
Derzeit geschieht die Haup­tor­gan­i­sa­tion über die Face­book­seite „Tag des poli­tis­chen Gefan­genen“. Bis jet­zt haben sie bere­its mehrere Bilder und Videos gepostet. Darunter sind Forderun­gen wie die Frei­heit für die Holocaustleugner*in Ursu­la Haver­beck oder auch die Abschaf­fung des Volksver­het­zungspara­graphen §130. Aus Face­book lässt sich außer­dem schließen, dass die Kundge­bung sowohl von den soge­nan­nten „Freien Kräften“ aus dem west­lichen Bran­den­burg, als auch von anderen nation­al­is­tis­chen Seite bewor­ben wird. Erstere wer­den ver­mut­lich organ­isatorische Auf­gaben übernehmen.Doch auch die Pots­damer Neon­azis um „Freies Pots­dam“ herum bewer­ben diese Ver­anstal­tung. Das heißt, dass sich bei der Kundge­bung Neon­azis aus ganz Bran­den­burg & Berlin sam­meln wer­den und ihre Scheiße von sich lassen wollen.
Nazis in unser­er Stadt? Bildet Ban­den macht sie platt!
Es wird am 18.03.2018 mehrere Kundge­bun­gen und Demon­stra­tio­nen gegen das Neon­azi­aufge­bot geben. Wir kön­nen uns nicht darauf ver­lassen, dass schon irgendw­er die Kundge­bung ver­hin­dern wird. Dafür sind wir alle gemein­sam ver­ant­wortlich! Also geht auf die Straße! Seid mobil unter­wegs! Wir wer­den diese Kundge­bung zu ver­hin­dern wissen!
Achtet auf den Tick­er Pots­dam (#Tick­er­Pots­dam) und weit­ere Ankündigungen!
Kein Neon­azi­auf­marsch in dieser Stadt!
Aler­ta Antifaschista!

Inforiot