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Klima & Umwelt

Anti-Atom- Treck auch durch Potsdam

Näch­ste Woche jährt sich zum 30. Mal der leg­endäre Treck der Wendlen­der BäuerIn­nen zur größten Anti – Atom – Demo nach Hannover.

 

Zeit, gegenüber Atom­lob­by und Großin­dus­trie ein klares Zeichen zu set­zen: Schluss mit den Diskus­sio­nen und Aus­flücht­en: Ausstieg jetzt!

Tausende Men­schen wer­den sich in dieser Woche auf den Weg machen und auf unter­schiedlich­ste Art ihren Willen zum Aus­druck brin­gen, Atom­an­la­gen und die gesellschaftlichen Ver­hält­nisse, die sie bedin­gen still zulegen.

Ihr gemein­sames Ziel ist die Großde­mo in Berlin am Sam­stag, den 5. Sep­tem­ber 2009, die unter dem Mot­to: „Mal richtig abschal­ten – Atom­kraft nein Danke!“ steht.

 

Ein Teil des Trak­toren­trecks kommt vorher durch Potsdam!

 

Alle Atom­kraftwerke, unab­hängig von Bau­jahr, Betreiber_in oder Stan­dort, sind anfäl­lig für tech­nis­che oder men­schliche Fehler. Es gibt keine sicheren Atom­kraftwerke und auch keine geeigneten End­lager für den Atom­müll weltweit – das ist schon aus tech­nis­chen Grün­den unmöglich. Für die Konz­erne ste­ht ihr Prof­it­in­ter­esse im Vorder­grund, und sie nehmen hier­bei Aus­beu­tung und Zer­störung von Men­schen­leben und Umwelt bil­li­gend in Kauf.

Auch nach mehr als 30 Jahre Wider­stand gegen diese men­schen­ver­ach­t­ende Tech­nolo­gie gilt für uns, dass die Atom­kraft nicht ein Fehler im Sys­tem, son­dern Aus­druck ein­er auf rück­sicht­slose Prof­it­max­imierung basieren­den Gesellschafts- und Wirtschaft­sor­d­nung ist. 

Uns geht es nicht nur um die Kri­tik an den hin­länglich bekan­nten unver­ant­wortlichen Risiken der Atom­en­ergie für Men­sch und Umwelt, der Unmöglichkeit ein­er End­lagerung des Atom­mülls, der mil­itärischen Nutzung der Atom­en­ergie, den Aus­bau der Uranan­re­icherung, den ökol­o­gis­chen Katas­tro­phen des Uran­ab­baus oder den vie­len ständig stat­tfind­en­den Atomtransporten.

Uns geht es auch um die Kri­tik ein­er Ökonomie, die den Prof­it für Wenige über die Bedürfnisse und das Wohlbefind­en der Men­schen stellt.

 

Auf dem Weg nach Berlin kommt der Anti- Atom- Treck durch Potsdam!!!

Am Fre­itag, den 4. Sep­tem­ber 2009 erwarten wir rund 40 Treck­er und viele andere Fahrzeuge in der Stadt.

Gemein­sam organ­isieren wir eine Kundge­bung auf dem Luisen­platz und wollen zusam­men mit vie­len Atom­kraft­geg­ner­In­nen auch in Pots­dam für die sofor­tige Stil­l­le­gung aller Atom­an­la­gen und andere ökonomis­che Bedin­gun­gen demonstrieren!

 

Das Antikap­i­tal­is­tis­che Bünd­nis Pots­dam und der Organ­i­sa­tion­skreis des Anti- Atom- Trecks rufen alle Men­schen der Region auf, sol­i­darisch den Treck zu begrüßen, damit gegenüber Atom­lob­by und Großin­dus­trie ein deut­lich­es Zeichen zu set­zen und am Sam­stag in Berlin gemein­sam mit Zehn­tausenden Men­schen auf die Strasse zu gehen!

 

 

Ter­min und Ort:

 

Fre­itag, den 4. Sep­tem­ber 2009, 13.00 – 14.30 Uhr

Luisen­platz Potsdam

 

Ablauf:

Emp­fang der Treck­er­pa­rade, Rede­beiträge, Vokü, Musik, Infos

 

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Arbeit & Soziales

Templiner Jugendinitiative wirbt für zweites Demokratiefest

Tem­plin — Gestern hat die Tem­plin­er Jugen­dini­tia­tive den Mark­t­tag genutzt, um für das am 12. Sep­tem­ber stat­tfind­ende zweite Demokratiefest zu wer­ben. Begleit­et wur­den die jun­gen Leute beim Kleben der Plakate von ein­er Trom­mel­gruppe. Außer­dem wur­den Fly­er verteilt.

Mot­to gefunden

Lange haben die Ini­tia­toren nach einem neuen Mot­to für das diesjährige Demokratiefest gesucht, haben sog­ar einen Wet­tbe­werb aus­geschrieben, um dann doch alles beim Alten zu belassen: Unter dem Mot­to „Demokratie stärken – Recht­sex­trem­is­mus abwehren“ soll am Sam­stag, den 12. Sep­tem­ber von 13:00 bis 18:00 Uhr der Mark­t­platz der Stadt Tem­plin zu einem bun­ten Fest­platz werden.

Gäste geladen

In diesem Jahr ste­ht vor allem die poli­tis­che Diskus­sion zu den The­men Recht­sex­trem­is­mus und Gewalt im Mit­telpunkt. Dazu find­en zwei Podi­ums­diskus­sio­nen, jew­eils um 14:00 und 16:00 Uhr, statt. Erwartet wer­den die Bun­destagsab­ge­ord­nete von Bündnis90/die Grü­nen Cor­nelia Behm, der Experte für Anti­semitismus und recht­sex­treme Jugend­kul­tur Dr. Rein­er Erb und der Jour­nal­ist Toralf Staud. Alle wer­den sich den Fra­gen der Mod­er­a­torin Car­la Kni­est­edt stellen. Anschließend wer­den die Gäste den Besuch­ern des Demokratiefestes in ein­er Chill-Out-Lounge am Rande des Mark­t­platzes für weit­ere Fra­gen zur Ver­fü­gung stehen.

Rah­men­pro­gramm geplant

Für Unter­hal­tung sor­gen unter anderem die Line-Dance-Gruppe der Tem­plin­er Kita Egelp­fuhl­frösche und die Bands Jazz­i­ca, Conex­ión Musi­cale und Coala on Caf­feine. Für die Kleinen gibt es eine Hüpf­burg, Kinder­schminken, Straßen­fußball und weit­ere Spiele. Auch für das leib­liche Wohl wird gesorgt.

Rah­men­pro­gramm ungeplant

Man darf ges­pan­nt sein, ob sich auch in diesem Jahr die „Auton­a­men Nation­al­is­ten“ wieder auf dem Mark­t­platz bre­it machen wollen. Im let­zen Jahr präsen­tierten sie sich als „Hate­core War­riors Uck­er­mark“ und marschierten als Begleitung des NPD Kan­di­dat­en zur Kreistagswahl, Ste­fan Schulz, auf den Mark­t­platz auf. Nach kurz­er Zeit und Durch­brechung des Alko­holver­botes wur­den sie allerd­ings von dort durch die Polizei ver­trieben. In diesem Jahr müsste dann als Bun­destagskan­di­dat der Biesen­thaler Recht­sex­trem­ist Mike Sandow auflaufen.

Mythen­bil­dung

In ihrer Presseerk­lärung schreiben die Ini­tia­toren um Patrick Tel­lig­mann: „Tem­plin­er Jugendliche haben sich 2008 zur Tem­plin­er Jugen­dini­tia­tive zusam­men geschlossen, nach dem in ihrer Stadt ein Mit­bürg­er von Ange­höri­gen der recht­sex­tremen Szene ermordet wurde.“ Weit­er heißt es: „Geschockt von der Tat und irri­tiert von der ein­seit­i­gen Berichter­stat­tung der Medi­en, beschlossen die Jugendlichen aktiv zu werden.“

Fakt ist, dass der Bürg­er­meis­ter von Tem­plin kurz nach dem Mord noch behauptete, es gäbe dort keine rechte Szene und sich daraufhin mas­siv­er Kri­tik seit­ens Jus­tiz, Polizei und Poli­tik trans­portiert durch die Medi­en aus­ge­set­zt sah. Es gab eine Vielzahl von Gewalt­tat­en gezielt gegen Linke und Punks, die bis heute noch nicht alle juris­tisch abgeschlossen sind. Wer hier von ein­seit­iger Berichter­stat­tung spricht, ver­dreht Ursache und Wirkung.

Im zurück­liegen­den Jahr haben Stad­trat und Bürg­er­meis­ter eine Rei­he von Maß­nah­men im Bere­ich der Jugen­dar­beit, der Fort­bil­dung, der Analyse der Sit­u­a­tion in die Wege geleit­et, um dieser Sit­u­a­tion Herr zu wer­den. Es gibt die Jugen­dini­tia­tive. Es gibt kirch­liche Jugen­dar­beit mit einem Recht­sex­trem­is­ten. Vieles ist da bess­er gewor­den. Wohlge­merkt, nach dem Mord! Nicht von unge­fähr schrieb die taz „Erfolg gegen rechts in Tem­plin“. „Erfolge“ wäre richtiger gewe­sen. Auf der anderen Seite: Es gibt weit­er­hin die Repres­sion­sstrate­gie der Polizei gegen die Ange­höri­gen der recht­en Szene in Tem­plin. Diese Entschei­dung basiert auf ein­er Gefahre­n­analyse. Gegenrede.info titelte im let­zten Jahr: „Per­le der Uck­er­mark mit braunen Fleck­en“. Gegenrede.info kön­nte das heute noch genau­so titeln. Nur die braunen Fleck­en leucht­en nicht mehr so.

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Antifaschismus Law & Order

NPD erneut in Joachimsthal — Mahnwache mit 70 Nazis am vergangenen Freitag

Infori­ot — Erneut gerät das kleine Örtchen Joachim­sthal im Barn­im in den Fokus von Nazis.

 

Am Fre­itagabend hat­te der Lan­desver­band der NPD zur Mah­nwache “Keine Gnade für die Täter! – Gebor­gen­heit statt Angst” “aufgerufen. Der Gegen­protest ließ nicht lange auf sich warten.

 

Etwa 70 Nazis von ver­schiede­nen Bran­den­burg­er NPD-Kreisver­bän­den, Kam­er­ad­schaften wie der „Kam­er­ad­schaft MärkischOder Barn­im“ (KMOB) sowie der Berlin­er Front­bann 24, gegen die derzeit ein Ver­botsver­fahren läuft , kamen zur Mah­nwache. Wie immer tumelte auch auch DVU Funk­tionär Klaus Mann samt Fam­i­lie unter den Teilnehmenden.

 

Nur wenige Meter von ihnen ent­fer­nt, sam­melte sich der Gegen­protest. Unter dem Mot­to „Deine Stimme gegen Nazis“ rief ein Bünd­nis aus evan­ge­lis­ch­er Kirche, das Jugend­pro­jekt „Bands auf fes­ten Füßen“ (kurz: BAFF), die linksju­gend [´sol­id] sowie die Jun­gen Sozialdemokrat­en (Jusos) um 18 Uhr zu ein­er Kundge­bung samt Konz­ert auf den Kirch­platz. Der laut­starke Protest sorgte für einen frühzeit­i­gen Abbruch der Mah­nwache der NPD.

 

Als Anlass für die Mah­nwache diente der NPD die Aus­set­zung der polizeilichen Tag und Nacht Bewachung des Sex­u­al­straftäters Wern­er K., der seit ver­gan­genem Jahr in Joachim­sthal lebt. Seit Wern­er K. nach sein­er Haf­tent­las­sung in Joachismthal lebt, gibt es immer wieder Proteste von Anwohner_innen.

Die NPD benutzt nun die Äng­ste der Bürger_innen und inti­gri­ert sie fest in ihre „Wahlkamp­fak­tiv­itäten“.

 

Bere­its im ver­gan­genen Jahr ver­suchte die NPD mit ihrer Parole „Todesstrafe für Kinder­schän­der“ und ihrem selb­ster­nan­nten Pro­gramm „Sicher­heit, Recht und Ord­nung“ Wahlkampf zu machen. Im Juni 2008 marschierten etwa 70 Nazis durch den kleinen Ort. Damals protestierten 150 Men­schen gegen die Nazis. Im Okto­ber skandierten sie u.a. Parolen wie „Ein Stock, ein Stein, schlagt Wern­er K. den Schädel ein!”.

Nicht weniger ein­deutig rief Klaus Beier (Lan­deschef der Bran­den­burg­er NPD) am Fre­itagabend dazu auf, die soge­nan­nten Kinder­schän­der in “Arbeit­slager” zu stecken.

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Antifaschismus

Deine Stimme gegen Nazis — in Joachismthal und überall

Die NPD will am Fre­itag den 28.08. in Joachim­sthal Mah­nwachen gegen den verurteil­ten Verge­waltiger Wern­er K. der nun ohne polizeiliche Bewachung in der Kle­in­stadt lebt abhal­ten. Sie fordert „Todesstrafe für Kinder­schän­der“ und will mit diesem The­ma Wäh­ler­stim­men fis­chen um aus ihrer finanziellen Krise herauszukommen.

Wir rufen alle Joachim­stha­lerin­nen und Joachim­sthaler und alle Men­schen in der Umge­bung dazu auf am Fre­itag in Joachim­sthal ein Zeichen gegen alte und neue Nazis zu set­zen. Joachim­sthal darf nicht wie im let­zten Jahr zu einem Tre­ff­punkt von Neon­azis wer­den, die scham­los die Äng­ste und Befürch­tun­gen in der Stadt aus­nutzen und für eigene Wahlkampf­pro­pa­gan­da nutzen.

Ger­ade die in der Ver­gan­gen­heit schon öfter gefun­de­nen kinder­pornografis­chen Dateien in den Büros von NPD Abge­ord­neten in Sach­sen, zeigen umso mehr dass Nazis auf keinen Fall eine Lösung für das Prob­lem sind. Ihnen geht es nur darum ihre men­schen­ver­ach­t­ende, ras­sis­tis­che und anti­semi­tis­che Ide­olo­gie unter die Men­schen zu brin­gen. Das muss ver­hin­dert wer­den! Ein Bünd­nis aus der örtlichen evan­ge­lis­chen Kirche, des Jugend­pro­jek­tes BAFF, der linksju­gend [‘sol­id] und der Jusos ruft zu einem Konz­ert und Gegenkundge­bung am gle­ichen Tag ab 18Uhr vor der Kirche auf (nur wenige Meter von der NPD Mah­nwache ent­fer­nt) um dort die Nazis offen­siv zu stören und ihnen zu zeigen dass sie in Joachim­sthal und über­all nicht willkom­men sind.

Deshalb kommt alle am 28.08.09 zur Kirche nach Joachim­sthal um 18Uhr und lasst uns gemein­sam den Nazis offen­siv ent­ge­gen­treten! Gemein­sam gegen alte und neue Nazis!!!

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Sonstiges

Mittendrin feiert 16. Geburtstag

Der Strafvol­lzug rückt näher!

Das Urteil: 16 Jahre Knast.
Abzuleis­ten in der JVA Mit­ten­Drin — Schinkel­straße 15a in 16816 Neuruppin.

Aber nicht trau­rig sein: denn es spielt ja Gefäng­nisor­ch­ester beste­hend aus:

Hol­ger Burn­er — polit.HipHop

Square Exten­sion - Elec­tro

Bang Johansen — Punk

Frost­brand- Met­al

Stake­out — Rock/Ska

Wie all­ge­mein üblich erhebt die Ver­wal­tung ein Gebühr von 5 Euro.

Sam­stag, 29. August 2009. Haf­tantritt ist pünk­tlich 18 Uhr.

Zudem gibt es eine Feuer­show, einen “Aus­bruchsver­such” und weit­ere
kleinere Belus­ti­gun­gen.

Poten­zielle Gefan­gene kön­nen auch auf unsere Home­page gehen, eine Mail schreiben oder den/die Beamten
ihres/seines Ver­trauens zu Rate ziehen.

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Antifaschismus

Neonazis bedrohen Journalisten

Bevor der Wahlkampf zu Bun­destags- und Bran­den­burg­er Land­tagswahlen auf Touren kommt, wollen Recht­sex­treme offen­bar ihnen kri­tisch gesonnene Stim­men zum Ver­s­tum­men bringen.

Der Brüs­sow­er Jour­nal­ist Peter Huth wurde am Dien­stag, dem 18. August in Löck­nitz (Uck­er­mark, Meck­len­burg-Vor­pom­mern) vom dor­ti­gen NPD-Gemein­de­v­ertreter Dirk B. der Schilderung des Opfers zufolge mas­siv bedro­ht. Gezielt stellte sich B. in Begleitung eines weit­eren Mannes dem Jour­nal­is­ten in den Weg, gestikulierte aggres­siv und beze­ich­nete ihn als »Juden­sau«. Außer­dem dro­hte der NPDler: »Wir wis­sen genau, wo du wohnst.«

Schon bei ein­er früheren Begeg­nung hat­te B. über Huths Berichter­stat­tung geschimpft: »Ihr seid doch so ein Juden­haufen. Ihr kön­nt doch noch nicht ein­mal eine vernün­ftige Berichter­stat­tung machen.« Huth hat­te zuvor einen Artikel über die polen­feindliche Het­ze von B. veröffentlicht.

Die Opfer­per­spek­tive kooperiert mit Peter Huth seit ger­aumer Zeit und schätzt dessen kom­pe­tente Berichter­stat­tung auf der Home­page gegenrede.info über Recht­sex­trem­is­mus in der Uck­er­mark. Christoph Schulze, Mitar­beit­er der Opfer­per­spek­tive, kom­men­tiert den Vor­fall: »Es ist empörend, wie frech und selb­st­be­wusst hiesige Neon­azis kri­tis­che Berichter­stat­tung ver­hin­dern wollen. Das darf die demokratis­che Öffentlichkeit nicht hin­nehmen. Diese
Ein­schüchterungsver­suche müssen vehe­ment zurück­gewiesen werden.«

Eine Anzeige wegen Nöti­gung und Belei­di­gung wurde inzwis­chen bei der Polizei gestellt.

Weit­ere Details zum Vor­fall hier.

Erst im April wurde im nahen Tem­plin ein weit­er­er Jour­nal­ist als »Aus­län­der« beschimpft und ange­grif­f­en (siehe hier).

Die Opfer­per­spek­tive betreut seit 1998 im Land Bran­den­burg Betrof­fene von recht­sex­tremer und ras­sis­tis­ch­er Gewalt.

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Antifaschismus

NPDler bedroht Brüssower Journalisten

Brüs­sow (ipr) Am Dien­stag let­zter Woche hat ein Löck­nitzer Recht­sex­trem­ist den gegenrede.info Mitar­beit­er Peter Huth im uck­er­märkischen Brüs­sow an der Haupt­straße den Weg versper­rt und ihm wegen sein­er jour­nal­is­tis­chen Arbeit Prügel angedroht.

Zur Mit­tagszeit stellte sich der glatzköp­fige Löck­nitzer (Meck­len­burg-Vor­pom­mern) mit ein­er Bier­flasche in der Hand dem Jour­nal­is­ten in den Weg. “Na du Juden­sau, war wohl nichts los gestern in Brüs­sow.”, spielte er laut Peter Huth auf den am Vor­abend miss­lun­gen Heß-Gedenk-Flash­mob an. “Hättest mal nach Löck­nitz kom­men sollen. Da gab es eine Feier.” Danach soll er ihn mit Worten wie Dreck­sack beschimpft und erneut als Juden­sau beze­ich­net haben. “Er wirk­te total aggres­siv und trotz­dem kon­trol­liert.”, beschreibt Peter Huth den Angreifer. “Sein Gesicht hat­te er ganz nah an mich herange­führt, um nicht laut reden zu müssen. Auf der anderen Straßen­seite habe ein zweit­er Mann gewartet.”

Peter Huth beschreibt die Sit­u­a­tion als eine ver­suchte Demü­ti­gung und Pro­voka­tion, die darauf abzielte, ihn zum Zuschla­gen zu bewe­gen. Als das nicht fruchtete, dro­hte ihm der etwa 40-jährige Nazi mehrfach Prügel an, wenn er ihn noch ein­mal durch den Dreck ziehe. Der Satz, “Wir wis­sen genau, wo du wohnst”, durfte dabei natür­lich auch nicht fehlen.

Jour­nal­is­tis­che Arbeit als Ursache

Obwohl der Kahlkopf auf den Heß-Flash­mob anspielte, hat für Peter Huth die Bedro­hung eine andere Ursache. Auf ein­er NPD Wahlkampfver­anstal­tung in Löck­nitz am 23. Mai war er diesem Mann schon ein­mal begeg­net. Im Rah­men der Kom­mu­nal­wahlen in Meck­len­burg-Vor­pom­mern war er für die ZDF Sendung “Reporter” unter­wegs und hat­te dort ver­sucht, genau diesen Kahlmann zu inter­viewen. Peter Huth wollte von ihm wis­sen, wie es zusam­men geht, dass er in Löck­nitz gegen pol­nis­che Bürg­er het­zt und in Brüs­sow bei pol­nis­chen Bürg­ern sein Geld ver­di­ent. Der NPD Mann hat­te damals keine rechte Antwort gefun­den und sich wohl ziem­lich geärg­ert. Als er dann doch ein­mal den Mund auf­machte, kam nur anti­semi­tis­ches Gelaber her­aus: “Ihr seid doch so ein Juden­haufen. Ihr kön­nt doch, ihr kön­nt doch noch nicht ein­mal eine vernün­ftige Berichter­stat­tung machen.”

NPD het­zt

Für Peter Huth wurde let­zten Dien­stag fort­ge­set­zt, was von Mike Sandow auf der Web­site der NPD Barn­im-Uck­er­mark am 16. August begonnen wurde (mehr). Auch hier wurde ver­sucht, Angst zu schüren. In einem Artikel wurde ihm mit ein­er Anspielung auf seinen Wohnort gedro­ht, wir wis­sen, wo du wohnst: “Natür­lich reagierte ein (…) nun­mehr aus Steuerver­schwen­dung gut­bezahlter ‘Recherchejour­nal­ist gegen RECHTS’, aus einem Uck­er­märk­er Ham­mel­stall, man­gels weit­er­er Infor­ma­tio­nen sofort, (…).”

Für Peter Huth war das Aufeinan­dertr­e­f­fen mit dem Löck­nitzer trotz­dem rein­er Zufall. Der Kahlmann habe genau wie der zweite Mann Arbeit­sklei­dung getra­gen. Nach Recherchen von gegenrede.info ver­legten der Löck­nitzer Recht­sex­trem­ist und sein Brüs­sow­er Part­ner, bei­de sind von Beruf Fliesen­leger, an diesem Tag einen Estrich im Innen­hof des Haus­es, das sich schräg gegenüber des Tatortes befindet.

Peter Huth hat mit­tler­weile einen Strafantrag wegen Belei­di­gung und Nöti­gung gestellt. Auch wenn er nicht glaubt, dass es zur Anklage kommt: “Die Straße war bis auf uns drei Män­ner men­schen­leer. Das heißt, immer zwei zu eins gegen mich.” Für ihn ist der Strafantrag ein Sig­nal an die Recht­sex­trem­is­ten, dass er sich bei sein­er Arbeit nicht ein­schüchtern lassen wird.

Nach­trag

Auf Nach­frage bei der Press­es­telle der Polizei in Anklam wurde dort die Behaup­tung des Fliesen leg­en­den NPD Mannes aus Löck­nitz nicht bestätigt, dass es am 17. August dort eine Heß-Gedenk­feier gegeben habe.

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Antifaschismus

Fight.Back Nr. 4 erschienen

Fight.Back ist ein Fach­blatt für die antifaschis­tis­che Prax­is. Sie liefert auf Grund­lage ein­er gewis­senhaften Recherche und Analyse einen detail­lierten Überblick über große Teile der Berlin­er und Bran­den­burg­er Neon­aziszene, deren Entwick­lun­gen, Strate­gien, Struk­turen und Akteure und deren “Grauzone”-Ränder.

Das Wis­sen um die Ide­olo­gie der Neon­azis ist Grund­vo­raus­set­zung des antifaschis­tis­chen Wider­stands. Die Ken­nt­nis ihrer Akteure, ihrer Organ­i­sa­tio­nen und ihrer Infra­struk­tur bietet darüber hin­aus konkrete Ansatzpunk­te der aktiv­en Bekämp­fung. Dazu will die Fight.Back einen Beitrag leisten.

Sie richtet sich an alle, die sich mit den Erschei­n­ungs­for­men der extremen Recht­en in Berlin und Bran­den­burg im Bil­dungs­bere­ich, wis­senschaftlich, jour­nal­is­tisch und aktion­is­tisch auseinandersetzen.

Seit 2001 erscheint die Fight.Back unregelmäßig etwa alle drei Jahre und wird von einem Redak­tion­skollek­tiv unab­hängiger Berlin­er und Bran­den­burg­er Antifa­grup­pen herausgegeben.

Als Print-Aus­gabe bekommt ihr die Zeitschrift kosten­los in jedem gut sortierten linken Buch- und Info­laden und an anderen ein­schlägi­gen Orten. Da sie trotz hoher Auflage meist schnell ver­grif­f­en ist, stellen wir hier alle Aus­gaben als PDF-Down­load zur Verfügung.

74 Seit­en, A4
Erschei­n­ungs­da­tum: Juni 2009 | PDF (5.1Mb)

The­men: NPD-Berlin, Heimat­treue Deutsche Jugend, Nation­al­sozial­is­tis­che Par­al­lel­wel­ten, Kam­er­ad­schaft Tor nach dem Ver­bot, Kam­er­ad­schaft Spreewacht, Neon­azi-Loca­tions, Burschen­schaften, Frauen in der Neon­aziszene, Aussteiger, Knast und Jus­tiz, Neon­azis vor Gericht, Erleb­niswelt Web 2.0, Inter­view mit Antifas, Neukölln, Berlin-Süd­west, Licht­en­berg, Pankow, Trep­tow-Köpenick, Anti-Moschee­be­we­gung Hein­ers­dorf, Pots­dam, Schöne­iche, Tel­tow-Fläming, Oranien­burg, Königs Wusterhausen.

 

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Antifaschismus

NPD schwächelt im Südwesten der Uckermark und verschweigt es

Pin­now (ipr) Für die Bran­den­bur­gis­chen Land­tagswahlen am 27. Sep­tem­ber 2009 ist es der NPD nicht gelun­gen, Direk­tkan­di­dat­en für alle drei uck­er­märkischen Wahlkreise zu benen­nen. Das ste­ht im Gegen­satz zu den Online-Jubelgesän­gen der NPD Barn­im-Uck­er­mark (BUM): “Alle Wahlkreise in Uck­er­mark und Barn­im besetzt”.

Die Schweigerin aus dem Uck­er­märkischen Kreistag, die 73jährige Irm­gard Hack, ist von den Uck­er­märkischen NPD-Granden dazu auserko­ren wor­den, im Wahlkreis 12 — das sind die Stadt Schwedt, die Ämter Gartz und Oder-Welse — gegen sieben Bewer­berIn­nen die Kas­tanien aus dem Feuer zu holen. Der NPD-Lan­desvor­sitzende Klaus Beier ver­sucht sich im Wahlkreis 11, der die Städte Pren­zlau und Anger­münde, die Gemein­den Nord­wes­t­uck­er­mark und Uck­er­land sowie die Ämter Gram­zow, Brüs­sow und Ger­swalde umfasst. Diesen Wahlkreis wird er sich aus­ge­sucht haben, weil dort unter den acht Gegenkan­di­datIn­nen auch der Bran­den­bur­gis­che Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck zu find­en ist.

Die Kun­st, nicht bis drei zu zählen

Der dritte Wahlkreis mit uck­er­märkisch­er Beteili­gung ist der Wahlkreis 10. Zu ihm gehören die Städte Tem­plin und Lychen, die Gemeinde Boitzen­burg­er Land und Teile des Nach­barkreis­es Ober­hav­el. Den scheint der Wurzeldeutsche und NPD-Bun­destagskan­di­dat Mike Sandow nicht auf dem Plan gehabt zu haben, als er seinen Kam­er­aden über die Begeis­terung der Bevölkerung vorschwärmte, Unter­stützung­sun­ter­schriften für die NPD zu leis­ten. Möglicher­weise hat der im Barn­im lebende Mike Sandow Schwierigkeit­en mit der Geografie. Das würde auch Erk­lären, warum er die Frage nach den geschichtlich gewach­se­nen Regio­nen und Kul­turkreisen der Deutschen im Online-Forum der Stadt Biesen­thal über Tage hin­weg nicht beant­wortet hat und dann im “Nationalen Net­z­tage­buch” Zen­sur vorschob, anstatt sie ein­fach dort zu beant­worten (mehr). Wäre dem nicht so, würde er ja seine Kam­er­aden verarschen.

Während bei den Kreistagswahlen noch ein NPD-Kan­di­dat im Tem­plin­er Wahlkreis auf dem Wahlzettel stand, kon­nte oder wollte die NPD dies­mal dort keinen Direk­tkan­di­dat­en benen­nen. Der Kutsch­er aus Pren­zlau, Ste­fan Schulz, scheint wohl nicht mehr das Ver­trauen sein­er Kam­er­aden zu besitzen, und der Auf­bau eines Orts­bere­ich­es Tem­plin scheint auch noch nicht in greif­bare Nähe gerückt zu sein.

In allen drei Wahlkreisen hat­ten in der let­zten Woche die Kreiswahlauss­chüsse getagt und über die Zulas­sung der Vorschläge zur Land­tagswahl berat­en. Alle ein­gere­icht­en Vorschläge wur­den – da frist­gemäß und ohne Män­gel ein­gere­icht – zugelassen.

Wahlkreis 10

Lothar Kli­esch (SPD), Himmelpfort/Fürstenberg
Torsten Krause (Die Linke), Lychen
Hen­ryk Wich­mann (CDU), Lychen
Johannes Pogo­da (FDP), Oranien­burg
Regine Kik (Grüne/B90), Tem­plin
Olaf Dis­ch­er (Freie Wäh­ler), Himmelpfort

Wahlkreis 11

Matthias Platzeck (SPD), Pots­dam
Irene Wolff-Molor­ci­uc, (Die Linke), Pas­sow
Alard von Arn­im (CDU), Ger­swalde
Andreas Büt­tner (FDP), Tem­plin
Robert Schindler (Grüne/ B90), Kerkow
Man­fred Ehlert (Freie Wäh­ler), Eber­swalde
Her­bert Schmidt (50 Plus), Schwedt
Klaus Beier (NPD), Reichen­walde
Kay-Christo­pher Wagenitz (Einzel­be­wer­ber), Ketzi

Wahlkreis 12

Mike Bischoff (SPD), Schwedt
Nadine Heck­endorn (Die Linke), Schwedt
Wolf­gang Ban­ditt (CDU), Gartz
Gerd Regler (FDP), Berk­holz-Meyen­burg
Chris­tiane Weitzel (Grüne/B90), Schwedt
Rolf Zim­mer­mann (Freie Wäh­ler), Eber­swalde
Wil­fried Voß (50Plus), Schwedt
Irm­gard Hack (NPD), Uckerland

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

05.09.09: Kein Platz in Neuruppin für Neonazis

Neu­rup­pin — Die Neon­azis wollen erneut durch Neu­rup­pin marschieren. Auch dies­mal unter dem Vor­wand des Antikriegstages, an dem sich der Beginn des von den Nazis ent­fes­sel­ten 2. Weltkrieges zum 70. Mal jährt. Das ist der Gipfel der Heuchelei!

Obwohl die Neon­azis 2007 angesichts der ein­drucksvollen antifaschis­tis­chen Demon­stra­tion von 1.000 Demokratin­nen und Demokrat­en in Neu­rup­pin unterge­gan­gen sind, wollen sie am 05.09.09. erneut ver­suchen, die Straßen der Stadt zu ihrer Kulisse zu machen.

Das wer­den wir nicht hin­nehmen! Zeigen wir den Neon­azis, dass sie nicht erwün­scht sind! Neu­rup­pin ist bunt, weltof­fen und tol­er­ant. Diese Stadt ist keine Bühne für men­schen­ver­ach­t­ende Parolen!

Wir rufen alle Men­schen in Neu­rup­pin und Umge­bung auf, am Sonnabend, dem 05.09.09, Gesicht zu zeigen. Kom­men Sie ab 10 Uhr zu den vie­len bun­ten Ver­anstal­tun­gen in der Stadt! Demon­stri­eren wir gemein­sam, entschlossen und phan­tasievoll: Neu­rup­pin bleibt bunt! Frieden ist niemals braun!

Erstun­terze­ich­ner­in­nen / Erstun­terze­ich­n­er:
Aktions­bünd­nis „Neu­rup­pin, bleibt bunt“, Esta Rup­pin e.V., ASB Neu­rup­pin, JWP Mit­ten­Drin e.V., Die Innen­stadt-Händler Neu­rup­pin, Café Hin­ter­hof, Fontanes­tadt Neu­rup­pin / Der Bürg­er­meis­ter, Mod­e­haus bruns, “Dör­fer bleiben bunt” / Gemeinde Fehrbellin, Arbeit­er­wohlfahrt Ost­prig­nitz-Rup­pin, Hoff­nungstaler Anstal­ten Lobe­tal / Wohn­stät­ten Dreibrück, Vere­in ländlich­es Kuh­horst e.V., PeHa GmbH, Rup­pin­er Pflege­di­enst GmbH, Eve­lyn Tomaske-Fel­len­berg (Gemein­de­päd­a­gogin Ev. Gesamtkirchenge­meinde Rup­pin), com­statt e.V. / Werk­statt für neue Medi­en, Rup­pin­er Inge­nieurge­sellschaft mbH

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