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Wahlkampfabschluss der DVU: Gegen “Sozioten”, 68er – und Nazis

Trotz großspuriger Ankündi­gun­gen und strahlen­dem Son­nen­schein beteiligten sich nur rund 60 Per­so­n­en an der Wahlkamp­fab­schlusskundge­bung der DVU in Pots­dam. Für die Höhep­unk­te des Tages sorgten die zahlre­ichen Gegendemonstranten.

Unweit des Parkes Sanssouci am his­torischen Luisen­platz in Pots­dam hat die DVU am 20. Sep­tem­ber 2009 ihre Wahlkampf­tour durch ver­schiedene Bran­den­burg­er Städte been­det. Unzäh­lige Polizeikräfte hat­ten bere­its am Vor­mit­tag ein großes Car­ré, für die laut einem Polizeis­prech­er erwarteten 150 Teil­nehmer der DVU, auf dem Platz mit Absper­r­git­tern errichtet. Als dann um kurz vor 13:00 Uhr die ersten Anhänger der extrem recht­en Partei den Kundge­bung­sort erre­icht­en, blick­ten sie auf ein riesiges Trans­par­ent mit der Auf­schrift „Nazis? Nein Danke“, das direkt und wei­thin sicht­bar am kleinen Bran­den­burg­er Tor hing. Des Weit­eren tru­gen in Sicht- und Hör­weite mehrere Hun­dert Men­schen mit Trom­meln und Trillerpfeifen sowie durch lautes Rufen ihren Unmut gegenüber der DVU den gesamten Nach­mit­tag auf die Straße.

Inner­halb von 30 Minuten waren dann auch Andreas Molau (DVU-Bun­de­spress­esprech­er), Matthias Faust (DVU-Bun­desvor­sitzen­der), Hans-Gerd Wiech­mann (DVU-Lan­desvor­sitzen­der Nieder­sach­sen), Ing­mar Knop (DVU-stel­lvertre­tender Bun­desvor­sitzen­der), Chris­t­ian Worch (Mul­ti­funk­tionär) und einige Land­tagsab­ge­ord­nete der DVU am Ver­anstal­tung­sort angekommen.

Gegen 14:00 Uhr, kurz nach dem Matthias Faust die Kundge­bung mit ein­er Rede eröffnete, stürmte ein junger Mann den Platz und warf Teile der Musikan­lage aus Protest zu Boden. Wenige Minuten später hat­te Chris­t­ian Worch die Tech­nik wieder unter Kon­trolle und der ehe­ma­lige NPDler Wiech­mann aus Nieder­sach­sen nahm das Mikro­fon in die Hand.

Gegen “Sozioten”, 68er – und Nazis…

Mit­tler­weile hat­ten sich inklu­sive der Funk­tion­sträger inner­halb der Partei rund 60 Per­so­n­en um das mobile Red­ner­pult geschar­rt. Wiech­manns Rede unter­schied sich am Ende nur unwesentlich von denen sein­er Nach­fol­ger. Er het­zte gegen „Sozioten“ und die soge­nan­nten 68er und forderte die Rück­führung der Über­reste von Wehrma­chtssol­dat­en aus Osteuropa.

Zur völ­li­gen Farce geri­et seine Rede und die gesamte Kundge­bung, als er den Gegen­demon­stran­ten ent­ge­gen schrie: “Wir sind auch gegen Nazis” und dafür Beifall von seinen Gesin­nungskam­er­aden ern­tete. Ein Teil der Applaudieren­den unter dreißig trug T‑Shirts der bekan­nten Recht­sRock-Bands “Weisse Wölfe” und “Deutsch-Stolz-Treu”, andere hat­ten Auf­schriften wie: “Anti-Antifa” und “Nie wieder Krieg nach unserem Sieg!”.

Kurz vor Ende der Ver­anstal­tung wurde Andreas Molau beim Ver­such eini­gen Bürg­ern zu erzählen, dass „Mul­ti­kul­ti gescheit­ert“ sei, mit einem Bech­er Wass­er über­gossen. Dann war der Spuk vor­bei und die aus weit­en Teilen Bran­den­burgs, Berlin, Nieder­sach­sen und Ham­burg angereis­ten DVUler ver­ließen den Platz.

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Wähler_innen-täuschung der Extra-Klasse

Bürg­er­lich­es Engage­ment unab­hängig von Parteim­it­glied­schaft ist eigentlich pos­i­tiv zu bew­erten, jedoch auch manch­mal mit Vor­sicht zu genießen. Erst im ver­gan­genen Herb­st hat­te die Lis­ten­vere­ini­gung „Bran­den­burg­er Vere­inigte Bürgerbewegung/ 50 Plus“ (BVB/ 50 Plus), die zu den Kom­mu­nal­wahlen in ganz Bran­den­burg antrat, für Tumult gesorgt. Denn kurz vor den Wahlen wurde bekan­nt, dass sich Recht­spop­ulis­ten und Nazi-Sym­pa­thisan­ten darunter befan­den, welche das ganze Bünd­nis iniziert und in den Hän­den hat­ten. „Eine Liste für Ent­täuschte und Rechte“ und „Bürg­er­be­we­gung will nicht rechts sein, aber DVU Kan­di­datin hil­ft bei Wahlkampf“ titelt damals die Berlin­er Zeitung.

 

Nun ste­hen die Land­tags – und Bun­destagswahl kurz bevor, und dieses Mal treten gle­ich zwei Lis­ten­vere­ini­gun­gen an. Die einen sind das „Gen­er­a­tions­bünd­nis 50 Plus“und die anderen „Zusam­men für Bran­den­burg: FREIE WÄHLER“. Und wer hätte es gedacht, bei bei­den tre­f­fen sich alte Bekan­nte von BVB/ 50Plus.

 

Zusam­men für Bran­den­burg: FREIE WÄHLER“ 

Die Lis­ten­vere­ini­gung „Zusam­men für Bran­den­burg: Freie Wäh­ler“, auch BVB/ FW (Bran­den­burg­er Vere­inigte Bürgerbewegung/ Freie Wäh­ler), geht aus dem Lan­desver­band der Freien Wäh­ler her­vor, der im Dezem­ber 2008 in Chorin (Barn­im) gegrün­det wurde. Vor­sitzen­der ist Hans Jür­gen Malirs aus Hoppe­garten (Märkisch-Oder­land), sein Stel­lvertreter ist der Eber­swalder Man­fred Ehlert (Barn­im).

 

Bere­its kurz nach der Grün­dung, im Früh­jahr 2009, warf man den Lan­desver­band Bran­den­burg, eben­so wie den aus Bre­men aus dem Bun­desver­band der Freien Wäh­ler raus. Der Grund waren recht­spop­ulis­tis­che und recht­sradikale Mit­glieder der Lan­desver­bände. Bun­desvor­sitzen­der Grein äußerte in der TAZ, er habe Infor­ma­tio­nen, wonach die Lan­desver­bände Bran­den­burg und Bre­men den Bun­desver­band unter­wan­dern wollen. Nach dem Rauswurf entsch­ied sich der Bran­den­burg­er Lan­desver­band kurz­er­hand einen eige­nen Bun­desver­band zu grün­den. Der „neue“ Bun­desver­band, mit dem Namen „Freie Wäh­ler Deutsch­land“, arbeit­et nun seit Juni diesen Jahres unter dem Vor­sitz von Man­fred Ehlert und seinem Stel­lvertreter, dem Bernauer Dirk Weßlau. Nur knapp und trotz „erhebliche[r] Zweifel“ seit­ens des Bun­deswahlauss­chuss­es waren sie zur kom­menden Wahl zuge­lassen worden.

 

 

Nach Aus­sage des Lan­desvor­sitzen­den Malirs, wollen seine „Freien Wäh­ler“ nicht mit Recht­sex­tremen in Verbindung gebracht wer­den, wie es vor den let­zten Kom­mu­nal­wahlen geschah. Doch aus­gerech­net Dirk Weßlau und Peter Vida, die nun als Stel­lvertreter und Kan­di­dat­en (Vida auf Lis­ten­platz 2 für Land­tag) agieren, sagte man Verbindun­gen zu Neon­azis nach. An dieser Stelle daher der Ver­weis auf die Broschüre „Aktiv gegen Nazis“ des Bernauer Net­zw­erk­ers für Tol­er­anz und Weltof­fen­heit. Hier heißt es „Die Bernauer Recht­spop­ulis­ten der „Unab­hängi­gen Frak­tion“ seien „in der Ver­gan­gen­heit Seit an Seit mit Nazikam­er­ad­schaften auf ein­er Demon­stra­tion gelaufen“. Außer­dem wird hier u.a. die Anstel­lung des ehe­ma­li­gen NPD Kreisvor­sitzen­den und Abge­ord­neten für die DVU im Barn­imer Kreistag, Mike Sandow, bei Her­rn Weßlau [siehe Berlin­er Zeitung und gegenrede.info] erwäh­nt sowie die Her­aus­gabe der so genan­nten „Unab­hängi­gen Zeitung“ bei welch­er die DVU-Kan­di­datin Peg­gy Müller als Chefredak­teurin fungierte. Ver­leger war offiziell das „Gen­er­a­tions­bünd­nis 50Plus“, die Kon­tak­tadresse war Weßlaus „Roll­bergeck“ in Bernau.

 

 

Ein Grund mehr sich die Vor­sitzen­den und die Kan­di­dat­en von Lan­des– und Bun­desver­band genauer anzuschauen:

 

 

 

Die Akteure der „Freien Wähler“: 

Hans Jür­gen Malirs ist Lan­desvor­sitzen­der des Lan­desver­band Freie Wäh­ler und Spitzenkan­di­dat für „Zusam­men für Bran­den­burg: Freie Wäh­ler“ (Land­tag) und Freie Wäh­ler Deutsch­land (Bun­destag). Er ist Oberst der Reserve der Bun­deswehr, Autor der Jun­gen Frei­heit und laut einem Bericht auf Indy­media sym­pa­thisiert er offen „mit recht­spop­ulis­tis­chen bis recht­sradikalen Posi­tio­nen“. Malirs trat zudem als Sym­pa­thisant für den geplanten Berlin­er Ableger der Schill-Partei auf.

 

Als Bun­desvor­sitzen­der der Freien Wäh­ler fungiert der Eber­swalder Man­fred Ehlert. Er ist auch gle­ichzeit­ig stel­lvertre­tender Lan­desvor­sitzen­der der Freien Wäh­ler Bran­den­burg und tritt für die Lan­desliste auf Platz 34 an. Auch er war, wie seine Kol­lege Weßlau, aktiv­er Schillan­hänger. 2003 ver­suchte er sich als Bürg­er­meis­terkan­di­dat für die Schill­partei in Eber­swalde, nach­dem er die Wahl zum Lan­desvor­sitzen­dem in Berlin im Novem­ber 2002 ver­lor.

 

 

Gibt man den Namen „Peter Vida“ bei Google ein, so enthüllen bere­its die ersten Beiträge das Wesen dieses Her­rn. 2003 tat er sich als „Unab­hängiger“ mit Dirk Weßlau und Thomas Strese zusam­men. Die bei­de ehe­mals bei der Schill­partei aktiv­en, kooperieren offen mit Neon­azis. 2004 wurde er ent­gültig wegen „parteis­chädi­gen­dem Ver­hal­ten“ aus der CDU gewor­fen. 2005 saß der aktive Burschen­schaftler dann im Studenten_innenparlament der FU. Min­destens eine Veröf­fentlichung in der recht­en Zeitung „Junge Frei­heit“, die vor Nation­al­is­mus nur so trieft, ist bekan­nt. Gern wird auch mit der DVU geplauscht, nicht ver­wun­der­lich, so gehört auch Vida zu dem Her­aus­ge­berkreis der „Unab­hängi­gen Zeitung“.

 

 

Ein Wegge­fährte Vidas ist Dirk Weßlau, eben­falls aus Bernau. Er ist stel­lvertre­tender Bun­desvor­sitzen­der und Geldge­ber der Vere­ini­gung. Er ist Zah­narzt und Besitzer des „Roll­bergecks“ in Bernau, bei dem wie oben erwäh­nt, der ehe­ma­liger NPD Kreisvor­sitzende und DVU-Abge­ord­netei m Barn­imer Kreistag, Mike Sandow, als Haus­meis­ter angestellt war. Weßlau tritt trotz seines Amtes als stel­lvertre­tender Bun­desvor­sitzen­der als Einzel­be­wer­ber für den Bun­destag an. Ob ihn interne Stre­it­ereien oder Strate­gie dazu getrieben haben, bleibt erst ein­mal Spekulation.

 

 

Andere auf der Kan­di­daten­liste wie Gün­ther Span­gen­berg, eben­falls aus Eber­swalde, ken­nen den Kreis um Vida und Weßlau seit eini­gen Jahren. Span­gen­berg will allerd­ings nichts mit Recht­en zu tun haben Vielle­icht sollte er dann bei seinen Bünd­nis­part­nern mal genauer hin­schauen und sich ein Beispiel an Mar­tin Lind­st­edt aus Zossen nehmen. Er hat es bere­its vorgemacht und trat aus der Vere­ini­gung aus.

 

 

Das Gen­er­a­tions­bünd­nis 50Plus“

Das Gen­er­a­tions­bünd­nis 50Plus“ ist kein Ver­band von über 50- Jähri­gen, wie der Name vielle­icht ver­muten lässt. „50Plus“ meint hier „langfristig eine Mehrheit von über 50 Prozent“ zu erre­ichen. Im let­zten Jahr trat­en sie zusam­men mit BVB als Lis­ten­vere­ini­gung für die Kom­mu­nal­wahlen an und es gab damals bere­its Diskus­sio­nen um rechte Posi­tio­nen und Akteure.

 

 

Die Akteure von 50Plus: 

Der Vor­standsvor­sitzende von 50Plus, Wern­er Müller, war einst Lan­desvor­sitzen­der der Repub­likan­er (REP) in Berlin. Auf der Kan­di­daten­liste find­et man zwei Mit­glieder der Stadtverord­neten­ver­samm­lung Frank­furt Oder, Mein­hard Gutows­ki und Wern­er Voigt. Ähn­lich wie die „Unab­hängige Frak­tion“ in Bernau sind sie in der SVV in Frank­furt Oder isoliert und nehmen am par­la­men­tarischen Geschehen kaum teil. Bei­de saßen bere­its vor den let­zten Kom­mu­nal­wahlen im Stadt­par­la­ment — ange­treten waren sie 2003 für die dama­lige Schill­partei. Gutows­ki sorgte 2006 für Auf­se­hen, als er der NPD einen Saal anmi­etete und als Ansprech­part­ner für die NPD- Ver­anstal­tung fungierte. Sabine Pet­zholtz, Lan­dess­chatzmeis­terin von 50Plus, sowie Nicole Driegert, sie trat zu den Kom­mu­nal­wahlen 2008 an, sind Mitar­bei­t­erin­nen ein­er Zeitar­beits­fir­ma des Berlin­er REP-Funk­tionärs Wolf­gang Seifert.

An dieser Stelle müssten auch Vida und Weßlau der Voll­ständigkeit hal­ber nochmal erwäh­nt wer­den. Vida war von 2007 bis 2009 noch stel­lvertre­tender Bun­desvor­sitzen­der von 50Plus und gab u.a. zusam­men mit Weßlau als „Gen­er­a­tions­bünd­nis 50Plus“ die „Unab­hängige Zeitung“ in Bernau heraus.

 

Verbindung und Absprache zwis­chen „Freien Wäh­lern“ (BVB/ FW) und 50Plus 

 

Freie Wäh­ler? Aber die gibt’s doch schon!

Bere­its vor Beste­hen der Freien Wäh­lern um Malirs und Vida gab es einen Bun­des- sowie Lan­desver­band. Let­zter­er beste­ht bere­its seit den Neun­ziger Jahren in Bran­den­burg und hat sich bere­its von den „neuen“ Freien Wäh­lern dis­tanziert. Eine ähn­liche Stel­lung­nahme find­et sich auch beim Bun­desver­band, der den Lan­desver­band um Malirs im Früh­jahr rauswarf, und nun ankündigt wegen „namen­srechtliche Auseinan­der­set­zun­gen vor Gericht“ zu ziehen.

 

 

Hin­ter der Grün­dung der Freien Wäh­ler steckt eine Strate­gie des „zen­tralen Kreis­es“ um Vida, Weßlau, Müller, Malirs und Ehlert. Bewusst wolle man nach den Erfol­gen der Freien Wäh­lern in Bay­ern, auf die „Werbe­mas­chine“ auf­sprin­gen und vom „Hype des Namens Freie Wäh­ler“ prof­i­tieren, so heißt es in E‑Mails. Nicht nur der Name wurde über­nom­men, auch das Logo der Freien Wäh­ler find­et sich in abge­wan­del­ter Form wieder. Sehr aus­führlich berichtete dazu im August die Barn­imer Bürgerpost.

 

 

Ein neuer, medi­en­wirk­samer­er Name war da, also musste der alte Name „BVB“ ver­schwinden. Wohl auch um sich von der schlecht­en Presse im let­zten Jahr reinzuwaschen. Die Inter­net­seite www.bvb-50plus.de leit­et nun auf die Seite www.bvb-fw.de weit­er. Dort wiederum wird allein für die Liste „Zusam­men für Bran­den­burg: FREIE WÄHLER“ gewor­ben. Genau wie bei der „Unab­hängi­gen Zeitung“ von 50Plus ste­ht erneut Weßlaus „Roll­bergeck“ im Impres­sum der Inter­net­seite. Wieder ein Briefkästen mehr in seinem Geschäft­shaus. Der Briefkas­ten der „Unab­hängi­gen Zeitung“ ist nach ein­er Anzeige und dem Auf­se­hen um die DVU-Kan­di­dat­en Peg­gy Müller jedoch seit ver­gan­genem Herb­st ver­schwun­den. Bis heute wollen sich Weßlau und Vida nicht zu ihren DVU- und NPD-Kon­tak­ten äußern.

 

 

Ein Spiel mit Namen, Posten und Biografien

 

Klar ist, es geht nicht um Inhalte — diese find­en die Wähler_innen in den Pro­gram­men bei­der Bünd­nisse wenig — son­dern um Täuschung. Täuschung durch ein geschick­tes Spiel mit Namen, Vor­sitzen und Funk­tio­nen. Sitze in Par­la­menten sollen Ser­iösität sug­gerieren, eine Vielzahl von Per­so­n­en, die meist von ein­er Vere­ini­gung zur Näch­sten sprin­gen, sollen Größe und Vielfalt demon­stri­eren. Doch bei genauem Blick ist ein Großteil lediglich Fas­sade, denn der „zen­trale Kreis“ speist sich nur aus eini­gen weni­gen Per­so­n­en. An Peter Vida lässt sich das deut­lich erken­nen: Von 2007 bis 2009 noch stel­lvertre­tender Bun­desvor­sitzen­der von 50Plus, dann Vor­sitzen­der von BVB (auch in der gemein­samen Liste von BVB und 50Plus) musste der Name „BVB“ nun ver­schwinden. Nichts­destotrotz wollte er die „Koor­di­na­tion und Strate­gier­pla­nung“ für die Land­tagswahlen sowohl für 50Plus als auch das neue Pro­jekt „Freie Wäh­ler“ übernehmen.

 

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Antifaschismus

Volle Packung für die DVU am 20.9.

Am 20. Sep­tem­ber 2009 wird die Deutsche Volk­sunion (DVU) erneut ver­suchen auf dem
Pots­damer Luisen­platz eine Kundge­bung abzuhal­ten.
Im bish­eri­gen Wahlkampf ist es der DVU, genau­so wenig wie im let­zten Jahr, gelun­gen
sich Öffentlichkeit zu ver­schaf­fen. Lediglich durch neg­a­tive Schlagzeilen kon­nte sie
auf sich aufmerk­sam machen: Tod des Stadtverord­neten Gün­ther Schwem­mer und des
Lan­desvor­sitzen­den Sig­mar-Peter Schuldt, sowie der Nachricht, dass die NPD den s.g.
„Deutsch­land­pakt“ aufkündigte. Lediglich Mar­cel Guse (29), welch­er das Amt und
Man­dat von Gün­ther Schwem­mer über­nahm, gibt sich motiviert. Dieser buhlt um die
Gun­st der neon­azis­tis­chen Jungwähler_innen u.a. durch seine Zusam­me­nar­beit mit der
organ­isierten Pots­damer Kama­rad­schaftsszene.
Die Kundge­bung der DVU wurde im let­zten Jahr zu einem Desaster. Lediglich 20
DVU-Mit­glieder schafften es zum Kundge­bung­sort. Vorzeit­ig musste diese abge­brochen
wer­den, da das Stro­mag­gre­gat auf­grund antifaschis­tis­ch­er Fremdein­wirkung die Arbeit
ver­weigerte.
Und so wird auch dieser Ver­such der DVU ein weit­eres Mal in einem Desaster enden.
Der ak_antifa_potsdam wird für diesen Tag vielfälti­gen und kreativ­en Protest
organ­isieren. Wir wer­den uns genau so wenig wie im let­zten Jahr auf die Stadt und
ihr „Fest der Demokratie“ ver­lassen.
Dazu sagt die Press­esprecherin des ak_antifa_potsdam Alis­sa: “Wir wer­den dafür
sor­gen, dass die Neon­azikundge­bung nicht stat­tfind­en wird. Genau­so wie im let­zten
Jahr wird es auch in diesem Jahr die volle Pack­ung für die DVU geben!”

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Antifaschismus

Die DVU aus der Bahn werfen! Switch off nazi propaganda!

Pots­dam- Am Son­ntag, dem 20.September ver­sucht die DVU den Höhep­unkt ihres
Wahlkampfs in Pots­dam zu zelebrieren,

Die zen­trale Wahlkampfver­anstal­tung der DVU in Pots­dam hat eine
gewisse Tra­di­tion, die bish­er allerd­ings recht wenig zum Ruhm der
Nazis beige­tra­gen hat. Als sich die DVU zu den Kom­mu­nal­wahlen 2008 auf
dem Luisen­platz sam­melte um ihr Deutsches Volk von ihrer
faschis­tis­chen Vision zu überzeu­gen, endete die Ver­anstal­tung in einem
pein­lichen Fiasko. Die 50 bemitlei­denswerten Nazigestal­ten waren nicht
in der Lage die Sab­o­tage ihrer Tech­nik und die Ent­glasung ihrer
Reise­busse zu ver­hin­dern.
Der fliegende Gen­er­a­tor ist damit Sym­bol des kon­se­quenten
antifaschis­tis­chen Wider­stands geworden.

Am 20. Sep­tem­ber ver­sucht die DVU nun also ein weit­eres Mal, ihre
erbar­mungswürdi­ge Pro­pa­gan­da an die Pots­damerIn­nen zu brin­gen.
Doch trotz aller Tra­di­tion hat sich einiges geän­dert: Die NPD bricht
den Deutsch­land­pakt und macht der DVU in Bran­den­burg Konkur­renz. Die
ohne­hin vor sich hin veg­etierende Partei blickt damit ihrer
endgülti­gen Bedeu­tungslosigkeit ent­ge­gen. Dazu kommt dass die
gewichtige Gal­lions­fig­ur der Bran­den­burg­er DVU, Gün­ther Schwem­mer, vom
recht­en Weg abgekom­men und den Kam­er­aden Leich­sen­ring und Haider
gefol­gt ist.

Lasst uns der DVU ihre ganze Erbärm­lichkeit vor Augen führen indem wir
das Desaster des let­zten Jahres top­pen. Es gibt keinen Grund, den
Nieder­gang der DVU nicht mit allen Kräften zu beschle­u­ni­gen.
Beteiligt euch an den Protes­tak­tiv­itäten gegen die DVU-Kundge­bung!
Vielle­icht das let­zte Mal in Brandenburg!

Die Protestkundge­bung find­et am Bran­den­burg­er Tor (Luisen­platz) in
Pots­dam ab 13:00 Uhr statt.
Die Stadt organ­isiert außer­dem par­al­lel ein Bürg­er­fest einige Meter
weit­er auf der Bran­den­burg Straße.
Die DVU ruft ihre Anhän­gerIn­nen für 13:30 Uhr auf den Platz und
rech­net mit 300 Teil­nehmerIn­nen.
Wir rech­nen damit dass sie sich blamiert.

Kommt vor­bei, kommt zahlre­ich und bringt aus­re­ichend Uten­silien zum
Krach­machen mit.

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Antifaschismus

NPD hängte Wahlwerbung in Frankfurt

Frank­furt (Oder) — Den ruhi­gen Son­nta­gnach­mit­tag nutzte die NPD am 13. Sep­tem­ber dazu, um noch zwei Wochen vor den Wahlen ihre Wahlwer­bung in den Frank­furter Strassen aufzuhän­gen. Genauer gesagt auf der wichtig­sten Frank­furter Strasse, dem soge­nan­nten „High­Way“. Ent­lang der vier­spuri­gen Nord-Süd-Achse began­nen sie ca. 14h damit an den Lat­er­nen­mas­ten ihre teils offen ras­sis­tis­che Wahlwer­bung aufzuhän­gen. Neben Plakatauf­schriften, wie „Heim­reise statt Ein­reise“, „Arbeit zuerst für Deutsche“ oder „Vater­land, Mut­ter­sprache, Kinder­glück“, präsen­tierte sich auch Lars Bey­er auf Plakate als Direk­tkan­di­dat für die Land­tagswahlen den Frankfurter_innen [1].

Aus Angst vor allzu schnellem Ent­fer­nen der Neon­azi-Pro­pa­gan­da wur­den die Plakate mit Hil­fe ein­er Leit­er in 5–6m Höhe an nahezu alle Lat­er­nen ent­lang der Strasse gehängt. Neben Lars Bey­er und den Bran­den­burg­er NPDler Frank Odoy sowie Manuela Kokott, die eben­falls als Direk­tkan­di­datin für den Wahlkreis 30 (Oder-Spree III) [2] antritt, halfen noch zwei weit­ere Faschis­ten beim Aufhän­gen der Pap­pen. Ein­er von Ihnen ist auch als Anhänger der neon­azis­tis­tis­chen FCV-Hooli­gans [3] in Frank­furt (Oder) bekan­nt. Als Trans­port­mit­tel nutzten die „Nation­aldemokrat­en“ einen Metal­lic-Blauen VW Bus (B‑DR 3866) aus der Berlin­er Parteizen­trale. Dieser diente auch schon als Begleit­fahrezeug auf mehreren NPD-Demon­stra­tio­nen, wie etwa 1.12.07 in Berlin-Rudow [4].

Beim Aufhän­gen blieben sie allerd­ings nicht unbeobachtet. Zwei Antifaschist_innen ver­fol­gten das Treiben der NPDler. Diese fühlten sich allerd­ings dadurch etwas gestört. Neben Frank Odoy, der die bei­den Antifas noch zu sich nach Hause in Fürsten­walde ein­lud, war ins­beson­dere Lars Bey­er nicht son­der­lich erfreut über die bei­den kri­tis­chen Begleiter_innen. Bek­lei­det mit Stiefeln und Kampfhose ver­suchte er recht sportlich, die Antifaschist_innen zu ver­fol­gen, was ihm aber miss­lang.
Die NPD hat in der Ver­gan­gen­heit schon des Öftere­nen gezeigt, wie sie gegen ihre Kritiker_innen vorge­ht. Ste­fan Köster, NPD-Lan­desvor­sitzen­der in Meck­len­burg-Vor­pom­mern, trat am Rande ein­er Wahlkampfver­anstal­tung der NPD in Schleswig-Hol­stein Ende 2004, wo es zu Protesten kam, auf eine am Boden liegende Demon­stran­tin ein. Er wurde dafür recht­skräftig verurteilt [5].

Let­zten Hochrech­nun­gen zufolge liegen die recht­en Parteien zusam­men bei 4% bei den Bran­den­burg­er Land­tagswahlen [6]. Ob NPD oder DVU es doch noch in den Land­tag schaf­fen, wird sich dann wohl erst am Wahlabend zeigen. Mit ihren Wahlplakat­en kön­nen sie in Frank­furt indes kaum Stim­men holen. Nach nur zwei Tage sind so gut wie alle aufge­hängten DVU- & NPD-Pap­pen aus dem Stadt­bild verschwunden.

Quellen:

1 http://recherchegruppe.blogsport.de/2009/08/14/lars-beyer-npd-direktkandidat-fuer-frankfurt-oder-wahlkreis-35/
2 http://www.wahlen.brandenburg.de/sixcms/detail.php/bb1.c.170347.de#Wahlkreis30
3 http://recherchegruppe.blogsport.de/2008/12/02/keine-besserung-in-sicht/
4 http://de.indymedia.org/2007/12/201016.shtml
5 http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2005/npd46.html
6 http://www.wahlrecht.de/umfragen/landtage/brandenburg.htm

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Neonaziaktionen gegen SPD und im gesamten Stadtgebiet Oranienburgs

Auf ein­er Wahlkampfver­anstal­tung der SPD am Fre­itag nahm
unter anderem der Min­is­ter­präsi­dent Platzeck teil. Weil ver­mut­lich mit einem
großem Medi­en­aufge­bot gerech­net wer­den kon­nte dacht­en sich Neon­azis, dies für
sich nutzen zu kön­nen. Zwei bis­lang unbekan­nte Neon­azis erstürmten die Bühne
und bre­it­eten ein Trans­par­ent mit der Auf­schrift „Die Demokrat­en brin­gen uns
den Volk­stod“ mit dem Ver­weis auf eine neon­azis­tis­che Web­seite, die als
Net­zw­erk für bun­desweit agierende Kam­er­ad­schaften dient, aus.

Hin­ter dieser Aktion steckt ver­mut­lich eine Gruppe aus dem
südlichen Bran­den­burg, die dort im Umfeld von Sebas­t­ian Richter agiert. Diese
nen­nt sich Spreelichter und arbeit­et län­derüber­greifend im südlichen
Bran­den­burg sowie im nördlichen Sach­sen. Dabei zeigen sie sich häu­fig mit
weißen Hem­den und schwarzen Hosen oder in Skelett-Verklei­dung um so eine Het­ze
gegen Demokratie, Demokrat­en und Parteien zur Schau zu stellen. Dies wurde in den
meis­ten Fällen als Straßenthe­ater verkauft. Der zen­trale Slo­gan dabei ist, dass
die Demokratie der Tod des „deutschen Volkes“ sei. Eine klare ver­fas­sungs- und
demokratiefeindliche Hal­tung, die allerd­ings die Macht­mo­nop­o­lis­ten noch nicht
auf den Plan gerufen hat.

 

In Luck­en­walde marschierten am 23.05.2009 mehr als ein
Dutzend Neon­azis hin­ter dem auch in Oranien­burg gezeigten Trans­par­ent. Drei der
Per­so­n­en tru­gen schwarze Fah­nen, ein­er davon war der Oranien­burg­er Markus
Schmidt. Dieser ist im Kreisvor­stand der NPD Ober­hav­el und Leit­er des
JN-Stützpunk­ts Oranien­burg. Darüber hin­aus ist er Mit­glied in der seit dem
31.03.2009 ver­bote­nen Heimat­treuen deutschen Jugend(HDJ) gewe­sen, weshalb die
Staat­san­waltschaft unter anderem gegen ihn ermit­telte und zwei Haus­durch­suchun­gen
anord­nete. Bere­its vorher war er Mit­glied des gewalt­bere­it­en Märkischen
Heimatschutzes, welch­er in den Jahren 2004 und 2005 zwei antifaschis­tis­che
Ver­anstal­tun­gen in Oranien­burg zum Teil gewaltätig störte.

Die Neon­azidemon­stra­tion war am Tag des Grundge­set­ztes
ver­anstal­tet und richtete sich gegen die BRD. Mehrfach kam es zu
ver­fas­sungs­feindlichen Sprechchören, den­noch agierte die Polizei auss­chließlich
gegen die Gegenprotestler_Innen.

Auch am Fre­itag in Oranien­burg wur­den die Neon­azis nur kurz
abge­drängt und kon­nten dann den Ort ver­lassen. Eine halbe Stunde später wurde
die NPD aktiv, in dem sie mit ihrem Wahlmo­bil an der Kundge­bung teil­nahm und
mit Laut­sprech­ern ver­suchte die SPD-Ver­anstal­tung zu stören. Die Polizei
unter­band die Aktion der NPD, woraufhin diese durch das Oranien­burg­er
Stadt­ge­bi­et fuhr und Fly­er verteilte. Auch am Sam­stag tourte der NPD-Bus durch
Oranien­burg und kon­nte ungestört ras­sis­tis­che und nation­al­is­tis­che Pro­pa­gan­da
an die Oranien­burg­er Bürg­er verteilen.

Die NPD hat bei der let­zten Kom­mu­nal­wahl in Bran­den­burg
allein im Kreis Ober­hav­el ihre Stim­men von 5800 auf 10000 fast ver­dop­peln.
Dabei erre­ichte sie knapp 5 Man­date im Kreistag und in Gemein­de­par­la­menten und
kon­nte stel­len­weise sog­ar die 10% Gren­ze durch­brechen. Doch auch auf der Straße
zeigt sie und ihr neon­azis­tis­ch­er Anhang sich immer wieder präsent. In den
ver­gan­gen Monat­en kam es immer wieder zu Aufk­le­ber und Sprühak­tio­nen, die sich
gegen die örtliche Antifa richteten oder NS-Ver­her­rlichung bein­hiel­ten. Auch
kon­nten häu­figer ras­sis­tis­che Belei­di­gun­gen, sowie Nazirufe reg­istri­ert werden.

Gegen einen möglichen Einzug der NPD in den Land­tag von
Bran­den­burg, sowie gegen jegliche Form von Ras­sis­mus, Anti­semitismus und
Neon­azis­mus richtet sich am kom­menden Wochenende(19.September ab 15 Uhr auf dem
Schloss­platz Oranien­burg) eine Aktion der örtlichen Zivilge­sellschaft. Bei dem
Fes­ti­wahl wird es neben migrantis­chen Musik­ern und lokalen Bands auch
Fragerun­den an Direk­tkan­di­dat­en aus Ober­hav­el geben. Neben vie­len
Infor­ma­tion­sstän­den wird die Antifa Gruppe Oranien­burg auch einen Info­s­tand
haben, bei dem sie das Rechercheheft „Blick­punkt“ vorstellen und verteilen
wer­den. In diesem wird über die aktuelle Neon­aziszene Oranien­burgs und dem
südlichen Ober­hav­el informiert. Die Broschüre wird von der „Antifaschis­tis­chen
Recherchegruppe Ober­hav­el Süd“(ARSO) her­aus­gegeben, welche ein Zusam­men­schluss
von engagierten Bürger_Innen, Antifas und Journalist_Innen darstellt.

Ver­weise zu den Vor­fällen in Oranienburg:

http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ziel/604050/DE?search=normal&suchbegriff=Oranienburg+&zeitraum=Alle+Jahre&datum_eingabe=kreuz&tag_eins=11&monat_eins=9&jahr_eins=2009&tag_zwei=13&monat_zwei=9&jahr_zwei=2009&id=1938718

http://www.die-mark-online.de/oranienburgstart/00_20090911221503_Oranienburg_Platzeck_kaempft.html

http://de.indymedia.org/2009/09/260718.shtml

Demon­stra­tion in Luckenwalde:

http://infothek.wordpress.com/2009/05/24/23-mai-2009-luckenwalde/

Auswer­tung der let­zten Wahl in Oberhavel:

http://antifagruppeoranienburg.blogsport.de/2008/10/14/kommunalwahl-2008/
Bericht mit Bildern:http://de.indymedia.org/2009/09/260918.shtml

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Antifaschismus

2. Fete F.E.T.E. – Deine Stimme gegen Nazis!“

Am näch­sten Sam­stag find­et die zweite Fete „Für ein tol­er­antes Eber­swalde“ statt (F.E.T.E.). Wie im Vor­jahr wer­den viele ver­schiedene Bands aus allen möglichen Musikrich­tun­gen von Death Core über Hip Hop bis Ska spie­len und ein deut­lich­es Zeichen gegen alte und neue Nazis in der Stadt set­zen. Organ­isiert wird das Fes­ti­val vom Jugend­bünd­nis Für Ein Tol­er­antes Eber­swalde (F.E.T.E.) und von den Jugend­ver­bän­den linksju­gend [‘sol­id] und den Jusos.

 

Unter anderem wird die bekan­nte Berlin­er SKA – Band „Ratatös­ka“ , „Rudio“ aus Finow­furt und die bekan­nte Eber­swalder Band „Lin­gerie“ auftreten. 

 

Aber es wird nicht nur gute Musik son­dern auch Inhalt geboten, neben ver­schiede­nen kreativ­en Work­shops stellen sich auch ver­schiedene poli­tis­che Jugend­ver­bände vor, unteran­derem die DGB Jugend Berlin-Bran­den­burg und die Falken.

 

Wir wollen an diesem Tag ein deut­lich­es Zeichen gegen Neon­azistruk­turen in Eber­swalde set­zen und für eine antifaschis­tis­che Gegenkul­tur ein­treten.“ sagt Sebas­t­ian Wal­ter vom Jugend­bünd­nis. „Wir lassen uns nicht ein­schüchtern und wollen deut­lich machen, dass Eber­swalde bunt ist und Nazis hier bei uns keinen Platz haben.“ Ger­ade kurz vor den Wahlen und im Hin­blick auf ver­schieden recht­sex­treme Aktio­nen in Joachim­sthal und Finow­furt, will das Bünd­nis deut­lich machen, dass Nazis und ihre men­schen­ver­ach­t­ende Ide­olo­gie nir­gendswo etwas zu suchen haben, wed­er im Par­la­ment noch im Vere­in oder auf der Straße, so Wal­ter weiter.

 

 

An diesem Abend sind alle ein­ge­laden die für ein tol­er­antes Eber­swalde ohne Nazis ein­treten wollen.

 

 

Der Ein­tritt ist frei und für die Verpfle­gung ist gesorgt.

 

 

———
Ab 16 Uhr spielen: 



Bands:


In Case of falling down (Death­core-Straus­berg),


Split­ting Soci­ety (Met­al – Eberswalde), 


Lin­gerie
(Eber­swalde),


Trash Chor (Hip Hop – Joachimsthal),


Stake­Out (Punk –Berlin),


Ratatös­ka (Ska — Berlin), 


Rudio (HipHop — Finowfurt)

 

 

 

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Antifaschismus

Redwatch” wird blutrünstiger

Nach dem es bere­its im ver­gan­genen Jahr mehrere Ver­suche von (Neo)nazis aus dem Raum Prem­nitz — Rathenow gab, nach poli­tis­chen und per­sön­lichen Geg­n­ern per Inter­net zu fan­den, hat sich seit dem 1. Jan­u­ar 2009 eine neue Inter­net­präsenz mit dem kämpferischen Namen “Red­watch” etabliert, auf der Zurzeit 66 Per­so­n­en, wahlweise als “Rot­faschis­ten” oder “Antifaschis­ten” beze­ich­net, bedro­ht werden.

Unmissver­ständlich zeigen die Mach­er dort seit dem 8. Sep­tem­ber 2009 eine in die Präsenz einge­bet­tete Bild­mon­tage, die den Ein­druck erweck­en soll, dass die “Anti Antifa” bere­it ist ihre Geg­n­er zu ver­nicht­en. Sym­bol­isch wird dies durch Blut­lachen und abgeschosse­nen Gewehrmu­ni­tion sowie der Andro­hung “…wir bekom­men euch alle vor die Lin­sen!”, wobei hier wohl eher das Zielfer­n­rohr eines Scharf­schützengewehres gemeint sein dürfte als denn ein Fotoap­pa­rat, verdeut­licht wird. “Red­watch” bedeutet somit nicht die “Roten” zu “beobacht­en”, son­dern ihnen “aufzu­lauern”.

Ins Inter­net einge­speist wird die Seite von einem amerikanis­chen Serv­er, auf dem auch die Inter­net­präsenz der so genan­nten “Nationalen Sozial­is­ten Prem­nitz / Freie Kräfte West­havel­land” liegt. Diese Grup­pierung ist per­so­n­eniden­tisch mit der so genan­nten “Anti Antifa West­havel­land”, welche die “Antifa” als “Gefahr” für “Deutsch­land” erkan­nt hat und nicht zu lassen will “dass in Prem­nitz oder ander­swo Mei­n­un­gen ver­bre­it­et wer­den, die die Exis­tenz unseres Volkes schlecht machen oder dieses ver­sucht wird. Mit dem Begriff “Deutsch­land” dürfte hier allerd­ings nicht die Bun­desre­pub­lik in ihrem jet­zi­gen Bestand gemeint sein, son­dern ein von (Neo)nazis geplantes völkisch aus­gerichtetes viertes Reich. Insofern ist die Beze­ich­nung “Antifaschis­ten” hier auch als bild­hafter Begriff für “Volks­feinde” zu interpretieren. 

“Antifaschis­ten” sind gemäß Auflis­tung neben tat­säch­lichen poli­tis­chen Aktivist_innen, darunter auch Vor­standsmit­glieder des Aktions­bünd­niss­es “Rathenow zeigt Flagge”, eben auch Aussteiger aus dem Milieu, Hip Hop­per und son­stige Per­so­n­en mit denen das lokale (Neo)nazimilieu im Clinch liegt.

Als Drahtzieher der “Red­watch” — Seite wurde bere­its vor ger­aumer Zeit der Prem­nitzer (Neo)nazi Alexan­der Kneschke, der bere­its wegen eines ver­sucht­en Bran­dan­schlages auf einen vor­rangig von “Antifaschis­ten” besucht­en Jugend­club vorbe­straft ist, ent­tarnt. Er beken­nt sich offen zu den “Nationalen Sozial­is­ten Prem­nitz” und unter­stützt aktiv die lokale NPD bei ihren (neo)nazistischen Aktivitäten.

Die (Neo)nazipartei und ins­beson­dere deren Kreistagsab­ge­ord­neter Dieter Brose duldet wiederum Kneschkes Machen­schaften nicht nur, son­dern bildet auch den “legalen Arm” der “Anti Antifa”. Mit­tels Beschw­er­den bei Vorge­set­zten und Anträ­gen in den Region­al­par­la­menten im Rah­men des Geset­zes ver­sucht die NPD so eben­falls gegen “Antifaschis­ten”, ins­beson­dere Mit­glieder des Aktions­bünd­niss­es “Rathenow zeigt Flagge”, zu agieren und ver­stärkt somit das Droh­po­ten­tial noch zusätzlich.

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Antifaschismus

Zu Gast in Zossen

Die Bürg­erini­tia­tive “Zossen zeigt Gesicht” hat­te am gestri­gen Tage anlässlich des Pro­jek­t­starts “Haus der Demokratie” zu einem “Tag er offe­nen Tür” geladen und ab 10 Uhr die zahlre­ichen Gäste mit einem Fes­takt willkom­men geheißen. Auf im Haus ange­bracht­en Infor­ma­tion­stafeln kon­nte das bish­erige und auch das zukün­ftig geplante Wirken der Ini­tia­tive, die sich haupt­säch­lich dem Kampf gegen die (neo)nazistischen Umtriebe in der Region ver­schrieben hat, betra­chtet werden.

(Neo)nazis soll der Zutritt zum “Haus der Demokratie” allerd­ings ver­wehrt bleiben, was denen, namentlich den so genan­nten “Freien Kräften Tel­tow-Fläming”, aber erstaunlich­er Weise nicht passt. Sie unter­stellen der Bürg­erini­tia­tive “Intol­er­anz” und fordern den freien Zutritt zum Gebäude, demon­stri­erten allerd­ings erst am 23. Mai 2009 im benach­barten Luck­en­walde mit mehr als 200 Sym­pa­thisan­ten gegen die demokratis­che Grundordnung.

Am gestri­gen Tage kamen ger­ade ein­mal 25 (Neo)nazis aus Bran­den­burg und Berlin zusam­men um über ihr Leid, in Zossen nicht richtig Fuß fassen zu kön­nen, zu kla­gen. Entsprechend demüti­gend gestal­tete sich der “Auf­marsch”. Ein Großteil der Strecke mussten die (Neo)nazis auf dem Fußgänger­weg “marschieren”, ein betrunk­en­er (Neo)nazi aus dem Auf­marsch wurde ver­haftet, nach dem er den “Deutschen Gruß” (“Hit­ler­gruß”) zeigte und die geplanten (neo)nazistischen Rede­beiträge mussten wegen des per­ma­nen­ten Glock­en­geläutes der nahen Kirche abge­brochen werden.

Die Bürg­erini­tia­tive hinge­gen bewies deut­lich, dass sie ihren Namen zurecht trägt und sich in ihrem Engage­ment vor Ort, auch nicht durch die staatliche Unter­stützung der (Neo)nazis, im Sinne der bran­den­burgüblichen, polizeilichen Durch­set­zung der­er Ver­anstal­tun­gen um jeden Preis, ent­muti­gen lässt.

Das “Haus der Demokratie” bietet den Aktiv­en vor Ort eine Möglichkeit ihre Arbeit gegen die (neo)nazistischen Umtriebe vor Ort zu ver­tiefen und gle­ichzeit­ig Alter­na­tiv­en zum braunen Ungeist zu fördern.

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Klima & Umwelt

Experimentierfeld Neutrebbin — Aufstand der Versuchskaninchen

Sie kom­men um viel Geld zu ver­di­enen. Sie kom­men um ihren Gen­mais auf
unseren Feldern zu testen. Sie kom­men um ihr CO2 in unseren Boden zu
pressen. Sie kom­men ohne uns zu fra­gen. Sie kom­men, obwohl wir ihnen
deut­lich sagen, dass sie nicht kom­men sollen. Doch sie wer­den wieder gehen,
wenn wir uns wehren!

Der Energiekonz­ern Vat­ten­fall und mit ihm die SPD geführte Lan­desregierung
set­zt weit­er auf die Braunkohle. Trotz der Kli­makatas­tro­phe, trotz der
Men­schen, deren Dör­fer den Braunkohle­bag­gern weichen müssen, trotz der
Alter­na­tiv­en wie Wind- und Sonnenen­ergie. Um das zu recht­fer­ti­gen
propagiert Vat­ten­fall die Ver­pres­sung des Klima­gas­es CO2, das in großen
Men­gen bei der Braunkohle­ver­bren­nung entste­ht. Dabei ist es völ­lig unklar,
ob so eine Ver­pres­sung funk­tion­iert und mit welchen Risiken diese ver­bun­den
ist. Und auch die Mei­n­ung der Betrof­fe­nen in und um Neu­treb­bin und ander­swo
inter­essiert den Konz­ern nicht, denn hier geht es um sehr viel Geld.
Der Gen­tech­nikkonz­ern Pio­neer set­zt auf die Agro­Gen­tech­nik. Trotz des
Ver­botes von kom­merziellen Gen­maisan­baus, trotz der zahlre­ichen Stu­di­en die
Schä­den an Insek­ten beweisen, trotz der kon­ven­tionell und biol­o­gisch
wirtschaf­ten­den Bauern, die durch unkon­trol­lier­bare Auskreuzung um ihre
Ernte und ihre Betriebe fürcht­en müssen, trotz der Imk­erIn­nen die durch
Verun­reini­gun­gen ihren Honig nicht mehr verkaufen kön­nen. Zusät­zlich gibt
es inter­na­tionale Erfahrun­gen in Argen­tinien, Indi­en und Kana­da, dass die
Gen­tech­nik den Bauern langfristig nur schadet und lediglich den
Geschäftsin­ter­essen der Großkonz­erne nutzt. Dabei ist die genaue Funk­tion
der Gene noch unklar, die Auswirkung der Manip­u­la­tio­nen am Erbgut nicht
ein­schätzbar. Und auch hier wird die Mei­n­ung der Betrof­fe­nen in und um
Neu­treb­bin ignori­ert, denn mit Paten­ten soll sehr viel Geld ver­di­ent wer­den.
Großkonz­erne nutzen das Land um ihren Prof­it zu max­imieren. Die Men­schen
vor Ort, die den befürchteten katas­trophalen Fol­gen aus­ge­set­zt wären,
bleiben unge­fragt. Sie wer­den zu Ver­such­skan­inchen degradiert. Die
entsprechende Geset­zge­bung stützt die Inter­essen der Großkonz­erne. Doch die
Ver­such­skan­inchen wehren sich. Gegen die Ver­pres­sung des CO2 hat sich eine
große Bürg­erini­tia­tive gebildet. Trans­par­ente hän­gen über­all im Dorf.
Bauern erk­lären ihre Bere­itschaft zum zivilen Unge­hor­sam. Auf ihrem Land
wollen sie Bohrun­gen ver­hin­dern. Auch gegen den Gen­maisan­bau gab es schon
zahlre­iche kleine Aktio­nen. Der kom­merzielle Anbau ist inzwis­chen ver­boten
wor­den. Die Ver­such­spflanzen der Fir­ma Pio­neer wur­den im let­zten Jahr von
unbekan­nten zerstört.

Am 20. Sep­tem­ber wollen wir ein weit­eres Zeichen set­zen. Mit einem
Protestspazier­gang wen­den wir uns gegen die Degradierung zu
Ver­such­skan­inchen durch die Großkonz­erne. Start ist um 14:30 Uhr am Bahn­hof Neu­treb­bin. Von dort geht es durch den Ort bis zum Genversuchsfeld.

Ein­ge­laden sind alle Men­schen aus Neu­treb­bin und Umge­bung, die sich den
Großkonz­er­nen nicht unter­w­er­fen wollen und natür­lich auch alle von
außer­halb, denn Kli­maz­er­störung und Agro­Gen­tech­nik geht alle Men­schen an.

 

Aktions­bünd­nis für eine gen­tech­nikfreie Land­wirtschaft in Berlin und
Bran­den­burg

 

 

————-

 

Anreise mit der Bahn (OE nach Frankfurt/Oder):

Berlin-Licht­en­berg 12:44

Berlin-Hohen­schön­hausen 12:52

Bernau(b Berlin) 13:04

Biesen­thal 13:13

Eber­swalde Hbf 13:30

Bad Freien­walde 14:01

Altran­ftt 14:07

Wriezen 14:15

Neu­treb­bin 14:25

Inforiot