Die Gelder werden dem aktuellen Bürgerbegehren für die Auflösung der Stiftung Garnisionkirche Potsdam bereitgestellt.
Martin Grothe [3. April 2014]
Die Gelder werden dem aktuellen Bürgerbegehren für die Auflösung der Stiftung Garnisionkirche Potsdam bereitgestellt.
Martin Grothe [3. April 2014]
In wenigen Tagen soll in Wittenberge ein Neonazisaufmarsch stattfinden. Neonazis im dreistelligen Bereich aus mehreren Bundesländern werden erwartet. Doch gegen den Naziaufmarsch formiert sich nicht nur in Wittenberge selbst Widerstand, sondern dieser findet auch breite Unterstützung und Solidarität aus ganz Brandenburg. Der Aufruf des Bündnisses ‚Wittenberge Nazifrei’ wird von vielen Parteien, Jugendverbänden, anderen Organisationen, sowie vielen Einzelpersonen unterstützt.
Unter den Unterstützenden findet sich auch der stellvertretende Ministerpräsident und Justizminister des Landes Brandenburg Helmuth Markov (DIE.LINKE), welcher am 05. April ebenfalls nach Wittenberge reisen will. In der Vergangenheit hatte er sich oft gegen Rechts eingesetzt: so Unterstützte er zusammen mit dem Sozialminister Baaske 2012 das Bündnis „Kein Ort für Neonazis in Frankfurt (Oder)”, sowie die Bündnisse „Finowfurt Nazifrei“ und jüngst „Cottbus Nazifrei“.
Auch viele zivilgesellschaftliche Organisationen und Akteur_innen aus dem ganzen Bundesland wollen die friedlichen Massenblockaden in Wittenberge mit unterstützen.Sowohl der Landesjugendring Brandenburg e.V., die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten (VVN/BdA) Prignitz und auch die zivilgesellschaftlichen Bündnisse aus Cottbus und Frankfurt (Oder), welche bereits erfolgreich mit friedlichen Massenblockaden Naziaufmärsche verhindert haben, gehören zu den Unterstützer_innen.
„Wir sind begeistert von der breiten Unterstützung aus Wittenberge und ganz Brandenburg. Gemeinsam werden wir es schaffen den Neonaziaufmarsch so verhindern. Nicht zuletzt die Unterstützung des stellvertretenden Ministerpräsidenten und Justizministers zeigt das die antifaschistischen Blockaden von einem breiten gesellschaftlichen Konsens getragen werden.“ so Thomas Müller, Sprecher des Bündnisses.
Es sind um den Bahnhof herum und in der Innenstadt ab 9 Uhr mehrere Gegenkundgebungen angemeldet. Weitere Informationen und den Aufruf des Bündnisses finden sich unter wittenbergenazifrei.blogsport.eu
02.04.2014 Bündnis “Wittenberge Nazifrei”
Kontakt: wittenbergenazifrei@riseup.net
INFORIOT Die neonazistische Webseite „MUPINFO“ berichtet von einem Vernetzungstreffen organisierter Gruppen am zweiten Märzwochenende im mecklenburgischen Lübtheen. Der NPD Kreisverband Westmecklenburg lud zu einem Treffen der angrenzenden Strukturen von Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Brandenburg ein, aber auch der “Europäischen Aktion” soll anwesend gewesen sein. Die “Europäische Aktion” ist ein Zusammenschluss von europäischen Holocaustleugnern, der sich unter anderem für den in Brandenburg inhaftierten Neonazi Horst Mahler einsetzt. Laut MUPINFO waren unter den anwesenden Neonazis der Ortsverbandsleiter den NPD-Neuruppin Dave Trick sowie weitere „Freie Nationalisten“ aus Wittenberge, Prignitz und dem Havelland. Auf einem Foto posiert Dave Trick zusammen mit weiteren NPD-Funktionären, darunter auch dem NPD-Bundesvorsitzenden und Abgeordneten im Schweriner Landtag Udo Pastörs.
Neben der Vernetzung ging es, nach Eigenaussage der Neonazis, bei dem Treffen um einen Austausch über Möglichkeiten kommunaler Verankerung und Strategien in den Kommunalparlamenten. Denn in Brandenburg und in Mecklenburg-Vorpommern finden am 25. Mai neben der Europawahl auch Kommunalwahlen statt.
Klinkenputzen für Wittenberge?
Als weiteren wichtiger Anlass des Vernetzungstreffen dürfte der für den 5. April ankündigte Aufmarsch im brandenburgischen Wittenberge (Prignitz) gewesen sein. Denn Wittenberge ist ein verkehrstechnischer Knotenpunkt und grenzt an Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Aber auch Schleswig-Holstein ist nur einen Katzensprung entfernt. Es ist daher davon auszugehen, dass die Strukturen der drei Länder am 5. April ebenfalls anreisen werden.
Eine weitere Verbindung nach Wittenberge zeigt sich außerdem an einem Liedermacher aus Brandenburg, der auf der Seite „MUPINFO“ abgebildet ist. Besagter Liedermacher trat nicht nur während des Vernetzungstreffens, sondern auch am vergangenen Samstag, den 29. März in Wittenberge in Erscheinung. Die „Freien Kräfte Neuruppin“ hatten mit Unterstützung von örtlichen und Wittstocker Neonazis einen Infotisch zur Mobilisierung für ihren Aufmarsch am 5. April organisiert. Besagter Liedermacher trat als Versammlungsleiter des Infotisches auf.
Vielseitiger Protest
Für den 5. April formiert sich derzeit breiter und vielfältiger Protest in Wittenberge. So rufen das antifaschistische Bündnis “NoNazis Wittenberge” und das überregionale Bündnis “Wittenberge Nazifrei” zu Blockaden auf. In der Innenstadt soll hingegen ein Toleranzfest unter dem Motto “Schöner leben ohne Nazis” stattfinden sowie weitere Aktionen, wie ein Straßenfussballturnier und ein “Lauf für Toleranz” im Rathausviertel. Außerdem soll um 10:30 ein Spaziergang zum Fest führen.
Am Samstag, den 5. April 2014, wollen Neonazis in der brandenburgischen Kleinstadt Wittenberge (Landkreis Prignitz) aufmarschieren und werben dafür jetzt auch mit einem eigenen Videoclip im Internet. Thema ist die sterbende Stadt, der „Volkstod“ und fünf junge Menschen, die dazu „Nein“ sagen möchten. Die jungen Leute gelten als führende Köpfe einer Neonazivereinigung aus dem 90km von Wittenberge entfernten Neuruppin (Landkreis Ostprignitz-Ruppin). Sie nennen sich dementsprechend „Freie Kräfte Neuruppin“. Und weil einige Personen der Gruppe auch aus Nauen (Landkreis Havelland) stammen, kommt zur Gruppenbezeichnung noch ein „Osthavelland“ dazu.
„Freie Kräfte Neuruppin / Osthavelland“
Die Gruppe existiert unter der Bezeichnung „Freie Kräfte Neuruppin / Osthavelland“ (NSFKN) seit 2009, ihre Köpfe dürften aber bereits seit spätestens 2006 im neonazistischen Milieu aktiv sein. Im Neuruppiner Raum fielen die Protagonist_innen der Vereinigung erstmals während eines Neonaziaufmarsches am 1. September 2007 auf. Dieser wurde allerdings noch von der Querfront-Organisation „Kampfbund Deutsche Sozialisten“ (KDS) durchgeführt. Die NSFKN führten erstmals am 5. September 2009 einen eigenen Aufmarsch in Neuruppin durch, vier weitere sollten bis 2012 folgen. Seit 2011 wurden die versuchten Märsche durch die Stadt allerdings durch Gegendemonstrant_innen blockiert, so dass die Gruppe bereits am 1. Mai 2012 in die Neonazihochburg Wittstock/Dosse auswich. Dort wurde der geplante Aufmarsch allerdings ebenfalls durch antifaschistische Blockierer_innen aufgehalten.
Wittenberge und der „Volkstod“
Nun haben sich die „Freie Kräfte Neuruppin / Osthavelland“, dass noch weiter von Neuruppin entfernte Wittenberge für ihren Propagandamarsch auserkoren. Offenbar weil die Entwicklung der Stadt genau in das Muster der „Volkstod“-Kampagne des neonazistischen Spektrums von „Freien Kräften“ bis zu „Junge Nationaldemokraten“ (JN) passt. So sank die Einwohnerzahl von Wittenberge von 33.279 im Jahr 1977 auf 27.956 im Jahr 1990 und schließlich 17.476 im Jahr 2012. Dazu kommt die de facto Deindustrialisierung der Stadt durch wirtschaftsbedingte Schließungen der großen Betriebe, seit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik.
„Abwanderung, Arbeitslosigkeit, Vergreisung und Armut – und ihr? Ihr redet von Aufschwung?“, fragt deshalb NSFKN-Führer Marvin Koch im eingangs erwähnten Videoclip und macht sich scheinbar zum Anwalt der nicht abgewanderten Prignitzer_innen. Er selbst ist aus dem Neuruppiner Raum nach Pritzwalk, ebenfalls im Landkreis Prignitz, gewandert und versucht dadurch regional glaubhafter zuwirken. Aber wie glaubhaft ist Marvin Koch tatsächlich, wenn er beispielsweise am 17. November 2013 in Hennigsdorf (Landkreis Oberhavel) eine Demonstration zur Verherrlichung eines verurteilten NS-Kriegsverbrechers durchführt oder bei einem Nazikonzert am 12. Oktober 2013 in Pasewalk (Mecklenburg-Vorpommern) derart auffällt, dass nun gegen ihn wegen Landfriedensbruch ermittelt wird?
Überhaupt scheinen die Aussagen im Videoclip nur die halbe Wahrheit zu sein. Denn dem im Video angesprochenen „Volkstod“ abzuwehren, bedeutet im neonazistischen Sinne eben nicht nur den demografischen Wandel durch mehr Geburten oder wirtschaftlichen Aufschwung entgegenzuwirken, sondern ganz klar auch Migrant_innen oder Menschen mit migrantischen Wurzeln, aus rassistischen Gründen wieder zu verdrängen. Diesbezüglich bewerben die „Freie Kräfte Neuruppin / Osthavelland“ im Internet auch eine Kampagne „Minderheit 2030“, die nach dem Jahr benannt ist, in dem das „deutsche Volk“ angeblich zur Minderheit im „eigenen Land“ wird. Migrant_innen werden dabei in verschwörerischer Weise als Mittel korrupter Politiker dargestellt, die das „deutsche Volk“ aus seinem angeblich „gewohnten Lebensraum“ verdrängen wollen, frei nach der Spreelichter-Parole „Die Demokraten bringen uns den Volkstod“. Dieser Phobie liegt ein völkisches Nationenbild zu Grunde, das nicht eine Verfassung oder Kultur als gemeinschaftliches Bindeglied einer Gesellschaft sieht, sondern eine auf gemeinsame „Abstammung“ begründete, de facto also inzestöse „Volksgemeinschaft“ idealisiert und diese auch noch gegenüber anderen Menschengruppen überhöht. Migrant_innen, die eigentlich der Entvölkerung von Landstrichen, wie der Prignitz, entgegenwirken könnten, werden von den Neonazis hingegen als Bedrohung für ihren fantasierten „Volkskörper“ angesehen und deshalb meist, wie in der aktuellen Anti-Asylkampagne der NPD, pauschal mit dem Attribut „kriminell“ abgewertet und immer wieder angefeindet.
Insofern wird dann auch klar wie die entschärfte Aussage „Es ist unsere Pflicht nicht nur in der Prignitz ein Recht auf Zukunft zu fordern und für Familien und heimatbewusste Politik einzustehen“ von Dave Trick (NSFKN, ebenfalls dem eingangs erwähnten Videoclip entnommen) tatsächlich zu verstehen ist, nämlich nicht als Aufbruch zu Gunsten des Aufschwungs in Wittenberges, sondern als klares Bekenntnis zum Widerstand gegen die multikulturelle Gesellschaft in der gesamten Bundesrepublik. Trick könnte hier übrigens nicht nur für die NSFKN sprechen, sondern auch in seiner Funktion als Leiter des NPD Ortsbereiches Neuruppin.
NPD und „Freie Kräfte“ in der Prignitz
Dies eröffnet auch eine neue Dimension in der Wahl des Demonstrationsstandortes Wittenberge. Denn hier bzw. in der nahen Umgebung, ja der gesamte Landkreis Prignitz, war bis 2004 eine Hochburg der NPD. Selbst der damalige Brandenburger NPD-Landesvorsitzende, Mario Schulz, wohnte nur 6km von Wittenberge entfernt. Nach dem auf einem Parteitag jedoch ein Kandidat mit migrantischen Wurzeln für die Europawahl 2004 aufgestellt wurde, trat der komplette Kreisverband Prignitz-Ruppin aus der NPD aus und gründete die seit Ende der 2000er Jahre inaktive „Bewegung Neue Ordnung“. Die neonazistische Partei war diesen Leuten nicht mehr rassistisch genug.
Seitdem die NPD, jüngst auch wieder nach dem Rücktritt Holger Apfels als Parteivorsitzender, sich immer weiter dem neonazistischen Spektrum öffnet, sucht sie auch erneut in der Prignitz Fuß zu fassen. Bereits im letzten Jahr führten Parteifunktionäre deshalb im Mai 2013 eine Kundgebung in Perleberg durch, weitere Aktionen dürften im Vorfeld der Wahlen zu den Europa‑, Kommunal- und Landesparlamenten folgen.
Zumindest im jüngeren Neonazispektrum können die Nationaldemokraten dabei möglicherweise auf Unterstützung hoffen. Denn mit Marcel Kr. und Thomas B., welche die Partei 2013 in Perleberg unterstützten, hat die NPD bereits Sympathisanten in Wittenberge gefunden. Beide stehen übrigens auch im engen Kontakt zu den „Freie Kräfte Neuruppin / Osthavelland“ und laufen seit spätestens 2010 bei deren Aufmärschen mit. Während B. gern im Lifestyle des „Autonomen Nationalisten“ auftritt und dem Umfeld der zurzeit inaktiven Neonazivereinigung „Freundeskreis NSPR“ zuzurechnen ist, ist Kr. der Oldschool Bonehead. Ein Foto in der Recherche-Zeitschrift “Fight Back 04 – Mai 2009” (S. 16) zeigt ihn im Gefolge der Berliner „Kameradschaft Spreewacht“, einer Naziskin-Vereinigung. Des weiteren hält er Kontakt zu Neonazis in Sachsen-Anhalt und marschierte dort u.a. bei Aufmärschen in Stendal mit.
Während des diesjährigen „Trauermarsches“ in Magdeburg, trat Kr. auch im Gefolge der „Freien Kräfte Prignitz“ auf. Diese Vereinigung trat dort das erste Mal in Erscheinung. Da Kr. und B. im Verlauf des letzten Jahres vor allem aber zusammen mit den „Freie Kräfte Neuruppin / Osthavelland“ auffielen, während eines Aufmarsches am 1. Juni 2013 in Wolfsburg (Niedersachsen) sogar als „Freie Kräfte Neuruppin & Wittenberge“, liegt es Nahe, das beide auch maßgeblich in den „Freien Aktivisten Wittenberge“ aktiv sind, die ebenfalls zu dem Aufmarsch in Wittenberge aufrufen. Sie bilden somit das Sprungbrett der „Freie Kräfte Neuruppin / Osthavelland“ in die Prignitz.
NSFKN Warm Up Kundgebung am 29. März 2014
Dies zeigte sich auch am gestrigen Samstag in Wittenberge. Dort führten zehn Neonazis, darunter Dave Trick, Marcel Kr. und Thomas B., unter der Bezeichnung „Frei Kräfte Neuruppin / Prignitz“ eine Werbeveranstaltung für den geplanten Aufmarsch durch.
Auch wenn ca. 30 bis 40 Menschen gegen die Kundgebung (Fotos hier: Presseservice Rathenow und Sören Kohlhuber) protestierten, scheinen die Neonazis auch weiterhin bestrebt, sich in Wittenberge und in der Prignitz auszubreiten zu wollen.
Wittenberge Nazifrei
Für Antifaschist_innen ist es deshalb wichtig der weiteren Vernetzung des nordwestbrandenburgischen Neonazimilieus bereits frühzeitig entgegenzuwirken. Sollte der geplante Aufmarsch am 5. April widerspruchslos durch Wittenberge ziehen, dürften weitere folgen. Denn die Stadt wirkt wegen ihrer strategischen Lage als Verkehrsknotenpunkt zwischen Hamburg, Berlin, Schwerin und Magdeburg sowie in der unmittelbaren Nachbarschaft von vier Bundesländern wie ein Drehkreuz für aktionsorientierte Vereinigungen. Dies hatte sich bereits bei den neonazistischen Spontanaufzügen am 2. Juni 2007 und am 1. Mai 2009 gezeigt, als im ersten Fall 200 und im zweiten Fall ungefähr 50 Neonazis recht schnell hintereinander erst spontan in der Stadt und dann in weiteren Orten in Sachsen-Anhalt aufmarschierten.
Sowohl die Zivilgesellschaft in Wittenberge als auch ein überregionales Bündnis und die Antifa planen deshalb Aktionen anlässlich des geplanten Aufmarsches am 5. April. Im Focus steht dabei das Gelände um den Bahnhof, der den Neonazis ab 12.00 Uhr als Aufmarschpunkt dienen sollen. Die Bündnisse „NoNazis Wittenberge“ und “Wittenberge Nazifrei” mobilisiert bereits ab 9.00 Uhr zu Blockaden. Die Stadt Wittenberge und das örtliche Bürgerbündnis veranstalten ab 12 Uhr ein Bürgerfest für Toleranz unter dem Motto “Schöner Leben ohne Nazis” und weitere Aktionen in der Innenstadt. Darüber hinaus sind zusätzliche Kundgebungen gegen die Neonazis im Stadtgebiet geplant, um den Protesten möglichst viel Ausdrucksfläche zugeben.
Infostruktur zum 5. April
Informationsseiten:
http://wittenbergenazifrei.blogsport.eu
http://nonaziswittenberge.blogsport.de
Facebook:
https://www.facebook.com/pages/Wittenberge-Nazifrei/1430320097212032?hc_location=timeline
Twitter:
http://twitter.com/Wbge_Nazifrei
Emailkontakt:
wittenbergenazifrei@riseup.net
Am 5. April soll, nur einen Katzensprung von der Landesgrenze MVs entfernt, in Wittenberge (Nordbrandenburg) ein Neonaziaufmarsch stattfinden. Es ist der erste Versuch dieser Art in der Region und wir sprachen mit Vertreter_innen des antifaschistischen Bündnisses “NoNazisWittenberge”, welches zu Gegenaktivitäten an dem Tag mobilisiert.
KomFort:
Hallo, schön das wir es noch geschafft haben uns so kurz vor eurem Tag X zu treffen. Wisst ihr schon Genaueres über die Pläne der Nazis?
NoNazisWBGE:
Die Neonazis haben zwischen 12 – 24 Uhr eine Demonstration in Wittenberge angemeldet. Die genaue Route ist noch nicht bekannt. Allerdings ist sicher, dass die Neonazis nicht durch die Innenstadt marschieren werden.
KomFort:
Welche Nazigruppen rufen denn zu dem Aufmarsch auf? Mit wie vielen Neonazis wird gerechnet?
NoNazisWBGE:
Zum Aufmarsch mobilisieren die Freien Kräfte Neuruppin/Osthavelland (FKNRP) und die Freien Aktivisten Wittenberge, wobei zweitere als Gruppe nicht existiert. Es ist für uns ersichtlich, dass die FKNRP bei der Mobilisierung und Durchführung federführend sind. Solche Aufmärsche haben bei den FKNRP Tradition. Zwischen 2009 und 2012 haben sie mehrere Aufmärsche mit bis zu 300 Neonazis im benachbarten Neuruppin und Wittstock (Dosse) veranstaltet. Doch seit die letzten Aufmärsche blockiert werden konnten, ist es in der Region ruhig geworden. In der Regel bekommen die FKNRP 250–300 Neonazis mobilisiert. Wittenberge ist jedoch ein verkehrstechnischer Knotenpunkt, sodass wir damit rechnen das die Zahl der Demonstrant_innen steigen könnte.
KomFort:
Blockaden sind ein gutes Stichwort. Wie ihr ja gerade erwähnt habt, wurden mehrere Aufmärsche in den letzten Jahren in Brandenburg durch Blockaden verhindert. Wir denken da an Bernau, Frankfurt (Oder) und erst im Februar an Cottbus. Wollt ihr euch mit eurem Protest da einreihen?
NoNazisWBGE:
Ja auch wir haben vor durch Menschenblockaden den Aufmarsch zu verhindern. Wie schon angeklungen scheinen Blockaden in Brandenburg der effektivste Weg die Straße dicht zu machen. Zusammen mit den Bündnis “Wittenberge Nazifrei” wollen wir uns den Nazis wiedersetzen. Der Aufruf von “Wittenberge Nazifrei” wird überregional von führenden Politiker_innen und Organisationen sowie zahlreichen Einzelpersonen unterstützt. Beispielsweise durch den Justizminister Helmut Markov.
KomFort:
Und welche anderen Aktionen sind an dem Tag in der Stadt noch geplant?
NoNazisWBGE:
Die Innenstadt ist durch Veranstaltungen an dem Tag belegt. In der Bahnstraße gibt es ein Bürgerfest unter dem Motto “Schöner Leben ohne Nazis”, im Rathausviertel einen Toleranzlauf und ein Straßenfußballturnier auf dem Paul-Lincke-Platz.
KomFort:
Das klingt ja schon mal vielfältig und soviel Platz bleibt den Nazis dann somit ja auch nicht mehr. Auf eurer Webseite finden sich viele Termine zu Infoveranstaltungen. Erzählt doch, wie läuft die Mobilisierung denn bislang?
NoNazisWBGE:
Im Großen und Ganzen läuft die Mobilisierung ganz gut. Auch wir wollen uns die gute Anbindung der Stadt zu Eigen machen und hatten daher den Gedanken überregional zu Gegenaktivitäten zu mobilisieren. Um die Leute abzuholen veranstalten wir Info-Veranstaltungen in fünf Bundesländern in den Städten, wo es antifaschistische Strukturen gibt. Und das Interesse ist groß! Unsere Flyer und Plakate sind fast vergriffen.
KomFort:
Und mit wievielen Teilnehmer_innen am Gegenprotest rechnet ihr?
NoNazisWBGE:
Das können wir im Moment nicht sagen. Wir hoffen jedoch, dass Viele unserem Aufruf folgen und das wir gemeinsam die Neonazis Schachmatt setzen.
KomFort:
Fernab von der Gegenmobi würden wir gerne noch mal auf die Neonazis eingehen. Wie hat sich die lokale Naziszene in den vergangenen Jahren entwickelt?
NoNazisWBGE:
Ähnlich wie andere Städte in Brandenburg war Wittenberge gerade in den 90er Jahren kein unbeschriebenes Blatt. 1991 war es besonders brutal: mehrere Dutzend rechte Jugendliche stürmten ein Wohnheim und warfen zwei Namibier aus dem 4. Stock. Sie überlebten nur knapp. 2001 wurde Klaus-Dieter Harms durch Neonazis in seiner eigenen Wohnung totgetreten. Das Gericht stellte anschließend fest, dass die beiden Täter den gehbehinderten Alkoholkranken als verachtungswürdigen Menschen betrachtet und aus „Mordlust“ gehandelt hätten. In jüngster Zeit häufen sich nächtliche Aktionen in Wittenberge. Neben zahlreichen Propagandadelikten fanden hier spontane Aufmärsche mit bis zu 200 Neonazis statt. 2010 gab es einen bewaffneten Überfall auf ein alternatives Wohnprojekt im benachbarten Perleberg und 2013 einen tätlichen Angriff auf einen Dönerimbiss.
KomFort:
Und welche Bedeutung hat der Aufmarsch eurer Meinung nach für die Region?
NoNazisWBGE:
Der FKNRP versuchen schon seit einigen Jahren ihr Einflussgebiet zu erweitern. Seit ihre Aufmärsche jedoch 2012 mehrfach blockiert wurden, hat dies stark an ihren Selbstbewusstsein gekratzt. Wir gehen davon aus, dass der Aufmarsch neuen Antrieb liefern soll. Und wie der jüngste Überfall zeigt, scheint die Demonstration auch in die Szene zu wirken. Fernab davon, dass jeder Aufmarsch verhindert werden muss, ist es in diesem Fall wichtig, dem Vordringen in die Region entgegenzuwirken.
KomFort:
Möchtet ihr zum Schluss noch etwas an die Leser_innen los werden?
NoNazisWBGE:
Der Treffpunkt zu Gegenaktivitäten ist um 9 Uhr am Bahnhof Wittenberge. Alle wichtigen Infos findet ihr auf unserer Seite nonaziswittenberge.blogsport.de und auf wittenbergenazifrei.tk. Die Aktionskarte sowie Info-Telefonnummer werden einige Tage vor dem Aufmarsch veröffentlicht. Achtet daher auf Ankündigungen. Ansonsten: erscheint zahlreich!
KomFort:
Ok, wir sind gespannt und drücken euch und allen die am 5. April unterwegs sind die Daumen.
Am kommenden Samstag, den 29.03.2014, plant die NPD in Wittenberge ab 9 Uhr einen Infostand in der Bahnstraße durchzuführen. Mit der Aktion läutet die NPD ihren Wahlkampf in Brandenburg ein. Gegenüber der NPD-Kundgebung, zwischen Wilhelmstraße und Auguststraße, wurde eine Gegenkundgebung seitens der Wittenberger Parteien angedacht. Die Neonaziveranstaltung steht dennoch im Kontext ihres in der Stadt geplanten Aufmarsches am 5. April.
“Wir rufen alle demokratischen und antifaschistischen Bürgerinnen und Bürger auf, sich an den Gegenprotesten zu beteiligen. Wittenberge darf kein Ort für rechte Propaganda sein – weder diesen Samstag, noch am darauffolgenden!”, so der Sprecher des Bündnisses “Wittenberge Nazifrei”, Thomas Müller.
Wittenberge, den 28. März 2014
Bündnis “Wittenberge Nazifrei”
Kontakt: wittenbergenazifrei@riseup.net
Die finanzielle Lage des Landkreises ist angespannt — keine Frage. Die Schuldenlast der vergangenen Jahre ist enorm. Doch gerade diejenigen, die für diese Fehlentwicklung am wenigsten können, sollen jetzt womöglich dafür bluten: die Jugendlichen und sozialen Träger in der Region OPR.
Es ist kein Geheimnis, dass Arbeit im sozialen Bereich kaum gewürdigt wird — weder inhaltlich noch finanziell. Für Verwaltung und Politik sind Tätigkeiten in diesem Bereich quasi selbstverständlich. Zwar beklagen die sozialen Träger die schwierige Situation in der sie sich befinden — von Personalmangel über Planungsunsicherheiten bis hin zu massiven Kürzungen — seit Jahren, doch irgendwie geht es ja immer weiter. Wer im sozialen Bereich arbeitet, neigt zu Selbstausbeutung, weil man sieht wie wichtig die eigene Arbeit ist und was mit dieser verbunden ist. Projekte aufgeben kommt meist nicht in Frage. Aber irgendwann ist Schluss! Wir und andere soziale Träger in der Stadt sind nicht in der Position, dass wir Almosen erbetteln müssen. Wir alle leisten wichtige und elementare Arbeit für das soziale Gefüge dieser Stadt und Region. Das muss endlich anerkannt werden. Wir haben genug von den jährlichen Kürzungen und der Planungsunsicherheit mit der wir zu kämpfen haben.
Unsere Möglichkeiten uns demokratisch einzubringen sind überschaubar — insbesondere wenn wir nicht einmal 2 Minuten im Kreistag sprechen können ohne unterbrochen zu werden. Aber es gibt andere Wege um auf unser Anliegen aufmerksam zu machen und die werden wir nutzen.
Wenn ihr uns die Räume nehmt, dann hängen wir halt bei euch ab! In den kommenden Wochen wird das JWP-MittenDrin mit verschiedenen, kreativen Aktionen “simulieren” wie sich diese Region entwickeln könnte, wenn den Trägern der Jugendsozialarbeit der Betriebskostenzuschuss gestrichen wird.
Den Kreistag fordern wir auf, seine soziale Verantwortung zu übernehmen und keine Kürzungen im Sozialbereich vorzunehmen. Haushaltskonsolidierung ist das eine — aber die Sozialstruktur einer Region nachhaltig zu verwüsten das andere. Wir werden letzterem nicht tatenlos zusehen!
Im Internet mobilisieren Neonazis zu einem Aufmarsch in Wittenberge. In knapp zwei Wochen, am 5. April, wollen sie gegen einen vermeintlichen “Volkstod” in der Region demonstrieren. Iniitiert wird die Demonstration von Neonazis aus Neuruppin. “Wir sehen das als Vorstoß der Neuruppiner Neonazis und als Versuch an die örtliche Szene anzuknüpfen”, meint der Bündnissprecher Thomas Müller.
Gegen die geplante Demonstration hat sich Widerstand formiert. Das Bündnis “Wittenberge Nazifrei” vereint aktive zivilgesellschaftliche Akteure aus Wittenberge, aber auch aus anderen Teilen Brandenburgs und anderen Bundesländern. Hier finden sich Kirchen, Parteien, antifaschistische Initiativen, Vereine sowie engagierte Einzelpersonen ihren Platz.
“Wir setzen der menschenverachtenden Propaganda der Neonazis eine demokratische und antifaschistische Kultur entgegen und werden den Neonaziaufmarsch mit friedlichen Massenblockaden verhindern.” so Thomas Müller, Sprecher des Bündnisses. Dabei können Antifaschist_innen auf eine Lange Tradition von erfolgreichen Blockaden gegen Nazidemonstrationen zurückblicken.
Alle Wittenbergerinnen und Wittenberger sowie alle, die sich mit dem Bündnis solidarisieren, sind aufgerufen, sich den Gegenprotesten anzuschließen und gemeinsam den Neonaziaufmarsch am 5. April zu blockieren!
Es sind um den Bahnhof herum und in der Innenstadt ab 9 Uhr mehrere Gegenkundgebungen angemeldet.
Weitere Informationen und den Aufruf des Bündnisses finden sich unter wittenbergenazifrei.blogsport.eu
Für weitergehende Fragen stehen wir unter der Email-Adresse wittenbergenazifrei@riseup.net zur Verfügung.
Dem Betroffenen droht im schlimmsten Fall eine Abschiebung nach Malta nach der Dublin-Verordnung, sollte der Richter an seiner Überzeugung festhalten. Dieser beruft sich auf eine widersprüchliche Angabe des Gebrustdatums in den Unterlagen, die dem Bundesministierum für Migration und Flüchtlinge vorliegen. Der Richter hat aber selbst noch keine Altersfeststellung veranlasst. Obwohl dem Verwaltungsgericht Potsdam und dem zuständigen Richter eine Gebursturkunde des Betroffenen vorliegen und das Jugendamt Havelland und die Ausländerbehörde dies bestätigten, muss gegen den Beschluss des Verwaltungsgerichtes geklagt werden. Heute beschloss das Amtsgericht Rathenow, dass eine Vormundschaft eingesetzt werden muss und unterschreicht damit die Minderjährigkeit und die damit verbundene Schutzbedürftigkeit. Der 17-jährige, aus Somalia Geflüchtete reichte Klage gegen den vorangegangenen Beschluss des zuständigen Richters ein. Minderjährige Flüchtlinge genießen in Deutschland eine besondere Schutzbedürftigkeit, auch nach der Dublin-Verordnung. „Wir verurteilen die Ignoranz und offensichtlich einseitige Herangehensweise des zuständigen Richters, der mit aller Härte eine Abschiebung des Betroffenen anstrebt.“ — so Johanna Meier, eine Unterstützerin des Betroffenen. Wir als Unterstützunger*Inneninitative rufen dazu auf, den Prozess am morgigen Donnerstag kritisch zu beobachten. Die Verhandlung findet im Potsdamer Verwaltungsgreicht, in der Friedrich-Ebert-Straße 32, um 10:00 Uhr im Verhandlungsraum 02 EG statt.
INFORIOT — Zwei Monate sind es noch bis zur Europawahl und zu den Kommunalwahlen. Knapp sechs Monate sind es bis zur Wahl für einen neuen Landtag. Die Brandenburger NPD, die am letzten Wochenende ihren Landesparteitag im Landkreis Oberhavel durchführte, gibt sich dabei siegessicher: Mindestens fünf Prozent will die Partei erreichen und in den Landtag einziehen. Auch für die Kommunalwahlen hat sie zahlreiche KandidatInnen aufgestellt. Die Jungen Nationaldemokraten (JN) sollen dabei helfen.
Militanter Neonazi zum Wahlkampfleiter ernannt
Die NPD scheint in diesem Wahlkampf Provokation vermeiden zu wollen und setzt auf Funktionäre und bereits bekannte Gesichter. Anders als im Kommunalwahlkampf 2008 verzichtet die Neonazipartei auf die Aufstellung von Gewalttätern wie Alexander Bode. Der verurteilte Totschläger, der regelmäßig als Ordner auf NPD-Demonstrationen fungiert, könnte ein schlechtes Image auf die Partei werfen. Den Eindruck gewinnt man zumindest, schaut man allein auf die Landesliste der Partei mit ihren 15 KandidatInnen (siehe weiter unten im Text). Doch für eine Überraschung hat die Partei dann doch gesorgt: Der Berliner NPD Chef und ehemalige Strausberger Sebastian Schmidtke soll die Brandenburger NPD als Wahlkampfleiter unterstützten. Der 28-jährige Schmidtke war letzten Dezember zu acht Monaten Haft auf Bewährung wegen Volksverhetzung, Gewaltdarstellung und Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verurteilt worden, da in seinem Ladengeschäft „Hexogen“ in Berlin-Schöneweide während einer Razzia CDs mit strafbaren Inhalten gefunden wurden. Die Razzia fand auf Grund von Ermittlungen gegen die Berliner Neonaziplattform „NW-Berlin“ statt. Schmditke plant unter anderem, mit einem PKW und einer mobilen Beschallungsanlage durch Wohngebiete zu fahren. Ein entsprechernder Antrag wurde für Fürstenwalde bereits bei der Versammlungsbehörde gestellt.
Viel hilft viel?
Schenkt man den Ausführungen der Partei auf ihrer Facebookseite Glauben, dann ist eine regelrechte Materialschlacht in den kommenden Monaten zu erwarten: Eine Million Flugblätter und 50.000 Plakate. In einem früheren Beitrag war gar von zweieinhalb Millionen Flugblättern die Rede, dabei hat Brandenburg gerade einmal knapp 2,1 Millionen Wahlberechtigte. Obendrein plant die NPD 100 Kundgebungen. Was bei sechs Monaten bis zu den Landtagswahlen etwa jeden zweiten Tag bedeuten würde.
Liste ohne Überraschungen
Auf dem Landesparteitag am Samstag bestimmten die Anwesenden die Liste für die Landtagswahl im September. Unter den 15 Listenplätzen finden sich keine Überraschungen: So führen die Liste der langjährige NPD-Landeschef Klaus Beier und der Vize-Chef Ronny Zasowk an. Die anderen Plätze besetzen Mitglieder des Landesvorstandes und KandidatInnen, die bereits zu vorherigen Wahlen angetreten sind. Florian Stein (Platz 3), NPD-Ortsbereichsleiter Schöneiche, Manuela Kokott , Landeschatzmeistern (Platz 4), Aileen Rokohl, Kreisvorsitzende der NPD Barnim-Uckermark (Platz 5) sowie Detlef Appel (Platz 8) und Lore Lierse (Platz 10) aus dem Landkreis Oberhavel bilden den Brandenburger Landesvorstand. Alle anderen KandidatInnen traten bereits zu Kommunal‑, Landtagswahlen oder zuletzt bei der Bundestagswahl für die NPD an: Auf Platz 6: Benjamin Mertsch, Kreisverband Lausitz; Platz 7: Stella Hähnel, Kreisvorsitzende Dahmeland; Platz 9: Frank Knuffke, Kreistagsabgeordneter im Landkreis Dahme-Spree; Platz 11: Burkhard Sahner, Kreisvorsitzender Oberhavel; Platz 13: Falk Haffner, Kreisverband Lausitz; Platz 14: Thomas Gürtler, Kreisverband Lausitz; Platz 15: Peter Börs, Kreisvorsitzender Prignitz-Ruppin. Unter den 15 Plätzen findet sich auch Bärbel Redlhammer-Raback (Platz 12), die noch 2008 als DVU-Mitglied antrat und bekennende Anhängerin der „Exilregierung des Deutschen Reiches“ ist, also eine sogenannte „Reichsbürgerin“.
JN versucht´s nochmal
Kurz vor dem Landesparteitag verkündete die NPD-Jugendorganisation „Junge Nationaldemokraten“ auf ihrer Facebookseite, dass sie am 12. April in Ostbrandenburg die offizielle Verbandsgründung der JN Brandenburg durchführen will. Unterstützen sollen die NPD-Funktionäre Klaus Beier und Ronny Zasowk sowie der Sächsische JN-Chef Paul Rzhaczek. Dabei kommt die zeremonielle Gründung reichlich spät, so tritt insbesondere der JN-Landesbeauftragte Pierre Dornbrach seit mehreren Jahren unter dem Label “JN-Brandenburg” öffentlich auf. Seit Ende 2013 ist Dornbrach mit seiner Werbung für die JN auf YouTube und Facebook in die Offensive gegangen. Der langjährige Aktivist Dornbrach gehört seit Ende 2012 dem neuen Bundesvorstand der Jungen Nationaldemokraten an. Der 25-jährige Dornbrach, der den JN-Stützpunkt Lausitz leitete, ist seit 2011 sowohl Bundesbildungsleiter und aktiver Schreiber der JN-Postille „Der Aktivist“, als auch verantwortlich für den JN Verband Brandenburg. In den vergangenen Jahren trat er mehrfach als JN Brandenburg bei Veranstaltungen und im Internet in Erscheinung, auch die Stützpunkte „Potsdam“, „Schenkenländchen“, „Oranienburg“ und „Lausitz“ trat mal mehr mal weniger in der Öffentlichkeit auf. Schon 2010 war eine Neustrukturierung der JN geplant, der Preußentag im Oktober 2010 sollte als Startschuss dienen. Der Aufbau gelang jedoch nicht. Anfang August vergangenen Jahres war Dornbrach an einem Übergriff auf Gegendemonstrant_innen in Eisenhüttenstadt beteiligt. Die Ermittlungen laufen noch.