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Flucht & Migration

Falsche Prioritäten bei der Beratung von Geflüchteten

Nach­dem in der let­zten Woche bekan­nt wurde, dass die unab­hängige Rechtsmit­tel­ber­atung für abgelehnte Asyl­suchende an allen Stan­dorten der Erstauf­nah­meein­rich­tung gestrichen wer­den soll1, wird nun mit Blick in den Haushalt­sen­twurf für 2021/2022 deut­lich, dass gle­ichzeit­ig die Mit­tel für eine lan­de­seigene Rück­kehrber­atung in fast gle­ich­er Höhe aufge­stockt wer­den sollen.

Dabei bieten schon jet­zt ver­schiedene Stellen eine „frei­willige“ Rück­kehrber­atung an. Die Teil­nahme an solchen Beratun­gen erfol­gt oft­mals unfrei­willig, teil­weise wird in Einzelfällen auch Druck auf Geflüchtete aus­geübt, an den Ange­boten teilzunehmen. Die Unter­stützungs- und Beratungsange­bote sollen nach Plä­nen der Lan­desregierung in diesem Bere­ich mit 1,2 Mil­lio­nen Euro finanziert werden.

Die Pläne der rot-schwarz-grü­nen Lan­desregierung gehen völ­lig am Bedarf der Rat­suchen­den vor­bei. Nach Infor­ma­tio­nen des Flüchtlingsrats wird die Rück­kehrber­atung im Ver­hält­nis zur Asylver­fahrens- und Rechtsmit­tel­ber­atung weitaus weniger nachge­fragt. So entste­ht im Bere­ich der Rechtsmit­tel­ber­atung der Bedarf unter anderem durch die zunehmend fehler­haften Asy­lentschei­dun­gen des Bun­de­samtes für Migra­tion und Flüchtlinge (BAMF).

Seit einiger Zeit häufen sich gravierende Ver­fahrens­fehler in den Asylver­fahren, die zu falschen Entschei­dun­gen führen.2 Ver­mehrt wer­den Asy­lanträge — ohne Berück­sich­ti­gung der Flucht­gründe und der indi­vidu­ellen Umstände des Einzelfalls — als „offen­sichtlich unbe­grün­det“ abgelehnt. Die Beschei­de des BAMF sind inhaltlich fehler­haft, mitunter euro­parechtswidrig, beziehen sich auf jahre­lang ver­al­tete Infor­ma­tio­nen oder wer­den noch am sel­ben Tag der Anhörung aus­gestellt, was darauf hin­weist, dass die Entscheider*innen sich schon allein aus zeitlichen Grün­den kaum mit dem vor­ge­tra­ge­nen Schutzge­such auseinan­der geset­zt haben kön­nen. Entsprechend übernehmen in solchen Fällen die Gerichte aktuell die Prü­fung der Schutz­gründe und kor­rigieren die Entschei­dun­gen des BAMF, in dem sie den Betrof­fe­nen immer wieder Schutz zusprechen.

Ohne eine externe unab­hängige Beratung und Unter­stützung wür­den Asyl­suchende auf­grund der hohen Hür­den bei ein­er Ablehnung als „offen­sichtlich unbe­grün­det“ es kaum schaf­fen, den Schutz zu bekom­men, den Gerichte ihnen später zus­prechen. Denn die Fris­ten in dem Ver­fahren sind extrem kurz, die Kla­gen müssen umfassend begrün­det sein und durch die isolierte Lage der Stan­dorte der Erstauf­nah­meein­rich­tung ist der Zugang zu Rechtsanwält*innen erschwert.

Durch die beab­sichtigte Stre­ichung der unab­hängi­gen Rechtsmit­tel­ber­atung und den gle­ichzeit­i­gen mas­siv­en Aus­bau der Rück­kehrange­bote set­zt Bran­den­burg flüchtlingspoli­tisch falsche Pri­or­itäten, die an der Real­ität der aller­meis­ten Betrof­fe­nen völ­lig vor­bei gehen. Das Land muss auch weit­er­hin durch unab­hängige Beratungsange­bote den effek­tiv­en Zugang zu Rechtsmit­teln und somit zur Schutzgewährung für Geflüchtete ermöglichen“, fordert Ivana Domazet.

1 https://www.fluechtlingsrat-brandenburg.de/zugang-zu-unabhaengiger-rechtsmittelberatung-in-gefahr-fluechtlingsrat-brandenburg- kritisiert-plaene-des-brandenburger-innenministeriums/

2 Es ist nicht das erste Mal, dass das BAMF in Eisen­hüt­ten­stadt neg­a­tiv auf­fällt. In den let­zten Jahren wur­den die Außen­stellen des BAMF hin­sichtlich ihrer Entschei­dung­sprax­is über­prüft. Auf­fäl­lig ist, dass einzelne Außen­stellen des BAMF immer wieder deut­lich schlechtere Schutzquoten bei gle­ichen Herkun­ft­slän­dern im Ver­gle­ich zu anderen BAMF-Außen­stellen aufweisen, darunter auch Eisen­hüt­ten­stadt in Bran­den­burg, siehe auch http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/136/1813670.pdf

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration

Moria brennt — nicht erst seit gestern!

Aufruf zur Spontan-Demo:
Wir fordern: Lager evakuieren — Men­schen aufnehmen! Abschiebun­gen stoppen!

Wir rufen zur Demon­stra­tion am Don­ner­stag, den 10.9. auf. Start ist um 16 Uhr am Nauen­er Tor in Pots­dam. Wütend und laut wer­den wir bei den Zen­tralen der Regierungsparteien und beim Innen­min­is­teri­um des Lan­des Bran­den­burg protestieren. Denn die Block­ade­hal­tung gegenüber ein­er men­schlichen Poli­tik liegt nicht nur bei der Bundesregierung.
Erst zulet­zt hat die Lan­desregierung ihr Lan­desauf­nah­me­pro­gramm auf die lange Bank geschoben. Gle­ichzeit­ig set­zt die Lan­desregierung ihre Energie in eine neue “task force Abschiebun­gen” mit sieben Mitarbeiter*innen, um Abschiebun­gen zu beschle­u­ni­gen — auch zu Coro­n­azeit­en, und auch nach Griechenland!¹ Let­zten Mon­tag wur­den Men­schen aus mehreren Heimen in Bran­den­burg, darunter auch Pots­dam, ver­schleppt. Die Polizei Bran­den­burg gab die Massen­ab­schiebun­gen zu, schweigt aber zu Details. Es sollte auch nach Griechen­land abgeschoben werden.

Diese Poli­tik der Igno­ranz und des Abschiebens sowohl auf Bun­de­sebene als auch auf Lan­desebene egal ob christlich-demokratisch, sozialdemokratisch oder grün zeugt von Menschenverachtung.
Wir sind wütend! Moria ist eine Zeit­bombe, die jet­zt explodiert ist, weil Men­schen seit Jahren gezwun­gen wur­den unter katas­trophalen Bedin­gun­gen zu leben. Auf­grund der extremen Über­fül­lung gab es keine aus­re­ichende Ver­sorgung an Lebens­mit­teln, ein Man­gel an San­itäran­la­gen und viel zu wenig Unter­bringungsmöglichkeit­en. Moria ist kein sicher­er Ort und das war es nie!

In einem Lager, welch­es eigentlich für 2800 Men­schen gedacht war, mussten über Jahre hin­weg über 20.000 Men­schen leben. Seit ein­er Woche wur­den dort mehr als 13.000 Men­schen auf­grund eines Coro­na-Falls auf engem Raum unter Quar­an­täne gestellt. Jede*r wusste: Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Coro­na-Katas­tro­phe Moria zu ein­er Todes­falle macht. In der Nacht von Dien­stag zu Mittwoch ist das Lager bei einem großen Feuer nahezu kom­plett zer­stört wor­den. Die Men­schen in Moria haben ihre let­ztes Hab und Gut ver­loren. Tausende Men­schen sind auf einen Schlag kom­plett obdach­los gewor­den. Nicht ein­mal die gebrech­lichen Zelte, die ihnen vorher Unter­schlupf gegeben haben, ste­hen noch.
Die geschwol­lenen Reden über Inte­gra­tion und Demokratie, während die Lan­des- und Bundespolitiker*innen an der Abschot­tung Deutsch­lands und Europas fes­thal­ten, sind nicht auszuhalten.
Wir haben kein Ver­trauen mehr in diese Poli­tik, in der Demokratie nur noch ein­er Worthülse gle­icht, in der der Protest für Men­schlichkeit kon­se­quent ignori­ert wird. Wir haben nur noch unsere Wut auf diese Zustände und unsere Stärke der Sol­i­dar­ität zueinander.
Deshalb rufen wir dazu auf: Seid sol­i­darisch mit den Men­schen in den EU-Lagern! Geht auf die Straße, block­iert die Block­ade­hal­tun­gen der Bun­des- und Lan­despoli­tik! Holt die Men­schen in die vie­len Kom­munen. Stoppt die Abschiebepolitik!

Es gibt eine Alter­na­tive zur Bar­barei des Gren­zregimes, der Abschiebun­gen, zum Ster­ben im Mit­telmeer und in der Sahara, zu Elend­slagern in Moria! Unsere Alter­na­tive heißt ein gemein­sames Leben in Sol­i­dar­ität und Vielfalt – egal, welch­er Herkun­ft wir sind!

ALLE Lager auflösen — Wir haben Platz!

PRESS RELEASE
by See­brücke Potsdam

Pots­dam, 9.9.2020

Moria is burn­ing — not just since yesterday!
Call for a spon­ta­neous demo:
We demand: Evac­u­ate the camps — take in peo­ple! Stop deportations!

We call for the demon­stra­tion on Thurs­day, 10.9. Start is at 16 o’clock at the Nauen­er Tor in Pots­dam. We will protest angri­ly and loud­ly at the head­quar­ters of the gov­ern­ing par­ties and the Min­istry of the Inte­ri­or of the State of Bran­den­burg. Because the block­ade atti­tude towards a humane pol­i­cy is not only the respon­si­bil­i­ty of the fed­er­al government.
Recent­ly the state gov­ern­ment pur­pose­ful­ly delayed its state admis­sion pro­gram (Lan­desauf­nah­me­pro­gramm). At the same time, the state gov­ern­ment is putting its ener­gy into a new “depor­ta­tion task force” with sev­en employ­ees* to speed up depor­ta­tions — also dur­ing coro­na times, and to Greece!¹ Last Mon­day, peo­ple were deport­ed from sev­er­al homes in Bran­den­burg, includ­ing Pots­dam. The Bran­den­burg police admit­ted to the mass depor­ta­tions, but is silent about the details. Peo­ple were deport­ed to Greece aswell.

This pol­i­cy of igno­rance and depor­ta­tion, both at the fed­er­al and state lev­el, whether Chris­t­ian Demo­c­ra­t­ic, Social Demo­c­ra­t­ic or Greens, is a sign of con­tempt for humanity.
We are angry! Moria is a time bomb that has now explod­ed because peo­ple have been forced to live under cat­a­stroph­ic con­di­tions for years. Due to the extreme over­crowd­ing there was no suf­fi­cient sup­ply of food, a lack of san­i­tary facil­i­ties and far too few accom­mo­da­tion facil­i­ties. Moria is not a safe place and it nev­er was!

In this camp, which was actu­al­ly intend­ed for 2800 peo­ple, over 20,000 peo­ple had to live there for years. Since one week more than 13.000 peo­ple were quar­an­tined there because of a coro­na case in a nar­row space. Every­one knew: It was only a mat­ter of time until the Coro­na cat­a­stro­phe turned Moria into a death trap. In the night from Tues­day to Wednes­day the camp was almost com­plete­ly destroyed by a huge fire. The peo­ple in Moria lost their last belong­ings. Thou­sands of peo­ple became com­plete­ly home­less at a blow. Not even the frag­ile tents that gave them shel­ter before are still standing.
The swollen speech­es about inte­gra­tion and democ­ra­cy, while the state and fed­er­al politi­cians con­tin­ue to keep Ger­many and Europe sealed off, are unbearable.
We no longer have con­fi­dence in this pol­i­cy, in which democ­ra­cy resem­bles noth­ing more than a mere emp­ty phrase, in which the protest for human­i­ty is con­sis­tent­ly ignored. All we have left is our anger at these con­di­tions and our strength of sol­i­dar­i­ty with one another.
There­fore we call for: Sol­i­dar­i­ty with the peo­ple in the EU camps! Take it to the streets, block­ade the block­ade atti­tudes of fed­er­al and state pol­i­tics! Get the peo­ple into the many com­mu­ni­ties. Stop the depor­ta­tion policy!

There is an alter­na­tive to the bar­bar­i­ty of the bor­der regime, the depor­ta­tions, to dying in the Mediter­ranean and in the Sahara, to mis­ery camps like Moria! Our alter­na­tive is a com­mon life in sol­i­dar­i­ty and diver­si­ty — no mat­ter what ori­gin we are!

Close ALL camps — we have space!

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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration

Bündnis „Wann wenn nicht jetzt“ trifft „Kiezkantine“

Das Ver­wal­tungs­gericht Frank­furt / Oder stellt fest: Men­schen mit Fluchter­fahrung müssen in Einzelz­im­mern unterge­bracht wer­den! Die Unter­bringung in Zwangs­ge­mein­schaften in Mehrbettz­im­mern ist nicht im Ein­klang mit der Coro­na-Umgangsverord­nung des Lan­des.“ schreibt das Aktions­bünd­nis für Sol­i­dar­ität und Men­schlichkeit „Offenes MOL“ in ein­er Pressemit­teilung von Anfang Juli.

Das Bünd­nis kämpft gegen die Unter­bringung von Migrant*innen und Geflüchteten in Sam­melun­terkün­ften in der Region – und darüber hin­aus. 2019 war es bere­its Teil ein­er größeren Aktion­srei­he gegen Ras­sis­mus, mit einem Fest der Vielfalt in Müncheberg. Unter dem Mot­to „Wann wenn nicht jet­zt: Sam­melun­terkün­fte auflösen!“ wird nun erneut zu bun­tem Protest und Begeg­nung aufgerufen. Neben Müncheberg sind unter anderem Grim­ma, Zwick­au und Neu­rup­pin dem Aufruf gefolgt.

Kiezkan­tine am 18. Juli am Thäl­manns, Müncheberg

Die Kiezkan­tine bringt geflüchtete Men­schen aus Sam­melun­terkün­ften und ihre Nachbar*innen zusam­men. Nach ein­er Covid-19-bed­ingten Pause wird nun wieder gekocht. Am 18. Juli ab 18 Uhr vor dem Café Thäl­manns in Müncheberg. Mit inter­na­tionalen Köstlichkeit­en, Musik, Film und viel Raum zum Aus­tausch zu den Forderun­gen des „Offe­nen MOL“, ihrer Unterstützer*innen und Freund*innen und den Gedanken und Anliegen der Nachbar*innen. Alle Inter­essierten sind her­zlich ein­ge­laden. Die Ver­anstal­tung findet
unter freiem Him­mel und unter Ein­hal­tung der Hygien­ebe­din­gun­gen statt.

Ort: Thäl­manns, Thäl­mannstr. 75, 15374 Müncheberg (Mark)
Zeit: 18. Juli ab 18 Uhr

Web­seite: www.offenesmol.net
Kontakt:offenes_mol@riseup.net
Der Aufruf in unter­schiedlichen Sprachen: https://www.facebook.com/events/2689085984705608/
Jed­er Men­sch, der in ein­er Zwangs­ge­mein­schaft in ein­er Gemein­schaf­tun­terkun­ft lebt, hat
einen Anspruch auf Einzelun­ter­bringung – und Bran­den­burg hat Platz.
Aktions­bünd­nis Offenes Märkisch-Oderland
https://www.offenesmol.net/

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Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Niemand ist Vergessen“


Für Mittwoch, den 01. Juli 2020, riefen das Soziale Zen­trum JWP „Mit­ten­Drin“ und die linksju­gend [´sol­id] Neu­rup­pin zum gemein­samen Gedenken an Emil Wend­land auf. An diesem Tag jährte sich der Mord an dem damals woh­nungslosen Lehrer Emil Wend­land zum 28. Mal, dieser wurde am 01. Juli 1992 von örtlichen Neon­azis erst mis­shan­delt und im Anschluss ermordet.[1]

Opfer rechter Gewalt

Bran­den­burg ist eines der Bun­deslän­der, in denen seit der Wiedervere­ini­gung die meis­ten Todes­opfer rechter Gewalt zu bekla­gen sind. Die Opfer­per­spek­tive verze­ich­net 22 Todes­opfer rechter, ras­sis­tis­ch­er und sozial­dar­win­is­tis­ch­er Gewalt, die seit den 1990 Jahren durch Neon­azis ums Leben gekom­men sind – bei sechs weit­eren gebe es eben­falls Indizien für ein recht­es Tat­mo­tiv und sie wer­den als Ver­dachts­fälle erfasst. Klar ist, dass es sich dabei um keine Einzelfälle han­delt, son­dern vielmehr um eine Kon­ti­nu­ität rechter Gewalt, die in Bran­den­burg, aber auch in ganz Deutsch­land eine lange trau­rige Geschichte und Gegen­wart hat. Solche Tat­en dür­fen nicht in Vergessen­heit ger­at­en und es bedarf eines würdi­gen Erinnerns.

Durch die Kun­stak­tion eines soge­nan­nten „Die-In“ woll­ten wir dies verdeut­lichen. So nutzten wir den Schulplatz dafür mit weißer Krei­de Umrisse zu malen, welche sym­bol­isch für die 22 Opfer von rechter Gewalt in Bran­den­burg ste­hen und hin­ter­ließen diese mit deren Biografien und Bilder. Außer­dem ging es uns darum, Aufmerk­samkeit für die Opfer zu schaf­fen, denn viel zu häu­fig geht es vor allem um die Täter*innen und den Ver­such Erk­lärungsan­sätze für die Tat­en zu find­en und zu wenig liegt der Fokus auf den Betrof­fe­nen, deren Leben­sre­al­ität oder auch dem Umfeld bzw. deren Hinterbliebenen.

Sicht­barkeit

Ursprünglich trat unsere Kam­pagne „Nie­mand ist Vergessen“ 2012 mit dem Ziel an, eine Straße in Neu­rup­pin nach Emil Wend­land umzube­nen­nen. Nach ver­schiede­nen Diskus­sio­nen wurde damals klar, dass dies wohl nicht real­isiert wer­den könne und es wurde sich auf eine Gedenk­tafel im Neu­rup­pin­er Rosen­garten geeinigt, um zumin­d­est einen Ort der Erin­nerung an Emil Wend­land zu schaffen.

In diesem Jahr grif­f­en wir diese Forderung erneut auf und benan­nten zumin­d­est sym­bol­isch die Post­straße in Emil-Wend­land-Straße um. Unsere Forderung bleibt beste­hen, wir wollen das die näch­ste Straße, welche in Neu­rup­pin entste­ht, den Namen „Emil-Wend­land-Straße“ trägt, um das Gedenken an die Opfer rechter Gewalt zumin­d­est sym­bol­isch sicht­bar­er zu machen.

Gedenken im Neu­rup­pin­er Rosengarten

Ab 18 Uhr fand dann das tra­di­tionelle Gedenken im Neu­rup­pin­er Rosen­garten statt, an dem ca. 60 Per­so­n­en teil­nah­men. Neben den Rede­beiträ­gen des Sozialen Zen­trums JWP „Mit­ten­Drin“ und der linksju­gend [´sol­id] Neu­rup­pin, hiel­ten auch der Vor­sitzende der Stadtverord­neten­ver­samm­lung Gerd Kli­er (Die LINKE) und der Bürg­er­meis­ter Jens-Peter Golde (parteiun­ab­hängig) einen Rede­beitrag. In bei­den Beiträ­gen wurde nochmal her­vorge­hoben wie wichtig eine kon­tinuier­liche Gedenkar­beit an die Opfer rechter Gewalt auch in Neu­rup­pin ist und es nie zu ein­er Poli­tik des Vergessens kom­men darf.

Im Anschluss an die Rede­beiträge und dem Nieder­legen der Kränze wurde zum Abschluss Emil Wend­land noch mit ein­er Schweigeminute gedacht.

In diesem Sinne:

Kein Vergeben! Kein Vergessen!
Im Gedenken an Emil Wend­land und alle anderen Opfer rechter Gewalt!

 

Soziales Zen­trum JWP „Mit­ten­Drin“ und linksju­gend [´sol­id] Neuruppin

Bilder: @Presseservice Rathenow: hier

 

[1] https://www.todesopfer-rechter-gewalt-in-brandenburg.de/victims-emil-wendland.php

 

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Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Gedenken an Emil Wendland

Gedenken: Mittwoch den 01. Juli 2020 | 18:00 Uhr | Rosen­garten Neuruppin

Aufrufende: Soziales Zen­trum JWP „Mit­ten­Drin“ e.V. und linksju­gend [´sol­id] Neuruppin

Die Tat

Am 1. Juli 2020 jährt sich zum 28. Mal der Mord an dem damals woh­nungslosen Lehrer Emil Wend­land. In der Nacht zum 1. Juli 1992 über­fie­len nach einem Saufge­lage drei örtliche Naziskin­heads den völ­lig wehrlosen und schlafend­en Wend­land im Neu­rup­pin­er Rosen­garten, trat­en mit Springer­stiefeln auf ihn ein und zer­schlu­gen eine Bier­flasche an seinem Kopf. Vor­erst ließen sie den schw­er Ver­let­zten zurück bis ein­er aus der Gruppe zurück­kehrte und mit einem Jagdmess­er sieben Mal auf ihn ein­stach, sodass dieser verblutete.
Im Anschluss daran kehrte die Gruppe noch ein­mal zurück und sam­melte mögliche Beweis­mit­tel ein. Emil Wend­land starb in dieser Nacht in Neu­rup­pin. Seit­dem gibt es durch das JWP Mit­ten­Drin das Bemühen eines regelmäßi­gen Gedenkens.

Motive

Emil Wend­land musste ster­ben, weil er auf­grund von Woh­nungslosigkeit und ein­er Alko­holkrankheit nicht in das rechte Welt­bild sein­er Mörder passte. In der Ver­hand­lung wurde das sozial­dar­win­is­tis­che und klas­sis­tis­che Motiv der Täter an mehreren Punk­ten deut­lich. So gin­gen die drei Mit­glieder der örtlichen Neon­aziszene los um „Assis aufzuk­latschen“. Ein Täter habe das Opfer für „einen Men­schen zweit­er Klasse gehal­ten“ und ein ander­er sah Woh­nungslose Men­schen als „mißliebig und ver­acht­enswert an“.

Doch wir sagen, es gibt kein Unwertes Leben! Kampf dem Klassismus!

Flyer zur Gedenkveranstaltung - Abgebildet sind eine Rose, ein Foto von Emil Wendland und das Logo der Antifaschistischen Aktion. Dazu der Text: Niemand ist Vergessen, In Gedenken an alle Opfer rechter Gewalt, Gedenken an Emil Wendland, 01. Juli 2020 18 Uhr, Rosengarten Neuruppin

Kein Einzelfall

Bran­den­burg ist eines der Bun­deslän­der, in denen seit der Wiedervere­ini­gung die meis­ten Todes­opfer rechter Gewalt zu bekla­gen sind. Die Opfer­per­spek­tive Bran­den­burg verze­ich­net 22 Todes­opfer rechter, ras­sis­tis­ch­er und sozial­dar­win­is­tis­ch­er Gewalt, die seit den 1990 Jahren durch Neon­azis ums Leben gekom­men sind. Zudem wer­den fünf Per­so­n­en als Ver­dachts­fälle gelis­tet, wo weit­ere Indizien auf ein recht­es Motiv hin­weisen, es aber lei­der an Infor­ma­tio­nen fehlt, um eine abschließende Bew­er­tung dieser Fälle vornehmen zu kön­nen. Dies sind nur einige Beispiele, die verdeut­lichen sollen – es han­delt sich dabei nicht um Einzelfälle!

Gedenken

Wir rufen alle Bürger*innen am 01. Juli 2020 ab 18 Uhr auf, sich am Rosen­garten, dem zen­tralen Gedenko­rt für Emil Wend­land, einzufind­en, diesem würdig zu Erin­nern und ein sicht­bares Zeichen gegen rechte Het­ze und Gewalt zu set­zen. Diese Tat­en dür­fen nicht in Vergessen­heit geraten!

Kein Vergeben!! Kein Vergessen!!!
Im Gedenken an Emil Wend­land und alle anderen Opfer rechter Gewalt!

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Wohnen & Stadt

Von Potsdam nach Panama und zurück

Wir hät­ten nie gedacht, so weit zu kommen.
Nach 6 Monat­en inten­siv­er Recherche, über 150 Doku­menten, vie­len heißen Diskus­sio­nen veröf­fentlichen wir die Ergeb­nisse ein­er Recherche über das Geschäftsmod­ell eines inter­na­tion­al aufgestell­ten Kon­struk­ts von Finanz – und Immo­bilien­in­v­s­toren in Potsdam.

Diese Doku­men­ta­tion wurde von einem Rechercheteam im Net­zw­erk „Stadt für alle“ Pots­dam erstellt. Ohne die Unter­stützung von Übersetzer*innen, Grafiker*innen und vor allem dem Recherch­enet­zw­erk „Cor­rec­tiv“ wären wir nie soweit gekommen!

Danke!

Die Doku­men­ta­tion ist öffentlich! Sie kann herun­terge­laden und soll ver­bre­it­et werden.
Eine „Stadt für alle“ geht nur mit dem Wis­sen darum, wem sie gehört!
Wir bit­ten lediglich, auf die Urhe­ber­schaft des Net­zw­erkes „Stadt für alle“ Pots­dam zu verweisen.

Bei Fra­gen und Anre­gun­gen, wenn Ihr selb­st solche Net­zw­erke erkun­den wollt, wen­det Euch an uns:

blog@potsdam-stadtfueralle.de

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Sichere Fluchtwege statt Kriminalisierung der Geflüchteten

Ein Geflüchteter aus dem Sudan muss am 29. Juni beim Amts­gericht Straus­berg erscheinen. Vorge­wor­fen wird ihm “ille­gal” nach Deutsch­land ein­gereist zu sein. Nach Deutsch­land ist er geflo­hen, weil er im Sudan poli­tisch gegen die Dik­tatur aktiv war. Dabei ist es fast unmöglich, legal nach Deutsch­land einzureisen, um hier Asyl zu beantragen.

Nor­maler­weise machen sich Asylbewerber*innen daher mit ihrer Ein­reise nicht strafbar.(1) Er ver­ste­ht nicht warum er krim­i­nal­isiert wird: “Aus mein­er Sicht macht es keinen Sinn, dass ich eine Strafe bekomme, weil ich Asyl beantrage. Ich habe mich doch sel­ber bei der Polizei gemeldet, um Asyl zu beantragen.”

Die deutschen Behör­den gehen immer mas­siv­er gegen Geflüchtete vor. Statt den hier leben­den Men­schen das Ankom­men zu erle­ichtern, wer­den sie sog­ar zu Straftätern abgestem­pelt. Geflüchtete soll­ten nicht durch Abschiebung und Krim­i­nal­isierung bedro­ht werden.

Lassen wir den Betrof­fen nicht allein! Zeigen wir uns sol­i­darisch! Kommt zur Kundge­bung vor dem Amts­gericht! Demon­stri­eren wir gemein­sam gegen die Krim­i­nal­isierung von Geflüchteten!

Geflüchteter soll zum Straftäter erk­lärt wer­den — Kundge­bung vor dem Amts­gericht Straus­berg — Mo, 29. Juni 2020, 10 Uhr

Der Geflüchtete braucht Geld für Anwalts- und Gericht­skosten und auch das Bezahlen der möglichen Strafe ist ihm aus den Sozialleis­tun­gen die er bekommt nicht möglich. Die Ini­tia­tive “Barn­im für alle” sam­melt deswe­gen für diesen und ähn­liche Fälle Spenden.

Spendenkon­to
Barn­im für alle
IBAN: DE 78 1705 2000 1110 0262 22
Sparkasse Barnim

http://refugeeswelcomebarnim.blogsport.de/
refugees-welcome@so36.net

(1) § 95 Abs. 5 Aufen­thalts­ge­setz, der auf Artikel 31 Abs. 1 des Abkom­mens über die Rechtsstel­lung der Flüchtlinge (Gen­fer Kon­ven­tion) verweist

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Flucht & Migration Parlamentarismus

Landesaufnahmeprogramm längst überfällig

Anlässlich der Frage nach einem Lan­desauf­nah­me­pro­gramm in der heuti­gen Ple­nar­sitzung fordern wir erneut von der Bran­den­bur­gis­chen Lan­desregierung, das längst über­fäl­lige Lan­desauf­nah­me­pro­gramm zur Auf­nahme von flüch­t­en­den Men­schen aus den men­sche­nun­würdi­gen Lagern an den EU-Außen­gren­zen anzuge­hen. Wir unter­stützen die erst kür­zlich ges­tartete Peti­tion „Lan­desauf­nah­me­pro­gramm JETZT“¹ mit der Forderung, min­destens 2.000 Men­schen aufzunehmen.

In der heuti­gen Frages­tunde der Ple­nar­sitzung fragt die Land­tagsab­ge­ord­nete Marie Schäf­fer (Bünd­nis 90/Die Grü­nen) zurecht nach dem aktuellen Umset­zungs­stand des im Koali­tionsver­trag fest­geschriebe­nen Lan­dauf­nah­me­pro­gramms. Danach sollen jährlich 200 beson­ders schutzbedürftige Men­schen aufgenom­men wer­den. Bish­er ignori­ert die Lan­desregierung aus SPD, CDU und Bünd­nis 90/Die Grü­nen das selb­st gesteck­te Ziel im Koalitionsvertrag.

Das im Koali­tion­ver­trag ange­sproch­ene Lan­desauf­nah­me­pro­gramm kann nur ein Anfang sein. Denn es sind allein auf den griechis­chen Inseln mehr als 40.000 Men­schen, die unter katas­trophalen Bedin­gun­gen in Lagern fest­ge­hal­ten wer­den. Es ist beschä­mend, dass die Lan­desregierung noch nicht mal die unzure­ichende Anzahl von 200 zusät­zlichen Auf­nah­men wed­er ern­sthaft disku­tiert noch umset­zt.“ so See­brücke-Aktivistin Amari Shakur.

Rechtsgutacht­en bestäti­gen, dass es rechtliche Möglichkeit­en gibt für die eigen­ständi­ge Auf­nahme von geflüchteten Men­schen durch die Bun­deslän­der (siehe unten).

In Bran­den­burg haben sich mit­tler­weile eine ganze Rei­he an Kom­munen und Land­kreise als „Sicher­er Häfen“ erk­lärt und damit ihre Bere­itschaft zur zusät­zlichen Auf­nahme von geflüchteten Men­schen über den üblichen Verteilungss­chlüs­sel hin­aus sig­nal­isiert. Bish­er sind dies u.a. Pots­dam, Neu­rup­pin, Tel­tow, Schöne­iche, Fürstenwalde/Spree, Land­kreis Pots­dam-Mit­tel­mark. Bran­den­burg erre­icht damit die höch­ste Anzahl von Kom­munen und Land­kreise als „Sichere Häfen“ im Ver­gle­ich zu allen anderen ost­deutschen Bundesländern.

Andere Bun­deslän­der wie Thürin­gen und Berlin beschließen oder disku­tieren ern­sthaft, zusät­zlich geflüchtete Men­schen aufzunehmen. Dage­gen ist jedes weit­ere Mauern der Lan­desregierung in Bran­den­burg angesichts der wohlwol­len­den Kom­munen und des vielfälti­gen Protests für ein Lan­desauf­nah­me­pro­gramm völ­lig unangemessen. Dabei trägt auch Bran­den­burg Ver­ant­wor­tung: Die Men­schen wer­den in den Lagern fest­ge­hal­ten, weil Deutsch­land und Europa das Grun­drecht auf ein sicheres Leben ver­wehren!“ stellt Shakur klar.

¹ https://www.openpetition.de/petition/online/brandenburg-hat-platz-landesaufnahmeprogramm-fuer-gefluechtete-jetzt

Rechtsgutacht­en:
Helene Heuser, Uni Hamburg:
https://www.jura.uni-hamburg.de/lehrprojekte/law-clinics/refugee-law-clinic/forschungsprojekt-staedte-der-zuflucht/gutachten-landesaufnahme.pdf
Kan­zlei Redek­er, Sell­ner, Dahs, Auf­tragge­ber MdEP Erik Marquardt:
https://www.dropbox.com/s/21wghgyqi2ped69/L%C3%A4nderkompetenzen%20humanit%C3%A4re%20Aufnahme%20Griechenland.pdf

 

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Antifaschismus

Gegenkundgebung zur AfD Hetze

Am Sam­stag den 20.06.2020, also diesen Sam­stag, wird in Tem­plin eine Demon­stra­tion der AfD stat­tfind­en. Wie auch schon im Mai in Pren­zlau wird dabei nichts weit­er als rechte Het­ze propagiert. Wir sagen Nein! Nein zu rechter Het­ze, zu Ras­sis­mus, Sex­is­mus, Ver­schwörungs­glauben und Diskri­m­inierung aller Art. 
Ein­er der recht­en Ver­anstal­ter ist der Kreistagsab­ge­ord­nete Hannes Gnauck (AfD), dem kür­zlich “fehlende Ver­fas­sungstreue”  vom Mil­itärischen Abschir­m­di­enst der Bun­deswehr attestiert wurde. Andere angekündigte Red­ner der AfD liefen im Feb­ru­ar let­zten Jahres auf ein­er recht­sex­tremen Demon­stra­tion in Tem­plin mit. Auch Andreas Kalb­itz, kür­zlich aufr­grund sein­er Recht­sex­tremen Gesin­nung aus der Partei gewor­fen, wird in anderen Städten der Uck­er­mark mit von der Par­tie sein.
Die AfD hat nichts mit frei­heitlichen Grun­drecht­en zu tun und ver­sucht sich trotz­dem als Prof­i­teurin ein­er demokratis­chen Legit­i­ma­tion­skrise und anste­hen­der Wirtschaft­skrise in Posi­tion zu bringen. 
Ja, wir befind­en uns in ein­er Krise, ein­er Dauerkrise — nicht erst seit Coro­na. Fri­days for Future, #Metoo, See­brücke, #unteil­bar, Black Lives Matter und anhal­tenden starke Proteste weltweit gegen Umweltzer­störung, Aus­beu­tung, Diskri­m­inierung und Unter­drück­ung zeigen das so deut­lich wie nie! 
Wir möcht­en mit euch gemein­sam einen wirk­lich demokratis­chen Weg aus diesen Krisen hin­aus find­en und ein Zeichen für eine sol­i­darische Gesellschaft ohne Ras­sis­mus setzen. 
Kommt am 20.06.2020 um 13 Uhr zum Mark­t­platz und zeigt Gesicht gegen die ras­sis­tis­che Het­ze der AfD. 
Die Ver­anstal­tung der AfD ist teil ein­er Ver­anstal­tungsrei­he. Auch in Schwedt (21.06.), Anger­münde (27.06.) und Pren­zlau (28.06.) wird die AfD ihre ras­sis­tis­che Het­zpro­pa­gan­da ver­bre­it­en. Doch auch dort wird es Gegen­protest geben:
                                   
Son­ntag, 21. Juni, 13:00 Schwedt Platz der Befreiung
Sam­stag, 27. Juni, 13:00 Anger­münde Markt
Son­ntag, 28. Juni, 13:00 Pren­zlau Marktberg
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Klima & Umwelt

FFF Neuruppin kehrt mit Fahrraddemo auf die Straßen zurück!

Seit Beginn der Coro­na-Pan­demie hat Fri­days for Future Neu­rup­pin nicht mehr auf den Straßen demon­stri­ert, son­dern ist ins Inter­net aus­gewichen oder hat sich im Rah­men der Nach­barschaft­shil­fen engagiert. So kon­nte weit­er­hin auf die Kli­makrise aufmerk­sam gemacht und gle­ichzeit­ig Risiko­grup­pen geschützt werden.

Doch nun geht es zurück auf die Straßen der Stadt! Am kom­menden Fre­itag, dem 19.06.2020, begin­nt um 16 Uhr auf dem Schulplatz die erste post­coro­nale FFF-Demo in Neu­rup­pin. Beson­ders ist hier­bei dies­mal, dass die Demostrecke nicht gelaufen, son­dern mit dem Fahrrad gefahren wird.

Dadurch kön­nen Sicher­heitsab­stände während der gesamten Zeit einge­hal­ten und ein eventuelles Infek­tion­srisiko so min­i­mal wie möglich gehal­ten wer­den. Das über­ge­ord­nete The­ma der Demo wird die Verkehr­swende sein. In vie­len Städten weltweit hat der motorisierte Per­so­nen­nahverkehr nachge­lassen, stattdessen wurde Fahrrad gefahren und die Rad­wege wur­den aus­ge­baut. In Neu­rup­pin beste­ht dabei noch viel Poten­zial nach oben.

Die Bedin­gun­gen zum Rad­fahren müssen in der Stadt so attrak­tiv wie möglich gestal­tet wer­den, damit die Men­schen keinen Grund sehen, stattdessen das Auto zu benutzen.“ – Emma Kiehm, FFF Neuruppin

Auch in der etwa um 16:45 Uhr star­tenden End­kundge­bung wieder auf dem Schulplatz sollen die gebote­nen Abstände einge­hal­ten wer­den. Dort wer­den weit­ere klimapoli­tis­che The­men the­ma­tisiert wer­den, die während Coro­na in der Öffentlichkeit unterge­gan­gen sind, wie beispiel­sweise das neue Steinkohlekraftwerk Dat­teln 4.

Wir haben gesamt­ge­sellschaftlich eine Möglichkeit ver­passt, einen sozialeren und klim­agerecht­en Weg für die Zukun­ft einzuschla­gen und in eine bessere Nor­mal­ität zurück­zukehren. Statt in lokale Klei­n­un­ternehmen oder für die Bürger*innen wird jedoch weit­er­hin massen­haft in Großkonz­erne investiert, die hauptver­ant­wortlich für die glob­alen Emis­sio­nen und Aus­beu­tung der Men­schen sind.“ – Corvin Drößler, FFF Neuruppin

Es gibt keine Teilnehmer*innenobergrenze mehr laut aktueller Eindäm­mungsverord­nung, daher kön­nen alle, die möcht­en, teil­nehmen. Wir bit­ten um gegen­seit­ige Rück­sicht­nahme, das Hal­ten von Abstän­den sowie das Tra­gen ein­er Maske auf der Kundge­bung. Noch ist die Pan­demie nicht vor­bei und jede Krise sollte weit­er­hin wie eine Krise behan­delt werden.

Wann: Fre­itag, 19.06.2020 um 16 Uhr; Kundge­bung etwa 16:45 Uhr

Wo: Anfang und Ende auf dem Schulplatz in Neuruppin

Demostrecke: (Fahrtrich­tung wird noch bekan­nt­gegeben, ver­mut­lich wie folgt)

Schulplatz — Schinkel­straße — B167 — Hein­rich-Rau-Str. — Fehrbelliner Str. — Rudolph-Bre­itscheid-Str. — Friedrich-Engels-Str. — Präsi­den­ten­str. — An der Seep­rom­e­nade — Ste­in­str. — Karl-Marx-Str. — Schulplatz

 

Bei Rück­fra­gen melden Sie sich bitte unter neuruppin@fridaysforfuture.is

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