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Antifaschismus

Heimat” angreifen!

Am 17.04.2019 wird es im bran­den­burg­erischen Pren­zlau (Uck­er­mark) ein Konz­ert der recht­en Band „Frei.Wild“ geben. Lokale Antifaschist*innen pla­nen Protes­tak­tio­nen gegen diesen Auftritt und wün­schen sich Unter­stützung aus vie­len anderen Städten. Deshalb wer­den auch wir an diesem Tag nach Pren­zlau reisen und „Frei.Wild“ und ihren Fans zeigen, dass wir keine Lust auf ihre nation­al­is­tis­che Scheiße und Heimat­tümelei haben.

Gemein­same Anreise­tr­e­ff­punkt Berlin:
17.04.2019 // 14:20 Uhr Gesund­brun­nen — Gleis 9 (achtet auf die Blümchenfahne)
Gemein­same Abreise spätestens: 21:45 Uhr am Bahn­hof Prenzlau

Frei.Wild ist eine erfol­gre­iche deutsche Rock­band, die es sich zur Auf­gabe gemacht hat, als Heimatver­fechter nicht nur der Neuen Recht­en eine pop­kul­turelle Stimme zu geben, son­dern gle­ichzeit­ig mit ihrer Musik viel Geld zu ver­di­enen. Dabei beze­ich­nen sie sich sel­ber als die Band, die die Wahrheit bringt, sprich als Propheten für ein rares, fast tot­geglaubtes Gut, dass den weißen Mann an seine Rolle in der Gesellschaft erin­nern soll: “Sprache, Brauch­tum, und Glaube sind Werte der Heimat/Ohne sie gehen wir unter, stirbt unser kleines Volk.“1

Warme Worte, gerichtet nicht nur an alte Fre­unde des Frei­wild-Sängers Phillip Burg­er, der seine Neo-Nazi Ver­gan­gen­heit als “Jugendsünde”2 beschreibt (er war Mit­glied der recht­sradikalen Band “Kaiser­jäger”), son­dern vielmehr an die “demokratisch” gesin­nte Mitte der Gesellschaft, die glück­licher­weise einen bre­it­en Absatz­markt für die heimatlichen Liebeleien mit nation­al­is­tis­chen und anti-fem­i­nis­tis­chen Inhal­ten bietet. Titel wie “Nicht zu viel denken und ein­fach machen” vom neuesten Album “Rivalen und Rebellen” wer­den zu süßen Devisen iden­titätss­tif­ten­der Naiv­ität, die in Deutsch­land ja nicht ganz unbekan­nt ist.

Pren­zlau hat ein Problem!
Fälle von ras­sis­tis­ch­er Gewalt sind in Pren­zlau keine Sel­tenheit. Neben der Alltäglichkeit von ver­balen Über­grif­f­en, wer­den Men­schen mit Fluchthin­ter­grund regelmäßig zu Opfern von Kör­per­ver­let­zung. 2018 stufte der Vere­in „Opfer­per­spek­tive“ die Stadt als gefährlich­ste Bran­den­burgs ein, was frem­den­feindliche Über­griffe bet­rifft. (Nord­kuri­er, 21.11.2018) Im gesamten Land­kreis Uck­er­mark ver­suchen ver­schiedene Neo-Nazi Grup­pen mit ihren „Streifgän­gen“ eine Dom­i­nanz im öffentlichen Raum aufzuzeigen, die an SA-Struk­turen erin­nern. Da die Lokalpolitiker*innen das Prob­lem nicht in den Griff bekom­men, oder gar ver­suchen zu rel­a­tivieren, müssen wir als Antifaschist*innen die Gegen­be­we­gun­gen vor Ort unter­stützen! Solche Ver­hält­nisse dür­fen wir nicht zulassen und keine ras­sis­tis­che Gewalt­tat unbeant­wortet lassen! Auf zu den Genoss*innen nach Prenzlau!

Wir sind wir, kein Volk und keine Nation!
Um die Ver­bre­itung heimat­s­tif­ten­der Rhetoriken nicht unbeant­wortet zu lassen gehen wir am 17.04 in Pren­zlau auf die Straße! Lasst uns den iden­titären und anti-fem­i­nis­tis­chen Prof­i­teuren und ihren Fans ent­ge­gen­treten. Gemein­sam fahren wir von Berlin aus nach Pren­zlau, um den angemelde­ten Protest vor Ort zu unter­stützen. Um 16:30 Uhr find­et eine Demo gegen Nation­al­is­mus durch Pren­zlau statt, die mit einem Gegenkonz­ert endet.

Da es bere­its Infos gibt, dass Neon­azis pla­nen, die antifaschis­tis­che Demon­stra­tion anzuge­hen, ist es wichtig, dass wir uns Koor­dinieren und zusam­men­bleiben. Dazu möcht­en wir euch bit­ten, aufmerk­sam zu sein und geschlossen von der Demo zum Zug zurück­zuge­hen. Am besten kommt ihr in Bezugs­grup­pen, aber es gibt auf dem Weg auch die Möglichkeit sich beste­hen­den Grup­pen anzuschließen!

Nation­al­is­mus ist keine Alternative!
We’ll come United!

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(Anti)militarismus Antifaschismus Gender & Sexualität Geschichte & Gedenken

Antifaschismus braucht starke Bündnisse!

Im April jährt sich die Befreiung des Mäd­chen- und Frauenkonzen­tra­tionslagers in Ravens­brück zum 74. Mal. Wir wollen alle Antifaschist_innen dazu aufrufen, an der zen­tralen Gedenk- und Befreiungs­feier am 14. April 2019 teilzunehmen, um geschichtsver­fälschende Vere­in­nah­mungen des Gedenkens zu verhindern.

In den ver­gan­genen Jahren kam es bei der offiziellen Gedenk- und Befreiungs­feier ver­mehrt zu Störun­gen und ein­er dom­i­nan­ten Präsenz von pol­nis­chen Nation­al­istIn­nen und Hooli­gans, die anwe­sende antifaschis­tis­che Gedenk­ini­tia­tiv­en mas­siv bedro­ht­en und ein würde­volles Gedenken unmöglich macht­en. Offen tru­gen sie nation­al­is­tis­che Sym­bole auf Arm­binden, paramil­itärische Klei­dung, Fah­nen und Ban­ner zur Schau. Im let­zten Jahr entroll­ten diese Nation­al­istIn­nen während des jüdis­chen Kad­disch-Gebets eine Flagge der Nar­o­dowe Siły Zbro­jne (Nationale Stre­itkräfte, NSZ). Die NSZ, eine Unter­grun­dor­gan­i­sa­tion, kol­la­bori­erte mit Deutsch­land während und nach dem zweit­en Weltkrieg und war für die Ermor­dung von Jüdinnen_Juden und Kommunist_innen ver­ant­wortlich. An ander­er Stelle posi­tion­ierten sich pol­nis­che Nation­al­istIn­nen direkt vor den Ban­nern und Trans­par­enten der Lagerge­mein­schaft Ravensbrück/Freundeskreis und verdeck­ten die dort mit­ge­führten antifaschis­tis­chen Fah­nen. (Aus­führliche Stel­lung­nahme: hier).

In Zeit­en, in denen die Gesellschaft immer mehr nach rechts driftet, wird Gedenken zur Bühne eines Kul­turkampfes von Rechts mit dem Ziel ein­er Nor­mal­isierung geschichtsver­fälschen­der Posi­tio­nen. Während in Deutsch­land mit dem Erstarken der völkisch-nation­al­is­tis­chen AfD ein Recht­sruck spür­bar gewor­den ist, ist er in anderen Län­dern in Europa längst zu Gange. Hierzu­lande eint die Sehn­sucht nach einem starken Nation­al­stolz, ver­bun­den mit dem Wun­sch nach einem Schlussstrich in der deutschen Geschichte, alte und neue Recht­en bis hin zu kon­ser­v­a­tiv­en Kreisen von CDU/CSU und SPD. Polen hinge­gen ver­sucht durch die gle­ichzeit­ige Her­vorhe­bung des Wider­stands gegen den Nation­al­sozial­is­mus und den (Real-)Sozialismus seine nationale Stärke mit der Erzäh­lung eines wider­ständi­gen Lan­des zu insze­nieren. Dabei sollen aber die pol­nis­che Kom­plizen­schaft und Kol­lab­o­ra­tion mit dem NS-Regime sowie die eigene Rolle der Ver­fol­gung von Jüdinnen_Juden in Europa in der pol­nis­chen Geschichtss­chrei­bung ver­schwinden. Let­ztes Jahr ver­ab­schiedete die rechts-kon­ser­v­a­tive Regierung im pol­nis­chen Par­la­ment sog­ar das sog. “Holo­caust-Gesetz”, das Äußerun­gen, die Polen der Mitschuld am Nation­al­sozial­is­mus bezichti­gen, unter Strafe stellt.

Wir dür­fen nicht zulassen, dass die Geschichte durch nation­al­is­tis­che Kräfte ver­fälscht wird. Gedenken und Geschichte erin­nert nicht nur an die Ver­gan­gen­heit, son­dern prägt auch das Selb­stver­ständ­nis ein­er Gesellschaft in der Gegen­wart. Gedenken an den Nation­al­sozial­is­mus ist gle­ichzeit­ig eine Mah­nung und eine Auf­forderung zum Han­deln, damit sich solch ein Ver­brechen nicht wiederholt.

Antifaschis­mus braucht starke Bünd­nisse, um gegen den Recht­sruck zu hal­ten! Wir rufen dazu auf, gemein­sam mit der Ini­tia­tive für einen Gedenko­rt ehe­ma­liges KZ Uck­er­mark e.V. ein antifaschis­tis­ches und fem­i­nis­tis­ches Zeichen bei der zen­tralen Gedenk­feier zu set­zen, um an all die Schick­sale zu erin­nern, die in Vergessen­heit zu ger­at­en drohen.

Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschis­mus! Auf dass sich die Geschichte nicht wiederholt!

Ter­mine und Gemein­same Anreise
13.04.2019 | 14 Uhr | Gedenk­feier Uckermarkgelände
Gedenk­feier zum 74. Jahrestag der Befreiung des ehe­ma­li­gen Jugend­konzen­tra­tionslagers und späteren Ver­nich­tung­sorts Uck­er­mark, mit Rede­beiträ­gen von Über­leben­den des KZ Uck­er­mark und Ange­höri­gen, von Ibrahim Arslan (Über­leben­der des ras­sis­tis­chen Bran­dan­schlags 1992 in Mölln), u.a. mit Musik­be­gleitung. Shut­tle ab 13.45 Uhr vor dem Besucher_inneninformationszentrum (BIZ) der Mahn- und Gedenkstätte Ravens­brück Bei schlechtem Wet­ter wird ein Alter­na­tivort für die Gedenk­feier aus­geschildert bzw. hier bekan­nt gegeben. Alle Infos dazu: hier.

14.04.2019 | 10 Uhr | Zen­trale Gedenk- und Befreiungs­feier vom Frauenkonzen­tra­tionslager Ravensbrück
Anreise aus Berlin vom S‑Bahnhof Gesund­brun­nen: 7.45 Uhr, Abfahrt 7.59 Uhr Gleis 4, Ankun­ft 09.25 in Fürstenberg/Havel

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Antifaschismus

Prenzlau: Keine Bühne für Rechtsrock und Grauzone!

Der Bürg­er­meis­ter der Stadt Pren­zlau , Hen­drik Som­mer, genehmigte den Auftritt von Frei.Wild, obwohl die Band völkische und nation­al­is­tis­che Texte ver­bre­it­et und entsprechen­des Pub­likum davon ange­zo­gen wird.

Sie sor­gen dafür, dass rechte Gedankengut wieder salon­fähig wird und einen Einzug in die Gesellschaft erhält. Wir wollen und wer­den das nicht hin­nehmen und stellen uns gegen recht­sof­fene Musik.

Geht mit uns am 17. April auf die Straße! Unser Tre­ff­punkt ist um 16.30 Uhr auf dem Park­platz vor dem Hotel Uck­er­mark (Am Mark­t­berg 2). Pren­zlau soll kein Ort für Recht­spop­ulis­ten werden!

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Anarchistische Tage Potsdam 2019

Was sind die anarchistischen Tage?

In erster Lin­ie eine Gele­gen­heit für Anarchist*innen und Sympathisant*innen, einan­der ken­nen zu ler­nen und sich gegen­seit­ig zu bilden. Dafür haben wir auch ein Pro­gramm mit Vorträ­gen und Diskus­sio­nen ent­wor­fen. Aber natür­lich gibt es an den Woch­enen­den auch einen Ort, an dem wir ein­fach gemein­sam rumhän­gen, reden und essen können.

Wozu sind die anarchistischen Tage gut?

Wir wollen anar­chis­tis­che Per­spek­tiv­en, Hand­lungs- und Organ­isierungsmöglichkeit­en sicht­bar machen. Durch die Ver­anstal­tun­gen soll eine Grund­lage für das Forschen nach herrschafts­freier Prax­is geboten wer­den. Sicht­barkeit und Plat­tfor­men für Anarchist*innen fehlen unserem Ein­druck nach in Pots­dam, dabei bilden sie eine wichtige Voraus­set­zung dafür, dass der Anar­chis­mus irgend­wann mal wieder gesellschaftsverän­dernde Kraft entwick­eln kann. Dieses Jahr inter­essiert uns beson­ders die Frage nach Erfahrun­gen und Ansätzen anar­chis­tis­ch­er Organ­i­sa­tions­bil­dung. Das spiegelt sich im Ver­anstal­tung­spro­gramm wider, aber wir haben auch an ver­schiedene Tre­f­fen zur Net­zw­erk­bil­dung vorge­se­hen, wo konkrete Pläne zur anar­chis­tis­chen Organ­isierung in Pots­dam entwick­elt wer­den können.

Wenn Ihr fra­gen habt oder Pen­nplätze braucht, schreibt uns: atagepdm[ ät ]riseup.net

Programm A‑Tage 2019

Das ist das Pro­gramm für die Anar­chis­tis­chen Tage Pots­dam 2019. Einiges befind­et sich noch in Arbeit, deshalb kön­nen sich Ter­mine auch noch ändern. Wenn Ihr Fra­gen zu Über­set­zung, Bar­ri­ere­frei­heit oder Kinder­be­treu­ung bei einzel­nen Ver­anstal­tun­gen habt, schreibt uns gerne: atagepdm[ ät ]riseup.net.

27.03.2019 20:00 Buch­laden Sputnik
Das Pro­jekt A — Vor­trag und Diskus­sion mit Lou Marin, Marseille
„Anar­chie ist Mach­bar, Frau Nach­bar!“ — diesen Spon­ti-Spruch nahm der Autor und Pub­lizist Horst Stowass­er ernst und legte 1985 mit sein­er Broschüre „Das Pro­jekt A“ einen Entwurf vor, wie eine Kle­in­stadt durch Anarchist*innen über­nom­men und ein Pro­jek­ta­n­ar­chis­mus real­isiert wer­den kann. Die Umset­zung erfol­gte in Neustadt an der Wein­straße. Zur Hochzeit gab es 14 Betriebe, etwa 100 Aktive waren beteiligt. 1994 kam es zum Bruch, Betriebe gin­gen pleite, lösten sich auf oder ver­war­fen das Kollek­tivprinzip. Heute beste­ht noch etwa die Hälfte der Pro­jek­te in Neustadt.
Lou Marin referiert über das Leben und die Strate­giean­sätze Horst Stowassers. Als Beispiel des Pro­jek­ta­n­ar­chis­mus wird das „Pro­jekt A“, dessen Ver­lauf und Scheit­ern vorgestellt. Anhand von anderen Prax­is­beispie­len wollen wir her­aus­find­en, was die Sta­bil­ität eines lan­glebi­gen anar­chis­tis­chen Pro­jek­tes ausmacht.

28.03.2019 19:00 Dortu65
Filmabend Zap­atis­tis­che Bewe­gung — Der Auf­s­tand der Würde
Filmabend mit offe­nen Diskus­sion­srunde zur zap­atis­tis­chen Bewe­gung in Mexiko. Was kommt nach der Rev­o­lu­tion und wie entwick­eln sich selb­st-organ­isierte Struk­turen wer­den wir im Film erfahren. “Die Doku­men­ta­tion bietet eine Ein­führung in das The­ma, anschauliche Ein­blicke in selb­stver­wal­tete Gesundheits‑, Bil­dungs- Land­wirtschafts- und Kollek­tivpro­jek­te, das Poli­tikver­ständ­nis und die inter­na­tionale Bedeu­tung der Bewe­gung.” Der Auf­s­tand der Würde — Mexiko/Deutschland 5/2007

29.03.2019 19:00 frei­Land — hausZwei
Ein­führung in den Anarchismus
Die anar­chis­tis­chen Tage Pots­dam sind in erster Lin­ie eine Gele­gen­heit für Anarchist*innen und (poli­tisch) Inter­essierte, einan­der ken­nen zu ler­nen und sich gegen­seit­ig zu bilden. Dabei soll eine Grund­lage für das Forschen nach herrschafts­freier Prax­is geboten wer­den. Wir wollen anar­chis­tis­che Per­spek­tiv­en, Hand­lungs- und Organ­isierungsmöglichkeit­en sicht­bar machen. Bei der Auf­tak­tver­anstal­tung wollen wir unser Ver­ständ­nis anar­chis­tis­ch­er Poli­tik zur Diskus­sion stellen. Gemein­sam mit Euch möcht­en wir besprechen, wo und wie Anarchist*innen in Pots­dam tätig sind und wie Inter­essierte tätig wer­den kön­nen. Dazu wollen wir auch mit den prak­tis­chen Defiziten und den Schwächen in der Reflex­ion ehrlich umge­hen, die wir in unserem derzeit­gen poli­tis­chen Han­deln iden­ti­fizieren. An die Ergeb­nisse der Diskus­sion kann im Laufe der A‑Tage bei Tre­f­fen zur Net­zw­erk­bil­dung angeknüpft wer­den. So sollen Konzepte zur Organ­isierung anar­chis­tis­ch­er Poli­tik in Pots­dam entstehen.

30.03.2019 14:00 KuZe
Sol­i­darische Landwirtschaft
Vor­trag der Sterngartenodyssee

30.03.2019 16:00 KuZe
FAU — Wie funk­tion­iert das? Vor­trag und Gespräch mit der FAUB Sek­tion Potsdam
Wie ist die FAU – lokal in Berlin, bun­desweit sowie inter­na­tion­al – organ­isiert und ver­net­zt? Was macht eine syn­dikalis­tis­che Gew­erkschaft über­haupt aus? Ein­führung für Interessierte.

30.03.2019 18:00 KuZe
Anar­chis­tis­ch­er Antirassismus
Vor­trag mit Theo

30.03.2019 21:00 Dortu65
Soli­par­ty in der Dortu65 mit DJanes HipHop — Punkrock — 80s. Erlöse gehen an ein selb­stor­gan­isiertes Bil­dung­spro­jekt in Mexiko. Cock­tails gibt’s auch

31.03.2019 15:00 Buch­laden Sputnik
Fem­i­nis­tis­che Hausprojekte
Vor­trag mit Aktivistin­nen* der Liebig 34

31.03.2019 16:00Buchladen Sputnik
Fem­i­nis­tis­che Gewerkschaftsarbeit
Vor­trag der FAUB Sek­tion Potsdam

31.03.2019 17:00Buchladen Sputnik
Möglichkeit­en anar­chafem­i­nis­tis­ch­er Organisierung?
Gespräch­srunde mit anar­chafem­i­nis­tis­chen Aktivist*innen

31.03.2019 19:00 Buch­laden Sputnik
Beziehungsweise Rev­o­lu­tion – für eine bewe­gung­sori­en­tierte The­o­riear­beit!, Vor­trag von Jens Störfried
„Nicht darum, Kap­i­tal­is­mus bess­er zu ver­ste­hen, geht es, son­dern darum, ihn leichter zu verän­dern”, schreibt Bini Adam­czak in ihrem aktuellen The­o­riebuch „Beziehungsweise Rev­o­lu­tion”. Darin the­ma­tisiert sie, wie sich über Rev­o­lu­tion, Utopie und den Kampf gegen Herrschaftver­hält­nisse heute vernün­ftig reden lässt. Sie sucht nach Ansatzpunk­ten für eine emanzi­pa­torische Gesellschaftsverän­derung und strebt danach, ver­schiedene poli­tis­che Strö­mungen ein­er zer­split­terten gesellschaftlichen Linken in ein gemein­sames Pro­jekt zusam­men zu brin­gen. Für rev­o­lu­tionäre Prozesse zen­tral sind dabei inter­es­san­ter­weise Geschlechter­ver­hält­nisse, das Denken von und in Beziehun­gen und die Arbeit an ihnen zur Ver­wirk­lichung von Sol­i­dar­ität. Der Vor­trag gibt einen Ein­stieg in das Buch von Bini Adam­czak, soll Lust auf eine bewe­gung­sori­en­tierte The­o­riear­beit machen und Anstöße für ein Nach­denken über sozial­rev­o­lu­tionäre Trans­for­ma­tio­nen bieten.

01.04.2019 19:00 Café 11-line
Das Ver­hält­nis zwis­chen Indi­vidu­um und Gemein­schaft. Unter­suchung eines zen­tralen Span­nungs­feldes im Anar­chis­mus, Vor­trag von Jens Störfried
Die anar­chis­tis­che Tra­di­tion, The­o­rie und Bewe­gung ist durch­zo­gen von ver­schieden­sten Span­nungs­feldern. Han­delt es sich dabei aber um Wider­sprüche, wenn die Vielfalt ger­ade ein Merk­mal des Anar­chis­mus ist? Wenn nicht, worin beste­ht dann der gemein­same Nen­ner unter­schiedlich­er anar­chis­tis­ch­er Posi­tio­nen? Meine These lautet, dass ein Denken in Para­dox­ien als grundle­gen­des Merk­mal des Anar­chis­mus gel­ten kann. Und dies finde ich dur­chaus begrüßenswert. Mit einem bes­timmten Schema habe ich am Beispiel von zahlre­ichen anar­chis­tis­chen Quel­len­tex­ten unter­sucht, wie sich das span­nungsvolle Ver­hält­nis zwis­chen Kollek­tivis­mus und Indi­vid­u­al­is­mus im Anar­chis­mus gestal­tet. Wann gilt in diesen Kollek­tiv­ität als Zwangs­ge­mein­schaft? Welche Form des Indi­vid­u­al­is­mus beruht let­z­tendlich nur auf einem bürg­er­lichen Ver­ständ­nis? Was gilt Anarchist*innen als ein sin­nvolles Ver­ständis und Ver­hält­nis von Einzel­nen und Gemeinschaft?

02.04.2019 19:00 frei­Land — clubMitte
Ras­sis­mus in der linken Szene
Vor­trag mit Cimot

02.04.2019 ab 20Uhr Olga
Tekchix — Mol­li Tresen
Du willst eine Ver­anstal­tung organ­isieren, aber was ist mit der Tech­nik? Die TCX Crew wird alle eure Fra­gen über Ton und Licht­tech­nik beim Mol­li-Tre­sen in der Olga beant­worten und über ihre Arbeit erzählen. Nur für FLTI*s

03.04.2019 19:00Bar Gelb
Kon­sens­demokratisch wirtschaften — eine prak­tik­able Alter­na­tive?, Vor­trag des Pre­mi­um Kollektivs
20.000 Endkund*innen, 1700 gewerbliche Part­ner, 256 Kollektivist*innen, 25mg Kof­fein, 17 Jahre Wirtschaft hack­en, 4 Getränke, 1 Kollek­tiv, im Kon­sens. Gre­gor May erzählt aus der kollek­tiv­en Zusammenarbeit.

04.04.2019 19:00 Café 11-line
Rad­i­cal Queerness

05.04.2019 19:00 La Datscha
Netzwerkbildung
Hier ist Raum für die gemein­same Über­legung und Arbeit Möglichkeit­en anar­chis­tis­ch­er Organ­isierung in Potsdam!

06,04.2019 16:00 Bar Gelb
„Wer hat uns ver­rat­en?” (Konter–)Revolution 1919 und die Rolle der SPD, Vor­trag mit Felix
Vor hun­dert Jahren war in Deutsch­land eine Rev­o­lu­tion im Gange. Im Win­ter 1918 hat­ten die Kiel­er Matrosen ihren Vorge­set­zten den Gehor­sam ver­weigert, damit den Ersten Weltkrieg been­det und einen Auf­s­tand begonnen. Das Feuer der sozialen Rev­o­lu­tion erstreck­te sich bald auf ganz Deutsch­land, Räte wur­den gegrün­det, der Kaiser musste fliehen, die ganze alte Ord­nung schien dem Unter­gang gewei­ht. Doch die Flamme der Rev­o­lu­tion erlosch so schnell wie sie ent­facht wor­den war: Unter der neuen SPD-geführten Reich­sregierung, die von einem Großteil der Arbeiter*innen gewählt und unter­stützt wor­den war, wur­den die radikalen Bestre­bun­gen eben dieser Arbeiter*innen erstickt und bis aufs Blut bekämpft.Wie kon­nte es dazu kom­men? Wir wollen einen Blick auf die Geschichte der deutschen Sozialdemokratie wer­fen und ver­suchen zu ver­ste­hen, was vor hun­dert Jahren schief lief. Denn die Rolle, die die SPD in den Rev­o­lu­tion­s­jahren 1918 & 1919 (und davor) spielte, gibt Linken auch heute noch gute Gründe, Parteien nicht über den Weg zu trauen…

06.04.2019 18:00 Bar Gelb
Herrschaft und Aus­beu­tung im Bildungssystem
Vor­trag mit Aktivist*innen von Lern­fab­riken…meutern!

07.04.2019 14:00 Buch­laden Sputnik
Netzwerkbildung
Hier ist Raum für die gemein­same Über­legung und Arbeit Möglichkeit­en anar­chis­tis­ch­er Organ­isierung in Potsdam!

07.04.2019 18:00 Buch­laden Sputnik
(Sprach-)Barrieren ein­reißen — Grün­dung eines anar­chis­tis­chen Übersetzungskollektivs
Lib­ertäre und linksradikale Grup­pen im deutsch- und englis­chsprachi­gen Raum und ihre Analy­sen haben oft einen soziokul­turell auf west­liche Indus­tri­es­taat­en zen­tri­erten Blick. Das liegt nicht zulet­zt daran, dass Texte von lib­ertären Men­schen und Grup­pen aus anderen Erdteilen weniger oft über­set­zt wer­den. Das kön­nen wir ändern, d.h. diejeni­gen von uns, die mehrere Sprachen sprechen und Lust darauf haben, lib­ertäre Doku­mente (Texte, Audios, Videos) zu über­set­zen und damit poten­tiell mehr Men­schen zugänglich zu machen. Über­set­zun­gen wer­den auch in anderen Kon­tex­ten lib­ertär­er Prax­is (Proteste, Aufrufe, Ver­net­zungstr­e­f­fen, Info-Ver­anstal­tun­gen, etc.) benötigt. Dieses Tre­f­fen soll Anarchist*innen zusam­men­brin­gen, die Spaß an Sprachen haben und Lust haben ihre Sprach­fähigkeit­en in die Ver­bre­itung von lib­ertären Gedanken einzubrin­gen. Dabei ist es egal, ob schon Erfahrung mit Über­set­zungs- oder Lek­torat­sar­beit vorhan­den sind. Wir fan­gen bei null an: Ken­nen­ler­nen, Ideen und Zielset­zun­gen aus­tauschen, Net­zw­erke knüpfen, …

08.04.2019 19:00 Café 11-line
Gew­erkschaftliche Organ­isierung in der Schule
Gespräch mit der Anar­chosyn­dikalis­tis­chen Jugend Potsdam

09.04.2019 18:1 5kontet
Der Fem­i­nis­tis­che Lesekreis meets A‑Tage — Gemein­sames Lesen mit dem fem­i­nis­tis­chen Lesekreis Potsdam
Vor Ort wer­den wir einen Text über fem­i­nis­tis­che Organ­isierung außer­halb des Patri­ar­chats zusam­men vor­lesen. Der Lesekreis bringt den Text mit. Welchen, wird noch bekan­nt gegeben. Everybody’s welcome

10.04.2019 19:00 La Leander
Der Fall Oury Jal­loh — Sys­tem­a­tis­ch­er Ras­sis­mus in der Jus­tiz, Vor­trag der Ini­tia­tive in Gedenken an Oury Jalloh
Oury Jal­loh war ein Asyl­suchen­der, der aus dem Bürg­erkrieg in Sier­ra Leone nach Deutsch­land geflüchtet war. Er wurde am 7. Jan­u­ar 2005 nach gerichts­fest rechtswidriger Fes­t­nahme durch Polizeibeamte in Dessau (Sach­sen-Anhalt) in ein­er gefli­esten Gewahrsam­szelle auf eine feuer­feste Matratze 4‑Punkt-fix­iert und dort bis zur Unken­ntlichkeit ver­bran­nt. Seit 2005 kämpft die Ini­tia­tive in Gedenken an Oury Jal­loh für die Aufk­lärung der Brand- und Todesur­sache von Oury Jal­loh. Da Polizei, Jus­tiz und Poli­tik die Aufk­lärungsar­beit boykot­tieren bzw. durch mas­sive Repres­sion gegen die Aktivist*innen und gezielte Manip­u­la­tion der Öffentlichkeit die Wahrheit weit­er ver­tuschen wollen, set­zt die Ini­tia­tive in Gedenken an Oury Jal­loh auf Selb­stor­gan­i­sa­tion. Bere­its in den Jahren 2013 und 2015 hat sie der Öffentlichkeit die Gutacht­en inter­na­tionaler Experten vorgestellt und kon­nte anhand von wis­senschaftlichen Fak­ten beweisen, dass Oury Jal­loh von Polizis­ten im Polizeire­vi­er Dessau angezün­det wurde. Im Jan­u­ar 2018 hat sie nun eine Inter­na­tionale Unab­hängige Kom­mis­sion gegrün­det, mit welch­er die umfan­gre­iche Aufk­lärungsar­beit weit­er fort­ge­set­zt wird. Aktivist*innen der Ini­tia­tive in Gedenken an Oury Jal­loh sprechen bei der Ver­anstal­tung über ihre Erfahrun­gen und die Notwendigkeit von Selb­stor­gan­i­sa­tion, über den aktuellen Stand der staatlich unab­hängi­gen Ermit­tlun­gen und über das aktuelle Repres­sionsver­fahren gegen einen Aktivis­ten der Ini­tia­tive vor dem Amts­gericht Dessau. Nach­dem dieser sym­bol­isch mehrere Feuerzeuge vor die Staat­san­waltschaft Dessau gewor­fen hat­te, wer­fen ihm sechs Polizis­ten ver­suchte gefährliche Kör­per­ver­let­zung vor.

11.04.2019 19:00 La Leander
Netzwerkbildung
Hier ist Raum für die gemein­same Über­legung und Arbeit Möglichkeit­en anar­chis­tis­ch­er Organ­isierung in Potsdam!

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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration

21. März: Internationaler Tag gegen Rassismus

Mit der Ankun­ft in Deutsch­land ist für viele geflüchtete Kinder und Jugendliche die Hoff­nung ver­bun­den, endlich sich­er zu sein, Ruhe zu haben, sich nicht mehr ver­fol­gt zu fühlen. Die neue Broschüre des Flüchtlingsrats Bran­den­burg “Aufwach­sen in Bran­den­burg” zeigt jedoch den man­i­festen und alltäglichen Ras­sis­mus, den junge Geflüchtete in Bran­den­burg erfahren müssen.

In der Schule, bei Behör­den, in öffentlichen Verkehrsmit­teln, auf der Straße: 2017 waren in Bran­den­burg 13% der Men­schen, die von rechter Gewalt betrof­fen waren, Kinder zwis­chen 0 und 13 Jahren.1 Die Auswirkun­gen kön­nen ver­heerend sein: Ras­sis­muser­fahrun­gen lösen Äng­ste aus und kön­nen retrau­ma­tisierend wirken, sie min­dern die Selb­st­wirk­samkeit von Her­anwach­senden, kön­nen anhal­tenden psy­chis­chen Stress verur­sachen und ver­hin­dern Teil­habe und gle­iche Bil­dungschan­cen. Sie bee­in­flussen nach­haltig den weit­eren Lebensweg geflüchteter Kinder und Jugendlich­er. Hinzu kommt die Unter­bringung in Lagern, die in kein­er Weise kind- oder jugendgerecht gestal­tet wer­den kann. Unsichere Zukun­ftsper­spek­tiv­en auf Grund eines selek­tiv­en Asyl- und Aufen­thalt­srecht­es, die trau­ma­tisierende, zum Teil jahre­lange Tren­nung unbe­gleit­eter Min­der­jähriger von ihren Fam­i­lien und die ständi­ge Angst, abgeschoben zu wer­den, behin­dern eine kindgerechte Entwick­lung und ein gesun­des Aufwachsen.

Die Inter­views mit jun­gen Geflüchteten in der Broschüre beziehen sich auf die ver­schiede­nen Leben­sum­felder, in denen sie Ras­sis­mus erleben:

Aus seinem Schu­lall­t­ag in Cot­tbus berichtet Harun, 17 Jahre: “Es gab auch Prob­leme zwis­chen mir und den Lehrern. Wir beka­men Arbeits­blät­ter, die wir lesen soll­ten. Weil ich nicht gut lesen kann, begann der Lehrer, sich über uns lustig zu machen. Er sagte, dass wir alle doch nur hier in Deutsch­land seien wegen des Geldes und der Frauen. Das hat mich beeinflusst.”

Die zwölfjährige K., die mit ihrer Fam­i­lie aus Tschetsche­nien gekom­men ist, erzählt, welchen Ein­fluss die Angst vor ein­er Abschiebung auf ihre Brüder hat­te: “Im Heim habe ich viele Abschiebun­gen gese­hen. … vor dem Kirchenasyl hat [mein Brud­er] fast gar nicht gesprochen. … Nicht nur das. Vor dem Kirchenasyl hat L. auch fast gar nichts gegessen.”

Beson­ders mas­siv und nach­haltig prä­gen das Erleben von direk­ter Gewalt und ras­sis­tis­chen Angrif­f­en. Hannes Püschel, Berater der Opfer­per­spek­tive, schildert in der Broschüre die Auswirkun­gen von zwei Bran­dan­schlä­gen im Jahr 2016 auf ein Heim für unbe­gleit­ete min­der­jährige Geflüchtete in Jüter­bog: “[Die Jugendlichen] beschreiben eine grundle­gende Zer­störung des Sicher­heits­ge­fühls … und damit ver­bun­den die ständi­ge Präsenz von Erin­nerun­gen an die in den Herkun­ft­slän­dern oder auf der Flucht erlebte Gewalt. Schlaflosigkeit, ständi­ge Alp­träume, Panikat­tack­en sind bei den Betrof­fe­nen nicht ungewöhn­lich.” Die erfahrene Gewalt und der damit ver­bun­dene Stress führen dazu, dass die Jugendlichen Angst haben, alleine auf die Straße zu gehen, sie ler­nen schlechter und langsamer Deutsch und viele benöti­gen psy­chother­a­peutis­che Behandlung.

Die All­t­agsre­al­itäten der Jugendlichen zeigen, dass ras­sis­tis­che Zustände nicht nur am Inter­na­tionalen Tag gegen Ras­sis­mus gesellschaftliche Aufmerk­samkeit erfordern. Wir fordern die bre­ite Unter­stützung der anti­ras­sis­tis­chen Kämpfe von durch Geflüchtete selb­stor­gan­isierte Grup­pen in Bran­den­burg und eine ern­sthafte Auseinan­der­set­zung mit struk­turellem Ras­sis­mus in Poli­tik und Behörden.

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Antifaschismus Law & Order

18. März – Tag der politischen Gefangenen

Heute, zum 18. März 2019, erin­nern wir an den Tag der poli­tis­chen Gefan­genen, den die Rote Hil­fe im Jahr 1923 in Gedenken an die Opfer und Inhaftierten des Auf­s­tandes der Paris­er Com­mune 1871 zum Gedenk­tag erhoben hat. Im Jahr 1871 standen in Paris die Arbeiter*innen und Unter­drück­ten gegen die Herrschen­den auf, um für eine Gesellschaft ohne Aus­beu­tung und Unter­drück­ung zu kämpfen. Dabei wur­den Zehn­tausende getötet und rund 13.000 Kämpfer*innen erhiel­ten zumeist lebenslängliche Haft.

In den 1920er Jahren erin­nerte die Rote Hil­fe an die Kämpfe für eine freie und sozial­is­tis­che Gesellschaft, frei von Repres­sion und Unter­drück­ung, aber auch frei von Aus­beu­tung und Ras­sis­mus. Der Nation­al­sozial­is­mus been­dete diese Tra­di­tion. Erst in den 1990er Jahren gab es wieder Bestre­bun­gen, den Tag der poli­tis­chen Gefan­genen anhand eines bun­desweit durchge­führten Aktion­stages wieder in der linken Bewe­gung zu ver­ankern. Seit dem wer­den jährlich Aktio­nen, Demon­stra­tio­nen und Ver­anstal­tun­gen organ­isiert, um an die Sit­u­a­tion der poli­tis­chen Gefan­genen aufmerk­sam zu machen und sich mit ihnen zu solidarisieren.

Auch in Pots­dam spüren wir die Repres­sion des Staates und wer­den Genoss*innen inhaftiert oder mit Ermit­tlungsver­fahren über­zo­gen, weil sie gegen Nazis und den staatlichen Ras­sis­mus kämpfen oder soziale Forderun­gen stellen. Erin­nert sei hier an die vielfälti­gen Proteste gegen die AfD oder Pogi­da, aber auch an die städtis­chen und sozialen Kämpfe für den Erhalt der FH oder die Beset­zung der Guten­bergstraße 67 im let­zten Jahr. Hinzu kommt ein immer weit­er­er aus­ge­bauter Repres­sions- und Überwachungsap­pa­rat, der mit der Ver­ab­schiedung des neuen Polizeige­set­zes seine Befug­nisse ausbaut.

Staatliche Repres­sion und Gefäng­nis sind also keine abstrak­ten Vorstel­lun­gen, son­dern kön­nen jede/n von uns tre­f­fen. All jene, die sich poli­tisch engagieren und vor allem das herrschende Sys­tem in Frage stellen, kön­nen in ihrer Frei­heit eingeschränkt wer­den. Doch der 18. März, das Gedenken an diesen Tag und die Diskus­sion um staatliche Repres­sion und Knast hil­ft nicht nur den inhaftierten Genoss*innen, son­dern macht uns auch selb­st erfahren­er im Umgang damit. Deshalb, seid sol­i­darisch, engagiert und acht­sam! Keine Zusam­me­nar­beit mit staatlichen Repressionsorganen!

Wider­stand und Sol­i­dar­ität ist wichtig, inner­halb und außer­halb der Knäste!

Rote Hil­fe Potsdam

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Flucht & Migration

Aus den Augen, aus dem Sinn

Der Bran­den­burg­er Innen­min­is­ter kom­men­tierte die gesunkene Zahl neu aufgenommen­er Flüchtlinge in Bran­den­burg im ver­gan­genen Jahr mit der Ein­schätzung, die “Flüchtlingssi­t­u­a­tion [habe sich] im Ver­gle­ich zu den Vor­jahren entspan­nt.” Doch was ist der Preis dafür? Gründe für sink­ende Flüchtlingszahlen sind vor allem die Abschot­tung Europas und mehr Tote und Ver­let­zte auf der Flucht. Flucht­gründe beste­hen weit­er­hin fort.

Ein abgestuftes, vielschichtiges europäis­ches Sys­tem wurde instal­liert, um gezielt (Flucht-)Migration zu ver­hin­dern oder zumin­d­est stark zu ver­min­dern. Mit Konzepten von „Auss­chif­fungsplat­tformern“ und ille­galen „Push-Back-Aktio­nen“ zum Beispiel an den EU-Außen­gren­zen auf dem Balkan will die EU die Ver­ant­wor­tung für Asyl­suchende aus Europa aus­lagern und an Nordafri­ka und andere außereu­ropäis­che Staat­en abgeben. Damit nimmt sie in Kauf, dass Geflüchtete auf immer gefährlicheren Fluchtrouten ihr Leben riskieren. Die zusät­zliche Krim­i­nal­isierung der Seenotret­tung bedeutet unter­lassene Hil­feleis­tung und mün­det in Elend und Tod. Das Resul­tat all dieser Maß­nah­men zur Flucht­bekämp­fung lässt sich an der Zahl der Toten able­sen. Allein in diesem Jahr sind schon 185 Men­schen als tot oder ver­misst zu bekla­gen. Für 2018 hat das UNHCR 2.275 Tote geschätzt. IOM schätzt darüber hin­aus, dass inzwis­chen in der Sahara drei Mal so viele Men­schen ster­ben wie im Mit­telmeer. Wer es trotz EU-Türkei-Deal, ver­hin­dert­er Seenotret­tung und ver­schlossen­er Häfen bis nach Europa schafft, wird sich dort in Lagern wiederfind­en – i.d.R. in den soge­nan­nten Hotspots -, in denen massen­weise Men­schen fern ab der Gesellschaft unter unmen­schlichen Zustän­den und ohne Zugang zu einem fairen Asylver­fahren kaserniert werden.

Die Ein­schätzung des Innen­min­is­teri­ums, die Flüchtlingssi­t­u­a­tion habe sich entspan­nt, ist angesichts des drama­tis­chen Geschehens auf den Fluchtwe­gen und an der EU-Außen­gren­ze zynisch. Es zeigt vor allem eines: Men­schen müssen sich auch weit­er­hin – und abse­hbar lei­der auch zunehmend – auf die Flucht begeben, um Kriegen, Ver­fol­gung, Vere­len­dung oder Umweltzer­störung zu entkom­men. Sie wer­den aber einen immer höheren Preis dafür bezahlen. Und das ist kein Grund für Jubelmeldungen.

Der Flüchtlingsrat Bran­den­burg fordert ein Ende der men­schen­ver­ach­t­en­den und tödlichen Abschot­tungspoli­tik der Europäis­chen Union an ihr Außen­gren­zen und darüber hin­aus. Bun­des- und Landespolitiker*innen müssen diese als solche deut­lich benen­nen und nicht ver­harm­losen oder ver­schweigen. Die bran­den­burg- und bun­desweit­en See­brück­en-Demon­stra­tio­nen der ver­gan­genen Monate und andere Aktio­nen bre­it­er Bünd­nisse wie „We’ll Come Unit­ed“ und #unteil­bar zeigen, dass wir unser Augen­merk nicht nur auf das richt­en dür­fen, was in unser­er eige­nen Stadt und vor unser­er Haustür passiert – es braucht Sol­i­dar­ität und Wider­stand gegen die Abschot­tung und Aus­gren­zung auch aus Bran­den­burg. Und ein deut­lich­es Sig­nal für die Auf­nahme schutz­suchen­der Menschen.

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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration

Kein Aufnahmestopp in Cottbus!

Der Sprech­er des Ober­bürg­er­meis­ters bew­ertet den Verteilungsstopp von Flüchtlin­gen nach Cot­tbus als ein „richtiges Sig­nal“. Auch 2019 sollen keine Geflüchteten aus der Erstauf­nah­meein­rich­tung nach Cot­tbus verteilt werden.

Aus­sagen von einem “ver­wirk­ten Gas­trecht”, dem ein “Tickt in die Heimat” fol­gen müsse, wie es zulet­zt ein­er Erk­lärung der Stadt Cot­tbus zu ent­nehmen war, kan­nte man früher nur von den Wahlplakat­en rechter Parteien. Heute sind sie Teil der poli­tis­chen All­t­agsrhethorik der bürg­er­lichen Mitte. Äußerun­gen wie diese fördern die gesellschaftliche Entsol­i­darisierung. Sie stig­ma­tisieren Geflüchtete als Sicher­heit­sprob­lem, das es aus der Stadt her­auszuhal­ten gelte. Welchen Effekt diese öffentliche Ablehnung und der Auf­nahmestopp aus der Erstauf­nahme auf die in Cot­tbus leben­den Geflüchteten und Migrant*innen hat, inter­essiert die Entschei­dungsträger offen­sichtlich nicht.

Immer wieder verbleiben Men­schen weit über die rechtlich max­i­mal vorge­se­henen sechs Monate in den isolierten Kaser­nen der Erstauf­nahme, weil sich laut Innen­min­is­teri­um einige Land­kreise weigerten, Flüchtlinge aufzunehmen. In Dober­lug-Krich­hain leben bis zu 1000 Men­schen isoliert und per­spek­tiv­los, der­weil gibt es in Cot­tbus nicht nur Kapaz­itäten zur Auf­nahme, son­dern auch Möglichkeit­en zur Teil­habe und eine Lebensper­spek­tive. Ein Auf­nahmestopp ist absolute Sym­bol­poli­tik und trägt höch­stens dazu bei, dass sich die in Cot­tbus erstark­te AfD und die recht­en Bürg­er­wehren, die die Cot­tbusser Innen­stadt zur Schutz­zone erk­lären, in ihrer Welt­sicht bestätigt fühlen. Ins­beson­dere im Hin­blick auf die anste­hen­den Kom­mu­nal- und die Land­tagswahlen ist das Han­deln der Stadt und des Ober­bürg­er­meis­ters fatal. Anstatt der AfD und anderen recht­en Kräften etwas ent­ge­gen­zuset­zen, ver­wirk­licht er deren poli­tis­che Fantasien.

Das Geflüchteten­net­zw­erk Cot­tbus, die Ini­tia­tive Flu­Mi­Co und der Flüchtlingsrat Bran­den­burg fordern, dass ab sofort wieder Flüchtlinge aus der Erstauf­nahme nach Cot­tbus verteilt wer­den. Die Stadt muss endlich aufhören, sich dem poli­tis­chen Druck von rechts zu beu­gen und Flüchtlinge durch eigenes Ver­wal­tung­shan­deln und öffentliche Aus­sagen als Gefahr zu konstruieren.

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Antifaschismus

Gesicht zeigen gegen den Rechtsruck

Anlässlich des erneuten Lan­desparteitages der AfD Bran­den­burg (am 02.02.2019) im See­ho­tel Rangs­dorf, geht auch die Demo unter dem Mot­to „ Gesicht zeigen gegen Recht­sruck“ in eine zweite Runde.

Wir wollen zeigen, dass wir im Sinne der Grup­pen #wirsind­mehr und #unteil­bar wie zulet­zt in Chem­nitz, Berlin oder auch jüngst in Riesa weit­er­hin und auch zukün­ftig in der Mehrheit sind. Gegen den Recht­sruck — gegen Het­ze und Aus­gren­zung, gegen Diskri­m­inierung, Ras­sis­mus und Neo-Faschismus!

Gesicht zeigen gegen Recht­sruck“ — WANN, WOWAS

Sam­stag 02.02.2019 in Rangs­dorf, Brandenburg
Start um 12:30 Uhr am Bahn­hof Rangs­dorf – Bahnhofsvorplatz/Goethestraße

Demon­stra­tionszug ent­lang der See­badallee zum Tagung­sort der AfD. Anschließend Kundge­bung mit Rede­beiträ­gen, Musik und Euren Ideen direkt vor dem Seehotel.

Die Berlin­er und Bran­den­burg­er Ini­tia­tiv­en rufen auf!

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Antifaschismus

Alexander Gauland und der rechte Rand

Trotz möglich­er Beobach­tung durch den Ver­fas­sungss­chutz spricht Alexan­der Gauland zum Nach­wuchs der Neuen Recht­en. Warum sucht der AfD-Chef dessen Nähe?

Eine Analyse von Johannes Grunert

Artikel lesen: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019–01/rechtspopulismus-neue-rechte-afd-alexander-gauland-schnellroda

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