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Ob janz weit draußen oder mittendrin: Antifa heißt Landarbeit!

Im August des ver­gan­genen Jahres feierte ein neues antifaschis­tis­ches Pro­jekt in Bran­den­burg Pre­miere: Das JWD-Camp. Im Strom­bad in Cot­tbus kam ein bunter Haufen Men­schen zusam­men, um zu disku­tieren und zu kri­tisieren, sich zu ver­net­zen, Erfahrun­gen und Wis­sen zu teilen und selb­stver­ständlich um zu entspan­nen und miteinan­der eine gute Zeit zu ver­brin­gen. Daran wollen wir anknüpfen!
2018 wird das JWD-Camp vom 26. bis 29. Juli auf dem Gelände der Coolmüh­le e.V. bei Witt­stock stat­tfind­en. An vier Tagen wer­den wir jen­seits der Trost­losigkeit des grauen All­t­ags, ohne ihre Ohn­machts­ge­füh­le und gesellschaftlichen Zwänge, einen Freiraum schaf­fen. Gemein­sam wollen wir Ideen entwick­eln, wie eine befre­ite und sol­i­darische Gesellschaft und das gute Leben für alle ausse­hen kann und einen Rah­men schaf­fen, in dem Utopi­en nicht nur disku­tiert wer­den, son­dern ein Stück erleb­bar sind. Das JWD-Camp ver­fol­gt das Ziel, Wis­sen und Fer­tigkeit­en zu ver­mit­teln, um faschis­tis­che Ten­den­zen bekämpfen zu kön­nen. Ob es darum geht, kom­plexe Zusam­men­hänge zu ver­ste­hen, Strate­gien zu entwick­eln oder aber auch darum, wie die näch­ste Aktion durchzuführen ist – es ist Zeit sich zu organisieren!
Mit dem Auf­flam­men der PEGI­DA-Bewe­gung und dem Einzug der AfD in die Par­la­mente wur­den ras­sis­tis­che, nation­al­is­tis­che und antifem­i­nis­tis­che Posi­tio­nen wieder salon­fähig. Während Großstädte als Orte des Wieder­standes gel­ten, ist der Kampf in ländlichen Regio­nen ernüchternd. Doch auch auf dem Land geht was! In vie­len Städten und Regio­nen wur­den Freiräume erkämpft und jene Pro­jek­te, die sich Werte wie Frei­heit und Sol­i­dar­ität auf die Fah­nen geschrieben haben, wollen wir auf­bauen, unter­stützen und stärken. Daher fiel die Entschei­dung in diesem Jahr das Camp in Kuhlmüh­le bei Witt­stock im Land­kreis Ost­prig­nitz-Rup­pin stat­tfind­en zu lassen.
Ost­prig­nitz-Rup­pin gehört u.a. zu den Land­kreisen mit der höch­sten Anzahl rechter Gewalt­tat­en in Bran­den­burg. Dabei spielt die Stadt Witt­stock mit sein­er seit Jahren etablierten Neon­azi-Szene eine trau­rige Haup­trol­le. Witt­stock ver­fügt kaum über Anlauf­punk­te für Men­schen, die nicht in das Welt­bild der Recht­en passen. Gle­ichzeit­ig verze­ich­net die Region einen Zuzug von linksalter­na­tiv­en Men­schen, die die Großs­tadt ver­lassen, um auf dem Land zu leben. Zu diesen gehört auch das Pro­jekt Coolmüh­le e.V., auf dessen Gelände das JWD-Camp in diesem Jahr stat­tfind­en wird.
Das JWD-Camp ver­ste­ht sich als antifaschis­tis­ches Camp, welch­es sich nach dem Do It Your­self-Prinzip organ­isiert. Wir wollen möglichst einen Ort schaf­fen, an dem sich alle wohl fühlen und par­tizip­ieren kön­nen. Antifaschis­mus bedeutet für uns aber nicht nur den ewigen Abwehrkampf gegen Nazis zu führen, son­dern auch die Gesamtver­hält­nisse zu kri­tisieren und unser eigenes Han­deln zu hin­ter­fra­gen. Daher ist das JWD-Camp nicht nur ein Ort zur Selb­stor­gan­i­sa­tion und Empow­er­ment, son­dern auch für Selbstreflexion.
In den vier Tagen erwartet euch ein bre­ites Pro­gramm mit Work­shops und ver­schieden­sten the­o­retis­chen und prak­tis­chen Ange­boten. Aber auch Entspan­nen und ein­fach mal die Seele baumeln lassen ist drin. Abends wollen wir die Tage dann gemein­sam mit Lager­feuer und musikalis­ch­er Unter­hal­tung ausklin­gen lassen.
Also, ob janz weit draussen oder mit­ten­drin: Kommt am 26. bis 29. Juli nach Kuhlmüh­le, denn Antifa heißt (auch) Landarbeit!

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Einführung in die Kapitalismuskritik — Seminar im Horte

Pro­duk­tiv­er Arbeit­er zu sein ist kein Glück, son­dern ein Pech” (Marx)
(Dro­hende) Arbeit­slosigkeit, ein Arbeit­splatz, an dem man einiges an
kör­per­lichen und psy­chis­chen Stress auszuhal­ten hat und eine Freizeit,
in der man zu fer­tig ist oder zu wenig Geld hat, um sie für sich zu
nutzen; dies alles sind Sachen, mit denen die meis­ten Menschen
irgend­wann mal Bekan­ntschaft machen. Das ist die Kon­se­quenz einer
Gesellschaft, in der man geset­zlich verpflichtet ist, sich als
Eigen­tümer aufeinan­der zu beziehen (Verträge einge­hen, mit Geld
einkaufen etc.) und dabei über kein nen­nenswertes Eigen­tum ver­fügt. Man
ist dann gezwun­gen als Lohnar­beit­er seine Dien­st­barkeit einzutauschen
gegen Geld. Ob man dann Geld zum Leben hat und wieviel, ist so voll
dadurch bes­timmt, was die soge­nan­nte „Wirtschaft“ (die Unternehmen) will
und hin­bekommt: Geld investieren, damit am Ende mehr raus kommt und das
immer wieder und im größeren Maßstab.
In dem Work­shop sollen einige Prinzip­i­en des Kap­i­tals dargestellt werden
und wie dabei die Lohnar­beit und deren men­schliche Träger, die Arbeiter
vorkom­men. Dabei sollen auch einige fehler­hafte Kri­tiken des Kapitals
zur Diskus­sion gestellt wer­den. Nicht zulet­zt soll gefragt wer­den, ob
der Staat nun der Schutz vor Aus­beu­tung ist oder nicht eher der Garant
ein­er Gesellschaft, in der Aus­beu­tung die Regel ist.
Eine Ver­anstal­tung der Grup­pen gegen Kap­i­tal und Nation (www.gegner.in)
Sam­stag, d. 14.04.2018 um 13 Uhr
Alter­na­tives Jugend­pro­jekt „Horte“
Peter-Göring-Str. 24
15344 Strausberg

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Bildung & Kultur Gender & Sexualität

Feminismus geht uns alle an!“

## queer­fem­i­nis­tis­che Aktion­stage am 16. und 17.03. ## Konz­ert und Workshops ##
Am 16. und 17.03.2018 find­en die vom Utopia e.V. organ­isierten, queer­fem­i­nis­tis­chen Tage in Frank­furt (Oder) statt. An bei­den Tagen wird sich dabei einge­hen­der mit den The­men Queer­fem­i­nis­mus und Fem­i­nis­mus auseinandergesetzt.
„Wir wollen ein Bewusst­sein für Geschlecht­si­den­titäten fernab gängiger Rol­len­vorstel­lun­gen von Mann und Frau schaf­fen. Es gibt viele Men­schen, die sich von der Gesellschaft eingeschränkt fühlen, wenn sie einzig und allein nach het­ero­sex­uellen Nor­men und ihrem biol­o­gis­chen Geschlecht beurteilt wer­den. Die Per­sön­lichkeit eines Men­schen macht noch viel mehr aus.“, so Paula Schnür­pel, für den Utopia e.V.
Am 16.03 geht es um 20 Uhr los mit einem queer­fem­i­nis­tis­chen Spek­takel mit ver­schiede­nen Bands im „Frosch – Der Club“ (Ziegel­straße 36, 15230
Frank­furt (Oder)). Gym Ton­ic, Bechamel und Boston Cur­tis wer­den Songs quer durchs Punkrock­genre zum Besten geben. Am 17.03. fol­gen, ein­geleit­et von einem Ein­führungsvor­trag zum The­ma Queer­fem­i­nis­mus, zwei Work­shops zu den The­men „Schwanger­schaftsab­bruch? — Mein Kör­p­er gehört mir! Fem­i­nis­tis­che Per­spek­tiv­en auf eine umkämpfte Debat­te“ sowie „Let‘s talk about Sex!“, einem Work­shop, der sich spez­i­fisch an Men­schen mit Frauen*Lesben*Trans*Inter* (FLTI*) — Geschlecht­si­den­titäten richtet und in dem den Teil­nehmenden Wege aufgezeigt wer­den sollen, wie sie offen über ihre Sex­u­al­ität kom­mu­nizieren kön­nen. Zum krö­nen­den Abschluss des Woch­enen­des wird es ein Queer-Din­ner für die Teilnehmer*innen der Bil­dungsver­anstal­tun­gen mit der Möglichkeit, Erfahrun­gen auszu­tauschen und sich weit­er ken­nen­zuler­nen, geben. Bei­de Work­shops und das Din­ner find­en im Kon­tak­t­laden des Utopia e.V. in der Berlin­er Straße 24 in 15230 Frank­furt (Oder) statt.
„Fem­i­nis­mus geht uns alle an! Wir wollen dazu beitra­gen, die Unter­drück­ung durch das Patri­ar­chat zu über­winden und für Gle­ich­berech­ti­gung und Chan­cen­gle­ich­heit aller ein­ste­hen. Nicht nur die aktuelle ‘Me too‘ — Debat­te, die in den Medi­en aufge­grif­f­en wurde, zeigt uns, dass es Zeit ist, daran etwas zu ändern.“, so Tony Poes­dorf weit­er für den Utopia e.V.
Das Pro­jekt wird aus Mit­teln des Quartiers­fonds im Rah­men vom Städte­bauförderung­spro­gramm „Soziale Stadt“ finanziert.
Weit­ere Infor­ma­tio­nen zum Ver­anstal­tungswoch­enende unter:
http://utopiaffo.blogsport.de/category/queerfeministische-tage-2018/
Frank­furt (Oder), den 12. März 2018

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Antifaschismus Bildung & Kultur Gender & Sexualität

Infoabend: Afrin, Rojava und der Krieg der Türkei gegen die demokratische Autonomie

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Wann: Dien­stag, 20. Feb­ru­ar 2018,
Beginn: 20.00 Uhr Ende 21.30 Uhr
Wo: Buch­laden Sput­nik, Char­lot­ten­strasze 28, Potsdam
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Seit einem Monat greift das türkische Mil­itär, unter­stützt mit deutschen Panz­ern, den Nor­den Syriens an. Der Krieg gegen Afrin gilt vor allem auch dem fortschrit­tlich­sten Pro­jekt der Region: Roja­va. Die Autonomie der Völk­er in Nordsyrien, der Auf­bau eines Demokratis­chen Kon­föder­al­is­mus, kurzum die Rev­o­lu­tion in Kur­dis­tan ist dem türkischen Staat und vor allem Erdo­gan ein Dorn im Auge. Zir­ka 4,5 Mil­lio­nen Kurd*innen, Araber*innen, Turkmen*innen und Assyrer*innen leben hier in ein­er selb­stver­wal­teten Gesellschaft, deren Prinzip­i­en Gle­ich­berech­ti­gung und Emanzi­pa­tion der Frauen, Reli­gions­frei­heit und Demokratie ist. Eine enorme Errun­gen­schaft in ein­er Region, die anson­sten vom IS oder anderen dschi­hadis­tis­chen Ban­den kon­trol­liert wird.
 
Wir haben eine Ref­er­entin ein­ge­laden, die seit vie­len Jahren in Roja­va lebt, um uns über die aktuelle poli­tis­che Lage und den Wider­stand in Afrin zu bericht­en. Außer­dem wird sie uns einen anderen Ein­druck der Men­schen, der Geografie der Region und der Kriegs­geschehnisse mith­il­fe kur­dis­ch­er Medi­en geben.
 
Wir gehen den Fra­gen nach: Warum basiert die Rev­o­lu­tion von Roja­va auf ein­er Frauen­be­we­gung und wie baut sich die mit­tler­weile über sechs Kan­tone erschlossene Selb­stver­wal­tung auf? Welche Rolle spie­len die Volksvertei­di­gung­sein­heit­en zur Über­win­dung des patri­ar­chalen Systems?
Der Infoabend wird inkl. Fra­gen von euch ca. 90 Minuten dauern. Ab 21.30 Uhr gibt es dann die Möglichkeit, den Abend in gemütlich­er Runde ausklin­gen zu lassen und sich über Ideen und Hand­lungsmöglichkeit­en auszu­tauschen. Organ­isiert von: ISO — Inter­na­tionale Sozial­is­tis­che Organ­i­sa­tion, OG Pots­dam und Lydia G.
 
Kon­takt: potsdam@intersoz.org
facebook.com/intersoz.org twitter.com/InterSozOrg
Link zur Ver­anstal­tung: http://intersoz.org/termine/infoabend-afrin-rojava-und-der-krieg-der-tuerkei-gegen-die-demokratische-autonomie/

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(Anti-)Rassismus Bildung & Kultur

Geteilte Geschichte?! – Anregungen aus postkolonialer Perspektive

Die Geschichte des deutschen Kolo­nial­is­mus in Afri­ka wurde über viele Jahrzehnte hin­weg ignori­ert, ver­drängt und ver­schwiegen. Heute fordern die Nach­fahren der Kolonisierten zunehmend Gehör für ihre eige­nen Per­spek­tiv­en und den kri­tis­chen Dia­log über die Auswirkun­gen des Kolo­nial­is­mus ein. Am Beispiel der Debat­ten um Straßen­na­men, um das Hum­boldt­fo­rum in Berlin, um ger­aubte rit­uelle Objek­te und men­schliche Gebeine z.B. aus Tansa­nia und Namib­ia wird deut­lich, wie nah uns die „alten Geschicht­en“ sind. Her­zliche Ein­ladung zum Nach- und Vordenken!
Barn­im Kam­pagne „Light me Amadeu“
Evan­ge­lis­che Jugen­dar­beit Barnim
Sam­stag, 18. Nov., 19 Uhr
Mar­tin-Luther-Saal, Kirch­straße 7, Eberswalde

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Antifaschismus Bildung & Kultur

Nächste Termine im Horte

Da unsere Ter­mine-Seite noch immer nicht geht, geben wir hier mal einen Überblick über die näch­sten Ver­anstal­tun­gen im Horte-Straus­berg (Peter-Göring-Straße 25) :
 
Wann: 11.11. ab 11 Uhr
Was: Tageswork­shop zum The­ma Ver­schwörungs­the­o­rien. Zusam­men mit einem_r Referent_in wollen wir uns Wis­sen und Gegen­strate­gien zur ver­schiedene kru­den The­o­rien erabreiten.
 
Wann: 15.11. ab 18.30 Uhr
Was: Infover­anstal­tung vom NSU-Watch Bran­den­burg. Hin­ter­gründe über die Ver­strick­un­gen und Kon­tak­te vom NSU in Bran­den­burg und Ein­blicke in die aktuelle Arbeit des par­la­men­tarischen Untersuchungsausschusses.
 
Wann: 26.11. ab 20 uhr
Was: Karaoke-Party
 
Wann: 09.12. ab 11 Uhr
Was: Sem­i­nartag zu Antifa und Männlichkeit. Zusam­men mit einem Ref­er­enten wollen wir uns Erar­beit­en was Männlichkeit aus­macht, wie Antifa-Poli­tik mit Männlichkeit assozi­iert ist, was daran prob­lema­tisch ist und wir wie dem Begeg­nen kön­nen, um emanzi­pa­torische und antifaschis­tis­che Poli­tik zu vereinen.

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Bildung & Kultur Geschichte & Gedenken jüdisches Leben & Antisemitismus

Synagogen in Brandenburg. Eine Spurensuche

Die Evan­ge­lis­che Gesamtkirchenge­meinde Rup­pin und das Aktions­bünd­nis Neu­rup­pin bleibt bunt laden zur Ausstel­lung “Syn­a­gogen in Bran­den­burg. Eine Spuren­suche” ein.
http://www.neuruppin-bleibt-bunt.de/wp-content/uploads/2017/10/Ausstellung.png
In den heuti­gen Gren­zen Bran­den­burgs (inklu­sive den Gren­zstädten Frankfurt/S?ubice, Küstrin/Kostrzyn und Guben/Gubin) gab es bis in die 1930er Jahre in zahlre­ichen Städten und Gemein­den Syn­a­gogen, die vom ein­sti­gen religiösen jüdis­chen Leben zeu­gen. Fand der Gottes­di­enst seit dem Mit­te­lal­ter meist in pri­vat­en Bet­stuben statt, doku­men­tieren seit Mitte des 19. Jahrhun­derts stat­tliche Syn­a­gogen­baut­en die zunehmende Akzep­tanz der jüdis­chen Minorität in der christlichen Mehrheits­ge­sellschaft. Dies wurde auch topografisch sicht­bar, denn die Syn­a­gogen­stan­dorte rück­ten seit dem Mit­te­lal­ter immer näher in die Ortsmitte und damit in Sichtweite der christlichen Kirchen.
Ein Großteil der jüdis­chen Gotteshäuser wurde während des Novem­ber­pogroms 1938 in Brand gesteckt oder, sofern sie unmit­tel­bar an Nach­barhäuser gren­zten, der­art zer­stört, dass sie ihrer Funk­tion als Versammlungs‑, Lern- und Gebetsstätte beraubt waren. Dies war seit 1933 ein weit­er­er Schritt zur sys­tem­a­tis­chen Ver­fe­mu­ng und Vertrei­bung der Juden und der Zer­störung von Zeug­nis­sen jüdis­ch­er Kul­tur und Reli­gion – nicht allein in Brandenburg.
Nach der Teilung Deutsch­lands tat die poli­tis­che Führung der DDR ein Übriges, die ehe­ma­li­gen Stät­ten jüdis­chen Gemein­delebens der Vergessen­heit anheim zu geben und damit ein­er kollek­tiv­en Erin­nerung zu entziehen. Nur langsam und längst nicht an allen Orten wurde des ein­sti­gen jüdis­chen Lebens erin­nert. Bis heute sind in manchen Orten jene Spuren fast voll­ständig ver­wis­cht, an anderen hinge­gen wieder – dank engagiert­er Bürg­er – sicht­bar gemacht. In der Ausstel­lung Syn­a­gogen in Bran­den­burg. Spuren­suche wer­den 46 Orte mit ehe­ma­li­gen und heuti­gen Syn­a­gogen vorgestellt. (Text: MMZ)
Am 9. Novem­ber 1938 wur­den in der Reich­sprogrom­nacht zahlre­iche Syn­a­gogen und andere jüdis­che Ein­rich­tun­gen zer­stört. Die Erin­nerung daran soll nicht in Vergessen­heit ger­at­en. In der Neu­rup­pin­er Klosterkirche zeigt eine Ausstel­lung die ehe­ma­li­gen Stan­dorte aller Syn­a­gogen in Bran­den­burg, darunter auch 5 aus dem heuti­gen Kreis OPR: Kyritz, Lin­dow, Neu­rup­pin, Witt­stock und Wusterhausen.
 
Wir danken dem Moses Mendelssohn Zen­trum und der evan­ge­lis­chen Gesamtkirchenge­meinde Rup­pin für die Hil­fe bei der Real­isierung der Ausstellung.
http://www.neuruppin-bleibt-bunt.de/synagogen-in-brandenburg-eine-spurensuche/
http://www.mmz-potsdam.de/willkommen.html http://www.kirchenkreis-wittstock-ruppin.de/ruppin.html
Syn­a­gogen in Bran­den­burg. Eine Spuren­suche Ausstel­lung in der Klosterkirche in Neu­rup­pin, 9. Novem­ber bis 1. Dezem­ber 2017
Ausstel­lungseröff­nung: Don­ner­stag, 9. Novem­ber 2017, 18:30 Uhr. Zur Eröff­nung spricht die Kura­torin der Ausstel­lung, Frau Dr. Elke-Vera Kotows­ki (Moses Mendelssohn Zen­trum) Anschließend ab 20 Uhr präsen­tiert die Evan­ge­lis­che Kirchenge­meinde unter der Leitung von Matthias Noack mit dem „Ensem­ble 5Klang“ ein Pro­gramm mit jid­dis­ch­er Musik und Geschicht­en aus der ver­schwun­de­nen Welt der Shtetl Gal­iziens: “Amol is geven a shtetl…”
Öff­nungszeit­en der Klosterkirche: Fre­itag, Sam­stag, Son­ntag jew­eils 12 bis 16 Uhr

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Laut gegen Rechtspopulismus“

Am Sam­stag, dem 16. Sep­tem­ber 2017, lädt das Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“ gemein­sam mit dem MehrGen­er­a­tio­nen­Haus MIKADO zu Work­shops und Konz­erten unter dem Mot­to „Laut gegen Recht­spop­ulis­mus“ im MGH MIKADO, Franz-Mehring-Straße 20, ein.
Ab 16.00 Uhr gibt es unter anderem zwei Work­shops zu Rap und Recht­spop­ulis­mus im Rah­men der „Schön­er leben ohne Nazis“-Sommertour des Aktions­bünd­nis Bran­den­burg. Ab 20.00 Uhr spie­len die Frank­furter Bands Errors of the Super­hu­mans und La Marche.
Eine Woche vor der Bun­destagswahl will das Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“ mit sein­er Ver­anstal­tung ein Sig­nal gegen Pop­ulis­mus und Gewalt von rechts set­zen. Rechtspopulist*innen sind in ganz Europa auf dem Vor­marsch. Hierzu­lande schüren AfD, Pegi­da und Co Vorurteile, Äng­ste und Ras­sis­mus. Zur Bun­destagswahl haben die Rechtspopulist*innen Frank­furt (Oder) als ihre Hochburg auserko­ren. Als Teil der demokratis­chen Zivilge­sellschaft wollen wir kurz vor der Wahl gemein­sam mit Bürger*innen und Künstler*innen für unsere Vision ein­er sol­i­darischen und weltof­fe­nen Gesellschaft ein­ste­hen, in der Herkun­ft, sex­uelle Ori­en­tierung, gesund­heitlich­er Zus­tand, Alter, Reli­gion­szuge­horigkeit und sozialer Hin­ter­grund nicht maßge­blich sind für die Würdi­gung der*des Einzelnen.
Eine Ver­anstal­tung des Bünd­niss­es „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“ in Koop­er­a­tion mit dem MehrGen­er­a­tio­nen­Haus MIKADO Frank­furt (Oder) der Stiftung SPINL Bran­den­burg Süd-Ost und mit Unter­stützung des Aktions­bünd­nis Bran­den­burg gegen Gewalt, Recht­sex­trem­is­mus und Fremdenfeindlichkeit.

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Festival Guide 2017: Alternativen in Brandenburg entdecken

INFORIOT – Mit ein­er kleinen Ver­spä­tung gibt es die dritte Aus­gabe des Fes­ti­val Guides für Bran­den­burg. Denn Som­merzeit ist Fes­ti­valzeit! Ob an den See, in den Wald, dem Ack­er oder ähn­lich­es. Jen­seits der Lohnar­beit, Schule oder Uni find­en sich in Bran­den­burg eine Fülle von sub­kul­turellen Events, die zum gepflegten entspan­nen und faulen­zen ein­laden. Wie auch in den let­zten bei­den Jahren informiert Infori­ot euch, wo welche Fes­ti­vals mit linkem und alter­na­tiv­en Anspruch in der Mark  im Som­mer 2017 stattfinden.
In einem groben Überblick wollen wir euch einige Oasen jen­seits des kom­merziellen Ter­rors und Großevent-Main­streams in Bran­den­burg vorstellen. Wir wollen euch vor allem auf kleinere und größere Events hin­weisen, die ein­er­seits ein alter­na­tives Selb­stver­ständ­nis besitzen und ander­er­seits einen D.I.Y.-Charakter pfle­gen.* Lei­der schon ver­passt: Zurück zu den Wurzeln Fes­ti­val in Niedergörs­dorf. Aber das ein oder andere High­light erwartet euch noch in diesem Sommer.
30.06–02.07. Ultra­sh Festival
18199290_904974286312402_5302224389634876949_nDas Ultra­sh ist ein Fes­ti­val der beson­deren Art und geht dieses Jahr in die 11. Runde. Ein poli­tis­ches Fes­ti­val auf dem Frei­Land Pots­dam für Skins, Punks, Ultras und andere antifaschis­tis­che Gegenkul­turen. Die Wortschöp­fung lässt schon darauf schließen, dass sich hin­ter dem zweitägi­gen Fes­ti­val eine Koop­er­a­tion von Ultrá (Babels­berg) und RASH (Red and Anar­chist Skin­heads Berlin/Brandenburg) ver­birgt. Laut den Veranstalter_innen will das Fes­ti­val auf die Aktiv­itäten der Grup­pen „hin­weisen und aufzeigen, dass “Ultras” und “Skin­heads” eben nicht nur recht­sradikale Schläger­ban­den oder alko­holisierte Pöbel­mobs sind.“ Neben tollen Bands gibt es auf dem Ultra­sh außer­dem leck­eres Essen, Stände, Soli-Tombo­la u.v.m. Außer­dem wird am Fre­itag der Film „The Antifas­cist“ aus Schwe­den gezeigt und der Sam­stag wird mit dem Fre­und­schaftsspiel zwis­chen SV Babels­berg 03 und Altona 93 ein­geläutet. Zur Fes­ti­val­seite: https://www.facebook.com/events/653336951514917/
30.06.–03.07. Antaris Project
14705723_1286429771399603_4762486593925986590_nDas Antaris find­et zum 23. Mal auf den Flug­platz Otto-Lilien­thal bei Rathenow statt und ver­ste­ht sich selb­st als ein Pro­jekt, dass gegen Krieg, für Fre­und­schaft, Frieden und Frei­heit ste­ht. Das Antaris bietet eine musikalis­che Reise in eine psy­chodelis­che Welt der Goa-Land­schaft auf zwei Floors mit ein­er unver­wech­sel­baren Deko und Lichtschow. Erfreut euch an High­light Tribe, fluffi­gen Prog­gy und Dark Prog. Außer­dem Chill Out, Yoga, Work­shops und vieles mehr. Eso­terik gehört lei­der auch dazu. Zur Fes­ti­val­seite: http://www.antaris-project.de/
 
06.07.–10.07. Feel Festival
Das Feel Fes­ti­val ist eine musikalis­che und kul­turelle Par­al­lel­welt jen­seits des täglichen Trubels und der Sor­gen. Wer dem wilden Treiben auf dem Gelände fol­gt, kann sich zwis­chen tanzen­den Füßen nicht nur in bunte Nis­chen und Eck­en voller visueller sowie kün­st­lerisch­er Verza­uberung treiben lassen, son­dern auch ver­schieden­ste Orte für Inter­ak­tion und Diskurs ent­deck­en. Work­shops, Lesun­gen, Kunst&Kultur und mehr erwartet euch vom 06.–10. Juli am Berghei­der See bei Lichter­feld. Zur Fes­ti­val­seite: http://feel-festival.de/
21.07.–23.07. Stuss am Fluss
Drei Vere­ine und zahlre­iche Unterstützer_innen aus der Stadt Cot­tbus wollen vom 21.–23.07. ein Som­mer-Fes­ti­val der ganz beson­deren Art ver­anstal­ten. Bere­its zum drit­ten Mal hausiert das Stuss am Fluss im Strom­bad Cot­tbus. Neben einen bre­it­en Pro­gramm an Live-Musik und Djs, bietet das Fes­ti­val 10 Stände mit ver­schieden­sten Work­shops, infor­ma­tive Vorträge und Filme an. Ein Sause für alle solle es wer­den — Non-kom­merziell, ohne Ein­tritt, aber mit Bespaßung für alle zwis­chen 0 und 99. Zur Fes­ti­val­seite: https://stussamfluss2017.wordpress.com
21.07.–23.07. Nation of Gondwana
Die Nation of Gond­wana bei einem See bei Grün­feld begrüßt jährlich seine Besucher_innen zum semi­fik­tiv­en Par­al­lel­welt­touris­mus. Seit 1995 find­et das alter­na­tive Freiluft­fes­ti­val für elek­tro­n­is­che Musik im Berlin­er Umland statt. Ursprünglich als Alter­na­tive zur Lovepa­rade gedacht ist die Nation of Gond­wana eine famil­iäre Ver­anstal­tung, an der jährlich bis zu 8.000 liebestolle Men­schen teil­nehmen. Ein großer Sym­pa­thiepunkt: Sex­u­al­isierte, ras­sis­tis­che, homo- und trans­pho­be, behin­derten­feindliche und ähn­liche Über­griffe wer­den auf der Nation NICHT geduldet! Zur Unter­stützung der Betrof­fe­nen gibt es auf der Nation einen Safer Space. Zur Fes­ti­val-Seite: http://www.pyonen.de/info.html
22.07. Laut und Bunt Fes­ti­val Rathenow
19242996_1421199477973034_4670952874768581521_oBere­its zum 9. Mai find­et am 22. Juli im Optik­park Rathenow das „Laut und Bunt Fes­ti­val“ statt — ein regionales Fes­ti­val für Weltof­fen­heit, Vielfalt, Tol­er­anz und Mei­n­ungs­frei­heit. Freut euch auf eine rock­iges Event in mit­ten der grauen Tristesse; ein kul­turelles Event, was Abwech­slung nach Rathenow und die trau­ri­gen Ver­hält­nisse zum tanzen brin­gen soll. Zur Ver­anstal­tung: https://www.facebook.com/events/1905222613055804
04.–06.08. Resist to Exist Festival
Am ersten August Woch­enende find­et das Open-Air Fes­ti­val Resist to Exist zum zweit­en Mal in Bran­den­burg statt. Um die 40 Punk‑, HC- und Ska-Bands aus dem In- und Aus­land sor­gen auf zwei Büh­nen für Stim­mung, darunter ZSK, Tox­o­plas­ma, Raw­side, Knochen­fab­rik, Alarm­sig­nal, Pop­perk­lop­per und Dödel­haie. Dazu gibt es wieder gün­stige Getränke, Ess-Stände von Veg­an bis Fleisch, Klamotten‑, Plat­ten- und Infos­tände sowie ein poli­tis­ches Kino. Das Fes­ti­val wird D.I.Y.-mäßig von ein­er ehre­namtlichen Crew von der Szene für die Szene organ­isiert. Nach den pos­i­tiv­en Erfahrun­gen vom let­zten Jahr ist der Ver­anstal­tung­sort wieder das bran­den­bur­gis­che Krem­men, von der Berlin­er Stadt­gren­ze in ein­er vier­tel Stunde mit dem Zug zu erre­ichen. Das kom­plette Line-Up, weit­ere Infos und Tick­et-Vorverkauf gibt es auf der Web­site: http://www.resisttoexist.de/
04.–05.08. Jen­seits von Millionen 
Das Jen­seits von Mil­lio­nen Bene­fizfes­ti­val ist ein alljährlich­es Wieder­se­hen am ersten August­woch­enende auf der Burg in Fried­land in der Nieder­lausitz. Eine Wahlver­wandtschaft im dreizehn­ten Jahr, die die Organisator_innen liebend gerne pfle­gen, und ein Fest aus guten Grün­den. Auch in diesem Jahr begleit­et das Jen­seits von Mil­lio­nen das Muzan­ga Edu­ca­tion Project der Kinder­hil­f­sor­gan­i­sa­tion Raise a Smile e.V. im ländlichen Osten Sam­bias mit 2€ jedes verkauften Fes­ti­valtick­ets und allem Geld, das nach Abzug der Fes­ti­valkosten auf der Haben-Seite ste­ht. Ein weit­eres Plus: „Ras­sis­tis­che, frem­den­feindliche, sex­is­tis­che, homo­phobe oder anti­semi­tis­che sowie andere mit der recht­sradikalen oder deutschna­tion­al­is­tis­chen Szene in Verbindung ste­hende Äußerun­gen und Zeichen wer­den in kein­er Weise auf Zelt­platz und Fes­ti­val­gelände geduldet.“, so ste­ht es in der Hau­sor­d­nung. Zur Fes­ti­val­seite: http://jenseitsvonmillionen.de/
10.08.–13.08. Die Wilde Möhre Festival
„Hören, Sehen, Fühlen“ — Lasst eure Sinne auf dem Wilde Möhre Fes­ti­val bei Drebkau erblühen. Das Wilden Möhre Fes­ti­vals, ein Traum ein­er kleinen Gruppe von Men­schen, „die gerne etwas bewe­gen wollen“. Elek­tro­n­is­che Musik, Kun­st und Work­shops wer­den unter der Wilden Möhre zu einem bun­ten Pro­gramm vere­int. Work­shops, Lesun­gen, Vorträge und Per­for­mances wer­den eure Gedanken und Singer-Song­writer, Bands und DJs eure Füße zum Tanzen brin­gen, so sagen es die Veranstalter_innen auf ihrer Web­seite: https://wildemoehrefestival.de/ Die Wilde Möhre ste­ht für ein friedlich­es Miteinan­der, Rück­sicht­nahme und Tol­er­anz. Insofern hat für die Organisator_innen Gewalt, Waf­fen, Nazis, Homo­pho­bie und Ras­sis­mus auf dem Fes­ti­val nichts zu suchen und Gäste, die in dieser Hin­sicht auf­fäl­lig wer­den, des Gelän­des ver­weisen wer­den. Für Nazis ist auch Ende Gelände, denn sie erhal­ten keinen Einlass.
11.08.–12.08. OBOA Festival
Am 11. und 12. August wird das Fort Gor­gast wieder in ein Oder­bruch-Wun­der­land ver­wan­delt. Das OBOA wird ver­anstal­tet vom BREAK TRIBE MUSIC e.V. Der Vere­in wurde Ende 2000 gegrün­det, um das OBOA 2001 als Umsonst&Draußen-Festival ver­anstal­ten zu kön­nen. Doch der Vere­in strahlt darüber hin­aus: er ver­anstal­tet kleine Events in der Region, die eine Bere­icherung für das kul­turelle Leben im Oder­bruch ist. So auch das Fes­ti­val! Zur Fes­ti­val-Seite: http://www.oboa.de/

11.08.–12.08. Frie­rock Festival
2017_neuAm zweit­en August­woch­enende ver­wan­delt sich die Freilicht­bühne in Frie­sack in ein Eldo­ra­do für Musik­lieb­haber – die es lieber klein und fein mögen. Seit beina­he zwei Jahrzehn­ten laden die Organ­isatoren zum Frie­rock-Fes­ti­val und holen dafür Bands aus fast allen Gen­res auf Ihre Bühne – Punk, Ska, Rock, Hard­core – Haupt­sache es wird getanzt! Ins­ge­samt 13 Bands, wie gewohnt über­raschend gut gemis­cht, kom­men dieses Jahr nach Frie­sack. Neben der erfrischen­den Live-Musik, gibt es ein aus­ge­sucht­es Ange­bot an fleis­chhalti­gen wie auch veg­a­nen Speisen und Getränken. Am Sam­sta­gnach­mit­tag find­et auf dem Fes­ti­val­gelände ein Fußball­turnier um den Frie-Rock statt. Zur Fes­ti­val­seite: http://www.frierock-festival.de/
25.08.–27.08. alínæ lumr Festival
Zum drit­ten Mal lädt das alinæ lumr am let­zten August­woch­enende zu einem ereignis­re­ichen Urlaub auf dem Land ein. Auf der Burg, am Mark­t­platz, den Hin­ter­höfen, der Alt­stadtkirche, auf ver­steck­ten Wiesen und am See wartet unser sorgfältig kuratiertes Musikpro­gramm, Work­shops, The­ater, Lesun­gen und die char­mante Alt­stadt Storkow auf euch. Das Fes­ti­val möchte die Stadt öff­nen und Orte des Zusam­menkom­mens schaf­fen, auch um ein klares Zeichen für pos­i­tiv­en Aus­tausch und Willkom­men­skul­tur in der Region zu set­zen. Zur Fes­ti­val­seite: http://alinaelumr.de/
01.09. Opor Street­war Fest #2
Der Streetwear Ver­sandt aus „Opor“ Ver­anstal­tet im Haus der Offiziere in Brandenburg/Havel das Opor Street­war Fest #2. Das Line-Up hat es in sich! Neben der Miya­gi Gang aus Branne tritt die Ros­tock­er Antifa-Posse „Wav­ing the Guns“ auf, Mäd­ness und Döll aus Berlin und als High­light Audio88 & Yassin. Zur Ver­anstal­tung: https://www.facebook.com/events/861179624023436/?ref=br_rs
08.09.–10.09. Land­flucht Festival
Bere­its zum drit­ten Mal find­et das Land­flucht Fes­ti­val in Klein Buck­ow bei Sprem­berg statt. Region­al wird hier ganz groß geschrieben, daher bietet das Land­flucht Fes­ti­val für lokale Künstler_innen eine Bühne zum Aus­pro­bieren und vielle­icht auch zum Groß-rauskom­men. Laut Fes­ti­val-Kodex haben Nazis auf dem Fes­ti­val nix zu suchen: „Thor Steinar und ähn­liche Klei­dungs­marken, die aus dem Umfeld der Nazi-Szene pro­duziert und ver­trieben wer­den und sich völkisch­er Sym­bo­l­ik mit NS-Bezug bedi­enen, sind bei uns nicht erwün­scht. Alle, die solche Klam­ot­ten kaufen und anziehen, unter­stützen damit direkt Nazis in ihrem Bestreben, ihre Inhalte und Sym­bole in die Gesellschaft zu tra­gen. Daher wird das Tra­gen dieser und ähn­lich­er Klei­dungsstücke, die codiert völkischen oder deutsch-nationalen Lifestyle trans­portieren, auf dem Fes­ti­val-Gelände nicht geduldet!“ Find­en wir gut! Zur Fes­ti­val­seite: http://www.landflucht-festival.de/
*Die Auflis­tung wird sicher­lich nicht voll­ständig sein. Über Ergänzun­gen freuen wir uns allemal. 

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Memorandum der Flüchtlingsselbstorganisationen aus Brandenburg

Bran­den­burg Refugee Action Days (18.–20.6. 2017)
Zusam­men für eine stärkere (Zivil-)Gesellschaft

Heute am 20. Juni, dem inter­na­tionalen Welt­flüchtlingstag, möcht­en wir Geflüchtete in Bran­den­burg unsere Stim­men erheben und auf unsere Lebens­be­din­gun­gen hier in Bran­den­burg aufmerk­sam machen. In den let­zten drei Tagen haben wir gezeigt wie wir mit unseren Kom­pe­ten­zen und Kapaz­itäten Teil der Zivilge­sellschaft in Bran­den­burg sind und zu ihr beitragen.
Wir möcht­en heute auch aufzeigen, mit welchen Schwierigkeit­en wir in Bran­den­burg kon­fron­tiert sind. Außer­dem möcht­en wir klar sagen, dass keine politischen
Vere­in­barun­gen mit Dik­ta­toren (unter anderem aus den Län­dern aus denen wir kommen)getroffen wer­den sollen (Türkei-Abkom­men, Abkom­men mit Libyen und anderen Staat­en in Nordafri­ka um Flüchtlinge aufzuhal­ten). Es sollte keinen Nation­al­is­mus mehr geben, dafür gle­iche Rechte und Chan­cen für alle. Men­schen­rechte müssen respek­tiert wer­den um zusam­men eine stärkere Zivilge­sellschaft aufzubauen. Daher bit­ten wir Sie, die fol­gen­den Punk­te zur Ken­nt­nis zu nehmen:
DAS RECHT ZU BLEIBEN
Es ist inakzept­abel dass einem Geflüchteten in Bran­den­burg, der über zwei Jahre hier gear­beit­et und Steuern bezahlt hat, plöt­zlich die Arbeit­ser­laub­nis ent­zo­gen wird und abgeschoben wer­den soll.
Es ist nicht akzept­abel, dass einem Geflüchteten Hoff­nung auf eine Kar­riere durch einen Aus­bil­dungsplatz gemacht wird, bloß um ihm dann später einen Ablehnungs­bescheid zukom­men zu lassen welch­es ihn zum Ver­lassen des Lan­des auf­fordert. Wir fordern für alle Geflüchteten die eine Aus­bil­dung machen das Recht zu bleiben.
ABSCHIEBUNG
Wir sind gegen alle Abschiebun­gen, ins­beson­dere in Län­der die von Dik­ta­toren regiert wer­den, Län­der in denen es schlimme Men­schen­rechtsver­let­zun­gen gibt, Län­der die den Tod bringen.
Die Dublin-Verord­nung ist eine europäis­che Verord­nung, aber ihre Anwen­dung vari­iert von einem Bun­des­land zum anderen. Wir bit­ten den Land­tag Bran­den­burg zur
Ken­nt­nis zu nehmen, dass diese Verord­nung Mil­lio­nen Geflüchtete physisch und psy­chisch stark belastet, Fam­i­lien und die Zukun­ft viel­er dadurch zer­stört wer­den. Wir fordern das Land Bran­den­burg daher auf, die Anwen­dung dieser Verord­nung einzustellen.
LEBENSBEDINGUNGEN DER GEFLÜCHTETEN IN BRANDENBURG VERBESSERN
Hoher bürokratis­ch­er Aufwand: Wir sind gegen den hohen bürokratis­chen Aufwand für Geflüchtete, mit dem sie im Asyl­prozess, bei der Arbeits- und Woh­nungssuche und im
Inte­gra­tionsprozess kon­fron­tiert werden.
Wir sind gegen die Iso­la­tion in Heimen, gegen lan­gen Aufen­thalt in Heimen und wir beste­hen auf dem Recht schnell eine eigene Woh­nung beziehen zu dür­fen. Es braucht eine bessere Wohnungspolitik.
Wir fordern ins­beson­dere den Schutz von Frauen und Kindern, Kinder­rechte müssen gewährleis­tet wer­den, durch die Umge­bung in der sie sich befind­en und ihre
Wohn­si­t­u­a­tion, denn Kinder sind die Zukun­ft. Sie soll­ten nicht in Heimen leben müssen.
Für eine bessere Inte­gra­tion ist das Erwer­ben von Sprachken­nt­nis­sen beson­ders wichtig aber lei­der wir müssen fest­stellen, dass der Zugang zu Sprachkursen in
vie­len Teilen Bran­den­burgs auch für Geflüchtete die für sich eine Bleibeper­spek­tive sehen, immer noch stark begren­zt ist. Wir fordern Zugang zu Sprache für ALLE
Geflüchteten.
Der Zugang zu medi­zinis­ch­er Ver­sorgung hat sich in der let­zten Zeit für Geflüchtete verbessert. Allerd­ings wird in vie­len Land­kreisen Bran­den­burgs immer noch dem
Heim­leit­er oder dem Sozialamt die Entschei­dung über­lassen darüber zu urteilen, wie krank ein Geflüchteter ist, bevor ein Behand­lungss­chein aus­gestellt wird. Wir fordern gle­ichen Zugang zu medi­zinis­ch­er Ver­sorgung für Geflüchtete in Bran­den­burg, ins­beson­dere auch für von Trau­ma­ta betroffene.
Der poli­tis­che Diskurs über die Erteilung oder die nicht Erteilung von Bleiberecht, welche eine Ein­teilung und gute und schlechte, intel­li­gente und nicht
intel­li­gente Geflüchtete mit sich bringt, hier­ar­chisiert die Geflüchteten. Dies kann am unter­schiedlichen Umgang mit Geflüchteten durch die Secu­ri­ty und andere Mitar­bei­t­ende in den Heimen beobachtet wer­den. Auch die Geflüchteten verin­ner­lichen die Hier­ar­chisierung. Diese Tren­nun­gen und Regeln sind inakzept­abel, da es Geflüchtete die sich bere­its in ein­er schwieri­gen Sit­u­a­tion befind­en mit ein­er noch explo­siv­eren Umge­bung kon­fron­tiert. Wir fordern gle­iche Rechte für alle.
Inter­net­zu­gang für Geflüchtete
Inter­net­zu­gang ist heute im 21. Jahrhun­dert eigentlich kein Luxus mehr. Aber für die Bewohner*innen viel­er Heime in Bran­den­burg, in denen sie ohne­hin schon weit weg von allem anderen isoliert sind, ist Inter­net tat­säch­lich immer noch ein Luxus. Und selb­st wenn Geflüchtetenselb­stor­gan­i­sa­tio­nen anbi­eten, dort kosten­losen Inter­net­zu­gang zur Ver­fü­gung zu stellen, wird dies abgelehnt oder wieder zum gehen aufge­fordert (z.B. das Inter­net­café in Eisen­hüt­ten­stadt). Inter­net ist ein Recht, es ist nicht teuer dies für die Geflüchteten zu Ver­fü­gung zu stellen, aber trotz­dem wer­den manche Geflüchteten in ihren Heimen dazu aufge­fordert jeden Monat 20 Euro für eine schlechte Inter­netverbindung zu bezahlen. Heim­be­treiber soll­ten unter Druck geset­zt wer­den um Organ­i­sa­tio­nen die Bere­it­stel­lung von kosten­losem Inter­net zu erlauben.
Die Stim­men von Geflüchteten und Geflüchtetenor­gan­i­sa­tio­nen müssen lauter wer­den. Ihnen sollte Gehör geschenkt und ihre Struk­turen unter­stützt wer­den, da sie die Brücke zu den Entscheidungsträger*innen darstellen.
Say it loud and say it clear — Refugees are wel­come here.
Um gemein­sam eine stärkere (Zivil-)Gesellschaft aufzubauen.

Inforiot