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Bildung & Kultur

Eduaction — Bildung in Bewegung

Das Sem­i­nar ist offen für linksalter­na­tive antifaschis­tis­che Grup­pen und Einzelper­so­n­en aus dem Land Brandenburg.

Vom 13. — 16. Okto­ber wollen wir uns inhaltlich und sportlich weit­er­bilden. Zur näheren Erläuterung hängt dem Artikel ein Fly­er an, oder ihr schaut auf http://www.djb-ev.de/node/1472. Im Fly­er befind­et sich auch ein Elternzettel für jüngereTeilnehmer.

Für alle, die Inter­esse am EDUACTION haben, aber noch nicht verbindlich angemeldet sind: bitte tut dies so schnell wie möglich! Sendet eine E‑Mail mit eur­ern Kon­tak­t­dat­en (Name, Stadt, E‑Mail) an eduaction@djb-ev.de und über­weist 20 Euro (bis zum 30.9.) bzw. 25 Euro (ab 1.10.) auf fol­gen­des Konto:

Kon­toin­hab­er: DJB e.V.
Kon­ton­um­mer: 3323400
Ban­kleitzahl: 10020500
Kred­itin­sti­tut: Bank für Sozial­wirtschaft
Ver­wen­dungszweck: edu­Action / [Anzahl der Per­so­n­en bzw. Name/Stadt]

Die Angaben in der E‑Mail benöti­gen wir, um Kon­takt zwis­chen den angemelde­ten Teilnehmer_innen herzustellen (d.h. euch auf die Mail­ingliste zu nehmen) und eine bessere Koo­d­inierung zu ermöglichen und natür­lich um mit euch gemein­sam weit­er an den Inhal­ten zu feilen. Außer­dem erhal­tet ihr dann eine weit­ere Mail mit genaueren Angaben zum Pro­gramm als auch zur weit­eren Organisation.

An dieser Stelle erst­mal nur ein knap­per Ein­blick ins Pro­gramm. Bis­lang sind neben dem Selb­stvertei­di­gungstrain­ing fol­gende The­menkom­plexe für das EDUACTION in Arbeit:
- Erin­nerungspoli­tik: War Hoy­er­swer­da über­all?
- Antifa und zivilge­sellschaftliche Bünd­nis­ar­beit
- Arbeit­skämpfe bei uns zu Hause?
- Häuser kaufen für Freiräume?
- Wahl in MV als Steil­vor­lage für die Land­tagswahlen in Brandenburg?!

Bitte gebt Rück­mel­dung per E‑Mail, wenn ihr bei der Vor­bere­itung eines The­mas mit­machen wollt, oder selb­st noch weit­ere Ideen habt.

Ver­anstal­tet vom Demokratis­chen Jugend­FO­RUM Bran­den­burg e.V.

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(Anti-)Rassismus Bildung & Kultur Law & Order

Gisela Müller lädt zur sagenumwobenen Spendengala

Mit der Spendenkam­pagne “5 Euro für eine lebendi­ge Zivilge­sellschaft — und gegen CDU-Pop­ulis­mus” wird von der Rent­ner­in Gisela Müller zusam­men mit dem Demokratis­chen Jugend­FO­RUM Bran­den­burg seit März dieses Jahres Geld für zivilge­sellschaftliche Basis­pro­jek­te in Bran­den­burg gesammelt.
Am 28.Mai 2011 wollen wir die bis­lang gesam­melten Spenden an die lokalen Bran­den­burg­er Pro­jek­te auf der großen sagenum­wobe­nen Spenden­gala in Pots­dam übergeben.
Du hast noch nicht gespendet?
Jet­zt wäre ein guter Zeit­punkt, 5 Euro zu überweisen!
Denn jede 5 Euro Spende sym­bol­isiert die bre­ite Unter­stützung für
die Kam­pagne.
Sie wollen die Spenden­pro­jek­te und Gisela Müller endlich mal live
ken­nen­ler­nen?
Komm zur großen Spenden­gala am 28.Mai 2011 ins frei­Land nach Potsdam! 
Gisela Müller ist am 9.März öffentlich aus der CDU aus­ge­treten, um auf recht­spop­ulis­tis­che Missstände in dieser Partei aufmerk­sam zu machen.
Sei­ther hat sie bere­its rege Unter­stützung gefun­den: bis­lang sind über 3.000 Euro an 5‑Euro Spenden einge­gan­gen, Gisela Müller hat mehr als 1500 Face­book-Fre­unde und viele Fans, die sich mit “I LOVE GISLEA MÜLLER” T‑Shirts oder Stoff­beuteln zu ihr bekennen.
Hin­ter­grund der Spendenkam­pagne sind wieder­holte Dif­famierun­gen, denen sich Bran­den­burg­er Vere­ine durch Recht­spop­ulis­ten aus der CDU aus­ge­set­zt sahen. Diese Oppo­si­tion­spoli­tik auf dem Rück­en zivilge­sellschaftlich­er Ini­tia­tiv­en ist nicht länger hinnehmbar.
Mit vie­len 5‑Eu­ro-Spenden wollen wir in der Öffentlichkeit zeigen, dass Recht­spop­ulis­mus in Bran­den­burg keinen Platz hat.  Wir wollen zeigen, dass es viele Men­schen gibt, die sich mit 5 Euro klar gegen Recht­spop­ulis­mus posi­tion­ieren und Sol­i­dar­ität mit dif­famierten und
allein gelasse­nen lokalen Pro­jek­ten aus Bran­den­burg real wer­den lassen.
Aus­führliche Infor­ma­tio­nen über die Hin­ter­gründe der Kam­pagne und über die zivilge­sellschaftlichen Pro­jek­te, für die Spenden gesam­melt wer­den, find­est Du unter www.giselamueller.org
Kon­to: DJB e.V.
Berlin­er Volksbank
BLZ: 10090000
Kon­ton­um­mer: 7391265008
Stich­wort: Gisela
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Antifaschismus Bildung & Kultur Law & Order

Plattform gegen Rechts legt Arbeit im LAP-Begleitausschuss nieder

Der Lokale Aktion­s­plan (LAP) dient dazu, Kom­munen durch die Bere­it­stel­lung von Bun­desmit­teln in ihrer Arbeit gegen Neon­azis­mus und für Tol­er­anz und Demokratie zu unter­stützen. Die Ver­gabe der Gelder an kom­mu­nale Träger_innen erfol­gt durch den Begleitauss­chuss, in dem ver­schiedene kom­mu­nale Funktionsträger_innen vertreten sind. So auch die „Plat­tform gegen Rechts“. Sie ist ein Frank­furter Bünd­nis gegen Neon­azis­mus, das seit mehreren Jahren beste­ht. Der Utopia e.V. und der Bund der Antifaschis­ten Frank­furt (Oder) e.V. sind Teil des Bünd­niss­es und ver­trat­en es im Begleitausschuss.

Durch die Auf­nahme der soge­nan­nten „Demokratieerk­lärung“ in die Leitlin­ien des Förder­pro­gramms „Tol­er­anz fördern-Demokratie stärken“ des LAP, die bei der Ver­gabe von För­der­mit­teln angewen­det wird, ist eine Mitar­beit der Plat­tform gegen Rechts im Begleitauss­chuss nicht mehr möglich. Sie lehnt diese Klausel ab und möchte diese nicht durch eine weit­ere Mitar­beit unterstützen. 

Die Klausel ste­ht im Kon­text der aktuellen Extrem­is­mus­de­bat­te und spricht den beteiligten Vere­inen, Ini­tia­tiv­en, und Per­so­n­en die Urteils­fähigkeit ab, selb­st zu entschei­den, wer undemokratisch ist und wer nicht. Diese Auf­gabe übern­immt der Ver­fas­sungss­chutz, der als Hüter der Demokratie alle Men­schen im Blick haben soll, die der Ver­fas­sung feindlich gegenüber­ste­hen. Eine Behörde, die nicht ger­ade ein Muster­beispiel für demokratis­che Organ­i­sa­tion ist, soll nun die let­zte Instanz bei der Bew­er­tung von Per­so­n­en oder Grup­pen sein – eine Behör­den, deren Leiter_innen oder Mitarbeiter_innen nicht gewählt wer­den und auf deren Ein­set­zung die Bürger_innen keinen Ein­fluss haben. 

Die Plat­tform gegen Rechts ist nicht der Mei­n­ung, dass so demokratis­che Prax­is ausse­hen sollte, und dass diese Klausel nicht im Sinne des 1. Leit­satzes des LAP ist: „Bürger/innen der Stadt, ins­beson­dere Kinder und Jugendliche, ver­fü­gen über ein demokratis­ches Grund­ver­ständ­nis, lehnen Diskri­m­inierung und Gewalt ab und erken­nen die Sinnhaftigkeit und den Wert demokratis­ch­er Prozesse und Struk­turen. Sie engagieren sich für Vielfalt, Demokratie und Tol­er­anz und gegen Recht­sex­trem­is­mus, Frem­den­feindlichkeit, Ras­sis­mus und Antisemitismus.“.

Die Klausel greift in einen Prozess ein, in dem Men­schen mit unter­schiedlichen Inter­essen und Auf­fas­sun­gen zusam­men demokratisch Entschei­dun­gen tre­f­fen und somit lebendi­ge Demokratie fördern und prak­tizieren, doch die wichtig­ste Entschei­dung wird ihnen nicht zuge­s­tanden. Den Mit­gliedern eines solchen Auss­chuss­es wird nicht zuge­traut, ein­schätzen zu kön­nen, was und wer demokratisch ist.

Des weit­eren sieht die Plat­tform gegen Rechts ein Prob­lem im zweit­en Teil dieser Klausel, in dem ver­langt wird, dass die unter­schreibende Ini­tia­tive oder Per­son sich­er­stellen soll, dass alle Mitwirk­enden (z.B. Part­ner, Referent_innen) nicht ver­fas­sungs­feindlich sind. Bei Unsicher­heit soll der Ver­fas­sungss­chutz kon­sul­tiert wer­den, um dies zu prüfen. Das schafft ein Kli­ma des Mis­strauens, fördert Denun­zianten­tum, und die let­zte Instanz ist wieder der Ver­fas­sungss­chutz, der die alleinige Deu­tung­shoheit besitzt.

Aus diesen Grün­den sieht sich die Plat­tform gegen Rechts gezwun­gen, sich aus der jahre­lan­gen Zusam­me­nar­beit im Begleitauss­chuss des LAP zurück­zuziehen. Sie ist erst wieder zu ein­er Zusam­me­nar­beit bere­it, wenn diese Klausel aus den Leitlin­ien und dem Bewil­li­gungs­bescheid des Lokalen Aktion­s­planes verschwindet.

Der Utopia e.V. hat darüber­hin­aus aus Protest gegen die Klausel einen beim LAP gestell­ten Pro­jek­t­förder­antrag zurückgezogen.

Her­aus­gegeben von:
Utopia e.V.
VVN-BdA Frank­furt (Oder) e.V.

Kon­takt: utopia-ffo@riseup.net (Utopia e.V.), kontakt@vvn-bda-ffo.de (VVN-BdA Ffo. e.V.)

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Bildung & Kultur Geschichte & Gedenken jüdisches Leben & Antisemitismus

Ravensbrück — Workcamp vom 30.07. bis 05.08.2011

Wir wollen nicht vergessen, welch­es Leid Faschist_Innen über die Welt gebracht haben, wer bei ihren abscheulichen Ver­brechen mit­gemacht hat und auch nicht wer davon prof­i­tiert hat. Die Nazis waren keine UFOs die auf ein­mal kamen und alles kaputt geschla­gen haben, son­dern sie waren mit ihrer men­schen­feindlichen Ide­olo­gie tief in der deutschen Gesellschaft verwurzelt.

Und auch die Grund­lage, die den faschis­tis­chen Ter­ror möglich gemacht hat, existiert bis heute fort: ein glob­aler Kap­i­tal­is­mus, der in der Logik von Ver­w­er­tungszwang, Konkur­renz und Lohnar­beit unser Leben dik­tiert. Die Zus­pitzung dieser Aus­beu­tung des Men­schen durch den Men­schen fand in den Konzen­tra­tions- und Ver­nich­tungslager der Faschist_Innen statt. Ein­er­seits Ver­nich­tung soge­nan­nten “min­der­w­er­ti­gen Lebens”, ander­er­seits wirtschaftliche Aus­beu­tung durch Zwangsar­beit – die Gren­zen waren hier­bei fließend. Für uns ist dieses Kapi­tel noch nicht abgeschlossen und das wird es auch nicht. Wir set­zen uns mit der Geschichte auseinan­der. Nach einem ersten antifaschis­tis­chen Work­camp in der Gedenkstätte Ravens­brück im Som­mer 2010 wollen wir für 2011 an diesen Erfolg anknüpfen.

Dabei wer­den wir unser Work­camp 2011 sog­ar noch aus­bauen – bis zu 60 junge Antifaschist_Innen wer­den an ver­schiede­nen Pro­jek­ten im Siemenslager (welch­es zum Lagerkom­plex Ravens­brück gehört) arbeit­en und recher­chieren. Dazu wer­den wir uns aber auch inhaltlich mit Zwangsar­beit, Faschis­mus, Kap­i­tal­is­mus und aktueller Gedenkstät­ten­poli­tik beschäfti­gen. Natür­lich brauchen wir auch den Raum und die Zeit um die Ein­drücke an diesem Ort ver­ar­beit­en zu kön­nen – die Teil­nahme an den Teil­pro­jek­ten und Work­shops ist natür­lich frei­willig. Das Camp wird offen und basis­demokratisch organ­isiert sein – Jede und Jed­er trägt Ver­ant­wor­tung für das Gelin­gen der Pro­jek­te. Und auch im Vor­feld des Camps freuen wir uns über prak­tis­che Mith­il­fe für das Camp. Mit Video­tage­büch­ern, Pressear­beit, Aktio­nen und Demos wollen wir diese Inhalte stärk­er in das öffentliche Bewusst­sein rück­en, denn Men­schen­feindlichkeit und Ras­sis­mus haben viele For­men wie z.B. Sar­razin erst kür­zlich bewies. Wir wis­sen wohin das führt, wir wis­sen woher das kommt – wir haben darauf keinen Bock!

Gemein­sam gegen Faschist_Innen auf allen Ebe­nen!
Im Gedenken an alle Kämpfer_Innen gegen den Faschis­mus und für eine befre­ite Gesellschaft!
Auf zum Antifa-Ravens­brück-Work­camp 2011 vom 30.07 – 05.08.!

Mehr Infos zum let­ztjähri­gen Camp find­et ihr unter: http://ravensbrueck2011.blogsport.eu/ und Infos zum aktuellen Stand gibt es per Mail an info@jwp-mittendrin.de. Wir nehmen euch auch gerne in den Vor­bere­itungsverteil­er auf, also meldet euch!

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(Anti-)Rassismus Bildung & Kultur

Ausstellung “Residenzpflicht — Invisible Borders” in Cottbus

Sie set­zt sich auf anschauliche Weise mit den unsicht­baren Gren­zen, die für Flüchtlinge gezo­gen wer­den und mit ihrer Lebenssi­t­u­a­tion im Kon­text der deutschen Asylge­set­zge­bung auseinan­der. Im Rah­men der Ausstel­lung wird zu zwei Abend­ver­anstal­tun­gen ein­ge­laden, die sich mit den The­men Flucht und Asyl (Filmabend — Do., 11.11.) und der europäis­chen Migra­tionspoli­tik beschäfti­gen (Vor­trag – Mo., 15.11., bei­de 20 Uhr im quasiMONO).

Dieser Tage wird in der poli­tis­chen Öffentlichkeit wieder ver­mehrt über das Ver­hält­nis der Deutschen zu den Zuwan­der­ern räsoniert. Da erk­lärt uns Thi­lo Sar­razin, warum Mus­lime genetisch bed­ingt ein­fach düm­mer sind als die Deutschen, Bun­des­fam­i­lien­min­is­terin Kristi­na Schröder ent­deckt ihr Herz für gemobbte deutsche Schüler auf Berlin­er Schul­höfen und warnt vor Deutschen­feindlichkeit und CSU-Chef Horst See­hofer fordert einen Zuwan­derungsstopp für türkisch- und ara­bis­chstäm­mige Men­schen, als ob es einen Anwer­ber­stopp 1973 nicht gegeben hätte.

Man fühlt sich zeitweise zurück­ver­set­zt in die über­wun­den geglaubte Zuwan­derungs­de­bat­te der 90er Jahre, die nicht sel­ten geprägt war von einem per­fi­den Ras­sis­mus und ein­er „Das Boot ist voll“-Rhetorik. Das poli­tis­che Kalkül hin­ter den getätigten Aus­sagen der genan­nten Pro­tag­o­nis­ten scheint offen­sichtlich, beson­ders vor dem Hin­ter­grund der jüngst veröf­fentlicht­en Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung „DIE MITTE IN DER KRISE — Recht­sex­treme Ein­stel­lun­gen in Deutsch­land 2010“. Darin wird ein beun­ruhi­gen­der Anstieg anti­demokratis­ch­er, chau­vin­is­tis­ch­er und anti­semi­tis­ch­er Ein­stel­lun­gen fest­gestellt und eine Aus­län­der­feindlichkeit bei 34,4 % der Befragten kon­sta­tiert. Solch­es Denken wird also nicht bekämpft, son­dern gezielt aufge­grif­f­en, um Wäh­ler­stim­men zu binden.

Schon im Diskurs vor dem Jahrtausendwech­sel stil­isierten sich die Deutschen gern als Opfer, um ihre Pogrom­stim­mung und Forderun­gen nach härteren Geset­zen zu recht­fer­ti­gen. Eine Gruppe, die in der Debat­te der 90er im Mit­telpunkt stand, war die der Flüchtlinge und Asyl­suchen­den. Und sie ist es, die heute, weit­ge­hend vergessen von der bre­it­en Öffentlichkeit, am mas­sivsten unter den damals beschlosse­nen Restrik­tio­nen lei­det. An Inte­gra­tion kön­nen diese Men­schen gar nicht denken, obwohl unter Flüchtlin­gen und Gedulde­ten nicht sel­ten hochqual­i­fizierte Men­schen zu find­en sind, die den beschw­er­lichen Weg nach Europa mit der Hoff­nung auf ein besseres Leben in Frei­heit und Würde ver­ban­den. Mit jahre­lang dauern­den Asylver­fahren und Ket­ten­dul­dun­gen wer­den sie in einem Zus­tand der Unsicher­heit und Per­spek­tivlosigkeit gehal­ten, der nur schw­er zu ertra­gen ist. So sind Asyl­suchende verpflichtet in Flüchtling­sheimen und lagern oft am Rande oder außer­halb von Sied­lungs­ge­bi­eten zu wohnen. Die soge­nan­nte Res­i­den­zpflicht ver­bi­etet es ihnen, ohne behördliche Erlaub­nis den ihnen zugewiese­nen Land­kreis bzw. das Bun­des­land zu ver­lassen. Gutschein­sys­teme statt Bargeldleis­tun­gen, aber auch Per­so­n­enkon­trollen von als „fremd“ wahrgenomme­nen Men­schen an Bahn­höfen und in Zügen führen zur Markierung von Flüchtlin­gen und tra­gen so zur gesellschaftlichen Iso­la­tion bei.

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Bildung & Kultur Geschichte & Gedenken

Runder Tisch für einen Gedenkort ehemaliges KZ-Uckermark in Potsdam

Ein run­der Tisch zur Zukun­ft des Gelän­des des ehe­ma­li­gen Jugend­konzen­tra­tionslagers Uck­er­mark wird heute in Pots­dam von der Ini­tia­tive für einen Gedenko­rt ehe­ma­liges KZ-Uck­er­mark e.V. aus­gerichtet. Ver­ant­wortliche und AkteurIn­nen sind ein­ge­laden, sich darüber auszu­tauschen, wie der Rück­bau der derzeit auf dem Gelände vorzufind­en­den Mil­itär­ru­inen und die zukün­ftige Gestal­tung des Gelän­des ausse­hen kann.

Ein großer Wun­sch der Über­leben­den des Jugend­konzen­tra­tionslagers Uck­er­mark und ihrer Ange­höri­gen ist es, noch zu ihren Lebzeit­en am Ort ihrer Lei­den einen würdi­gen, öffentlich zugänglichen Gedenko­rt vorzufind­en.”, so die Ini­tia­tive in ihrer Presseerk­lärung. Die Zeit dränge, heißt es weit­er, die Ini­tia­tive für einen Gedenko­rt ehe­ma­liges KZ-Uck­er­mark e.V. fordere daher, dass der Zusicherung von Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck “für das ehe­ma­lige Jugend­lager Uck­er­mark […] eine angemessene Lösung [zu] find­en” Tat­en fol­gen und der Abriss der Ruinen aus der Zeit der Nutzung durch die sow­jetis­che Armee endlich durchge­führt wird.

Am 18. April hat­te sich der Tag der Befreiung des ehe­ma­li­gen Jugend KZ–Uckermark zum 65. Mal gejährt. Auch in diesem Jahr hat­te die Ini­tia­tive auf dem ehe­ma­li­gen KZ-Gelände eine Befreiungs­feier aus­gerichtet. Trotz der Störun­gen des Flugverkehrs kon­nten einige der Frauen, die das KZ-Uck­er­mark über­lebten, daran teilnehmen.

Die „Ini­tia­tive für einen Gedenko­rt ehe­ma­liges KZ-Uck­er­mark“ set­zt sich seit Jahren mit ehre­namtlichem Engage­ment für ein würdi­ges Gedenken an diesem Ort des Naziter­rors ein.

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Antifaschismus Bildung & Kultur Geschichte & Gedenken

Radtour zwischen Sachsenhausen und Ravensbrück

Eine Fahrrad­tour auf der Todes­marschstrecke der KZ-Häflinge im Jahre 1945 aus den KZ Sach­sen­hausen und Ravens­brück bis zu ihrem Befreiungspunkt nahe Schw­erin – das war die Idee der VVN-BdA in Schw­erin, um das 65. Jahr der Befreiung vom Faschis­mus zu würdi­gen. Gle­ichzeit­ig sollte der Kam­pagne für ein Ver­bot der neo­faschis­tis­chen NPD noch ein­m­nal ein Schub gegeben werden.

Tat­säch­lich war vie­len Besuch­ern der VVN-Stände auf der Strecke die Kam­pagne noch nicht bekan­nt. Eine Gele­gen­heit, v.a. in Bran­den­burg für ein NPD-Ver­bot und die Arbeit der VVN-BdA zu wer­ben. Von Sach­sen­hausen über Neu­rup­pin, Witt­stock und Parchim nach Schw­erin führte die über 200 Kilo­me­ter lange Strecke, die ver­schiedene Teil­nehmer abschnittsweise begleit­eten. So beteiligten sich zwölf Jugendliche des Vere­ins „Mit­ten­drin“ an Pflegear­beit­en am Denkmal für zwölf ermordete KZ-Häftlinge in Wukow und begleit­eten den Fahrad­cor­so bis Neu­rup­pin. Der linke Jugend­vere­in organ­isierte seit 1993 erfol­gre­ich ein Wohn­pro­jekt, bietet Bil­dungs- und Kul­tur­ar­beit sowie touris­tis­che Ange­bote an. Mehrfach war der Vere­in Ziel rech­tex­tremer Anschläge. In Neu­rup­pin unter­stützte der Kreisver­band der Linken unter Achim Behringer mit einem Stand das Anliegen der VVN-BdA, State­ments für ein NPD-Ver­bot zu sam­meln. Bis nach Witt­stock begleit­ete die Bun­destagsab­ge­ord­nete der Linken Kirsten Tack­mann die Fahrrad­gruppe auf ihrem Draht­e­sel. In Witt­stock begrüßte der parteilose Bürg­er­meis­ter Jörg Gehrmann neben Vertretern der Linken die Gruppe und kam mit den Beteiligten ins Gespräch. Er regte an, in Zukun­ft regelmäßig in Witt­stock mit ein­er Gedenkver­anstal­tung an den Todes­marsch zu erin­nern. Die läng­ste Etappe führte mit über 80 Kilo­me­tern über die Gedenkstätte im Below­er Wald nach Parchim. Im Below­er Wald lagerten zehn­tausende Häftlinge mehrere Tage lang unter unvorstell­bar unmen­schlichen Bedi­gun­gen. Hun­derte von ihnen wur­den von der SS-Begleit­mannschaft ermordet. Auf der gesamten Strecke von Ravens­brück über Parchim bis nach Schw­erin waren in allen Orten die gut erhal­te­nen Gedenkschilder an den Todes­marsch der KZ-Häflinge zu sehen – zur Erin­nerung und Mah­nung, wie die Aktion der VVN-BdA.

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Bildung & Kultur

Seminarprogramm von JdJL Brandenburg

JundemokratInnen/Junge Linke Bran­den­burg denken, dass es nicht aus­re­icht, ein dif­fus­es Unbe­ha­gen gegen Mil­itärein­sätze, Videoüberwachung oder Ras­sis­mus zu ver­spüren. Herrschaftsver­hält­nisse und autoritäre Struk­turen aufzudeck­en und zu kri­tisieren — also Aufk­lärung im besten Sinne des Wortes zu betreiben — erfordert inten­sive und gut vor­bere­it­ete Diskussionen.

Wir bieten dafür die entsprechende Umge­bung und organ­isieren dafür die Ref­er­entIn­nen, das Hin­ter­grund­ma­te­r­i­al und eine angenehme Unterkun­ft in ein­er Bran­den­burg­er Jugend­her­berge oder in Berlin.
Bitte gebt Euren Namen, Adresse und Eure Email&Telefonnummer an, sowie Eure Essenswün­sche (Fleisch/vegetarisch/vegan). Ihr erhal­tet dann rechtzeit­ig eine Anmeldebestä­ti­gung mit Wegbeschrei­bung.
Ihr zahlt für ein Woch­enend­sem­i­nar 8–15€ (Mit­glieder 6–12€), für ein Tagessem­i­nar 4€ (Mit­glieder 3€). Im Sem­i­nar­be­trag sind Unterkun­ft, Verpfle­gung sowie Sem­i­n­ar­ma­te­r­i­al enthal­ten.
Eine gedruck­te Ver­sion dieses Sem­i­narpro­gramms schick­en wir Euch auf Anfrage gerne zu.
Die Sem­i­narorte sowie Beitragsnach­lass kön­nen in der Lan­des­geschäftsstelle erfragt werden.

JungdemokratInnen/Junge Linke


Lan­desver­band Brandenburg


Gryphiusstr. 23, 10245 Berlin 


Fon: (030) 325 327 69


Fax: (030) 325 327 71


Email

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Mit sol­i­darischen Grüßen,

Eure Jungdemokrat_innen/Junge Linke Brandenburg

 

 

Sem­i­nare für Zweifel­nde, Zaud­ernde und Zyklopen


3.+4. April 2010
Rechtsextrem=Linksextrem=Totalitär?

Total­i­taris­mus­the­o­rien, Extrem­is­mu­sansatz und ihre Fol­gen für linke Gesellschaft­skri­tik und Praxis

Der hys­ter­ische Diskurs über eine ange­bliche „link­sex­trem­istis­che Gefahr“, die Neuaus­rich­tung der Förder­pro­gramme gegen soge­nan­nten „Extrem­is­mus“, Razz­ien im Vor­feld antifaschis­tis­ch­er Proteste in Dresden…die poli­tis­chen Fol­gen des Extrem­is­mu­sansatzes sind deut­lich spür­bar. Im Sem­i­nar wollen wir disku­tieren, warum die Extrem­is­mus­formel sich so großer Beliebtheit erfreut, welche Kon­se­quen­zen diese Analyse für linke Poli­tik hat und welche Alter­na­tiv­en es zum Extrem­is­mus­be­griff gibt. Und da kein Extrem­is­mu­sansatz ohne Ver­ankerung in Total­i­taris­mus­the­o­rien auskommt, gibt das Sem­i­nar eine Ein­führung: Total­i­taris­mus­the­o­rien haben im 20. Jahrhun­dert ver­sucht, Phänomene wie Faschis­mus, Nation­al­sozial­is­mus oder Stal­in­is­mus unter ein Label zu fassen. Wir wollen der Frage nachge­hen, inwieweit sich diese Erk­lärungsver­suche bewährt und welche Funk­tion sie bis heute in  Politik,Wissenschaft und Erin­nerungs­diskursen haben?

Die Referent_innen sind Mit­glieder von INEX (Ini­tia­tive gegen jeden Extremismusbegriff).

 

10. April 2010
I wan­na do bad things with you!
Geschlechter­ver­hält­nisse im Hor­ror des Post­fordis­mus

Vor 200 Jahren taugte das „Weib­liche“ in den Schauer­ro­ma­nen und Grusel­erzäh­lun­gen zur Spiegelfläche für die Vergewis­serung ein­er früh­bürg­er­lichen, vorder­gründig männlich bes­timmten Sub­jek­tiv­ität. In den ruhi­gen Zeit­en des Fordis­mus gelang es wiederum dem Hor­ror, dieser Iden­tität ihren eige­nen mühevollen Kampf der per­ma­nen­ten Aufrechter­hal­tung ent­ge­gen­zuhal­ten. Doch wie zeigen sich Geschlechter­ver­hält­nisse in Kul­tur­pro­duk­ten des Post­fordis­mus, der durch Flex­i­bil­isierung von Arbeits­bi­ogra­phien und Lebensen­twür­fen geprägt ist? Mit einem Vor­lauf his­torisch­er Auseinan­der­set­zun­gen bürg­er­lich­er Sub­jek­twer­dung im Hor­ror nimmt das Sem­i­nar Geschlechter­ver­hält­nisse in aktuellen Hor­ror­fil­men und ‑serien (Buffy, True Blood…) ins Visier.

10.+11. April 2010
Anti­semitismus. Die neg­a­tive Aufhe­bung der Dialek­tik der Aufk­lärung Ein Sem­i­nar zu Horkheimers und Adornos Beant­wor­tung der Frage „warum die Men­schheit, anstatt in einen wahrhaft men­schlichen Zus­tand einzutreten, in eine neue Art von Bar­barei versinkt“ (DdA, Vorrede, S.1)

Im Sem­i­nar wird das let­zte zusam­men­hän­gende Kapi­tel der „Dialek­tik der Aufk­lärung“ im Argu­men­ta­tion­szusam­men­hang des Buch­es besprochen, dabei wird beson­ders auf das V. und VI. „Ele­ment des Anti­semitismus“ einge­gan­gen. Die bei­den aufeinan­der auf­bauen­den Texte behan­deln psy­cho-soziale Ursachen des Anti­semitismus. Wer sich der Frage „Was ist Anti­semitismus?“ stellt, stößt unweiger­lich auf die Bes­tim­mung des Anti­semitismus als ide­ol­o­gis­che und reak­tionäre Wel­terk­lärung ein­er undurch­sichti­gen Gesellschaft. Der Anti­semitismus nimmt die Welt als von frem­den und bösen Mächt­en gelenkt wahr. Wie kom­men Men­schen darauf, sich die Welt anti­semi­tisch zu erk­lären? Wie kommt diese Ide­olo­gie in die Köpfe der Men­schen? Per Manip­u­la­tion? Eine Psy­cho­analyse des Anti­semitismus begreift diesen als eine Folge der undurch­schaut­en Psy­che. Nicht nur der Wel­tenlauf, auch die eigene Seele, bleibt unver­standen. Sig­mund Freuds Bes­tim­mung des bürg­er­lichen Indi­vidu­ums als Unter­wor­fenes des eige­nen Unbe­wussten wird zum Schlüs­sel des Ver­ständ­niss­es und der Kri­tik des Antisemitismus.


16.–18. April 2010
„Anoth­er break in the wall!“
Europäis­che Migra­tion mit Fokus auf Osteuropa

Immer weniger Flüchtlin­gen gelingt es, nach Deutsch­land oder in wes­teu­ropäis­che Staat­en zu kom­men, obwohl Flucht­gründe — etwa die Hoff­nung, einen Ausweg aus der man­i­festen Armut zu find­en — nach wie vor beste­hen. Tat­säch­lich ist es für viele Migrant_innen wesentlich kom­pliziert­er gewor­den, eine erfol­gre­iche Fluchtroute zu find­en. Die EU-Fes­tungspoli­tik zieht ihre Burggräben schon in Nordafri­ka, Asien und im gesamten Mit­telmeer­raum. Mit dem reichen Erfahrungss­chatz wes­teu­ropäis­ch­er Staat­en in men­schen­ver­ach­t­en­den Maß­nah­men gegen Flüchtlinge und unter der Regie der EU-Grenzbe­hörde Fron­tex sowie der IOM (Inter­na­tionale Organ­i­sa­tion für Migra­tion), wird auch in Län­dern wie Rumänien oder der Ukraine die Gren­z­ab­schot­tung mas­siv vor­angetrieben. Mit unserem Sem­i­nar laden wir euch zu ein­er Auseinan­der­set­zung mit der Europäis­chen Migra­tionspoli­tik sowie deren Gegner_innen ein.


23.–25. April 2010
„Ver­schwende deine Jugend!“
Eine Ein­führung in die Schulkritik

Strenge Lehrpläne, Kopfnoten, blöde Lehrin­halte und autoritäre Lehrer_innen gibt es nicht zufäl­lig. Schule ist ein Ort, der nicht los­gelöst von der Gesellschaft funk­tion­iert. Die Gesellschaft ist geprägt von Herrschaftsver­hält­nis­sen wie Ras­sis­mus, Kap­i­tal­is­mus und Sex­is­mus. Und deshalb find­en sich diese auch in der Schule wieder.
Auf dem Sem­i­nar wollen wir mit euch zusam­men erar­beit­en, warum eine fundierte Schulkri­tik wichtig ist und was Schule mit den gängi­gen  zerrschaftsver­hält­nis­sen zu tun hat. Dabei kri­tisieren wir die Schule als eine Insti­tu­tion des Staates. Außer­dem wer­den wir auf dem Woch­enende auch Noten hin­ter­fra­gen und Ras­sis­mus und Sex­is­mus in der Schule näher beleucht­en. Abschließend stellen wir uns der Frage, wie sich in den oft zer­mür­ben­den Schu­lall­t­ag ein­greifen lässt.


24.+25. April 2010
Tot­ge­sagte leben länger: Marx’ Kap­i­tal­is­muskri­tik
Ein­führung in die Kri­tik der poli­tis­chen Ökonomie

Was bedeutet „Kri­tik der poli­tis­chen Ökonomie“? Was kann die Marxsche The­o­rie heute erk­lären und was ist das Beson­dere an ihrer Herange­hensweise? Über diese und andere Fra­gen wollen wir in unserem Ein­führungssem­i­nar disku­tieren. Anhand ein­er exem­plar­ischen Tex­tauswahl wollen wir uns mit dem Kern der Marxschen Analyse der gesellschaftlichen Ver­hält­nisse im Kap­i­tal­is­mus auseinan­der­set­zen, uns mit den zen­tralen Kat­e­gorien und Zusam­men­hänge ver­traut machen und darüber gemein­sam diskutieren.


7.–9. Mai 2010
Abstrakt kri­tisiert ist halb kapiert
Ein Ein­führungssem­i­nar in die Kri­tis­che Psychologie

Kap­i­tal­is­mus und Herrschaft kri­tisieren viele. Klare Feind­bilder sind dabei oft der Beweis der eige­nen Radikalität. Es ist aber gar nicht so klar, wer gut und wer böse ist. Und ob man will oder nicht: Wir tra­gen auch selb­st dazu bei, dass die stres­sige Schlechtigkeit der Welt nicht aufhört. Aber wieso wer­den wir so oft Teil unser­er eige­nen Unter­w­er­fung und wie kann das anders wer­den? Die Kri­tis­che Psy­cholo­gie schaut sich wider­sprüch­lich­es Han­deln, Denken und Fühlen an. Ver­hält­nisse, die Ras­sis­mus, Konkur­renz, Sex­is­mus uvm. als Gründe für das eigene Han­deln nahe leg­en, wer­den hier genau­so kri­tisiert wie die Tat­sache, dass viele einen Vorteil davon haben, solche Gründe für ihre Prax­is zu haben. Im Sem­i­nar gibt’s die wichtig­sten Argu­mente der Kri­tis­chen Psy­cholo­gie zum Ken­nen­ler­nen, Auseinan­der- und Mitnehmen.

4.–6. Juni 2010
„Ich bin doch nicht ras­sis­tisch…“
Ein­führungssem­i­nar zu Ras­sis­mus und Weißsein

Dass wir in ein­er ras­sis­tis­chen Gesellschaft leben, ist vie­len Leuten klar. In der Auseinan­der­set­zung mit Ras­sis­mus ste­ht meis­tens die Diskri­m­inierung der
Men­schen im Mit­telpunkt, die Ras­sis­mus erfahren. Dies ist wichtig, allerd­ings reicht es nicht aus. Unbe­nan­nt und unhin­ter­fragt bleibt oft die andere Seite des ras­sis­tis­chen All­t­ags: die Priv­i­legien Weißer und die damit zusam­men­hän­gen­den gesellschaftlichen Herrschaftsver­hält­nisse. In dem Sem­i­nar wollen wir der Fra­gen nachge­hen, was mit Crit­i­cal White­ness eigentlich gemeint ist. Welche Auswirkun­gen haben weiße Priv­i­legien auf gesellschaftliche Struk­turen? Wie bee­in­flussen sie das eigene Selb­st­bild? Das Sem­i­nar wird vor allem prak­tisch aus­gerichtet sein. Es richtet sich an weiße Per­so­n­en, die sich mit der
unsicht­baren Nor­mal­ität des Ras­sis­mus auseinan­der set­zen wollen.


18. — 20. Juni 2010
Reden, Reden, nichts Bewe­gen
Sem­i­nar zu Grund­la­gen poli­tis­ch­er Arbeit

Du willst poli­tisch aktiv wer­den, weißt aber nicht wie? In Dein­er Schülervertre­tung wird nur über die Anschaf­fung des neuen Getränkeau­to­mat­en disku­tiert? Parteien sind nichts für dich, weil es da vor allem um den Erfolg bei der näch­sten Wahl geht und die span­nen­den The­men außen vor bleiben? Wir wer­den uns damit beschäfti­gen, wie coole, radikale Poli­tik außer­halb von Par­la­menten ausse­hen kann, aber auch ganz prak­tis­che Fra­gen beant­worten. Wie schreibt man eine Pressemit­teilung? Wie insze­niert man eine öffentlichkeitswirk­same Aktion? Wie entste­ht eine Kampagne?


11.–13. Juni 2010
What’s class got to do with it?Part III
Lese- und Diskus­sionswoch­enende zu mate­ri­al­is­tis­chem Feminismus

Auch nach zwei Sem­i­naren im let­zten Jahr beschäftigt uns der Zusam­men­hang von Kap­i­tal­is­mus und Geschlechter­ver­hält­nis­sen weit­er­hin. Wir haben uns bish­er mit marx­is­tis­chen Inter­pre­ta­tio­nen der Unter­drück­ung von Frauen befasst, mit der Hausar­beits­de­bat­te der 1970er und mit Für­sorgear­beit heute. Wir disku­tierten die Repro­duk­tion der Ware Arbeit­skraft und die Repro­duk­tion von Gesellschaft. Wir lasen viele Texte und wollen uns nun ein weit­eres Woch­enende darauf ein­lassen: neue Texte lesen, alte Texte disku­tieren, Filme schauen, kochen und in der Sonne liegen. Auch neue Leute sind her­zlich willkom­men!
Das Sem­i­nar wird ver­anstal­tet vom Ak Fem­i­nis­mus der NFJ.


9.–11.Juli 2010
„Das ganz Andere…“
Ein Woch­enend­sem­i­nar zu poli­tis­chen Utopien

Eine Utopie ist das ganz Andere zum gesellschaftlich Beste­hen­den, und etwas ganz Anderes als eine kap­i­tal­is­tis­che Gesellschaft wollen viele. Wie sehen Ideen zu deren Über­win­dung aus und welchen Schwierigkeit­en sehen sie sich gegenüber? Wenn man von Utopie spricht, meint man damit eigentlich eine Vision, einen Wun­schtraum, oder doch ein ganz konkretes poli­tis­ches Pro­jekt? Woran
macht sich gegebe­nen­falls der Unter­schied fest, und kommt es eigentlich auf diesen Unter­schied an?

6.–15. August 2010
Es gibt keinen richti­gen Urlaub im Falschen…
Herrschaft­skri­tis­ches Som­mer­camp der NFJ Berlin

Eine Woche lang wollen wir uns auf dem diesjähri­gen Som­mer­camp mit der Analyse und Kri­tik am großen Ganzen beschäfti­gen und Per­spek­tiv­en für emanzi­pa­torische Poli­tik disku­tieren. In Work­shops, bei Film- und Diskus­sion­s­aben­den oder ‑nächt­en wollen wir gesellschaftliche Herrschaftsver­hält­nisse the­ma­tisieren und unsere Kri­tik an Kap­i­tal­is­mus, Anti­semitismus, Geschlechter­ver­hält­nis­sen, Ras­sis­mus und anderen Gemein­heit­en weit­er­en­twick­eln. Nicht zu kurz kom­men Badespaß und Par­ties in der August­sonne. Das Som­mer­camp auf dem Gelände des Fusion-Fes­ti­vals in der Nähe von Müritz und Neustre­litz stattfinden.

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Mehrgenerationenhaus wird weiterhin gefördert

 

Das Mehrgen­er­a­tio­nen­haus Pots­dam Babels­berg wird weit­er­hin vom Bun­des­fam­i­lien­min­is­teri­um gefördert

Ende Dezem­ber hat­te der Inwole e.V. die durch den VS BRB, die CDU Abge­ord­neten Petke und Dünn und die
PNN Jour­nal­is­ten Thomas Met­zn­er und Hen­ri Kramer vorge­bracht­en Vor­würfe, die den Vere­in ungerecht­fer­tigt
in Verbindung mit Extrem­is­mus bracht­en, entkräftet und auf ein­er Pressekon­ferenz am 15.1.2010 deren
Vorge­hen scharf kri­tisiert (siehe dazu zahlre­iche Stel­lung­nah­men auf www.foerderverein-inwole.de).
Am 18.1. erhielt der Inwole e.V. vom VS BRB eine schriftliche Bestä­ti­gung, dass der Vere­in kein
Beobach­tungs­ge­gen­stand des VS BRB ist. Da der VS BRB eine Rei­he von Fra­gen zum Hin­ter­grund der Fehl-
Ein­schätzung bezüglich des Inwole e.V. nicht beant­wortet und die sach­lich unwahren Behaup­tun­gen auf sein­er
Home­page noch nicht ent­fer­nt hat, wird der Inwole e.V. nach zwei aus­führlichen Schreiben nun das direk­te
Gespräch mit der Lei­t­erin des VS BRB suchen. Sollte dies zu keinem befriedi­gen­dem Ergeb­nis führen, wird der
Inwole e.V. Rechtsmit­tel nutzen.

In den let­zten Wochen haben die über 100 Part­neror­gan­i­sa­tio­nen, Zuwen­dungs­ge­ber und viele NutzerIn­nen
des Pro­jek­thaus­es Pots­dam mit öffentlichen Stel­lung­nah­men die Kri­tik entkräftet, eine sehr gute
Zusam­me­nar­beit doku­men­tiert, ihre Unter­stützung bekun­det und damit jegliche Vor­würfe ad absur­dum geführt.
Zu den Unter­stützerIn­nen gehörten Stiftun­gen, kirch­liche Träger aus Pots­dam, der Stadtju­gen­dring, das
Demokratis­che Jugend­Fo­rum Land Bran­den­burg, zahlre­iche Net­zw­erke, inter­na­tionale Part­ner­In­nen und auch
von der Lan­desregierung Bran­den­burg und Bun­destagsab­ge­ord­neten haben wir inten­sive Unter­stützung
erfahren. Für die umfan­gre­iche Hil­fe möchte sich der Inwole e.V. bei allen Part­ner­In­nen her­zlich bedanken!
Nach inten­siv­er Prü­fung der Ser­viceagen­tur Mehrgen­er­a­tio­nen­häuser am 16.12.09 und in Auswer­tung
der Anhörung im BMFSFJ am 20.1.2010, hat das Min­is­teri­um am 2.2.2010 entsch­ieden, das
Mehrgen­er­a­tio­nen­haus Pots­dam Babels­berg ab 1.1.2010 weit­er zu fördern und die für die Dauer der
Prü­fung einge­frore­nen Mit­tel umge­hend frei zu geben.

Der Inwole e.V. begrüßt die Entschei­dung des Bun­des­fam­i­lien­min­is­teri­ums, sich hin­ter ein von ihm gefördertes
Pro­jekt zu stellen und wird die Arbeit des Pro­jek­thaus­es uneingeschränkt fort­führen! Auch 2010 sind neben
dem Kur­spro­gramm im Mehrgen­er­a­tionshaus und im Asyl­be­wer­ber­heim zahlre­iche Pro­jek­te wie der zweite
interkul­turelle Handw­erk­er­markt, inter­na­tionale Jugend­begeg­nun­gen, eine Ver­anstal­tungsrei­he zu
Emanzi­pa­tion indi­gen­er Völk­er sowie zahlre­iche weit­ere Ver­anstal­tun­gen geplant. Aktuelle Infor­ma­tio­nen sind
auf der Home­page www.foerderverein-inwole.de zu finden.

Mit fre­undlichen Grüßen, der Vere­in Inwole e.V.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Arbeit & Soziales Bildung & Kultur Klima & Umwelt Law & Order

PNN und Verfassungsschutz diskreditieren Inwole e.V.

Am 12.12.2009 war in den “Pots­damer Neuesten Nachricht­en” (PNN) in einem Artikel von Thomas Met­zn­er und Hen­ri Kramer (1) nachzule­sen, dass der in Pots­dam ansäs­sige Vere­in Inwole auf sein­er Inter­net­seite für gewalt­tätige Auseinan­der­set­zun­gen auf dem Kopen­hagen­er UN-Klimagipfel wirbt. Zuge­spitzt wurde der Artikel mit der Erwäh­nung, dass die Arbeit und der Unter­halt des Vere­ins zum Teil aus Bun­desmit­teln finanziert wird. Die bei­den Autoren des Textes, der in ähn­lich­er Form bere­its zuvor im “Tagesspiegel” erschien, beriefen sich dabei vor allem auf die Darstel­lung des Ver­fas­sungss­chutzes Bran­den­burg und über­nah­men diese unre­flek­tiert. Die im Artikel for­mulierte Forderung, den Sachver­halt ein­er raschen Prü­fung durch das Min­is­teri­um zu unterziehen, ver­trat auch der CDU-Poli­tik­er Sven Petke.

Eine Gegen­darstel­lung, welche die erhobe­nen Vor­würfe entkräftete, erschien seit­ens des Vere­ins zwei Tage später. Trotz­dem kon­nte mit diesem der bere­its angerichtete Schaden durch die Presse nicht mehr vol­lends begren­zt werden.

Es ist auf­fäl­lig, dass sich Diskred­i­tierun­gen link­er Poli­tik spätestens seit der Land­tagswahl in Bran­den­burg häufen. Neben der wieder­belebten Extrem­is­mus­de­bat­te wer­den Poli­tik und Behör­den nicht müde, Zusam­men­hänge zwis­chen Straftat­en und poli­tis­chem Aktivis­mus herzustellen — seien sie auch noch so weit herge­holt. Dies dient vor allem dem Ziel, linksalter­na­tive Poli­tik zu schwächen und einem ver­meintlichen “Linksruck” in Poli­tik und Gesellschaft ent­ge­gen­zuwirken. Linksalter­na­tive Poli­tik bedeutet im Falle des Inwole: dass er sich seit Jahren für die Förderung inno­v­a­tiv­er Wohn- und Lebens­for­men ein­set­zt — dazu gehört eine entsprechend kri­tis­che Posi­tion­ierung hin­sichtlich der glob­alen Klimapoli­tik. Infolgedessen wird seit­ens der Behör­den und Kon­ser­v­a­tiv­en eine klare Stel­lung­nahme zu diesem The­ma als gewalt­tätig beze­ich­net, was jedoch jed­er Grund­lage entbehrt.

Uns verbindet mit dem Vere­in eine langjährige Zusam­me­nar­beit, die stets frucht­bar und bei­der­seits förder­lich war. Der Vere­in Utopia aus Frank­furt (Oder) erk­lärt sich daher sol­i­darisch mit Inwole e.V. und sieht diesen als Spiel­ball ein­er seit­ens des Ver­fas­sungss­chutzes und kon­ser­v­a­tiv­er poli­tis­ch­er Kräfte insze­nierten Kam­pagne gegen linksalter­na­tive Poli­tik und Ini­tia­tiv­en, die sich als Vertreter_innen ein­er solchen ver­ste­hen. Es scheint bere­its auszure­ichen, Straftat­en und einen Vere­in, welch­er sich links der Mitte für eine freiere, selb­st­bes­timmtere Gesellschaft ohne Diskri­m­inierung ein­set­zt, sprach­lich in Beziehung zueinan­der zu set­zen, um die Schwächung seines gesellschaftlichen Ein­flusses zu bewirken. Dies soll im Falle des Inwoles durch die Kürzung finanzieller Mit­tel geschehen, was für den Vere­in exis­tenzbedro­hend wäre. Dass eine solche Berichter­stat­tung diese neg­a­tiv­en Auswirkun­gen nach sich zieht, ist nicht hin­nehm­bar. Utopia e.V. fordert daher die Kor­rek­tur der medi­alen Darstel­lung, um den Imageschaden des Vere­ins wiedergutzumachen.

(1)“Aufrufe zur Gewalt – gefördert von Bund und EU”, http://www.pnn.de/potsdam/245351/? , let­zter Zugriff: 20.12.2009.

Inforiot