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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration

Wir sind alle Salah!“ 400 Menschen gegen Rassismus

Wir sind alle Salah!“ 400 Menschen gegen Rassismus in Eberswalde

400 Men­schen haben am Son­ntag in Eber­swalde gegen das ungerechte Asyl­sys­tem und den struk­turellen Ras­sis­mus in Deutsch­land demonstriert.

Der 21. März ist der inter­na­tionale Tag gegen Ras­sis­mus – trau­riger Anlass an diesem Tag war der Tod von Salah Tay­yar aus dem Tschad. Nach acht Jahren in Deutsch­land war er ohne sichere Aufen­thaltsper­spek­tive und hat keinen anderen Ausweg mehr gese­hen und sich am 11.03. das Leben genom­men. Ange­hörige und Freund*innen, Aktivist*innen der Gruppe „Barn­im für alle“ und ander­er Geflüchteten-Grup­pen aus Bran­den­burg und Berlin hiel­ten teils kämpferische, teils nach­den­kliche Reden auf dem Bahn­hofsvor­platz. Im Anschluss kamen 200 Men­schen vor das Haus im Bran­den­bur­gis­chen Vier­tel in Eber­swalde, in dem Salah gewohnt hat­ten, um an ihn zu erinnern.

Fotos: https://umbruch-bildarchiv.org/wir-sind-alle-salah/

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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration Gender & Sexualität

Offener Brief anlässlich des Internationalen Frauentages

Am 8. März 2021 — anlässlich des Inter­na­tionalen Frauen­t­ages — haben geflüchtete Men­schen, mehrheitlich Frauen, in Pots­dam einen offe­nen Brief an den Ober­bürg­er­meis­ter geschrieben und eine Kundge­bung gemacht. Während der Kundge­bung wurde der Protest­brief von der Sozial­beige­ord­neten Frau Meier ent­ge­gengenom­men. Die schutz­suchen­den Men­schen wur­den zu einem Tre­f­fen im Rathaus am 19. März 2021 eingeladen.

Wohl wis­send, dass die Ver­wal­tung in der Ver­gan­gen­heit die Prob­leme der Geflüchteten nicht ernst nimmt, bestanden die Flüchtlinge darauf, den Ober­bürg­er­meis­ter Herr Schu­bert zu tre­f­fen. Dies war nicht möglich. Herr Schu­bert, der unser Schreiben erhielt, delegierte das Tre­f­fen an Frau Meier.

Am 19. März gin­gen vier geflüchtete Frauen zu dem Tre­f­fen und präsen­tierten drei wichtige The­men, die gelöst wer­den sollten:

1. Wir fordern den Rück­tritt vom Aus­län­der­be­hör­denchef Her­rn Meier und ein Par­a­dig­men­wech­sel in der Aus­län­der­be­hörde. Wir wollen das alle Maß­nah­men umge­set­zt wer­den, die das Bünd­nis „Pots­dam beken­nt Farbe“ erar­beit­et hat. Das Papi­er mit den Maß­nah­men find­en Sie hier: https://www.potsdam.de/sites/default/files/documents/anlage_erklaerung_willkommenskultur_etablieren.pdf. Wir sind im Aus­tausch mit zivilge­sellschaftlichen Organ­i­sa­tio­nen wie dem Migranten­beirat und wis­sen, dass nicht nur wir die Pots­damer Aus­län­der­be­hörde als Prob­lem­be­hörde sehen.
Wir wis­sen aus unser­er Real­ität: In den let­zten Jahren hat sich bei der Aus­län­der­be­hörde nichts verbessert, trotz Inte­gra­tionskonzept, Sicher­er Hafen und allen anderen Ver­sprechun­gen. Wenn eine Behörde block­iert, liegt es an dem Chef der Behörde. Wir wis­sen, dass Herr Meier die bish­eri­gen Prozesse nicht unter­stützt, anson­sten hätte sich doch längst etwas geän­dert! Wir benöti­gen Per­so­n­en in der Aus­län­der­be­hörde, die einen Sicheren Hafen und Inte­gra­tion wollen und davon per­sön­lich überzeugt sind. Wir brauchen keine Per­so­n­en wie Her­rn Meier, die die Spiel­räume immer neg­a­tiv ausle­gen und keine Ambi­tio­nen und Ideen haben, etwas zu ändern.Wir wollen, dass sich die Aus­län­der­be­hörde grundle­gend ändert. Wir wollen einen­Par­a­dig­men­wech­sel. Das heißt: Die Haup­tauf­gabe der Aus­län­der­be­hörde soll die Schaf­fung von Bleibe-und Lebensper­spek­tiv­en für die Men­schen sein. Daher erwarten wir von dem Ober­bürg­er­meis­ter genau­so klare Maß­nah­men, wie er sie gegenüber der Bun­desregierung ein­fordert. Er sagte bei einem Besuch im Moria-Camp im Feb­ru­ar 2020 sehr deut­lich: Es darf nicht nur gere­det wer­den, es muss Lösun­gen geben. (https://www.youtube.com/watch?v=fGUOL2cDsvk).
Das sagen wir auch für Pots­dam: Die Lösun­gen ste­hen bere­it, es muss jet­zt gehan­delt wer­den, der Aus­tausch des Behör­denchefs Herr Meier ist ein erster Schritt.

2. Keine weit­ere Block­ade mehr gegen die Erteilung von Aufen­thalt­ser­laub­nis­sen für die Frauen, deren Kinder deutscheS­taat­sange­hörigkeit haben. Seit Jahren belässt die Aus­län­der­be­hörde Pots­dam viele Frauen in Unsicher­heit, obwohl die Frauen ein Recht auf diese Aufen­thalt­ser­laub­nisse haben. DiesePrax­is ist zynisch für eine Stadt, die sich Sicher­er Hafen nennt!

3. Empow­er­ment-Vere­in­barun­gen für alle abgelehn­ten Schutz­suchen­den, ange­fan­gen mit­ge­flüchteten Per­so­n­en aus der Seenotrettung.
Die Aus­län­der­be­hörde soll vom Ober­bürg­er­meis­ter angewiesen wer­den: Statt Men­schen den Abschiebun­gen auszuliefern, sollen für alle –ange­fan­gen bei den Men­schen aus Relo­ca­tion­pro­gram­men aus der Seenotret­tung –Empow­er­ment-Vere­in­barun­gen ges­tartet wer­den! Die Aus­län­der­be­hörde Pots­dam soll eine mehrjährige, sichere Zeit für abgelehnte Asyl­suchende garantieren, in der sie einen Weg zum sicheren Aufen­thalt gezeigt bekom­men und nutzen kön­nen, wie z.B. über Deutschkurse und Aus­bil­dungs-und Jobmöglichkeiten.

Die Frauen wur­den von der Sozial­beige­ord­neten darüber informiert, dass von­der Stadtver­wal­tung momen­tan unter­sucht wird, inwieweit Spiel­räume für pos­i­tive Entschei­dun­gen im Sinne von geflüchteten Men­schen möglich sind. Die Ergeb­nisse sollen erst bis Ende des Jahres vor­liegen! Viel zu spät!!

Am Ende waren wir ent­täuscht. Uns wurde wenig zuge­hört. Auf unsere Forderung, dass der Aus­län­der­be­hör­denchef zurück­treten muss, da er seit Jahren ver­sagt, wurde nicht reagiert. Wir ste­hen wieder mal bürokratis­chen Manip­u­la­tio­nen gegenüber. Sie wollen nicht sofort auf ein drin­gen­des Prob­lem zu reagieren. Aber die Lage der geflüchteten Men­schen ist drin­gend –jeden Tag!
Wir ver­ließen das Gespräch entschlossen, unseren Kampf fortzuset­zen, denn die Prob­leme, mit denen die Flüchtlinge in Pots­dam kon­fron­tiert sind, machen sie kaputt. Pots­dam ist kurz davor, Fälle zu haben, wie das, was ger­ade in Eber­swalde passiert ist ‑Selb­st­mord wegen jahre­langer Dul­dung und ohne Hoffnung.

Wir wer­den unseren Protest in den kom­menden Wochen fortsetzen!

Refugees Eman­ci­pa­tion e.V.

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Wir sind alle Salah!” — 400 Menschen gegen Rassismus in EW

400 Men­schen gegen Ras­sis­mus in Eberswalde

400 Men­schen haben heute in Eber­swalde gegen das ungerechte Asyl­sys­tem und den struk­turellen Ras­sis­mus in Deutsch­land demon­stri­ert. Der 21.03. ist der inter­na­tionale Tag gegen Ras­sis­mus – trau­riger Anlass an diesem Tag war der Tod von Salah Tayyar aus dem Tschad. Nach acht Jahren in Deutsch­land war er ohne sichere Aufen­thaltsper­spek­tive und hat keinen anderen Ausweg mehr gese­hen und sich am 11.03. das Leben genommen. 

Ange­hörige und Freund*innen, Aktivist*innen der Gruppe „Barn­im für alle” und ander­er Geflüchteten-Grup­pen aus Bran­den­burg und Berlin hiel­ten teils kämpferische, teils nach­den­kliche Reden auf dem Bahn­hofsvor­platz. Im Anschluss kamen 200 Men­schen vor das Haus im Bran­den­bur­gis­chen Vier­tel in Eber­swalde, in dem Salah gewohnt hat­ten, um an ihn zu erinnern.

Yahia Mohammed, ein Cousin des Ver­stor­be­nen, lebt in Berlin und will die Kundge­bung am Bahn­hof eröff­nen. Aber die Gefüh­le lassen das nicht zu. Nach weni­gen Worten ver­sagt ihm die Stimme – angesichts des Todes von Salah, und der anteil­nehmenden Menge fehlen ihm die Worte, er gibt an den näch­sten Red­ner weiter.

Mustafa Hus­sein ist nicht nur trau­rig, son­dern auch richtig wütend. „Wir erleben hier in Eber­swalde soviel Ras­sis­mus: in der Aus­län­der­be­hörde, beim Sozialamt, bei den Ämtern und auf der Straße – jeden Tag!”. Er ist poli­tis­ch­er Aktivist aus dem Sudan und selb­st wie Salah und viele andere Anwe­sende im Klagev­er­fahren gegen die Ablehnung seines Asy­lantrags. Wie so viele andere ken­nt er nur zu gut den Druck, die Ungewis­sheit und die tägliche Angst wegen der unklaren Per­spek­tive. Für ihn und die anderen geflüchteten Aktivist*innen ist klar, dass dieser Druck, diese Angst Salah in den Suizid getrieben haben. „Wir sind alle Salah!” ist deshalb das Mot­to der Kam­pagne. Auf einem Plakat zer­stört eine Faust eine soge­nan­nte „Dul­dung” – die Art von Ausweis, den viele Geflüchtete bekom­men und mit dem sie kaum Rechte haben. „Stop Dul­dung! Stop mak­ing fear!” ste­ht darauf. 

Noch wüten­der und ent­täuschter ist Ahmed Rahama, eben­falls aus dem Sudan. Er sagt in sein­er Rede:„Fuck Asyl­sys­tem! Die Lage ist für mich ein­fach eskaliert. Ich habe keine Hoff­nung mehr in Deutsch­land zu leben. Fuck Aus­län­der­be­hörde! Fuck struk­tureller Ras­sis­mus in Deutschland!”. 

Fiona Kisoso aus Kenia begin­nt ihre Rede mit ruhi­gen Worten: „Nor­maler­weise habe ich viel Pow­er, wenn ich eine Rede halte. Dies­mal fehlt mir die Energie, es hat mich zu trau­rig gemacht. Ich brauche die Energie von euch!” Sie ani­miert die Menge zu Sprechchören und plöt­zlich scheint doch sehr viel Energie von ihr selb­st zu kom­men. Sie sagt: „Wir wollen nur Chan­cen­gle­ich­heit. Wir wollen eine Chance, uns zu inte­gri­eren, zu arbeit­en, zur Schule zu gehen, ohne von den Behör­den schikaniert und gestresst zu werden.” 

Aziza Al Shar­wi fragt: „Wieviele Salahs brauchen wir, um die ungerecht­en Geset­ze zu ändern?”

Viele schwarze Aktivist*innen haben etwas zu sagen, der Tod von Salah berührt viele, einige sind aus Pots­dam, Berlin oder Brandenburg/Havel angereist. Danach begeben sich immer noch gut 200 Men­schen zum Haus des Ver­stor­be­nen in einem sech­stöck­i­gen Plat­ten­bau im Bran­den­bur­gis­chen Vier­tel, am Stad­trand von Eber­swalde. Auf­grund der Coro­na-Beschränkun­gen hat­te die Polizei keine Demon­stra­tion erlaubt, nur „orts­feste” Kundgebungen.

Vor dem Haus in der Sen­ften­berg­er Str. 4 bit­tet der Cousin des Toten zunächst die anwe­senden mus­lim­is­chen Gläu­bi­gen nach vorn zum Gebet. Nach einem darauf fol­gen­den Moment der Stille geht Salah Bechir, ein Fre­und von Salah Tayyar, ans Mikro­fon, um aus dessen Leben zu erzählen. „Salah hat­te einen Traum, mit dem er nach Deutsch­land kam. Sein Traum war es für seine Fam­i­lie sor­gen zu kön­nen. Er hat­te zwei Kinder und eine Frau im Tschad, die er seit vie­len Jahren nicht sehen kon­nte. Er floh vor dem Mil­itärge­fäng­nis aus dem Tschad nach Libyen. Libyen musste er wegen des Krieges ver­lassen.” Er beschreibt ihn: „Salah war ein stiller, beschei­den­er Men­sch. Dabei war er fre­undlich und immer sehr hilfsbereit.”

Eric von Wel­come Unit­ed, der aus Brandenburg/ Hav­el angereist ist, erk­lärt: „Wir alle kom­men mit Träu­men hier­her. Unser Traum ist es, ein nor­males Leben in diesem Land zu führen. Unser Traum ist in Frei­heit zu leben.”

Die Gruppe „Barn­im für alle” kündigte zum Abschluss eine weit­ere Kundge­bung an einem Dien­stag in den näch­sten Wochen vor der Barn­imer Aus­län­der­be­hörde an.

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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration

Selbstmord in Eberswalde aus Angst vor Abschiebung

Kunge­bun­gen „Wir sind alle Salah!”
So, 21.3.21, 13 Uhr
Eber­swalde Hbf /
15 Uhr Sen­ften­berg­er Str. (Bran­den­bur­gis­ches Viertel)

Salah Tay­yar, ein Geflüchteter aus dem Tschad, nahm sich am ver­gan­genen Don­ner­stag das Leben in seinem Haus in der Sen­ften­berg­er Str. 4 im Bran­den­bur­gis­chen Vier­tel in Eber­swalde. Er hat­te im Tschad jahre­lange Folter im Gefäng­nis erlebt, trotz­dem bekam er in seinen 8 Jahren in Deutsch­land keine Aufen­thaltsper­spek­tive. Im April hätte er vor Gericht die let­zte Chance gehabt, noch Asyl zu bekom­men. Wie klein diese Chance für Men­schen aus dem Tschad ist, wusste er sehr genau.

Die Gruppe „Barn­im für alle!” ruft unter dem Mot­to „Wir sind alle Salah!” auf zu zwei Kundge­bun­gen am Inter­na­tionalen Tag gegen Ras­sis­mus, Son­ntag, 21.3.21, um 13 Uhr Eber­swalde Hbf und um 15 Uhr in der Sen­ften­berg­er Str. im Bran­den­bur­gis­chen Viertel.

Stop the racist system!

Salah Tay­yar kam als junger Mann im Tschad wegen Unge­hor­sam in ein Mil­itärge­fäng­nis. In den zweiein­halb Jahren dort, so schilderte er es in seinem Asylver­fahren, wur­den er und andere Gefan­gene regelmäßig gefoltert. Nach jahre­langer Flucht durch Libyen und übers Mit­telmeer erre­ichte er Deutsch­land. Da nach Ein­schätzung des Bun­de­samtes für Migra­tion und Flüchtlinge (BAMF) der Tschad ein weit­ge­hend sicheres Land ist, wurde sein Asy­lantrag abgelehnt. Acht Jahre lang kämpfte er mit Hil­fe ein­er Anwältin um ein Recht zu bleiben. Im April hätte er einen let­zten Ter­min vor dem Ver­wal­tungs­gericht Frankfurt/Oder gehabt. „Salah Tay­yar wusste sehr genau, dass er trotz sein­er Geschichte fast keine Chance hat­te, vom Gericht Asyl zuerkan­nt zu bekom­men.”, erk­lärt Philipp Grun­wald, der ihn im Rah­men der Asylver­fahrens­ber­atung kan­nte und den Gericht­ster­min im April mit ihm vor­bere­it­et hat­te. Fre­unde und Ange­hörige bestäti­gen, dass die unklare Aufen­thaltsper­spek­tive das Prob­lem war, das ihn in Depres­sion stürzte und eine Behand­lung sein­er Trau­ma­tisierun­gen unmöglich machte.

Als Geflüchtete haben wir eine klare Mei­n­ung über den Selb­st­mord dieses jun­gen Mannes, der (…) in Deutsch­land fast 8 Jahre lang (…) an der Ungewis­sheit gelit­ten hat.”, schreibt die Gruppe „Barn­im für alle”, in der sich Geflüchtete gegen Ras­sis­mus organ­isieren, in ein­er Erk­lärung von Mon­tag Abend. „Dieser Druck führte zu seinem Selb­st­mord. Diesem Druck ist eine große Gruppe von Geflüchteten im Barn­im und ganz Deutsch­land aus­ge­set­zt.” Die Gruppe macht das deutsche Asyl­sys­tem und die Lan­des- und Land­kreis­be­hör­den direkt für den Tod des Mannes ver­ant­wortlich: Er sei „Opfer eines ras­sis­tis­chen Regimes, das Geflüchtete so lange ver­fol­gt und unter Druck set­zt, bis sie den Selb­st­mord als let­zten Ausweg sehen.” „Was kommt als näch­stes?”, fragt der Aufruf, und kündigt an: „Wir lassen das nicht ste­hen — wir vergeben nicht, wir vergessen nicht.” Weil viele Geflüchtete in der­sel­ben per­ma­nen­ten Unsicher­heit über ihren Aufen­thalt in Deutsch­land leben müssen, ent­stand das Mot­to: „Wir sind alle Salah!”

Am Inter­na­tionalen Tag gegen Ras­sis­mus, Son­ntag, 21.3.21, sollen deshalb zwei Kundge­bun­gen stat­tfind­en: 13 Uhr Eber­swald Hbf., 15 Uhr Sen­ften­berg­er Str. im Bran­den­bur­gis­chen Vier­tel, vor dem Haus, in dem Salah Tay­yar wohnte. Außer­dem ruft die Gruppe zu Spenden für die Fam­i­lie des Mannes auf. Noch offen sei es, ob er in Deutsch­land beerdigt oder sein Leich­nam in den Tschad über­führt wird.

Heute, am Dien­stag 16.3.21, um 17 Uhr wer­den Ange­hörige und Freund*innen vor dem Haus Sen­ften­berg­er Str. 4 in Eber­swalde Kerzen anzün­den. Mit­trauernde und Presse-Vertreter*innen sind willkommen.

Kon­tak­te zu einem Ange­höri­gen und einem Fre­und für Inter­views ver­mit­teln wir gern.

refugees-wel­come @ so36 . net

Tel. 0163 – 85 10 186

Web­sites: http://refugeeswelcomebarnim.blogsport.de/

b‑asyl-barnim.de

Spendenkon­to:

Barn­im für alle
IBAN: DE 78 1705 2000 1110 0262 22
Sparkasse Barnim

Ver­wen­dungszweck: Wir sind alle Salah!

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(Anti-)Rassismus Antiziganismus Flucht & Migration Gender & Sexualität

Gegen die rassistische und sexuelle Gewalt des Lagersystems!

Internationalen Frauentag: Gegen die rassistische und sexuelle Gewalt des Lagersystems in Zeiten der Pandemie

 

Die Covid 19 Pan­demie ist für die ganze Gesellschaft spür­bar. Ein­er­seits ist es leicht zu ver­all­ge­mein­ern: Es ist ein Virus, mit dem wir alle zu kämpfen haben. Auf der anderen Seite müssen wir real­is­tisch sein: In Iso­la­tion zu leben, ohne Aus­sicht auf einen Aufen­thalt, in der Hoff­nung, dass die Polizei nicht kommt, um die Abschiebung zu erzwin­gen, ist nicht nur stres­sig und trau­ma­tisierend, son­dern ver­stärkt den Stress der Pan­demie. Eliz­a­beth Ngari, Mit­grün­derin von Women in Exile & Friends: „Wir sind nicht nur Zielscheibe des Virus, son­dern auch des alltäglichen Sex­is­mus und Ras­sis­mus, der Migra­tionspoli­tik und Polizeikon­trollen. Es ist zum Beispiel offen­sichtlich­er struk­tureller Ras­sis­mus, wenn in der ehe­ma­li­gen Abschiebe­haf­tanstalt in Eisen­hüt­ten­stadt nur “Men­schen nicht­deutsch­er Herkun­ft” wegen Ver­stoßes gegen Quar­an­täne­maß­nah­men inhaftiert wur­den” (die MAZ berichtete am 10.2.2021).

Eliz­a­beth Ngari: „Die Art und Weise, wie mit der Pan­demie umge­gan­gen wird, ver­schärft unsere struk­turelle und soziale Aus­gren­zung in dieser Gesellschaft.” Für viele ist es ein­fach von zu Hause aus zu arbeit­en, an Online-Meet­ings teilzunehmen, ihre Prob­leme zu disku­tieren und zu ver­suchen, Lösun­gen zu find­en. Ein Jahr der sozialen Dis­tanzierung, der Online-Tre­f­fen und des Tra­gens von Masken hat uns allen gezeigt, wie wichtig Teil­nahme und soziale Kon­tak­te sind. Doch in den isolierten Flüchtlingslagern ist der Zugang zum Inter­net schlecht oder gar nicht vorhan­den. Die Aus­län­der­be­hörde, das BAMF und das Deutsche Rote Kreuz in den Erstauf­nah­men, nur wenige Meter von den Unterkün­ften ent­fer­nt, ver­fü­gen selb­stver­ständlich über gutes Inter­net. „Die dig­i­tale Aus­gren­zung spiegelt nicht nur die räum­liche und soziale wider, son­dern ver­stärkt sie noch.” ergänzt Madeleine Mawam­ba von den Women in Exile & Friends. Viele der Frauen in den Camps sind von dig­i­tal­en Kon­feren­zen und dig­i­taler Organ­isierung und Par­tizipa­tion aus­geschlossen. Neben dem dig­i­tal­en Auss­chluss ist die “soziale Dis­tanzierung ein Priv­i­leg” in den Kan­ti­nen, in denen bis zu 400 Men­schen essen oder Toi­let­ten geteilt werden.

In diesem Jahr erre­icht­en uns Berichte über Verge­wal­ti­gun­gen und sex­uelle Beläs­ti­gun­gen in den Erstauf­nah­meein­rich­tun­gen Bran­den­burgs gegen Het­ero-Frauen und Les­ben. Wir organ­isierten eine Kundge­bung am 25. Novem­ber 2020, dem “Inter­na­tionalen Tag zur Besei­t­i­gung der Gewalt gegen Frauen” vor dem Lager Eisen­hüt­ten­stadt. Das Lager Eisen­hüt­ten­stadt ist die Erstauf­nah­meein­rich­tung des Lan­des Bran­den­burg. Die sex­u­al­isierten Über­griffe gescha­hen, obwohl das Lager über einen so genan­nten “Schutzhaus”-Block ver­fügt, in dem schutzbedürftige Geflüchtete unterge­bracht wer­den sollen. Eine der betrof­fe­nen Frauen hat sich frei­willig bere­it erk­lärt, ein­er Jour­nal­istin der Taz ein Inter­view über ihre Erfahrun­gen zu geben. Es ist möglich, darüber in unserem Blog zu lesen: Flüchtlings­frauen in Erstauf­nah­meein­rich­tun­gen: Flucht vor Gewalt in Gewalt ” Women in Exile & Friends (women-in-exile.net).

 

Am 8. März 2021, den „Inter­na­tionalen Frauenkampf­tag” wer­den wir in Cot­tbus — im Gedenken an unsere ermordete Schwest­er Rita — gegen Fem­i­nizide und Lager demonstrieren.

 

Möge Rita Ojunge in Frieden und Kraft ruhen.

Wir wer­den weit­er­hin Gerechtigkeit fordern, auch in Zeit­en der Pandemie!

Wir fordern Gerechtigkeit für die verge­waltigten Frauen!

Wir fordern Gerechtigkeit für unsere ermordete Schwest­er Rita!

Und wir wieder­holen laut und deut­lich: Lager sind kein sicher­er Ort für Frauen und Kinder!

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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration

Ein wirklicher Sicherer Hafen für geflüchtete Frauen

Am 8. März ist inter­na­tionaler Frauen­tag. An diesem Tag möcht­en Refugees Eman­ci­pa­tion, ein gemein­nütziger Vere­in von selb­stor­gan­isierten geflüchteten Men­schen in Pots­dam einen Protest­brief an den Ober­bürg­er­meis­ter Mike Schu­bert übergeben. Die Über­gabe des Briefes erfol­gt um 11 Uhr am Rathaus Pots­dam in der Friedrich-Ebert-Straße 79/81.

In diesem Brief schildert Refugees Eman­ci­pa­tion die Sit­u­a­tion geflüchteter Men­schen, vor allem geflüchteter Frauen, in der Stadt Pots­dam, die sich zum “Sicheren Hafen” erk­lärt hat.

Refugees Eman­ci­pa­tion mah­nt den struk­turellen Ras­sis­mus der Aus­län­der­be­hörde Pots­dam an, der dazu beiträgt, dass Pots­dam in der Real­ität keinen Sicheren Hafen vor allem für viele schutz­suchende Frauen und nicht-binäre geflüchtete Men­schen darstellt.

Zeit­gle­ich wird es vor dem Rathaus eine Protest-Kundge­bung mit Ban­nern geben.

Zeigt eure Sol­i­dar­ität und seid bei der Über­gabe des Briefes und der Kundge­bung dabei.
Lasst uns ein Zeichen für unsere gegen­seit­ige Unter­stützung setzen!
Lasst uns gemein­sam einen wirk­lichen Sicheren Hafen für geflüchtete Frauen fordern!
Lasst uns miteinan­der und füreinan­der kämpfen!

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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration Law & Order

Fight for Solidarity

Vor mehr als drei Jahren wurde das Ret­tungss­chiff IUVENTA, von der  deutschen Organ­i­sa­tion Jugend ret­tet, von ital­ienis­chen Behör­den  beschlagnahmt. Gegen zehn Men­schen aus der Crew wurde ermit­telt.  Gestern, am 03.03.2021 hat nun die Staat­san­waltschaft in Tra­pani  Anklage gegen die #IUVENTA10 erhoben. Die Anklage richtet sich gegen  ins­ge­samt 21 Men­schen aus drei Organ­i­sa­tio­nen. Vorge­wor­fen wird ihnen  Bei­hil­fe zur “ille­galen” Ein­reise. Ihnen dro­hen bis zu 20 Jahre  Gefängnis.

Die Anklage ist ganz klar poli­tisch motiviert und soll Sol­i­dar­ität  krim­i­nal­isieren. Über­all in Europa lässt sich dieses Vorge­hen  beobacht­en. Dabei ist es diese Prax­is, die die EU-Außen­gren­ze zu  Mas­sen­gräbern macht und Men­schen in Krisen­ge­bi­ete zurück schiebt. Die  Crew der Iuven­ta ret­tete von 2016 bis 2017 mehr als 14.000 Men­schen  aus Seenot. Sie waren in Seenot, weil es für sie keinen sicheren und  “legalen” Weg gab, in der EU Schutz zu suchen.
Der Hauptzeuge im Prozess gegen die Iuventa10 rud­erte bere­its 2018 mit  seinen Anschuldigun­gen zurück. Kurz danach verkün­dete er aber, dass er  für eine Aus­sage vor Gericht einen Job bei der recht­sradikalen Partei  Lega Nord  ange­boten bekom­men habe.

Sascha Girke, ehem. Head of Mis­sion auf der Iuven­ta: “Obwohl wir  diejeni­gen sind, die angeklagt sind, so kla­gen wir die Europäis­chen  Regierun­gen an. Wir kla­gen sie an für die Ver­weigerung von sicheren  Fluchtwe­gen und das aktive Sterben-Lassen”.
Vor knapp einem Monat bspw. wurde Anklage gegen die Stansted15 ‑eine  Gruppe Aktivist*innen, die einen Abschiebe-Flug aus Groß-Bri­tan­nien  ver­hin­derten- fall­en gelassen und auch die Anklage gegen die  Hil­f­sor­gan­i­sa­tion Cap Anamour endete 2009 mit einem Freispruch.
Dar­iush, Kapitän der Iuven­ta, sagt: “So lange Regierun­gen ihre eige­nen  Geset­ze brechen und inter­na­tionale Kon­ven­tio­nen und das Seerecht  mis­sacht­en, sind alle Anschuldigun­gen wie ein Witz für mich. Es wäre  lustig, wenn das nicht Tod und Elend für Men­schen auf der Flucht  bedeuten würde”.

2019 hat die Stadt Pots­dam den Max-Dor­tu-Preis an die Crew der Iuven­ta  ver­liehen, für ihren Ein­satz für Frei­heit des Indi­vidu­ums und eine  demokratisch ver­fasste Gesellschaft. Wieso also ste­hen diese Leute  jet­zt in Ital­ien vor Gericht?

Wir fordern die Stadt Pots­dam auf, sich sol­i­darisch an die Seite der  krim­i­nal­isierten Seenotretter*innen zu stellen und sich als ” Sicher­er  Hafen” gegen die Abschot­tungs-und Krim­i­nal­isierungspoli­tik der EU zu  positionieren.
Wir, die See­brücke Pots­dam, ste­hen sol­i­darisch mit den Iuventa10! Denn  angeklagt sind sie, gemeint sind wir alle!
Wir laden zu ein­er spon­ta­nen Kundge­bung am Platz der Ein­heit von  16.30–17.30 Uhr.
#Fight­For­Sol­i­dar­i­ty

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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration Verschwörungsideologie

Haft statt Aufklärung?

Im Innenauss­chuss des Bran­den­burg­er Land­tages wurde gestern bekan­nt, dass in der ehe­ma­li­gen Haf­tanstalt in Eisen­hüt­ten­stadt auss­chließlich “Men­schen nicht-deutsch­er Herkun­ft” wegen Ver­stoßes gegen Quar­an­täne­maß­nah­men inhaftiert wor­den sind (die MAZ berichtete am 10.2.2021).

Mara Hasen­jür­gen vom Flüchtlingsrat Bran­den­burg äußert sich dazu: 

Eine frei­heit­sentziehende Maß­nahme, die in der Prax­is auss­chließlich für Men­schen nicht-deutsch­er Herkun­ft Anwen­dung find­et, ist struk­turell ras­sis­tisch. Wir müssen davon aus­ge­hen, dass viele der in Eisen­hüt­ten­stadt Inhaftierten in Sam­melun­terkün­ften der Land­kreise oder der Erstauf­nahme selb­st leben. Die Bewohner*innen von Sam­melun­terkün­ften sind über­durch­schnit­tlich gefährdet sich zu infizieren oder sich als Kon­tak­t­per­son in Quar­an­täne begeben zu müssen. Dabei wer­den sie mit Secu­ri­ties am Ein­gang und teil­weise ein­er Polizeistreife vor der Tür viel eng­maschiger überwacht, als Men­schen, die in Woh­nun­gen leben.”

Haft statt Aufklärung?
Geflüchtete bericht­en dem Flüchtlingsrat immer wieder, nicht aus­re­ichend und in aller Regel nicht mehrsprachig über eine Anord­nung zur Quar­an­täne informiert wor­den zu sein. Mehrfach sind zudem ekla­tante Män­gel bei der Ver­sorgung geflüchteter Men­schen, die sich in Sam­melun­terkün­ften in Quar­an­täne begeben mussten, bekan­nt gewor­den, so beispiel­sweise im April/Mai in Hen­nigs­dorf, im Juli in Stahns­dorf und im November/Dezember in Eisen­hüt­ten­stadt.

Hin­ter­grund
Die Abson­derung­shaft beruht auf dem Infek­tion­ss­chutzge­setz. Als in Bran­den­burg am 5. Mai 2020 erst­mals ein Geflüchteter aus Pots­dam-Mit­tel­mark in Haft genom­men wurde – damals noch im Aus­reisege­wahrsam in Schöne­feld – hat­te der Flüchtlingsrat gefordert, auf mehrsprachige Aufk­lärung und per­sön­liche Ansprache, statt Zwangs­maß­nah­men zu set­zen (Presseno­tiz vom 8.5.2020). Seit­dem stand die Befürch­tung im Raum, dass Bewohner*innen von Sam­melun­terkün­ften für Geflüchtete auf­grund ihrer stark kon­trol­lierten Wohn­si­t­u­a­tion über­pro­por­tion­al von dieser Zwangs­maß­nahme nach dem Infek­tion­ss­chutzge­setz betrof­fen sein kön­nten. Diese Befürch­tung hat sich nun bewahrheitet. 

Dro­hende Willkür
Es ist zu befürcht­en, dass die Abson­derung­shaft, auch auf­grund fehlen­der Vol­lzugsregelun­gen, willkür­lich einge­set­zt wird. Diese Befürch­tung wurde ver­stärkt durch die, let­z­tendlich nicht wahrgemachte Dro­hung des Land­kreis­es Pots­dam-Mit­tel­mark vom 29.7.2020, protestierende Geflüchtete als “Aufrührer” in Gewahrsam zu nehmen. Die Pots­damer Neuesten Nachricht­en zitierten damals Kreis­sprecherin Andrea Met­zler: “ ‘Die Ein­satzkräfte holen nun diejeni­gen raus, die andere Bewohn­er anstacheln’ […] Die ‚Aufrührer’ sollen in den Abschiebe-Gewahrsam nach Schöne­feld gebracht wer­den, wo derzeit Per­so­n­en zwangsweise unterge­bracht wer­den, die sich bei behördlich ange­ord­neter Quar­an­täne unein­sichtig zeigen.” Am 30.7. rev­i­dierte sie ihre Aus­sage gegenüber den PNN, den­noch zeigt der Vor­fall anschaulich, wie leicht­fer­tig Ver­ant­wortliche schein­bar die frei­heit­sentziehende Maß­nah­men bei Geflüchteten in Betra­cht ziehen. 

Geflüchtete selb­st haben in den ver­gan­genen Monat­en die men­sche­nun­würdi­gen Quar­an­tänebe­din­gun­gen immer wieder öffentlich gemacht und bei Sozialar­bei­t­en­den und Betreibern eine Verbesserung ihrer Sit­u­a­tion gefordert. Es ist zu hof­fen, dass die Abson­derung­shaft nicht als Mit­tel oder Dro­hge­bärde genutzt wurde, um berechtigte Kri­tik zu unterbinden. 

Vor­würfe ernst nehmen
Der Flüchtlingsrat fordert die Lan­desregierung sowie die bei­den zuständi­gen Min­is­te­rien für Soziales und Inneres dazu auf, zu prüfen, unter welchen Umstän­den die Betrof­fe­nen in der Abson­derung­shaft inhaftiert wur­den. Wie wurde die medi­zinis­che Ver­sorgung sichergestellt? Hat­ten sie die Möglichkeit Rechtsmit­tel gegen ihre Inhaftierung einzule­gen, mit der Außen­welt zu kom­mu­nizieren und Rechtsanwält*innen oder Beratungsstellen zu erre­ichen? Wur­den die Haftbe­din­gun­gen überwacht? Dem Vor­wurf, dass es sich hier um ras­sis­tis­che Diskri­m­inierung han­deln kön­nte, muss nachge­gan­gen wer­den, anstatt ihn abwehrend vom Tisch zu wischen.

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Sichere Bleibeperspektiven für junge Geflüchtete eröffnen

Der Runde Tisch Asyl und Migra­tion Pots­dam-Mit­tel­mark (im Fol­gen­den „Run­der Tisch“) ist ein bürg­er­schaftlich­er Zusam­men­schluss von Men­schen mit Flüchtlingser­fahrung, ehren-amtlichen Unterstützer*innen, Arbeitgeber*innen und Träger-Vertreter*innen der Flüchtling­shil­fen und Beratungsstellen im Landkreis.

Gemein­sames Ziel desNet­zw­erks bildet die­Verbesserung der gesellschaftlichen Teil-habechan­cen und Lebens­be­din­gun­gen von Men­schen mit Flucht-und Migrationshintergrund.Ein wichtiger Schw­er­punkt liegt dabei auf jun­gen Geflüchteten. Ger­ade deren Auf-enthaltssta­tus ist trotz guter Inte­gra­tion vielfach unsicher.

Der Runde Tisch fordert daher, die Per­spek­tiv­en junger Geflüchteter in Bran­den­burg sub­stantiell zu verbessern. Ein geeigneter Weg dafür wäre die Erle­ichterung der Voraus­set­zun­gen für die Erteilung ein­er Aufen­thalt­ser­laub­nis nach § 25b Aufent-halts­ge­setz (Aufen­thG). Die Freie Hans­es­tadt Bre­men hat im Sep­tem­ber 2020 eine entsprechende Regelung erlassen. Diesem Beispiel sollte das Land Bran­den­burg folgen.

Hoch motivierten und leis­tungs­bere­it­en jun­gen Men­schen mit Fluchthin­ter­grund kön­nte so eine gesicherte Bleibeper­spek­tive eröffnet wer­den. Dies würde zugle­ich einen Beitrag zur Über­win­dung des Fachkräfte­man­gels in Bran­den­burg bedeuten und somit den Erfordernissen der hiesi­gen mit­tel­ständis­chen Wirtschaft in geeigneter Weise Rech­nung tragen.

Detaillierte Problembeschreibung

Aus den Bericht­en der Teilnehmer*innen des Run­den Tis­ches ist eine Vielzahl an Beispie­len benan­nt von Geflüchteten, die seit 2015 als Min­der­jährige oder junge Erwach­sene in die Bun­desre­pub­lik ein­gereist sind und hier nach derA­sy­lantrag­stel­lung den Weg in Schule, Aus­bil­dung und eini­gen Fällen sog­ar Studi­um genom­men haben.

Den­noch fehlt diesen jun­gen Geflüchteten oft­mals jede aufen­thalt­srechtliche Sicher­heit. Der Grund: Sie sind nach zwis­chen­zeitlich neg­a­tiv beschieden­em Asylver­fahren in Deutsch­land lediglich ‚geduldet‘. Der bish­erige Dul­dungssta­tus führt bei ein­er Rei­he von­Be­trof­fe­nen zu ständi­ger Sorge vor Abschiebung. Das ist enorm belas­tend und macht eine nach­haltige Zukun­ft­s­pla­nung schw­er möglich.

Zwar beste­ht für geduldete junge Men­schen in der Schul‑, Berufs-oder Hochschu­laus­bil­dung nach § 25a Aufen­thG („Bleiberecht für gut inte­gri­erte Jugendliche und Her­anwach­sende“) grund­sät­zlich die Möglichkeit, eine Aufen­thalt­ser­laub­nis zu erhal­ten. Die Bedin-gun­gen dafür sind aber außeror­dentlich restrik­tiv. Ins­beson­dere müssen die Antragsteller*innen seit min­destens vier Jahren in Deutsch­land leben und dür­fen das 21. Leben­s­jahr noch nicht vol­len­det haben.

Nicht min­der schwierig zu erfüllen sind die Bedin­gun­gen für die Erteilung ein­er Aufen-halt­ser­laub­nis nach § 25b Aufen­thG („Aufen­thalts­gewährung bei nach­haltiger Inte­gra­tion“). Hier erweist sich vor allem das Erforder­nis eines in der Regel bere­its achtjähri­gen Aufen­thalts in Deutsch­land regelmäßig als unüber­wind­bare Hürde.

Diese Kom­bi­na­tion aus Alters­beschränkung zum Zeit­punkt der Antrag­stel­lung und Dauer des Voraufen­thaltes läuft der eigentlichen geset­zlichen Inten­tion offenkundig zuwider.

Detaillierte Lösungsbeschreibung

Die Freie Hans­es­tadt Bre­men ist der skizzierten Prob­lematik mit einem am 14.09.2020 in Kraft getrete­nen Erlass zur „Erteilung von Aufen­thalt­ser­laub­nis­sen für junge Geflüchtete in Bil­dung, Aus­bil­dung und Studi­um“ begeg­net. Der Erlass erle­ichtert die Erteilung ein­er Aufen­thalt­ser­laub­nis nach § 25b Aufen­thG in mehrerlei Hin­sicht deutlich:

Gedulde­ten jun­gen Geflüchteten bis zur Vol­len­dung des 27. Leben­s­jahres soll eine Aufen­thalt­ser­laub­nis bere­its nach ein­er Voraufen­thalt­szeit von min­destens vier Jahren erteilt wer­den, wenn sie zusät­zlich bes­timmte „Inte­gra­tions­merk­male“ erfüllen. Dazu zählen alternativ

  • ein vier­jähriger erfol­gre­ich­er Schulbe­such im Bun­des­ge­bi­et oder der Erwerb eines anerkan­nten Schul- oder Beruf­s­ab­schlusses oder die Teil­nahme an ein­er Einstiegs-qualifizierung,
  • die Absolvierung ein­er Beruf­saus­bil­dung oder eines Studi­ums oder die Teil­nahme an ein­er staatlich geförderten Berufsvorbereitungsmaßnahme,
  • die Absolvierung eines Frei­willi­gen Sozialen Jahres, eines Frei­willi­gen Ökol­o­gis­chen Jahres oder eines Bundesfreiwilligendienstes.

Jew­eils voraus­ge­set­zt wer­den aus­re­ichende Deutschken­nt­nisse (Niveau B1) oder hin­re­ichende Sprachken­nt­nisse (Niveau A2) bei ein­er Zeug­nis­note “befriedi­gend” im Fach Deutsch. Die Aufen­thalt­ser­laub­nis wird zunächst für bis zu zwei Jahre erteilt.

Der Erlass schließt die aufgezeigte Lücke zwis­chen den §§ 25a und b Aufen­thG. Er trägt somit den vom Geset­zge­ber als erhe­blich eingestuften Inte­gra­tionsleis­tun­gen junger Geflüchteter im Dul­dungssta­tus Rech­nung und verbessert deren Perspektiven.

Dies kor­re­spondiert offenkundig mit den inte­gra­tionspoli­tis­chen Zie­len der Bran­den­burg­er Lan­desregierung. Im Abschnitt „Asyl und Inte­gra­tion“ des gemein­samen Koali­tionsver­trages von SPD, CDU und GRÜNEN heißt es: Das vom Bund beschlossene Fach-kräf­teein­wan­derungs­ge­setz sowie das Gesetz über Dul­dung bei Aus­bil­dung und Beschäf­ti­gung wer­den wir mit möglichst ein­fachen Ver­fahren umset­zen, damit gut inte­gri­erte Geduldete einen gesicherten Aufen­thaltssta­tus erhal­ten. Die Spiel­räume auf Lan­desebene (Aus­bil­dungs­dul­dung, Aufen­thalts­gewährung bei nach­haltiger Inte­gra­tion und bei gut inte­gri­erten Jugendlichen und Her­anwach­senden) wer­den wir weit­er auss­chöpfen.“ (Randz­if­fern 2952 ‑2957).

Zugle­ich gibt die Regelung den Aus­bil­dungs­be­trieben und (poten­tiellen) Arbeitgeber*innen die drin­gend benötigte Pla­nungssicher­heit. Auch in Anbe­tra­cht des Fachkräfte­man­gels ist dies eine Win-Win-Sit­u­a­tion für unser Land.

Die Erweiterung trägt zudem dem SGB VIII Kinder-und Jugend­hil­fege­setz Rech­nun­gund ermöglicht eine bessere Abstim­mung zwis­chen den aufen­thalt­srechtlichen Regelun­gen und dem Kinder- und Jugend­hil­fer­echt (Leis­tun­gen für junge Men­schen bis zur Vol­len­dung des 27. Leben­s­jahrs). Das ist unter Inte­gra­tions­gesicht­spunk­ten und im Hin­blick auf die Fort­set­zung des Bil­dungsweges eben­falls zu befürworten.

Wir appel­lieren daher drin­gend, auch für das Land Bran­den­burg einen Erlass nach Bre­mer Vor­bild zu ver­ab­schieden und somit die gesellschaftlichen Teil­habe- und Inte­gra­tionschan­cen von leis­tungs­bere­it­en und hochmo­tivierten jun­gen geflüchteten Men­schen nach­haltig zu verbessern.

Bad Belzig, 6. Feb­ru­ar 2021

1 Hans Hansen Potsdam
2 Ruth Koschel Bad Belzig
3 Mar­tin Kühn Saarmund
4 Ulrike Rauh Berlin
5 Max Steinack­er Kleinmachnow

Mitun­terze­ich­nende

vom Run­den Tisch Asyl und Migra­tion Potsdam-Mittelmark:

6 Wolf Thieme, Bad Belzig
7 Dieter Zas­trow, Bad Belzig
8 Gabriele Schrader
9 Eri­ka Pusch, Teltow
10 Siavash Valizadeh
11 Nadine Azad-Belz, Treuenbrietzen
12 Susanne Dütz, Michendorf
13 Ulrike Wun­der­lich, Michen­dorf OT Fresdorf
14 Katrin Möbius, Bad Belzig
15 Mar­ti­na Endries-Klocksin, Kleinmachnow
14 Wern­er Kübler, Falkensee
15 Beate Schädler, Neu­rup­pin („Neu­rup­pin bleibt bunt“)
16 Gabriela Weis­chet, Neuruppin
17 Pfn. Chris­tiane Schulz, Neuruppin
18 Lothar Kli­esch, Fürstenberg
19 Ilse Schmiedecke, Oberkrämer
20 Kath­leen Kunath
21 Ines Richter, Gransee
22 Christoph Pol­drack, Leegebruch
23 Wern­er Moll
24 Ste­fan Fulz
25 Eve­lyn Mue­lenz (Koor­di­na­tion ehre­namtliche Flüchtlingsar­beit Kirchenge­meinde St. Andreas Teltow)
26 Tani­ta Sohr
27 Den­nis Behrouzi
28 Philipp Grun­wald, Asylver­fahrens­ber­atung, Ev. Kirchenkreis Barnim
29 Ste­fan Bürger
30 Fred­erik Hahn, Klein­mach­now (Sprech­er des Kreisvor­stands BÜNDNIS90/Die GRÜNENPM, Kreistagsmit­glied und Mit­glied der Gemein­de­v­ertre­tung Kleinmachnow)
31 Anna Emmendörf­fer, Tel­tow (Frak­tionsvor­sitzende GRÜNE/LINKE in der Tel­tow­er SVV, Sprecherin des Kreisver­bands PM)
32 Dr. Burkhard Kroll, Kreistagsab­ge­ord­neter­BÜND­NIS 90/Die GRÜNEN PM
33 Dr. Johannes Blatt, Gemein­de­v­ertreter in Wiesenburg/MarkBÜNDNIS90/Die GRÜNENPM

Ini­tia­tiv­en

1 Belziger Forum e.V./Infocafé Der Winkel
2 Bürger*innen-Asyl Barnim
3 Barn­im für alle
4 ESTArup­pin e.V. (Chris­tiane Schulz)
5 Ini­tia­tive Willkom­men in Birkenwerder
6 Jugendliche Ohne Gren­zen Bran­den­burg (Jibran Khalil)
7 Net­zw­erk Neue Nach­barn Werder (Editha Stürtz-Frase)
8 Pangea der Uni­ver­sität Potsdam
9 pots­dam konvoi
10 Willkom­men in Falkensee (Kath­leen Kunath)
11 Willkom­men in Gransee (Ines Richter)
12 Willkom­mensini­tia­tive Zehdenick (Petra Delport)

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Sofortiger Abschiebestopp nach Afghanistan!

Wie im Dezem­ber let­zten Jahres wieder begonnen, set­zt Deutsch­land seine monatlichen Abschiebun­gen nach Afghanistan auch 2021 fort. Abschiebun­gen in ein Land, welch­es 2020 schon das zweite Mal in Folge vom Insti­tute for Eco­nom­ics & Peace in seinem Glob­al Peace Index 2020 als das gefährlich­ste Land der Welt eingestuft wurde. Am 31. Jan­u­ar 2021 hat das Auswär­tige Amt Afghanistan als Gebi­et mit beson­ders hohem Infek­tion­srisiko (Hochinzi­den­zge­bi­et) aus­gewiesen und als Kon­se­quenz seine Reise- und Sicher­heitswar­nun­gen noch weit­er ver­schärft, da Afghanistan von COVID-19 beson­ders stark betrof­fen sei und das Gesund­heitssys­tem den Belas­tun­gen nicht stand­halte.

Im Sep­tem­ber 2020 stellte das Oberver­wal­tungs­gericht Bre­men und im Dezem­ber 2020 auch der Ver­wal­tungs­gericht­shof Baden-Würt­tem­berg außer­dem fest, dass auch gesunde, alle­in­ste­hende Män­ner ohne soziales Net­zw­erk in Afghanistan nicht dor­thin abgeschoben wer­den dür­fen, da sie auf­grund der durch die Coro­na-Pan­demie ver­schlechterten wirtschaftlichen Lage nach ein­er Abschiebung ihre ele­men­tarsten Bedürfnisse abse­hbar nicht deck­en können.

Ungeachtet dessen plant Deutsch­land am 9.2.2021 den näch­sten Abschiebe­flug nach Afghanistan, bei dem sich erfahrungs­gemäß wieder viele Bun­deslän­der beteili­gen wer­den. Während in Deutsch­land ein­er­seits um jedes Leben gekämpft wird, wer­den ander­er­seits Men­schen in ein Covid19-Hochrisiko- und Kriegs­ge­bi­et abgeschoben und die lebens­bedrohliche Sit­u­a­tion dort wissentlich in Kauf genommen.

Der Sam­melchar­ter am 9. Feb­ru­ar wäre der erste Abschiebflug aus Deutsch­land seit der informellen Joint Dec­la­ra­tion on Migra­tion Coop­er­a­tion, die die Europäis­chen Union und Afghanistan im Jan­u­ar dieses Jahres unterze­ich­net haben und die für unbes­timmte Zeit gel­ten soll. Dem­nach kön­nen kün­ftig monatlich bis zu 500 Flüchtlinge aus der EU nach Afghanistan abgeschoben wer­den. Unter den von der Abschiebung am 9. Feb­ru­ar Betrof­fe­nen sind voraus­sichtlich der 22jährige Hasib aus Kempten/Allgäu, der dort zur Schule ging, jobbte, Fußball­spie­len liebt, eine Aus­bil­dung begin­nen wollte und jet­zt in Abschiebe­haft in Ingel­heim sitzt sowie der 20jährige H. aus NRW, der im Iran geboren wurde, mit neun Jahren nach Deutsch­land kam, noch nie in Afghanistan war und dort auch keine Ange­höri­gen hat.7 Um nur zwei Schick­sale zu nennen.

Der Schutz von Men­schen­leben während ein­er glob­alen Pan­demie einzi­gar­ti­gen Aus­maßes kann nicht an nationalen Gren­zen halt machen und vom Aufen­thaltssta­tus oder der Nation­al­ität abhän­gen. Wir fordern die Bun­desregierung auf, sofort jegliche Abschiebun­gen nach Afghanistan zu stop­pen und Men­schen­leben zu schützen!

Unterze­ich­nende:
1. We’ll Come Unit­ed Berlin Brandenburg
2. Jugendliche ohne Grenzen
3. Migrant Sup­port Net­work e.V.
4. Afghan Refugees Movement
5. Aktions­bünd­nis Antirassismus
6. No Bor­der Assembly
7. Karawane München
8. YAAR e.V.
9. Haz­ara Zen­trum Berlin
10. World Haz­ara Coun­cil – Ger­many e.V.
11. Zaki – Bil­dung und Kul­tur e.V.
12. Afghanis­ches Kom­mu­nika­tions- und Kul­turzen­trum e.V.
13. Vere­in iranis­ch­er Flüchtlinge in Berlin e.V.
14. Afghanis­ch­er Auf­schrei Düsseldorf
15. Links*Kanax
16. move­G­LOB­AL e.V.- Berlin­er Ver­band migrantis­ch­er-dias­porisch­er Organ­i­sa­tio­nen in der Einen
Welt
17. CISPM (coali­tion inter­na­tion­al des sanspa­piers et migrants) Mannheim
18. Ini­tia­tiv Oury Jal­loh Mannheim
19. Migrantifa NRW
20. PRO ASYL
21. borderline-europe
22. SEEBRÜCKE
23. IPPNW Deutschland
24. medico international
25. Ärzte der Welt e.V
26. Vere­in demokratis­ch­er Ärztin­nen und Ärzte vdää
27. Repub­likanis­ch­er Anwältin­nen- und Anwäl­tev­ere­in RAV
28. Flüchtlingsrat Baden-Württemberg
29. Bay­erisch­er Flüchtlingsrat
30. Flüchtlingsrat Berlin
31. Flüchtlingsrat Bremen
32. Flüchtlingsrat Brandenburg
33. Flüchtlingsrat Hamburg
34. Flüchtlingsrat RLP
35. Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt
36. Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein
37. Flüchtlingsrat Thüringen
38. Hes­sis­ch­er Flüchtlingsrat
39. Münch­n­er Flüchtlingsrat
40. Säch­sis­ch­er Flüchtlingsrat
41. KuB — Kon­takt- und Beratungsstelle für Flüchtlinge und Migrant_innen e.V
42. BBZ – Beratungs- und Betreu­ungszen­trum für junge Geflüchtete und Migrant*innen
43. Afghanisch-Deutsch­er Kul­turvere­in Flensburg
44. BZSL e.V.
45. Migra­tionsrat Berlin e.V.
46. life­line Vor­mund­schaftsvere­in im Flüchtlingsrat Schleswig-Hol­stein e.V.
47. AWO Kreisver­band Berlin-Mitte e.V.
48. BNS Berlin­er Net­zw­erk für beson­ders schutzbedürftige geflüchtete Menschen
49. Evan­ge­lis­ch­er Kirchenkreis Teltow-Zehlendorf
50. Diakonis­ches Werk Steglitz und Teltow-Zehlendorf
51. Asyl in der Kirche Berlin-Bran­den­burg e.V.
52. Weltweit — die Frei­willi­gen­gruppe von Asyl in der Kirche Berlin-Bran­den­burg e.V.
53. XENION Psy­chosoziale Hil­fen für poli­tisch Ver­fol­gte e.V.
54. Zen­trale Bil­dungs- und Beratungsstelle für Migrant*innen e.V. (ZBBS)
55. Flüchtlings­beauf­tragte des Ev.Luth. Kirchenkreis­es Lübeck-Lauenburg
56. Flüchtlings­beauf­tragte des ev. Kirchenkreis­es Schleswig-Flensburg
57. Afghanistan­Not­Safe KölnBonn
58. Protest LEJ Leipzig
59. Leipziger Ini­tia­tivkreis: Menschen.Würdig
60. Bon Courage e.V.
61. Wed­ding hilft
62. Sprung­brett Zukun­ft Berlin e.V.
63. Place4Refugees e.V.
64. Köl­ner Net­zw­erk “kein men­sch ist illegal”
65. Lübeck­er Flüchtlings­fo­rum e.V.
66. See­brücke Lübeck
67. See­brücke Berlin
68. See­brücke Flensburg
69. See­brücke Bochum
70. See­brücke Kiel
71. AG Bleiben, Köln
72. See­brücke Potsdam
73. Mosaik Köln Mül­heim e.V.
74. Diakoniew­erk Sime­on FB SozInt
75. Lupine Men­tor­ing e.V.
76. Ver­net­zung gegen Abschiebung Hessen/M
77. Human­is­tis­che Union OV Lübeck
78. WeGe ins Leben e.V.
79. MediNetz Bielefeld
80. Mul­ti­kul­turelle Zen­trum Tri­er e.V.
81. Ini­tia­tive — Abschiebestopp Thüringen
82. MOVE e.V.
83. Bleibe.e.V.
84. AK Poli­tik Köln
85. die AG Bleiben Köln
86. Mosaik Köln Mül­heim e.V.
87. Pal­lot­tinis­che Gemein­schaft St. Christopho­rus unterschreiben
88. Fremde brauchen Fre­unde e.V., Nordfriesland
89. Helfer­kreis Moham­mad Zaki Kulmbach
90. MeG betreutes Wohnen
91. Die Flüchtlingslot­sen im Amt Hürup
92. Barn­im für alle
93. Bürger*innenasyl Barnim
94. OMAS gegen Rechts Lübeck
95. Bun­des­fachver­band unbe­gleit­ete min­der­jährige Flüchtlinge e.V.
96. Ini­tia­ti­vauss­chuss für Migra­tionspoli­tik in Rheinland-Pfalz

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