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Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Mit dem Fahrrad auf den Spuren ehemaliger Zwangsarbeiter_innen

Eber­swalde – Am Son­ntag gedacht­en junge Men­schen mit ein­er Fahrrad­tour den ehe­ma­li­gen Häftlin­gen und Zwangsarbeiter_innen des KZ, sein­er Außen­stellen und Fab­riken. Ein Vertreter des „Geschichtswis­senschaftlichen Insti­tuts Eber­swalde“ (GWI) führte die Gruppe zu mehreren his­torischen Orten und benan­nte Zahlen von Opfern, Namen von Über­leben­den, aber auch die Namen der Täter, die nahezu unbe­hel­ligt nach 1945 weit­er­lebten. Das GWI arbeit­et seit Jahren an der Aufar­beitung der NS-Geschichte im Raum Eber­swalde. Im Zeitraum von 1939 bis 1945 waren mehr als 20 000 Zwangsarbeiter_innen in Eber­swalde und Umge­bung beschäftigt.

 

 

Wichtige Sta­tio­nen der Tour waren die ver­schiede­nen Arbeit­slager und Wohn­barack­en, die sich durch die gesamte Stadt verteil­ten, so z.b. das Ostar­beit­er­lager am Mäck­ersee, das Gemein­schaft­slager in der Wolf­swin­kler Straße sowie das Ost­lager in der Anger­mün­der Straße. Unter den Insassen befan­den sich vor allem bel­gis­che, franzö­sis­che, pol­nis­che, hol­ländis­che und tschechis­che Frauen und Män­ner. Die Zwangsarbeiter_innen waren u.a. in Betrieben wie der „Fir­ma Seif­fert & Co“, den Märkischen Stahlformw­erk, den Ardeltwerken, der Brodt´schen Filz­fab­rik sowie der Muni­tions­fab­rik der „Finow Indus­trie GmbH“ beschäftigt. Let­ztere war direkt angegliedert an das Außen­lager des KZ Ravens­brück, der soge­nan­nten „Eisenspal­terei“.

 

Für Ort­sunkundi­ge und ver­mut­lich für den Großteil der Eber­swalder und Eber­swalderin­nen, ist die Geschichte der Stadt und der Umge­bung unbekan­nt Keine bis kaum Über­reste und auch kein­er­lei Gedenk­tafeln erin­nern heute an die Grauen der NS- Zeit. Allein zwei Barack­en der „Eisenspal­terei“, die dem Konzen­tra­tionslager ange­hörten, ste­hen noch heute. Eine Gedenk­tafel wurde allerd­ings erst 2009, an die heute als Jugend­club „Exil“ genutzten Barack­en angebracht.

 

Am 29. April 1945 wurde Eber­swalde nach lan­gen Kämpfen durch die Rote Armee befreit.

 

Die Fahrrad­tour fand im Rah­men der Ver­anstal­tungsrei­he „65. Jahrestag der Befreiung von der deutschen Bar­barei“ statt. Mit ver­schiede­nen Ver­anstal­tun­gen soll an die Ver­brechen der Nazis sowie an die Befreiung durch die Alli­ierten erin­nert wer­den. Mehr Infor­ma­tion zur Rei­he: www.inforiot.de/65jahre

 

Infor­ma­tio­nen zu den his­torischen Orten in Eber­swalde und Umge­bung sind beim GWI zu erfahren.

 

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Antifaschismus Geschichte & Gedenken

An die Befreiung erinnert

Trans­par­ente am Bernauer Bahn­hof erin­nern heute an die Befreiung der Stadt Bernau am 20./ 21. April 1945. Zu lesen ist auf diesen „Befreiung der Stadt Bernau vor 65 Jahren. Danke – Rote Armee“, „Deutsche Täter sind keine Opfer! 20./21.April 45 Befreiung Bernaus“ sowie „Gegen Nazis und Ras­sis­ten, auch 65 Jahre nach der Befreiung“. 

Die Rote Armee hat­te am 20./21. April 1945 unter Führung des Kom­man­dan­ten Leonid S. Daniljuk die Stadt Bernau auf ihrem Weg nach Berlin ein­genom­men. Nur wenige Tage später kapit­uliert das „Deutsche Reich“ bzw. das was noch vom ihm übrig war. Die Kapit­u­la­tion Nazi-Deutsch­lands am 8. Mai 1945 ste­ht für die Befreiung viel­er KZ- Häftlinge, Zwangsar­beit­er und Ver­fol­gter des Nazi-Regimes. Mit dem „Tag der Befreiung“ enden 12 Jahre einzi­gar­tiger – deutsch­er– Grausamkeit. 

Die Erin­nerung wach zu hal­ten und auf Nazis­mus, Ras­sis­mus und eben­so Geschicht­sre­vi­sion­is­mus aufmerk­sam zu machen um ihnen entschlossen ent­ge­gen­zutreten, ist unsere Auf­gabe, auch 65 Jahre nach der Befreiung! 

Wir danken der Roten Armee für die Befreiung Bernaus sowie den Alli­ierten Stre­itkräften für die Zer­schla­gung Nazi-Deutschlands.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Geschichte & Gedenken jüdisches Leben & Antisemitismus

Presseerklärung der Initiative für einen Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark e.V.

Das Konzen­tra­tionslager für Mäd­chen und junge Frauen und spätere Ver­nich­tungslager Uck­er­mark war lange – trotz sein­er unmit­tel­baren Nähe zur Mahn­ und Gedenkstätte Ravens­brück – eines von vie­len der so genan­nten “vergesse­nen Lager” des Nation­al­sozial­is­mus. Nach 1945 wurde das ehe­ma­lige Lagergelände mil­itärisch genutzt, geblieben sind die Ruinen der ehe­ma­li­gen Panz­er­hallen, die das heutige Erschei­n­ungs­bild maßge­blich prä­gen. Auch seit der Über­nahme des Gelän­des durch den Bund (1992) waren von offizieller Seite kaum Bemühun­gen zur Ein­rich­tung eines Gedenko­rtes erkennbar. Erst als EU­Gelder für so genan­nte Kon­ver­sion­s­maß­nah­men (d.h. für den Rück­bau der mar­o­den Panz­er­hallen) in Aus­sicht gestellt wur­den, schien 2008 etwas in Bewe­gung zu kommen.

Doch der anfängliche Schwung war schnell wieder verebbt – obwohl die Zeit drängt, da die Frist für die Gelderver­gabe bis Jahre­sende 2010 aus­läuft. Damit die Kon­ver­sion als Voraus­set­zung zur Schaf­fung eines würdi­gen Gedenko­rtes auf dem ehe­ma­li­gen Lagergelände doch noch real­isiert wird, macht die Ini­tia­tive für einen Gedenko­rt ehe­ma­liges KZ Uck­er­mark e.V zusam­men mit Überlebenden­ und anderen NS­-Opfer­ver­bän­den sowie poli­tis­chen Ini­tia­tiv­en und Einzelper­so­n­en aus dem In­ und Aus­land Druck.

Das Haupt­prob­lem scheint zu sein, dass die BIMA (Bun­de­sanstalt für Immo­bilien­auf­gaben), die das Gelände für den Bund ver­wal­tet, der Kon­ver­sion nur unter der Voraus­set­zung eines anschließen­den Besitzer_innenwechsels zus­timmt. Obwohl immer wieder ver­schiedene Lan­de­sein­rich­tun­gen für eine Träger­schaft im Gespräch waren, gibt es bis heute keine konkreten Ergeb­nisse beziehungsweise nur Vertrös­tun­gen, geplatzte Ter­mine oder vage Aus­sagen – und vor allem ein Hin­ und Her­schieben von Verantwortlichkeiten.

Die Ini­tia­tive Für einen Gedenko­rt ehe­ma­liges KZ Uck­er­mark e.V. arbeit­et bere­its seit über 10 Jahren zur Geschichte des Ortes, hat Kon­takt zu Über­leben­den gesucht, mith­il­fe von Spenden und ehre­namtlichem Engage­ment die Errich­tung eines Gedenksteins auf dem Gelände möglich gemacht und das The­ma ver­schiedentlich in die Öffentlichkeit getra­gen. Seit langem fordert sie, die poli­tis­chen Ver­ant­wortlichkeit­en endlich zu klären und konkrete Lösun­gen für einen würdi­gen Gedenko­rt zu ver­fol­gen. Zum 24. Feb­ru­ar 2010 rief die Ini­tia­tive zu ein­er Kundge­bung vor dem Pots­damer Land­tag auf, um die Entwick­lun­gen, die ein­er Kon­ver­sion, wie oben beschrieben, voraus­ge­hen müssen, zu beschle­u­ni­gen. Dies blieb nicht fol­gen­los: Noch im Dezem­ber 2009 hat­te die Min­is­terin für Wis­senschaft, Forschung und Kul­tur des Lan­des Bran­den­burg, Frau Dr. Mar­ti­na Münch in einem Schreiben an die Ini­tia­tive im Dezem­ber 2009 zwar eine baldige Lösung befür­wortet, die Ver­ant­wor­tung dafür aber an den Bund abgegeben. Bei der Kundge­bung am 24. Feb­ru­ar 2010 traf sie dann über­raschend die Zusage, sich nun doch für die notwendi­gen Schritte einzusetzen.

Bis zum jet­zi­gen Zeit­punkt ist das angekündigte Engage­ment seit­ens des Min­is­teri­ums allerd­ings aus­ge­blieben. Vielle­icht ist es auch nur der Ini­tia­tive für einen Gedenko­rt ehe­ma­liges KZ Uck­er­mark ver­bor­gen geblieben?

Wir fordern drin­gend dazu auf, die Ini­tia­tive und die Lagerge­mein­schaft Ravensbrück/Freundeskreis e.V. (LGRF) in Gespräche über mögliche Zukun­ftsszenar­ien mit einzubeziehen, ste­hen als Ansprechpartner_innen jed­erzeit zur Ver­fü­gung und weisen auf weit­ere öffentlichkeitswirk­same Aktio­nen hin. Bere­its am 24. Feb­ru­ar war in der Pressemit­teilung der Initiative1 zu lesen: „Es ist für mich wie ein Schlag ins Gesicht (…). Ich kann nur sagen, wir in der Uck­er­mark wur­den immer vergessen. Wie lange hat man gebraucht bis man es anerkan­nt hat, dass dort genau wie in Ravens­brück gefoltert und getötet wurde. Ich kam 1942 mit 15 Jahren zuerst nach Ravens­brück dann nach Uck­er­mark. Dort hat man mich an Leib und Seele ver­nichtet. Ich lebe noch heute mit 82 unter Angst und Panikat­tack­en. (…) Ich bin ganz trau­rig und ver­let­zt, dass man den Toten und den Über­leben­den keine Achtung gewährt.“ (Zitat ein­er Über­leben­den, als sie davon erfuhr, dass immer wieder die Infor­ma­tion­stafeln und son­sti­gen Kennze­ich­nun­gen der Uckermark­Initiative, die vor Ort auf das ehe­ma­lige Lager hin­weisen, das Ziel von Randalierer_innen sind.)

Sich bei diesem The­ma hin­ter For­mal­itäten zu ver­schanzen und nur ab und zu ein paar schöne Worte zu ver­lieren, das ist doch pein­lich. Die ständig aufge­wor­fene Frage nach der Zuständigkeit ist let­z­tendlich doch keine for­male, son­dern eine des poli­tis­chen Wil­lens!“ (Kathrin Schmitz von der Initiative)

Ein erster Schritt wäre die Umset­zung der Kon­ver­sion. Ob Bun­deskan­z­lerin Angela Merkel in ihrer Rede auf der Gedenkver­anstal­tung zum 65. Jahrestag der Befreiung am 18. April 2010 in der Mahn­ und Gedenkstätte Ravens­brück etwas zum The­ma zu sagen hat, bleibt abzuwarten.

Seien Sie her­zlich zur Befreiungs­feier am 18. April 2010 um 14 Uhr auf dem Uck­er­mark­-Gelände eingeladen!

Weit­ere Infor­ma­tio­nen find­en Sie unter www.maedchen­kz­uckermark.de oder schreiben Sie uns eine E­Mail: info@maedchen­kz­uckermark.de.

Sie erre­ichen uns auch unter der Tele­fon­num­mer 015787276513

Ini­tia­tive für einen Gedenko­rt ehe­ma­liges KZ Uck­er­mark e.V., Post­fach 360227, 10972 Berlin

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Antifaschismus Bildung & Kultur Geschichte & Gedenken

Radtour zwischen Sachsenhausen und Ravensbrück

Eine Fahrrad­tour auf der Todes­marschstrecke der KZ-Häflinge im Jahre 1945 aus den KZ Sach­sen­hausen und Ravens­brück bis zu ihrem Befreiungspunkt nahe Schw­erin – das war die Idee der VVN-BdA in Schw­erin, um das 65. Jahr der Befreiung vom Faschis­mus zu würdi­gen. Gle­ichzeit­ig sollte der Kam­pagne für ein Ver­bot der neo­faschis­tis­chen NPD noch ein­m­nal ein Schub gegeben werden.

Tat­säch­lich war vie­len Besuch­ern der VVN-Stände auf der Strecke die Kam­pagne noch nicht bekan­nt. Eine Gele­gen­heit, v.a. in Bran­den­burg für ein NPD-Ver­bot und die Arbeit der VVN-BdA zu wer­ben. Von Sach­sen­hausen über Neu­rup­pin, Witt­stock und Parchim nach Schw­erin führte die über 200 Kilo­me­ter lange Strecke, die ver­schiedene Teil­nehmer abschnittsweise begleit­eten. So beteiligten sich zwölf Jugendliche des Vere­ins „Mit­ten­drin“ an Pflegear­beit­en am Denkmal für zwölf ermordete KZ-Häftlinge in Wukow und begleit­eten den Fahrad­cor­so bis Neu­rup­pin. Der linke Jugend­vere­in organ­isierte seit 1993 erfol­gre­ich ein Wohn­pro­jekt, bietet Bil­dungs- und Kul­tur­ar­beit sowie touris­tis­che Ange­bote an. Mehrfach war der Vere­in Ziel rech­tex­tremer Anschläge. In Neu­rup­pin unter­stützte der Kreisver­band der Linken unter Achim Behringer mit einem Stand das Anliegen der VVN-BdA, State­ments für ein NPD-Ver­bot zu sam­meln. Bis nach Witt­stock begleit­ete die Bun­destagsab­ge­ord­nete der Linken Kirsten Tack­mann die Fahrrad­gruppe auf ihrem Draht­e­sel. In Witt­stock begrüßte der parteilose Bürg­er­meis­ter Jörg Gehrmann neben Vertretern der Linken die Gruppe und kam mit den Beteiligten ins Gespräch. Er regte an, in Zukun­ft regelmäßig in Witt­stock mit ein­er Gedenkver­anstal­tung an den Todes­marsch zu erin­nern. Die läng­ste Etappe führte mit über 80 Kilo­me­tern über die Gedenkstätte im Below­er Wald nach Parchim. Im Below­er Wald lagerten zehn­tausende Häftlinge mehrere Tage lang unter unvorstell­bar unmen­schlichen Bedi­gun­gen. Hun­derte von ihnen wur­den von der SS-Begleit­mannschaft ermordet. Auf der gesamten Strecke von Ravens­brück über Parchim bis nach Schw­erin waren in allen Orten die gut erhal­te­nen Gedenkschilder an den Todes­marsch der KZ-Häflinge zu sehen – zur Erin­nerung und Mah­nung, wie die Aktion der VVN-BdA.

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Naziaufmarsch Cottbus: Nachberichterstattung

Net­zw­erk Recherche Cot­tbus: Am Mon­tag den 15. Feb­ru­ar ver­anstal­tete die Lausitzer NPD eine „Trauerzug“. Anlass war die Bom­bardierung der Stadt Cot­tbus durch Alli­ierte vor 65 Jahren. An der Ver­anstal­tung nah­men rund 200 Neon­azis teil. Etwa 300 Men­schen fan­den den Weg zur Antifa Kundge­bung. Begleit­et wurde der Abend von mas­siv­er Polizeipräsenz und polizeilich­er Willkür. Ein Demon­strant wurde bru­tal niedergeschla­gen und ein Jour­nal­ist in Gewahrsam genom­men und ver­hört. Im Laufe des Abends grif­f­en Nazis ver­mehrt Pas­san­ten an. Dieser Trend set­zte sich auch am Dien­stag fort. Die recht­sex­tremen Über­griffe erre­icht­en ihren Höhep­unkt in der Nacht zum Don­ner­stag den 18.Februar. In Drebkau wurde ein Bran­dan­schlag auf einen asi­atis­chen Laden verübt. Dieser bran­nte voll­ständig aus. Die Infor­ma­tion­spoli­tik von Polizei und Stadt ist fraglich. Es scheint als werde Presse und Öffentlichkeit absichtlich Infor­ma­tio­nen voren­thal­ten.
Nach­dem sich der „Trauer­marsch“ von der Altenburg­er Straße gegen 19:00 Uhr in Rich­tung Thiemstraße/Wendeschleife in Bewe­gung set­zte passierten die Nazis gegen 19:30 Uhr die Kundge­bung der Antifa Cot­tbus. Von dieser brachen rund 50 Antifaschis­ten aus um sich dem Trauer­marsch im weit­eren Routen­ver­lauf ent­ge­gen zu stellen. Dies wurde durch das mas­sive Polizeiaufge­bot ver­hin­dert. Ins­ge­samt rund 300 Polizis­ten ermöglicht­en den Nazis ihre Demon­stra­tion in Rich­tung Fried­hof fortzuset­zen. Am Turn­er­denkmal für die Sol­dat­en des 1. Weltkriegs fand dann eine Kundge­bung statt. Zu den archais­chen Klän­gen von Wag­n­er gab es Rede­beiträge. Die aus­ge­broch­enen Antifaschis­ten ver­sucht­en den Trauer­marsch auf dem let­zten Drit­tel der Route durch bren­nende Bar­rikaden zu stop­pen. Hier wurde eine Per­son von Polizis­ten von hin­ten in die Kniekehlen geprügelt, so dass sie mit dem Gesicht bru­tal auf den Asphalt auf­schlug. Die Per­son musste anschließend im Kranken­haus behan­delt wer­den. Auch über die Presse­frei­heit set­zte sich die Ein­satzkräfte großzügig hin­weg. Ein Jour­nal­ist wurde von der Route ent­fer­nt und auf der Polizei­wache ver­hört. Das Ver­hör wurde von der Polizei aufgezeichnet.

Nach dem Ende des Trauerzugs gab es von Seit­en der Nazis Angriffe auf Alter­na­tive im Stadt­ge­bi­et. 25 bis 30 Nazis attack­ierten vier Jugendliche in der Nähe der Chemiefab­rik. Ein Jugendlich­er wurde mit ein­er Glas­flasche ange­grif­f­en und am Boden liegend zusam­menge­treten. Er musste im Kranken­haus mit vier Stichen genäht wer­den. Darauf hin sam­melten sich rund ein Dutzend Rechte in der Nähe ein­er alter­na­tiv­en Ein­rich­tung. Als Antifaschis­ten die Nazis vertreiben woll­ten kon­nte dies durch die zahlen­mäßig über­legene Polizei ver­hin­dert werden.

Am drauf fol­gen­den Dien­stag gab es drei Über­griffe von Rechts. Nach­mit­tags wur­den zwei Schüler von sechs bis acht Recht­en im Brun­schwig-Park attack­iert. Doch damit nicht genug. Gegen 21 Uhr wurde ein weit­er­er Schüler in der Nähe des Bon­nasken­platz von Recht­en angepö­belt und ver­fol­gt. Eine Stunde später nahm die Polizei in der Innen­stadt sieben ran­dalierende Neon­azis fest. Gegen 23 Uhr gab es einen weit­eren Über­griff auf einen Stu­den­ten in der Nordstraße.

Stadt und Polizei scheinen eine Infor­ma­tion­ssperre ver­hängt zu haben. Vielle­icht ist das auch der Grund, dass die lokale Tageszeitung erst­ma­lig am drit­ten Tag nach dem Nazi­auf­marsch über einen der ins­ge­samt vier Über­griffe berichtet. Indes wird Kri­tik an der Infor­ma­tion­spoli­tik der Behör­den laut. So find­en sich am Tag nach der Demon­stra­tion auf der Home­page der Polizei keine Infor­ma­tio­nen. Hier wird lediglich von Gewalt gegen eine Tele­fonzelle berichtet. Schein­bar wird von Seit­en der Behör­den alles was dem Ruf der Stadt schaden kön­nte, unter den Tep­pich gekehrt. Das geht zu Las­ten der Bürg­erIn­nen. „Ich weiß, dass ich in einem unsicheren Vier­tel wohne, hätte ich gewusst, dass es inner­halb der let­zten Tage schon Angriffe von Nazis gab, dann wäre ich viel vor­sichtiger gewe­sen“, so eines der Opfer das anonym bleiben will. Den trau­ri­gen Höhep­unkt erre­icht die rechte Gewalt dann in der Nacht zum Don­ner­stag in Drebkau. Hier wird ein asi­atis­ch­er Super­markt von Nazis in Brand gesteckt.

Mit Energie gegen Rechts“ demon­stri­eren am Mon­tag auch das bürg­er­liche Bünd­nis „Cot­tbuser Auf­bruch“ zusam­men mit dem Energiekonz­ern Vat­ten­fall. Offen­sichtlich lässt der schwedis­che Staatskonz­ern der in der Lausitz Dör­fer abbag­gert und tausende Men­schen vertreibt keine Gele­gen­heit aus, um sein Sauber_­mann-Image aufzupolieren. Auch im Vor­feld und auf den bürg­er­lichen Gedenkver­anstal­tung pfle­gen die Cot­tbuser der­weil eine frag­würdi­ge Gedenkkul­tur. Men­sch gedenkt den zivilen Opfern des Bombe­nan­griffs, wobei die Gren­ze zwis­chen Aktion und Reak­tion gefährlich ver­wis­cht wird: Cot­tbus war im Krieg ein strate­gis­ch­er Verkehrsknoten­punkt. Nahe dem Bahn­hof befand sich eine Muni­tions­fab­rik, von wo aus mil­itärisches Mate­r­i­al umge­laden und trans­portiert wurde. Große Schä­den wur­den im Bere­ich des Bahn­hofs durch explodierende Muni­tion­szüge angerichtet. Doch in Cot­tbus trauert men­sch um die Zer­störung der Lutherkirche, die men­sch sein­erzeit absichtlich aus­bren­nen lies. Auch wur­den immer wieder Hand­lun­gen der Roten Armee nach deren Ein­marsch in die Stadt the­ma­tisiert. Über das Ver­hal­ten deutsch­er Sol­dat­en in Osteu­ropa wurde dabei nicht gesprochen.

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Mahnwache der NPD mit kreativen Aktionen destruieren!

Bad Freien­walde — Am Mittwoch, dem 24.Februar 2010 plant vorder­gründig die so genan­nte “Kam­er­ad­schaft Märkisch Oder Barn­im“ eine Mah­nwache an der Ecke Linsin­gen­straße-Wriezen­er Straße, nahe dem Rosen­café, in Bad Freien­walde. Unter dem alt­back­e­nen Mot­to “Härteste Strafen für Kinder­schän­der“ wollen sie von 08.00 – 09.30 Uhr demon­stri­eren. Als Anmelder dient der Kreisver­band Märkisch-Oder­land der “Nation­aldemokratis­chen Partei Deutschlands“.

Grund zur Mah­nwache bietet die Prozessierung eines ver­meitlichen Sex­u­al­straftäters aus der Umge­bung. Die Anmelder set­zen sich dabei aus dem gle­ichen Per­so­n­enkreis zusam­men wie bere­its bei ein­er ähn­lichen Demon­stra­tion in Man­schnow, Gemeinde Küstriner Vor­land, am 12. Dezem­ber 2009. Zu diesem Zeit­punkt schafften es die Organ­isatoren etwa 30 Per­so­n­en für ihre Demon­stra­tion zu rekru­tieren. Wie viel Erfolg sie bei der jet­zt geplanten Aktion haben wer­den ist noch unklar, da das Koop­er­a­tions­ge­spräch mit der Polizei noch ausste­ht. Zudem wird die Mah­nwache lediglich von örtlichen Polizeibeamten gesichert.

Das Phänomen der “Anti-Kinder­schän­der-Bewe­gung“ in der Neon­azi-Szene hat sich in den let­zten Jahren stark ver­schärft. Die Gründe dafür liegen aber nicht, wie auf den ersten Blick zu meinen sein kön­nte, in der Absicht sich mit Opfern und deren Ange­höri­gen zu sol­i­darisieren, geschweige denn Präven­tion zu ver­wirk­lichen, son­dern eher darin, dieses The­ma zur Ver­bürg­er­lichung der eige­nen Ide­olo­gie zu nutzen. Die Opfer wer­den somit ein­er Instru­men­tal­isierung unter­zo­gen. Dies hat für die Neon­azis einige strate­gis­che Vorteile.

Gegen “Kinder­schän­der“ zu sein, bedeutet für das “Volk“ zu sein. Der “Volk­szorn“ wird also aufgenom­men, Äng­ste, Befürch­tun­gen und weit­ere Emo­tio­nen wer­den zum Gewal­taufruf kanal­isiert. Etwas anderes ver­birgt sich defin­i­tif nicht hin­ter dieser Kam­pagne. Warum wer­den nur “härteste Strafen“ beziehungsweise die “Todesstrafe für Kinder­schän­der“ gefordert und nicht psy­chol­o­gis­che Präven­tion, Behand­lung der Opfer und die Fül­lung von Recht­slück­en? Die Betra­ch­tung der Prob­lematik aus dieser Sicht gestal­tet sich also sehr einseitig.

Trotz­dem ist es fast unmöglich für die durch­schnit­tliche Bevölkerung die Grad­wan­derung zwis­chen Moral und Heuch­lerei zu meis­tern. Das zeigt beson­ders das Beispiel an Joachim­sthal (Barn­im). Der wegen mehrfach­er Verge­wal­ti­gung von Frauen und Kindern verurteilte Wern­er K. kehrte nach sein­er Ent­las­sung zurück in seinen Heima­tort. Hier trat­en ihm Bürg­erin­nen und Bürg­er sowie auch Neon­azis ent­ge­gen. Bevölkerungsin­ter­esse ver­schmolz mit recht­sex­tremer Ide­olo­gie, von der es sich im Nor­mal­fall fernzuhal­ten gilt. In Fällen wie diesen ist es für die betrof­fe­nen Bewohn­er aber schw­er das Prob­lem objek­tiv zu betra­cht­en und zwis­chen Recht und Unrecht zu dif­fernzieren. In blind­er Wut über Rechtspan­nen und ein bürokratiegeschädigtes Sys­tem fall­en immer mehr Men­schen auf die recht­sex­treme Stim­mungs­mache hinein. Fakt ist aber, dass nicht mehr dahin­ter steckt. Denn was Neon­azis damit erre­ichen wollen, ist dass die Bürg­erin­nen und Bürg­er in Hin­sicht auf ihre Wut und Unzufrieden­heit schlussfol­gern, dass die anwe­senden Neon­azis, die schein­bar auf ihrer Seite ste­hen, für ein besseres Sys­tem sor­gen kön­nte, wenn man sie ließe.

Dem ist aber nicht so. In der neon­azis­tis­chen Ide­olo­gie ist ein Kind Sym­bol für die Erhal­tung des Volkes, also der eige­nen Rasse. Die devise “Härteste Strafen für Kinder­schän­der“ gilt also nur für “Schän­der“ deutsch­er Kinder. Han­delt es sich aber um ein Kind mit Migra­tionsh­in­ter­grund, gel­ten diese Prinzip­i­en bere­its nicht mehr. Das zeigt ein­mal mehr, dass hin­ter der “Anti-Kinder­schän­der-Kam­pagne“ nichts men­schlich­es, son­dern nur ide­ol­o­gis­ches steckt.

Einen weit­eren Ansatzpunkt kön­nte der in der nation­al­is­tis­chen Ide­olo­gie hochge­hal­tene Opfermythos bieten. Der Ide­olo­gie fol­gend sehen sich Neon­azis als Teil eines niedergeschla­ge­nen, ver­rate­nen Volkes, dem zwar mehr bes­timmt aber weniger gegön­nt sei. Der Opfermythos ist in der deutschen Geschichte immer wieder zu find­en. Zum Beispiel nach dem ersten Weltkrieg als der Abschluss des Ver­sailler Ver­trages, der Deutsch­land die alleinige Kriegss­chuld zuschrieb, die Dolch­stoßle­gende her­auf­beschwor. Das Volk wird dargestellt als ver­rat­en und geschän­det. Ein weit­eres Beispiel ist die Bom­bardierung Deutsch­lands im zweit­en Weltkrieg. Dieser Vor­fall wird heute als “alli­iert­er Bomben­holo­caust“, wie zulet­zt am 13. Feb­ru­ar in Dres­den und am 15. Feb­ru­ar 2010 in Cot­tbus, ausgelegt.

Das The­ma um Sex­u­al­straftäter ist für die neon­azis­tis­che Ide­olo­gie also eine Möglichkeit das Selb­st­bild auf die Opfer von Sex­u­al­straftätern zu pro­jezieren. Sie spie­len sich als Ret­ter der Kinder und somit als Ret­ter “ihres Volkes“ auf und sie erwarten als genau das von der Gesellschaft ange­se­hen zu wer­den, wenn auch unbewusst.

Dass es die NPD in diesem Zusam­men­hang in ihren eige­nen Rei­hen damit jedoch nicht son­der­lich genau nimmt, zeigt ein aktueller Vor­fall aus Nor­drhein-West­falen. Der 37 Jahre alte Dominique Oster, ehe­ma­liger NPD-Kreistagsab­ge­ord­neter und Aktivist der Organ­i­sa­tion “Bünd­nis für Deutsch­land“, wurde am 26. Jan­u­ar 2010, nach dem Beschluss des Bon­ner Landgericht­es, in Unter­suchung­shaft genom­men. Ihm wird vorge­wor­fen im Zeitraum zwis­chen 2001 und 2003 die 4‑jährige Tochter sein­er dama­li­gen Lebens­ge­fährtin mehrfach verge­waltigt und miss­braucht zu haben. Es beste­he eine akute Flucht- und Wieder­hol­ungs­ge­fahr. Ihm wer­den aber noch weit­ere Vor­fälle zur Last gelegt. So wurde bei der Durch­suchung seines PC´s kinder­pornographis­ches Mate­r­i­al sichergestellt. In der Ver­gan­gen­heit fiel Oster bere­its mehrmals in Inter­net­com­mu­ni­ties auf, in denen er sich mit falschen Pro­filen anmeldete um junge Mäd­chen zu belästi­gen. In einem beson­ders schw­eren Fall kön­nte eine weit­ere Anklage wegen Stalk­ings fol­gen, da er ein 15-jähriges Mäd­chen aus Old­en­burg ein Jahr lang ver­fol­gte und belästigte. Außer­dem wurde er im Jahr 2005 angeklagt ein 19-jähriges Mit­glied der NPD verge­waltigt zu haben. Da die Beweise aber nicht aus­re­icht­en, musste man ihn laufen lassen.

Der Sieg­burg­er NPD-Mann Dominique Oster ist aber nicht der einzige Kinder­pornogra­phie-Lieb­haber in der recht­sex­tremen Partei. Der 30-jährige ehe­ma­lige NPD-Land­tagsab­ge­ord­nete Matthias Paul war eben­falls in einen Skan­dal wegen Besitzes von Kinder­pornogra­phie ver­wick­elt und legte damals auf­grund der Vor­würfe sein Man­dat nieder. Ein weit­eres Beispiel ist der NPD-Spitzenkan­di­dat Udo Pastörs, der nach­weis­lich Verbindun­gen zur chilenisch-deutschen Sek­te “Colo­nia Dig­nidad“ in Süd­chile (Lateinameri­ka) pflegt. Diese Sek­te ist bekan­nt für Folter, Miss­brauch und Verge­wal­ti­gung von Kindern. Erst im Jahr 2006 wurde der dama­lige Sek­ten­führer in 25 Fällen von Kindesmiss­brauch schuldig gesprochen.

All dies zeigt, dass sich hin­ter den Trans­par­enten, den gewaltver­her­rlichen­den Parolen und den schein­baren Sol­i­darisierungsver­suchen nur eine berech­nende und unmen­schliche Ide­olo­gie steckt, nur hohle Phrasen, die nichts damit zu tun haben wehrlose Kinder zu beschützen.

Wir rufen dazu auf die Mah­nwache am 24. Feb­ru­ar mit kreativ­en Aktio­nen zu destruieren!

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Nie wieder Faschismus“

Anlässlich des 65. Jahrestages der Befreiung der Häftlinge im Ver­nich­tungslager Auschwitz durch die Rote Armee kamen heute mehr als 50 Men­schen in Pots­dam am Denkmal für die Opfer des Nation­al­sozial­is­mus zusammen.

Mit ein­er kurzen Rede und einem Gedicht wurde den Opfern anschließend schweigend gedacht. Die Red­ner­in macht in ihrem Beitrag deut­lich, wie wichtig auch aktuell das Erin­nern an das Geschehene und der Kampf gegen die heuti­gen ras­sis­tis­chen, revi­sion­is­tis­chen und anti­semi­tis­chen Entwick­lun­gen ist.

Eben­so wie in Pots­dam wurde auch in Zossen den Opfern des Nation­al­sozial­is­mus gedacht Anlass war hier neben dem Gedenken an die Opfer des Holo­caust, auch der aktuelle Bran­dan­schlag auf das Haus der Demokratie in Zossen, der wahrschein­lich von ort­san­säs­si­gen Neon­azis verübt wurde.

Die Auseinan­der­set­zung mit der Geschichte und der nötige Wider­stand gegen die heuti­gen Nazis darf nicht dem Staat über­lassen wer­den, da dieser den legit­i­men und wichti­gen Protest mit Repres­sio­nen und Ein­schüchterun­gen gegen Nazi-Geg­n­er_in­nen zu unterbinden ver­sucht.
Die Haus­durch­suchun­gen und Beschlagnahme von Com­put­ern und Bewer­bungs­ma­te­ri­alien anlässlich der Vor­bere­itung des Protestes gegen einen der größten Nazi­aufmärsche Europas — in Dres­den — zeigt ein­mal mehr, dass nur der Protest von unten, auch gegen staatliche Wider­stände nötig ist. Men­schen­ket­ten sind ein Zeichen aber keine Lösung.

Der Wider­stand in Dres­den ist eben­so wichtig, wie auch in Pots­dam. Dem vor kurzem gegrün­de­ten Stadtver­band der NPD darf keine Möglichkeit der Ent­fal­tung gegeben wer­den. Unser Protest wird die von den Neon­azis angekündigten Infos­tände und Aktio­nen unmöglich machen.

Die Geschichte lehrt uns, dass es keinen Frieden mit dem Nation­al­sozial­is­mus und seinen Ver­brechen geben darf. Im Gedenken an Geschehenes brin­gen wir die Kraft auf, um sich auch dem kom­menden Ras­sis­mus, Anti­semitismus und Geschicht­sre­vi­sion­is­mus ent­ge­gen zu stellen.

Kein Vergeben, kein Vergessen!
Für eine sol­i­darische, freie und klassen­lose Gesellschaft.

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Gedenkveranstaltung durch Neonazis gestört

Am 27.01.2010 ver­sam­melten sich ca. 150 Bürg­erin­nen und Bürg­er, Antifaschistin­nen und Antifaschis­ten auf dem Zossen­er Mark­t­platz um am Inter­na­tionalen Holo­caustge­denk­tag, dem Jahrestag der Befreiung von Auschwitz den Opfern der Nation­al­sozial­is­ten zu gedenken.

 

Zu der Ver­anstal­tung aufgerufen hat­te die Bürg­erini­tia­tive „Zossen zeigt Gesicht“ und der VVN-BdA Tel­tow-Fläming. Um kurz vor 18:00 Uhr wurde begonnen die Namen und den Hin­ter­grund der bekan­nten Opfer aus der Region zu ver­lesen. Um ca. 18:30 wur­den dann Blu­men an den Stolper­steinen auf dem Mark­t­platz vor der Haus­num­mer 16 und in der Berlin­er Straße vor der Haus­num­mer 11 abgelegt. Anschließend gin­gen die Teil­nehmer in den Gemein­der­aum um der Geschichte eines Zeitzeu­gen zuzuhören.

 

Eigentlich sollte die Zeitzeu­gen­ver­anstal­tung im nahe gele­ge­nen „Haus der Demokratie“ stat­tfind­en doch dieses bran­nte in der Nacht vom 22. zum 23.01.2010 völ­lig nieder, der Grund des Feuers ist laut Polizei noch nicht ermit­telt. Aber nach mehreren Angrif­f­en mit Steinen und Farbe durch Neon­azis auf das Haus, welch­es erst im Sep­tem­ber des let­zten Jahres eröffnet wurde, ist eine Brand­s­tiftung durch eben diese nicht auszuschließen.

 

Und auch am 27. Jan­u­ar störten Neon­azis direkt das Gedenken an die Opfer des Faschis­mus. Ca. 15–20 ver­sam­melten sich vor einem Bäck­er am Mark­t­platz gegenüber der Gedenkkundge­bung und störten die Ver­anstal­tung mit Trillerpfeifen und durch das Rufen von Parolen, mit dabei waren unter anderem Christof Schack und Daniel Teich aus Zossen und Julian Bey­er aus Berlin-Rudow.

 

In ein­er Pressemit­teilung der Autonomen Antifa Tel­tow-Fläming äussern sich die Antifaschis­ten zu den Störun­gen wie fol­gt: „Die anwe­sende Polizei duldete diese Störun­gen, die teil­weise den Tatbe­stand der Volksver­het­zung (Leug­nung des Holo­causts) erfüll­ten. Dieses polizeiliche Fehlver­hal­ten wiegt um so schw­er­er, als die Nazis im Unter­schied zu den anwe­senden Antifaschist/innen keine Kundge­bung angemeldet hatten.

 

Wed­er wur­den Platzver­weise gegen die faschis­tis­chen Stör­er aus­ge­sprochen, noch kam es zu Fes­t­nah­men wegen Volksver­het­zung, wie der vor Ort befind­liche Press­esprech­er der Polizei auf Nach­frage bestätigte. Wir hal­ten dieses nach­läs­sige Agieren der Polizei für einen Skan­dal. Sie ließ es zu, dass der Opfer des deutschen Faschis­mus nicht in würdi­ger Weise gedacht wer­den konnte.“

 

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Pierre Gouffault verstorben

Am Son­ntag, dem 20.12.2009 ist der Präsi­dent des Inter­na­tionalen Sach­sen­hausen Komi­tees, Pierre Gouf­fault, nach schw­er­er Krankheit in Paris im Alter von 85 Jahren verstorben.

Mit Pierre ist ein lieber Kam­er­ad und guter Fre­und von uns gegan­gen. Wir sind tief betrof­fen von seinem Tod, den wir nicht fassen können.

Pierre Gouf­fault war Über­leben­der des KZ Sach­sen­hausen, seit 1984 war er Gen­er­alsekretär der franzö­sis­chen Ami­cale und seit 2002 Präsi­dent des Inter­na­tionalen Sach­sen­hausen Komi­tees, dessen Schatzmeis­ter er bere­its seit 1974 gewe­sen war. Seit 1983 gehörte er dem inter­na­tionalen Beirat der Stiftung Bran­den­bur­gis­che Gedenkstät­ten an. Außer­dem war er Mit­glied des Fördervere­ins des Gedenkstätte und Muse­um Sach­sen­hausen e.v.

Pierre Gouf­fault wurde 1924 in Paris geboren. Nach dem Tod des Vaters, der 1929 an den Fol­gen ein­er Ver­let­zung aus dem 1. Weltkrieg starb, wuch­sen er und sein Zwill­ings­brud­er Roger bei der Mut­ter auf. Nach­dem er 1942 mit Entset­zen erleben musste, dass seine jüdis­chen Mitschüler den gel­ben Stern tra­gen mussten, schloss Gouf­fault sich zusam­men mit sein­er Mut­ter und seinem Brud­er dem Wider­stand gegen die nation­al­sozial­is­tis­che Besatzung an. Am 13. Dezem­ber 1942 wur­den sie ver­haftet, am 25. Jan­u­ar 1943 traf Pierre mit dem ersten großen Trans­port franzö­sis­ch­er Wider­stand­skämpfer aus dem Internierungslager Com­piègne im KZ Sach­sen­hausen ein. Dort erhielt er die Häftlingsnum­mer 59.092. Kurz darauf wurde er in das Außen­lager Heinkel über­stellt, wo ihm die Unter­stützung von Kam­er­aden mehrfach das Leben ret­tete. Anfang 1945 war er für kurze Zeit im Außen­lager Klink­er­w­erk, bevor er auf dem Todes­marsch am 2. Mai 1945 in der Nähe von Witt­stock die Befreiung erlebte.

Nach sein­er Rück­kehr nach Paris geschah, worauf er kaum zu hof­fen Gewagt hat­te: Er traf sein Mut­ter und seinen Brud­er wieder, die eben­falls Gefäng­nis und KZ-Haft über­lebt hat­ten. Pierre Gouf­fault war danach in der met­al­lver­ar­bei­t­en­den Indus­trie tätig, zulet­zt als Leit­er des Per­son­als und der Fer­ti­gung in einem Betrieb mit 1.000 Beschäftigten. 1951 heiratete er seine Frau Luci­enne, die er liebevoll Lulu nan­nte. Aus Anlass des 10. Jahrestages der Befreiung nah­men sie 1955 gemein­sam an der ersten “Pèleri­nage” der franzö­sis­chen Ami­cale nach Oranien­burg teil. Die Wieder­begeg­nung mit dem ehe­ma­li­gen KZ Sach­sen­hausen wurde für bei­de Zum Schlüs­sel­er­leb­nis, denn danach stellen sie sich in den Dienst für die franzö­sis­chen Sach­sen­hausen-Über­leben­den und ihre Fam­i­lien. Vor allem seit dem Ein­tritt in den Ruh­e­s­tand bildete die famil­iäre Gemein­schaft der Kam­er­aden und ihrer Ange­höri­gen das Zen­trum seines Lebens. Alljährlich organ­isierten er und seine Frau die “Pèleri­nage” zu den Befreiungsver­anstal­tun­gen in der Gedenkstätte Sach­sen­hausen, so auch im April dieses Jahres.

Im Jan­u­ar 2009 wirk­te Gouf­fault bei der Ver­ab­schiedung der Erk­lärung “Erin­nerung bewahren – authen­tis­che Orte erhal­ten – Ver­ant­wor­tung übernehmen” in Berlin mit, des Ver­mächt­niss­es der Über­leben­den der Konzen­tra­tionslager. Bei ein­er Pressekon­ferenz forderte er, dass der europäis­che Wider­stand in der Arbeit der Gedenkstät­ten auch kün­ftig gewürdigt wer­den müsse. Er würdigte die Anstren­gun­gen, die in Deutsch­land und vor allem auch in Bran­den­burg für die Sanierung und Neugestal­tung der Gedenkstät­ten unter­nom­men wor­den sind. Gouf­fault forderte in diesem Zusam­men­hang, “dass auch in der Zukun­ft über diese inter­na­tionalen Orte nicht nur deutsche Poli­tik­er, son­dern Men­schen aus allen Län­dern Europas mitbes­tim­men”. Besorgt zeigte er sich hin­sichtlich von Orten mit zweifach­er Ver­gan­gen­heit, wo es keine Ver­mis­chung der his­torischen Phasen geben dürfe: “Ursachen und Wirkun­gen müssen klar benan­nt und die Unter­schiede deut­lich gemacht wer­den, auch wenn wir anerken­nen, dass nach 1945 neues Leid und neues Unrecht geschehen ist.”

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DJB: Inwole e.V. durch fragwürdige Verfassungsschutzintrige diffamiert

Der Vere­in zur Förderung inno­v­a­tiv­er Wohn- und Lebens­for­men – Inwole – ist seit sein­er Grün­dung im Jahr 2003 ein engagiertes Mit­glied des DJB e.V.. Der in Pots­dam ansäs­sige Vere­in betreibt ver­schiedene Pro­jek­te in dem von ihnen gemein­schaftlich erwor­be­nen Haus. Dieses Haus, das vielmehr eine zer­fal­l­ene Vil­la war, wird sei­ther nach ökol­o­gis­chen Kri­te­rien saniert und aus­ge­baut und mit den unter­schiedlich­sten Pro­jek­ten und Ini­tia­tiv­en gefüllt. Wer ein­mal im Pro­jek­thaus des Inwole war, der merkt schnell: hier geht es um Leben­sträume, hier geht es um den Ver­such, eine echte Alter­na­tive zu leben. Sozial und ökol­o­gisch gerecht.

Die Mel­dung vom 12.12.09 schock­ierte uns. Die PNN, eine bekan­nte regionale Tageszeitung in Pots­dam, berichtete unter der Schlagzeile “Aufrufe zur Gewalt – gefördert von Bund und EU”[1]. Sie schreiben, dass der Bran­den­burg­er Ver­fas­sungss­chutz vor dem Fördervere­in Inwole gewarnt werde, weil dieser ange­blich zu Gewalt aufruft. Wir kamen aus dem Staunen gar nicht mehr her­aus, als wir weit­er­lesen kon­nten: “Nach den Bran­dan­schlä­gen auf Polizei­wachen in Berlin und Ham­burg macht die autonome, link­sex­treme Szene jet­zt auch in Pots­dam mobil”. Unser Wis­sen über den Vere­in und diese Anschuldigun­gen passten nicht zusam­men, daher lasen wir die Quelle der Pressemit­teilung: die Web­seite des Bran­den­burg­er Ver­fas­sungss­chutzes. Wir waren fassungslos.

Die Vor­würfe des Bran­den­burg­er Verfassungsschutzes

Unter der Über­schrift “Link­sex­trem­istis­che Bünd­nis­poli­tik / UN- Klimaschutzkonferenz”[2] wird dem Vere­in auf der Web­seite des Bran­den­burg­er Ver­fas­sungss­chutzes vorge­wor­fen, sich in kriegerischen Aufrufen für gewalt­tätige Auseinan­der­set­zun­gen stark zu machen. Auf der Home­page des Ver­fas­sungss­chutzes wer­den Texte, Über­schriften, Links und For­mulierun­gen aus dem Zusam­men­hang geris­sen und in dif­famieren­der Weise neu zusam­menge­set­zt. Das daraus aufge­baute Bild lässt einen zu schlimm­ster Gewalt aufrufend­en Vere­in entstehen.

Wie kam es zu dieser Dif­famierung? Ein aufmerk­samer Mitar­beit­er des Ver­fas­sungss­chutzes hat­te beim Sur­fen im Web offen­sichtlich ent­deckt, dass auf der Home­page des Fördervere­ins Inwole ein Aufruf zur Teil­nahme an den Protesten zur UN-Kli­maschutzkon­ferenz veröf­fentlicht wor­den war. In diesem wurde aufge­fordert, den “Gipfel zu stür­men”. Es ist nahe­liegend, dass damit Protestieren in vielfältiger Art und Weise gemeint gewe­sen war, vielle­icht sog­ar entschlossenes Protestieren. Ist das nun ein Skan­dal? Auf der Web­seite des Fördervere­ins Inwole wurde zu ein­er Teil­nahme bei Protes­tak­tio­nen gegen die aktuelle Klimapoli­tik aufgerufen. Und das, obwohl der Vere­in Fördergelder vom Staat erhält.

Die Jour­nal­is­ten der “Pots­damer Neueste Nachricht­en” und des “Tagesspiegel” über­nah­men prompt zu großen Teilen die Mel­dung des Ver­fas­sungss­chutzes, ohne diese ein­er Prü­fung zu unterziehen. Herr Petke von der CDU, der gute Kon­tak­te zum Bran­den­burg­er Ver­fas­sungss­chutz unter­hält, hat­te auch gle­ich ein paar Pressekom­mentare parat. Der Ver­fas­sungss­chutz, der Bran­den­burg­er CDU-Vor­sitzende Sven Petke sowie die genan­nten Zeitun­gen zeigen sich empört: Wie könne so etwas sein in ein­er Demokratie?

Scheiß Kli­ma in Lima

Was früher mal ein dum­mer Spruch war, ist lei­der inzwis­chen trau­rige Wirk­lichkeit gewor­den. Die klimapoli­tis­chen Entwick­lun­gen mitzu­ver­fol­gen, ist frus­tri­erend. Ja, der Ver­fas­sungss­chutz hat richtig bemerkt, dass der Ton der Kli­ma-Aktivis­ten wüten­der gewor­den ist. Schlimm ist: Sie wer­den immer mehr. Schlim­mer noch: Sie sind gar keine extrem­istis­che Rand­gruppe, son­dern kom­men aus der Mitte der Gesellschaft. Am schlimm­sten jedoch: Sie wollen ern­sthaft eine andere Klimapoli­tik. Einige organ­isieren sich dafür in großen Organ­i­sa­tio­nen, in Vere­inen, andere wiederum organ­isieren sich in Ini­tia­tiv­grup­pen. Wie die Ini­tia­tiv­gruppe, die sich in den Räum­lichkeit­en des Inwole organ­isiert haben. Auch in Pots­dam wollen sie für ein anderes Kli­ma kämpfen, und es ärg­ert sie, dass das Demon­stra­tionsrecht zur UN- Kli­maschutzkon­ferenz so erhe­blich eingeschränkt wurde. Es ärg­ert sie, dass Protestieren nur noch erlaubt sein soll, wenn es nicht stört. Demokratie ist für sie Teil­habe an poli­tis­chen Prozessen. Teil­habe an Verän­derung von Gesellschaft. “Kein Bla, Bla, Bla … Jet­zt Han­deln!” heißt es auf einem der Schilder, die die Protestieren­den durch Kopen­hagen tra­gen. Ja — aber wie Handeln?

Die Arbeit des Vere­ins Inwole basiert eben­so auf ein­er deut­lichen Kri­tik an aktueller Klimapoli­tik. Nicht umson­st unter­stützen sie die Ini­tia­tiv­gruppe Pots­dam, die “für ein ganz anderes Kli­ma” ist, indem sie Räum­lichkeit­en für die Gruppe zur Ver­fü­gung stellen. Im Unter­schied zur Ini­tia­tiv­gruppe der Kli­makon­ferenz äußert Inwole diese Kri­tik aber auf einem ganz anderen Weg: Sie haben sich das Han­deln zum Ziel gemacht, sie entwick­eln und demon­stri­eren Alter­na­tiv­en. “Ja! Eine andere Welt ist möglich” rufen einem ihre Pro­jek­te ins Gesicht. Schließlich bleiben sie ihrem Namen treu: Vere­in zur Förderung inno­v­a­tiv­er Wohn- und Lebens­for­men. Und das meinen sie ernst.

Ein Gespenst geht um in Brandenburg …

Nein, keine Angst, vor dem Kom­mu­nis­mus braucht sich Herr Petke selb­st im rot-roten Bran­den­burg auf abse­hbare Zeit nicht zu fürcht­en. Aber Herr Petke, die CDU und sog­ar der Ver­fas­sungss­chutz müssen sich daran gewöh­nen, dass Linke und linke Poli­tik in Bran­den­burg Teil der poli­tis­chen Auseinan­der­set­zung sind. Sie sind nicht extrem, son­dern nor­mal, sie sind sog­ar die Mehrheit der Bran­den­burg­er Gesellschaft. Die Bürg­erIn­nen haben sich in einem demokratis­chen Wahlver­fahren für diese Poli­tik entschieden.

Und diese Bürg­erIn­nen, die von ihnen gewählten VertreterIn­nen, aber auch die von Ihnen gebilde­ten Bürg­erini­tia­tiv­en haben es sich zum Ziel gemacht, Bran­den­burg zu verän­dern. Demokratisch zu verän­dern, gerechter zu gestal­ten, ohne Ras­sis­mus, ohne rechte und neo­faschis­tis­che Posi­tio­nen. Da die recht­en und kon­ser­v­a­tiv­en Kräfte in Bran­den­burg darüber nicht glück­lich sind, reagieren sie mit allen ihnen zur Ver­fü­gung ste­hen­den Mitteln.

Es war öffentlich bekan­nt, dass der Vere­in Inwole in dieser Woche eine wichtige Förder­entschei­dung des Bun­desmin­is­teri­ums für Fam­i­lie, Senioren, Frauen und Jugend erwartet. Da liegt die Ver­mu­tung ein­er lancierten Kam­pagne fast nahe. Es ist nicht schw­er, im Bun­desmin­is­teri­um und bei anderen Förder­ern anzu­rufen und mit Hil­fe der Mel­dung auf der Web­seite des Bran­den­burg­er Ver­fas­sungss­chutzes eine Stel­lung­nahme einzu­fordern. Wie könne es sein, dass Pro­jek­te Fördergelder erhal­ten, vor denen der Ver­fas­sungss­chutz warnt? So wird jahre­lange gute Arbeit verunglimpft und der Vere­in unter großen Recht­fer­ti­gungs­druck geset­zt. Diese Intrige ist nicht son­der­lich schlau geplant. Sie ist darüber hin­aus sehr hin­ter­hältig, außeror­dentlich geschmack­los und furcht­bar undemokratisch.

Trotz aller Wut und Frus­tra­tion über der­ar­tige poli­tis­che Zustände kön­nen wir mit Selb­st­be­wusst­sein sagen: Linke und linke Pro­jek­te sind fes­ter Bestandteil Bran­den­burg­er Poli­tik. Dage­gen hil­ft auch keine Extrem­is­mus­de­bat­te. Daran wird sich nicht nur der Bran­den­burg­er Ver­fas­sungss­chutz und die Bran­den­burg­er CDU gewöh­nen müssen. Auch wenn es schw­er fällt. Das ist eben das Inter­es­sante an der Demokratie. Abwe­ichende demokratis­che Mei­n­un­gen kom­men vor, auch wenn sie manch einer/m nicht in ihr/sein eng­stirniges Welt­bild passen.

Keine Gewalt ohne die Vierte Gewalt

Die Presse fungiert in ein­er Demokratie als Vierte Gewalt. Sie muss im Rah­men ihrer Berichter­stat­tung jour­nal­is­tis­che Sorgfalt­skri­te­rien ein­hal­ten. Dazu gehört auch, Beiträge zu redigieren, Quellen zu über­prüfen, kri­tisch nachzufra­gen und nicht den sin­gulären Inter­essen einzel­ner Jour­nal­is­ten ungeprüft aufzusitzen, nicht Sprachrohr ein­er einzel­nen Inter­es­sen­gruppe zu sein (in diesem Fall der CDU) und nicht dem Heis­chen nach reißerischen Über­schriften und geziel­ten Falschdarstel­lun­gen und Dif­famierun­gen nachzugeben. Die PNN und der Tagesspiegel haben im Rah­men ihrer Berichter­stat­tung lei­der genau dies getan. Darin liegt ein schw­er­er Ver­stoß gegen die jour­nal­is­tis­che Ethik und Sorgfalt­spflicht. Es wäre ange­bracht diesen Fehler nicht nur wieder gut zu machen, son­dern auch intern die Organ­i­sa­tion­sstruk­turen zu überprüfen.

Der Fördervere­in Inwole hat in diesem Fall ein­fach Pech gehabt: Zur falschen Zeit, am falschen Ort, kön­nte es heißen. Da das Fortbeste­hen des Vere­ins durch diese offen­sichtlich gemeine Kam­pagne gefährdet ist, benötigt der Vere­in Inwole ger­ade drin­gend jede Unter­stützung. Wir unter­stützen Inwole weit­er auf allen Ebe­nen und es wäre auch hier ange­bracht, dass der Ver­fas­sungss­chutz sich bei dem Vere­in Inwole entschuldigt und ihn in der Öffentlichkeit rehabilitiert.

 

Demokratis­ches Jugend­FO­RUM Bran­den­burg (DJB) e.V., 18. Dezem­ber 2009

 

 

[1] http://www.pnn.de/potsdam/245351/ [let­zter Zugriff: 18.12.2009]

[2] http://www.verfassungsschutz.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.188693.… [let­zter Zugriff: 18.12.2009]

Weit­ere Infor­ma­tio­nen zur Diskus­sion um den Artikel “Für ein ganz anderes Kli­ma”, find­et ihr direkt auf der Web­seite des InWoLe e.V.

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