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Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Sie nannten mich Benjamin – Erhard Stenzel“

Die Pots­damer Vere­ini­gung der Ver­fol­gten des Naziregimes – Bund der
Antifaschistin­nen und Antifaschis­ten (VVN-BdA) zeigt im Rah­men der
jährlich im April stat­tfind­en­den Gedenkver­anstal­tun­gen zur Befreiung der
nation­al­sozial­is­tis­chen Konzen­tra­tionslager in Bran­den­burg am 13.04.2018
im Pots­damer Buch­laden Sput­nik den Doku­men­tarfilm „Sie nan­nten mich
Ben­jamin – Erhard Sten­zel“. Der Film berichtet aus dem Leben von Erhard
Sten­zel, dem let­zten noch leben­den deutschen Résis­tance-Kämpfer und
Wehrma­cht­de­ser­teur. Als 17jähriger wurde Erhard Sten­zel zur Wehrmacht
einge­zo­gen. Als seine Ein­heit nach Frankre­ich ver­legt wurde, desertierte
er und lief zum Wider­stand über.
Generell ste­ht bei der Ver­anstal­tung the­ma­tisch der Wider­stand­skampf der
Résis­tance im Vorder­grund. Etwa 1000 Men­schen unterschiedlichster
Herkun­ft kämpften seit 1940 an der Seite der franzö­sis­chen Résistance.
Zu ihnen zählten neben Erhard Sten­zel auch die Eltern unseres Gastes
Charles Melis.
Dr. sc. Charles Melis, 1944 in Süd­frankre­ich geboren, ist der Sohn der
Résis­tancekämpfer Ernst Melis und der Nieder­län­derin Reina
Wes­sels-Melis. Seine Eltern waren von Anbe­ginn des deutschen
Nation­al­sozial­is­mus aktive Wider­stand­skämpfer an unter­schiedlichen Orten
in Europa. Ernst Melis über­nahm 1943 die Leitung der deutschsprachigen
Zeitung „Sol­dat am Mit­telmeer“, mit der Aufk­lärungsar­beit unter den
Wehrma­cht­sol­dat­en geleis­tet wurde. Er war zudem Mit­glied des Komitees
„Freies Deutsch­land“ für den West­en. Reina Melis hat­te Kon­tak­te zu einer
MOI-Par­ti­sa­nen­gruppe, arbeit­ete als Kranken­schwest­er in Car­cas­sonne und
hat­te Verbindun­gen zum Wehrma­cht-Verbindungsstab 682 in Carcassonne.
Ihre Infor­ma­tio­nen lieferte sie der Résis­tance. 1947 kehrten bei­de nach
Deutsch­land zurück und lebten und arbeit­eten in Berlin.
Der Ein­tritt ist frei.
Wann: Fre­itag, der 13.04.2018, 19 Uhr
Wo: Buch­laden Sput­nik, Char­lot­ten­str. 28, 14467 Potsdam

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Geschichte & Gedenken Sonstiges

Zur Aktualität von Gustav Landauer — Vortrag im Buchladen Sputnik

Die Zeit Gus­tav Lan­dauers ist noch nicht da“, schrieb Erich Müh­sam 1929
anlässlich des zehn­ten Todestages seines Fre­un­des und Men­tors; 90 Jahre
später wird das Werk Gus­tav Lan­dauers neu ent­deckt. Eine umfangreiche
Aus­gabe „Aus­gewählter Schriften“ und zahlre­iche Über­set­zun­gen zeu­gen von
der eigen­tüm­lichen Gegen­wart des vor fast 100 Jahren erschlagenen
Anar­chis­ten. Vom uni­ver­sitären Betrieb bis zum „Unsicht­baren Komitee“
reicht die Spanne der­er, die sich auf ihn berufen. Warum erscheint
Lan­dauer heute so aktuell und welche Aspek­te seines Denkens kön­nten dazu
beitra­gen, den Anar­chis­mus zu erneuen? Wir geben eine Ein­führung in
Lan­dauers Denken, das auf prak­tis­ches Begin­nen in der gegenwärtigen
Gesellschaft zielt.
6. April, 20 Uhr, Buch­laden Sput­nik, Potsdam
Als Anar­chist vor 100 Jahren in Berlin und Brandenburg
Vor­trag: Gus­tav Lan­dauer Denkmalinitiative
Wie lebten Anar­chis­ten in Berlin und Bran­den­burg vor rund 100 Jahren?
Was waren ihre Inten­tio­nen? Welche Ziele verbinden uns heute mit den
frühen Anar­chis­ten, die für eine freien Gesellschaft und gegen den
repres­sive Zustände im Kaiser­re­ich und später den Kampf gegen den
Nation­al­sozial­is­mus entschlossen führten? Auf dieser spannenden
Spuren­suche begeg­nen wir der Vielfalt der Strö­mungen und Grup­pen, ihre
Kampfmeth­o­d­en und Wirkun­gen und stellen ihren bleiben­den Beitrag zu den
emanzi­pa­torischen Bewe­gun­gen der Mod­erne vor.

Buch­laden Sputnik
Char­lot­ten­strasze 28
D 14467 Potsdam
Fon Fax 0331 5813679
Mo-Fr 13–19 Uhr
Sa 11–16 Uhr
www.sputnik-buchladen.de
sputnik@potsdam.de

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Antifaschismus Antiziganismus Geschichte & Gedenken jüdisches Leben & Antisemitismus

200 Menschen gedenken Opfer des Holocaust

Etwa 200 Men­schen ver­sam­melten sich am 27. Jan­u­ar 2018 um 18.00 Uhr am
Platz der Ein­heit beim Denkmal für die Opfer des Faschis­mus und später
am Ehren­fried­hof der Sowjetsoldat_innen am Bass­in­platz, um an die
Befreiung des Konzen­tra­tionslagers Auschwitz durch die Rote Armee zu
erinnern.
Die Vere­ini­gung der Ver­fol­gten des Naziregimes/ Bund der
Antifaschistin­nen und Antifaschis­ten (VVN-BdA), das Fat Cats Roller
Der­by Team aus Pots­dam und die Emanzi­pa­torische Antifa Pots­dam (EAP)
ver­lasen Rede­be­träge in denen an die Geschehnisse vor 73 Jahren gedacht
wurde. Zudem wurde die Gedenkpoli­tik der Stadt Pots­dam in der
Lin­den­straße kri­tisiert, per­sön­liche Schick­sale der Betrof­fe­nen verlesen
und dazu aufgerufen auch heute weit­er­hin wach­sam zu sein und Neonazis,
Rassist_innen und völkischen Recht­en keinen Raum für Übergriffe,
Belei­di­gun­gen und Nazi­ide­olo­gie zu geben.
Anne Schmidt von der EAP zeigte sich sehr erfreut über die große
Teilnahme:
“Das Gedenken am 27. Jan­u­ar, das nun schon seit über 10 Jahren
stat­tfind­et, ist mit­tler­weile das größte selbstorganisierte,
antifaschis­tis­che Gedenken in der Stadt. Nur wenn es uns gelingt
Gedenken nicht zu einem toten Rit­u­al verkom­men zu lassen, son­dern uns
die Erin­nerung an die Ver­brechen von damals zum Han­deln und zu
entschlossen­em Kampf gegen Neon­azis auf der Straße und gegen die AfD in
den Par­la­menten bringt, wird sich die deutsche Geschichte und der
Massen­mord nicht wieder­holen. Trotz Recht­sruck in der Gesellschaft
wer­den wir auch 2018 zu einem Jahr des entschlosse­nen antifaschistischen
Wider­stands machen.”
Die Ver­anstal­tung wurde mit den fol­gen­den Worten eröffnet:
Der 27. Jan­u­ar 1945 war ein wichtiger Tag in der Geschichte, doch wie
wollen wir damit umge­hen? Alljährlich zum Gedenken kom­men und das
restliche Jahr wird zu anderen The­men Poli­tik gemacht?
Gedenken ist notwendig und in vielfältiger Weise ein wichtiger Teil der
poli­tis­chen Arbeit. Es hil­ft uns das Ver­gan­gene nicht zu vergessen. Sei
es, so wie heute, um die Befreiung des Vernichtungslager
Auschwitz-Birke­nau in Erin­nerung zu hal­ten, eben­so wie es wichtig ist
der Ermor­dung von Rosa Lux­em­burg und Karl Liebknecht zu gedenken oder
den unzäh­li­gen Todes­opfern heute agieren­der Rassist_innen wie z. B.
Enver Sim­sek, Mehmet Turgut, Halit Yoz­gat, die von ein­er rassistischen
Ter­rorzelle ermordet wur­den. Gemein­sames und öffentlich­es Gedenken dient
dazu die Ver­gan­gen­heit nicht ein­fach verge­hen zu lassen, son­dern ihr ein
Platz in unserem Leben und All­t­ag einzuräumen.
Wir, die wir heute hier ste­hen, sind wahrschein­lich die letzte
Gen­er­a­tion, welche noch aktiv mit Zeitzeugen*innen der NS-Zeit in
Kon­takt treten, sie ken­nen­ler­nen und mit ihnen reden kon­nten. Willi
Fro­hwein zum Beispiel war ein Men­sch, der die Zeit in Auschwitz
über­lebte und er sagte einst: “Die Kinder erstaunen mich. Sie haben ein
großes Inter­esse an der Ver­gan­gen­heit! Ich glaube, sie wer­den ihren
Enkeln noch von ihrer Begeg­nung mit mir erzählen“.
Es liegt an uns, unser Wis­sen über die Ver­gan­gen­heit weit­erzugeben. Wir
sind die Men­schen, die die jün­geren Gen­er­a­tio­nen aufk­lären kön­nen und
müssen. Wir kön­nen ihnen bewusst machen, was z. B. das heutige Datum in
allen Facetten bedeutet.
Unser Gedenken ist der erste Schritt für den entschlossenen
antifaschis­tis­chen Widerstand!
Es gilt also:
Erin­nern! Gedenken! Handeln!
Oder wie wir heutzu­tage sagen: “Talk­ing ist over, action is on!”

Emanzi­pa­torische Antifa Potsdam
https://www.e‑a-p.org

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Antifaschismus Geschichte & Gedenken jüdisches Leben & Antisemitismus

Gedenken an Befreiung Auschwitz-Birkenaus in Potsdam

Am 27.01.1945 wurde das Massen­ver­nich­tungslager Auschwitz-Birke­nau von der Roten Armee befre­it. Auch 72 Jahre danach wollen wir uns gemein­sam an die Geschehnisse erin­nern und den Toten gedenken. Die aktuelle Ver­harm­lo­sung und Rel­a­tivierung der Naziver­brechen darf nicht unwider­sprochen hin­genom­men wer­den. Die Feind­seligkeit gegenüber Jüd*innen und dem jüdis­chen Staat nimmt öffentlich zu und der Anti­semitismus ist auf dem Vor­marsch. Kommt am 27.01.2018 um 18.00 Uhr zum Denkmal für die Opfer des Faschis­mus auf dem Platz der Ein­heit in Potsdam.
Erin­nern – Gedenken – Handeln!
Emanzi­pa­torische Antifa Potsdam

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Antifaschismus Geschichte & Gedenken jüdisches Leben & Antisemitismus

AfD-Ortsverbände im Barnim relativieren Verbrechen der Wehrmacht

Infori­ot Am heuti­gen Son­ntag wird bun­desweit der Toten und Opfer von Krieg und Gewaltver­brechen gedacht. Der Volk­strauertag wird dabei auch immer wieder von extrem recht­en Grup­pen und Parteien miss­braucht, um an die gefal­l­enen Sol­dat­en des Drit­ten Reich­es zu erin­nern. Waren dies in der Ver­gan­gen­heit vor allem die NPD und „Der III. Weg“, die mit Trauerkundge­bun­gen und Grabpflege von Wehrma­chts- und SS-Fried­höfen aufge­fall­en sind, wollen dieses Jahr zumin­d­est auch die AfD-Ortsver­bände Pan­ke­tal und Bernau diesen Gedenken. Dabei ste­hen sie inner­halb ihrer Partei aber nicht alleine da.
AfD Barnim Volkstrauertag
Während die SS bere­its 1945 zu ein­er ver­brecherischen Organ­i­sa­tion erk­lärt wurde, galt die Wehrma­cht lange Zeit als „sauber“ kämpfende Armee. Dass dieser Mythos mehrfach wider­legt ist, haben Ausstel­lun­gen über die Ver­brechen der Wehrma­cht und zahlre­iche Unter­suchun­gen gezeigt. So waren Ver­bände der Wehrma­cht an Erschießun­gen von Juden im Osten Europas beteiligt oder haben diese auf den Weg zu den Erschießun­gen esko­rtiert. An diese Fak­ten scheinen nach wie vor nicht alle zu glauben oder ignori­eren sie gewissentlich, wie zwei AfD-Ver­bände im Barn­im. Die Ver­bände in Bernau und im Pan­ke­tal rufen dazu auf, sich am 19. Novem­ber um 9:00 Uhr am Gedenkstein an der Dor­fkirche in Schwanebeck zu tre­f­fen. In ihrem Fly­er, der mit zwei Bildern geschmückt ist die aus NS-Pub­lika­tio­nen stam­men, machen sie unmissver­ständlich klar, dass sie weit­er­hin an eine „sauber“ kämpfende Wehrma­cht glauben, deren Andenken von anderen in den Schmutz gezo­gen würde. So heißt es: „Schein­bar ist es bei vie­len unseres Volkes, um den Charak­ter schlecht bestellt, ger­ade auch bei vie­len in der Poli­tik, welche unsere Großväter und Väter pauschal als Ver­brech­er entstellen.“
Für die AfD bleiben es weit­er­hin tapfere Sol­dat­en, „die im besten Glauben für ihr Vater­land kämpften.“ Kri­tis­che Worte zum Kriegs­grund oder zum Nation­al­sozial­is­mus sucht man verge­blich im Aufruf der AfD.
Ganz allein ste­hen die bei­den Ortsver­bände in Bran­den­burg damit nicht. Der ehe­ma­lige AfD-Frak­tions­führer im Bran­den­burg­er Land­tag und jet­ziger Frak­tionsvor­sitzen­der der Bun­destags­frak­tion, Alexan­der Gauland, sagte bere­its im Sep­tem­ber beim extrem recht­en Kyffhäuser-Tre­f­fen der AfD, man müsse unter die NS-Ver­gan­gen­heit endlich einen Schlussstrich set­zen. Weit­er betonte er: die Deutschen “haben das Recht, stolz zu sein auf Leis­tun­gen deutsch­er Sol­dat­en in zwei Weltkriegen.”
Bere­its im Mai diesen Jahres hat Wilko Möller, Vor­sitzen­der der AfD in Frank­furt (Oder) mit einem Face­book-Post für Furore gesorgt. Dort hat­te er ein Foto von sich selb­st während sein­er Aus­bil­dung beim BGS (heute Bun­de­spolizei) in den frühen 1990er Jahren gepostet, dass mit dem Spruch: „Klagt nicht, Kämpft!“ verse­hen wurde. Dieser Spruch stammt von der Wehrma­cht und wird heute vor allem von Neon­azis gern benutzt.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Die nächsten Termine in Eberswalde

Gedenken und Widerstand
anti­ras­sis­tis­che Ver­anstal­tungsrei­he in Eberswalde
25.11.2017 Ras­sis­tis­che Angriffe damals und heute — Ausstel­lung und
Podiumsdiskussion
06.12.2017 Gedenken zum Todestag von Amadeu Anto­nio — Gedenkveranstaltung
12.12.2017 Recht­spop­ulis­mus im Bun­destag — Vor­trag und Podiumsdiskussion
Wer war Amadeu Anto­nio? Der am 12. August 1962 in Ango­la (damals noch
der Kolo­nial­macht Por­tu­gals unter­ste­hend) geborene Amadeu Anto­nio, wurde
am 25. Novem­ber 1990 in Eber­swalde bei einem Angriff von ein­er Gruppe
Neon­azis niedergeschla­gen. Bevor er als Ver­tragsar­beit­er in die DDR kam,
hat­te er in Brasilien, Por­tu­gal und der Sow­je­tu­nion Ausbildungen
absolviert. Er hoffte auf ein Studi­um der Flugzeugtech­nik, wurde aber in
Eber­swalde, wie die meis­ten sein­er Land­sleute, als Fleischer
aus­ge­bildet. Nach Ablauf des Arbeitsver­trages ver­längerte sich sein
Aufen­thalt, weil seine deutsche Fre­undin ein Kind erwartete. Noch vor
der Geburt des Kindes starb Amadeu Anto­nio am 6. Dezem­ber 1990, nach
zwei­wöchigem Koma, an den Fol­gen des ras­sis­tis­chen Überfalls.
*Ras­sis­tis­che Angriffe damals und heute
Ausstel­lung & Podiumsdiskussion *
Am 25.11.17 jährt sich der ras­sis­tis­che Angriff auf Amadeu Anto­nio zum
27. Mal. In der Nacht vom 24. auf den 25. Novem­ber 1990 ziehen rund 50
Neon­azis und Ras­sis­ten, bewaffnet mit Base­ballschlägern und Zaunlatten,
durch Eber­swalde und machen Jagd auf Schwarze Men­schen. Unter
„Deutsch­land den Deutschen“ Gegröle bewegt sich die Gruppe in Richtung
„Hüt­ten­gasthof“, zu dieser Zeit die einzige Gast­stätte im Ort, in der
Nicht­deutsche noch willkommene Gäste sind. Nach­dem der Wirt
benachrichtigt wird, dass eine Gruppe unter­wegs ist, die auf Stress aus
ist, schließt er die Gast­stätte. Als Amadeu Anto­nio mit Fre­un­den das
Lokal ver­lässt, laufen sie den bewaffneten Ras­sis­ten genau in die Arme.
Viele kon­nten in dieser Nacht entkom­men, Amadeu Anto­nio wurde von 10
Leuten umringt und niedergeschla­gen, ein Angreifer springt mit beiden
Füßen auf den Kopf.
Die Afie und die Barn­imer Kam­pagne „Light me Amadeu“ laden zu einer
Gedenkver­anstal­tung in die Räume der HNEE in Eber­swalde ein. Die
Ausstel­lung zur Geschichte der angolanis­chen Ver­tragsar­beit­er in
Eber­swalde, öffnet ab 15 Uhr. Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung
wird es eine kurze Lesung über die Vorkomm­nisse in der Nacht des
Angriffs und ein Podi­ums­ge­spräch geben. Wir wollen uns über die
ras­sis­tis­chen Angriffe und die Stim­mung in den 1990er Jahren austauschen
und dabei Kon­ti­nu­itäten bzw. Unter­schiede zur heuti­gen Zeit
her­ausar­beit­en. Gäste sind unter anderem ein Zeitzeuge, der die
ras­sis­tis­chen Angriffe in Eber­swalde Anfang der 90er miter­lebt hat, und
ein Mitar­beit­er des Vere­ins Opfer­per­spek­tive e.V. aus Potsdam.
*Sam­stag, 25.11.17 15:00 Uhr Ausstellungseröffnung **
**18:00 Uhr Podi­ums­diskus­sion* Aula der HNEE (Schick­ler­str. 5 — Haus 6)
*Gedenken zum Todestag *
Am 6. Dezem­ber 1990 starb Amadeu Anto­nio Kiowa mit 28 Jahren in Folge
des Angriffs. Zum Todestag von Amadeu Anto­nio rufen wir dazu auf, zur
Gedenk­tafel am Ort des Angriffs in der Eber­swalder Straße 26 zu kommen.
Kerzen und/oder Blu­men kön­nen gerne mit­ge­bracht werden.
*Mittwoch, 06.12.17 16:00 Uhr Eber­swalder Straße 26*
*Recht­spop­ulis­mus im Bundestag **
**Vor­trag & Podiumsdiskussion *
Was angesichts weit ver­bre­it­eter rechter Ein­stel­lun­gen in großen Teilen
der deutschen Bevölkerung zu erwarten war, ist nun eingetrof­fen. Nachdem
die AfD schon im Europa­parla­ment und in 14 Land­ta­gen sitzt, ist sie am
24. Sep­tem­ber 2017 auch in den deutschen Bun­destag eingezogen.
Recht­spop­ulis­mus wird damit endgültig nicht nur auf der Straße, sondern
auch auf der par­la­men­tarischen Ebene salon­fähig. Auch dort wer­den jetzt
die Gren­zen des Sag­baren nach rechts ver­schoben und völkische Themen,
Ras­sis­mus und Sex­is­mus auf der Tage­sor­d­nung ste­hen. Nach einem Vortrag
zu recht­spop­ulis­tis­chen Akteur*innen in Berlin und Bran­den­burg wollen
wir mit unseren Gästen ins Gespräch kom­men. Der Fokus soll dabei auf den
antifem­i­nis­tis­chen Bestre­bun­gen und den ras­sis­tis­chen sowie
nation­al­is­tis­chen Ansicht­en im Recht­spop­ulis­mus liegen. Des Weiteren
wollen wir auch über mögliche Strate­gien gegen das Erstarken solcher
Struk­turen sprechen.
*Dien­stag, 12.12.17 18:00 Uhr* Aula der HNEE (Schick­ler­str. 5 — Haus 6)
Diese Ver­anstal­tungsrei­he wird von der afie organ­isiert. Die
Antifaschis­tis­che Ini­tia­tive Eber­swalde (afie) ist seit 2013 aktiv gegen
Ras­sis­mus, Sex­is­mus und andere Unter­drück­ungs- und
Diskri­m­inierungs­for­men. Dies schließt das Vorge­hen gegen Neon­azis und
rechte Struk­turen ein. Wir organ­isieren Demon­stra­tio­nen und arbeit­en mit
ver­schiede­nen Akteur*innen in regionalen Bünd­nis­sen zusam­men. Außerdem
organ­isierten wir in der Ver­gan­gen­heit Bil­dungsver­anstal­tun­gen, u.a. zu
Eso­terik-Kri­tik, Kap­i­tal­is­muskri­tik von rechts, Abschiebe­poli­tik in
Deutsch­land und jüdis­ch­er Geschichte in Eber­swalde. Mit dieser
Ver­anstal­tungsrei­he möcht­en wir neben ein­er aktiv­en Gedenkpoli­tik auch
ras­sis­tis­che Kon­ti­nu­itäten the­ma­tisieren und Hand­lungs- perspektiven
aufzeigen. Damals und heute versper­ren unter anderem Rass- ismus,
Antifem­i­nis­mus und rechte Het­ze den Weg, der zu ein­er Gesellschaft
führen kön­nte, in der das bessere Leben für alle wartet.
www.afie.blogsport.de
afie@riseup.net
Ver­anstal­tungsrei­he gefördert durch: RosaLux

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Bildung & Kultur Geschichte & Gedenken jüdisches Leben & Antisemitismus

Synagogen in Brandenburg. Eine Spurensuche

Die Evan­ge­lis­che Gesamtkirchenge­meinde Rup­pin und das Aktions­bünd­nis Neu­rup­pin bleibt bunt laden zur Ausstel­lung “Syn­a­gogen in Bran­den­burg. Eine Spuren­suche” ein.
http://www.neuruppin-bleibt-bunt.de/wp-content/uploads/2017/10/Ausstellung.png
In den heuti­gen Gren­zen Bran­den­burgs (inklu­sive den Gren­zstädten Frankfurt/S?ubice, Küstrin/Kostrzyn und Guben/Gubin) gab es bis in die 1930er Jahre in zahlre­ichen Städten und Gemein­den Syn­a­gogen, die vom ein­sti­gen religiösen jüdis­chen Leben zeu­gen. Fand der Gottes­di­enst seit dem Mit­te­lal­ter meist in pri­vat­en Bet­stuben statt, doku­men­tieren seit Mitte des 19. Jahrhun­derts stat­tliche Syn­a­gogen­baut­en die zunehmende Akzep­tanz der jüdis­chen Minorität in der christlichen Mehrheits­ge­sellschaft. Dies wurde auch topografisch sicht­bar, denn die Syn­a­gogen­stan­dorte rück­ten seit dem Mit­te­lal­ter immer näher in die Ortsmitte und damit in Sichtweite der christlichen Kirchen.
Ein Großteil der jüdis­chen Gotteshäuser wurde während des Novem­ber­pogroms 1938 in Brand gesteckt oder, sofern sie unmit­tel­bar an Nach­barhäuser gren­zten, der­art zer­stört, dass sie ihrer Funk­tion als Versammlungs‑, Lern- und Gebetsstätte beraubt waren. Dies war seit 1933 ein weit­er­er Schritt zur sys­tem­a­tis­chen Ver­fe­mu­ng und Vertrei­bung der Juden und der Zer­störung von Zeug­nis­sen jüdis­ch­er Kul­tur und Reli­gion – nicht allein in Brandenburg.
Nach der Teilung Deutsch­lands tat die poli­tis­che Führung der DDR ein Übriges, die ehe­ma­li­gen Stät­ten jüdis­chen Gemein­delebens der Vergessen­heit anheim zu geben und damit ein­er kollek­tiv­en Erin­nerung zu entziehen. Nur langsam und längst nicht an allen Orten wurde des ein­sti­gen jüdis­chen Lebens erin­nert. Bis heute sind in manchen Orten jene Spuren fast voll­ständig ver­wis­cht, an anderen hinge­gen wieder – dank engagiert­er Bürg­er – sicht­bar gemacht. In der Ausstel­lung Syn­a­gogen in Bran­den­burg. Spuren­suche wer­den 46 Orte mit ehe­ma­li­gen und heuti­gen Syn­a­gogen vorgestellt. (Text: MMZ)
Am 9. Novem­ber 1938 wur­den in der Reich­sprogrom­nacht zahlre­iche Syn­a­gogen und andere jüdis­che Ein­rich­tun­gen zer­stört. Die Erin­nerung daran soll nicht in Vergessen­heit ger­at­en. In der Neu­rup­pin­er Klosterkirche zeigt eine Ausstel­lung die ehe­ma­li­gen Stan­dorte aller Syn­a­gogen in Bran­den­burg, darunter auch 5 aus dem heuti­gen Kreis OPR: Kyritz, Lin­dow, Neu­rup­pin, Witt­stock und Wusterhausen.
 
Wir danken dem Moses Mendelssohn Zen­trum und der evan­ge­lis­chen Gesamtkirchenge­meinde Rup­pin für die Hil­fe bei der Real­isierung der Ausstellung.
http://www.neuruppin-bleibt-bunt.de/synagogen-in-brandenburg-eine-spurensuche/
http://www.mmz-potsdam.de/willkommen.html http://www.kirchenkreis-wittstock-ruppin.de/ruppin.html
Syn­a­gogen in Bran­den­burg. Eine Spuren­suche Ausstel­lung in der Klosterkirche in Neu­rup­pin, 9. Novem­ber bis 1. Dezem­ber 2017
Ausstel­lungseröff­nung: Don­ner­stag, 9. Novem­ber 2017, 18:30 Uhr. Zur Eröff­nung spricht die Kura­torin der Ausstel­lung, Frau Dr. Elke-Vera Kotows­ki (Moses Mendelssohn Zen­trum) Anschließend ab 20 Uhr präsen­tiert die Evan­ge­lis­che Kirchenge­meinde unter der Leitung von Matthias Noack mit dem „Ensem­ble 5Klang“ ein Pro­gramm mit jid­dis­ch­er Musik und Geschicht­en aus der ver­schwun­de­nen Welt der Shtetl Gal­iziens: “Amol is geven a shtetl…”
Öff­nungszeit­en der Klosterkirche: Fre­itag, Sam­stag, Son­ntag jew­eils 12 bis 16 Uhr

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Gedenken an Reichspogromnacht


Auch in diesem Jahr wollen wir am 9.11. an die Novem­ber­rev­o­lu­tion 1918 erin­nern und den Opfern der Reich­s­pogrom­nacht 1938 gedenken. Ger­ade in Zeit­en, in denen Neon­azis wieder in den Bun­destag einziehen und mas­sive faschis­tis­che Gewalt weit­er­hin Men­schen bedro­ht, dür­fen wir nicht vergessen. Wir tra­gen Ver­ant­wor­tung für das, was hier und jet­zt passiert! Kommt mit uns am 9. Novem­ber 2017 um 19:00 Uhr zum Platz der Ein­heit an das Mah­n­mal für die Opfer des Faschismus!
Erin­nern heißt kämpfen!

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Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Garnisonkirche Potsdam — ein Ort der Versöhnung?

Bald ist es soweit – der Turm­bau zu Bab…äh Pots­dam soll begin­nen. Dies wollen wir nicht unkom­men­tiert geschehen lassen.
Die Gar­nisonkirche wurde vom Sol­datenkönig „Friedrich Wil­helm I.“ in Auf­trag gegeben und am 17.August 1732 eingewei­ht. Im Laufe der Jahre wur­den hier Sol­dat­en für den Krieg geehrt und Trophäen, die während der Kriege erobert wur­den, ausgestellt.
Es war ein Sym­bol preußis­ch­er Herrschaft. Während die Men­schen damals unter erbärm­lich­sten Bed­i­n­un­gen leben mussten, oft hungerten und für mil­itärische Aben­teuer ihrer despo­tis­chen Herrschen­den in die Armee geprügelt wur­den, ließen sich die Monar­chen prunk­volle Paläste und eben auch Kirchen in der Res­i­den­zs­tadt Pots­dam erbauen.
Zur Zeit der Weimar­er Repub­lik wurde die Kirche auf­grund ihrer mil­i­taris­tis­chen preußisch-deutschen Aus­rich­tung häu­fig von Nation­al­is­ten und ihren Wehrver­bän­den für ihre Aktiv­itäten genutzt, bis der Tag von Pots­dam die rechte Aufladung der Kirche auf die Spitze trieb. Hitler wählte die Gar­nisonkirche aus, um hier am 21.3.1933 seine Machtüber­nahme zu insze­nieren. Auch die soge­nan­nten Wider­stand­skämpfer und Hitler­at­ten­täter vom 20. Juli 1944 trafen sich in der Gar­nisonkirche. Diese heute als Beispiele des Antifaschis­mus verehrten Chris­ten der Gar­nisonkirche haben den Über­fall auf die Sow­je­tu­nion geplant und durchge­führt. Sie beteiligten sich am Massen­mord, der Mith­il­fe der Wehrma­cht in ganz Europa organ­isiert wurde oder dulde­ten diesen zumin­d­est. Erst als sich eine mil­itärische Nieder­lage abze­ich­nete, woll­ten sie Hitler beseit­i­gen. Eher ein Beispiel für Mitläufer­tum und moralis­ch­er Beliebigkeit, insofern aber ganz passend für die Geschichte dieser Kirche, denn genau das wurde in ihr gepredigt.
Somit wurde die Gar­nisonkirche für alle pro­gres­siv­en Kräfte zum Sym­bol für Mil­i­taris­mus, Preußen­tum und Nation­al­sozial­is­mus. Wie kaum ein ander­er Ort in Pots­dam verdeut­lichte es die Tra­di­tion alles Reak­tionären. Es ist ein Skan­dal, diese wieder aufzubauen, nach­dem sie vom Krieg zer­stört und die Ruine zu DDR-Zeit­en gesprengt wurde. In Deutsch­land – dem Land der Täter_innen – dieses Sym­bol wieder zu erricht­en, welch­es mit seinem 88 Meter hohem Turm das neue „Wahrze­ichen von Pots­dam“ wer­den und als „Ver­söh­nungszen­trum“ fungieren soll, ist eine ein­deutiges Zeichen städte­baulich­er Revi­sion. Die Geschichte – vor allem die der Naz­izeit – hat in Pots­dam Baulück­en hin­ter­lassen. Ein deut­lich­es Ergeb­nis der deutschen Täterschaft!
Nun soll also ver­söh­nt wer­den. Mit was eigentlich? Mit der Nazi-Ver­gan­gen­heit? Mit dem alten Preußen? Mit der Verquick­ung von Staat und Kirche? Nein, danke! Wie geschichtsvergessen und naiv müssen die Men­schen sein, die solch ein Gebäude, dass ja nicht mehr ste­ht, als Sym­bol von Ver­söh­nung wieder aufzubauen. Da kön­nte ja auch ein Schlachthaus als Sym­bol für Tier­rechte ste­hen oder eine königlich­es Schloss als Sym­bol der par­la­men­tarischen Demokratie, zumin­d­est let­ztes hat Pots­dam ja bereits.
Auch ein weit­eres Nar­ra­tiv dieser Ver­söh­nung, Nation­al­sozial­is­mus und DDR in einen Topf zu wer­fen, lehnen wir strikt ab. Wir find­en auch die Geschichte der DDR sehr beden­klich und erin­nerungswürdig. Diese aber qua­si gle­ich zu set­zen mit der sys­tem­a­tis­chen Ermor­dung von mehr als 6 Mil­lio­nen Jüd_innen und anderen erk­lärten Feind_innen der Bar­barei rel­a­tiviert die Schande der Nazis. Von der Stiftung Gar­nisonkirche wird die Spren­gung der Kirche durch die DDR viel stärk­er the­ma­tisiert als die Machtüber­nahme Hitlers, was völ­lig unver­hält­nis­mäßig ist und von einem katas­trophalen Geschichtsver­ständ­nis zeugt. Die Kirche wieder aufzubauen und sie „Friedens- und Ver­söh­nungszen­trum“ zu nen­nen, ist rein­er Hohn.
Ger­ade in Zeit­en, in denen sich große Teile der Bevölkerung offen für rechte bis recht­sex­treme Het­ze zeigen, darf ein Ort wie dieser unter keinen Umstän­den wieder errichtet wer­den. Es ist eine Schande für Potsdam!
Das Argu­ment, es sei ja „schön, altes wieder neu aufzubauen“, ist angesichts der his­torischen Ereignisse mehr als lächer­lich und unver­ant­wor­tungsvoll. Beson­ders, wenn wenige Reiche behaupten, Pots­dam lebe davon, dass es schön sei, zeigt, wie wenig sie die (soziale) Real­ität dieser Stadt ken­nen. Die Umgestal­tung Pots­dams zu einem preußis­chen Dis­ney­land, in dem bezahlbar­er Wohn­raum wenn über­haupt am Stad­trand noch möglich ist, hat nichts mit sozialer Stadt­poli­tik zu tun. Der Abriss der Fach­hochschule, die auch ein his­torisches Gebäude ist und einen öffentlichen Raum für Kun­st, Kul­tur, Sport und Poli­tik in der Innen­stadt darstellen kön­nte, ist ein weit­eres Beispiel der verk­lärten Stadt­poli­tik, die völ­lig an den Bedürfnis­sen der meis­ten Bewohner_innen vor­bei geht.
Der Bund beit­eiligt sich mit­tler­weile am Wieder­auf­bau, Bun­de­spräsi­dent Stein­meier ist Schirmherr des Pro­jek­ts. Es ist also anscheinend von nationaler Bedeu­tung, dieses Schand­mal der deutschen Geschichte wieder neu aufzubauen.
Es gibt noch nicht mal Erin­nerungsstät­ten für alle deutschen Ver­nich­tungslager in Osteu­ropa. Dem wird offen­sichtlich nicht die gle­iche nationale Bedeu­tung beigemessen. Während sich diese Gar­nisonkirche näm­lich dank ihrer protzen­den Schön­heit wun­der­bar ins kitschige Stadt­bild ein­fügt, sind die Orte der Ver­brechen wirk­liche Stachel der Erin­nerung. Wer Preußens Glanz und Glo­ria wieder auf­baut, will aber nicht erin­nern, son­dern umdeuten.
Willkom­men in der deutschen Realität!

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Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Tagung “30 Jahre Antifa in Ostdeutschland”

2017.10.12_AFA-Ost_Tagung_Plakat03_webVor nun­mehr drei Jahrzehn­ten grün­de­ten sich die ersten unab­hängi­gen Antifa-Grup­pen in der DDR. Nach dem Angriff von Neon­azis auf ein Punk-Konz­ert in der Berlin­er Zion­skirche und angesichts eines zunehmenden Ras­sis­mus war ihr erk­lärtes Ziel, die Gesellschaft wachzurüt­teln und Selb­stvertei­di­gung zu organ­isieren. Somit ent­stand in der aus­ge­hen­den DDR eine eigen­ständi­ge antifaschis­tis­che Bewe­gung, deren spez­i­fis­ches Pro­fil allerd­ings nach 1989/90 schrit­tweise verblasste. Die per­sön­lichen Erfahrun­gen sowie poli­tis­chen Denk- und Hand­lungsweisen der dama­li­gen Aktivist*innen geri­eten angesichts von Gen­er­a­tions­brüchen und wech­sel­nden Strö­mungen inner­halb der Bewe­gung in Vergessen­heit. Damit ver­bun­den war und ist ein­er­seits eine stetige Entwick­lungss­chleife der Her­aus­bil­dung und Auflö­sung antifaschis­tis­ch­er Zusam­men­hänge in Ostdeutschland.
Ander­er­seits war die Deu­tung darüber was unab­hängige Antifa meint oft­mals aus west­deutschen Blick­winkeln geprägt. Im Ergeb­nis ist Wis­sen ver­loren gegan­gen und sind Lern­prozesse zwis­chen den Gen­er­a­tio­nen abge­brochen. Aus diesem Anlass geht es auf der Tagung darum, Brück­en zwis­chen den Gen­er­a­tio­nen zu schla­gen und voneinan­der zu ler­nen. In Anschluss an den im Mai 2017 erschienen Sam­mel­band „30 Jahre Antifa in Ost­deutsch­land – Per­spek­tiv­en auf eine eigen­ständi­ge Bewe­gung“ wollen wir uns über per­sön­liche und poli­tis­che Erfahrun­gen, Entwick­lun­gen und Prob­leme aus­tauschen, sowie verblasstes Wis­sen erin­nern, weit­ergeben und in die heutige Zeit über­tra­gen. Und zwar mit dem Ziel, sowohl die eigene Bewe­gungs­geschichte zu disku­tieren als auch das Wis­sen aus den ver­gan­genen drei Jahrzehn­ten für heutige Aktivist*innen nutzbar zu machen.
Pro­gramm

Auf dem Pro­gramm ste­hen unter anderem fol­gende The­men: Neon­azis und Ras­sis­mus in der DDR und Gegen­wart, das Span­nungs­feld von mil­i­tan­ter Selb­stvertei­di­gung und staatlich­er Repres­sion sowie die Bedeu­tung beset­zter Häuser als antifaschis­tis­che Orte damals und heute. Außer­dem ein Rück­blick auf die Pogrome von Hoy­er­swer­da 1991 bis Hei­de­nau 2015, der Antifa- und Anti­ra-Wider­stand dage­gen und das Gedenken danach. Weit­er­hin fra­gen wir danach, was Antifa eigentlich heißt, welche Anlässe Aktivist*innen hat­ten, sich poli­tisch zu engagieren und umgekehrt aufzuhören? Dabei geht es auch darum, wie die Grup­pen ihre Aktio­nen organ­isierten, sich ver­net­zten und um das Ver­hält­nis von Antifa in Ost-West und Stadt-Land. Zudem ste­ht die Rolle von Frauen in der Bewe­gung und der Umgang mit Sex­is­mus im Fokus. Nicht zulet­zt wird der Umgang mit der eige­nen linken und antifaschis­tis­chen Geschichte und Erin­nerungspoli­tik beleuchtet.
Du und ihr seid daher her­zlich ein­ge­laden am 1. und 2. Dezem­ber nach Pots­dam zu kom­men, um euch mit uns und andern Zeitzeug*innen, poli­tis­chen Aktivist*innen und gesellschaf­skri­tis­chen Wissenschaftler*innen auszu­tauschen. Wir freuen uns auf dein und euer Kom­men und Mittun.
» Direkt zum Pro­gramm: Hier klick­en

Auf­tak­t­podi­um zur Tagung

1. Dezem­ber // 18.00 Uhr

Rechen­zen­trum // Dor­tus­tr. 46 Ecke Bre­ite Str. 

Arbeits- & Diskussionskreise

2. Dezem­ber // 10.00 Uhr (ab 9 Uhr Frühstück)

Frei­land-Gelände // Friedrich-Engels-Straße 22 

Anmel­dung und Kontakt

Wir bit­ten um An­mel­dung zur Tagung.
Du kannst/Ihr kön­nte auch ohne Anmel­dung kom­men. Doch wir haben nicht unendlich Platz: Mit ein­er vorherige Anmel­dung sich­erst Du Dir/Ihr Euch zum einen verbindlich die Teil­nahme, Essen­ver­sorgung und mögliche Schlaf­plätze. Zum anderen erle­ichterst Du/Ihr uns die Pla­nung und Kalkulation.
Teil­nah­me­beitrag

Der Ein­tritt für die Fre­itagsver­anstal­tung ist frei.
Beitrag für Sam­stag (inkl. Vollverpflegung): 

Ermäßigt: 8€ 

Nor­mal: 15€ 

Förder­beitrag: 20€ + 

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Inter­net­seite: www.afa-ost.de
Twit­ter: twitter.com/antifa_ost
Face­book: facebook.com/events/529717947378335/
Mate­r­i­al: Fly­er  vorn/ hin­ten, Plakat

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