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Antifaschismus

Rechtsoffenes Querfront-Festival “Pax Terra Musica” findet statt

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Trotz mas­siv­er Kri­tik und der Absage viel­er Aussteller und Bands soll das Quer­front-Fes­ti­val “Pax Ter­ra Musi­ca” am kom­menden Woch­enende im bran­den­bur­gis­chen Niedergörs­dorf wie geplant stat­tfind­en. Allerd­ings haben die Ver­anstal­ter ihre Besuch­er-Erwartun­gen inzwis­chen deut­lich nach unten kor­rigiert. Statt der ursprünglich angestrebten 5000 Gäste wird jet­zt, wie am Rande des offiziellen Vor­bere­itungstr­e­f­fens bekan­nt wurde, nur noch mit rund 600 gerech­net. Das ist für die Ver­anstal­ter ver­heerend, da sie min­destens 3000 zahlende Gäste benöti­gen, um alle getätigten Aus­gaben wieder reinzuholen.
Der Ver­such, unter dem irreführen­den Etikett “Friedens­be­we­gung” Massen anzu­lock­en, ist damit schon jet­zt gescheit­ert. Statt einem sat­ten Plus und vie­len jun­gen Leuten, die sich als Nach­wuchs rekru­tieren lassen, dro­hen nun eine finanzielle Katas­tro­phe sowie ein ödes Woch­enende, an dem die Aluhut-Szene im eige­nen Saft schmort.
Unter­dessen ist ein Mit­glied aus dem engen Zirkel des “Pax Ter­ra Musica”-Orga-Teams am ver­gan­genen Sam­stag bei der Demo der recht­sex­tremen Iden­titären durch Berlin mit­ge­laufen. Ein weit­er­er teilt auf Face­book Beiträge der Iden­titären und des recht­en Com­pact-Mag­a­zins. Malte Klin­gauf, Ini­tia­tor des Fes­ti­vals, will die bei­den jedoch nicht aus dem Orga-Team auss­chließen und beteuert, man sei keineswegs Rechts.
Etliche Bands und Grup­pen, die vom wahren Charak­ter der Ver­anstal­tung erfuhren, haben ihre Teil­nahme abge­sagt, weil sie mit Quer­front nix zu tun haben wollen. Darunter: Chef­boss, Simon Gro­hé, Itchy Poopzkid, EO!, Strom & Wass­er, Pas­cale Voltaire, Tom Thaler & Basil, ÖDP, V‑Partei, Mega Mega, Ante Per­ry und Jonas Saal­bach. Nicht abge­sagt haben diverse Truth-Rap­per, die DKP und eine Hüpfburg.
Zur inhaltlichen Aus­rich­tung: In einem neuen Video behauptet Christoph Hörs­tel, dessen Kle­in­st­partei “Deutsche Mitte” auf dem Fes­ti­val promi­nent vertreten sein wird, dass der Anschlag vom Berlin­er Bre­itschei­d­platz fin­giert ist. Polizis­ten hät­ten Beweis­mit­tel dort aus­gelegt. Das passt gut zu Hörs­tels The­o­rie, unter den 2015 nach Deutsch­land gekomme­nen Geflüchteten befän­den sich „30000 Ter­ror­is­ten, Häuserkämpfer und Mörder“. Dahin­ter stecke Angela Merkel, die in Deutsch­land einen Bürg­erkrieg aus­lösen müsse, um das Land kaputt zu machen. Das sei näm­lich die Bedin­gung, damit sie später UNO-Gen­er­alsekretärin wer­den könne.

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Antifaschismus

Frierock — Festival am 11.+12. August 2017

Am zweit­en August­woch­enende ver­wan­delt sich die Freilicht­bühne in Frie­sack in ein Eldo­ra­do für Musik­lieb­haber – die es lieber klein und fein mögen. Seit beina­he zwei Jahrzehn­ten laden die Organ­isatoren zum Frie­rock-Fes­ti­val und holen dafür Bands aus fast allen Gen­res auf Ihre Bühne – Punk, Ska, Rock, Hard­core — Haupt­sache es wird getanzt!
2017_neuDie Musik ste­ht beim Frie­rock immer im Vorder­grund. Hier­für engagieren die Organ­isatoren des Fes­ti­vals nicht nur Bands aus musikalisch unter­schiedlichen Rich­tun­gen, son­dern auch aus den ver­schieden­sten Eck­en Deutsch­lands und der Welt. Mit den Glam — Punkern “Eat Lip­stick” aus Berlin find­et eine Kom­bo auf die Freilicht­bühne, die den urba­nen Spir­it der Los Ange­les Music Szene und den Charme des Berlin­er Under­ground vere­int. High Heels, Perück­en, eine charis­ma­tis­che Show und Musik, beste­hend aus viel Glam, Punk und ein­er Stimme die verzückt. Die bei­den Leader der Band, „Ani­ta Drink und The Shred­der“ wer­den dann Sam­sta­gnacht nochmal zur After­show für gute Stim­mung sor­gen. „Wucan“ aus Dresden,lässt sich prob­lem­los als Hardrock‑, Psychedelic‑, Acidfolk‑, Ston­er- oder Blues­rock­band hören, die ihre Ein­flüsse elek­trisierend ineinan­der gefal­tet haben. Aus Frank­furt am Main reisen “The Tex Avery Syn­drome” an und präsen­tieren ihren Hard­core-Met­al. Die Ros­tock­er “Loop­mil­la” brin­gen den HipHop nach Frie­sack und die “Batiar Gang” aus Leipzig reizen mit Balkan-Gyp­sie-Musik den Tanzre­flex der Fes­ti­valbe­such­er. Irischen Folk-Punk gibt’s von der Berlin­er Band „The Pokes“ und etwas anrüchi­gen Elek­tro-Rock haben die Jungs von „Launce“ im Gepäck. Mit der Hard­core Band „Mind­fall“ und den Rock­ern von „The Wake Woods“ ist die Lan­deshaupt­stadt Pots­dam auch gut vertreten. Nicht fehlen dür­fen natür­lich auch die Dauergäste aus Elstal — die „Punch Up Pogos“.Herz
Ins­ge­samt 13 Bands, wie gewohnt über­raschend gut gemis­cht, kom­men dieses Jahr nach Frie­sack. Neben der erfrischen­den Live-Musik, gibt es ein aus­ge­sucht­es Ange­bot an fleis­chhalti­gen wie auch veg­a­nen Speisen und Getränken. Zelt­platzgäste kön­nen sich auf eine Ver­sorgung mit Früh­stück freuen. Am Sam­sta­gnach­mit­tag find­et auf dem Fes­ti­val­gelände ein Fußball­turnier um den Frie-Rock statt.
Im ver­gan­genen Jahr set­zten die Frie­rock­er ein Zeichen für Kinder. Mit der Ein­führung der Frierock.Racker-Zone wurde das Rock-Fes­ti­val bewusst fam­i­lien­fre­undlich­er. Das soll dieses Jahr fort­ge­set­zt wer­den. Tick­ets für das gesamte Woch­enende, inklu­sive Camp­ing, kosten 15 Euro und gibt’s auss­chließlich an der Abend­kasse. Der Ein­lass begin­nt am Fre­itag, den 11. August, um 16 Uhr.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Körperverletzungen nach flüchtlingsfeindlicher Demonstration in Cottbus

Mul­ti­kul­ti bedeute “Gewalt und Faus­trecht”, sagte Christoph Berndt, Vor­sitzen­der des Vere­ins “Zukun­ft Heimat”, am Dien­stagabend, den 13. Juni, auf ein­er flüchtlings­feindlichen Demon­stra­tion in Cot­tbus. Mit der Faust ins Gesicht geschla­gen und ver­let­zt wurde nach der Demon­stra­tion laut Polizei in unmit­tel­bar­er Nähe eine Frau von einem “dunkel gek­lei­de­ten Mann”. Einem weit­eren Mann wurde gegen den Kopf geschla­gen, dieser musste eben­so im Kranken­haus ambu­lant behan­delt wer­den. Bei­de hat­ten sich zuvor am Rande der Demon­stra­tion aufge­hal­ten und ver­bal ihren Unmut artikuliert, so die Ini­tia­tive “Cot­tbus Nazifrei”.

Unter dem Mot­to “Gren­zen ziehen” waren zum zweit­en Mal ca. 400 Per­so­n­en dem Aufruf des Vere­ins “Zukun­ft Heimat” gefol­gt. Unter den Teil­nehmenden waren Funk­tionäre der AfD, der Jun­gen Alter­na­tive, der Pegi­da, der NPD sowie Per­so­n­en aus dem Umfeld der recht­sex­tremen “Iden­titären Bewegung”.
Nach Ein­schätzung der Lausitzer Rund­schau ist ein “großer Teil” der Teil­nehmenden “dem Recht­sex­trem­is­ten- und Kampf­s­port-Milieu” zuzuord­nen. Die größ­ten­teils männlichen Teil­nehmer tru­gen u. a. T‑Shirts mit der Auf­schrift “Anti-Antifa” sowie Klei­dung der szene­typ­is­chen Marken “Pro Vio­lence” und “Label 23”.
Der Vere­in “Zukun­ft Heimat” führt seit Okto­ber 2015 Demon­stra­tio­nen in Süd­bran­den­burg gegen die Flüchtlingspoli­tik der Bun­desregierung durch, an der ehe­ma­lige Mit­glieder der ver­bote­nen extrem recht­en Grup­pierung „Spreelichter” teil­nah­men. Der Ver­fas­sungss­chutz ver­mutet eine „Beteili­gung von ehe­ma­li­gen Mit­gliedern“ eben dieser Gruppe an der „Pro­duk­tion oder Ver­bre­itung von Mobil­isierungsvideos” des Vereins.
In sein­er Rede forderte der Vor­sitzende “keine weit­ere Migra­tion nach Deutsch­land” und machte “die Eliten” für “ras­sis­che Kon­flik­te” und Gewalt ver­ant­wortlich. Er beze­ich­nete Gren­zen als “Grund­lage des Lebens” und warf in diesem Zusam­men­hang Bun­deskan­z­lerin Angela Merkel die Steuerung eines Prozess­es der “Ver­we­sung” vor.
Die Rede des PEGI­DA-Vor­sitzende Siegfried Däbritz wurde “aus famil­iären Grün­den” kurzfristig abge­sagt. Berndt kündigte an, die Demon­stra­tio­nen in den kom­menden Wochen fortzuführen und Cot­tbus zu einem “Fix­punkt” des Protestes gegen die Flüchtlingspoli­tik der Bun­desregierung zu machen.
Anti-Antifa zukunft-heimat-cottbus-jfda-0054 NPDler Ronny Zasowk bei Zukunft Heimat zukunft-heimat-cottbus-jfda-0152

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration Law & Order

Massive Gewalt nach rechter Demo

Neon­azis und Ras­sis­ten tra­gen mas­siv zur Unsicher­heit und zur Gewalt in der Cot­tbusser Innen­stadt bei. Dies wurde erneut am Dien­stagabend (13. Juni) in furcht­bar­er Bru­tal­ität deut­lich. Unmit­tel­bar nach Abschluss der Demon­stra­tion des neurecht­en Vere­ins „Zukun­ft Heimat“ kam es zu min­destens zwei recht­en Angrif­f­en. Die Attack­en richteten sich gegen Per­so­n­en, die zuvor am Rande gewagt hat­ten, ihrem Unmut über die Demon­stra­tion ver­bal Aus­druck zu verleihen.
– Eine Frau wurde auf dem Heimweg in der Friedrich-Lud­wig-Jahn-Straße/Höhe Puschk­in­park von zwei ver­mummten Per­so­n­en vom Fahrrad geprügelt und im Gesicht ver­let­zt. Sie musste im Kranken­haus behan­delt wer­den, eine Platzwunde wurde genäht. Die Polizei erwäh­nt diesen Angriff in ein­er Mit­teilung, ver­schweigt allerd­ings den Zusam­men­hang mit der Demon­stra­tion. https://polizei.brandenburg.de/…/koerperverletzung‑z…/656331
– Ein Ehep­aar beobachtete in der Sandow­er­straße die in Rich­tung Alt­markt vor­beiziehende Demon­stra­tion vom Rande her. Kurze Zeit später kamen aus Rich­tung des Mark­tes vier Per­so­n­en auf das Paar zu. Eine der Per­so­n­en bespritzte die Eheleute mit Wass­er. Ein ander­er Mann ging auf die Frau los. Der Ehe­mann ver­suchte seine Frau zu schützen; daraufhin wurde ihm gegen den Kopf geschla­gen. Er ging zu Boden und riss sich dabei den Ellen­bo­gen auf. Auch er musste im Kranken­haus behan­delt wer­den. Ein bei­den Fällen wurde Anzeige erstattet.
Mit völkischen und ras­sis­tis­chen Reden hat­ten „Zukun­ft Heimat“-Funktionäre wie Christoph Berndt und Anne Haber­stroh zuvor die Stim­mung ange­heizt. Die dabei eingestreute Beteuerung, dass „Zukun­ft Heimat“ ihre recht­sradikalen poli­tis­chen Ziele „mit friedlichen Mit­teln“ erre­ichen will, ent­pup­pte sich nicht erst durch die dann fol­gen­den Über­griffe als hohle Phrase. Denn schon an der Demon­stra­tion selb­st nah­men zahlre­iche Per­so­n­en aus gewalt­geneigten Fußballm­i­lieus und Neon­azis teil. Eine Per­so­n­en­gruppe war mit ein­heitlichen T‑Shirts (Auf­druck: Schla­gringe, „Anti-Antifa“) und teil­weise mit Schutzk­lei­dung ausgestattet.
„Zukun­ft Heimat“ hat weit­ere Demon­stra­tio­nen in Cot­tbus angekündigt, die erneut in Koop­er­a­tion mit der Dres­den­er „Pegi­da“ organ­isiert wer­den sollen. „Zukun­ft Heimat“ ist zudem aufs eng­ste verquickt mit der AfD. Der Auf­marsch am 13. Juni war der zweite nach ein­er Auf­tak­t­demon­stra­tion im Mai.
Luise Mey­er, Sprecherin von Cot­tbus Naz­ifrei!: „Zukun­ft Heimat ist kein harm­los­er Bürg­ervere­in. Es ist eine recht­sradikale Kam­pag­nenor­gan­i­sa­tion, die das Kli­ma in unser­er Stadt gezielt vergiftet. Men­schen wer­den ange­grif­f­en und niedergeschla­gen, nur weil sie sich am Rande der Zukun­ft-Heimat-Demo gegen Ras­sis­mus geäußert hat­ten. Ein trau­riger Fakt: Cot­tbus ist nicht sich­er für Men­schen, die von Ras­sis­mus betrof­fen sind und für solche, die sich gegen Neon­azis posi­tion­ieren. Seit mehreren Jahren sind die Zahlen rechter und ras­sis­tis­ch­er Gewalt in Cot­tbus hoch.“

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Antifaschismus

Islamfeindliche Demo in Bernau

INFORIOT – Am Mittwochabend demon­stri­erten etwa 80 Neon­azis unter dem Mot­to „gegen die schle­ichende Islamisierung“ in Bernau. Hin­ter­grund ist das Bekan­ntwer­den der let­zten Woche, dass der örtliche mus­lim­is­chen Vere­in Gebet­sräume im Bernauer Stadt­teil Süd ein­richt­en will. Die NPD griff das The­ma auf und behauptete, dass nun eine Moschee in Bernau errichtet wer­den solle. Die Demon­stra­tion führte vom Bernauer Bahn­hofsvor­platz bis in das Neubau­vier­tel Süd, in dem inzwis­chen viele Geflüchtete leben und wo die Gebet­sräume ein­gerichtet wer­den sollen. Die Demon­stra­tion, die erst kurzfristig bekan­nt wurde, wurde von laut­starkem Gegen­protest begleit­et. Ins­ge­samt 100 Men­schen, darunter auch junge Geflüchtete, beteiligten sich an Kundge­bun­gen am Bahn­hofsvor­platz, am Markt in der Innen­stadt sowie an Protesten am Rande der Neon­azidemon­stra­tion. Auch einen Block­ade­v­er­such gab es.

Die Neonazis der NPD bilden die Spitze der Demonstration in Bernau.
Die Neon­azis der NPD bilden die Spitze der Demon­stra­tion in Bernau.

Ver­anstal­tet und unter­stützt wurde die Demon­stra­tion durch die lokale NPD Struk­tur, zusam­men mit AktivistIn­nen der Pankow­er NPD sowie der Bernauer „Barn­imer Fre­und­schaft“. Unter den Demon­stran­tInnen befan­den sich zahlre­iche bekan­nte Neon­azis aus der Region. Obwohl nicht offiziell durch die NPD aufgerufen wor­den war, zeich­net sich durch das Front­trans­par­ent und Red­ner wie Sebas­t­ian Schmidtke, ehe­ma­liger Berlin­er NPD-Lan­deschef, deut­lich die Veror­tung der Demon­stra­tion in der neon­azis­tis­chen Szene ab. Zwar waren auch AfD-Poli­tik­er wie der Box­train­er Hans Link zuge­gen. Link hielt jedoch Abstand von der Demon­stra­tion und zeigte seine Sym­pa­thie für das Anliegen der NPD in Gesprächen mit Anwohner_innen.
Mit der Ankündi­gung der Gebet­sräume hat die NPD nun ein The­ma gefun­den, welch­es sie als Anlass für ihre Asylfeindlichkeit und vor allem ihren antimus­lim­is­chen Ras­sis­mus nutzen kann. Red­ner Schmidtke wet­terte gegen Geflüchtete und tit­ulierte die Gebet­sräume als „Ter­rorzelle“. Er kündigte weit­ere Aktio­nen in der Region an.
Die Neonazis marschierten bis zum Bernauer Stadtteil Süd, wo die Gebetsräume eingerichtet werden sollen.
Die Neon­azis marschierten bis zum Bernauer Stadt­teil Süd, wo die Gebet­sräume ein­gerichtet wer­den sollen.

Redner Schmidtke kündigte weitere Aktionen in der Region an.
Red­ner Schmidtke kündigte weit­ere Aktio­nen in der Region an.

An den Gegen­protesten beteiligten sich neben zivilge­sellschaftlichen und antifaschis­tis­chen Aktiv­en auch junge Geflüchtete. Der Polizei, die mit einem rel­a­tiv großen Aufge­bot die Neon­azidemon­stra­tion begleit­ete, fehlte jedoch die Sen­si­bil­ität für die Gefährdung der vor allem sehr jun­gen Geflüchteten. So wur­den etwa die Neon­azis unmit­tel­bar an diesen vor­beige­führt, was die Neon­azis zu ver­balen Aus­brüchen und Dro­hge­bär­den ver­an­lasste. Zu Ver­let­zten kam es nicht.
Gegenproteste in Bernau Süd.
Gegen­proteste in Bernau Süd.
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Antifaschismus

Niemand ist vergessen“

Kommt am 01.07.2017 nach Neu­rup­pin und unter­stützt unsere Demon­stra­tion! Eine Gedenk­tafel ist nicht genug! 
A2_Plakat_Emil-Wendland_WebAm 01. Juli 1992 wurde im Neu­rup­pin­er Rosen­garten der 50-jährige Emil Wend­land von ein­er Gruppe Neon­azis ermordet. Die Täter woll­ten einen „Assi klatschen“. Nach­dem Sie ihn bru­tal mis­shan­del­ten, stach der 21-jährige Haupt­täter 7 Mal auf den bere­its Bewusst­losen ein und töte ihn so.
Am 1. Juli 2017 rufen wir erneut zum Gedenken an den Mord von Emil Wend­land auf. In der Nacht zum 1. Juli 1992 über­fie­len nach einem Saufge­lage Naziskin­heads den schlafend­en, damals woh­nungslosen Wend­land. Sie trat­en mit Springer­stiefeln auf ihn ein und zer­schlu­gen eine Bier­flasche an seinem Kopf. Vor­erst ließen sie den schw­er Ver­let­zten zurück, bis ein­er der Gruppe zurück­kehrte und mit einem Jagdmess­er auf ihn ein­stach, sodass er verblutete. Später kehrte die Gruppe noch ein­mal zurück und sam­melte mögliche Beweis­mit­tel ein. Emil Wend­land starb in dieser Nacht in Neu­rup­pin. Seit­dem 2012 gibt es ein regelmäßiges Gedenken durch Antifaschist*Innen zu seinem Todestag. In diesem Jahr jährt sich sein Todestag zum 25. Mal. In den vorigen Jahren waren immer wieder Neon­azis in der Nähe der Kundge­bung, um diese zu stören und eben­so eine Kundge­bung abzugeben. Dies ist eine immer wiederkehrende Aktion unter vie­len Weit­eren in dieser Region. In den let­zten Jahren gab es mehrere schwere Angriffe auf linksalter­na­tive Jugendliche und auf unser linkes Jugend­pro­jekt „Jwp-Mit­ten­Drin“ in Neu­rup­pin. Wir haben kein Bock auf rechte Gewalt, auf den Ver­such uns Angst machen zu oder uns unsere Mei­n­ung aus­prügeln zu lassen. Wir haben kein Bock auf dieses
ekel­hafte, sozial-dar­win­is­tis­che Gedankengut, welch­es Men­schen in wert und wert­los ein­teilt. In ein­er Welt, in der täglich Men­schen gequält, ver­fol­gt oder ermordet wer­den, wird es immer Men­schen geben, die dage­gen kämpfen. Deswe­gen rufen wir alle Antifaschist*Innen am 1. Juni 2017 um 12 Uhr dazu auf, in Neu­rup­pin Emil Wend­land ein würdi­ges und ehren­volles Gedenken zu geben und ein Zeichen gegen Nazis und faschis­tis­che Gewalt zu set­zen! Kein Vergeben! Kein Vergessen! Im Gedenken an Emil Wend­land und an allen Betrof­fe­nen rechter Gewalt.
Die 90er Jahre – Straßen­ter­ror der Nazis
Hintergründe:
Die Nazige­walt der frühen 90er Jahre ging auch an Neu­rup­pin nicht vor­bei. Es gab nur wenige Tage ohne Mel­dun­gen in den Zeitun­gen von recht­en Über­grif­f­en, Anschlä­gen auf Asyl­suchen­den­heime, Tre­f­fen von 200+ Nazis, recht­en Parolen, Sprühereien usw. Es gab damals noch keinen funk­tion­ieren­den Jus­tiz- oder Polizeiap­per­at und keine Zivilgesellschaft
oder organ­isierte Grup­pen, sodass die Nazis mit ihrer Gewalt auf der Straße leicht­es Spiel hat­ten. Ziel der Angriffe waren ins­beson­dere Migrant_Innen, linke Jugendliche und Punks, Men­schen ohne Woh­nung sowie homo- und trans­sex­uelle Men­schen. Der vor­läu­fige Höhep­unkt in Neu­rup­pin war der Mord an Emil Wend­land und ein Bran­dan­schlag auf eine Unterkun­ft von Spätaussiedler_Innen im Novem­ber 1992.
Emil Wend­land wurde getötet, weil er in den Augen der Nazis lediglich „unwertes Leben“ war. Er war obdach­los und alko­holkrank und auf finanzielle Unter­stützung angewiesen. Gegenüber solchen Men­schen find­et eine extreme gesellschaftliche Aus­gren­zung statt. Diese reicht von Vorurteilen („Assi“, „Alki“, faul, „Schmarotzer“, krim­inell etc.), über ord­nungspoli­tis­che Maß­nah­men (Vertrei­bung von möglichen Schlaforten, Anzeigen etc.) bis hin zur direk­ten kör­per­lichen Gewalt. Dabei ver­lassen sich die Nazis und andere Täter­grup­pen darauf, dass die Gewalt gegen Obdachlose zum einen auf keinen rel­e­van­ten gesellschaftlichen Wider­spruch trifft und zum anderen auch in den meis­ten Fällen straf­frei bleibt. Dies liegt am offen­sichtlichen Desin­ter­esse von Presse, Jus­tiz und Polizei, aber auch daran, dass die Betrof­fe­nen sich mit Schika­nen seit­ens der Behör­den kon­fron­tiert sehen, wenn sie sich dann doch trauen, Anzeige zu stellen. Ein Mord an einem obdachlosen Men­schen schafft es sel­ten weit­er, als in die Randspalte der lokalen Tageszeitung.
Es geht uns darum, das Schick­al von Emil Wend­land bekan­nt zu machen und ihm einen Teil sein­er Men­schlichkeit zurück­zugeben, der ihm durch die Nazis genom­men wurde. Ein erster Schritt ist für uns, sein Leben zu skizzieren und durch eine Gedenk­tafel dauer­haft an die Tat zu erinnern.
Es muss aber auch darum gehen, die gesellschaftlichen Rah­menbe­din­gun­gen zu benen­nen, die solche Tat­en ermöglichen. Und dazu gehören ein zutief­st verin­ner­licht­es, kap­i­tal­is­tis­ches Konkur­ren­z­denken, Leg­en­den wie „Jed­er ist seines Glück­es Schmied“ und eine generelle Ver­ach­tung, die Men­schen erfahren, die nicht zur „Mehrheits­ge­sellschaft“ gehören. Men­schen, welche diesem täglichen Wahnsinn nicht stand­hal­ten oder deren Leben durch pri­vate Erleb­nisse aus den Fugen gerät, laufen Gefahr, bis ans Ende der „sozialen Leit­er“ durchgere­icht zu wer­den. Dort ein­mal angekom­men, ist es fast unmöglich, aus eigen­er Kraft wieder „auf die Beine zu kommen“.
Wenn eine Gesellschaft Unmen­gen an Reich­tum pro­duziert, aber großen Teilen der Bevölkerung der Zugang zu diesem Reich­tum ver­wehrt ist, wenn Lebens­mit­tel wegge­wor­fen wer­den, obwohl es hun­grige Men­schen gibt, wenn mit Leer­stand Prof­ite gemacht wer­den, statt den Wohn­raum Bedürfti­gen zur Ver­fü­gung zu stellen, dann hat diese Gesellschaft ihre
Exis­tenzberech­ti­gung ver­loren! Dann müssen wir uns umschauen nach gesellschaftlichen Alternativen!
Wir wis­sen nicht, was Emil Wend­land für ein Men­sch war. Wir haben ihn nie ken­nen­gel­ernt. Was wir wis­sen, haben wir aus Zeitun­gen erfahren, von dama­li­gen Fre­un­den oder Nachbar_Innen erzählt bekom­men oder schlicht aus den Prozes­sun­ter­la­gen. Wir wollen ihn nicht als Mär­tyr­er verk­lären oder aus seinem Schick­sal poli­tis­che Vorteile ziehen! Aber eben­so ist die Tat nicht ein­fach nur „irgen­dein“ Mord an „irgen­deinem Obdachlosen“. Dem Sozial­dar­win­is­mus der Tat (den die Nazis gegen obdachlose Men­schen prak­tizieren) geht zuerst ein Sozial­dar­win­is­mus des Wortes voraus (z.B.
abw­er­tende Hal­tun­gen oder Vorurteile gegen ver­meintliche „Assis“).
Wenn es also darum geht, solche Tat­en in Zukun­ft zu ver­hin­dern, ist das Prob­lem nicht allein die Nazige­walt, son­dern die grund­sät­zliche Akzep­tanz dieser Gewalt durch das herrschende, gesellschaftliche Kli­ma. Und genau da set­zen wir an!
Kommt am 01.07.2017 nach Neu­rup­pin und unter­stützt unsere Demon­stra­tion! Eine Gedenk­tafel ist nicht genug!

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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration

Refugee Action Days

Am 20ten Juni ist der Welt Flüchtlingstag. Aus diesem Anlass möcht­en Geflüchtete in Bran­den­burg und Deutsch­land sich Gehör ver­schaf­fen. Wir organ­isieren als Grup­pen von selb­stor­gan­isierten Flüchtlin­gen und Frei­willi­gen eine dre­itägige Aktion für Geflüchtete in Brandenburg.
Ange­fan­gen wird am 18ten Juni um 15:30 am Alten Markt, Pots­dam. Dabei wer­den Work­shops und Sem­i­nare am 19ten geboten. Am 20ten wird mit ein­er Pressekon­ferenz und eine Kundge­bung vor dem Bran­den­bur­gis­chen Par­la­ment die Aktion abgeschlossen. Ein Lager, welch­es wir vor dem Bran­den­bur­gis­chen Par­la­ment auf­bauen wollen, wird uns einen direk­ten Aus­tausch mit der Zivilge­sellschaft und Autoritäten ermöglichen. Wir möcht­en unsere Kom­pe­ten­zen und Kapaz­itäten, welche wir mit­ge­bracht haben, beleucht­en aber auch unsere Stim­men laut machen über die inhu­ma­nen Abschiebun­gen aus Deutsch­land in Län­der des Todes.
Wir kom­men aus Kriegs­ge­bi­eten und ken­nen die inhu­ma­nen Arten in der Men­schen behan­delt werde. Wir haben auch einen Man­gel an demokratis­ch­er und freier Mei­n­ungsäußerung der Gesellschaft erlebt. Wir sind über Todesstraßen nach Europa gelangt (über das Mit­telmeer und die Spanis­che Insel von Melila usw.) mit wenig Energie, nur um gle­ich mit ein­er schwieri­gen psy­chol­o­gis­chen sowie psy­chis­chen Umge­bung kon­fron­tiert zu
wer­den. In Deutsch­land sind wir höchst bürokratis­che Insti­tu­tio­nen sowie ein­er schwieri­gen Zivilge­sellschaft aus­ge­set­zt, welche harsch und kri­tisch auf unser Dasein reagieren. Wir sind hier und sind zum Teil dieses Lan­des gewor­den. Wir haben Kom­pe­ten­zen wie Kapaz­itäten und wollen
zum Schutz der großen Men­schlichen Fam­i­lie beitra­gen. Uns abzuschieben ist ein Fehler der Zivilge­sellschaft. Sie ver­weigern ihre Ver­ant­wor­tung eben diese große Fam­i­lie zu ehren und zu schützen. Nein zu Abschiebun­gen in den Län­dern des Todes. Unser Poten­tial zu verken­nen ist ein Zeichen der Furcht des Anderen. Fürchtet uns nicht! Wir sind gekom­men um zu
bleiben und möcht­en teil­nehmen am Erschaf­fen ein­er offe­nen und wohlhaben­den Gesellschaft.
Say it loud and say it clear, Refugees are Wel­come here. Wir rufen die Zivilge­sellschaft von Bran­den­burg und Deutsch­land auf, sich die The­men und Angele­gen­heit­en aus der Geflüchteten per­spek­tive anzuhören und zu unterstützen.
Organ­isiert von:
R.E, FIBB, RIRH, Mosa­ic Stern, Frei­land Pots­dam, Stop Depor­ta­tion Pots­dam, Pangea ‚Orga Pots­dam, Stadt­mitte für alle Potsdam
Kon­takt Tel.: 017636266043 or 015211802328
Email: refugeesactiondaypotsdam@gmail.com
<mailto:refugeesactiondaypotsdam@gmail.com>
face­book. Refugees action days potsdam
Refugees Eman­ci­pa­tion e.V
Zum Jagen­stein 1
14478 Potsdam
Tél : 0331/2016927/03312015759
Mobil :017636266043
Email : info@refugeesemancipation.com
<mailto:info@refugeesemancipation.com>
www.refugeesemancipation.com <http://www.refugeesemancipation.com/>

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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration

150 Menschen demonstrierten gegen Abschiebungen im Barnim

INFORIOT — An ein­er kraftvollen Demon­stra­tion gegen Abschiebun­gen im Barn­im beteiligten sich am 8. Juni 2017 in Eber­swalde über 150 Per­so­n­en. Anlässlich ver­mehrter Abschiebun­gen und Abschiebev­er­suche aus dem Land­kreis in diesem Jahr hat­te ein Bünd­nis von Anti­ra- und Antifa-Grup­pen zu dem Protest aufgerufen.
Demozug am Markt_unscharf - Kopie
Demon­stra­tion quer durch die Stadt
Auf­tak­tort war der Bahn­hofsvor­platz, auf dem sich cir­ca 100 Men­schen ver­sam­melten. In Rede­beiträ­gen wurde auf die zulet­zt gehäuften Abschiebun­gen hingewiesen, darunter ein Vor­fall Anfang April im Über­gangswohn­heim Bernau-Lobe­tal. In der Nacht des 3. April ris­sen Mitar­beit­er der Bar­ni­mer Aus­län­der­be­hörde ei­nen aus dem Tschad ge­flo­he­nen Mann um 4 Uhr mor­gens aus sei­nem Schlaf. Er wurde unmit­tel­bar nach Berlin gebracht und dann über Frankre­ich abgeschoben, berichteten die Organisator*innen des Protestes. Bewohner*innen aus Über­gang­sun­terkün­ften in der Region wiesen in weit­eren Rede­beiträ­gen auf die unmen­schlichen Lebens­be­din­gun­gen in den Heimen, ins­beson­dere in Ütz­dorf, hin. Die Route des Protestes führte vom Bahn­hof in die Innen­stadt zur Aus­län­der­be­hörde, bei der die Ver­anstal­tun­gen nach ein­er Abschlusskundge­bung mit cir­ca 150 Teil­nehmenden been­det wurde. Nehmen anti­ras­sis­tis­chen Aktivist*innen beteiligten sich auch viele Geflüchtete aus Eber­swalde, Biesen­thal und Ützdorf.
Neben ein­er Beschrei­bung der derzeit­i­gen Abschiebeprax­is und ihren Fol­gen für die Geflüchteten im Land­kreis, sprach sich eine Geflüchtete Per­son gegen Stig­ma­tisierung und Reduzierung auf den Flüchtlingssta­tus aus: Jede*r habe das Recht, als eigen­ständi­ge Per­son wahrgenom­men zu wer­den. Auch wurde in einem Rede­beitrag kolo­niale Kon­ti­nu­itäten und All­t­agsras­sis­mus benan­nt. Als aktuelles Pos­i­tivbeispiel im Umgang mit Geflüchteten wur­den “Sanc­tu­ary Cities” vorgestellt. Das sind Städte, die sich dazu entschlossen haben, dem Druck der nationalen Regierung nicht nachzugeben und sich weigern, an Abschiebun­gen mitzuwirken oder Repres­sion gegen ille­gal­isierte Men­schen auszuüben. Im Land­kreis Barn­im ist es der Durch­set­zung von Kirchenasyl zu ver­danken, dass min­destens eine Abschiebung ver­hin­dert wer­den konnte.
An diesen Vor­bildern könne sich auch die Barn­imer Aus­län­der­be­hörde für ein anderes Han­deln entschei­den, so die Auf­fas­sung der Redner*innen. Die Entschei­dung über die Bewil­li­gung oder Ablehnung eines Asy­lantrages liege zwar nicht in den Hän­den der Aus­län­der­be­hörde, aber sie könne beschließen, ob und unter welchen Bedin­gun­gen sie Abschiebun­gen durch­set­zen lasse. So war die Forderung nach einem sofor­ti­gen Abschiebestopp ein Ker­nan­liegen der Demonstration.
Nach­dem im Vor­feld auf dem recht­en Blog „Spreeruf“ gegen die Ver­anstal­tung Stim­mung gemacht wurde, blieb es während der Demon­stra­tion ruhig. Für mehr als ein unbe­merk­tes Fotografieren der Ver­anstal­tung reichte die Wut gegen „linke Gut­men­schen“ wohl nicht.
Rassismus tötet_unscharf - Kopie
 
 
 
 

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Brandenburger AfD-Funktionär an “Identitären”-Aktion beteiligt

INFORIOT Die AfD und ihre Jugen­dor­gan­i­sa­tion “Junge Alter­na­tive” (JA) scheren sich offen­bar kein Stück um ihre eige­nen Beschlüsse. Es gibt beispiel­sweise Abgren­zungs­beschlüsse gegen die extrem rechte “Iden­titäre Bewe­gung”. Tat­säch­lich aber sind Afd, JA und die “Iden­titären” vielfältig miteinan­der ver­bun­den. Die Abgren­zungs­beschlüsse sind offenkundig rein tak­tisch motiviert und nicht das Papi­er wert, auf dem sie geschrieben sind.
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Ein neues Beispiel für die Nähe von AfD, JA und den “Iden­titären”: Franz Dusatko ist Funk­tionär der “Jun­gen Alter­na­tive” in Bran­den­burg, der offiziellen Jugen­dor­gan­i­sa­tion der Lan­des-AfD. Die JA-Home­page führt ihn als stel­lvertre­tenden Lan­desvor­sitzen­den auf. Fotos auf der Home­page der Bran­den­burg­er AfD zeigen ihn zusam­men mit dem Bun­desvor­sitzen­den Alexan­der Gauland und dem Thüringer Vor­sitzen­den Björn Höcke. Auf aktuellen Fotos von ein­er Del­e­ga­tion­sreise zum EU-Par­la­ment im Mai ist Dusatko zusam­men mit dem aktuellen AfD-Lan­desvor­sitzen­den Andreas Kalb­itz sowie der AfD-Europaab­ge­ord­neten Beat­rix von Storch zu sehen.

Genau dieser Franz Dusatko war im Dezem­ber 2016 am Ver­such beteiligt, die Zen­trale ein­er mit der AfD konkur­ri­eren­den Partei zu block­ieren. Im Anschluss an eine Kundge­bung in Berlin (an der auch Gauland und Kalb­itz teil­nah­men) platzierten sich näm­lich mehrere Dutzend Ange­hörige der “Iden­titären Bewe­gung” vor der Parteizen­trale der CDU. Fotos zeigen, dass Dusatko inmit­ten der “Iden­titären” saß und also aktiv und direkt an der ver­sucht­en Block­ade beteiligt war.

Die Unvere­in­barkeits- und Abgren­zungs­beschlüsse der AfD und der JA gegenüber den “Iden­titären” waren zum Zeit­punkt des Block­ade­v­er­suchs bere­its in Kraft. Anlass für diese Beschlüsse war die Beobach­tung der “Iden­titären” durch den Verfassungsschutz.
Am Rande der ver­sucht­en Block­ade der CDU-Zen­trale war im übri­gen auch Jean-Pas­cal Hohm präsent, wie auf Fotos zu sehen ist. Hohm war lange Zeit Lan­desvor­sitzen­der der JA und aktuell ist er laut JA-Home­page Beisitzer im Lan­desvor­stand. Im April besuchte Hohm gemein­sam mit dem Berlin-Bran­den­burg­er Iden­titären-Chef Robert Timm den Gäste­block beim Fußball­spiel Babels­berg 03 gegen Energie Cot­tbus in Pots­dam. Das Spiel wurde von mas­siv­en anti­semi­tis­chen Parolen und Ran­dalen der Cot­tbusser Fans begleitet.
 

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Wir sind noch immer da“

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Unter dem Mot­to: „Wir sind noch immer da“ ver­sam­melte sich ab 18.30 Uhr wieder die rechte Vere­ini­gung „Bürg­er­bünd­nis Havel­land eV“ in Rathenow. An der angemelde­ten Ver­anstal­tung auf dem Märkischen Platz  nah­men unge­fähr 25 Per­so­n­en teil. Dreivier­tel der Teil­nehmenden stammte aus Rathenow und Umge­bung, ein Vier­tel war aus Berlin, darunter Sym­pa­thisierende des extrem recht­en „Bärgi­da eV“, von „Hand in Hand“ und der „Bürg­er­be­we­gung Pro Deutsch­land“, angereist.
Eröffnet wurde die sta­tionäre Kundge­bung durch den Ver­samm­lungsleit­er Ralf Maasch. Er ver­las die polizeilichen Aufla­gen und wies auf kom­mende Ver­anstal­tun­gen der extrem recht­en „Iden­titären Bewe­gung“ und „Wir für Deutsch­land“ in Berlin hin. Anschließend fol­gte der erste Redebeitrag.
Eine aus Berlin zugereiste Red­ner­in sollte sich eigentlich zu der Frage: „BRD – Sinn oder Unsinn“ äußern, hat­te sich aber tat­säch­lich zu ein­er anderen The­matik vor­bere­it­et. So schwadronierte sie, anknüpfend an Stich­worte aus der Pro­gram­matik der „Iden­titären Bewe­gung“, vom „großen Aus­tausch“ der Bevölkerung und rief zur Grün­dung von „Bürg­er­wehren“ auf. Friedlich sei in diesem Land ohne­hin nichts mehr zu lösen, die Bun­desre­pub­lik sei zudem „ein linksver­siffter ter­ror­is­tis­ch­er Staat“, so die Red­ner­in. Jus­tizmin­is­ter Maas belei­digte sie zudem als „Arsch“.
Nach einem kurzen musikalis­chen Zwis­chen­spiel  fol­gte dann der Rede­beitrag eines Dok­tors, der in sein­er sehr sub­jek­tiv gefärbten Mei­n­ungsäußerung die ange­blich fehlende Mei­n­ungs­frei­heit in der Bun­desre­pub­lik beklagte. Weit­er­hin äußerte er sich zur Dres­den­er PEGI­DA-Bewe­gung und empörte sich über ange­blich geplante Maß­nah­men gegen die extrem rechte Vereinigung.
Nach einem weit­eren musikalis­chen Zwis­chen­spiel hielt nun der Ver­samm­lungsleit­er Ralf Maasch einen Rede­beitrag, in dem dieser seine Mei­n­ung zu gesellschaft­spoli­tis­chen Neuigkeit­en aus nah und fern, wie dem Umbau eines Kreisverkehrs in Rathenow-West, zunehmender Dro­gen­prob­lematik in der Rathenow­er City oder der kurzzeit­i­gen Unter­brechung eines Rock­konz­ertes in Rhein­land-Pfalz durch ver­meintliche Dschi­hadis­ten, kundtat.
Anschließend wurde das Lied: „Ein Rose für mein Deutsch­land“ gespielt, in dem die ehe­ma­lige „nationale Lie­der­ma­cherin“ Anett Müller in ein­er Textzeile bekan­nte, dass sie die „NPD wäh­le“. Maasch sang fröh­lich mit. Eigen­em bekun­den nach, sei dies sein Lieblingslied. Ironie der Geschichte: Sän­gerin Anett soll inzwis­chen der NPD den Rück­en gekehrt und die Szene ver­lassen haben. In Vorträ­gen vor Schülern warne sie mit­tler­weile vor „rechter“ Musik als Einstiegsdroge.
Wohl war, in Rathenow erfreut sich ihre dama­lige Lyrik bester Beliebtheit und umrahmt die mut­maßlich ras­sis­tisch motivierten Mei­n­ungsäußerun­gen der Bürg­er­bünd­nis-Vere­ini­gung. Dumpfer Ras­sis­mus, der beispiel­sweise zu Tage tritt, wenn Vere­in­skassen­wart Wolf­gang Hoppe im let­zten Rede­beitrag des Tages mit reißerischen Sto­ries ins­beson­dere vor Men­schen mit dun­kler Haut­farbe „warnt“.
Eine Massen­be­we­gung ist das „Bürg­er­bünd­nis Havel­land“ jedoch freilich nicht mehr. Den­noch hat es durch seine regelmäßi­gen Ver­samm­lun­gen für eine Bele­bung im extrem recht­en Milieu gesorgt. Die aus dem „Bürg­er­bünd­nis Havel­land“ ent­standene Orts­gruppe „Autonomer Nation­al­is­ten“ in Rathenow hin­ter­lässt beispiel­sweise immer deut­lich­er ihre Spuren in der Stadt. Erst am ver­gan­genen Woch­enende waren an ein­er Schallschutz­mauer mehrere neon­azis­tis­che und extrem rechte Parolen mit Sprüh­farbe ange­bracht wor­den. In der Nähe waren zudem Stick­er über­re­gion­al aktiv­er Grup­pen „Autonomer Nation­al­is­ten“ auf denen u.a. eine „NS Zone“ propagiert wurde, ange­bracht worden.
Foto: hier

Inforiot