Kategorien
Antifaschismus

Guben: Bunter Protest gegen Neonazi-Kundgebung

INFORIOT Knapp 250 Men­schen protestierten heute gegen eine Neon­aziskundge­bung vor dem Asyl­be­we­ber­ber­heim in der Deu­low­itzer Straße. An der Kundge­bung nah­men viele Vertreter*innen ver­schieden­er örtlich­er Ini­tia­tiv­en, Vere­ine, Kirchen­ver­bände und Parteien teil. Auch die Bünd­nis “Cot­tbus Naz­ifrei”, “Eisen­hüt­ten­stadt stellt sich quer” und die Ini­tia­tive “Flucht und Migra­tion Cot­tbus” waren u.a. unter­stützend vor Ort. Mit vie­len Trans­par­enten, Trillerpfeifen, Sprechchören und Gesang wurde die Neon­azi-Ver­anstal­tung begleitet.

Gegenkundgebung vor dem Asylbewerberheim in Guben
Gegenkundge­bung vor dem Asyl­be­wer­ber­heim in Guben

Ursprünglich woll­ten die Organisator*innen des Gegen­protests eine Men­schen­kette um das Asyl­be­wer­ber­heim erricht­en. Diese Aktion war als Schutz vor den Neon­azis gedacht. Durch die über­wälti­gende Teil­nahme an der Gegenkundge­bung posi­tion­ierte sich der Aufzug jedeoch schützend im Hal­bkreis vor dem Heim.
Die Neonazi-Kundgebung
Die Neon­azi-Kundge­bung

Zu der Neon­aziver­anstal­tung, an der 70 Per­so­n­en teil­nah­men, hat­te die Macher*innen der Face­book-Seite “Nein zum Heim in Guben” aufgerufen. Wie auch bei anderen Bran­den­burg­er “Nein zum Heim”-Seiten wird auch hier die NPD dahin­ter ver­mutet. An der Kundge­bung hat­ten zumin­d­est ettliche NPD Funktionär*innen aus dem Oder­land sowie der Lausitz teilgenom­men, eben­so wie Anhänger*innen der JN Bran­den­burg. Auf der Kundge­bung redete die Barn­imer NPD-Chefin und Bran­den­buger NPD-Press­esprecherin Aileen Rokohl und die NPD-Funk­tionärin Manuela Kokott. Bei­de het­zten gegen die Auf­nahme von Geflüchteten in der Gren­zs­tadt Guben.
Die Neonazikundgebung
Die Neon­azikundge­bung

Außer­dem nah­men Neon­azis aus Königs Wuster­hausen an der Ver­anstal­tung teil und waren mit eine Trans­par­ent als “Freie Kräfte Königs Wuster­hausen” vertreten. An den kom­menden zwei Mon­ta­gen will BraMM, ein PEGI­DA-Ableger in Bran­den­burg, in Königs Wuster­hausen auf­marschieren. Bei den let­zten Aufmärschen von BraMM in Bran­den­burg an der Hav­el und Fürsten­walde nah­men auch immer örtliche Neon­azis teil. Auch in Königs Wuster­hausen ist damit zu rechnen.
Die "Freien Kräfte Königs Wusterhausen"
Die “Freien Kräfte Königs Wusterhausen”

Bilder wur­den mit fre­undlich­er Genehmi­gung von Ney Som­mer­feld über­nom­men. Mehr Bilder: hier und hier.
Kategorien
Antifaschismus

Bad Belzig: NPD Stadtrat wechselt zum „Dritten Weg“

2015.02.21 Eisenhuettenstadt Pascal Stolle
Wie erst jet­zt bekan­nt wurde, hat der Bad Belziger Neon­azi Pas­cal Stolle seinen Sitz in der Stadtverord­neten­ver­samm­lung sein­er mit­telmärkischen Heimat­stadt aufgegeben und war bere­its im Jan­u­ar 2015 zur neon­azis­tis­chen Klein­partei „Der dritte Weg“ gewech­selt. Dies hat­te er zumin­d­est in einem öffentlichen State­ment am 24. Feb­ru­ar 2015 im Social­me­dia angekündigt. Seinen Platz im Stadt­par­la­ment von Bad Belzig solle dem­nach kün­ftig der Kreistagsab­ge­ord­nete André Schär (NPD) inne haben.
Von den „freien Kräften“, über die NPD zum „Drit­ten Weg“
Der 1977 geborene Stolle war erst im Zuge der Bran­den­burg­er Kom­mu­nal­wahlen im ver­gan­genen Jahr mit 385 Stim­men (2,7 %) in die Bad Belziger Stadtverord­neten­ver­samm­lung gewählt wor­den. Er trat damals auf der Liste der NPD an, bekräftigte in seinem Social­me­dia-State­ment vom 24. Feb­ru­ar 2015 aber niemals Mit­glied dieser Partei gewe­sen zu sein.
Eine Aus­sage die dur­chaus plau­si­bel erscheint, da er seit Mitte der 2000er als Kopf der „freien Kräfte“ in Bad Belzig gilt, die wiederum über Jahre ein gutes Ver­hält­nis zu parteifer­nen bzw. von der NPD ent­täuscht­en Neon­azis aus dem Nord­west­en Bran­den­burgs pflegten.
Vor sein­er poli­tis­chen Kar­riere im ver­gan­genen Jahrzehnt war Stolle übri­gens für mehrere Jahre in ein­er Jus­tizvol­lzugsanstalt inhaftiert, weil er 1997 mit weit­eren Gesin­nungsgenossen Mit­glieder ein­er Punk Band in Pritzwalk (Land­kreis Prig­nitz) über­fall­en und bru­tal mis­shan­delt hatte.
Aus der Haft kam er allerd­ings ungeläutert zurück und set­zte seinen „Kampf“, wie bere­its im Jahr 2000 in einem Inter­view mit einem Szen­emagazin angekündigt, seit spätestens 2003 im lokalen Belziger Kam­er­ad­schaftsm­i­lieu weit­er fort.
Nach ein­er kurzen poli­tis­chen „Ruhep­hase“, die Stolle zwis­chen­zeitlich u.a. für die Grün­dung ein­er Fam­i­lie nutzte, fiel er erst seit zwei Jahren wieder als aktiv­er Neon­azi auf. Seit Sep­tem­ber 2013 nahm er regelmäßig an NPD Kundge­bun­gen in Bad Belzig teil und trat bei ein­er auch als Red­ner auf. Später ließ sich Stolle über eine Liste der Partei als Kan­di­dat für die Bad Belziger Stadtverord­neten­ver­samm­lung auf­stellen und wurde während der Kom­mu­nal­wahlen am 25. Mai 2014 auch zum Abge­ord­neten gewählt.
Doch bere­its am Wahlt­ag soll er gezeigt haben, dass er nicht wirk­lich reif für die par­la­men­tarische Arbeit ist, indem er während ein­er „Wahlpar­ty“ in Bad Belzig einen Fotografen attack­iert haben soll.
Auch son­st nahm Stolle seine Funk­tion als Abge­ord­neter zwar war, ent­fer­nte sich seit dem aber anscheinend ide­ol­o­gisch wieder von der NPD. Stattdessen trat er öffentlich immer mehr im Gefolge von Maik Eminger, dem mut­maßlich führen­den Kopf der radikaleren „freien Kräfte“ im Land­kreis Pots­dam-Mit­tel­mark, auf. Ins­beson­dere bei Aktiv­itäten der neon­azis­tis­chen Bewe­gung „Ein Licht für Deutsch­land“, deren Ini­ti­ierung Eminger zugeschrieben wird, war Stolle immer wieder zugegen.
Am 21. Feb­ru­ar 2015 hielt er während ein­er neon­azis­tis­chen Kundge­bung in Eisen­hüt­ten­stadt (Land­kreis Oder-Spree), die haupt­säch­lich vom „drit­ten Weg“ bewor­ben und von Maik Eminger angemeldet wurde, einen ersten Rede­beitrag für die neon­azis­tis­che Klein­partei. Zumin­d­est ver­meldete dies der „dritte Weg“ in ein­er Pressemit­telung. Let­zte Woche bestätigte nun Pas­cal Stolle den Wech­sel zu dieser neon­azis­tis­chen Klein­partei öffentlich. Damit ist der „dritte Weg“ jet­zt auch real in Bran­den­burg präsent.
„Drit­ter Weg“ in Brandenburg?
Bish­er fiel die vor allem in Süd­deutsch­land präsente und dort gegrün­dete Neon­azik­lein­partei „Der dritte Weg“ im Land Bran­den­burg lediglich durch Flug­blat­tak­tio­nen gegen die Unter­bringung von Asyl­suchen­den auf. Am 25. Okto­ber 2015 beteiligte sich dann eine kleine Del­e­ga­tion dieser Partei an ein­er von der NPD angemelde­ten Kundge­bung für die neon­azis­tis­che „Gefan­genen­hil­fe“ in Bran­den­burg an der Hav­el. Ein säch­sis­ch­er Funk­tionär des „drit­ten Weges“ hielt zudem einen Redebeitrag.
Am 21. Feb­ru­ar 2015 fol­gte dann die bere­its erwäh­nte Kundge­bung in Eisen­hüt­ten­stadt, die de fac­to, auf­grund des dom­i­nan­ten Auftretens des „Drit­ten Weges“, als erste eigene Ver­anstal­tung der Partei im Land Bran­den­burg gew­ertet wer­den kann.
Der „Dritte Weg“ wurde übri­gens bere­its im Sep­tem­ber 2013 als Partei gegrün­det und ist seit dem um bun­desweite Aus­bre­itung bemüht. Seine Pro­gram­matik ist betont „nation­al­rev­o­lu­tionär“ und lehnt sich somit an den „antikap­i­tal­is­tis­chen“ und „sozial­rev­o­lu­tionären“ Flügel der NSDAP an. In einem „Zehn-Punk­te-Pro­gramm“ fordert der „Dritte Weg“ u.a. die „Schaf­fung eines Deutschen Sozial­is­mus, fernab von aus­beu­ter­ischem Kap­i­tal­is­mus“ und „gle­ich­macherischem Kommunismus“.
Das sich dahin­ter aber auch nichts anderes als völkisch geprägter Nation­al­is­mus unter anderem Anstrich ver­birgt, wird im Parteipro­gramm­punkt „Umweltschutz ist Heimatschutz“ offen­sichtlich. Dem­nach geht es dem Drit­ten Weg vor allem um die „Erhal­tung und Entwick­lung der biol­o­gis­chen Sub­stanz des Volkes und die Förderung der Gesund­heit“ oder im his­torischen Kon­text gedeutet: um Volks­ge­mein­schaft und Rassenhygiene.
Des Weit­eren wer­den im Parteipro­gramm die Ein­führung der Todesstrafe und die „Wieder­her­stel­lung Gesamt­deutsch­lands in seinen völk­er­rechtlichen Gren­zen“ gefordert.
Die Grün­dungser­wä­gung des „Drit­ten Weges“ als Partei muss deshalb als tak­tisch inter­pretiert wer­den, um gegen staatliche Inter­ven­tio­nen im Sinne eines Vere­insver­botes gewapp­net zu sein. Auf let­zt genan­nter Basis wurde näm­lich erst im Juli 2014 das so genan­nte „Freie Netz Süd“, ein neon­azis­tis­ches Net­zw­erk dem viele Funk­tionäre des „Drit­ten Weges“ zuvor ange­hörten, verboten.
Faz­it
Wie erfol­gver­sprechend das Wirken des „Drit­ten Weges“ indes in Bran­den­burg sein wird, bleib abzuwarten. In großen Teilen des Lan­des ist die NPD Platzhirsch der extremen Recht­en. Lediglich im Nor­dosten Bran­den­burgs kon­nte sich die Partei „Die.Rechte“ bish­er als ern­sthafte Konkur­renz etablieren. Der „Dritte Weg“ will diesem Beispiel offen­bar nun min­destens im Süd­west­en fol­gen. Und mit dem Pas­cal Stolle hat diese Partei auch einen lokalen Szenenkopf gewonnen.
In einem Bran­den­burg­er Par­la­ment wird der „Dritte Weg“ jedoch damit nicht vertreten sein. Stolle will sein Stadtverord­neten­man­dat näm­lich an einen anderen NPD Funk­tionär aus Bad Belzig abtreten.
Fraglich ist damit allerd­ings aber auch, ob dem „Drit­ten Weg“ über­haupt an par­la­men­tarisch­er Arbeit gele­gen ist, oder ob diese Organ­i­sa­tion den Parteien­sta­tus nur benötigt, um mil­i­tan­ten Neon­azis eine Organ­i­sa­tion­sstruk­tur zu bieten.

Kategorien
Antifaschismus

200 Rassist*innen marschierten erneut durch Oranienburg

INFORIOT Bere­its zum vierten Mal marschierten Neon­azis, Rassist*innen und Heimgegner*innen in der Kreis­stadt Oranien­burg (Ober­hav­el) auf. Erneut beteiligte sich die örtliche NPD stark an der Organ­i­sa­tion. Unter einem größeren Aufge­bot der Polizei marschierten die rund 200 Teilnehmer*innen durch strö­menden Regen und men­schen­leere Straßen, ohne größeren Gegenprotest.
Vorver­legung der Demon­stra­tion als Reak­tion auf den Gegenprotest
Die Organisator*innen des Auf­marsches hat­ten kurzfristig ihren „Abendspazier­gang“ um einen Tag vorver­legt. Die Vorver­legung hängt mit dem großen Bürg­er­fest zusam­men, welch­es am morgi­gen Mittwoch am Schloss­platz Oranien­burg stat­tfind­en soll. Zum dem Bürg­erst ruft das Bünd­nis „Ober­hav­el Naz­ifrei“ auf, dem ein Vielzahl von Ini­tia­tiv­en, Parteien und Organ­i­sa­tio­nen ange­hören. Neben Infor­ma­tion­sstän­den und Rede­beiträ­gen treten sieben lokale Bands auf. Ursprünglich war das Bürg­er­fest als Gegen­ver­anstal­tung zum Auf­marsch gedacht, welch­er für den 4. März datiert war. Auf eine Gegen­ver­anstal­tung an dem heuti­gen Dien­stag hat­te das Bünd­nis „Ober­hav­el Naz­ifrei“ zugun­sten des Bürg­er­fests verzichtet. Vere­inzelt wurde der Auf­marsch durch Einzelper­so­n­en kri­tisch begleitet.

Der "Abendspaziergang"
Der “Abendspazier­gang”

Ein Sam­mel­beck­en an NPD, Hooli­gans und Dorfnazis 
Die Demon­stra­tion ver­sam­melte sich, wie schon die Male zuvor, auf dem Post­platz vor dem Bahn­hof. Die Ver­samm­lung wurde deut­lich dominiert durch Per­so­n­en aus dem Hooli­ganspeck­trum, sowie NPD Mit­glieder und Neon­azis, die ein­schlägige Bek­lei­dungs­marken, wie beispiel­sweise „Thor Steinar“, tru­gen. Neben den üblichen „Wir sind das Volk“-Transparenten wur­den auf­fal­l­end viele Bran­den­burg-Fah­nen auf der Demon­stra­tion getra­gen, wom­it die Ver­anstatung einem typ­is­chen Bran­den­burg­er Neon­azi­aufzug ähnelte. Den Ein­gang der Post bedeck­ten mehrere Trans­par­ente der Oranien­burg­er Willkom­mensini­tia­tive und den Bünd­nis „Ober­hav­el Naz­ifrei“, denn die Nutzung des Trep­pen­gelän­des wurde für die ras­sis­tis­che Ver­anstal­tung durch den Betreiber des Gelän­des untersagt.
Die Banner des Bündnisses "Oberhavel Nazifrei" versperrten die Posttreppe
Die Ban­ner des Bünd­niss­es “Ober­hav­el Naz­ifrei” versper­rten die Posttreppe

Die bürg­er­liche Fas­sade bröck­elt weiter
Erneut beteiligte sich die NPD organ­isatorisch an der Ver­anstal­tung und nutzte den Aufzug als Agi­ta­tions­feld. Zu Beginn verteilte der NPD Kreis- und Stadtverord­nete Detlef Appel Fly­er an die Teilnehmer*innen. Die Tech­nik wurde auch dieses Mal durch die NPD gestellt, welche die am Post­platz ange­bracht­en Box­en durch ihre Mit­glieder und Sym­pa­thisan­ten, darunter Robert Weg­n­er, bewachen ließ. Auch wie gewohnt hielt das NPD/JN Mar­tin Ulbricht eine Rede, die im Gegen­teil zu seinen Reden zuvor einen deut­lich gemäßigten Ton anschlug. Allerd­ings behauptete er schon zum Beginn sein­er Rede, dass Asyl­suchende in lux­u­riösen Villen unter­bracht wer­den, die sich der Durch­schnitts­bürg­er nicht leis­ten kann. In weit­eren Auszü­gen sein­er Rede sprach er über eine „Asylflut“, die Deutsch­land schon erre­icht habe. Er sprach davon, dass ein Teil der Geflüchteten hier geduldet wären, da ihnen in ihrem Land die Folter dro­ht, an die sie nach sein­er Auf­fa­sung selb­st Schuld seien.
Detlef Appel (trägt Hut) beim Verteilen von Flyern
Detlef Appel (trägt Hut) beim Verteilen von Flyern

Auch in der Demon­stra­tion lief der Anmelder Car­lo-Eik Christopeit zusam­men mit bekan­nten NPD/JN und Freie Kräften Mit­gliedern Karsten B. und Chris­t­ian Sch., sowie den frisch gewählten Beisitzer des NPD Lan­desvor­standes, Robert Wolin­s­ki in ein­er Rei­he. Dieder Umstand lässt die bürg­er­liche Fassede der Ver­anstal­tung weit­er bröck­eln. Auch wenn Christopeit mehrfach behauptet habe kein Neon­azi zu sein und auch nichts mit der NPD zu tun haben, lässt ein Blick auf seine Face­book-Seite stark daran zweifeln. Neben weit­er­er „Nein zum Heim“-Seiten find­en sich auf sein­er Seite außer­dem Likes für den Neon­azi­rap­per „A3stus“, der Kam­pag­nen der JN und Freien Kräften „Sag was du denkst“ und „Ein Licht für Deutsch­land gegen Über­frem­dung“, sowie zufäl­liger­weise des ehe­ma­li­gen Bran­den­burg­er NPD-Press­esprech­er Flo­ri­an Stein.
v.l.n.r Christian Sch., Karsten B., Anmelder Carlo-Eik Christopheit im Gespräch mit Robert Wolinski
v.l.n.r Chris­t­ian Sch., Karsten B., Anmelder Car­lo-Eik Christopheit im Gespräch mit Robert Wolinski

Spanunun­gen auf den Bürg­er­fest erwartet
Von den Organisator*innen des Abendspazier­gangs wird auf den üblichen Face­book-Seite aktiv dazu aufgerufen, sich an dem anti­ras­sis­tis­chen Bürg­er­fest mor­gen zu beteili­gen. Es ver­spricht daher eine span­nungs­ge­ladene Ver­anstal­tung zu wer­den. Die Ver­nastal­ter des Bürg­er­festes behal­ten sich das Recht vor Per­so­n­en, die als störend emp­fun­den wer­den, oder in der Ver­gan­gen­heit „durch ras­sis­tis­che, nation­al­is­tis­che, anti­semi­tis­che oder son­stige men­schen­ver­ach­t­ende Äußerun­gen in Erschei­n­ung getreten sind“ sowie bekan­nt sind als Mit­glieder extrem rechter Parteien und Organ­i­sa­tio­nen von der Ver­anstal­tung auszuschließen.
Flyer zum Bürgerfest
Fly­er zum Bürgerfest

Weit­ere Bilder: hier.
Kategorien
Antifaschismus

Keine Zukunft für Nazis! Mobilisierung gegen den „Tag der Deutschen Zukunft“ (TDDZ) 2015 gestartet

tddz-postAm 06. Juni wollen Neon­azis den „Tag der Deutschen Zukun­ft“ (TDDZ) in Neu­rup­pin aus­tra­gen. Der TDDZ ist eine seit 2009 jährlich stat­tfind­ende Neon­azi-Kam­pagne, welche in Neu­rup­pin ihren diesjähri­gen Höhep­unkt als Großauf­marsch find­en soll. Mit dieser Veröf­fentlichung begin­nt die antifaschis­tis­che Mobil­isierung zu Gege­nak­tiv­itäten zum TDDZ.
Kün­ftig bietet die Web­seite http://neuruppin.no-tddz.org Infor­ma­tio­nen zu Aktio­nen, Ter­mi­nen, Hin­ter­grün­den und Gege­nak­tiv­itäten rum um die TDDZ Kam­pagne und stellt Mobi-Mate­r­i­al und Anreiseempfehlun­gen zur Verfügung.
Für den TDDZ engagieren sich die lokal ansäs­si­gen Neon­azi-Struk­turen der „Freien Kräfte Neuruppin/ Osthavel­land“. Sie wollen mit diesem Großauf­marsch, bei dem bis zu 500 Teilnehmer_innen erwartet wer­den, an ver­gan­gene neon­azis­tis­che Ver­anstal­tun­gen in Neu­rup­pin anknüpfen und ihre Posi­tion in der Region Nord­west­bran­den­burg fes­ti­gen. Der Tag stellt den Höhep­unkt ein­er bere­its laufend­en Rei­he von Ver­samm­lun­gen und Aktio­nen dar. Dabei wird jede Gele­gen­heit genutzt, um sich in Szene zu set­zen und Anhänger_innen zu mobil­isieren. In diesem Rah­men wollen sie ein­er­seits durch Anheizen ras­sis­tis­ch­er Denkmuster an beste­hende Ressen­ti­ments und die ras­sis­tis­che Stim­mungen in Teilen der Gesellschaft anknüpfen und ander­er­seits eine Drohkulisse gegenüber Migrant_innen und Geflüchteten auf­bauen. Es ist mit einem der größten Aufzüge seit den jährlichen Märschen im bran­den­bur­gis­chen Halbe zu rechnen.
Wir wollen dies nicht hin­nehmen und rufen alle engagierten Antifaschist_innen dazu auf, gemein­sam den Neon­azis ent­ge­gen zu treten und den TDDZ durch Men­schen­block­aden scheit­ern zu lassen.
Kommt am 6. Juni 2015 nach Neu­rup­pin und lasst uns gemein­sam den TDDZ blockieren.
Keine Zukun­ft für Nazis! TDDZ in Neu­rup­pin verhindern!

Kurza­ufruf | Lange Ver­sion | Mobistuff
Alle Infos:
[Web] http://neuruppin.no-tddz.org
[Mail] kontakt(ät)neuruppin.no-tddz.org
[Face­book] NOTDDZ 2015
[Twit­ter] @NOTDDZ2015
[Hash­tag] #not­d­dz

Kategorien
Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Erfolgreicher Gedenkspaziergang zum 19. Todestag von Sven Beuter

Zum 19. Todestag von Sven Beuter, den 20. Feb­ru­ar 2015, ver­anstal­tete die AG Antifa gemein­sam mit dem Bund Bran­den­burg­er Queru­lanten, der Partei DIE Linke und deren Jugen­dor­gan­i­sa­tion [’sol­id] einen Gedenkspazier­gang. Dieser startete an Sven Beuters let­ztem Wohnort in der Mu?hlentorstraße 13. Dort ver­sam­melten cir­ca 50 Men­schen. Vor Ort wurde der erste Rede­beitrag ver­lesen, der Sven Beuters Leben the­ma­tisierte. Im Anschluss set­zte sich der Gedenkspazier­gang unter den Klän­gen von Punkmusik in Bewe­gung. Die näch­ste Zwis­chenkundge­bung fand in der Graben­straße statt, in dieser trafen Sven Beuter und sein Totschläger aufeinan­der. Wie es genau zur Auseinan­der­set­zung kam, ist bis heute nicht ganz klar. Als sich­er gilt jedoch, dass Sascha. L. sein Opfer ziem­lich schnell bewusst­los geschla­gen hat, denn jed­wede Abwehrspuren an Sven Beuter Armen fehlen. Nach dem Ver­lesen eines Rede­beitrags zum Tather­gang ging es Rich­tung Havel­straße, dort vor dem Haus Num­mer 13 befind­et sich die, von der Stadt Bran­den­burg an der Hav­el im Jahre 2007 ges­tiftete, Gedenkplat­te fu?r Sven Beuter. In unmit­tel­bar­er Nähe der Kreuzung Grabenstraße/Havelstraße stand der verurteilte Totschläger Sascha L. mit vier weit­eren Neon­azis. Sie provozierten die Teilnehmer_innen des Gedenkspazier­gangs verbal.
Dass es zu solch ein­er Pro­voka­tion kom­men kon­nte, ist ein Skan­dal, denn durch den Anmelder des Gedenkspazier­gangs wurde die Polizei darauf aufmerk­sam gemacht, dass Sascha L. am Rande
provozieren kön­nte und sie dies unterbinden mögen. Daher ist die Aus­sage einiger Polizeibeamt_innen wenig glaubwu?rdig, dass sie nicht wu?ssten, wer Sascha L. ist. Beson­ders da nicht
nur sein Name son­dern auch zahlre­iche Bilder in der lokalen und u?berregionalen Presse in den ver­gan­genen Wochen auf­taucht­en, denn Sascha L. nahm an allen vier Spaziergän­gen der BraMM in Bran­den­burg an der Hav­el teil und skandierte dabei unter anderem den „Ku?hnengruß“. So ist es auch
nicht ver­wun­der­lich, dass die Staats­macht mehre Minuten brauchte, Sascha L. und seine vier Begleiter_innen des Platzes zu ver­weisen, denn hat­ten doch min­destens zwei ziv­il gek­lei­dete Beamte eher damit zu tun, jedes Trans­par­ent, jede Fahne und jede Parole des Gedenkspazier­ganges haar­ge­nau zu doku­men­tieren. Auch ver­sucht­en sie mehrmals „unauf­fäl­lig“ in den Lau­ti zu schauen, um die Redner_innen iden­ti­fizieren zu kön­nen. Auch die Aus­sage eines weit­eren Polizis­ten, Sascha L.
hätte seine Strafe abge­sessen und er kön­nen hinge­hen wohin er möchte und man könne keinen Platzver­weis gegen ihn aussprechen ist eine Farce, denn die ver­gan­gen Mon­tage in Bran­den­burg an der Hav­el zeigten, wie schnell die Polizei gegenu?ber Antifaschist_innen ist, wenn es um Platzverweise
geht.
Nach­dem sich die Polizei nach mehreren Minuten doch entschlossen hat die provozieren­den Neon­azis Rich­tung Innen­stadt zu schick­en, kon­nte der let­zte Rede­beitrag an der Gedenkplat­te gehal­ten wer­den. Im Anschluss erfol­gte die Kranznieder­legung und eine Schweigeminute, sodass jed­er fu?r sich Abschied nehmen konnte.
Kein Vergeben, kein Vergessen!
AG Antifa [BRB]

Kategorien
Antifaschismus

Doch mehr als ein Geburtstagsständchen — Rechter Liedermacher muss Geldstrafe zahlen

Am Mittwoch, den 25.02.2015 musste sich der Lie­der­ma­ch­er Björn B. wegen des Vor­wurfs der Volksver­het­zung (StGB § 130) vor dem Amts­gericht Frank­furt (Oder) ver­ant­worten. In der Nacht des 09.08.2013 ver­nah­men Anwohner_innen „Heil-Hitler“ Rufe sowie Live­musik mit recht­en Inhal­ten aus der „Bier­bar“ und ver­ständigten die Polizei. Zu Beginn der Ver­hand­lung leugnete der Angeklagte noch alle Vor­würfe. Er beantragte sog­ar eine Ein­stel­lung des Ver­fahrens. Die Vorsitzende
Rich­terin und der Staat­san­walt macht­en dem Angeklagten jedoch klar, dass die Beweis­lage klar gegen ihn spreche. Nach ein­er lan­gen Prozes­sun­ter­brechung wurde durch die Rich­terin das über­raschende Urteil gesprochen: Das Ver­fahren gegen Her­rn B. wegen Volksver­het­zung wurde gegen eine Zahlung von 1800 Euro eingestellt. Hier­für war die Bedin­gung, dass der Angeklagte die ihm vorge­wor­fene Tat geste­ht, was dieser auch tat.
Bere­its vor anderthalb Jahren the­ma­tisierten Anwohner_innen und der Vere­in Utopia den recht­en Lie­der­ma­cher­abend in der Öffentlichkeit.
Der ansäs­sige Vere­in Utopia e.V., der unter seinem Dach ver­schiedene Ange­bote der Jugend‑, Beratungs- und Kul­tur­ar­beit beherbergt, ist durch das rechte Treiben in der „Bier­bar“ beein­trächtigt. Die Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt (BorG) doku­men­tierte mehrere Über­griffe, die
durch Besucher_innen der „Bier­bar“ auf Anwohner_innen, Vere­ins­mit­glieder und Besucher_innen der Vere­in­sräum­lichkeit­en aus­geübt wur­den. 2008 etwa grif­f­en mehrere Besucher_innen der „Bier­bar“ bewaffnet mit Bil­lard­stöck­en Vere­ins­mit­glieder des Utopia e.V. an. In den Fol­ge­jahren provozierten Besucher_innen der „Bier­bar“ mit Böller­wür­fen, Pöbeleien und aggres­sivem Ver­hal­ten. Die „Bier­bar“ beherbergt ein ein­deutig recht­es Pub­likum, zu welchem auch stadt­bekan­nte Neon­azis gehören. Seit­ens des Betreibers oder der Barkräfte fol­gte zu keinem Zeitpunkt
eine Dis­tanzierung vom recht­en Treiben in ihrer Lokalität. Ganz im Gegen­teil: Betreiber Gui­do T. leugnet sog­ar die Vor­fälle. Am 09.08.2013, dem besagten Lie­der­ma­cher­abend, kon­nte erst die gerufene Polizei den recht­en Umtrieben ein Ende bere­it­en. Sowohl Gäste, die Barkraft als auch der Betreiber der Kneipe hat­ten die Geschehnisse toleriert und klein gere­det. Ger­ade Gui­do T. trieb die Sache später in der Presse sog­ar noch weit­er, indem er ver­suchte, die Ereignisse aus der besagten Nacht als nette Geburt­stags­feier herunter zu spie­len. Die Sym­pa­thie des Bier­bar-Betreibers für sein recht­es Pub­likum ist offen­sichtlich, so beschrieb Björn B. vor Gericht Gui­do T. als einen guten Freund.
„Da nun der Tatvor­wurf durch ein Gericht bestätigt wurde und der Angeklagte ges­tanden hat, dass er am Abend des 09.08.2013 unter anderem Lieder der neon­azis­tis­chen und ver­bote­nen Band „Landser“ in der „Bier­bar“ spielte, ist es an der Zeit, dass die zuständi­gen Ämter, die Stadt und der Ver­mi­eter dem schon lange anhal­tenden recht­en Treiben ein Ende bere­it­en und aus der Gericht­sentschei­dung Kon­se­quen­zen ziehen“, so eine Sprecherin der Beratungsstelle Opfer rechter Gewalt (BOrG).
Frank­furt (Oder), den 27.02.2015
Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt (BOrG) des Utopia e.V.

Kategorien
Antifaschismus

Fürstenwalde: Kein Platz für RassistInnen

1613908_589100034523794_4030827491681722944_nAm 2. März rufen die BraMM zum Mon­tagss­pazier­gang durch Fürsten­walde auf.
Die BraMM fordern eine Asylpoli­tik, die es ermöglicht, die Schutzbedürftigkeit von Men­schen im Schnel­lver­fahren zu beurteilen und diese genau­so schnell abzuschieben, wenn es sein muss in den Tod.
Sie geben sich als „über­parteilich“ aus, obwohl ihre Aktiv­ität von der REP, ein­er nation­al­is­tisch-kon­ser­v­a­tiv­en Partei, aus­ge­ht und ihre Anhänger­schaft großteils aus alt­bekan­nten Neon­azis besteht.
Sie beze­ich­nen Aufk­lärung in der Schule als „ide­olo­giebe­lastet“ und „früh­sex­u­al­isierend“. Sie schüren unbe­grün­dete und irra­tionale Äng­ste vor dem Islam, in Deutsch­land leben­den Migranten, vor linksalter­na­tiv­er Bewe­gung, vor generell allem, was nicht in ihr Welt­bild passt.
Sie sind eine Rat­ten­fänger­be­we­gung der neuen Recht­en und dür­fen in unser­er Stadt nicht wider­stand­s­los geduldet werden.
Lasst diesen Auf­marsch nicht unkom­men­tiert. Gegenkundge­bun­gen wer­den stat­tfind­en um
17:00 am Bahnhof
17:30 am Stern
Kommt vor­bei und zeigt, dass Fürsten­walde mehr ist als das.
‑Antifaschis­tis­che Aktion Fürstenwalde

Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Lukas Franz: Organisierter Neonazi in der „Sportgemeinschaft Töplitz 1922 e.V.“

Erster Auftritt…

Lukas Franz, dritter von rechts mit Kapuze und Sonnenbrille, am 25. März 2012 auf einer spontanen neonazistischen Kundgebung in Grube
Lukas Franz, drit­ter von rechts mit Kapuze und Son­nen­brille, am 25. März 2012 auf ein­er spon­ta­nen neon­azis­tis­chen Kundge­bung in Grube
Der in Alt-Töplitz wohnende Lukas Franz bewegt sich seit unge­fähr drei Jahren in der organ­isierten Neon­aziszene der Lan­deshaupt­stadt Pots­dam. Erst­mals für Antifaschist_innen sicht­bar trat er am 25. März 2012 zusam­men mit weit­eren Pots­damer Neon­azis bei ein­er Neon­azikundge­bung im Ort­steil Pots­dam-Grube, dem Wohnort des Laden­ver­mi­eters des Geschäftes „Tøns­berg“, auf. Die Kundge­bung wurde von Pots­damer Neon­azis als Reak­tion auf eine Demon­stra­tion gegen das „Thor Steinar“-Geschäft in Weißensee organisiert.
Unter den rund 30 Teil­nehmenden befan­den sich neben Lukas Franz, der sich zu diesem Zeit­punkt noch ver­mummte und eher im Hin­ter­grund hielt, auch sein in Alt-Töplitz wohnen­der Kam­er­ad Philipp Hinz­mann. Mit ihnen wohnte außer­dem ein wichtiger Teil der organ­isierten Neon­aziszene Pots­dams der Kundge­bung bei. Neben Gabor Grett, Ben­jamin Oestre­ich, Lars Wick­n­er und Patrick Danz nah­men auch Max Sei­del, die Brüder Mar­co und Den­nis Helm­st­edt sowie Tim Borows­ki an der Kundge­bung teil. [1]
 
…unter­wegs auf Ras­sist_in­nen- und Neonazievents…
Borows­ki besuchte zusam­men mit Hinz­mann am 17. Okto­ber let­zten Jahres eine Bürger_innenversammlung im Ober­stufen­zen­trum in Werder zum geplanten Erstauf­nah­me­lager für Geflüchtete in Ferch und fiel dabei mehrfach durch störende Zwis­chen­rufe auf.
Lukas Franz, dritter von rechts mit Kapuze und Sonnenbrille, am 25. März 2012 auf einer spontanen neonazistischen Kundgebung in Grube
Lukas Franz, drit­ter von rechts mit Kapuze und Son­nen­brille, am 25. März 2012 auf ein­er spon­ta­nen neon­azis­tis­chen Kundge­bung in Grube
Am 25. Okto­ber 2014 waren bei­de dann fah­nen­tra­gend neben Maik Eminger und zahlre­ichen weit­eren Neon­azis der Grup­pierung „Licht und Schat­ten“ bei ein­er Kundge­bung der neon­azis­tis­chen „Gefan­genen­hil­fe“ in Bran­den­burg an der Hav­el zu sehen. Durch die tiefe Ver­strick­ung der Gebrüder Eminger im Net­zw­erk des NSU [2], die Inte­gra­tion und Führungspo­si­tion Maik Emingers in der Pots­damer Szene, der „Gefan­genen­hil­fe“ sowie bei „Licht und Schat­ten“ und die inhaltliche Posi­tion­ierung dieser Ver­anstal­tung, bew­erten wir den Auftritt von „Licht und Schat­ten“ in Bran­den­burg als State­ment des (Unterstützungs-)Netzwerks der recht­ster­ror­is­tis­chen Grup­pierung „Nation­al­sozial­is­tis­ch­er Unter­grund“. Bere­its zuvor pro­duzierte die „Gefan­genen­hil­fe“ unter anderem ein T‑Shirt mit der Parole „Frei­heit für Wolle“, welch­es sich auf den im Münch­n­er Prozess Angeklagten Ralf Wohlleben bezieht und Geld für diesen ein­brin­gen soll. [3]
franz_ernst_brb-300x200Neben Chris­t­ian Helm­st­edt und Mar­tin Klahr sowie weit­eren Pots­damer Neon­azis waren auch Olaf Ernst und Lukas Franz, bei­de am Trans­par­ent der Neon­azi­partei „Der III. Weg“, vor Ort. Franz trat dieses Mal schon deut­lich selb­st­sicher­er auf, war dies­mal unver­mummt, trug das T‑Shirt der „Gefan­genen­hil­fe“ und stand im Vorder­grund. Die meis­ten der Grup­pierung „Licht und Schat­ten“ zuzuord­nen­den Neon­azis tru­gen dabei T‑Shirts der „Gefan­genen­hil­fe“, welche als Nach­fol­ge­or­gan­i­sa­tion der im Sep­tem­ber 2011 ver­bote­nen „Hil­f­sor­gan­i­sa­tion für nationale poli­tis­che Gefan­gene und deren Ange­hörige e.V.“ gehan­delt wird. [4]
franz_oranienburg_licht-300x200Am 17. Dezem­ber 2014 nimmt Lukas Franz an einem ras­sis­tis­chen Fack­el­marsch in Oranien­burg teil. Die von “besorgten” Bürger_innen angemeldete Demon­stra­tion wurde durch die örtlichen NPD-Struk­turen getra­gen. Die Ordner_innen waren, neben etlichen weit­eren Teilnehmer_innen, organ­isierte Neon­azis und auch der Laut­sprecher­wa­gen wurde durch die NPD zur ver­fü­gung gestellt. Unter den Neon­azis waren mehrere Per­so­n­en aus dem Umfeld von “Licht und Schat­ten”, welche ein Trans­par­ent und Schilder der von ihnen organ­isierten neon­azis­tis­chen Kam­pagne “Ein Licht für Deutsch­land” mit­führten. Ganz vorne mit dabei: Lukas Franz. Er trug während des gesamten Abends das Transparent.
 
…bei der „Sport­ge­mein­schaft Töplitz 1922 e.V.“…
Lukas Franz: Organisierter Neonazi in der Sportgemeinschaft Töplitz 1922
Lukas Franz: Organ­isiert­er Neon­azi in der Sport­ge­mein­schaft Töplitz 1922
Wenn Franz sich nicht auf Neon­aziver­anstal­tun­gen herumtreibt, dann spielt er Fußball in der zweit­en Män­ner-Mannschaft der „SG Töplitz 1922 e.V.“ Auf einem auf der Vere­ins­seite präsen­tierten Mannschafts­fo­to ist er mit einem T‑Shirt der neon­azis­tis­chen Bek­lei­dungs­marke „Thor Steinar“ zu sehen, an dem sich offen­bar nie­mand im Vere­in zu stören scheint. [5] Anhand dieses Fotos gehen wir davon aus, dass sein poli­tis­che Veror­tung im Vere­in nicht gän­zlich unbekan­nt ist. Wenn dem nicht so ist, sind wir auf die Reak­tio­nen des Vere­ins ges­pan­nt und hof­fen auf eine entsprechend klare Linie.
 
…und son­st so?
Im Fall Fabi­an Klen­nert, der der neon­azis­tis­chen Hooli­gan­grup­pierung „Crimark“ zuge­ord­net wer­den kann, hat sich seit unser­er Veröf­fentlichung vom April 2013 nichts getan. [6] Klen­nert, regelmäßig Gast im Jugend­club „Tre­ff­punkt Fahrland“, der seit 2012 im Fußbal­lvere­in aktiv ist, spielt mit­tler­weile sog­ar für die erste und zweite Män­ner-Mannschaft. [7] Somit stellt sich die „Sport­ge­mein­schaft Born­im 1927 e.V.“ in eine Rei­he mit den anderen Pots­damer Sportvere­inen, die nicht gewil­lt sind, ein­deutige Kon­se­quen­zen gegenüber ihren Neon­azis zu ziehen.
 
„Pots­dam bewegt“ sich weit­er­hin nicht
Mario Schober, Thomas Pecht, Patrick Bün­sch, Fabi­an Klen­nert und jet­zt Lukas Franz. Die Liste der Neon­azis in Pots­damer Sportvere­inen wird ver­mut­lich auch im Jahr 2015 noch länger wer­den. Klar her­auszustellen bleibt: Die aktiv­en Neon­azis sind keine Mitläufer_innen, son­dern fest ver­ankert und engagiert in der Neon­aziszene. Sie unter­stützen zutief­st neon­azis­tis­che Organ­i­sa­tio­nen und Gedanken und sind wie im Fall von Lukas Franz an der aktiv­en Ver­bre­itung und Aufrechter­hal­tung dessen beteiligt. Wer solche Men­schen in den Sportvere­inen akzep­tiert, lässt Platz für men­schen­ver­ach­t­ende Ide­olo­gien und unter­stützt, dass Neon­azis sich frei und „nor­mal“ bewe­gen kön­nen. Eine anti­ras­sis­tis­che Grund­po­si­tion kann so nicht bezo­gen wer­den. Es scheint beim The­ma Neon­azis im Sport weit­er­hin klar: „Pots­dam bewegt“ sich nicht.
[1] http://arpu.blogsport.eu/2012/04/12/neonazis-unter-alt-neuem-namen-die-sektion-potsdam/
[2] http://gamma.noblogs.org/archives/1105
[3] Vgl. http://www.tagesschau.de/inland/nsu-104.html und http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2014/10/26/rechtsextreme-gefangenenhilfe-demonstriert-in-brandenburg-an-der-havel_17355
[4] https://inforiot.de/80-neonazis-jammern-in-brandenburghavel/
[5] http://www.sg-toeplitz.de/fussball/2mannschaft/index.php
[6] http://arpu.blogsport.eu/2013/04/08/potsdamer-neonazis-auch-2013-sportlich/
[7] http://www.sg-bornim.de/
Kategorien
(Anti-)Rassismus Flucht & Migration

Theaterprojekt soll Debatte um Asylbewerber begleiten

Rund 50 Sports­chü­lerin­nen und Sports­chüler haben es sich in Frank­furt zur Auf­gabe gemacht, eine The­aterin­stal­la­tion zur aktuellen Asyl­be­wer­berde­bat­te auf die Beine zu stellen. Unter dem Titel „Ankom­men“ gehen sie seit Mitte Feb­ru­ar den Fra­gen nach dem Fremd­sein in einem anderen Land und dem, was dies für einen Asyl­suchen­den bedeutet, auf den Grund.
Zunächst ging es allerd­ings darum, einen Ein­stieg in die The­at­er­ar­beit zu find­en. Bei ein­er Werk­statt im Kleist Forum Frank­furt haben sich die Schüler anhand ein­er Ver­such­sanord­nung der Kün­st­lerin Mari­na Avramovic mit der eige­nen Per­son auseinan­derge­set­zt. Sie spürten der eigen Aus­drucks­fähigkeit nach, die Grund­lage für jede The­at­er­ar­beit ist.
Inzwis­chen geht es um die the­ma­tis­che Auseinan­der­set­zung mit der aktuellen Asylbewerberdebatte.Drei Asyl­suchende wer­den den Unter­richt an der Soortschule in Frank­furt besuchen und über ihre Flucht, über ihre pos­i­tiv­en und neg­a­tiv­en Erfahrun­gen sowie über ihr „Ankom­men“ in Frank­furt sprechen. Außer­dem wer­den die Schüler Inter­view­ma­te­r­i­al sam­meln, das sie in ihrer Per­for­mance szenisch umset­zen wollen. Dazu wer­den die Schüler beispiel­sweise Pas­san­tinnen, Lehrer und Mitschüler inter­viewen, aber auch mit drei Asyl­suchen­den im Asyl­be­wer­ber­heim sprechen.
Wenn das Mate­r­i­al gesam­melt und bear­beit­et ist, begin­nen die eigen­lichen Proben. Das Ergeb­nis des Schüler­pro­jek­tes soll am 26. März gle­ich sieben Mal in der großen Schar­rn­straße zu erleben sein.
Das gesamte The­ater-Pro­jekt der Frank­furter Sports­chüler wird in Koop­er­a­tion mit der Messe und Ver­anstal­tungs­ge­sellschaft vom Vere­in Vielfalt statt Ein­falt, dem Quartiers­man­age­ment Innen­stadt Beresinchen und dem Stadt­teil­fo­rum Mitte unter­stützt. Daran beteiligt ist auch der Chor „Gesang der Kul­turen“, der sich erst vor kurz­er Zeit in Frank­furt gegrün­det hat.

Kategorien
Antifaschismus Law & Order

Chronologie der Ereignisse mit Polizeigewalt am 15. Februar 2015

Am 15.02.2015 fol­gten mehrere hun­dert Men­schen dem Aufruf des Bünd­niss­es „Cot­tbus Naz­ifrei!“ und woll­ten sich den Geschichtsverdreher*innen der NPD in den Weg stellen. Rund 800 friedliche Blockierer*innen waren am Aktion­stag auf den Cot­tbuser Straßen unter­wegs. Die Neon­azis mobil­isierten zum Cot­tbuser Haupt­bahn­hof als Tre­ff­punkt, obwohl ihr angemelde­ter Kundge­bung­sort das rund 2,5 km ent­fer­nte Turn­er­denkmal war. Cot­tbus Naz­ifrei! ver­suchte einen möglichen Neon­azi­auf­marsch durch die Cot­tbuser Süd­vorstadt zu verhindern.
Cot­tbus Naz­ifrei! machte bere­its vor dem 15.Februar auf die öffentliche Mobil­isierung durch die NPD zu einem nicht angemelde­ten Ver­samm­lung­sort aufmerksam.Trotz mehrfachen Hin­weis­es darauf, haben die Ver­samm­lungs­be­hör­den darin kein Prob­lem gese­hen. So hätte ein Neon­azi-Auf­marsch durch die Süd­vorstadt stat­tfind­en können.
Die Demon­stra­tion von Cot­tbus Naz­ifrei! führte am Spree­wald-Bahn­hof vor­bei zur Güterzu­fuhrstraße und wurde dort zunächst ohne Angabe von Gründe durch die Polizei gestoppt. Er führte dann weit­er über die Bahn­hofs­brücke und die Thiem­straße. Auf der Thiem­straße kam es im weit­eren Ver­lauf des Tages zu rabi­at­en Über­grif­f­en auf Demonstrant*innen durch die Polizei auf dieser angemelde­ten Demonstrationsroute.
Gegen 13.30 Uhr bewegte sich eine große Men­schen­gruppe auf der Thiem­straße. Sowohl die Straße als auch der Bürg­er­steig wur­den dabei genutzt. Die Gruppe wurde auf dem linken Bürg­er­steig ab der Kreuzung Bahnhofstraße/ Stadtring von ein­er Beweis­sicherungs- und Fes­t­nah­meein­heit (BFE) begleit­et. Auf Höhe des Kinder- und Jugend­not­di­en­stes eskalierte die Sit­u­a­tion plöt­zlich. Die für diese Auf­gabe völ­lig unterbe­set­zte Polizeiein­heit zog sich über die Thiem­straße und ver­suchte diese abzus­per­ren. Einige der Polizist*innen hat­ten bere­its im Laufen ihr Pfef­fer­spray gezo­gen. In Panik ver­sucht­en die Demonstrant*innen der zu erwartenden Gewalt zu ent­ge­hen. Die Polizist*innen ran­nten auf die Straße und fol­gten den Fliehen­den. Demonstrant*innen wur­den gezielt geschub­st und zu Fall gebracht. Augen­zeu­gen und Betrof­fene bericht­en von Schlag­stock- und Pfef­fer­sprayein­sätzen, sowie geziel­ten Faustschlägen.
15022015
Einem 13-jähri­gen, der verängstigt am Rand ste­hen geblieben war, griff ein Beamter mit seinem Quarzhand­schuh direkt ins Gesicht und schub­ste ihn. Eine junge Frau, die auf den Bürg­er­steig ran­nte, wurde von einem voll gepanz­erten Polizis­ten so rabi­at zu Fall gebracht, dass sie kurze Zeit bewusst­los am Boden liegen blieb. Die junge Frau erlitt einen Trüm­mer­bruch im Ober­arm und musste noch am sel­ben Abend notoperiert wer­den und lag eine Woche sta­tionär im Kranken­haus. Darüber hin­aus erlitt sie Schürf- und Platzwun­den am Kopf und im Gesichts­bere­ich, sowie diverse Prel­lun­gen am Kör­p­er. Die Demosanitäter*innen küm­merten sich vor Ort um die Ver­let­zte und riefen einen Krankenwagen.
Zeit­gle­ich geleit­eten die Polizeikräfte die Neon­azis weit­er südlich über die Thiem­straße, um diese zu ihrem eigentlichen Kundge­bung­sort am Turn­er­denkmal zu brin­gen. Dass dies über eine angemeldete Demon­stra­tionsroute passieren sollte und dass deswe­gen Demon­stra­tionsteil­nehmende ins Kranken­haus ein­geliefert wer­den mussten, bleibt für alle Betrof­fe­nen abso­lut unverständlich.
Kurze Zeit später, gegen 13.40 Uhr, wurde eine Gruppe von 20–30 Per­so­n­en in der Leipziger Straße/ Ecke Thiem­straße von der Polizei umzin­gelt. Die Gruppe brem­ste und hob die Hände, um ein­er Eskala­tion der Sit­u­a­tion vorzubeu­gen. Die Beamt*innen trieben die Men­schen­menge zusam­men, bedrängten und schub­sten die Leute. Einzelne hak­ten sich beieinan­der ein, um zu ver­hin­dern, dass jemand zu Fall kommt. Die Polizist*innen began­nen am Rand in die Menge hinein zu schla­gen. Einem Demon­stran­ten wurde dabei mehrfach direkt auf den Kopf geschla­gen, ein ander­er berichtete von Schlä­gen in die Magen­grube. Während des Gerangels knick­te ein Men­sch am Bor­d­stein um und erlitt einen Bän­der­riss. In der­sel­ben Sit­u­a­tion kam es außer­dem zu mehreren bru­tal­en Festnahmen
(https://www.flickr.com/photos/presseservice_rathenow/16355453740/in/album-72157650775498986/).
Auf Höhe des Klinikums spiel­ten sich zur sel­ben Zeit eben­falls sehr unschöne Szenen ab. Hier wur­den erneut Men­schen gezielt zu Fall gebracht und lan­de­ten zum Teil im Dor­nengestrüpp. Ein­er jun­gen Frau wurde in die Beine getreten. Sie ging zu Boden und wurde von dem Beamten aufge­fordert wieder zurück zu gehen. Als die Betrof­fene nicht schnell genug auf­s­tand, brachte der Polizist sie erneut zu Fall und drück­te sie zu Boden. Die junge Frau wurde am Pullover von dem Polizis­ten hoch gehoben und in eine nah­este­hende Men­schen­menge geschub­st. Wegen stark­er Schmerzen im Fuß ließ sie sich von den Sanitäter*innen vor Ort unter­suchen und suchte auf deren Rat hin die Notauf­nahme im Klinikum auf. Dort wurde ihr eine schwere Mit­tel­fußprel­lung und eine Bän­derver­let­zung diag­nos­tiziert. Sie kon­nte nur noch auf Unter­arm­stützen laufen.
Gegen 13.50 Uhr gin­gen die Über­griffe an der Grün­fläche bei der Europakreuzung weit­er. Hier raste ein Mannschaftswa­gen der Polizei über die Wiese durch eine lose Men­schen­gruppe hin­durch. Nur durch die Aufmerk­samkeit einiger Men­schen dieser Gruppe wurde nie­mand ange­fahren. An der­sel­ben Stelle kam es zu weit­eren Über­grif­f­en. Augen­zeu­gen berichteten von Polizist*innen, die auf einen am Boden liegen­den Men­schen ein­trat­en. Auch hier kam es zu einem Schlag­stock­ein­satz. Es wurde sog­ar beobachtet, dass das mas­sive Sta­tiv ein­er Polizeikam­era als Schlag­stock genutzt wurde. Eine Frau soll außer­dem geschüt­telt und gegen einen Lat­er­nen­mas­ten gestoßen wor­den sein.
Die Polizei­willkür wollte allerd­ings auch dann noch kein Ende nehmen. Gegen 14.15 Uhr hielt es die Polizei für nötig einen Laut­sprecher­wa­gen an der Ecke Gaglow­er Straße/ Her­mann-Löns-Straße zu durch­suchen. Während das Fahrzeug durch­sucht wurde, grüßte die Mod­er­a­tion eine vor­bei laufende Men­schen­gruppe mit den Worten „Schön, dass ihr da seid!“. Daraufhin warf die Polizei der Lautibesatzung vor, zu Straftat­en aufgerufen zu haben. Die Per­son­alien aller Insassen wur­den aufgenom­men und mit Platzver­weisen gedro­ht. Außer­dem wur­den sie aufge­fordert den Laut­sprecher­wa­gen abzubauen. Tele­fonisch wurde Kon­takt zu Anwält*innen aufge­baut, die Polizei ver­weigerte allerd­ings die Kom­mu­nika­tion und kon­nte keine*n Verantwortliche*n benen­nen. Erst als sich unter anderem die Bun­destagsab­ge­ord­nete Bir­git Wöllert vor Ort ein­fand, entspan­nte sich die Sit­u­a­tion. Die Platzver­weise wur­den zurück genom­men und gal­ten nur noch für eine Stunde. Der Laut­sprecher­wa­gen musste den­noch abge­baut wer­den und durfte keine Durch­sagen mehr machen.
Zum Abschluss des Tages sollte eine Spon­tandemon­stra­tion von der Dres­den­er Straße über die wenig befahrene Garten­straße angemeldet wer­den. Diese Demon­stra­tion wurde mit der Begrün­dung unter­sagt, es gäbe nicht aus­re­ichend Polizeikräfte um den Straßen­verkehr umzuleiten.
Trotz­dem fan­den die Demonstrant*innen ihren Weg zum Infop­unkt von Cot­tbus Naz­ifrei! in der Wein­bergstraße. Doch auch hier wollte die Polizei keine Ruhe geben. Auf einem LKW spiel­ten vor Ort mehrere Bands, doch offen­bar hielt die Ein­sat­zleitung eine mas­sive Polizeipräsenz vor Ort für notwendig. Behelmte Polizist*innen zogen eine Schneise zwis­chen den LKW und die tanzen­den Men­schen. Die Ver­anstal­tung wurde daraufhin angemeldet und somit legit­imiert. Doch auch dies kon­nte die Ein­satzkräfte offen­bar nicht besän­fti­gen. Es wurde mit der sofor­ti­gen Räu­mung der Ver­anstal­tung gedro­ht. Wegen der Gewal­ter­fahrun­gen im Tagesver­lauf, soll­ten die Veranstaltungsteilnehmer*innen nicht weit­er gefährdet wer­den, daher wurde die Ver­samm­lung örtlich ver­legt in eine Neben­straße. Dort wurde die Ver­anstal­tung weit­erge­führt und eine weit­ere Band kon­nte auftreten. Hier wur­den Teil­nehmende von den anwe­senden Polizeibeamt*innen mit Tierg­eräuschen ver­al­bert und mit Sprüchen wie „Na, habt ihr heute nichts geschafft?“ provoziert. Im Ver­lauf der Abschlusspar­ty, die ein völ­lig prob­lem­los­es Konz­ert hätte sein kön­nen, kam es zu zwei weit­eren Festnahmen.
Die Festgenomme­nen wur­den zur Gefan­genen­sam­mel­stelle am Bon­nasken­platz gebracht. Ihnen wurde ange­dro­ht, dass sie mit einem Feuer­wehrschlauch abge­spritzt wer­den wür­den. Nach dieser Ein­schüchterung mussten sich die bei­den (von denen ein­er erst 16 Jahre alt ist) vor ver­sam­melter Polizeimannschaft ausziehen. Vor der Wache wur­den die Gefan­genen nach ihrer Freilas­sung von sol­i­darischen Men­schen in Emp­fang genom­men. Die bei­den wirk­ten sehr eingeschüchtert und verstört.
Mon­tag Nacht gegen 22.30 Uhr leis­tete sich die Polizei bere­its den näch­sten Faux­pas. Sie woll­ten die schw­er ver­let­zte junge Frau im Kranken­haus befra­gen. Dass die von der Nachtschwest­er geweck­te Geschädigte nicht mit den Kriminalbeamt*innen sprechen wollte, über­rascht nicht. Wenn Täter ihre Opfer mit­ten in der Nacht im Kranken­haus besuchen, ist dies an Unsen­si­bil­ität wirk­lich kaum zu übertr­e­f­fen. Für die junge Frau hat nun vor allem der Heilung­sprozess höch­ste Pri­or­ität. Alles Weit­ere wird nach ihrer Ent­las­sung mir anwaltlich­er Unter­stützung in die Wege geleit­et werden.
Ins­ge­samt kann fest­ge­hal­ten wer­den, dass es zu mehreren gewalt­täti­gen Über­grif­f­en seit­ens der Polizei auf Teil­nehmende ein­er angemelde­ten Demon­stra­tion kam und die Lage seit­ens der Polizei an ver­schiede­nen Stellen ohne Not eskaliert wurde. Immer noch tre­f­fen ver­schiedene Zeu­ge­naus­sagen bei den Organisator*innen der Demon­stra­tion ein und die Betrof­fe­nen erhal­ten juris­tis­che Unterstützung.
Fotos vom Geschehen am 15.Februar:
https://www.flickr.com/photos/presseservice_rathenow/sets/72157650775498986/
https://www.flickr.com/photos/soerenkohlhuber/sets/72157650773225356/
https://www.flickr.com/photos/neysommerfeld/sets/72157650421702917/

Inforiot