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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration Wohnen & Stadt

Antira-Organisationen wollen Auflösung von Sammelunterkünfte

Antirassistische Organisationen stellen Forderungen zur konsequenten Auflösung von Gemeinschaftsunterkünfte auf

 

Mit einem umfan­gre­ichen Forderungspa­pi­er ruft ein
Bünd­nis aus See­brücke Pots­dam, Flüchtlingsrat Bran­den­burg, Refugees
Eman­ci­pa­tion e.V., we’ll come unit­ed Berlin/Brandenburg und Potsdam
Kon­voi die Stadt Pots­dam dazu auf, den Beschluss zur Auflö­sung der
Gemein­schaft­sun­terkün­fte glaub­würdig und kon­se­quent umzusetzen.
Das Bünd­nis reagiert damit auf die erste Vor­lage eines Konzepts der
Stadtver­wal­tung, die am morgi­gen Dien­stag, den 01.09.2020 im
Gesund­heit­sauss­chuss der Lan­deshaupt­stadt Pots­dam nochmals zur
Diskus­sion gestellt wird.

Die anti­ras­sis­tis­chen Organ­i­sa­tio­nen set­zen sich für eine tatsächliche
Auflö­sung der Gemein­schaft­sun­terkün­fte zugun­sten von Woh­nun­gen ein.
Dage­gen hat das durch die Stadt vorgelegte Konzept lediglich Maßnahmen
zur Umgestal­tung der zen­tralen Gemein­schaft­sun­terkün­fte in
“woh­nungsähn­lichen” Wohn­raum konkretisiert, bei Belassen der
inte­gra­tions­feindlichen Unter­bringungs­form, teil­weise am Rande der
Stadt. Maß­nah­men bezüglich der Aus­län­der­be­hörde oder hinsichtlich
ein­er tat­säch­lichen Woh­nung­sun­ter­bringung wer­den entwed­er gar nicht
erwäh­nt oder erschöpfen sich in ver­mut­lich folgenlosen
Wil­lens­bekun­dun­gen ohne konkrete Zeitplanung.

Bis spätestens Ende 2022 soll die Stadt dafür sor­gen, dass allen
Men­schen in dieser Stadt aus­re­ichend Wohn­raum und Teil­habe an der
Gesellschaft ermöglicht wer­den – egal, welch­er Herkun­ft sie sind.

Das Forderungspa­pi­er zeigt eine Vielzahl von Maß­nah­men auf, um dieses
Ziel zu erre­ichen. So muss not­falls der Ober­bürg­er­meis­ter die
Aus­län­der­be­hörde anweisen, grund­sät­zlich allen Per­so­n­en in den Heimen
eine Auszugser­laub­nis zu erteilen. Die Pots­damer Ausländerbehörde
ver­weigert bish­er ca. 800 GU-Bewohner*innen im Asylver­fahren oder mit
Dul­dungssta­tus eine Auszugser­laub­nis, obwohl dies im
Ermessensspiel­raum der Behörde liegt.

Die vie­len Aus­sagen des Pots­damer Inte­gra­tionskonzepts zur Integration
und zum Gewaltschutz dür­fen nicht mis­sachtet wer­den. Nur mit einer
dezen­tralen Wonhnung­sun­ter­bringung und ein­er guten sozialen
Infra­struk­tur kön­nen die eige­nen Ziele des Integrationskonzepts
erre­icht wer­den. Aus­gaben für Mach­barkeitsstu­di­en zum Umbau von
inte­gra­tions­feindlichen Unterkün­ften wie Mar­quardter Chaussee dürfen
erst gar nicht in Auf­trag gegeben wer­den. Vielmehr müssen Heime wie in
Mar­quardt, Lerchen­steig, Han­delshof und Groß Glienicke auf­grund ihrer
Isoliertheit geschlossen werden.

Forderungspa­pi­er

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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration

In Gedenken an die ermordeten Menschen in Hanau

In Gedenken an die ermordeten Menschen in Hanau: Antirassistische Demonstration in Potsdam

Am Sam­stag, den 22. August haben 600 Men­schen in der Pots­damer Innen­stadt gegen ras­sis­tis­che Gewalt demon­stri­ert. Anlässlich des sechs Monate zurück­liegen­den ras­sis­tis­chen Anschlags in Hanau macht­en sie unter dem Mot­to „Erin­nerung heißt verän­dern“ darauf aufmerk­sam, dass Geflüchtete und MigrantInnen auch in Bran­den­burg immer wieder ras­sis­tis­chen Über­grif­f­en aus­ge­set­zt sind. Aufgerufen hat­ten neben der See­brücke Pots­dam und dem Vere­in Opfer­per­spek­tive mehrere migrantis­che Organ­i­sa­tio­nen wie die Gruppe „Women in Exile“. Bun­desweit gab es an diesem Tag Proteste, die größten soll­ten auf der zen­tralen Gedenkdemon­stra­tion in Hanau stat­tfind­en, welche auf­grund der Entwick­lun­gen der Coro­na-Zahlen ver­boten wurde.

Die Proteste knüpfen an die weltweit­en Proteste gegen ras­sis­tis­che Gewalt an, die mit dem gewalt­samen Tod von George Floyd vor drei Monat­en in den USA neuen Antrieb bekom­men haben. Jane Wan­gari von der Bran­den­burg­er Gruppe „Women in Exile“ sagt: „Dank der weltweit­en Black Lives Mat­ter Bewe­gung wird Polizeige­walt endlich zum The­ma. Auch in Deutsch­land. Geflüchtete und Migranten, die schon lange in Deutsch­land leben, erfahren jeden Tag ras­sis­tis­che Angriffe.“ 

Ras­sis­mus sei jedoch nicht nur ein Prob­lem von Sicher­heits­be­hör­den und Nazis, son­dern komme aus der Mitte der Gesellschaft. „Der Ras­sis­mus spal­tet unsere Gesellschaft seit Jahrhun­derten, mit tödlich­er Kon­se­quenz“, so Wan­gari. Seit der Wiedervere­ini­gung seien min­destens 82 Men­schen aus ras­sis­tis­chen Motiv­en ermordet worden.

Auch in Bran­den­burg wer­den Geflüchtete und MigrantInnen immer wieder Opfer gewalt­samer Über­griffe. Vor kurzem starb Noël Mar­tin, 24 Jahre nach­dem er im bran­den­bur­gis­chen Mahlow von Nazis gejagt wurde und den Rest seines Lebens quer­schnittgelähmt war. Im Früh­jahr 2019 ver­schwand die Geflüchtete Rita Awour Ojunge unter ungek­lärten Umstän­den aus dem Lager in Hohen­leip­isch. Drei Monate später fand die Bran­den­burg­er Polizei ihre Leiche in einem nahegele­ge­nen Wald. Sie lässt zwei kleine Kinder zurück. Dazu Jane Wan­gari: „Die Polizei ver­schleppt den Fall. Bis heute haben sich die Behör­den nicht zu Ritas Tod geäußert. Es ist Zeit, dass wir Antworten bekommen.“

Die Demon­stra­tion ver­lieh den Forderun­gen der „Ini­tia­tive 19. Feb­ru­ar“ aus Hanau Nach­druck: Die Hin­terbliebe­nen müssten nicht nur direkt unter­stützt wer­den, son­dern es solle auch eine Stiftung gegrün­det wer­den, die sich der Aufk­lärung gegen Ras­sis­mus ver­schreibt. Die Demon­stri­eren­den wandten sich auch an die Bran­den­burg­er Poli­tik: Sie müsse ras­sis­tis­che Morde lück­en­los aufk­lären. Über­griffe gegen Geflüchtete durch die Polizei müssten gestoppt wer­den. Die Poli­tik solle Sam­mel­lager zugun­sten ein­er men­schen­würdi­gen Unter­bringung auflösen.

Zum Aufruf der Demonstration: 
https://www.facebook.com/events/brandenburger-tor-potsadam/antirassistische-demo-in-solidarit%C3%A4t-mit-blacklivesmatter-in-gedenken-an-die-erm/4119230368147776/

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Antifaschismus Law & Order

Cottbuser Justiz lässt Betroffene erneut im Stich

Cottbuser Justiz lässt Betroffene rechter und rassistischer Gewalt erneut im Stich

Der für gestern anber­aumte Ver­hand­lung­ster­min am Amts­gericht Cottbus
gegen Thomas Andy S., Neon­azi und Kampf­s­portler aus Sprem­berg, wurde
erneut ver­schoben. Thomas Andy S. wird vorge­wor­fen, bere­its im Dezember
2016 einen afghanis­chen Geflüchteten aus ras­sis­tis­chen Motiven
ange­grif­f­en und schw­er ver­let­zt zu haben. Der Geschädigte erlitt einen
Kiefer­bruch und lei­det bis heute an den Tatfolgen.

Wir sind in Gedanken bei dem Betrof­fe­nen der ras­sis­tis­chen Gewalttat
und wün­schen ihm viel Kraft. Sein Lei­densweg und der sein­er Angehörigen
ver­längert sich nun weit­er“, erk­lärt Mar­tin Vese­ly, Berater der
Opfer­per­spek­tive. „Lei­der ist dies kein Einzelfall. Betrof­fene rechter
und ras­sis­tis­ch­er Gewalt ver­lieren den Glauben an die deutsche Justiz,
wenn sie mit der Real­ität im Gerichts­bezirk Cot­tbus kon­fron­tiert werden.“

Der Betrof­fene hat­te gemein­sam mit einem Ver­wandten eine Diskothek in
Sprem­berg besucht. Thomas Andy S. arbeit­ete an diesem Tag als Türsteher
der Diskothek. Nach dem Ver­lassen der Örtlichkeit sollen die Betroffenen
von Thomas Andy S. und einem unbekan­nt gebliebe­nen Mit­täter mit dem Auto
ver­fol­gt und abgepasst wor­den sein. Die Män­ner stiegen aus und schlugen
auf ihr Opfer ein. Der Geschädigte ist sich sich­er, in den Angreifern
die Türste­her der zuvor besucht­en Diskothek wieder­erkan­nt zu haben.

Nun wurde der Ter­min zur Erstver­hand­lung am Amts­gericht bere­its zum
drit­ten Mal ver­schoben. Es ist unwahrschein­lich, dass es noch im Jahr
2020 zu ein­er erneuten Anset­zung des Ver­fahrens kommt.

Thomas Andy S. ist Teil der extrem recht­en Kampf­s­port­szene im Raum
Cot­tbus. Für die „Kampfge­mein­schaft Cot­tbus“ nahm er an neonazistischen
Kampf­s­portver­anstal­tun­gen wie dem „Kampf der Nibelun­gen“ und „Tiwaz –
der Kampf der freien Män­ner“ teil. Somit gilt er als Teil eben jenes
extrem recht­en Net­zw­erks, gegen das sich im ver­gan­genen Jahr eine
Groß-Razz­ia der Polizei richtete und bei dem gegen eine Vielzahl von
Tatverdächti­gen wegen Bil­dung ein­er krim­inellen Vere­ini­gung ermittelt
wird. Auch der im März diesen Jahres in Cot­tbus ermordete Mar­tin M.
gehörte zu densel­ben Kreisen.

Die Ermit­tlun­gen gegen das rechte Net­zw­erk in Cot­tbus führten
tat­säch­lich zu einem Rück­gang von Gewalt­tat­en aus der organisierten
recht­en Szene. Bere­its kurz nach der Razz­ia äußerte die Opferperspektive
die Befürch­tung, dass eventuell erzielte Erfolge bei fehlender
kon­se­quenter Strafver­fol­gung durch die Jus­tiz auf Sand gebaut sein
kön­nten. Der Anschlag auf das Pri­vatau­to der Grünen-Lokalpolitikerin
Bar­bara Dohmke am ver­gan­genen Woch­enende deutet aus Sicht der
Beratungsstelle darauf hin, dass diese Befürch­tung nun Real­ität wird.

Das Ver­sagen bei der gerichtlichen Aufar­beitung des rassistischen
Angriffs in Sprem­berg rei­ht sich ein in eine lange Liste verschleppter
Ver­fahren gegen rechte Gewalt­täter im Gerichts­bezirk Cot­tbus. „In
Cot­tbus herrscht de fac­to Straf­frei­heit für rechte Gewalt­täter. Der
Rechtsstaat ist im Raum Cot­tbus nicht in der Lage, Betrof­fene rechter
und ras­sis­tis­ch­er Gewalt zu schützen“, so Mar­tin Vese­ly. „Mit­tler­weile
stellen wir uns die Frage, ob es im Gerichts­bezirk Cot­tbus über­haupt ein
Inter­esse an der Ver­fol­gung extrem rechter Straftat­en gibt. Bei
Staat­san­waltschaft und Gericht scheint eine Kul­tur des Desinteresses
vorzuherrschen.“

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Antifaschismus Parlamentarismus

Gauland – Sorgen und Selbstbild

Ent­ge­gen sein­er Insze­nierung als Ver­mit­tler zwis­chen den Strö­mungen in der »Alter­na­tive für Deutsch­land« hat ihr Ehren­vor­sitzen­der stets den völkischen »Flügel« und seine Akteur*innen pro­te­giert. Mit der Causa Kalb­itz hat er nun seine partei­in­terne Rolle verspielt.

Antifa Magazin der rechte rand

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der alte Mann und die junge Partei: Seit Beste­hen der »Alter­na­tive für Deutsch­land« (AfD) war Alexan­der Gauland partei­in­tern der gelassene Ver­mit­tler zwis­chen den Parteiströ­mungen – der »Grand­seigneur« des »gäri­gen Haufens« : Eine Selb­stin­sze­nierung und Selb­st­beze­ich­nung, die nicht bloß die Partei pflegte. Bei den anhal­tenden Stre­it­ereien und Rich­tungskämpfen scheint dem Bun­destags­frak­tionsvor­sitzen­den und Ehren­vor­sitzen­den der AfD nun aber nicht nur die Gelassen­heit abhan­den gekom­men zu sein. Er räumt vielmehr ein: »Ich kann die Partei nicht zusam­men­hal­ten, wenn sie sich auf diese Weise auseinan­der­di­vi­diert.« Am Woch­enende hat­te Gauland in der »Welt am Son­ntag« im Inter­view weit­er gesagt, er hoffe, aus dem Stre­it um und zwis­chen Andreas Kalb­itz und Jörg Meuthen werde nicht der »Zer­fall der Partei«. Das AfD-Grün­dungsmit­glied nach fast 40 Jahren CDU-Mit­glied­schaft befürchtet nun , dass die »Partei schwieri­gen Zeit­en ent­ge­genge­ht, und ich sehe im Moment kaum Möglichkeit­en, sie davor zu bewahren«. Eines sei aber für ihn gewiss, der 79-Jährige möchte nicht mehr als Bun­destags­frak­tionsvor­sitzen­der antreten, ob er für den Bun­destag 2021 erneut kan­di­dieren will, möchte er im Win­ter entschei­den. »Wenn ich das hier so sehe, bin ich eher skep­tisch«, meinte er . Mit den Inter­viewaus­sagen sorgte Gauland am Woch­enende für ein großes Medi­ene­cho – was sein­er Partei lange nicht mehr gelun­gen war. Im Echo klang das Selb­st­bild des Aus­gle­ichen­den oft mit an. Doch Gauland war nie ein Ver­mit­tler zwis­chen den ver­meintlich Mod­er­at­en und den offen Radikalen in der Partei. Er war ein Förder­er von Kalb­itz und ein Unter­stützer des inzwis­chen formell organ­isatorisch aufgelösten »Flügels«. Den Bun­desvor­sitzen­den Meuthen warnte er mehrfach, den bran­den­bur­gis­chen Land­tags­frak­tion­schef Kalb­itz nicht wegen sein­er recht­sex­tremen Vita aus der AfD zu drän­gen. Und prompt kri­tisierte er die Bestä­ti­gung des Rauswurfs von Kalb­itz vor ein­er Woche durch das Bun­dess­chieds­gericht der Partei. Er zweifelte die Unab­hängigkeit des Parteigerichts an und hob her­vor, er werde sich »einzig und allein nach den Entschei­dun­gen und Urteilen der ordentlichen Gerichts­barkeit richt­en«. Diese Ein­schätzung hat er mit Kalb­itz gemein. Mal wieder sind sie ein­er Mei­n­ung. Denn Kalb­itz kämpft beim Berlin­er Landgericht auf zivil­rechtlichem Weg um die Aufhe­bung der Annul­lierung. Der Kon­flikt hat längst die Bun­destags­frak­tion erre­icht, Macht und Glanz ihres Vor­sitzen­den sind gesunken. Im Inter­view erweckt Gauland den Ein­druck, er habe unen­twegt ver­sucht zu ver­mit­teln. Hat er aber nicht. In der Causa Kalb­itz stand er immer für Kalb­itz ein. Wenn er heute beklagt, er könne nicht mehr ver­mit­teln, liegt es daran, dass er es vorher auch nicht getan hat. Die Ver­ant­wor­tung für den harten Kon­flikt sieht er aber nur bei Meuthen und stiehlt sich damit aus jeglich­er Ver­ant­wor­tung. Mit Kalb­itz hat Gauland seine partei­in­terne Rolle ver­spielt, in der AfD wird er nun zum Ex-»Flügel« gezählt. Diese Posi­tion­ierung wäre es wert, von den Medi­en endlich bre­it wahrgenom­men zu wer­den – und eine Talkrun­denein­ladung weniger an den ver­meintlichen »Grand­seigneur« mit ange­blich kon­ser­v­a­tiv­en Ansicht­en auszusprechen.

Das »Gären des Haufens« ist jedoch nicht allein der Grund, dass die Umfragew­erte gesunken sind. Mehrere Fak­toren ließen sie aktuell auf bun­desweit acht Prozent sinken. Fast vergessen: Bere­its im Som­mer 2015 lag die AfD gar unter der Fünf-Prozent-Marke. Erst die Krise der Flüchtlingspoli­tik brachte wieder den Zus­pruch, den die CSU ver­stärk­te, da sie die Kri­tik von rechts an Bun­deskan­z­lerin Angela Merkel (CDU) mit befeuerte. Mit der jet­zt geschlosse­nen Union, die in ihrem Rah­men hart gegen die AfD auftritt, ver­liert die Partei Wähler*innen und find­et zurzeit auch kein eigenes Mobil­isierungs­the­ma, denn den bre­it­en Protest gegen die Pan­demiemaß­nah­men kon­nte sie bish­er nicht parteipoli­tisch ein­binden. Dass das Bun­de­samt für Ver­fas­sungss­chutz die seit Jahren durch Medi­en, Recht­sex­trem­is­mus­forschung und Zivilge­sellschaft bekan­nten Ver­net­zun­gen und Posi­tio­nen in der AfD wahrgenom­men hat, schreckt auch ab. Einen Gauland allerd­ings sich­er nicht . Er kön­nte auch ein­fach müde vom Poli­tik­be­trieb sein, falls er nicht mehr kan­di­diert. Seinen größten Erfolg hat er ohne­hin schon erre­icht, die Repub­lik hat er nach weit rechts getrieben, was er über fast vier Jahrzehnte mit der CDU nicht geschafft hatte.

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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration Law & Order

Gericht stellt Anspruch auf Wohnraum mit alleiniger Nutzung von Küche und Bad außerhalb von Sammelunterkünften fest

Mit Beschluss vom 03. Juli 2020 verpflichtet das Ver­wal­tungs­gericht Pots­dam den Land­kreis Ober­hav­el die „Antrag­stel­lerin außer­halb ein­er Gemein­schaft­sun­terkun­ft in der Weise unterzubrin­gen, dass ihr min­destens ein Wohn­raum sowie eine Küche oder Kochgele­gen­heit und ein Bad zur alleini­gen Nutzung zur Ver­fü­gung ste­hen […].“ Die Antrag­stel­lerin hat­te ein indi­vidu­ell erhöht­es Risiko für einen schw­eren Krankheitsver­lauf im Falle ein­er Infek­tion mit Covid-19 nach­weisen kön­nen. Die Unter­bringung in der Sam­melun­terkun­ft in Hen­nigs­dorf birgt für sie daher eine erhe­bliche gesund­heitliche Gefährdung .

Das Ver­wal­tungs­gericht Frank­furt Oder hat in der ver­gan­genen Woche bere­its einen generellen Anspruch auf Einzelun­ter­bringung in Gemein­schaft­sun­terkün­ften fest­gestellt. Laut Beschluss des Gerichts stellt die Unter­bringung in Mehrbettz­im­mern durch eine mögliche Infizierung mit dem Coro­n­avirus für Betrof­fene ein Gesund­heit­srisiko dar.
Im Falle der Risikopa­ti­entin aus Hen­nigs­dorf geht das Gericht davon aus, „dass die Antrag­stel­lerin zwar in ihrem Einzelz­im­mer ein erhöht­es Infek­tion­srisiko durch Ein­hal­tung der Hygiene- und Ver­hal­tensregeln ver­mei­den kann. Dies gilt jedoch nicht für die Nutzung des San­itär­bere­ichs, der Küche und der Flure, welche die Antrag­stel­lerin benutzen muss, um von ihrem Zim­mer aus den San­itär­bere­ich oder die Küche zu erre­ichen oder die Gemein­schaft­sun­terkun­ft zu ver­lassen sowie den jew­eili­gen Weg zurück.“

Bere­its seit Aus­bruch der Coro­na-Pan­demie fordern zahlre­iche Organ­i­sa­tio­nen die Entzer­rung der Wohn­si­t­u­a­tion in den Sam­melun­terkün­ften, da ein aus­re­ichen­der Schutz vor dem Coro­n­avirus dort nicht gewährleis­tet wer­den kann1.
In etlichen Sam­melun­terkün­ften Bran­den­burgs ist es bere­its zu Infek­tio­nen mit Covid-19 gekom­men. Das bedeutet für die Betrof­fe­nen sehr lang­wierige und schw­er auszuhal­tende Quar­an­täne­maß­nah­men. Der Flüchtlingsrat Bran­den­burg fordert weit­er­hin die Auflö­sung der Zwangs­ge­mein­schaften in Mehrbettz­im­mern und Sam­melun­terkün­ften, um die akuten Infek­tion­srisiken zu beenden.

(Zitate aus dem Beschluss des Ver­wal­tungs­gerichts Pots­dam im Ver­fahren VG 8 L 444/20.A vom 03. Juli 2020)

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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration

Alle Lager abschaffen: Wohnungen statt Massenunterkünfte.

Alle Lager abschaffen: Wohnungen statt Massenunterkünfte. EU-Lager evakuieren

Aufrufende Organisationen und Gruppen:

Flüchtlingsrat Bran­den­burg, We’ll Come Unit­ed Berlin/Brandenburg, Refugees Eman­ci­pa­tion, Women in Exile & Friends, Inter­na­tion­al Women* Space, Barn­im für Alle, See­brücke Pots­dam, Pots­dam Kon­voi, polar Pots­dam, Unit­ed Action, FEM- Forum des Empow­er­ments, Teil­habe für Migranten e.V., Pan-African Women’s Net­work and Lib­er­a­tion Orga­ni­za­tion (PAWLO) e.V., Jugendliche ohne Gren­zen Bran­den­burg, WE RISE, The­ater X und Einzelpersonen

Am 1. Juni 2020 wird in Pots­dam für die Evakuierung und Schließung von Lagern sowohl in den griechis­chen Hotspots als auch in Bran­den­burg demon­stri­ert. Ab 13:30 gibt es eine Fahrrad­stern­fahrt zu den Pots­damer Sam­melun­terkün­ften, um 15 Uhr find­en par­al­lel zwei Kundge­bun­gen am Bran­den­burg­er Tor und vor dem Land­tag statt. 16 Grup­pen und Organ­i­sa­tio­nen und weit­ere Einzelper­so­n­en rufen gemein­sam auf, sich an dem Protest für gle­ichen Gesund­heitss­chutz und ein Recht auf selb­st­bes­timmtes Wohnen für alle Men­schen zu beteili­gen! „Wegen der Coro­na-Beschränkun­gen haben wir entsch­ieden, uns auf vier Fahrrad­demos und zwei Kundge­bun­gen aufzuteilen – alle mit den gle­ichen Forderun­gen“, erk­lärt Mustafa Hussien von We’ll Come Unit­ed Berlin/Brandenburg das Aktion­skonzept. Seit Don­ner­stag dür­fen wieder Ver­samm­lun­gen mit bis zu 150 Men­schen unter freiem Him­mel stat­tfind­en. Selb­stver­ständlich find­en die Aktio­nen unter Ein­hal­tung der Abstand­sregeln und mit Mund-Nasen-Schutz statt.

Men­schen, die gezwun­gener­maßen in Masse­nun­terkün­ften unterge­bracht wer­den, wie geflüchtete, obdachlose oder prekär beschäftigte Men­schen, sind ins­beson­dere zu Zeit­en der Covid-19-Pan­demie beson­deren Risiken aus­ge­set­zt. Schutz­suchende leben in Bran­den­burg häu­fig unter beson­ders beengten Bedin­gun­gen in Sam­melun­terkün­ften, in denen Abstand­sregeln nicht ein­halt­bar sind. Hohe Infek­tion­srat­en und Ket­ten­quar­an­tä­nen ganz­er Unterkün­fte sind die Folge. Außer­dem sind Diskri­m­inierun­gen an der Tage­sor­d­nung: So wurde in Dober­lug-Kirch­hain die einzige Busverbindung von der Erstauf­nah­meein­rich­tung in die Stadt eingestellt. In Hen­nigs­dorf wur­den Geflüchtete, deren Quar­an­täne endete, mit Bänd­chen gekennze­ich­net. Die Sit­u­a­tion ist enorm belas­tend für die Betrof­fe­nen. Nach fün­fwöchiger Quar­an­täne schreibt eine Mut­ter aus der Hen­nigs­dor­fer Sam­melun­terkun­ft dazu: „Dies zeigt die Gle­ichgültigkeit der­er, die dies tun. Jedes Prob­lem hat eine Lösung, aber nie­mand küm­mert sich um uns. Ich habe drei Kinder, die in diesem Haus einges­per­rt sind. Ich habe keine andere Wahl, als sie mit Car­toons zu unter­hal­ten. Das ist schlecht für ihre Gesund­heit, sie wer­den nervös und trau­rig. Ich hoffe wirk­lich, dass die Quar­an­täne endet, weil ich nicht mehr auf das Lei­den mein­er Kinder einge­hen kann.“

Die Bun­desweite Arbeits­ge­mein­schaft der Psy­chosozialen Zen­tren für Flüchtlinge und Folteropfer (BAfF e.V.) hat am 19.05.2020 eine umfassende Recherche zu den „Psy­chosozialen Fol­gen des Lebens in Sam­melun­terkün­ften für geflüchtete Kinder“ veröf­fentlicht. Daraus geht her­vor: Masse­nun­terkün­fte machen Kinder krank; mit der Coro­na-Krise brechen auch die let­zten Schutz­fak­toren weg.

Offen­bar wird eine Durch­seuchung und damit Gefährdung der Bewohner*innen von Sam­melun­terkün­ften in vie­len Teilen Bran­den­burgs bewusst in Kauf genom­men. Dabei gibt es bere­its mehrere ein­schlägige Gericht­surteile, die besagen: Abstand hal­ten, Kon­tak­tbeschränkun­gen und ein effek­tiv­er Seuchen­schutz sind in Sam­melun­terkün­ften nicht möglich. Den pos­i­tiv­en Beschlüssen ver­schieden­er Ver­wal­tungs­gerichte zur Umverteilung von Geflüchteten aus Sam­melun­terkün­ften auf­grund der COVID-19 Pan­demie muss nun eine poli­tis­che Lösung fol­gen: Es ist längst an der Zeit, dass die Lan­desregierung Konzepte für die Unter­bringung von Geflüchteten in Woh­nun­gen erar­beit­et und nicht weit­er auf Masse­nun­ter­bringung set­zt. Es bedarf jet­zt eines Rich­tungswech­sels, weg von Sam­melun­terkün­ften mit Mehrbettz­im­mern und fehlen­der Pri­vat­sphäre hin zu Woh­nun­gen mit Zugang zu Schulen, öffentlichem Nahverkehr, Kul­tur und Nachbarschaft.

Im Pots­damer Stadt­par­la­ment wird am 3. Juni über einen Antrag zur Auflö­sung von Gemein­schaft­sun­terkün­ften für Flüchtlinge abges­timmt. Der Antrag begrün­det sich auf das Pots­damer Inte­gra­tionskonzept, dass eine „zügige Woh­nungsver­sorgung und die struk­turelle Verbesserung der Nach­barschaftsver­hält­nisse“ vorsieht.

EU-Lager evakuieren – Flüchtlingsaufnahme jetzt

Schon lange vor dem Aus­bruch der Pan­demie macht­en sich zahlre­iche zivilge­sellschaftliche Ini­tia­tiv­en im Rah­men der See­brücke-Bewe­gung für die Auf­nahme von Geflüchteten aus den Elend­slagern auf den griechis­chen Inseln stark. Nach wie vor leben dort zehn­tausende Men­schen hin­ter Stachel­draht und Zäunen, ohne aus­re­ichende medi­zinis­che Ver­sorgung, warmes Wass­er, eigene Toi­let­ten und Duschen.

Erst vor kurzem hat die Lan­desregierung gegenüber dem Bund die Bere­itschaft zur Auf­nahme von unbe­gleit­eten min­der­jähri­gen Flüchtlin­gen aus griechis­chen Flüchtlingslagern erneuert. Das kann nur ein Anfang sein. Neben unbe­gleit­eten min­der­jähri­gen Flüchtlin­gen müssen auch Kranke, Alte, Fam­i­lien und Allein­reisende gerettet wer­den. Das Demo-Bünd­nis fordert die Lan­desregierung auf, mit einem  Lan­desauf­nah­me­pro­gramm dem Lei­den der Schutz­suchen­den in den griechis­chen Hotspots endlich ein Ende zu set­zen und das Anliegen der vie­len sol­i­darischen Ini­tia­tiv­en in Bran­den­burg ernst zu nehmen. Aus mehreren Rechtsgutacht­en (März 2020: Redek­er, Sell­ner, Dahs; März 2020: Rosa Lux­em­burg Stiftung) geht her­vor, dass die Bun­deslän­der auch eigen­ständig und ohne Zus­tim­mung der Bun­desregierung agieren kön­nen, um Schutz­suchende aufzunehmen.

Tel­tow, Pots­dam, Pots­dam-Mit­tel­mark, Schöne­iche, Fürstenwalde/Spree und Neu­rup­pin sind bere­its „sichere Häfen“ in Bran­den­burg. Das Bünd­nis ruft weit­ere Land­kreise und Kom­munen dazu auf, sich anzuschließen, um nun auch die Lan­des- und Bun­desregierung zum Han­deln zu bewegen.

Informationen zur Demonstration am 01. Juni in Potsdam

13:30 Uhr Start der Fahrrad-Demos

1. Nord-Route: Start an GU Lerchen­steig 49–51 → GU David-Gilly-Str. 5 → Bran­den­burg­er Tor

2. Süd-Route: Start an GU Han­delshof 20 → GU An der Alten Zauche 2b →GU An den Kopfwei­den 30 → Landtag

3. West-Route: Start an GU An der Pirschhei­de 13 → GU Zep­pelin­str. 55 → GU Dor­tus­traße 45a → Landtag

4. Ost-Route: Start an GU Gro­tri­anstr. 13 → GU Kon­sumhof 1–5 → Bran­den­burg­er Tor

15:00 Uhr Start der Kundge­bun­gen in Pots­dams Innenstadt
zeit­gle­ich am Bran­den­burg­er Tor, und Land­tag, Hal­testelle Alter Markt

Zur Koor­dinierung der Teilnehmer*innen der Fahrrad­stern­fahrt wird dieser Kalen­der genutzt: https://terminplaner4.dfn.de/abolishallcamps. Damit alle Teil­nehmenden sich­er demon­stri­eren kön­nen, muss der Min­destab­stand von 1,50 m einge­hal­ten und ein Mund-Nasen-Schutz getra­gen werden!

#LeaveNoOneBe­hind­Nowhere #Clos­eThe­Camps

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Sonstiges

22. Frierock Festival auf 2021 verschoben

Frie­sack, 19. Mai 2020. Alle, die sich auf die 22. Aus­gabe des Frie­rock Fes­ti­vals gefreut haben, müssen jet­zt stark sein — und wer­den ihre Geduld auf eine unge­plant lange Probe stellen müssen: Das beliebte Rock­fes­ti­val wird erst wieder am 13./14. August 2021 die Tore der Freilicht­bühne Frie­sack öff­nen kön­nen. Zurück­lehnen wird sich das Organ­i­sa­tion­steam bis dahin mitnichten.

Die Pla­nun­gen für ein weit­eres August-Woch­enende der Ekstase, des musikalis­chen Hochgenuss­es und der unbändi­gen Tanzfreude waren schon so gut wie abgeschlossen. Doch nun machen die Eindäm­mungs­maß­nah­men rund um das Coro­n­avirus dem Frie­rock-Kollek­tiv und seinen Gästen einen Strich durch die Rech­nung. “Wir hat­ten bere­its ein schlagfer­tiges, abwech­slungsre­ich­es und abso­lut tanzbares Line-Up in der Pipeline. Die Tinte unter den ersten Verträ­gen mit den Bands ist schon seit einiger Zeit trock­en.”, so Valentin Franklyn aus dem Organ­i­sa­tion­steam des Frie­rock Festivals.

Über­raschend kommt die Absage zu diesem Zeit­punkt nicht, hat­te die Bran­den­bur­gis­che Lan­desregierung doch bere­its Mitte April beschlossen, dass Großver­anstal­tun­gen bis zum 31. August ver­boten sein wer­den. “Natür­lich haben uns die ver­schiede­nen Szenar­ien schon seit eini­gen Wochen beschäftigt. In unseren regelmäßi­gen Videokon­feren­zen war das ein Dauerthe­ma. Aber wer neben dem eigentlichen Beruf so viel Zeit und Energie in die Organ­i­sa­tion eines Fes­ti­vals steckt, der klam­mert sich vielle­icht etwas länger an einen dün­nen Stro­hhalm als Leute, für die das nur ein Job ist.”, so Franklyn.

Doch was macht ein Fes­ti­val-Organ­i­sa­tion­steam in Zeit­en wie diesen? Chris­t­ian Brüg­gmann, ein weit­er­er Mit­stre­it­er aus dem Frie­rock-Kollek­tiv hat eine ein­fache Antwort: “Ein bloßes Musik­fes­ti­val sind wir ja schon lange nicht mehr. Wir sind eine Gruppe aus unge­fähr 50 jun­gen und jungge­bliebe­nen Men­schen mit den unter­schiedlich­sten Tal­en­ten und Ideen. Da entste­hen ständig neue Pro­jek­te und Ini­tia­tiv­en für Frie­sack, das Havel­land und die Welt.” Wie das konkret aussieht? In den let­zten Jahren ini­ti­ierten die Frie­rock­er mit ort­san­säs­si­gen Vere­inen, engagierten Bürg­erin­nen und Bürg­ern, Lokalpoli­tik, Stadtver­wal­tung und weit­eren wichti­gen Part­nern den Run­den Tisch Frie­sack, der sich für die Inte­gra­tion von Geflüchteten ein­set­zte. Daraus ent­standen weit­ere Pro­jek­te, wie ein Fach­tag zur Arbeits­mark­t­in­te­gra­tion geflüchteter Men­schen vor Ort. 2018/2019 organ­isierten die Rock­musik­fre­unde einen Jugen­daus­tausch mit Israel, an denen dreizehn Jugendliche aus dem Havel­land teil­nah­men und Jerusalem, Haifa, Tel Aviv, das Tote Meer sowie zuvor fremde Men­schen und Kul­turen ken­nen­ler­nen konnten.

Von daher passt es zum Frie­rock-Kollek­tiv, dass es auch in Zeit­en von sozialer Dis­tanz und Krise zusam­men­hält und kreativ-kon­struk­tiv die aktuellen Her­aus­forderun­gen ange­ht. So ent­stand das Pro­jekt “FRIEROCK HILFT”. Mehrere kleine Aktio­nen sollen unter­stützen, helfen oder ein­fach eine Freude machen. So wurde der Erlös ein­er von den Frierocker*innen Christi­na Bran­dl, Judith Ste­fan und Max Gröger gestemmten Masken­nähak­tion, bei der alte Fes­ti­val­shirts ver­wen­det wur­den, an CADUS e.V. gespendet. Diese

Nichtregierung­sor­gan­i­sa­tion leis­tet beispiel­sweise medi­zinis­che Nothil­fe in Krisen- und Kriegs­ge­bi­etet wie Syrien oder dem Irak. Das Fes­ti­val-Team aus Frie­sack hat weit­ere “FRIEROCK HILFT”-Projekte geplant. Diese wer­den zeit­nah in den sozialen Medi­en des Frie­rock Fes­ti­vals bekanntgegeben.Trotz Krisen­zeit­en und Fes­ti­val­ab­sage gibt es keinen Still­stand — es geht immer weit­er. Frei nach einem Zitat aus dem Film Bar 25 — Tage außer­halb der Zeit: “Bleib nicht dabei davon zu träu­men, son­dern schnapp’ dir deine Fre­unde. Denn mit vie­len kann man viel erre­ichen. Wenn ihr eine Idee im Kopf habt — macht sie ein­fach!”  Und so wid­met sich das Frie­rock-Kollek­tiv fort­laufend neuen Pro­jek­ten und Aktio­nen und schöpft aus diesen stetig Kraft — Kraft für die Gegen­wart und natür­lich auch für die Zukun­ft. Voller Zuver­sicht blick­en die Rock­er auf das näch­ste Jahr, in dem sie wieder mit zahlre­ichen Gästen ihr geliebtes Fes­ti­val zele­bri­eren können.
Klein­er Nach­trag: Eine weit­ere “FRIEROCK HILFT”-Aktion kon­nte ger­ade dieser Tage in Sack und Tüten gebracht wer­den. So kon­nten 200 Postkarten mit indi­vidu­ellen Grüßen an 2 Seniorenein­rich­tun­gen in Frie­sack und eine Seniorenein­rich­tung der AWO in Bad Wilsnack vom Frie­rock-Team ange­fer­tigt wer­den und zum Pfin­gs­fest ver­schickt. Finanziert wird die Idee vom Träger des Frie­rock Fes­ti­vals, dem AWO Ortsvere­in Frie­sack e.V.
Frie­rock-Fes­ti­val
13.–14. August 2021
Freilicht­bühne Friesack
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(Anti)militarismus Antifaschismus Antiziganismus Geschichte & Gedenken jüdisches Leben & Antisemitismus Wohnen & Stadt

Achtung, Geschichtsrevisionist unterwegs!

Am Don­ner­stag tagte erst­mals seit Beginn der Coro­na-Pan­demie wieder die Stadtverord­neten­ver­samm­lung. Auf­grund der Eindäm­mungsverord­nung wurde sich im großen Saal des Kleist-Forums getroffen.

Eben­jene Eindäm­mungsverord­nung bet­rifft uns ger­ade in allen Lebens­bere­ichen. Sowohl unser All­t­ag als auch Beson­der­heit­en wie Feiertage und Fes­tlichkeit­en kön­nen nicht wie gewohnt stat­tfind­en. Ein beson­ders wichtiges Ereig­nis ste­ht uns jedoch unmit­tel­bar bevor: am 8. Mai ist Tag der Befreiung von der Vorherrschaft der Nationalsozialist*innen. Da die üblichen Fes­tlichkeit­en zum Tag der Befreiung in Frank­furt (Oder) nicht stat­tfind­en kön­nen, lud der Stadtverord­neten­vor­sitzende die Anwe­senden dazu ein, am 8. Mai zwis­chen 15–17 Uhr am sow­jetis­chen Ehren­mal an einem stillen Gedenken teilzunehmen.

Doch statt diese Ein­ladung anzunehmen erk­lärt der AfD-Land­tagsab­ge­ord­nete Wilko Möller im Namen der AfD Frank­furt (Oder), dass der 8. Mai für ihn kein Tag der Befreiung ist. So ist der 8. Mai für ihn ein Tag an dem „Vielmehr […] ein Teil des deutschen Volkes in die näch­ste Dik­tatur kat­a­pul­tiert wor­den [1]“ sei.
Hier ver­gle­icht er tat­säch­lich die DDR mit dem Nation­al­sozial­is­mus. Damit sei nicht gesagt, dass in der DDR kein Unrecht geschehen ist oder das Ver­sprechen ein­er sol­i­darischen Gesellschaft ein­gelöst wurde – aber damit sei gesagt das Möller sich für weit­ere wis­senschaftliche, intellek­tuelle und demokratis­che Beiträge selb­st dis­qual­i­fiziert hat.

Nun, wenn der Tag für ihn also eher ein Tag der Nieder­lage wäre, so wäre er doch aber ein Nation­al­sozial­ist – vielle­icht auch nur ein Kol­lab­o­ra­teur, min­destens jedoch kein Demokrat?

Stattdessen gedachte die AfD am 8. Mai, 75 Jahre nach der Befreiung von der Vorherrschaft der Nazis, auf dem Zen­tral­fried­hof den toten deutschen Soldaten.
Utopia e.V. als Bil­dungsvere­in möchte solchen geschichtsvergesse­nen Ten­den­zen in der Gesellschaft ent­ge­gen­wirken. Zu diesem Zwecke ist beispiel­sweise eine Bil­dungs­fahrt zum The­ma Nation­al­is­mus und Anti­semitismus ein­schließlich eines Gedenkstät­tenbe­suchs in den ehe­ma­li­gen Konzen­tra­tionslagern von Auschwitz geplant.[2]
Uns ist des Weit­eren wichtig zu beto­nen, dass revi­sion­is­tis­che Hal­tun­gen, wie sie immer wieder zum Besten gegeben wer­den nicht nur Aus­druck fehlen­der Bil­dung sind, son­dern bewusst aus demokratiefeindlichen, nation­al­is­tis­chen Ide­olo­gien abgeleit­et werden.
So schlossen wir uns dem Aufruf des stillen Gedenkens an dem sow­jetis­chen Ehren­denkmal von 15–17 Uhr des Vor­sitzen­den der SVV anschließen!

[1] https://www.moz.de/landkreise/oder-spree/frankfurt-oder/artikel9/dg/0/1/1800416/

[2] https://utopiaffo.noblogs.org/post/2020/04/22/75-jahre-befreiung-frankfurts-vom-nationalsozialismus-%d1%81%d0%bf%d0%b0%d1%81%d0%b8%d0%b1%d0%be-thank-you-merci-danke/

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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration

Setzt Brandenburg auf Zwang statt Kommunikation?

Set­zt Bran­den­burg auf Zwang statt Kom­mu­nika­tion? — Coro­na-Abson­derung­shaft im Ausreisegewahrsam 

In ein­er Pressemit­teilung vom 6.5.2020 erk­lärt der Land­kreis Pots­dam-Mit­tel­mark, dass sie erst­mals einen Geflüchteten im Aus­reisege­wahrsam am Flughafen Schöne­feld unter Zwangsquar­an­täne gestellt haben, das nun als Abson­derung­sein­rich­tung zur Unter­bringung von so genan­nten Quar­an­täne-Ver­weiger­ern nach dem Infek­tion­ss­chutzge­setz dient. Der Presse ist zu ent­nehmen, dass es sich bei dem Betrof­fe­nen um einen 31-jähri­gen Geflüchteten aus der Gemein­schaft­sun­terkun­ft in Tel­tow han­delt, der vom 5. bis 13. Mai in der Abson­derung­shaft verbleiben muss. Während Kranke sowie Krankheitsverdächtige aus­nahm­s­los in einem abgeschlosse­nen Kranken­haus in Zwangsquar­an­täne genom­men wer­den dür­fen, kön­nen Auss­chei­der und Ansteck­ungsverdächtige “auch in ein­er anderen geeigneten abgeschlosse­nen Ein­rich­tung abgeson­dert wer­den” (vgl. § 30 Abs. 2 S. 2 IfSG).

Lot­ta Schwedler vom Flüchtlingsrat Bran­den­burg äußert sich zu der Maßnahme:

Geflüchtete Men­schen sind in Gemein­schaft­sun­terkün­ften, in denen sie sich Zim­mer, Küche und Bad mit anderen teilen müssen, einem erhöht­en Infek­tion­srisiko aus­ge­set­zt. Eine Zwangsquar­an­täne von ganzen Stock­w­erken oder gesamten Unterkün­ften, wie beispiel­sweise in Hen­nings­dorf geschehen, wird hier bil­li­gend in Kauf genom­men — inklu­sive der neg­a­tiv­en sozialen und emo­tionalen Fol­gen, die das für die Men­schen hat. Als Flüchtlingsrat beobacht­en wir eine sehr große Verun­sicherung bei allen Geflüchteten, deren Unterkun­ft unter Quar­an­täne gestellt wird. Eine Infor­ma­tionsver­mit­tlung, die Unsicher­heit und Angst nehmen kön­nte, find­et viel zu wenig statt. Häu­fig liegen zunächst keine schriftlichen Beschei­de vom Gesund­heit­samt vor, es man­gelt an mehrsprachiger Über­set­zung der Quar­an­täne-Infor­ma­tio­nen, für ihre Sor­gen find­en Geflüchtete keine Ansprechpartner_innen, eine Kom­mu­nika­tion auf Augen­höhe gibt es selten.

Nach Bericht­en von Geflüchteten aus der Unterkun­ft in Tel­tow fühlten auch sie sich unzure­ichend informiert. Eine Mis­sach­tung der Quar­an­täneanord­nung hängt häu­fig auch mit dieser ver­fehlten Infor­ma­tions- und Aufk­lärungspoli­tik zusam­men. Eine Zwang­sun­ter­bringung in der Aus­reis­esam­mel­stelle in Schöne­feld erscheint deswe­gen unver­hält­nis­mäßig. Ob das Aus­reisege­wahrsam der richtige Ort für eine poten­tiell infizierte Per­son sein kann, ist stark zu bezweifeln. Hier muss ein Min­dest­maß an medi­zinis­chen Mate­ri­alien und geschul­tem Per­son­al vorhan­den sein, da noch zeitlich verzögert Symp­tome ein­er Coro­na-Infek­tion auftreten kön­nen. Außer­dem fehlen Vol­lzugsregelun­gen für die so genan­nte Abson­derung­shaft. Das ermöglicht, den Betrof­fe­nen weit­ere Frei­heits­beschränkun­gen aufzuer­legen, was der Willkür Tür und Tor öffnet. So kön­nten beispiel­sweise ein Zugang zu Rechts­ber­atung, der Emp­fang von Besuch oder die Kom­mu­nika­tion nach außen willkür­lich unter­bun­den werden.

Darüber hin­aus ist das Prob­lem in weit­en Teilen haus­gemacht: Wür­den die Land­kreise Geflüchtete dezen­tral in kleineren Wohnein­heit­en unter­brin­gen, müssten sie auch nicht ganze Großun­terkün­fte unter Quar­an­täne stellen.”

Mar­tin Kühn, ehre­namtlich­er Unter­stützer von Geflüchteten aus der Unterkun­ft in Tel­tow, berichtet von der Lage vor Ort:

Es ist befremdlich, in welch­er Form und Wort­wahl der Lan­drat in Bezug auf einen Einzelfall an die Presse geht. Gle­ichzeit­ig wird der Land­kreis sein­er Verpflich­tung der Aufk­lärung gegenüber den Geflüchteten nicht gerecht. Geflüchtete, die in dem Heim in Tel­tow leben, haben die Infor­ma­tion über die Quar­an­täne in ihrer Unterkun­ft nicht, wie zu erwarten, vom Land­kreis, son­dern aus der Presse oder dem Internet.

Der einzige effek­tive Schutz vor Ansteck­ung wäre die Unter­bringung in Woh­nun­gen oder Einzelz­im­mern. Den­noch ver­weigert die Aus­län­der­be­hörde in Werder den Auszug eines jun­gen Geflüchteten aus der Unterkun­ft in Tel­tow in eine pri­vate Unterkun­ft, in der er die für alle gel­tenden Abstand­sregeln ein­hal­ten könnte.”

Mar­tin Kühn weiter:

Es gibt schein­bar keine Kom­mu­nika­tion zwis­chen dem Land­kreis und den betrof­fe­nen Kom­munen — selb­st der Bürg­er­meis­ter von Tel­tow war nicht informiert. Der eigene Ski­urlaub des Lan­drates zu Beginn der Coro­n­akrise mit anschließen­der Quar­an­täne wirft die Frage auf, wie hier die Pri­or­itäten im Rah­men des Krisen­man­age­ments geset­zt werden.”

Zum Hin­ter­grund und zur Sit­u­a­tion in anderen Bundesländern:

https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/gesundheit-hamburg-quarantaene-verweigerer-koennten-in-ausreisegewahrsam-kommen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101–200417-99–741990

https://taz.de/Corona-und-Gefluechtete/!5681898/

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PREMIERE „Die Wüste lebt“

PREMIERE „Die Wüste lebt“

Cottbuser Corona-Song mit Infektionspotential

Clubs zu, Anlage an! Auch die Cot­tbuser Clubs, Bars und Kneipen haben seit drei Wochen die Türen zu. Doch jet­zt lädt die Szene am Son­ntag zu einem Wieder­hören ein. Pünktlich 20.30 Uhr präsen­tiert sie den Song WO zur Coro­n­azeit “Die Wüste lebt“und meldet sich zurück, wenn auch zunächst auf virtuell-akustis­ch­er Bühne. Bere­its seit Beginn der Ein­schränkun­gen arbeit­en die Kul­turschaf­fend­en eng zusam­men und entwick­eln gemein­same Strate­gien zum Über­leben. Die erste Aktion läuft seit dem 3. April. Bei ein­er Kam­pagne aller beteil­gter Clubs, Bars und Gale­rien über Start­next kön­nen die Cottbuser*innen+ dabei helfen, dass es auch nach Coro­n­akrise ein buntes Nachtleben in der Stadt gibt. Bei dieser Crowd­fundin­gak­tion wer­den beispiel­sweise Ein­trittskarten für die kom­menden Par­ties, T‑Shirts, lustig bedruck­te Jute­beu­tel, ein Schnaps mit Frieder oder ein Glas Fan­gosand ange­boten oder es kann ein­fach Geld gespendet werden.

Der neueste Coup der Club Kom­mis­sion Cot­tbus e.V.i.G. ist ein gemein­schaftlich geschriebenes und pro­duziertes Lied für alle Musik- und Tanzbegeis­terten. Dieses greift feinfühlig The­men wie Iso­la­tion, Per­spek­tivlosigkeit, Job­ver­lust, Über­ar­beitung, aber auch das zunehmende Gemein­schafts- und Solidaritätsgefühl auf. Es set­zt das Geschehen musikalisch um und blickt beja­hend in die Zukun­ft. “Die Ohrwur­m­melodie steigt schnell zu Kopf und ist ansteck­ender als Covid-19, während die gefühlvolle Instru­men­tierung die Herzen im Sturm erswingt.”, schwärmt Lud­wig Dom­rös vom Fes­ti­val­team Stuss am Fluss über das Werk. “Wir wollen mit dem Lied Aufmerk­samkeit für unsere Sit­u­a­tion schaf­fen und den Leuten ein Dankeschön für die Spenden unser­er Crowd­fundin­gak­tion zurückzugeben. Da im Arbeit­sum­feld der Clubs kreative Köpfe ver­schieden­ster Art zu find­en sind, war eine Beset­zung schnell zusam­mengestellt. Ein Lied zu schreiben war eine Möglichkeit, proak­tiv und pos­ti­tiv mit dem The­ma umzuge­hen, statt sich nur zu beklagen.”

Das Betrieb­sver­bot für die kul­turellen Tre­ff­punk­te bedeutet in Cot­tbus für die weni­gen Orte der Sub­kul­tur eine hohe Anstren­gung ums Über­leben. Dort, wo ohne­hin sel­ten ein Fördergeldtropfen hin­fällt, sind die Rücklagen sehr beschei­den. Die aktuelle Sit­u­a­tion bedeutet daher: keine Ein­nah­men bei laufend­en Kosten und ver­schwindend kleinen Pol­stern. “Auch wenn staatliche Hil­fen ‘erste Löch­er’ schließen, sind sie langfristig nicht exis­ten­zsich­ernd.” David Kop­sch, Besitzer vom Faulen August, trifft die Schließung seines Musik­clubs hart: “Wir alle mussten viele schon gebuchte Konz­erte oder Par­ties absagen und wis­sen nicht, wie alle anderen auch, ab wann wir pla­nen kön­nen. Das ist schon ein zermürbender Zus­tand. Sollte die Club­szene in Cot­tbus ein­brechen, wäre dies ein fataler Schlag für das kul­turelle Leben der Stadt.”

Aber es gibt auch Pos­i­tives in dieser Zeit. “Das Beson­dere an diesem Krisen­modus ist, dass wir alle ein biss­chen näher zusammenrücken. Ich bin total begeis­tert, dass diese
unter­schiedlichen kreativ­en Men­schen so eng kooperieren”, Philipp Gärt­ner, Chef des Clubs Scan­dale, sieht opti­mistisch in die Zukun­ft. “Nicht nur, dass wir uns neuen Organ­sa­tions- und Kom­mu­nika­tions­for­men stellen müssen, diese Zeit bringt völ­lig neue Möglichkeit­en und Konzepte hervor.”

Ein gutes Beispiel ist eben “Die Wüste lebt”, der Song, bei dem gle­ich 13 Musiker*innen an den Auf­nah­men beteiligt waren, hin­ter dessen Kulis­sen jedoch noch viele weit­ere aus dem Cot­tbuser Nachtleben mitwirk­ten. Er erscheint mit einem Video, bei­des unter erschw­erten Bedin­gun­gen und unter Ein­hal­tung der Coro­na-Anord­nun­gen einge­spielt und gedreht. Doch nun kann das Mach­w­erk endlich präsen­tiert wer­den und der Name ist für die Cot­tbuser Nachtschwärmer*innen hof­fentlich Pro­gramm: Die Wüste lebt!

Zu sehen und zu hören:

https://www.clubkommissioncottbus.de
https://de.facebook.com/clubkommissioncottbus/
https://www.youtube.com/channel/UC8b0QCv64PVmdRHEumebGwA

Wer die Cot­tbuser Club­szene unterstützen will, kann dies hier tun: https://www.startnext.com/rette-die-cottbuser-subkultur oder spendet auf das Projektkonto:
IBAN DE 1805 0000 0190 0853 80, Kul­tur­fo­rum Cot­tbus e.V./Club Kom­mis­sion Cottbus.

Der Song “Die Wüste lebt”
Gesang — Mario Heß
Gitarre — Lud­wig Domrös
Bass — Matthias Joppe
Schlagzeug — Emanuel Muckow
Hen­ri Kun­ze — Klavier
Vio­line — Franziska Radtke
Trompete — Günter Friedersdorf
Back­ground Gesang — Lau­ra Maria Hänsel

Text – Matthias Heine, Lud­wig Dom­rös, Philipp Gärtner
Pro­duk­tion — Philipp Gärt­ner, Tom Reiß­mann, Lud­wig Domrös
Mas­ter — Michael Schlottke

Hintergrund…und wer ist die Club Kom­mis­sion Cot­tbus überhaupt?

Wir sind eine offene Plat­tform für Kul­turschaf­fende aus Cot­tbus mit dem Ziel sich untere­inan­der zu ver­net­zen. Das
Anliegen ist es, eine gemein­same, geschlossene Stimme für die Sub­kul­tur in der Stadt zu sein. Sich ein­brin­gen und das
Ganze mit­gestal­ten darf wer will: Das Spek­trum der bish­eri­gen Mitwirk­enden reicht von selb­st­ständi­gen Künstler*innen
als Einzelper­so­n­en über Vere­ins­basierte Clubs sowie kom­merzielle Läden. Der Grundgedanke ist sim­pel: “Allein machen Sie dich ein” (Rio Reis­er) und miteinan­der reden hat noch nie jeman­dem geschadet! Die Idee dazu ent­stand bere­its Anfang des Jahres, also noch vor Aus­bruch der Coro­na-Epi­demie. Den­noch bietet let­ztere natürlich akut einen zusät­zlichen Anlass das Anliegen weit­er zu ver­fol­gen und zu ver­tiefen, denn wie bekan­nt, trifft sel­bige den Kul­tursek­tor mit den ihr – sin­nvoller­weise! – fol­gen­den Ein­schränkun­gen massiv.
Auf der Seite www.clubkommissioncottbus.de wird über die Akteure und aktuelle Aktio­nen informiert. Seit dem 03. April
läuft die gemein­same Spendenkam­pagne “Ret­tet die Cot­tbuser Sub­kul­tur — Crowd­fund­ing für Cot­tbuser Clubs und
Läden” auf Start­next https://www.startnext.com/rette-die-cottbuser-subkultur
.
Zur ClubKom­mi­sion­Cot­tbus gehören: Bebel, Chekov, Ess­co­bar, Fan­go, Seit­en­sprung, Scan­dale, Pri­ma Wet­ter, Unbelehrbar, Sarah “Far­tu­u­na” Heinze, Marie 23, Muggefug
Kon­takt: medien@clubkommissioncottbus.de

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