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(Anti-)Rassismus Law & Order

Prozess gegen rassistische Diskoschläger endete im Freispruch

Hasan K. wurde am 19. August 2007 vor dem Musikzelt in Bernau bru­tal zusam­mengeschla­gen. Davor und dabei fie­len ras­sis­tis­che Beschimp­fun­gen wie „Scheiß Kanake“, „Scheiß Aus­län­der“. Mehr als zwei Jahre nach der Tat wurde nun, am 8. Okto­ber 2009, ein Urteil gegen die Angeklagten René L. und René S. verkün­det. Die Bernauer Kon­takt- und Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt, die den Prozess beobachtet hat und den Geschädigten seit 2007 betreut, ist ent­täuscht über die Länge, den Ver­lauf und das Ergeb­nis des Prozesses.

 

 

Die Tat

In der Nacht des 19. August 2007 war Hasan K. im Musikzelt, ein­er Bernauer Disko, um gemein­sam mit Freund_innen zu feiern. Als er kurz nach draußen ging, wurde er durch René S. ras­sis­tisch beschimpft. Nach einem Wort­ge­fecht schlu­gen S. und min­destens ein weit­er­er Täter auf Hasan ein. Die Schläge und Tritte ver­let­zten ihn schw­er. Auch als Hasan bewusst­los am Boden lag, trat­en die Täter weit­er auf ihn ein. Ein Fre­und Hasans brachte ihn schließlich ins Kranken­haus. Kiefer­höh­len­bruch, Prel­lun­gen, Hämatome und ein her­aus gebroch­en­er Zahn wur­den dort diag­nos­tiziert. Mehrere Tage musste er im Kranken­haus behan­delt wer­den, noch lange danach war er auf Grund der Ver­let­zun­gen in ärztlich­er Behandlung. 

 

Der Prozess

Über zwei Jahre hin­weg dauerte der Prozess. In fünf Ver­hand­lungsta­gen hat­te das Gericht ver­sucht, den Tather­gang und die Täter­schaft der bei­den Angeklagten zu klären. 

Viele Zeug_innen, darunter Gäste des Musik­szeltes, der Türste­her der Disko sowie Polizeibeamte, wur­den ver­nom­men. Auf­fäl­lig war dabei, dass sich Gäste und Türste­her kaum an die Tat und die Täter erin­nern kon­nten oder woll­ten. Nach der lan­gen Ver­fahrens­dauer war die Erin­nerung bei Vie­len sehr lück­en­haft. Andere woll­ten sich offen­sichtlich nicht erin­nern. Auch Äußerun­gen fie­len, wonach Zeug_innen Angst vor ein­er Aus­sage hät­ten, so seien die Angeklagten als Schläger in der Stadt bekannt. 

 

Nie­mand schritt ein

Beson­deres erschreck­end: Sowohl Gäste als auch Türste­her sahen wie auf Hasan eingeschla­gen wurde, grif­f­en jedoch nicht ein und riefen auch nicht die Polizei. Die Täter wollen die meis­ten auch nicht erkan­nt haben. Der Türste­her des Musikzeltes, dessen Auf­gabe es ist, in solchen Sit­u­a­tio­nen einzuschre­it­en, tat nichts. Trotz sein­er schlecht­en Erin­nerung, schloss er sog­ar die Beteili­gung der Angeklagten aus. Die Angeklagten, mit denen er befre­un­det ist, seien zwar häu­figer im Musikzelt, doch aus­gerech­net am Tatabend seien sie nicht dort gewe­sen. Die mut­maßliche Falschaus­sage und wom­öglich unter­lassene Hil­feleis­tung des Türste­hers wurde durch das Gericht nicht weit­er ver­fol­gt. Als Türste­her arbeit­et er nicht mehr und auch das Musikzelt gibt es heute nicht mehr. 

 

Fehlver­hal­ten der Polizei

Nicht nur die lück­en­hafte Erin­nerung der Zeug_innen, auch das Fehlver­hal­ten der Polizei und die Pas­siv­ität des Gerichts ver­hin­derten eine umfassende Aufk­lärung. Allein die Anwältin der Neben­klage sorgte für tief­ere Auseinan­der­set­zung um die Tat aufzuklären. 

 

Der Angeklagte René L. hat einen Zwill­ings­brud­er, der eben­so wie René der Polizei bekan­nt ist. Doch trotz des Wis­sens der Polizei um bei­de Brüder, prüften sie die Täter­schaft nicht aus­re­ichend. Und so wurde nur ein­er der Bei­den in Gewahrsam genom­men. Am Tatabend sollen jedoch bei­de anwe­send gewe­sen sein, davon geht das Gericht nun aus.

 

Während der Gewahrsam­nahme ges­tand René L. am Abend in eine Schlägerei mit Hasan K. und René S. ver­wick­elt gewe­sen zu sein. Vor Gericht zog er dieses Geständ­nis jedoch zurück. Er sei unter Druck geset­zt wor­den und ihm sei ein Anwalt ver­wehrt wor­den. Der Anwalt war vor der Polizei­wache abgewiesen wor­den, so stellte es sich am Ende der Ver­hand­lung her­aus. Ein weit­er­er Fehler, der den Freis­pruch von L. begünstigte. 

 

Das Urteil

René S. betonte in seinem Schluss­wort am 8.Oktober, dass er sich nicht erk­lären kann, warum er angeklagt sei und hier sitze. Das sah der Richter anders und verurteilte René S. zu ein­er Geld­strafe von 90 Tagessätzen á 40 € und zur Über­nahme der Verfahrenskosten. 

René L. hat­te am Ende Glück. Er musste freige­sprochen wer­den, weil ihm die Tat­beteili­gung nicht zweifels­frei zuge­ord­net wer­den kon­nte. Denn auch sein Zwill­ings­brud­er Rico war zur Tatzeit im Musikzelt. Wer zugeschla­gen hat­te, kon­nte nicht ein­deutig gek­lärt werden. 

 

Die Bernauer Kon­takt- und Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt ist ent­täuscht über das Urteil. Hasan K., der durch die Tat schw­er ver­let­zt wurde, hat­te in der Folge des Angriffs nicht nur mit den kör­per­lichen Beein­träch­ti­gun­gen die zu Arbeits- und Ver­di­en­staus­fall führten, son­dern auch mit einem Berg von Papieren zu kämpfen. Dass nun die bei­den Täter ohne (große) Strafe, davon gekom­men sind, trägt nicht dazu bei, Ver­trauen in den Rechtsstaat zu stärken.

 

Ein falsches Sig­nal für Opfer ras­sis­tis­ch­er Gewalt!

 

 

Leser_in­nen-Brief zum Artikel der Märkischen Oderzeitung vom 9.Oktober

 

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Wahlkampfabschluss der DVU: Gegen “Sozioten”, 68er – und Nazis

Trotz großspuriger Ankündi­gun­gen und strahlen­dem Son­nen­schein beteiligten sich nur rund 60 Per­so­n­en an der Wahlkamp­fab­schlusskundge­bung der DVU in Pots­dam. Für die Höhep­unk­te des Tages sorgten die zahlre­ichen Gegendemonstranten.

Unweit des Parkes Sanssouci am his­torischen Luisen­platz in Pots­dam hat die DVU am 20. Sep­tem­ber 2009 ihre Wahlkampf­tour durch ver­schiedene Bran­den­burg­er Städte been­det. Unzäh­lige Polizeikräfte hat­ten bere­its am Vor­mit­tag ein großes Car­ré, für die laut einem Polizeis­prech­er erwarteten 150 Teil­nehmer der DVU, auf dem Platz mit Absper­r­git­tern errichtet. Als dann um kurz vor 13:00 Uhr die ersten Anhänger der extrem recht­en Partei den Kundge­bung­sort erre­icht­en, blick­ten sie auf ein riesiges Trans­par­ent mit der Auf­schrift „Nazis? Nein Danke“, das direkt und wei­thin sicht­bar am kleinen Bran­den­burg­er Tor hing. Des Weit­eren tru­gen in Sicht- und Hör­weite mehrere Hun­dert Men­schen mit Trom­meln und Trillerpfeifen sowie durch lautes Rufen ihren Unmut gegenüber der DVU den gesamten Nach­mit­tag auf die Straße.

Inner­halb von 30 Minuten waren dann auch Andreas Molau (DVU-Bun­de­spress­esprech­er), Matthias Faust (DVU-Bun­desvor­sitzen­der), Hans-Gerd Wiech­mann (DVU-Lan­desvor­sitzen­der Nieder­sach­sen), Ing­mar Knop (DVU-stel­lvertre­tender Bun­desvor­sitzen­der), Chris­t­ian Worch (Mul­ti­funk­tionär) und einige Land­tagsab­ge­ord­nete der DVU am Ver­anstal­tung­sort angekommen.

Gegen 14:00 Uhr, kurz nach dem Matthias Faust die Kundge­bung mit ein­er Rede eröffnete, stürmte ein junger Mann den Platz und warf Teile der Musikan­lage aus Protest zu Boden. Wenige Minuten später hat­te Chris­t­ian Worch die Tech­nik wieder unter Kon­trolle und der ehe­ma­lige NPDler Wiech­mann aus Nieder­sach­sen nahm das Mikro­fon in die Hand.

Gegen “Sozioten”, 68er – und Nazis…

Mit­tler­weile hat­ten sich inklu­sive der Funk­tion­sträger inner­halb der Partei rund 60 Per­so­n­en um das mobile Red­ner­pult geschar­rt. Wiech­manns Rede unter­schied sich am Ende nur unwesentlich von denen sein­er Nach­fol­ger. Er het­zte gegen „Sozioten“ und die soge­nan­nten 68er und forderte die Rück­führung der Über­reste von Wehrma­chtssol­dat­en aus Osteuropa.

Zur völ­li­gen Farce geri­et seine Rede und die gesamte Kundge­bung, als er den Gegen­demon­stran­ten ent­ge­gen schrie: “Wir sind auch gegen Nazis” und dafür Beifall von seinen Gesin­nungskam­er­aden ern­tete. Ein Teil der Applaudieren­den unter dreißig trug T‑Shirts der bekan­nten Recht­sRock-Bands “Weisse Wölfe” und “Deutsch-Stolz-Treu”, andere hat­ten Auf­schriften wie: “Anti-Antifa” und “Nie wieder Krieg nach unserem Sieg!”.

Kurz vor Ende der Ver­anstal­tung wurde Andreas Molau beim Ver­such eini­gen Bürg­ern zu erzählen, dass „Mul­ti­kul­ti gescheit­ert“ sei, mit einem Bech­er Wass­er über­gossen. Dann war der Spuk vor­bei und die aus weit­en Teilen Bran­den­burgs, Berlin, Nieder­sach­sen und Ham­burg angereis­ten DVUler ver­ließen den Platz.

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Wähler_innen-täuschung der Extra-Klasse

Bürg­er­lich­es Engage­ment unab­hängig von Parteim­it­glied­schaft ist eigentlich pos­i­tiv zu bew­erten, jedoch auch manch­mal mit Vor­sicht zu genießen. Erst im ver­gan­genen Herb­st hat­te die Lis­ten­vere­ini­gung „Bran­den­burg­er Vere­inigte Bürgerbewegung/ 50 Plus“ (BVB/ 50 Plus), die zu den Kom­mu­nal­wahlen in ganz Bran­den­burg antrat, für Tumult gesorgt. Denn kurz vor den Wahlen wurde bekan­nt, dass sich Recht­spop­ulis­ten und Nazi-Sym­pa­thisan­ten darunter befan­den, welche das ganze Bünd­nis iniziert und in den Hän­den hat­ten. „Eine Liste für Ent­täuschte und Rechte“ und „Bürg­er­be­we­gung will nicht rechts sein, aber DVU Kan­di­datin hil­ft bei Wahlkampf“ titelt damals die Berlin­er Zeitung.

 

Nun ste­hen die Land­tags – und Bun­destagswahl kurz bevor, und dieses Mal treten gle­ich zwei Lis­ten­vere­ini­gun­gen an. Die einen sind das „Gen­er­a­tions­bünd­nis 50 Plus“und die anderen „Zusam­men für Bran­den­burg: FREIE WÄHLER“. Und wer hätte es gedacht, bei bei­den tre­f­fen sich alte Bekan­nte von BVB/ 50Plus.

 

Zusam­men für Bran­den­burg: FREIE WÄHLER“ 

Die Lis­ten­vere­ini­gung „Zusam­men für Bran­den­burg: Freie Wäh­ler“, auch BVB/ FW (Bran­den­burg­er Vere­inigte Bürgerbewegung/ Freie Wäh­ler), geht aus dem Lan­desver­band der Freien Wäh­ler her­vor, der im Dezem­ber 2008 in Chorin (Barn­im) gegrün­det wurde. Vor­sitzen­der ist Hans Jür­gen Malirs aus Hoppe­garten (Märkisch-Oder­land), sein Stel­lvertreter ist der Eber­swalder Man­fred Ehlert (Barn­im).

 

Bere­its kurz nach der Grün­dung, im Früh­jahr 2009, warf man den Lan­desver­band Bran­den­burg, eben­so wie den aus Bre­men aus dem Bun­desver­band der Freien Wäh­ler raus. Der Grund waren recht­spop­ulis­tis­che und recht­sradikale Mit­glieder der Lan­desver­bände. Bun­desvor­sitzen­der Grein äußerte in der TAZ, er habe Infor­ma­tio­nen, wonach die Lan­desver­bände Bran­den­burg und Bre­men den Bun­desver­band unter­wan­dern wollen. Nach dem Rauswurf entsch­ied sich der Bran­den­burg­er Lan­desver­band kurz­er­hand einen eige­nen Bun­desver­band zu grün­den. Der „neue“ Bun­desver­band, mit dem Namen „Freie Wäh­ler Deutsch­land“, arbeit­et nun seit Juni diesen Jahres unter dem Vor­sitz von Man­fred Ehlert und seinem Stel­lvertreter, dem Bernauer Dirk Weßlau. Nur knapp und trotz „erhebliche[r] Zweifel“ seit­ens des Bun­deswahlauss­chuss­es waren sie zur kom­menden Wahl zuge­lassen worden.

 

 

Nach Aus­sage des Lan­desvor­sitzen­den Malirs, wollen seine „Freien Wäh­ler“ nicht mit Recht­sex­tremen in Verbindung gebracht wer­den, wie es vor den let­zten Kom­mu­nal­wahlen geschah. Doch aus­gerech­net Dirk Weßlau und Peter Vida, die nun als Stel­lvertreter und Kan­di­dat­en (Vida auf Lis­ten­platz 2 für Land­tag) agieren, sagte man Verbindun­gen zu Neon­azis nach. An dieser Stelle daher der Ver­weis auf die Broschüre „Aktiv gegen Nazis“ des Bernauer Net­zw­erk­ers für Tol­er­anz und Weltof­fen­heit. Hier heißt es „Die Bernauer Recht­spop­ulis­ten der „Unab­hängi­gen Frak­tion“ seien „in der Ver­gan­gen­heit Seit an Seit mit Nazikam­er­ad­schaften auf ein­er Demon­stra­tion gelaufen“. Außer­dem wird hier u.a. die Anstel­lung des ehe­ma­li­gen NPD Kreisvor­sitzen­den und Abge­ord­neten für die DVU im Barn­imer Kreistag, Mike Sandow, bei Her­rn Weßlau [siehe Berlin­er Zeitung und gegenrede.info] erwäh­nt sowie die Her­aus­gabe der so genan­nten „Unab­hängi­gen Zeitung“ bei welch­er die DVU-Kan­di­datin Peg­gy Müller als Chefredak­teurin fungierte. Ver­leger war offiziell das „Gen­er­a­tions­bünd­nis 50Plus“, die Kon­tak­tadresse war Weßlaus „Roll­bergeck“ in Bernau.

 

 

Ein Grund mehr sich die Vor­sitzen­den und die Kan­di­dat­en von Lan­des– und Bun­desver­band genauer anzuschauen:

 

 

 

Die Akteure der „Freien Wähler“: 

Hans Jür­gen Malirs ist Lan­desvor­sitzen­der des Lan­desver­band Freie Wäh­ler und Spitzenkan­di­dat für „Zusam­men für Bran­den­burg: Freie Wäh­ler“ (Land­tag) und Freie Wäh­ler Deutsch­land (Bun­destag). Er ist Oberst der Reserve der Bun­deswehr, Autor der Jun­gen Frei­heit und laut einem Bericht auf Indy­media sym­pa­thisiert er offen „mit recht­spop­ulis­tis­chen bis recht­sradikalen Posi­tio­nen“. Malirs trat zudem als Sym­pa­thisant für den geplanten Berlin­er Ableger der Schill-Partei auf.

 

Als Bun­desvor­sitzen­der der Freien Wäh­ler fungiert der Eber­swalder Man­fred Ehlert. Er ist auch gle­ichzeit­ig stel­lvertre­tender Lan­desvor­sitzen­der der Freien Wäh­ler Bran­den­burg und tritt für die Lan­desliste auf Platz 34 an. Auch er war, wie seine Kol­lege Weßlau, aktiv­er Schillan­hänger. 2003 ver­suchte er sich als Bürg­er­meis­terkan­di­dat für die Schill­partei in Eber­swalde, nach­dem er die Wahl zum Lan­desvor­sitzen­dem in Berlin im Novem­ber 2002 ver­lor.

 

 

Gibt man den Namen „Peter Vida“ bei Google ein, so enthüllen bere­its die ersten Beiträge das Wesen dieses Her­rn. 2003 tat er sich als „Unab­hängiger“ mit Dirk Weßlau und Thomas Strese zusam­men. Die bei­de ehe­mals bei der Schill­partei aktiv­en, kooperieren offen mit Neon­azis. 2004 wurde er ent­gültig wegen „parteis­chädi­gen­dem Ver­hal­ten“ aus der CDU gewor­fen. 2005 saß der aktive Burschen­schaftler dann im Studenten_innenparlament der FU. Min­destens eine Veröf­fentlichung in der recht­en Zeitung „Junge Frei­heit“, die vor Nation­al­is­mus nur so trieft, ist bekan­nt. Gern wird auch mit der DVU geplauscht, nicht ver­wun­der­lich, so gehört auch Vida zu dem Her­aus­ge­berkreis der „Unab­hängi­gen Zeitung“.

 

 

Ein Wegge­fährte Vidas ist Dirk Weßlau, eben­falls aus Bernau. Er ist stel­lvertre­tender Bun­desvor­sitzen­der und Geldge­ber der Vere­ini­gung. Er ist Zah­narzt und Besitzer des „Roll­bergecks“ in Bernau, bei dem wie oben erwäh­nt, der ehe­ma­liger NPD Kreisvor­sitzende und DVU-Abge­ord­netei m Barn­imer Kreistag, Mike Sandow, als Haus­meis­ter angestellt war. Weßlau tritt trotz seines Amtes als stel­lvertre­tender Bun­desvor­sitzen­der als Einzel­be­wer­ber für den Bun­destag an. Ob ihn interne Stre­it­ereien oder Strate­gie dazu getrieben haben, bleibt erst ein­mal Spekulation.

 

 

Andere auf der Kan­di­daten­liste wie Gün­ther Span­gen­berg, eben­falls aus Eber­swalde, ken­nen den Kreis um Vida und Weßlau seit eini­gen Jahren. Span­gen­berg will allerd­ings nichts mit Recht­en zu tun haben Vielle­icht sollte er dann bei seinen Bünd­nis­part­nern mal genauer hin­schauen und sich ein Beispiel an Mar­tin Lind­st­edt aus Zossen nehmen. Er hat es bere­its vorgemacht und trat aus der Vere­ini­gung aus.

 

 

Das Gen­er­a­tions­bünd­nis 50Plus“

Das Gen­er­a­tions­bünd­nis 50Plus“ ist kein Ver­band von über 50- Jähri­gen, wie der Name vielle­icht ver­muten lässt. „50Plus“ meint hier „langfristig eine Mehrheit von über 50 Prozent“ zu erre­ichen. Im let­zten Jahr trat­en sie zusam­men mit BVB als Lis­ten­vere­ini­gung für die Kom­mu­nal­wahlen an und es gab damals bere­its Diskus­sio­nen um rechte Posi­tio­nen und Akteure.

 

 

Die Akteure von 50Plus: 

Der Vor­standsvor­sitzende von 50Plus, Wern­er Müller, war einst Lan­desvor­sitzen­der der Repub­likan­er (REP) in Berlin. Auf der Kan­di­daten­liste find­et man zwei Mit­glieder der Stadtverord­neten­ver­samm­lung Frank­furt Oder, Mein­hard Gutows­ki und Wern­er Voigt. Ähn­lich wie die „Unab­hängige Frak­tion“ in Bernau sind sie in der SVV in Frank­furt Oder isoliert und nehmen am par­la­men­tarischen Geschehen kaum teil. Bei­de saßen bere­its vor den let­zten Kom­mu­nal­wahlen im Stadt­par­la­ment — ange­treten waren sie 2003 für die dama­lige Schill­partei. Gutows­ki sorgte 2006 für Auf­se­hen, als er der NPD einen Saal anmi­etete und als Ansprech­part­ner für die NPD- Ver­anstal­tung fungierte. Sabine Pet­zholtz, Lan­dess­chatzmeis­terin von 50Plus, sowie Nicole Driegert, sie trat zu den Kom­mu­nal­wahlen 2008 an, sind Mitar­bei­t­erin­nen ein­er Zeitar­beits­fir­ma des Berlin­er REP-Funk­tionärs Wolf­gang Seifert.

An dieser Stelle müssten auch Vida und Weßlau der Voll­ständigkeit hal­ber nochmal erwäh­nt wer­den. Vida war von 2007 bis 2009 noch stel­lvertre­tender Bun­desvor­sitzen­der von 50Plus und gab u.a. zusam­men mit Weßlau als „Gen­er­a­tions­bünd­nis 50Plus“ die „Unab­hängige Zeitung“ in Bernau heraus.

 

Verbindung und Absprache zwis­chen „Freien Wäh­lern“ (BVB/ FW) und 50Plus 

 

Freie Wäh­ler? Aber die gibt’s doch schon!

Bere­its vor Beste­hen der Freien Wäh­lern um Malirs und Vida gab es einen Bun­des- sowie Lan­desver­band. Let­zter­er beste­ht bere­its seit den Neun­ziger Jahren in Bran­den­burg und hat sich bere­its von den „neuen“ Freien Wäh­lern dis­tanziert. Eine ähn­liche Stel­lung­nahme find­et sich auch beim Bun­desver­band, der den Lan­desver­band um Malirs im Früh­jahr rauswarf, und nun ankündigt wegen „namen­srechtliche Auseinan­der­set­zun­gen vor Gericht“ zu ziehen.

 

 

Hin­ter der Grün­dung der Freien Wäh­ler steckt eine Strate­gie des „zen­tralen Kreis­es“ um Vida, Weßlau, Müller, Malirs und Ehlert. Bewusst wolle man nach den Erfol­gen der Freien Wäh­lern in Bay­ern, auf die „Werbe­mas­chine“ auf­sprin­gen und vom „Hype des Namens Freie Wäh­ler“ prof­i­tieren, so heißt es in E‑Mails. Nicht nur der Name wurde über­nom­men, auch das Logo der Freien Wäh­ler find­et sich in abge­wan­del­ter Form wieder. Sehr aus­führlich berichtete dazu im August die Barn­imer Bürgerpost.

 

 

Ein neuer, medi­en­wirk­samer­er Name war da, also musste der alte Name „BVB“ ver­schwinden. Wohl auch um sich von der schlecht­en Presse im let­zten Jahr reinzuwaschen. Die Inter­net­seite www.bvb-50plus.de leit­et nun auf die Seite www.bvb-fw.de weit­er. Dort wiederum wird allein für die Liste „Zusam­men für Bran­den­burg: FREIE WÄHLER“ gewor­ben. Genau wie bei der „Unab­hängi­gen Zeitung“ von 50Plus ste­ht erneut Weßlaus „Roll­bergeck“ im Impres­sum der Inter­net­seite. Wieder ein Briefkästen mehr in seinem Geschäft­shaus. Der Briefkas­ten der „Unab­hängi­gen Zeitung“ ist nach ein­er Anzeige und dem Auf­se­hen um die DVU-Kan­di­dat­en Peg­gy Müller jedoch seit ver­gan­genem Herb­st ver­schwun­den. Bis heute wollen sich Weßlau und Vida nicht zu ihren DVU- und NPD-Kon­tak­ten äußern.

 

 

Ein Spiel mit Namen, Posten und Biografien

 

Klar ist, es geht nicht um Inhalte — diese find­en die Wähler_innen in den Pro­gram­men bei­der Bünd­nisse wenig — son­dern um Täuschung. Täuschung durch ein geschick­tes Spiel mit Namen, Vor­sitzen und Funk­tio­nen. Sitze in Par­la­menten sollen Ser­iösität sug­gerieren, eine Vielzahl von Per­so­n­en, die meist von ein­er Vere­ini­gung zur Näch­sten sprin­gen, sollen Größe und Vielfalt demon­stri­eren. Doch bei genauem Blick ist ein Großteil lediglich Fas­sade, denn der „zen­trale Kreis“ speist sich nur aus eini­gen weni­gen Per­so­n­en. An Peter Vida lässt sich das deut­lich erken­nen: Von 2007 bis 2009 noch stel­lvertre­tender Bun­desvor­sitzen­der von 50Plus, dann Vor­sitzen­der von BVB (auch in der gemein­samen Liste von BVB und 50Plus) musste der Name „BVB“ nun ver­schwinden. Nichts­destotrotz wollte er die „Koor­di­na­tion und Strate­gier­pla­nung“ für die Land­tagswahlen sowohl für 50Plus als auch das neue Pro­jekt „Freie Wäh­ler“ übernehmen.

 

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Neonaziaktionen gegen SPD und im gesamten Stadtgebiet Oranienburgs

Auf ein­er Wahlkampfver­anstal­tung der SPD am Fre­itag nahm
unter anderem der Min­is­ter­präsi­dent Platzeck teil. Weil ver­mut­lich mit einem
großem Medi­en­aufge­bot gerech­net wer­den kon­nte dacht­en sich Neon­azis, dies für
sich nutzen zu kön­nen. Zwei bis­lang unbekan­nte Neon­azis erstürmten die Bühne
und bre­it­eten ein Trans­par­ent mit der Auf­schrift „Die Demokrat­en brin­gen uns
den Volk­stod“ mit dem Ver­weis auf eine neon­azis­tis­che Web­seite, die als
Net­zw­erk für bun­desweit agierende Kam­er­ad­schaften dient, aus.

Hin­ter dieser Aktion steckt ver­mut­lich eine Gruppe aus dem
südlichen Bran­den­burg, die dort im Umfeld von Sebas­t­ian Richter agiert. Diese
nen­nt sich Spreelichter und arbeit­et län­derüber­greifend im südlichen
Bran­den­burg sowie im nördlichen Sach­sen. Dabei zeigen sie sich häu­fig mit
weißen Hem­den und schwarzen Hosen oder in Skelett-Verklei­dung um so eine Het­ze
gegen Demokratie, Demokrat­en und Parteien zur Schau zu stellen. Dies wurde in den
meis­ten Fällen als Straßenthe­ater verkauft. Der zen­trale Slo­gan dabei ist, dass
die Demokratie der Tod des „deutschen Volkes“ sei. Eine klare ver­fas­sungs- und
demokratiefeindliche Hal­tung, die allerd­ings die Macht­mo­nop­o­lis­ten noch nicht
auf den Plan gerufen hat.

 

In Luck­en­walde marschierten am 23.05.2009 mehr als ein
Dutzend Neon­azis hin­ter dem auch in Oranien­burg gezeigten Trans­par­ent. Drei der
Per­so­n­en tru­gen schwarze Fah­nen, ein­er davon war der Oranien­burg­er Markus
Schmidt. Dieser ist im Kreisvor­stand der NPD Ober­hav­el und Leit­er des
JN-Stützpunk­ts Oranien­burg. Darüber hin­aus ist er Mit­glied in der seit dem
31.03.2009 ver­bote­nen Heimat­treuen deutschen Jugend(HDJ) gewe­sen, weshalb die
Staat­san­waltschaft unter anderem gegen ihn ermit­telte und zwei Haus­durch­suchun­gen
anord­nete. Bere­its vorher war er Mit­glied des gewalt­bere­it­en Märkischen
Heimatschutzes, welch­er in den Jahren 2004 und 2005 zwei antifaschis­tis­che
Ver­anstal­tun­gen in Oranien­burg zum Teil gewaltätig störte.

Die Neon­azidemon­stra­tion war am Tag des Grundge­set­ztes
ver­anstal­tet und richtete sich gegen die BRD. Mehrfach kam es zu
ver­fas­sungs­feindlichen Sprechchören, den­noch agierte die Polizei auss­chließlich
gegen die Gegenprotestler_Innen.

Auch am Fre­itag in Oranien­burg wur­den die Neon­azis nur kurz
abge­drängt und kon­nten dann den Ort ver­lassen. Eine halbe Stunde später wurde
die NPD aktiv, in dem sie mit ihrem Wahlmo­bil an der Kundge­bung teil­nahm und
mit Laut­sprech­ern ver­suchte die SPD-Ver­anstal­tung zu stören. Die Polizei
unter­band die Aktion der NPD, woraufhin diese durch das Oranien­burg­er
Stadt­ge­bi­et fuhr und Fly­er verteilte. Auch am Sam­stag tourte der NPD-Bus durch
Oranien­burg und kon­nte ungestört ras­sis­tis­che und nation­al­is­tis­che Pro­pa­gan­da
an die Oranien­burg­er Bürg­er verteilen.

Die NPD hat bei der let­zten Kom­mu­nal­wahl in Bran­den­burg
allein im Kreis Ober­hav­el ihre Stim­men von 5800 auf 10000 fast ver­dop­peln.
Dabei erre­ichte sie knapp 5 Man­date im Kreistag und in Gemein­de­par­la­menten und
kon­nte stel­len­weise sog­ar die 10% Gren­ze durch­brechen. Doch auch auf der Straße
zeigt sie und ihr neon­azis­tis­ch­er Anhang sich immer wieder präsent. In den
ver­gan­gen Monat­en kam es immer wieder zu Aufk­le­ber und Sprühak­tio­nen, die sich
gegen die örtliche Antifa richteten oder NS-Ver­her­rlichung bein­hiel­ten. Auch
kon­nten häu­figer ras­sis­tis­che Belei­di­gun­gen, sowie Nazirufe reg­istri­ert werden.

Gegen einen möglichen Einzug der NPD in den Land­tag von
Bran­den­burg, sowie gegen jegliche Form von Ras­sis­mus, Anti­semitismus und
Neon­azis­mus richtet sich am kom­menden Wochenende(19.September ab 15 Uhr auf dem
Schloss­platz Oranien­burg) eine Aktion der örtlichen Zivilge­sellschaft. Bei dem
Fes­ti­wahl wird es neben migrantis­chen Musik­ern und lokalen Bands auch
Fragerun­den an Direk­tkan­di­dat­en aus Ober­hav­el geben. Neben vie­len
Infor­ma­tion­sstän­den wird die Antifa Gruppe Oranien­burg auch einen Info­s­tand
haben, bei dem sie das Rechercheheft „Blick­punkt“ vorstellen und verteilen
wer­den. In diesem wird über die aktuelle Neon­aziszene Oranien­burgs und dem
südlichen Ober­hav­el informiert. Die Broschüre wird von der „Antifaschis­tis­chen
Recherchegruppe Ober­hav­el Süd“(ARSO) her­aus­gegeben, welche ein Zusam­men­schluss
von engagierten Bürger_Innen, Antifas und Journalist_Innen darstellt.

Ver­weise zu den Vor­fällen in Oranienburg:

http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ziel/604050/DE?search=normal&suchbegriff=Oranienburg+&zeitraum=Alle+Jahre&datum_eingabe=kreuz&tag_eins=11&monat_eins=9&jahr_eins=2009&tag_zwei=13&monat_zwei=9&jahr_zwei=2009&id=1938718

http://www.die-mark-online.de/oranienburgstart/00_20090911221503_Oranienburg_Platzeck_kaempft.html

http://de.indymedia.org/2009/09/260718.shtml

Demon­stra­tion in Luckenwalde:

http://infothek.wordpress.com/2009/05/24/23-mai-2009-luckenwalde/

Auswer­tung der let­zten Wahl in Oberhavel:

http://antifagruppeoranienburg.blogsport.de/2008/10/14/kommunalwahl-2008/
Bericht mit Bildern:http://de.indymedia.org/2009/09/260918.shtml

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Arbeit & Soziales Bildung & Kultur Geschichte & Gedenken

Mehrere 100 gegen 25 Neonazis in Zossen

Pein­lich­er Auftritt von Neon­azis in Zossen – Erfol­gre­iche und störungs­freie Eröff­nung des „Haus­es für Demokratie“

Am heuti­gen Sam­stag wurde von der Bürg­erini­tia­tive gegen Recht­sex­trem­is­mus „Zossen zeigt Gesicht“ das soge­nan­nte „Haus der Demokratie“ mit einem Fest eröffnet. Mit mehr als 250 Teil­nehmern, diversen Diskus­sion­srun­den und Führun­gen durch das Haus kann die Ver­anstal­tung als voller Erfolg gew­ertet wer­den.
Nach Pla­nung der Organ­isatoren soll das Haus zukün­ftig Anlauf- und Tre­ff­punkt für zivilge­sellschaftlich­es Engage­ment sein und zur Par­tizipa­tion an poli­tis­chen Prozessen ermutigen. 
Seit ger­aumer Zeit ist die Ini­tia­tive daher auch im Fokus der örtlichen Neon­aziszene. In der Ver­gan­gen­heit kam es bere­its mehrfach zu Dro­hun­gen gegen Mit­glieder und recht­en Schmier­ereien.
So ver­sucht­en auch heute die „Freien Kräfte Tel­tow-Fläming“ gegen das Haus zu wet­tern und führten eine großspurig angekündigte Demon­stra­tion mit lediglich 25 Teil­nehmerIn­nen durch. Die mit einem Großaufge­bot angerück­te Polizei machte das Fiasko für die Recht­en kom­plett als sie dafür sorgte, das der Aufzug auf­grund sein­er gerin­gen Größe lediglich auf dem Gehweg stat­tfind­en durfte.
Zu zwei Fes­t­nah­men kam es bei dieser Ver­anstal­tung. Noch am Auf­tak­tort wurde ein Teil­nehmer der Neon­azide­mo festgenom­men, nach­dem er ver­sucht hat­te einen Jour­nal­is­ten zu attack­ieren. Die zweite Fes­t­nahme erfol­gte bei ein­er Zwis­chenkundge­bung am Mark­t­platz, als ein ander­er Neon­azi den zahlre­ich anwe­senden Gegen­demon­stran­ten, die laut­stark gegen die Nazis protestierten, den Hit­ler­gruß entgegnete. 
Tama­ra Levy, Sprecherin der Autonomen Antifa Tel­tow-Fläming [AATF] zum heuti­gen Tag: „Der heutige Tag war aus antifaschis­tis­ch­er Sicht sehr erfol­gre­ich. Die eigentliche Ver­anstal­tung von „Zossen zeigt Gesicht“ kon­nte störungs­frei durchge­führt wer­den und trotz­dem waren am Rande des Nazi­auf­marsches die Gegen­demon­stran­ten sowohl zahlen­mäßig als auch akustisch den Recht­en deut­lich über­legen.“ Die Fes­t­nah­men bei den Neon­azis zeigen Levy zufolge ein­mal mehr, das auch hin­ter ver­meintlich bürg­er­nah auftre­tenden Neon­azis, weit­er­hin die gewalt­tätige, men­schen­ver­ach­t­ende Ide­olo­gie des Nation­al­sozial­is­mus ste­he. Han­delt es sich bei denen, die heute durch Zossens Straßen zogen um diejeni­gen, die den Wahlkampf der NPD in Tel­tow-Fläming machen.
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(Anti-)Rassismus

Rassistische Diskoschläger vor Gericht: Kritik an langer Verfahrensdauer

Bernau — Mehr als zwei Jahre hat es gedauert, bis der ras­sis­tis­che Angriff auf Hasan K. vor dem Bernauer Amts­gericht zu Ende geführt wer­den soll. Der Deutsche mit türkischem Migra­tionsh­in­ter­grund wurde nach Angaben der Opfer­per­spek­tive im August 2007 vor der Diskothek Musikzelt von Jugendlichen ras­sis­tisch belei­digt und zusam­mengeschla­gen. Nie­mand der umste­hen­den Zeu­gen und Türste­her kam dem damals 21-Jähri­gen zu Hil­fe. Hasan K. wurde bei der Attacke schw­er ver­let­zt. Er erlitt laut Opfer­per­spek­tive einen Jochbein­bruch und musste sta­tionär behan­delt wer­den. Für die Tat ver­ant­worten müssen sich Rene L. und Rene S. Gegen die Bei­den erhob die Staat­san­waltschaft bere­its im Dezem­ber 2007 Anklage. Das Gerichtsver­fahren begann neun Monate später und wurde zweimal abge­brochen. Auf die jet­zt anber­aumte Neu­ver­hand­lung musste Hasan K. erneut neun Monate warten. Ob nach so langer Zeit das Gericht in der Lage sein wird, dem Opfer Hasan K. Gerechtigkeit wieder­fahren zu lassen, sei fraglich, so die Opfer­per­spek­tive weit­er. Die Chan­cen auf eine Verurteilung sinken, je länger ein Ver­fahren dauert. “Für die Bekämp­fung des Recht­sex­trem­is­mus ist das langsame Vorge­hen der Jus­tiz in diesem Fall ein neg­a­tives Sig­nal”, erk­lärt dazu Judith Porath, Mitar­bei­t­erin der Opfer­per­spek­tive. “Für das Opfer bedeutet die lange Ver­fahrens­dauer eine immense psy­chis­che Belas­tung. Das Geschehene kann nicht angemessen ver­ar­beit­et wer­den, wenn noch nicht ein­mal die juris­tis­che Ebene been­det ist.” Der Prozess find­et am 08. Sep­tem­ber 2009 im Amts­gericht Bernau statt.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Arbeit & Soziales jüdisches Leben & Antisemitismus

NPD Havel Nuthe vs. Angela Merkel

Im Vor­feld der Bun­des — und Land­tagswahlen am 27. Sep­tem­ber 2009 organ­isierte die lokale CDU am heuti­gen Tage eine größere Wahlkampfver­anstal­tung am Schwe­den­damm in Rathenow, zu der auch die derzeit­ige Parteivor­sitzende, Angela Merkel, als Unter­stützung für den Wahlkampf vor Ort angekündigt war. Da Merkel neben dem Parteiamt auch Kan­z­lerin der Bun­desre­pub­lik ist, lock­te die CDU durch den “Kan­z­ler­in­bonus” dann auch unge­fähr 4.000 Bürg­er auf das Gelände der ehe­ma­li­gen Lan­des­garten­schau von 2006, um ihr poli­tis­ches Pro­gramm als pop­uläre Show, ähn­lich denen bekan­nter Pri­vat­sender, zu verkaufen. 

Dem Hype um die Kan­z­lerin mochte sich auch die regionale NPD nicht entziehen und ver­suchte durch eine Kundge­bung mit unge­fähr 30 Teilnehmer_innen aus den Stadt — und Land­kreisen Havel­land, Pots­dam — Mit­tel­mark und Pots­dam, gegenüber dem Hauptein­gang zur CDU-Wahlver­anstal­tung, durch die Präsen­ta­tion eines Ban­ners mit der Auf­schrift “Deutsch­land ist aus­ge­merkelt” Stim­mung gegen die Kan­z­lerin, die aus (neo)nazistischen Kreisen immer wieder auf­grund ihrer proamerikanis­chen und prois­raelis­chen Poli­tik ange­grif­f­en wird, zu machen.

Eigens deshalb fuhr auch per­ma­nent ein Pkw eines Rathenow­er (Neo)nazis vor dem Besucherein­gang auf und ab, auf dessen Anhänger zwei große NPD Wahlplakate aufge­baut waren. Zu dem  hat­te die Partei kurz zuvor nahezu alle Straßen­lam­p­en am Schwe­den­damm mit unge­fähr 76 Wahlplakat­en, ras­sis­tis­chen Inhalts,  aufhän­gen lassen um die Bürg­er auf sich aufmerk­sam zu machen.

Im entschei­den­den Moment, näm­lich als der Autoko­r­so der Kan­z­lerin am Schwe­den­damm ein­traf, kon­nte die NPD jedoch nicht agieren. Drei Ein­satzwa­gen der Polizei stell­ten sich blitzschnell vor die Kundge­bung der (Neo)nazis und sicherten so eine har­monis­che Vor­beifahrt Merkels, die schließlich über einen Nebenein­gang auf das Gelände der Wahlkampfver­anstal­tung gelangte.

Frus­tri­ert und ohne Nutzung des eigens mit­ge­bracht­en Megaphons zogen die NPD Mit­glieder und Sym­pa­thisan­ten dann als­bald von dan­nen, während die CDU Vor­sitzende ungestört Wahlkampf betreiben konnte.

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Prozesserkenntnis: Obdachloser nur knapp am Tod vorbei

Gestern wur­den vor dem Jugend­schöf­fen­gericht in Pren­zlau zwei 22 und 24 Jahre alte Män­ner wegen gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung began­gen an einem Obdachlosen zu einem Jahr und sechs Monat­en Jugend­haft und zu einem Jahr Gefäng­nis verurteilt. Das Jahr Gefäng­nis wurde zu drei Jahren auf Bewährung ausgesetzt.

 

In der mündlichen Urteils­be­grün­dung des Jugen­drichters fie­len die Worte „unwertes Leben“ und „einem Obdachlosen den let­zten Tritt ver­passen“. Die Staat­san­wältin for­mulierte „haarscharf am Tod vor­bei“, sie sprach von „bösar­ti­gen“ und „men­schen­ver­ach­t­en­den“ Hand­lun­gen gegenüber ein­er hil­flosen Per­son. Starke Worte gegen eine Tat über die es ganz nüchtern am 01.10. 2007 in der Pren­zlauer Zeitung hieß: „Mann geschla­gen“. Und die hochschwan­gere Fre­undin des zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteil­ten Sven W. nach Prozessende jubeln ließ, was er doch für ein Schwein gehabt habe. Das Schwein wird er weit­er­hin brauchen, denn Sven W. und sein Prügel­part­ner Mike R. wer­den sich am 8. Okto­ber vor dem Schöf­fen­gericht in Pren­zlau erneut wegen gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung ver­ant­worten müssen.

 

Aus­gangspunkt für die starken Worte der Staat­san­wältin und des Richters war die Akten­no­tiz ein­er Polizeibeamtin, die nach der Fes­t­nahme der ver­meintlichen Täter mit Sven W. gesprochen hat­te. Sie ver­merk­te, dass der Beschuldigte in men­schen­ver­ach­t­en­der Weise über Obdachlose redete, sie als Sache beze­ich­nete und zitierte dann W. mit dem Satz: „Ich hätte ihn auch totgeschlagen!“

 

Tather­gang

 

Zur Rekon­struk­tion des Tather­gangs hörte das Gericht zwei Zeug­in­nen, die sich am 29. Sebtem­ber 2007 in zwei gegenüber­liegen­den Gebäu­den der Pren­zlauer Friedrich­straße befan­den. Die eine Frau hörte am 29.09.2007 mor­gens gegen 7.00 Uhr Schreie durch das geöffnete Fen­ster, blick­te daraufhin auf die Straße und sah wie zwei junge Män­ner auf einen drit­ten am Boden liegen­den Mann ein­schlu­gen und ein­trat­en. Sie rief aus dem Fen­ster, dass die Män­ner aufhören soll­ten. Kurze Zeit später hörte sie ein Stöh­nen unter ihrem Fen­ster und sie sah, dass sich das Opfer, ein stadt­bekan­nter heute 57jähriger Obdachlos­er, bis unter ihr Fen­ster geschleppt hat­te und dort auf dem Boden lag. Die Frau alarmierte die Polizei. Die bei­den Täter ent­fer­n­ten sich in den Hin­ter­hof des Haus­es. Kurze Zeit darauf kamen sie zurück und ein­er der bei­den sprang mehrfach mit bei­den Füßen auf den Rück­en des am Boden liegen­den Mannes.

 

Vom Post­ge­bäude an der gegenüber­liegen­den Straßen­seite aus beobachtete die zweite Zeu­g­in eben­falls wie ein Mann mehrfach mit bei­den Füßen auf das am Boden liegende Opfer sprang.

 

Sie informierte eben­falls die Polizei. Sie sah auch, dass die bei­den sich ent­fer­nen­den Täter von ein­er her­aneilen­den Polizeistreife aufge­hal­ten und über­prüft wur­den aber weit­erge­hen durften. Die zweite Zeu­g­in eilte auf die Straße, um den Polizis­ten mitzuteilen, dass sie die Täter ger­ade haben laufen lassen. Bei­de Frauen beschrieben die Täter ein­deutig mit ihrer Kleidung.

 

Eine Polizeibeamtin, die an jen­em Mor­gen an der Kon­trolle der bei­den jun­gen Män­ner beteiligt war, schilderte das Zusam­men­tr­e­f­fen: „Die haben uns gesagt, da hin­ten liege ein Assi.“

 

Moti­va­tion

 

Da die bei­den Angeklagten vor Gericht schwiegen und das Opfer sich vor Gericht an nichts mehr erin­nern kon­nte, bleibt die Frage nach der Vorgeschichte der Gewalt­tat unbeantwortet.

 

Auch die Frage, warum man sich ein der­art hil­flos­es Opfer aus­suchte, kon­nte damit nicht befriedi­gend beant­wortet wer­den. Das Gericht schenk­te den Aus­sagen der bei­den Frauen, die noch durch DNS-Spuren an den Klei­dungsstück­en bei­der Angeklagten unter­mauert wur­den, glauben und ver­warf die ursprünglichen Aus­sagen bei­der Angeklagten vor der Polizei, die darauf hin­aus­liefen Mike R. als jeman­den darzustellen, der nicht an der Tat beteiligt war und den ver­meintlichen Allein­täter Sven W. sog­ar an der Aus­führung der Bru­tal­itäten hin­dern wollte.

 

Nach aus­führlich­er Erörterung, ob Mike R., der zum Tatzeit­punkt noch 8 Tage bis zum Erre­ichen des Erwach­se­nen­strafrechts hat­te, wirk­lich die nötige Reife fehlte, entsch­ied sich das Gericht zur Anwen­dung des Jugend­strafrechts. Aber weil der Richter in den Tat­en des Mike R. eine „schädliche Nei­gung“ erkan­nte, ver­weigerte er die Bewährung und erhöhte das geforderte Straf­maß um sechs auf 18 Monate.

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Antirassitische Demo in Eisenhüttenstadt

Die kleine, aber kraftvolle Demo, die von der Gruppe „Kollek­tiv Par­ti­sana“ organ­isiert wurde, zog mit ca. 45 Teilnehmer_innen vom Bahn­hof durch die Innen­stadt zur Zen­tralen Auf­nahmestelle für Flüchtlinge (ZAST) in die Post­strasse. Eine Zwis­chenkundge­bung vor dem Friedrich-Wolf-The­ater in der Lin­de­nallee sollte die Eisen­hüt­ten­städter Bürger_innen über die Zen­trale Ausländer_innenbehörde für Bran­den­burg (ZABH), die ZAST und das Abschiebege­fäng­nis in ihrer Stadt informieren.

In der leerge­fegten Stadt inter­essierten sich aber nur wenige Passant_innen für die Anliegen der Demonstrat_innen.

Fast auf der ganzen Route ver­fol­gten drei Neon­azis die Demon­stra­tion. Allen vor­ran der bekan­nte Eisen­hüt­ter­städter Faschist Michael Meißn­er, der immer wieder ver­suchte die Teilnehmer_innen zu fil­men. Die Polizei, die nur mit wenig Ein­satzkräften vor Ort war, schaffte es anscheinend nicht, die unge­bete­nen Begleit­er von der Demo dauer­haft fern zu hal­ten. Erst nach der vierten Kon­trolle der Polizei dreht­en die Nazis ab.

Vor dem Ein­gangstor zur ZAST, ZABH und Abschiebege­fäng­nis fand die Abschlusskundge­bung statt. Dabei macht­en die Flüchtlinge nochmals auf die men­schen­rechtsver­let­zen­den Zustände in deutschen Flüchtlingsauf­nahmestellen sowie auf den alltäglichen Ras­sis­mus aufmerk­sam, den diese in Deutsch­land täglich erleben müssen. Dabei wurde her­aus­ge­hoben das die EU für die Zer­störung ihrer Herkun­ft­slän­der mitver­ant­wortlich ist und die Flüchtlinge den­noch kein Recht eingeräumt wird, vor eben dieser Zer­störung nach Europa zu fliehen.

Wir haben keinen Bock auf Ras­sis­mus. Wir wollen uns dafür ein­set­zen, das jed­er Flüchtling hier frei leben kann und nicht einges­per­rt wird. Für dieses Anliegen haben wir uns, anlässlich der Aktionswoche gegen Abschiebung, spon­tan entschlossen diese Demon­stra­tion zu machen“, nan­nte die Anmelderin als Beweg­gründe für die Demonstration.

Bere­its 2008 demon­stri­erten ca. 70 Men­schen gegen den Abschiebek­nast, ZAST und das ZABH in Eisen­hüt­ten­stadt. Voraus­ge­gan­gen waren der Demo Aktionswochen des Anti­ras­sis­tis­chen Bünd­niss­es Eisenhüttenstadt.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Arbeit & Soziales

Templiner Jugendinitiative wirbt für zweites Demokratiefest

Tem­plin — Gestern hat die Tem­plin­er Jugen­dini­tia­tive den Mark­t­tag genutzt, um für das am 12. Sep­tem­ber stat­tfind­ende zweite Demokratiefest zu wer­ben. Begleit­et wur­den die jun­gen Leute beim Kleben der Plakate von ein­er Trom­mel­gruppe. Außer­dem wur­den Fly­er verteilt.

Mot­to gefunden

Lange haben die Ini­tia­toren nach einem neuen Mot­to für das diesjährige Demokratiefest gesucht, haben sog­ar einen Wet­tbe­werb aus­geschrieben, um dann doch alles beim Alten zu belassen: Unter dem Mot­to „Demokratie stärken – Recht­sex­trem­is­mus abwehren“ soll am Sam­stag, den 12. Sep­tem­ber von 13:00 bis 18:00 Uhr der Mark­t­platz der Stadt Tem­plin zu einem bun­ten Fest­platz werden.

Gäste geladen

In diesem Jahr ste­ht vor allem die poli­tis­che Diskus­sion zu den The­men Recht­sex­trem­is­mus und Gewalt im Mit­telpunkt. Dazu find­en zwei Podi­ums­diskus­sio­nen, jew­eils um 14:00 und 16:00 Uhr, statt. Erwartet wer­den die Bun­destagsab­ge­ord­nete von Bündnis90/die Grü­nen Cor­nelia Behm, der Experte für Anti­semitismus und recht­sex­treme Jugend­kul­tur Dr. Rein­er Erb und der Jour­nal­ist Toralf Staud. Alle wer­den sich den Fra­gen der Mod­er­a­torin Car­la Kni­est­edt stellen. Anschließend wer­den die Gäste den Besuch­ern des Demokratiefestes in ein­er Chill-Out-Lounge am Rande des Mark­t­platzes für weit­ere Fra­gen zur Ver­fü­gung stehen.

Rah­men­pro­gramm geplant

Für Unter­hal­tung sor­gen unter anderem die Line-Dance-Gruppe der Tem­plin­er Kita Egelp­fuhl­frösche und die Bands Jazz­i­ca, Conex­ión Musi­cale und Coala on Caf­feine. Für die Kleinen gibt es eine Hüpf­burg, Kinder­schminken, Straßen­fußball und weit­ere Spiele. Auch für das leib­liche Wohl wird gesorgt.

Rah­men­pro­gramm ungeplant

Man darf ges­pan­nt sein, ob sich auch in diesem Jahr die „Auton­a­men Nation­al­is­ten“ wieder auf dem Mark­t­platz bre­it machen wollen. Im let­zen Jahr präsen­tierten sie sich als „Hate­core War­riors Uck­er­mark“ und marschierten als Begleitung des NPD Kan­di­dat­en zur Kreistagswahl, Ste­fan Schulz, auf den Mark­t­platz auf. Nach kurz­er Zeit und Durch­brechung des Alko­holver­botes wur­den sie allerd­ings von dort durch die Polizei ver­trieben. In diesem Jahr müsste dann als Bun­destagskan­di­dat der Biesen­thaler Recht­sex­trem­ist Mike Sandow auflaufen.

Mythen­bil­dung

In ihrer Presseerk­lärung schreiben die Ini­tia­toren um Patrick Tel­lig­mann: „Tem­plin­er Jugendliche haben sich 2008 zur Tem­plin­er Jugen­dini­tia­tive zusam­men geschlossen, nach dem in ihrer Stadt ein Mit­bürg­er von Ange­höri­gen der recht­sex­tremen Szene ermordet wurde.“ Weit­er heißt es: „Geschockt von der Tat und irri­tiert von der ein­seit­i­gen Berichter­stat­tung der Medi­en, beschlossen die Jugendlichen aktiv zu werden.“

Fakt ist, dass der Bürg­er­meis­ter von Tem­plin kurz nach dem Mord noch behauptete, es gäbe dort keine rechte Szene und sich daraufhin mas­siv­er Kri­tik seit­ens Jus­tiz, Polizei und Poli­tik trans­portiert durch die Medi­en aus­ge­set­zt sah. Es gab eine Vielzahl von Gewalt­tat­en gezielt gegen Linke und Punks, die bis heute noch nicht alle juris­tisch abgeschlossen sind. Wer hier von ein­seit­iger Berichter­stat­tung spricht, ver­dreht Ursache und Wirkung.

Im zurück­liegen­den Jahr haben Stad­trat und Bürg­er­meis­ter eine Rei­he von Maß­nah­men im Bere­ich der Jugen­dar­beit, der Fort­bil­dung, der Analyse der Sit­u­a­tion in die Wege geleit­et, um dieser Sit­u­a­tion Herr zu wer­den. Es gibt die Jugen­dini­tia­tive. Es gibt kirch­liche Jugen­dar­beit mit einem Recht­sex­trem­is­ten. Vieles ist da bess­er gewor­den. Wohlge­merkt, nach dem Mord! Nicht von unge­fähr schrieb die taz „Erfolg gegen rechts in Tem­plin“. „Erfolge“ wäre richtiger gewe­sen. Auf der anderen Seite: Es gibt weit­er­hin die Repres­sion­sstrate­gie der Polizei gegen die Ange­höri­gen der recht­en Szene in Tem­plin. Diese Entschei­dung basiert auf ein­er Gefahre­n­analyse. Gegenrede.info titelte im let­zten Jahr: „Per­le der Uck­er­mark mit braunen Fleck­en“. Gegenrede.info kön­nte das heute noch genau­so titeln. Nur die braunen Fleck­en leucht­en nicht mehr so.

Inforiot