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Flucht & Migration

Gemeinsam gegen Hetze, Ausgrenzung, Unmenschlichkeit!


Für Mon­tag, den 30.11. wird im Inter­net erneut zu ein­er Demon­stra­tion gegen das ange­bliche Asylchaos aufgerufen. Wir stellen uns dage­gen und tre­f­fen uns um 19.00 Uhr in der Alt­stadt. Wir wollen in Straus­berg weit­er friedlich zusam­men leben! Gemein­sam gegen Het­ze, Aus­gren­zung, Unmenschlichkeit!
Wer jet­zt den Weg über das Mit­telmeer hier­her schafft, flieht unter Lebens­ge­fahr vor Krieg, aus zer­störten Län­dern, vor unmen­schlichen Zustän­den und Hunger in Flüchtlingslagern. Wenn wir diesen Men­schen ein men­schen­würdi­ges Leben bieten wollen, muss deshalb keine Straus­berg­erin und kein Straus­berg­er sein Zuhause ver­lassen, nie­mand ist dadurch in sein­er Exis­tenz bedro­ht. Viele von uns helfen — beru­flich, ehre­namtlich, pri­vat. Wir wollen hier weit­er friedlich zusam­men leben, egal, wer wo geboren und aufgewach­sen ist.
Kriegs­flüchtlinge, Asyl­be­wer­ber und Migranten sind für die Organ­isatoren solch­er Demon­stra­tio­nen das eigentliche Ziel. Lügen, Ver­drehun­gen, Gerüchte über frei erfun­dene Gewalt­tat­en begleit­en Parolen gegen “Rund­funk-Steuer, Gen­der­wahn, Islamisierung, Gren­zkrim­i­nal­ität, Hartz IV-Betrug, Min­dest­lohn­lüge, Inte­gra­tionsin­dus­trie”. Alle sollen sich dahin­ter ver­sam­meln kön­nen, die Unzufriede­nen und die, die schon immer mal um sich schla­gen woll­ten. Organ­isatoren, Mitläuferin­nen und Mitläufer wis­sen und lassen es zu, dass solche Demon­stra­tio­nen die Anschläge auf Unterkün­fte und Men­schen befeuern. Von Anfang an sind recht­sradikale Drahtzieher die Prof­i­teure solch­er Demon­stra­tio­nen und Aktio­nen von Pegi­da und Co. Wer diesen Parolen fol­gt, demon­stri­ert seine Bere­itschaft, Gewalt in den All­t­ag zu tra­gen, Hass zu recht­fer­ti­gen, Gesund­heit und Leben von Men­schen zu beschädigen.
Wir lehnen die Dif­famierung und Aus­gren­zung von Men­schen ab: Es gibt kein einziges Prob­lem, das mit Hass und Gewalt gegen Aus­län­derin­nen und Aus­län­der gelöst wer­den kön­nte, außer unbe­friedigten ras­sis­tis­chen Gewalt­phan­tasien. Wer das bestre­it­et, belügt sich und andere und will mit Ras­sis­mus nach und nach die Grund­la­gen unseres Zusam­men­lebens zerstören.
Stellen Sie sich mit uns dieser ras­sis­tis­chen Ver­het­zung ent­ge­gen! Am Mon­tag, 30. Novem­ber, 19 Uhr, Straus­berg, Buch­horst / Müncheberg­er Straße.
„Straus­berg­er Bünd­nis für Menschlichkeit“

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration

Oranienburg/Cottbus: Rechte Versammlungen ohne Gegenwehr

INFORIOT Diese Woche fan­den in Bran­den­burg erneut mehrere neon­azis­tis­che Aufmärsche statt. Am Dien­stag marschierte die sog. “Bürg­er­wehr Havel­land” mit knapp 600 Per­so­n­en durch Rathenow. 270 Per­so­n­en nah­men am siebten “Abendspazier­gang” in Oranien­burg teil und in Cot­tbus führte die AfD eine Demon­stra­tion mit knapp 600 Teil­nehmerIn­nen durch. Neben den Bran­den­burg­er AfD-Frak­tionsvor­sitzen­den und Bun­des-Vize Alexan­der Gauland, sprach in Cot­tbus eben­falls der Thüringer AfD-Lan­desvor­sitzende Björn Höcke. Am Fre­itag fand in Cot­tbus-Sach­sendorf außer­dem eine weit­ere NPD Kundge­bung statt.
Oranien­burg: 270 bei recht­en “Abendspazier­gang”

Demonstration in Oranienburg am 25. November. Bild: Sören Kohlhuber
Demon­stra­tion in Oranien­burg am 25. Novem­ber. Bild: Sören Kohlhuber

Am Mittwoch marschierten zum siebten Mal Ras­sistIn­nen und Neon­azis gegen Geflüchtete in Oranien­burg auf. An der Demon­stra­tion, die durch die dun­klen Straßen Oranien­burgs führte, nah­men knapp 270 Men­schen teil. Wie auch schon die Aufmärsche zuvor, wurde die Ver­anstal­tung durch die örtliche NPD unter­stützt und ange­führt (Infori­ot berichtete). Die Eröff­nungsrede hielt wie schon die Aufmärsche zuvor das ver­meintliche JN und NPD Mit­glied Mar­tin Ulbrecht. Die mobile Sprechan­lage betreute des bekan­nte JN Mit­glied Philipp Bad­c­zong. Auch aus den benach­barten Land­kreisen Ost­prig­nitz-Rup­pin und Barn­im waren Neon­azis angereist. So war der Neu­rup­pin­er NPD Stadtverod­nete Dave Trick, sowie der NPDler Andreas Rokohl. Zu dem wurde das NPD-Trans­par­ent zur aktuellen Kam­pagne “Asyl­be­trug macht uns arm” auf der Demon­stra­tion mitgeführt.
rechts: Philipp Badczong beim Abrichten der mobilen Musikanlage.  Bild: Sören Kohlhuber
rechts: Philipp Bad­c­zong beim Abricht­en der mobilen Musikan­lage. Bild: Sören Kohlhuber

Diese Mal wurde von Seit­en der örtlichen Zivilge­sellschaft auf eine Gegen­demon­stra­tion verzichtet. Stattdessen wurde der “Abendspazier­gang” für seine Teil­nehmerIn­nen zu einem unfrei­willi­gen Spenden­lauf. Für jeden Kilo­me­ter, den einE Demon­stran­tIn zurück­gelegt hat, soll ein Euro an “Willkom­men in Oranien­burg” gespendet wor­den sein. Zu der Aktion rief das Forum gegen Ras­sis­mus und rechte Gewalt Oranien­burg auf, Tage zuvor hat­ten sich kleinere Unternehmer_innen und Einzelper­so­n­en für Spenden bere­it erk­lärt. Am 16. Dezem­ber soll der näch­ste “Abendspazier­gang” stattfinden.
Im Hintergrund: ein NPD Banner. Vor dem Banner links der NPD Verordnete Björn Beuchel und daneben das NPD Mitglied Roy Zillgitt.  Bild: Sören Kohlhuber
Im Hin­ter­grund: ein NPD Ban­ner. Vor dem Ban­ner links der NPD Verord­nete Björn Beuchel und daneben das NPD Mit­glied Roy Zill­gitt. Bild: Sören Kohlhuber

Weit­ere Bilder: hier.
Cot­tbus: NPD pausiert bis Januar
Nach­dem am Mittwoch, den 25. Novem­ber, knapp 600 Neon­azis und Ras­sistIn­nen an ein­er AfD Demon­stra­tion gegen Asyl teilgenom­men haben, floppte die NPD am Fre­itag grandios. Zu der vierten NPD Demon­stra­tion im Stadt­teil Sach­sendorf waren lediglich 60 Per­so­n­en erschienen, sodass die Organ­isatorIn­nen auf eine Demon­stra­tion verzichteten und eine ein­stündi­ge Kundge­bung abhiel­ten. Auf der Demon­stra­tion sprachen die NPD Mul­ti­funk­tionärIn­nen Aileen Rokohl und Ron­ny Zasowk. Mit den Worten “Das wars für heute” been­dete Oliv­er Schier­ack die Kundge­bung und kündigte eine Demon­stra­tionspause bis Jan­u­ar an.
Somit ist der NPD endgültig miss­lun­gen auf den Anti-Asyl-Zug in Cot­tbus aufzusteigen. Nach­dem “besorgte Bürg­erIn­nen” sich Anfang Okto­ber zu spon­ta­nen Ver­samm­lun­gen auf dem Norma­park­platz in der Lipezk­er Straße ver­sam­melt hat­ten, hielt die NPD in einem zwei­wöchi­gen Rhyt­mus Demon­stra­tio­nen ab um das ras­sis­tis­che Poten­tial auszuschöpfen (Infori­ot berichtete). Mit jed­er Demon­stra­tion sank die Zahl der Teil­nehmerIn­nen. Gle­ichzeit­ig fing die AfD an eben­falls Demon­stra­tio­nen im monatlichen Rhyt­mus in Cot­tbus abzuhal­ten. Auch andere Grup­pierun­gen scheinen in der AfD einen poten­tielles Zugpferd für die ras­sis­tis­che Mobil­isierung zu sehen. Laut Augen­zeu­gen­bericht­en waren am Mittwoch bei der AfD-Demon­stra­tion Mit­gliederIn­nen des “III.Weg”, sowie der Vere­in “Zukun­ft Heimat e.V.”, welch­er als eines der Nach­fol­ge­pro­jek­te der Spreelichter ver­mutet wird, vertreten. Let­zteres präsen­tierte sich sog­ar mit einem Trans­par­ent und kündigte eine weit­ere Demon­stra­tion in der Spree­wal­dre­gion an. Für den 5. Dezem­ber ist in Lübbe­nau eine Demon­stra­tion angemeldet. 
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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration Gender & Sexualität

Schutz für geflüchtete Frauen – vor allen Formen von Gewalt!

Women in Exile und Flüchtlingsrat fordern zum Inter­na­tionalen Tag der Gewalt gegen Frauen: Schutz für geflüchtete Frauen – vor allen For­men von Gewalt!
Flüchtlings­frauen sind akut bedro­ht: „Wir sind alle betrof­fen von sex­ueller Beläs­ti­gung im Lager, es gibt keine Frau, die nicht eine Geschichte von auf­dringlichen Blick­en, wider­lichen Kom­mentaren, uner­wün­schtem Anfassen oder ver­suchter oder tat­säch­lich­er Verge­wal­ti­gung erzählen kön­nte,“ berichtete eine geflüchtete Frau der Organ­i­sa­tion Women in Exile während ein­er Bus­tour durch Flüchtlingslager. Das Ergeb­nis der Besuche ist alarmierend. Geflüchtete Frauen und LGBTI Per­so­n­en wer­den auf­grund ihres Geschlechts oder sex­uellen Iden­tität mehrfach diskri­m­iniert und ver­let­zt: durch ras­sis­tis­che Über­griffe und Asylge­set­ze, durch trau­ma­tis­che Erfahrun­gen auf der Flucht, die in den Masse­nun­terkün­ften ihre Fort­set­zung find­en, durch kör­per­liche und sex­uelle Beläs­ti­gun­gen, fehlende Pri­vat­sphäre und Angst vor Abschiebung.
Keine Masse­nun­terkun­ft kann geflüchteten Frauen Schutz bieten. Ein Leben im Lager bedeutet die tägliche Erfahrung struk­tureller Gewalt, die in Form von Iso­la­tion, Aus­gren­zung und Schut­zlosigkeit statt find­et. Diese struk­turelle Gewalt ver­stärkt Gewalt­poten­ziale und führt oft zu physis­chen, psy­chis­chen und sex­u­al­isierten Über­grif­f­en vor allem gegen Frauen, Kinder und LGBTI Per­so­n­en. Solche Über­griffe passieren auch auf deutschen Straßen und ins­beson­dere in deutschen Haushal­ten. Aber in ein­er Sam­melun­terkun­ft, die eine Zwangswohn­form ist, treten sie konzen­tri­ert­er und ver­mehrt auf. Denn dort haben Men­schen kaum Rück­zugsmöglichkeit­en und sind häu­fig extremen All­t­agssi­t­u­a­tio­nen, Enge und Stress aus­ge­set­zt. Das deutsche Gewaltschutzge­setz ermöglicht Inter­ven­tions­befug­nisse für die Polizei: Wenn gewalt­tätige Über­griffe in deutschen Haushal­ten passieren, kann die Polizei die oder den Täter/in des „Platzes ver­weisen“. Dies find­et im deutschen Lager­sys­tem keine Anwen­dung. Geflüchtete Frauen erhal­ten damit in Deutsch­land kaum Schutz vor Gewalt.
Laut der seit Mitte 2015 auch in Deutsch­land gel­tenden EU-Auf­nah­merichtlin­ie für Flüchtlinge müssen beson­ders schutzbedürftige Flüchtlinge als solche erkan­nt, angemessen ver­sorgt und unterge­bracht wer­den. Der Schutz dieser Grup­pen (unter anderem Schwan­gere, Allein­erziehende, Men­schen, die sex­u­al­isierte Gewalt erlebt haben und Min­der­jährige) ste­ht in großer Zahl Frauen und ihren Kindern zu. Dieser Schutz kann ihnen in über­füll­ten Masse­nun­terkün­ften ohne aus­re­ichen­den Zugang zu Ver­sorgungs- und Unter­stützungsstruk­turen nicht zukom­men. Darum sagen wir: Beson­ders schutzbedürftige Flüchtlinge kön­nen nicht in ein­er Masse­nun­terkun­ft leben!
Die kür­zlich ver­schärften Asylge­set­ze sehen vor, dass Flüchtlinge sechs Monate und viele darüber hin­aus in den über­füll­ten Erstauf­nah­me­lagern verbleiben müssen. Sie unter­liegen in dieser Zeit der Res­i­den­zpflicht und dür­fen die Unterkün­fte nicht oder nur aus­nahm­sweise ver­lassen. Sie müssen schnellere Abschiebun­gen befürcht­en, sind fak­tisch ohne Zugang zu Rechts­ber­atung und Über­set­zung, ohne Bargeld und mit Arbeitsver­boten belegt. Frauen und LGBTI Per­so­n­en aus den so genan­nten sicheren­Herkun­ftsstaat­en unter­liegen diesen Restrik­tio­nen während des gesamten Asylver­fahrens. Aus den West­balkan­län­dern fliehende Rom­ni­ja sind beson­ders häu­fig exis­ten­tiell bedro­ht und von Gewalt und Über­grif­f­en betrof­fen. In Deutsch­land angekom­men, wer­den sie durch Schnel­lver­fahren geschleust, dür­fen die Flüchtlingslager nicht mehr ver­lassen und ihre Flucht­gründe wer­den gar nicht mehr geprüft. Damit wer­den ganze Flüchtlings­grup­pen entrechtet, die geset­zlich als „falsche“ Flüchtlinge abge­han­delt werden.
Kriege, befeuert durch Rüs­tung­sex­porte, und die Zer­störung regionaler Märk­te durch multi­na­tionale Konz­erne, rauben Men­schen weltweit Lebens­möglichkeit­en und Exis­ten­z­grund­la­gen. Davon sind ins­beson­dere Frauen und Kinder betrof­fen. Sie sind in der Regel ärmer, schut­zlos­er, schneller in ihrer Exis­tenz bedro­ht und laufen stärk­er Gefahr, auf der Flucht Über­griffe zu erlei­den. Die Abschot­tung der Gren­zen ist unter­lassene Hil­feleis­tung, die für viele Frauen und Kinder mit dem Tod endet.
Wir fordern, dass geschlechtsspez­i­fis­che Flucht­gründe immer anerkan­nt werden!
Die Asyl­rechtsver­schär­fun­gen, die schutzbedürftige Per­so­n­en beson­deren Gefahren aus­set­zen, müssen zurück genom­men werden!
Gewaltschutz und Zugang zu Regelleis­tun­gen für geflüchtete Frauen und LGBTI Personen!
Wir fordern: Frauen, Kinder und LGBTI Per­so­n­en sofort raus aus den Lagern! Alle Lager abschaffen!
Nein zur Fes­tung Europa — Bewe­gungs­frei­heit für alle!

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Flucht & Migration jüdisches Leben & Antisemitismus

Unser Stadthaus zieht in Leichtbauhallen


Umzugshil­fe gesucht – Unser Stadthaus zieht um!
Das Stadthaus übern­immt Ver­ant­wor­tung und macht Platz für Geflüchtete.
Pots­dams Wohn­poli­tik ist gescheit­ert. Seit Jahren fehlt es an sozialem Wohn­raum für Alteinge­sessene und Neuankömm­linge. Nicht die Men­schen, die aus Krieg und Elend geflo­hen sind, sollen nun die Kon­se­quen­zen der ver­fehlten Wohn­poli­tik tra­gen. Das Stadthaus zieht ab sofort in bere­it­gestellte Leicht­bauhallen und sucht hier­für ehre­namtliche Umzugshelferin­nen und ‑helfer! Ihr Engage­ment beim Umzug stärkt unsere Stadt­ge­mein­schaft und ent­lastet den Finanzhaushalt.
Machen Sie mit als Umzugshelfer/in und kom­men Sie am Don­ner­stag, den 26.11.2015 um 15 Uhr in angemessen­er Arbeit­sklei­dung zum Stadthaus. Wir zählen auf Sie!

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Antifaschismus Flucht & Migration

Strausberg bleibt nazifrei!

Für Mon­tag, den 16.11. wird im Inter­net zu ein­er Demon­stra­tion gegen das ange­bliche “Asylchaos” aufgerufen. Wir stellen uns dage­gen und tre­f­fen uns um 19.00 Uhr in der Alt­stadt. Wir wollen in Straus­berg weit­er friedlich zusam­men leben! Gemein­sam gegen Het­ze, Aus­gren­zung, Unmenschlichkeit!
Wer jet­zt den Weg über das Mit­telmeer hier­her schafft, flieht unter Lebens­ge­fahr vor Krieg, aus zer­störten Län­dern, vor unmen­schlichen Zustän­den und Hunger in Flüchtlingslagern. Wenn wir diesen Men­schen ein men­schen­würdi­ges Leben bieten wollen, muss deshalb keine Straus­berg­erin und kein Straus­berg­er sein Zuhause ver­lassen, nie­mand ist dadurch in sein­er Exis­tenz bedro­ht. Viele von uns helfen — beru­flich, ehre­namtlich, pri­vat. Wir wollen hier weit­er friedlich zusam­men leben, egal, wer wo geboren und aufgewach­sen ist.

Kriegs­flüchtlinge, Asyl­be­wer­ber und Migranten sind für die Organ­isatoren solch­er Demon­stra­tio­nen das eigentliche Ziel. Lügen, Ver­drehun­gen, Gerüchte über frei erfun­dene Gewalt­tat­en begleit­en Parolen gegen “Rund­funk-Steuer, Gen­der­wahn, Islamisierung, Gren­zkrim­i­nal­ität, HartzIV-Betrug, Min­dest­lohn­lüge, Inte­gra­tionsin­dus­trie”. Alle sollen sich dahin­ter ver­sam­meln kön­nen, die Unzufriede­nen und die, die schon immer mal um sich schla­gen woll­ten. Organ­isatoren, Mitläuferin­nen und Mitläufer wis­sen und lassen es zu, dass solche Demon­stra­tio­nen zur Zeit die Anschläge auf Unterkün­fte und Men­schen befeuern. Von Anfang an sind recht­sradikale Drahtzieher die Prof­i­teure solch­er Demon­stra­tio­nen und Aktio­nen von Pegi­da und Co. Wer diesen Parolen fol­gt, demon­stri­ert seine Bere­itschaft, Gewalt in den All­t­ag zu tra­gen, Hass zu recht­fer­ti­gen, Gesund­heit und Leben von Men­schen zu beschädigen.
Wir lehnen die Dif­famierung und Aus­gren­zung von Men­schen ab: Es gibt kein einziges Prob­lem, das mit Hass und Gewalt gegen Aus­län­derin­nen und Aus­län­der gelöst wer­den kön­nte, außer unbe­friedigten ras­sis­tis­chen Gewalt­phan­tasien. Wer das bestre­it­et, belügt sich und andere und will mit Ras­sis­mus nach und nach die Grund­la­gen unseres Zusam­men­lebens zerstören.

Stellen Sie sich mit uns dieser rassistischen
Ver­het­zung entgegen!

Mon­tag, 13. Novem­ber, 19 Uhr, Straus­berg, Altstadt.
Bünd­nis „Straus­berg Nazifrei“

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Antifaschismus Flucht & Migration

Cottbus: NPD-Demonstration auf absteigendem Ast

INFORIOT Bere­its zum drit­ten Mal marschierte die NPD unter dem Mot­to “Das Boot ist voll” gegen Geflüchtete in Cot­tbus-Sach­sendorf auf. An der Demon­stra­tion nah­men 150–200 Neon­azis und Ras­sistIn­nen teil. Während sich die NPD bei den ersten Demon­stra­tio­nen noch um ein “bürg­er­lich­es” Auftreten bemüht hat­te, leugnete sie an dem gestri­gen Fre­itag nicht mehr die Parteinähe der Veranstaltung.

Cottbus1
Die Demon­stra­tion in Cot­tbus. Das Front­trans­par­ent: ein Ban­ner der NPD.

Die Demon­stra­tion begann am Zelt auf dem Gelsenkirch­en­er Platz mit ein­er Ansprache von dem Anmelder Oliv­er Schier­ack und der Bran­den­burg­er NPD-Schatzmeis­terin und Vor­sitzende des Kreisver­ban­des Barn­im-Uck­er­mark, Aileen Rokohl. Danach bewegte sich der Aufzug unter Rufen wie “Krim­inelle Aus­län­der Raus” oder “Wie wollen keine Asy­lanten­heime” in die Gelsenkirch­en­er Straße. In Höhe des Lidls, mit­ten im Nichts, hielt die Demon­stra­tion eine Zwis­chenkundge­bung ab, auf der der stel­lvertre­tende Vor­sitzende der NPD Berlin, Ste­fan Lux, der von Oliv­er Schier­ack als “Poli­tik­wis­senschaftler” angekündigt wurde. Ste­fan Lux sprach von ein­er “wahren Sin­n­flut von Frem­den”, die Deutsch­land “über­schwem­men” würde. Er het­zte gegen Geflüchtete und beze­ich­nete sie als “bil­dungs­feindlich”, von der “islamistis­chen Has­side­olo­gie” und “men­schen­ver­ach­t­en­dem Ras­sis­mus” besessen, die nur wegen Sozialleis­tun­gen her kom­men wür­den. Nach ein­er kurzen Ansprache ging die Demon­stra­tion zurück und bog in die Ricar­da-Huch-Straße ein.
Stefan Lux bei der Zwischenkundgebung in der Gelesenkirchener Straße.
Ste­fan Lux bei der Zwis­chenkundge­bung in der Gele­senkirch­en­er Straße.

Im Wohnge­bi­et in der Helene-Weigel-Straße wurde eine weit­ere Zwis­chenkundge­bung abge­hal­ten. Dort hielt der Gör­l­itzer NPD-Funk­tionär Andreas Storr eine län­gere Rede. In sein­er Het­zrede prangerte er die Poli­tik an, die “die Lebensin­ter­essen [des] Volkes Tag täglich ver­rät und ver­let­zt”. Er sprach von “par­a­di­sis­chen Zustän­den” in Cot­tbus, anders als der “vordere Ori­ent in Europa”, wom­it er den Duis­burg­er Stadt­teil “Marxlo­he” (Fehler im Orig­i­nal) meinte. Außer­dem sprach er davon, dass ganze “Völk­er­schaften” nach Deutsch­land kom­men wür­den, die “naturgegeben” unter sich bleiben wollen. Storr prophezeite, dass die Deutschen zu ein­er Min­der­heit wer­den und dass Deutsch­land “Mord und Totschlag” vorherrschen würde.
Von der Helen-Weigel-Straße führte die Demon­stra­tion dann über die Berthold-Brecht-Straße zurück zum Aus­gangspunkt. Ohne ein­er Abschlussrede meldete Oliv­er Schier­ack die Demon­stra­tion ab. Proteste gegen den NPD-Auf­marsch blieben an diesem Tag aus.
NPD kein Zugpferd in Cottbus
Die geringe Teil­nehmerIn­nen­zahl deutet darauf hin, dass die flüchtlings­feindlichen Proteste in Cot­tbus an Antrieb ver­lieren. Am 9. Okto­ber ver­sam­melten sich knapp 40o Men­schen auf den Nor­ma Park­platz in der Lipezk­er Straße zu ein­er unangemelde­ten Ver­samm­lung, um von dort aus zur Notun­terkun­ft in der Pozan­er Straße zu ziehen. Dort fand zeit­gle­ich ein Willkom­mensfest statt (Infori­ot berichtete). Wöchentlich fol­gten Demon­stra­tio­nen von der NPD und durch den mut­maßlichen Reichs­bürg­er Rico Hand­ta.
Wie schon bei den Demon­stra­tio­nen zuvor offen­bart sich, dass die NPD nicht das richtige Zugpferd für die Anti-Asyl-Mobil­isierung in Cot­tbus ist. Mit den abwech­sel­nden Demon­stra­tio­nen der NPD und von Rico Hand­ta im zwei­wöchigem Rhyt­mus split­tet sich inzwis­chen die poten­zielle Teil­nehmerIn­nen­zahl in unter­schiedliche Spek­tren auf.
Bekan­nte NPD-Aktivis­ten geben sich aggressiv
Während Andreas Storr in sein­er Rede betonte, dass in sein­er 30-jähri­gen NPD-Arbeit noch nie Gewalt durch die Partei aus­ging, son­dern nur von den “bezahlten Antifa-Trup­pen”, bewiesen einige NPD Funk­tionäre im Ver­lauf der Demon­stra­tion genau das Gegen­teil. So ver­suchte der Vize-Vor­sitzende des Lausitzer NPD-Kreisver­ban­des, Alexan­der Bode, Pressevertreter_innen einzuschüchtern. Bode gilt als der Haupt­täter der Het­z­jagd von Guben 1999, in Folge dessen der Asyl­suchende Farid Guen­doul ver­starb. Nach Auflö­sung der Demon­stra­tion kam es zu einem ver­sucht­en Über­griff: Mehrere Per­so­n­en, darunter auch der Guben­er NPD-Verord­nete Markus Noack, nah­men Pressevertreter_innen ins Visi­er. Durch die Polizei kon­nte die Eskala­tion jedoch ver­hin­dert werden.
Blaues Cappy am Transparent: Oliver Schierack im Gespräch mit Alexander Bode (rechts)
Blaues Cap­py rechts vom  Trans­par­ent: Oliv­er Schier­ack im Gespräch mit Alexan­der Bode (rechts)

Weit­ere Ver­anstal­tun­gen in Brandenburg
In zwei Wochen will die NPD erneut in Cot­tbus auf­marschieren. Eben­so hat die Alter­na­tive für Deutsch­land für den 25. Novem­ber eine weit­ere Demon­stra­tion mit dem Bran­den­burg­er Parte­ichef Alexan­der Gauland angekündigt.
Auch in weit­eren Städten Bran­den­burgs hält die ras­sis­tis­che Mobil­isierung an. Am Sam­stag, den 14. Novem­ber, wollen die BB.Patrioten eine Demon­stra­tion in Pren­zlau abhal­ten. Für Mon­tag, den 16. Novem­ber, will BraMM eine Kundge­bung in Straus­berg abhal­ten. Eben­falls will die AfD am Mon­tag eine Demon­stra­tion in Pritzwalk abhal­ten. Als Red­ner wer­den die land­tagsab­ge­ord­neten Andreas Kalb­itz und Stef­fen Königer angekündigt. Am Dien­stag, den 17. Novem­ber will das NPD-nahe “Bürg­er­bünd­nis Havel­land” eine dritte Demon­stra­tion in Rathenow abhal­ten. Weit­ere Demon­stra­tio­nen sollen am Fre­itag, den 20. Novem­ber, in Jüter­bog und am 21. Novem­ber in Lin­dow stat­tfind­en. Indes plant die NPD eben­falls am kom­menden Sonnabend eine Kundge­bungs­tour duch Nord­bran­den­burg. In Tem­plin, Anger­münde und Bad Freien­walde wollen sie Halt machen. Als Red­ner der Kundge­bungs­tour sind der Star­garder NPD-Stadtverord­nete Nor­man Runge und der Land­tagsab­ge­ord­nete Michael Andrejew­s­ki aus Meck­len­burg-Vor­pom­mern angekündigt.
Bilder: hier.
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Flucht & Migration

Refugees und Supporter Kongress in Potsdam am 21. November

Berlin/Bran­den­burg-Kongress | 21. Novem­ber 2015 | frei­Land Potsdam
Die Gren­ze ver­läuft nicht zwis­chen „deutsch“ und „nicht­deutsch“, son­dern zwis­chen Oben und Unten!
Auf dem Kongress soll es Raum geben, um Erfahrun­gen in migrantis­chen Kämpfen und deren Unter­stützung und die aktuelle poli­tis­che Sit­u­a­tion zu disku­tieren. Wir wollen Per­spek­tiv­en ein­er gemein­samen Poli­tik entwerfen.
Kommt am 21. Novem­ber nach Pots­dam, um gemein­sam zu disku­tieren, wie ein sol­i­darisch­er und emanzi­pa­torisch­er Kampf gegen die deutsche und europäis­che Asylpoli­tik gelin­gen kann!
| Wo? im frei­Land Pots­dam | Friedrich-Engels-Strasse 22 | 14473 Potsdam)
| Wann? Sam­stag, 21.November von 10:00 bis 20:00 Uhr
Kon­takt: refugees_supporters_potsdam@riseup.net
 
Brandenburg/Berlin – Refugees – And – Sup­port­ers – Meet­ing | 21 Novem­ber 2015 | frei­Land Potsdam
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The bor­der runs not between “Ger­man” and “Refugees”, but between top and bottom!
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The meet­ing should open spaces, to dis­cuss the expe­ri­ences of refugees’ fights and their sup­port­ers as well as the cur­rent polit­i­cal sit­u­a­tion. We want to devel­op a sol­idary and com­mon policy!
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Lets dis­cuss pos­si­bil­i­ties and strate­gies for a sol­idary and eman­ci­pa­to­ry fight against the Euro­pean and Ger­man asy­lum policy!
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| Where? frei­Land Pots­dam | Friedrich-Engels-Strasse 22 | 14473 Potsdam
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| When? Sat­ur­day, 21November von 10:00 a.m. — 08:00 p.m.
/185913438411188/
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mail: refugees_supporters_potsdam@riseup.net
 

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Flucht & Migration

Für eine menschenwürdige Unterbringung, gegen Abschottung und Abschiebungen!

Die Barn­imer Willkom­mensini­tia­tiv­en begrüßen aus­drück­lich die Auf­nahme Schutz suchen­der Men­schen im Barn­im. In den let­zten Monat­en ist die Zahl der ank­om­menden Flüchtlinge deut­lich gestiegen. Die Anstren­gun­gen für eine men­schen­würdi­ge Unter­bringung müssen von daher deut­lich ver­stärkt werden.
Zur Zeit leben viele Flüchtlinge in soge­nan­nten Über­gangswohn­heimen, Wohn­ver­bün­den und Notun­terkün­ften. Sie wohnen dort in sehr beengten Ver­hält­nis­sen ohne Pri­vat­sphäre. Diese Form der Unter­bringung sorgt für Stress, macht krank, ver­stärkt und führt zu weit­eren Trau­ma­tisierun­gen. Wir fordern daher eine schnell­st­mögliche dezen­trale Unter­bringung von Flüchtlin­gen in Woh­nun­gen. Dabei sollte es selb­stver­ständlich sein, dass den bei uns Schutz suchen­den Men­schen genau­so viel Wohn­raum zuge­s­tanden wird, wie den Men­schen mit deutsch­er Staatsbürgerschaft.
In eini­gen Städten und Gemein­den des Barn­ims gibt es einen hohen Woh­nungsleer­stand. So ste­hen allein in Eber­swalde im Bestand der städtis­chen Woh­nungs­bauge­sellschaft WHG über 700 Woh­nun­gen leer. Diese Woh­nun­gen soll­ten schnell­st­möglich in einen nutzbaren Zus­tand ver­set­zt und als Wohn­raum für Men­schen in dieser Stadt — somit auch Geflüchteten — zur Ver­fü­gung gestellt wer­den. Im berlin­na­hen Raum dage­gen fehlt es an leer­ste­hen­den Woh­nun­gen. Hier
ist der Ein­stieg in den sozialen Woh­nungs­bau drin­gend notwendig.
Vom Land­kreis erwarten wir eine aktive Wer­bung für die Unter­bringung geflüchteter Men­schen in pri­vat­en Woh­nun­gen und Wohnge­mein­schaften vor allem in Städten und in Berlin­nähe, Trans­parenz bei den Bedin­gun­gen der Ver­mi­etung und der Ausstat­tung von Woh­nun­gen, außer­dem eine aus­re­ichende und eng­maschige soziale Beratung und Betreu­ung der Geflüchteten sowie mehr pro­fes­sionelle Unter­stützung für die Hilfsbereiten.
Von manchen Poli­tik­erIn­nen demokratis­ch­er Parteien, aber eben auch von Recht­spop­ulis­ten und recht­en Has­spredi­gern wer­den die in Deutsch­land ank­om­menden Men­schen in gute und böse, in richtige und falsche Flüchtlinge eingeteilt. So wird zum Beispiel Men­schen aus den südos­teu­ropäis­chen Län­dern pauschal unter­stellt, sie hät­ten keine akzept­ablen Gründe für ihre Flucht. Diese Ein­teilung machen wir nicht mit. Wir heißen alle Flüchtlinge im Barn­im willkommen!
Die Bun­desregierung hat angekündigt ver­stärkt Flüchtlinge abzuschieben. Wir wer­den es nicht ein­fach hin­nehmen, dass Men­schen, die bei uns Schutz suchen, abgeschoben werden!
Wir wen­den uns entsch­ieden gegen alle Maß­nah­men die zu ein­er weit­eren Abschot­tung Deutsch­lands und Europas gegen Flüchtlinge führen. Gren­zkon­trollen, Tran­sit­zo­nen, Zäune, die Krim­i­nal­isierung von FluchthelferIn­nen und ähn­lich­es sor­gen vor allem dafür, dass die Men­schen, die fliehen, auf ihrem Weg immer höhere Risiken einge­hen müssen. Es ist die Poli­tik der „Fes­tung Europa“ die ver­ant­wortlich ist für den Tod von tausenden Flüchtlin­gen. Stattdessen braucht es sichere Fluchtwege nach Deutschland.
Für ein men­schen­würdi­ges, selb­st­bes­timmtes Leben für alle!

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Flucht & Migration

Stadtwerke zerschlagen Porzellan im freiLand

Bei der Errich­tung der Notun­terkün­fte für Flüchtlinge im frei­Land ver­stoßen die Ver­ant­wortlichen rüde gegen Absprachen und riskieren nicht nur eine gute Koop­er­a­tion und die Betrieb­s­genehmi­gung des Kul­turzen­trums son­dern auch das gemein­same Pro­jekt zur Unter­bringung der Flüchtlinge in neuen Unterkün­ften, die kein Zelt oder Con­tain­er sind.
Obwohl die Vertreter der Lan­deshaupt­stadt und der Stadtwerke öffentlich stets ver­sich­ern, eine gute Koop­er­a­tion mit dem frei­Land anzus­treben, wer­den nun­mehr gegebene Zusagen zum wieder­holten Male gebrochen. Eine ver­trauensvolle Zusam­me­nar­beit ist so nicht möglich.
Die Stadtwerke pla­nen die Park­plätze und die Wiese, die teil­weise zum Pacht­gelände gehören, durch einen Zaun abzutren­nen und mit­tel­fristig zu verkaufen. Das frei­Land hat hier­von erst erfahren, als Aufträge bere­its aus­gelöst waren und auch das nur durch Zufall und hart­näck­iges Nachfragen.
Wer­den diese Pläne Wirk­lichkeit, geht die Möglichkeit ver­loren, das von der FH Pots­dam, der Stadt und vom frei­Land geplante Make­Space Pro­jekt umzuset­zen. Ziel des Pro­jek­ts ist es, gute und preiswerte Unterkün­fte für Flüchtlinge auf der Wiese des frei­Land zu real­isieren. Aus den uns bekan­nt gewor­de­nen Pla­nung­sun­ter­la­gen wird deut­lich, dass nicht, wie abge­sprochen, bei­de Leicht­bauhallen auf den Beton­flächen errichtet wer­den sollen, son­dern eine der Hallen auf der Wiese.
Unter­stützung für das gemein­same Anliegen ein­er besseren Unter­bringung und schnellen Inter­gra­tion der Neu-Pots­damer_in­nen ver­sicherte zum Beispiel Frank Thomann, Leit­er der Task­force Flüchtlinge, unter anderem auf ein­er Pressekon­ferenz im freiLand.
Die jet­zige unabge­sproch­ene Vorge­hensweise von SWP und KIS, zwei Gesellschaften, die sich im Eigen­tum der Lan­deshaupt­stadt befind­en, führt diese Ver­sicherun­gen jedoch völ­lig ad absurdum.
Offen­sichtlich ist es ihnen egal, wie lange Men­schen im wun­der­schö­nen Pots­dam im Con­tain­er aushar­ren müssen, solange nur der Druck der Sit­u­a­tion genutzt wer­den kann, um das städtis­che Grund­stück an der Friedrich-Engels-Straße für einen gewin­nver­sprechen­den Verkauf vorzu­bere­it­en. Dies ist beson­ders bizarr in ein­er Sit­u­a­tion, in der öffentlich nutzbare Flächen und Gebäude hän­derin­gend gesucht werden.
Das Plenum des frei­Lan­des erlebt hier in beispiel­los­er Weise, wie in kürzester Zeit Ver­sprechen gebrochen, hin­ter­rücks Absprachen getrof­fen und Beschlüsse vor­bere­it­et wer­den, während der Öffentlichkeit gegenüber der Geist der Koop­er­a­tion und Inte­gra­tion beschworen wird.
En pas­sant erfahren wir, dass nicht nur der Raum für Make­Space nicht zur Ver­fü­gung ste­ht, son­dern auch unsere Park­plätze aus dem Pachtver­trag gelöst und auf das Innere des Gelän­des ver­legt wer­den sollen.
Die Park­flächen sind unverzicht­bar für die Betrieb­s­genehmi­gung, und so plant man mit einem Inge­nieur­büro offen­bar bere­its fleißig, die in ehre­namtlich­er Arbeit ent­stande­nen Grün- und Spielflächen auf dem frei­Land-Gelände ganz ein­fach zu planieren. Wed­er der respek­t­lose Umgang mit dem Engage­ment viel­er Men­schen noch die Ver­nich­tung von Bäu­men und öffentlichen Aufen­thalt­sorten passt in irgen­dein­er Weise in die Zeit oder eine offene, tol­er­ante und demokratis­che Stadt. Park­plätze statt Spielplätze ist 1960er.
Dieser Umgang mit den dem frei­Land ist indiskutabel und hochgr­a­dig irri­tierend. Die Nutzer*innnen des frei­Lands wer­den sich diese unfre­undliche und vordemokratis­che Ver­fahrensweise nicht gefall­en lassen.
Damit die Geflüchteten so gut wie möglich vor Ort inte­gri­ert wer­den kön­nen und das frei­LAND weit­er­hin seinem soziokul­turellen Auf­trag gerecht wer­den kann, sind unabdingbar:
Die Sicherung der seit Auf­nahme des frei­LAND-Betriebs mit­genutzten Wiese zur Friedrich-Engels-Straße für die Real­isierung des Make-Space-Pro­jek­ts wie vereinbart.
Den Verzicht auf einen Zaun, der die Flüchtlinge vom frei­LAND abschot­tet, was dem Ziel der Inte­gra­tion entgegenwirkt.
Die Ein­rich­tung von Schallschutz zum Schutze der Flüchtlinge vor Störun­gen durch Ver­anstal­tun­gen und Besucher*innen des freiLands.
Die Sicherung der frei­Flächen zwis­chen den frei­Land-Häusern für Ver­anstal­tungs­be­trieb und vorhan­dene Pro­jek­t­gärten und Spielflächen.
Fotos der Spiel- und Garten­flächen im frei­Land, die Park­plätzen weichen sollen:
https://goo.gl/photos/6KgPhtT5Qoq6zK9P7
Die Fotos sind aufgenom­men von Max Dali­chow und ohne weit­ere Bedin­gun­gen für kom­merzielle und nichtkom­merzielle Nutzung, Weit­er­ver­ar­beitung und Änderung jeglich­er Art frei. Die Nutzungsrechte wer­den soweit zuläs­sig aufgegeben.
( https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/ )

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration Law & Order

Auswertung der NPD-Kundgebung am 31.10.2015

Die heute von der NPD durchge­führte Kundge­bung unter dem Mot­to „Gegen die Über­frem­dung unser­er Heimat“ ste­ht stel­lvertre­tend für Kundge­bun­gen der NPD. Nach dem Verteilen der drei Ban­ner, sechs Fah­nen und fünf Schildern startete die Ver­anstal­tung mit Musik, anschließend fol­gte die erste Rede, vorge­le­sen durch den NPD-Kreisver­bandsvor­sitzen­den Michel Müller. Nach weit­er­er Musik fol­gte der Rede­beitrag des NPD-Kom­mu­nalpolitk­ers André Schär. Nach­dem auch er seinen Beitrag ver­lesen hat­te, wurde recht zügig zusam­mengepackt und die ersten kleinen Grup­pen der 29 Teilnehmer_innen, haupt­säch­lich aus dem Havel­land und Mit­tel­mark, ent­fer­n­ten sich. Min­destens sieben Per­so­n­en kamen aus der kre­is­freien Stadt. Vier von diesen nehmen regelmäßi­gen an ras­sis­tis­chen und neon­azis­tis­chen Demon­stra­tio­nen und Kundge­bun­gen im Land Bran­den­burg teil. Auch das restliche Klien­tel war von ide­ol­o­gisch gefes­tigten Per­so­n­en, etwa aus dem Umfeld der NPD, des III. Weges oder der Freien Kräfte, bes­timmt. Die The­men der Rede­beiträge stam­men, wie das Mot­to der Ver­anstal­tung, aus dem Stan­dard­reper­toire der NPD: es wurde gegen Geflüchtete gehet­zt und der Unter­gang Deutsch­lands durch die gestiegene Zuwan­derung kon­stru­iert. Für Abwech­slung sorgte nur der spon­tane Ver­such auf den Protest einzuge­hen, da im Rah­men der Gegenkundge­bung ein Trans­par­ent mit der Auf­schrift „Gebt den Nazis die Straße zurück – Stein für Stein“ ent­fal­tet wurde. Nach 90 Minuten war die NPD verschwunden.

Bunter Gegen­protest
Der Gegen­protest kann, für Bran­den­burg­er Ver­hält­nisse, als voller Erfolg beze­ich­net wer­den: es kamen ca. 200 Per­so­n­en. Den­noch war effek­tiv­er Protest kaum möglich, da die Kundge­bun­gen so weit wie auf dem Neustadt Markt nur möglich voneinan­der ent­fer­nt waren und Rufe oder Pfiffe kaum bei der NPD angekom­men sein dürften. Die Lage war so eher für die Polizei opti­mal, als für den Protest.

Polizei – partei­isch as usual?
Die An- und Abreise von Teilnehmer_innen der NPD-Kundge­bung erfol­gte fast unkon­trol­liert. Kleine Grup­pen kon­nten nah an der Gegen­ver­anstal­tung vor­bei und anfangs sog­ar durch sie hin­durch laufen. Erk­lären lässt sich diese Zurück­hal­tung der Polizeibe­di­en­steten wom­öglich dadurch, dass diese von Anfang an recht stark damit beschäftigt waren den Gegen­protest im Auge zu behal­ten. Ohne Gefährdungssi­t­u­a­tion wur­den dem Protest keine spon­ta­nen Möglichkeit­en eingeräumt, als Antifaschist_innen einen Meter auf die Ste­in­straße gin­gen, wur­den diese zurückgeschickt.

Seit Beginn der Ver­anstal­tun­gen lagen mehrere lose Pflaster­steine auf dem Platz der Gegen­ver­anstal­tung, gegen Mitte der Ver­anstal­tung wur­den von ein­er Per­son, weil ein­er der Steine zufäl­lig in sein­er Nähe lag, die Per­son­alien aufgenom­men. Anschließend sam­melten mehrere Polizeibe­di­en­stete die ver­streut herum­liegen­den Steine ein. Eben­falls war fast durchgängig eine Kam­era auf die Ver­anstal­tung gerichtet, es ist davon auszuge­hen, dass sie min­destens teil­weise filmte. Durch der­ar­tige Maß­nah­men soll antifaschis­tis­ch­er Protest eingeschüchtert und krim­i­nal­isiert wer­den. Wir wer­den uns durch solche Pro­voka­tio­nen nicht ein­schüchtern lassen, son­dern weit­er­hin gegen Neon­azis und Rassist_innen auf die Straße gehen und für eine Gesellschaft ohne Diskri­m­inierung kämpfen.

AG Antifa [BRB]

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