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Über 500 Vorfälle

Infori­ot — Die Bran­den­burg­er “Opfer­per­spek­tive” hat eine Liste von extrem recht­en Aktiv­itäten im ver­gan­genen Jahr im ganzen Bun­des­land zusam­mengestellt und jet­zt veröf­fentlicht. Das Doku­ment soll ein erster Aus­gangspunkt für ein andauern­des Mon­i­tor­ing der recht­en Umtriebe darstellen. Das Doku­ment ste­ht hier als PDF-Datei zur Verfügung.
Beglei­t­end zu diesem Doku­ment schreibt die Opferperspektive:
In dem hier zur Ver­fü­gung gestell­ten Doku­ment find­et sich auf 45 Seit­en mit über 500 Ein­trä­gen eine Chronolo­gie rechter Aktiv­itäten im Land Bran­den­burg für das Jahr 2013. Die Opfer­per­spek­tive hat sie erst­ma­lig im Rah­men ihrer Recherc­hear­beit zusam­mengestellt und wird das Pro­jekt fort­set­zen. Es wur­den bewusst alle recht­en Aktiv­itäten aufgenom­men, die uns bekan­nt gewor­den sind. Ange­fan­gen vom in den Schnee getrete­nen Hak­enkreuz über Aufk­le­ber­ak­tio­nen, Nazikundge­bun­gen bis hin zu ras­sis­tis­chen Pöbeleien und kör­per­lichen Angrif­f­en. So wird deut­lich: Rechte Umtriebe sind in Bran­den­burg nach wie vor tagtägliche Real­ität. Neben lokalen Medi­en bezieht die Chronik Rechercheergeb­nisse unab­hängiger lokaler Antifa- und Doku­men­ta­tion­s­grup­pen ein. Eben­falls einge­flossen sind Polizeimel­dun­gen und, sofern keine andere Quelle vorhan­den ist, Veröf­fentlichun­gen des Ver­fas­sungss­chutzes und Berichte auf Neon­azi­seit­en. Auch wenn eine solche Chronolo­gie niemals voll­ständig sein wird, bildet sie doch die ganze Band­bre­ite rechter Aktiv­itäten in vie­len Regio­nen des Lan­des Bran­den­burg ab. Wir hof­fen, dass sie lokalen Bünd­nis­sen und Einzelaktivist_innen Anre­gung für konkrete regionale Analy­sen und vor allem auch Aktio­nen vor Ort sein wird. Natür­lich freuen wir uns ganz beson­ders, wenn weit­ere Ini­tia­tiv­en zur Doku­men­ta­tion rechter Ereignisse entste­hen! Ergänzun­gen, Hin­weise und Anre­gun­gen nehmen wir gern entgegen.
Down­load: Chronolo­gie rechter Aktiv­itäten 2013

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26.08. — 01.09. Stop Deportation Camp Eisenhüttenstadt 2014

Wider­stand gegen die Eisen­hüt­ten­städter Abschiebe­maschiner­ie ist notwendig! Wir sind eine Gruppe von Refugees und sol­i­darischen Men­schen, die seit mehr als einem Jahr gegen den Abschiebek­nast und die Iso­la­tion kämpfen. Wir kämpfen weit­er für unser Recht zu Bleiben wo wir wollen, dahin zu gehen wo und wann wir wollen! Wir ver­lan­gen ein besseres Leben! Worin liegt die Notwendigkeit des Abschiebek­nastes? Die Inhaftierten sind keine Täter_Innen und keine Verbrecher_Innen! Warum wird ihnen die Frei­heit ger­aubt und kaum Möglichkeit­en auf Rechtss­chutz ermöglicht? Die Polizei und die Gerichte benutzen Gewalt gegen die Geflüchteten. Was haben sie getan, dass sie ständig kon­trol­liert und eingeschüchtert wer­den? Sie sind nur als Men­schen gekom­men und brauchen wie alle Men­schen ihre Frei­heit! Deshalb organ­isieren wir ein “Stop Depor­ta­tion Camp”, um den Abschiebek­nast zu schließen! Wir möcht­en der deutschen und europäis­chen Aus­gren­zungspoli­tik, sol­i­darische Per­spek­tiv­en ent­ge­genset­zen. Wir möcht­en diesen Raum nutzen, um in Work­shops, Diskus­sio­nen, Konz­erten und vie­len kreativ­en Aktio­nen aufzuk­lären, uns zu ver­net­zen, Per­spek­tiv­en zu entwick­eln und diese auch umzuset­zen. Gemein­sam sind wir stark: Bringt euch ein! Organ­isiert Infover­anstal­tun­gen! Seid kreativ!
Dem Camp wird eine fün­ftägige Rad­tour vom 21. bis 26.08. vor­raus­ge­hen, um in Lagern in Bran­den­burg zu mobil­isieren. Zum Auf­takt des Camps wird es eine anti­ras­sis­tis­che Demon­stra­tion in der Gren­zs­tadt Frankfurt(Oder) geben.
Ob in Eisen­hüt­ten­stadt, Büren, Berlin-Grü­nau oder ander­swo – Abschiebeknäste schließen!
http://www.stopdeportationcamp.orgmail@stopdeportationcamp.org

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Blanker Hohn

(Antifa West­havel­land) Dreist, dreis­ter, NPD – wie wir heute mit Erschreck­en erfahren haben, hat die neu­rup­pin­er NPD für 17 Uhr eine Kundge­bung im Neu­rup­pin­er Rosen­garten angemeldet, nicht um unsere gle­ichzeit­ig stat­tfind­ende Gedenkver­anstal­tung zu stören – nein, um eben­falls den von Neon­azis ermorde­ten Emil Wend­land zu gedenken. 
Am 01. Juli 1992 wurde im Neu­rup­pin­er Rosen­garten der 50-jährige Emil Wend­land von ein­er Gruppe Neon­azis ermordet. Die Täter woll­ten einen „Assi klatschen“. Nach­dem Sie ihn bru­tal mis­shan­del­ten, stach der 21-jährige Haupt­täter 7 Mal auf den bere­its Bewusst­losen ein und tötete ihn so.
In diesem Jahr ist der 22. Todestag von Emil Wend­land. Es ist aber­mals an der Zeit, diesen Fall aufzuar­beit­en und auch auf die Rah­menbe­din­gun­gen einzuge­hen, damit sich solche Tat­en nicht wieder­holen. Wir wollen Emil Wend­lands Leben beleucht­en und ihm so ein Stück sein­er Men­schlichkeit zurück­geben, das ihm die Täter genom­men haben.
Diese Anmel­dung ein­er solchen Kundge­bung stellt für uns eine ganz klare Pro­voka­tion dar. Da die Neu­rup­pin­er Freien Kräfte und NPD ihren Tag der deutschen Zukun­ft in Neu­rup­pin aus­richt­en wollen, kann diese Kundge­bung als Teil ihrer ras­sis­tis­chen Kam­pagne ange­se­hen werden.
Sie ist nur ein Teil von ver­mehrt vork­om­menden Kundge­bun­gen, Angrif­f­en und Aktio­nen in der Region.
Wed­er mor­gen, noch in der Zukun­ft wer­den wir solche Aktio­nen kom­men­tar­los hin­nehmen. Wir rufen alle zu unser­er Kundge­bung um 16 Uhr im Rosen­garten auf, um dann um 17 Uhr den Nazis entschlossen ent­ge­gen zu treten. 
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NPD jetzt in 13 Kreistagen

INFORIOT Die neon­azis­tis­che NPD hat bei den Kom­mu­nal­wahlen am Son­ntag rund 62.500 Stim­men errun­gen. Das entspricht 2,2 Prozent der Gesamt­stim­men. Sie hat ins­ge­samt 20 Man­date in 12 Land­kreisen und der Kre­is­freien Stadt Cot­tbus erlangt. Zulet­zt hat­te die NPD 16 Man­date in sieben Land­kreisen und Cot­tbus inne, nach­dem sie im Jahr 2008 rund 53.000 Stim­men (1,8 Prozent) erzielt hatte.
NPD-Ziel der Man­datsver­dopplung knapp gescheitert
Wenn man Orts­beiräte, Gemein­de­v­ertre­tun­gen und Stadt­par­la­mente mitzählt, hat sich die Zahl der Kom­mu­nal­man­date auf 48 erhöht — dies teilt die Partei in ein­er eige­nen Wahlauswer­tung zumin­d­est selb­st mit. Zuvor waren es 27 gewe­sen. Ihr selb­st gesteck­tes Ziel, die Man­date zu ver­dop­peln, wurde also knapp verfehlt.
In der Wahlnacht: NPD-Kan­di­dat schlägt Pressefotografen
Noch in der Wahlnacht kam es zu einem Angriff durch einen NPD-Kan­di­dat­en: In Bad Belzig attack­ierte der Kreis- Stadtkan­di­dat Pas­cal Stolle einen Presse­fo­tografen. Auf Stolle wurde zuvor schon in Medi­en­bericht­en aufmerk­sam gemacht: Neben etlichen anderen NPD-Kan­di­dat­en auch hat er eine schw­erkrim­inelle Vergangenheit.NPD_Ergebnisse_Kreistage_2014
Auch der Wahlkampf war flankiert von Gewalt
Auch im Wahlkampf selb­st, den die NPD mit mas­sivem Plakatein­satz und zahlre­ichen Kundge­bun­gen bestritt, war es zu Angrif­f­en von Neon­azis gekom­men: Unter anderem in Frankfurt/Oder und in Neu­rup­pin, wo nun gegen den am Son­ntag ins Stadt­par­la­ment gewählten NPD-Kan­di­dat­en Dave Trick ermit­telt wird.
Antritt in mehr Kreisen
Die NPD hat­te mit 67 erhe­blich mehr Kan­di­datIn­nen für die Kreistage aufgestellt als bei den let­zten Wahlen. Ins­ge­samt nominierte sie 115 Kan­di­datIn­nen. In den Land­kreisen, wo sie bere­its 2008 ange­treten war, hat sie dabei durch­weg Stim­men ver­loren. Das beste Ergeb­nisse erzielte die NPD im Land­kreis Spree-Neiße, wo sie auf 4,4 Prozent kam und kün­ftig zwei Abge­ord­nete stellen kann.
Der rel­a­tive Stim­mzuwachs rührt daher, dass sie in mehreren Kreisen antrat, wo sie zuvor nicht präsent war: Barn­im, Elbe-Elster, Märkisch-Oder­land, Ober­spree­wald-Lausitz, Pots­dam-Mit­tel­mark und Tel­tow-Fläming. In Brandenburg/Havel, Frankfurt/Oder, Pots­dam, Ost­prig­nitz-Rup­pin und der Prig­nitz war die NPD nicht zu den Kreiswahlen angetreten.
2008 trat­en NPD und die damals noch im Land­tag vertretene neon­azis­tis­che DVU auf gemein­samen Lis­ten an, die Ergeb­nisse der DVU fall­en aus der Zäh­lung raus. Auf Tick­et der DVU erlangte der ehe­ma­lige Kreisvor­sitzen­der der NPD Barn­im Uck­er­mark, Mike Sandow aus Biesen­tal, ein Man­dat im Kreistag Barn­im und der SVV Biesen­thal. Sandow trat später jedoch aus der Partei aus. Der Nieder­gang der DVU bescherte der NPD auch weit­ere Man­date: Bär­bel Redl­ham­mer-Raback aus Luck­en­walde wech­selte von DVU zu NPD, wodurch die NPD zwei weit­ere Kom­mu­nal­man­date (Kreistag Tel­tow Fläming, SVV Luck­en­walde) bekam
Bei Europawahlen: Lan­desweit 2,6 Prozent für die NPD
Bei der gle­ichzeit­ig zu den Kom­mu­nal­wahlen stat­tfind­en­den Europawahl erzielte die NPD in Bran­den­burg rund 24.000 Stim­men, was 2,6 Prozent der Stim­men entspricht. Dies ist mehr als dop­pelt so hoch wie der Bun­des­durch­schnitt (1,0 Prozent).
Land­tag­seinzug scheint derzeit utopisch
Anbe­tra­cht von 2,2 Prozent bei den Kom­mu­nal­wahlen und 2,6 Prozent bei den Europawahlen: Von ihrem Ziel, bei den Land­tagswahlen im Sep­tem­ber eine Chance auf den Einzug ins Lan­despar­la­ment zu haben, ist die NPD jedoch derzeit weit ent­fer­nt. Und das, obwohl die direk­te Konkur­renz durch die DVU mit­tler­weile wegge­fall­en ist. Vergessen wer­den darf in diesem Zusam­men­hang auch nicht, dass gegen die NPD derzeit ein Ver­botsver­fahren anhängig ist.
Neben der NPD: AfD erringt 39 Kreistagsmandate
Die “Alter­na­tive für Deutsch­land” (AfD) erzielte bei den Europawahlen in Bran­den­burg 8,5 Prozent der Stim­men – das entspricht rund 79.000 Stim­men. Bei den Kom­mu­nal­wahlen lag der AfD-Anteil in Bran­den­burg bei 3,9 Prozent. Die AfD hat ins­ge­samt 39 Kreistags­man­date errungen.
NPD_Ergebnisse_Kreistage_2014_0 Kom­mu­nal­wahlen_2014-_Uber­sicht_der_N­PD_Kan­di­datIn­nen

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Arbeit & Soziales Law & Order Sonstiges

Für einen linken Freiraum in Frankfurt (Oder)

In den let­zten 15 Jahren haben wir, der Utopia e.V., uns in antifaschis­tis­ch­er und anti­ras­sis­tis­ch­er Jugend‑, Kul­tur- und Bil­dungsar­beit engagiert. Doch durch eine drastis­che Mieter­höhung sind unsere Vere­in­sräume akut bedroht.
Die „Garage“, eine Räum­lichkeit, die wir seit 5 Jahren für Konz­erte, The­ater­ver­anstal­tun­gen und Lesun­gen genutzt haben, wurde uns für den Okto­ber dieses Jahres gekündigt. Auch der Kon­tak­t­laden, der Raum, in welchem sich der Vere­in organ­isiert, Ideen entwick­elt und Pro­jek­te ver­wirk­licht, ist bedroht.
Daher fordern wir einen selb­stver­wal­teten neuen Freiraum, um weit­er­hin als link­er Akteur Teil der Frank­furter Zivilge­sellschaft zu bleiben. Schon jet­zt haben uns viele Sol­i­dar­itäts­bekun­dun­gen erre­icht, u.a. des VVN-BdA Frank­furt (Oder), der Grü­nen-Kreisver­bände LOS und Frank­furt (Oder) oder auch des Linken Net­zw­erks Viadrina.
In den kom­menden Wochen wird der Utopia e.V. mit ein­er Kam­pagne auf die prekäre Sit­u­a­tion aufmerk­sam machen und weit­er um Unter­stützung werben.
Weit­ere Infor­ma­tio­nen und Kontaktmöglichkeiten:
http://linkerfreiraumffo.blogsport.eu/
utopia-ffo@riseup.net
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Garage“ vor dem aus – Utopia e.V. bald ohne Vereinsräume?

In den letz­ten 5 Jah­ren haben wir als Uto­pia e.V. mit un­se­rem Ver­an­stal­tungs­raum, der „Ga­ra­ge“ in Frank­furt (Oder) einen selbst­ver­wal­te­ten Frei­raum ge­schaf­fen, in dem Kon­zer­te, Work­shops, Bil­dungs­ver­an­stal­tun­gen und Thea­ter­vor­stel­lun­gen statt­fin­den konn­ten, in dem aber auch Be­su­cher_in­nen dazu an­ge­regt wur­den, sich selb­st ein­zu­brin­gen, aus­zu­pro­bie­ren und mit­zu­ge­stal­ten. Neben dem Ver­an­stal­tungs­raum um­fasst die „Ga­ra­ge“ eben­falls Band­pro­be­räu­me und einen Sportraum.
Ab Ok­to­ber die­ses Jah­res wird es die „Ga­ra­ge“ nicht mehr geben. Uns wurde ge­kün­digt, da wir eine dras­ti­sche Mie­ter­hö­hung sowie wei­te­re Auf­la­gen des Ver­mie­ters nicht mehr tra­gen kön­nen. Dar­über hin­aus ist der „Kon­takt­la­den“, ein wei­te­rer Teil un­se­rer Ver­eins­räu­me, in dem wir uns or­ga­ni­sie­ren und in dem die Be­ra­tungs­ar­beit für Ge­flüch­te­te und Be­trof­fe­ne rech­ter Ge­walt statt­fin­det, durch eine Mie­ter­hö­hung akut be­droht. Damit er­le­ben wir ge­ra­de die Kehr­sei­te ein­er „Auf­wer­tung“ von Stadt­vier­teln, die auch immer mit ein­er Ver­drän­gung der­je­ni­gen ein­her geht, die diese nicht be­zah­len kön­nen oder schlicht fehl am Platz scheinen.
Uto­pia e.V. – ein wich­ti­ger zi­vil­ge­sell­schaft­li­cher Ak­teur in Frank­furt (Oder)
Uto­pia e.V. ist ein ge­mein­nüt­zi­ger Ver­ein und an­er­kann­ter Trä­ger der frei­en Ju­gend­hil­fe. Seit Ende der 1990er Jahre en­ga­gie­ren wir uns in Frank­furt (Oder) in lin­ker, an­ti­fa­schis­ti­scher und eman­zi­pa­to­ri­scher Ju­­gend-?, Kul­­tur-?, Bil­­dungs-? und Be­ra­tungs­ar­beit. Unser An­trieb dabei ist, die ge­sell­schaft­li­chen Ver­hält­nis­se von Aus­gren­zung und Aus­beu­tung auf­zu­zei­gen und zu überwinden.
Wir haben in den ver­gan­ge­nen 15 Jah­ren vie­les aus ei­ge­ner Kraft auf die Beine ge­stellt: In der „Be­ra­tungs­stel­le für Opfer rech­ter Ge­walt“ (BOrG) be­ra­ten und un­ter­stüt­zen wir Be­trof­fe­ne. Au­ßer­dem gibt es ein ei­ge­nes Be­ra­tungs­an­ge­bot für Ge­flüch­te­te, denen wir z.B. in ihrem Asyl­ver­fah­ren, bei Be­hör­den­gän­gen oder an­de­ren Fra­gen und Pro­ble­men be­ra­tend zur Seite ste­hen. Mit dem Gau­kel­zir­kus „To­ka­ri­na“ be­steht ein An­ge­bot für junge Men­schen mit In­ter­es­se an Jon­gla­ge, Akro­ba­tik und Clownerie.
Wir bie­ten in un­se­ren Ver­eins­räu­men „Kon­takt­la­den“ und „Ga­ra­ge“ die Mög­lich­keit, selbst­be­stimmt Pro­jek­te zu ver­schie­dens­ten The­men zu rea­li­sie­ren, sich mit Gleich­ge­sinn­ten zu tref­fen und zu or­ga­ni­sie­ren. Dabei han­deln wir immer nach den Grund­sät­zen von Gleich­heit, Frei­heit und Gleichberechtigung.
Zudem haben sich viele Ak­ti­ve dazu ent­schlos­sen auch ge­mein­sam zu leben und zu woh­nen; ein Um­stand, der vie­len un­se­rer Pro­jek­te zu Gute kommt. In un­se­rer Ar­beit sind wir mit ver­schie­de­nen zi­vil­ge­sell­schaft­li­chen Ak­teur_in­nen lokal und lan­des­weit vernetzt.
Ohne Ver­eins­räu­me ist die Ar­beits­grund­la­ge des Ver­eins mas­siv bedroht

Ohne die Ar­beit von Uto­pia wäre es nicht ge­lun­gen, eine so brei­te Öf­fent­lich­keit zu mo­bi­li­sie­ren, die sich ge­mein­sam mit dem Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“ zwei Neo­na­zi-?De­mons­tra­tio­nen in der Stadt er­folg­reich in den Weg ge­stellt hat. Bil­dungs­pro­jek­te, wie z.B. der „Zug der Er­in­ne­rung“, gehen auf das En­ga­ge­ment des Ver­eins zu­rück. Ge­flüch­te­te und Be­trof­fe­ne von rech­ter Ge­walt ver­lie­ren eine wich­ti­ge An­lauf­stel­le. Mit dem Aus der „Ga­ra­ge“ bricht für viele, ins­be­son­de­re junge Men­schen ein Ort weg, der eine wich­ti­ge und be­zahl­ba­re Al­ter­na­ti­ve in der lo­ka­len Kul­tur­land­schaft zwi­schen klas­si­schem Kul­tur­an­ge­bot, an­de­ren zi­vil­ge­sell­schaft­li­chen In­itia­ti­ven und kom­mer­zi­el­ler Groß­raum­dis­ko dar­stellt. Denn ein sol­cher Frei­raum, an dem al­ter­na­ti­ve Le­bens­ent­wür­fe ge­lebt wer­den kön­nen und sol­len, an dem men­schen­ver­ach­ten­des Ge­dan­ken­gut nicht to­le­riert wird, exis­tiert kein zwei­tes Mal in Frank­furt (Oder).
Um un­se­re Ar­beit fort­zu­füh­ren, for­dern wir einen selbst­ver­wal­te­ten Freiraum!

Wir wer­den wei­ter­hin ent­schlos­sen für un­se­re Idea­le und Ziele kämp­fen: Für einen an­ti­fa­schis­ti­schen Kon­sens in der Ge­sell­schaft strei­ten, Ras­sis­mus und Men­schen­feind­lich­keit in jed­er Form äch­ten, Teil­ha­be von Gleich­ge­sinn­ten or­ga­ni­sie­ren und al­ter­na­ti­ve linke Le­bens­ent­wür­fe stär­ken. Um diese selbst­be­stimm­te, eman­zi­pa­to­ri­sche und gleich­be­rech­tig­te Ar­beit wei­ter­zu­füh­ren, brau­chen wir einen nicht­kom­mer­zi­el­len und si­che­ren Raum – einen lin­ken Frei­raum. Nur so kön­nen wir wei­ter­hin als wich­ti­ger Teil der Zi­vil­ge­sell­schaft aktiv sein und un­se­re Ar­beit aufrechterhalten.
Denn De­mo­kra­tie braucht Zi­vil­ge­sell­schaft und Frank­furt (Oder) braucht Utopia!
Wei­ter Infos dazu im Blog: „Für einen lin­ken Freiraum*“
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Arbeit & Soziales Law & Order Sonstiges

Potsdam war noch nie eine Stadt für alle – wie andere Städte übrigens auch.

Speziell die Geschichte der Woh­nungspoli­tik seit Beginn des Kap­i­tal­is­mus und vor allem zu Zeit­en des Klassenkampfes in der 1. Hälfte des let­zten Jahrhun­derts zeigt, wie berech­nend und tre­ff­sich­er das Bürg­er­tum das Instru­ment der Stadt­pla­nung genutzt hat, um die Armut der dama­li­gen Arbeit­er­schaft zu zemen­tieren (Armut im Sinne von Auss­chluss von Reich­tum, was wir als wil­lentlichen Prozess sehen). Mitte des 20. Jahrhun­derts war der Klassenkampf ver­loren und die Arbeiter_innen in Sied­lun­gen und Woh­nun­gen unterge­bracht, die – mit weni­gen bzw. vorüberge­hen­den aus­nah­men – dem Bürg­er­tum gehörten – von dem es ger­ade in Pots­dam als preußis­ch­er Beamten­stadt eine Menge gab.

Inzwis­chen ist über ein halbes Jahrhun­dert ver­gan­gen und mit den Gesellschaftssys­te­men haben sich auch die Funk­tion­sweisen der Städte verän­dert. Mit der zunehmenden Glob­al­isierung der Märk­te im Neolib­er­al­is­mus wur­den auch die Städte zunehmend zu unternehmerisch geführten Stan­dorten im Konkur­ren­zkampf um Inve­storen, finanzs­tarke Bewohner­in­nen, Touris­musströme und Großevents. Damit ein­her geht der Aus­bau der Stadtver­wal­tun­gen zu ein­er Art Betrieb und die Neube­w­er­tung städtis­ch­er Eigen­be­triebe und Woh­nungs­bestände mit dem Trend zur Pri­vatisierung und Aus­lagerung unrentabler Bereiche1.

Über­all in den Städten arbeit­en heute Immo­bilien­ver­w­er­tungskoali­tio­nen aus Bau­un­ternehmen, finanzieren­den Banken, und Politiker_innen an Aufw­er­tungsstrate­gien – wobei die „Aufw­er­tung“ sich ger­ade in Pots­dam haupt­säch­lich auf die Inter­essen der Unternehmen und der bürg­er­lichen Ober­schicht bezieht, die in der Regel auch die Politiker_innen stellt. Beispiel­haft ste­hen hier Diskus­sio­nen um das Stadtschloss, Has­so Plat­tners Kun­sthalle, das „Palais Bar­beri­ni“ , die Beze­ich­nung unsaniert­er und damit noch erschwinglich­er Wohnein­heit­en als „Schand­fleck­en“, die Wieder­her­stel­lung his­torisch­er Sich­tach­sen zuun­gun­sten von Wohn­raum, etc.pp.

Kehr­seite dieser neolib­eralen Stadt­poli­tik sind Auss­chlüsse ver­schieden­ster Art, die wir in Pots­dam deut­lich beobacht­en kön­nen. Es find­et ein Aus­tausch sozial niedriger­er Milieus durch sozial höhere statt vor allem in den Innen­stadt­bezirken. Dieser Prozess ist keine Ran­der­schei­n­ung son­dern ein geplanter Regelfall. Die Frage nach Teil­habe an der Stadt­ge­sellschaft stellt sich plöt­zlich nicht mehr nur für Unter­schichtsmit­glieder, (und sowieso für die von zunehmend restrik­tiv­er Ein­wan­derungspoli­tik betrof­fe­nen Migrant_innen, deren dezen­trale Unter­bringung in Pots­dam nach wie vor nicht umge­set­zt wurde), son­dern zunehmend auch für Ange­hörige der soge­nan­nten Gesellschaftlichen Mitte.

Wir ord­nen die heutige Sit­u­a­tion auf dem (Pots­damer) Woh­nungs­markt also ein in eine sys­tem­a­tis­che materielle Abhängigkeit der „normalen“/besitzlosen Bevölkerung von der besitzen­den Schicht, die nicht nur über die Pro­duk­tion­s­mit­tel des gesellschaftlichen Reich­tums ver­fügt, son­dern in den meis­ten Fällen auch über den Wohnraum.

Laut Armuts- und Reich­tums­bericht 2013 ver­fü­gen die 50 Prozent Haushalte in der unteren Hälfte der Verteilung nur über gut ein Prozent des gesamten Net­tover­mö­gens, während die Ver­mö­gensstärk­sten zehn Prozent der Haushalte über die Hälfte des gesamten Net­tover­mö­gens auf sich vere­inen. Der Ver­mö­gen­san­teil des ober­sten Dezils ist dabei im Zeitver­lauf immer weit­er angestiegen. Die sog. Drit­telge­sellschaft ist eine Lüge2. Der Traum der unteren und mit­tleren Bevölkerungss­chicht­en vom eige­nen Häuschen drückt ihre Sehn­sucht aus, sich vom Prof­it­streben ihrer Vermieter_innen unab­hängig zu machen.

Dass das Eigen­heim auf Kred­it aus dieser klemme nicht raus hil­ft, zeigt der Ver­lauf der aktuellen Weltwirtschaft­skrise: Sie fing als Immo­bilienkrise in den USA an, wo Mil­lio­nen haushalte Kred­ite aufgenom­men hat­ten, um sich ein Eigen­heim zu leis­ten. Die Mehrheit ste­ht jet­zt nicht nur ohne Haus, son­dern noch hochver­schuldet da. Als in Spanien die Immo­bilienkrise geplatzt ist, haben immer­hin nur ¼ der Kred­it­nehmer ihr Haus wieder ver­loren, aber alle sind bei sink­enden löh­nen und steigen­der Arbeit­slosigkeit für Jahrzehnte an die Knebelverträge ihrer Banken gebun­den. Bei uns ist es noch zu keinem solchen Clash gekom­men, aber ein paar Betra­ch­tun­gen zeigen, wie auch hier der Hase läuft:

Die Real­löhne sind in der BRD in den let­zten 15 Jahren kon­tinuier­lich gesunken. Gle­ichzeit­ig gab es einen ver­stärk­ten Angriff auf arbeit­srechtliche Stan­dards der let­zten Jahrzehnte. Die mit­tlere pri­vate Ver­schul­dung nimmt immer weit­er zu. In kaum einem Land der Euro­zone nehmen die Ver­brauch­er so hohe Kred­ite auf wie in Deutsch­land. Im Schnitt ste­ht jed­er Bun­des­bürg­er mit rund 2700 Euro in der Krei­de. Da kön­nen fast nur noch die Zyprer und die Griechen mithalten.

Laut dem Deutschen Insti­tut für Bankwirtschaft3 ist die pri­vate Ver­schul­dung in Deutsch­land von 1994 – 2010 um über 50% gestiegen. Dem gegenüber ste­ht die Miet­preisen­twick­lung. Laut Geset­zge­bung ist eine Mieter­höhung von 20% alle 3 Jahre möglich. Bei Neu­ver­mi­etung ist alles möglich und Bestandsmi­eter wer­den durch indi­vidu­elle Ange­bote ruhiggestellt. Der Miet­spiegel fungiert oft als Preistreiber und die Nebenkosten steigen ständig.

Die Folge ist der Aus­tausch der Bewohn­er­schaft in der Innen­stadt an den Rand und vom Rand in die Periph­erie. Ein immer größer­er Anteil des Einkom­mens geht für miete drauf (bis über 50%), die soziale und emo­tionale Unsicher­heit wächst, nicht nur in Pots­dam son­dern in fast allen größeren Städten wird im Inter­esse pri­vat­en Prof­it­strebens mas­siv verdrängt.

Wir bezweifeln, dass es von Seit­en des Staates, der Län­der und Kom­munen über­haupt ein reales Inter­esse an ein­er Lösung der Woh­nungs­frage gibt.

Wir verurteilen diese Entwick­lung und schließen mit einem Zitat von Kropotkin von 1892: “Es ist ein Bewusst­wer­dung­sprozess, und deshalb wird man das Volk nicht länger glauben machen, das Besitzrecht an Wohnge­bäu­den sei gerecht. Nicht der Eigen­tümer hat das Haus gebaut. Errichtet haben es hun­derte von Arbeit­ern, und sie haben es auch deko­ri­ert und tapeziert. Hunger hat sie auf die Bau­plätze getrieben und die Not sie gezwun­gen, einen viel zu gerin­gen Lohn zu akzep­tieren. Der Prof­it, den der sog. Eigen­tümer aus seinem Haus zieht, ver­dankt sich wiederum aus dem Umstand, dass das Haus in ein­er gepflasterten Straße ein­er beleuchteten Stadt ste­ht, die regelmäßige Verkehrsverbindun­gen zu anderen Städten unter­hält und über Industrie‑, Handels‑, Wis­senschafts- und Kun­stetab­lisse­ments ver­fügt. Dass Brück­en, Haus und Architek­tur­denkmäler die Stadt zieren und sie den Ein­wohn­ern auf Dör­fern unbekan­nten Kom­fort und Annehm­lichkeit­en in tausender­lei Gestalt bietet; das 20 oder 30 Gen­er­a­tio­nen sie wohn­lich, gesund und schön gemacht haben. Wer hätte da das Recht, auch nur die kle­in­ste Parzelle des gemein­samen Erbes irgendwem zu verkaufen?”

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1. Laut Woh­nungs­mark­t­bericht 2011 waren bere­its damals von den 24.000 kom­mu­nalen Woh­nun­gen 1999 über ¼ privatisiert

2. In der BRD ver­di­ent das untere Drit­tel über weniger als 1 % des Ver­mö­gens, das mit­tlere Drit­tel über knapp 20 % des Ver­mgens und das obere Drit­tel über ca. 80 % des Vermögens

3. http://www.deutsches-institut-bankwirtschaft.de/Gaedicke%20private%20Verschuldung.pdf http://www.rechtaufstadt-potsdam.de/2014/10504-potsdam-eine-stadt-fur-alle-oder-nur-fur-wenige.html

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Die große Maibaustelle kommt!

Im April jährt sich der Kauf unseres Bahn­hofs zum ersten Mal. Ein Jahr, in dem wir bere­its Vieles geschafft haben – ins­beson­dere aber Vorar­beit­en für die eigentliche Sanierung des Gebäudes. Vom 28.04.2014 bis zum 19.05.2014 pla­nen wir jet­zt eine größere Baustelle, bei der z.B. ein Teil des Daches neu gedeckt wer­den soll. Unter­stützt wer­den wir dabei von bis zu 50 freireisenden Wandergesell_Innen sowie hof­fentlich von vie­len Unterstützer_Innen des Projektes.

Wir haben jet­zt eine Mate­r­i­al- und Werkzeugliste ange­fer­tigt, die fort­laufend aktu­al­isiert wird und hof­fen, dass wir uns ins­beson­dere Werkzeug kostengün­stig bzw. kosten­los auslei­hen kön­nen. Wir sind für jede Form der Unter­stützung dankbar – ob nun tatkräftige Hand, Mund­pro­pa­gan­da, Werkzeug-Lei­h­gabe, Geld- oder Sach­spende – alles hil­ft unsere Vorstel­lung von einem sozialen Zen­trum ein Stück weit greif­bar­er zu machen.

Materialliste und Werkzeugliste

 

Für den Auf­bau selb­stver­wal­teter, sol­i­darisch­er Räume – hier und über­all!
Eure MittenDrin-Bahnhofscrew

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Antifaschismus Sonstiges

Nur Respekt und Menschenverstand!

Potsdam/Leipzig — Am 8. Dezem­ber sollte im Bruno-Plache-Sta­dion das let­zte Spiel des SV Babels­berg 03 gegen den 1. FC Lok Leipzig vor der Win­ter­pause stat­tfind­en. Es sollte ein schön­er Son­ntag wer­den, ein Tag der Freude und des Zeichens für Respekt und Men­schen­ver­stand. Jedoch aus Angst vor Über­grif­f­en durch Nazis wurde für Prob­s­thei­da von den Sicher­heit­skräften der Aus­nah­mezu­s­tand aus­gerufen und vom gast­geben­den Vere­in in Zusam­me­nar­beit mit dem Nor­dost­deutschen Fußball-Ver­band (NOFV) jede Äußerung gegen Diskri­m­inierung in und rund um das Sta­dion ver­hin­dert. Die Spielab­sage vom Fre­itag ändert nichts am skan­dalösen Ver­hal­ten der Behör­den, des Ver­ban­des und der Vere­ine. Im fol­gen­den wollen wir, die Nord­kurve Babels­berg, uns zu den Beschränkun­gen und den daraus resul­tieren­den Kon­se­quen­zen äußern.

Die Null­drei-Fans, die ihr Team am 8.12. in Leipzig unter­stützen woll­ten, soll­ten ihre Tick­ets bere­its im voraus kaufen. Ohne Rück­sicht auf all jene, die außer­halb von Babels­berg und zum Teil weit­er weg wohnen, waren die Tick­ets lediglich im Karl-Liebknecht-Sta­dion erhältlich. Gle­ichzeit­ig wurde die Gästeka­paz­ität begren­zt, was bedeutet, dass lächer­liche 300 Karten für den Gästean­hang zur Ver­fü­gung gestellt wur­den. Bei ein­er Gesamtka­paz­ität des Gäste­blocks von ohne­hin nur 500 Plätzen, eine ger­adezu absurde Hand­lung. Am Son­ntag sollte es eine Ban­n­meile um das Bruno-Plache-Sta­dion geben. Nur Men­schen mit Tick­ets hät­ten diese „ver­botene Zone“ betreten dür­fen. Eine weit­ere Aus­nahme wären Teilnehmer*innen der Demon­stra­tion „Blauweißbunt – Kein Fußball den Faschis­ten“ gewe­sen, die sich bis auf 800 Meter dem Sta­dion hät­ten näh­ern dür­fen. Im Sta­dion selb­st waren lediglich Fah­nen, Ban­ner, Schals und T‑Shirts erlaubt, welche die Vere­ins­far­ben und Logos tra­gen. Anti­ras­sis­tis­che Posi­tion­ierun­gen wur­den als ver­meintlich poli­tis­che Äußerun­gen unter­sagt und soll­ten unter­bun­den wer­den. Diese Beschränkun­gen haben einzig und allein das Ziel, Zivil­courage und Engage­ment gegen Diskri­m­inierung mit der ver­ab­scheuungswürdi­gen Ver­her­rlichung recht­sradikaler Ide­olo­gie gle­ichzuset­zen und offen­siv zu verhindern.

Somit soll­ten wir, die engagierten Fans des SV Babels­berg 03, für das Ver­hal­ten ein­er nicht unbe­trächtlichen Zahl von Lok Fans beim Hin­spiel im Karl-Liebknecht-Sta­dion bestraft wer­den. Denn es waren die Gäste aus Leipzig, welche die Kassen stürmten, die Mörder vom Nation­al­sozial­is­tis­chen Unter­grund (NSU) in Gesän­gen huldigten, die Nord­kurve angrif­f­en, die den Platz stürmten und für eine Spielun­ter­brechung sorgten sowie unsägliche Gesänge wie „Wir sind Lok­isten – Mörder und Faschis­ten“ skandierten.

Hinzu kommt, dass wir in unserem Engage­ment für Respekt und Men­schen­ver­stand allein gelassen wer­den. Der Vere­in SV Babels­berg 03 wurde vom NOFV unter Druck geset­zt und jede Äußerung zum anti­ras­sis­tis­chen Selb­stver­ständ­nis des Vere­ins mit dem Ver­weis auf empfind­liche Sank­tio­nen ver­hin­dert. Der Ver­band möchte so jedes Engage­ment gegen Diskri­m­inierung unter dem Dog­ma der ver­meintlichen Neu­tral­ität des Sports aus dem Sta­dion ver­ban­nen. Außer­halb des Sta­dions beschränken die Sicher­heit­skräfte als ver­meintliche Präven­tion gegen zu erwartende Über­griffe durch Nazis das Demon­stra­tionsrecht statt eine engagierte Zivilge­sellschaft zu unter­stützen. Lok Leipzig, der NOFV und die Sicher­heits­be­hör­den möcht­en durch diese repres­siv­en Maß­nah­men gewährleis­ten, dass das Sta­dion zum ver­meintlich vor­poli­tis­chen Raum wird.

Die Leg­ende vom ver­meintlich unpoli­tis­chen Fußball ein­er­seits und ein­er davon abge­tren­nten poli­tis­chen Zivilge­sellschaft auf der anderen Seite wird somit mit Regle­men­tierung, Exk­lu­sion, Repres­sion und Kon­trolle erst erschaf­fen. Das Ver­hal­ten der Vere­ine, des Ver­ban­des und der Sicher­heits­be­hör­den bedeutet nichts anderes als das jedes Engage­ment gegen Diskri­m­inierung aus dem Sta­dion ver­ban­nt wer­den soll. Vor allem bedeutet es aber, dass die Ver­ant­wortlichen vor den Nazis einknick­en. Statt in und um das Sta­dion unmissver­ständlich Ras­sis­mus und Diskri­m­inierung die Rote Karte zu zeigen, wer­den diejeni­gen aus­geschlossen, die sich genau dafür ein­set­zen. Statt Nazis ein weltof­fenes, tol­er­antes und respek­tvolles Miteinan­der ent­ge­gen­zuset­zen, sollte aus Angst vor ihnen der Aus­nah­mezu­s­tand aus­gerufen und eine Ban­n­meile errichtet wer­den. Die geplanten Maß­nah­men rund um das Spiel zwis­chen dem 1. FC Lok Leipzig und dem SV Babels­berg 03 im Bruno-Plache-Sta­dion waren und bleiben ein Armut­szeug­nis für die Zivilge­sellschaft und einen Fußball ohne Diskriminierungen.

Wir sind engagierte Fußball­fans! Wir wollen laut, kreativ und bunt unser Team unter­stützen. Wir zeigen immer und über­all, dass Respekt und Men­schen­ver­stand auch ins Sta­dion gehören. 

Wir wer­den laut und kreativ als Fußball­fans und als engagierte Men­schen gegen Diskri­m­inierung und die Ver­her­rlichung recht­en Gedankenguts auch im Sta­dion Stel­lung beziehen. Wir ver­weigern uns der Sim­u­la­tion eines neu­tralen Sports. Ras­sis­mus, Anti­semitismus, Antizigan­is­mus, Homo- und Trans*phobie sowie Sex­is­mus dür­fen keine Chance haben – wed­er in unseren Kur­ven, noch außer­halb des Stadions!

Für eine bunte Kurve – Kein Fußball den Faschisten! 

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Sonstiges

Solidaritätserklärung mit der „Freirauminitiative Frankfurt (Oder)“

Wir eracht­en es, eben­so wie die „Freirau­mini­tia­tive Frank­furt (Oder)“, als wichtig und notwendig, dass sich, in Zeit­en von Miet­steigerung, Gen­tri­fizierung und Weg­pla­nung link­er Kul­tur­ob­jek­te und Freiräume, derzeit vor allem sicht­bar in deutschen Großstädten, diesem wider­set­zt wird. Das sind Entwick­lun­gen, die zum Teil auch auf Frank­furt zukom­men wer­den, bere­its zugekom­men sind oder ger­ade bit­tere Gegen­wart sind. Die mit­tler­weile recht brach liegende Frank­furter Kul­tur­land­schaft war in Zeit­en der Wende und in den Jahren danach wesentlich geprägt von sozialen Pro­jek­ten. Wir begrüßen es, dass nach 24 Jahren Häuserkampf und 8 Jahre nach erfol­gre­ich­er Beset­zung und Räu­mung der „Vil­la Rosa“ der Kampf um linken Freiraum nach wie vor auch in unser­er Stadt lebendig ist, denn es kann nicht genü­gend Raum zum poli­tis­chen Aus­tausch und zur freien Ent­fal­tung geboten wer­den. Das Her­anwach­sen ein­er emanzi­pa­torischen und pro­gres­siv­en Jugend­kul­tur wird dadurch außer­dem wesentlich unter­stützt. Auf­grund vor­ge­nan­nter Aus­führun­gen ist die Forderung der „Freirau­mini­tia­tive Frank­furt (Oder)“ nach einem sozialen Zen­trum auch in unserem Inter­esse, denn diese haben auch in der kle­in­sten Stadt ihre Berech­ti­gung und vor allem Notwendigkeit. In Anbe­tra­cht der hohen Anzahl der dem Ver­fall hingegeben Gebäude im Stadt­bild stellt das unser­er Ansicht nach eine weitaus sin­nvollere Nutzungsalter­na­tive zu Abriss, gewerblich­er Nutzung und Mietraumver­lagerung dar. Zumal dies vor allem den Bere­ich im und um das Stadtzen­trum weitaus abwech­slungsre­ich­er und bunter gestal­ten würde und eine Alter­na­tive für Men­schen bieten kön­nte, die nicht mehr an kon­sumori­en­tiert­er Feierkul­tur inter­essiert sind. Wir rufen mit unser­er Sol­i­dar­ität­serk­lärung gle­ichzeit­ig sämtliche Parteien, Bünd­nisse, Ini­tia­tiv­en und Vere­ine auf, es uns gle­ich zu tun und sich mit der “Freirau­mini­tia­tive Frank­furt (Oder)” zu sol­i­darisieren! Frank­furt (Oder), den 9.10.2013

Inforiot