Kategorien
Antifaschismus Flucht & Migration

Mindestens 300 RassistInnen in Cottbus vor Asylunterkunft

Infori­ot – 300–400 Ras­sistIn­nen zogen am Fre­itagabend durch den Cot­tbuser Stadt­teil Sach­sendorf. Am kom­menden Fre­itag soll es wieder Proteste geben. Die Demon­stra­tion, die zuvor über Face­book bewor­ben wurde, war nicht angemeldet. Die Polizei wollte die unrecht­mäßige Ver­samm­lung auflösen, war jedoch auf Grund der Men­schen­menge über­lastet. Zwar kon­nte die Polizei ver­hin­dern, dass die Ras­sistIn­nen vor dem Heim sam­meln und ließ sie mit „Aus­län­der raus“ und „Wir sind das Volk“-Rufen durch das Plat­ten­bau­vier­tel ziehen, kon­nte aber eine Auflö­sung nicht unmit­tel­bar durch­set­zten. Daraufhin haben sich selb­st Ein­satzhun­dertschaften aus Berlin nach Cot­tbus begeben. Der aggres­siv­en Mob löste sich nach eini­gen Stun­den auf. Anlass für den ras­sis­tis­chen Protest war ein Willkom­mensfest von Unterstützer_innen der Außen­stelle der Erstauf­nah­meein­rich­tung in der Poz­nan­er Straße.
Sach­sendorf vor 23 Jahren
Die Auss­chre­itun­gen in Cot­tbus-Sach­sendorf sind nicht auf Grund und der Gren­znähe zu Sach­sen (von der Namen­snähe mal abge­se­hen), dem Bun­des­land in dem inzwis­chen beina­he jed­er kleine Ort von ras­sis­tis­chen Auss­chre­itun­gen bekan­nt gewor­den ist, besorgnis­ere­gend, son­dern weil es Erin­nerun­gen an die Krawalle vor 23 Jahren aus­löst. „Drei Nächte voller Feuer, Angst und Gewalt in Cot­tbus“ hat­ten die Lausitzer Rund­schau die ras­sis­tis­chen Pogrome rück­blick­end zusam­menge­fasst. Damals demon­stri­ereten mehrere hun­dert Neon­azis vor der Asy­lun­terkun­ft in Sach­sendorf. Jedoch, anderes als in der ver­gan­genen Nacht, nicht nur pöblend, son­dern bewaffnet mit Steinen und Molo­tow­cock­tails. Eine der damals mit­mis­chen­den Neon­azis war in den let­zten Jahren Stadtverord­neter der NPD in der Cot­tbusser Stadtverord­neten­ver­samm­lung: Frank Hübner.
Näch­sten Fre­itag, gle­iche Zeit
Für kom­menden Fre­itag ist inzwis­chen im Inter­net wieder Ankündi­gun­gen für Proteste aufge­taucht. Am 16.10, um 18:30 Uhr wollen sich wieder Ras­sistIn­nen in Cot­tbus tre­f­fen und gegen Asylpoli­tik und gegen Geflüchtete protestieren. Neben Cot­tbus sind für die kom­menden Tagen in weit­eren Orten in Bran­den­burg, u.a. in Sprem­berg am 17.10. und 30.10. in Sen­ften­berg ras­sis­tis­che Aufmärsche sowie Nazi­ak­tio­nen angekündigt. Auf Infori­ot hal­ten wir über die aktuell­sten Ter­mine auf dem Laufenden.
12108245_729834790481675_3520675514229456114_n

Kategorien
Sonstiges

Kundgebung: Refugees Welcome!

Deutsch­land dik­tiert, wie Zuflucht­suchende unterge­bracht wer­den. Aktuelle Konzepte sind Zelte, Con­tain­er, Turn­hallen und Leicht­bauhallen. Alle schaf­fen men­sche­nun­würdi­ge Lebens­be­din­gun­gen. Bei aller Hil­fs­bere­itschaft, die wir zeigen, gilt es, diese Lagerun­ter­bringung kon­se­quent zu kri­tisieren und vorhan­dene Alter­na­tiv­en umset­zen! Stan­dorte wie z.B. die Hein­rich-Mann-Allee und Eisen­hüt­ten­stadt sind nicht langfristig tragbar.
Wir for­den die sofor­tige dezen­trale Unter­bringung und absolute Bewe­gungs­fre­i­theit aller Menschen!
Kommt am 06.10.2015 um 17 Uhr zum Alten Martk!
Seid da! Seid laut! Seid Viele
“Refugees Wel­come — Every­one, Every­time, Everywhere!
Against Accom­mo­da­tion in Camps and against Crim­i­nal­i­sa­tion of Refugees! No Lager!”
Ger­many is dic­tat­ing the way in which peo­ple who seek for refuge are accom­mo­datet. The cur­rent con­cepts are tents, con­tain­ers, gyms and light­weight build­ing con­struc­tions. All of them are pro­vid­ing a liv­ing only under des­o­late and inhu­mane con­di­tions. With all the readi­ness to help, that we show, we must con­sis­tent­ly crit­i­cise lager-acco­mo­da­tion and put exist­ing alter­na­tives into prac­tice! Places such as the
Hein­rich-Mann-Alle or Eisen­hüt­ten­stadt can not be long-term-solutions.
We call for the instant decen­tralised acco­mo­da­tion of all refugees and absolute free­dom of move­ment for everybody!
Come to “Alter Markt” on 06.10.2015 at 17.00 h!
Be there! Be loud! Be many!

Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration

Der 3. Oktober in Brandenburg

INFORIOT Für den “Tag der Deutschen Ein­heit” riefen Neon­azis um die NPD-Aktivistin Manuela Kokott zu ein­er lan­desweit angelegten Aktion “über die Partei­gren­zen hin­aus” (Infori­ot berichtete). In ins­ge­samt 17 Städten wur­den Kundge­bun­gen, Mah­nwachen und ein Info­tisch angemeldet, von denen mit Aus­nahme von Pren­zlau alle stattge­fun­den haben. In 13 Städten fan­den Protestver­anstal­tun­gen statt, bei denen sich min­destens ebenso­viele bis deut­lich mehr Men­schen ent­ge­gen gestellt haben.
Deut­lich­er Gegen­wind in Oberhavel
Im Land­kreis Ober­hav­el fand eine Kundge­bung in Fürsteberg/Havel und ein Info­tisch in Hen­nigs­dorf statt. In Hen­nigs­dorf insze­nierte sich der Kreisvor­stand der NPD Ober­hav­el, Burkhard Sah­n­er, zusam­men mit den NPD-Kreistagsverord­neten Thomas Schulz und ein­er weit­eren Per­son auf den Post­platz. Ihnen stell­ten sich ca. 30 Gegendemonstrant*innen entgegen.

NPD Kundgebung zu Beginn der Veranstaltung.
NPD Kundge­bung zu Beginn der Veranstaltung.

In Fürstenberg/Havel nah­men an der NPD Kundge­bung unge­fähr 40 Per­so­n­en teil, darunter viele Bürg­erIn­nen aus der Ortschaft wie auch der NPD Stadtverord­nete Mario Popiela. Die NPDler führten das Trans­par­ent der aktuellen Anti-Asyl Kam­pagne “Asyl­be­trug macht uns arm” mit. Das selbe Trans­par­ent wurde am Vortag beim drit­ten “Abendspazier­gang” in Zehdenick mit­ge­führt.  Die Kundge­bung wurde durch den Vel­tener NPD Stadtverord­neten Robert Wolin­s­ki angemeldet. Unter­stützend zur Durch­führung kam eine ca. fünf-köp­fige Besatzung aus Meck­len­burg-Vor­pom­mern und stellte die Logis­tik. Der Star­garder NPD Stadtverord­nete Nor­man Runge trat bei der Kundge­bung als Red­ner auf. Auf die Frage warum ein Orts­fremder die Kundge­bung leit­ete, erwiderte Runge, dass die “Asyl­prob­lematik” in Bran­den­burg die gle­iche sei
Gegendemonstrat*innen umstellen die NPD Kundgebung und übertönen sie.
Gegendemonstrant*innen umstellen die NPD Kundge­bung und übertö­nen sie.

wie in Meck­len­burg-Vor­pom­mern und redete Stan­dard­phrasen runter. Per­son­elle Unter­stützung bekam die Kundge­bung außer­dem aus Tem­plin. Dort fand eben­falls eine Kundge­bung statt, die jedoch frühzeit­ig been­det wurde. Einige Neon­azis macht­en sich dann nach Fürsten­berg auf.
Übertönt wurde die NPD Kundge­bung von mehreren Seit­en durch Gegendemonstrant*innen. An den Protest nehmen knapp 70 Per­so­n­en teil. Sichtlich verärg­ert über den Lärm­pegel der Gegenkundge­bung ver­suchte Wolin­s­ki verge­blich die Protestieren­den durch die Polizei von der NPD Kundge­bung wegzube­we­gen. Kleinere Grüp­pchen ließen sich jedoch nicht nehmen in direk­ter Sicht- und Hör­weite ihren Unmut kund zu tun.
Bilder: hier.
Kundge­bung in Frank­furt (Oder)
Auch in Frank­furt (Oder) gab es heute eine Kundge­bung der neon­azis­tis­chen Kam­pagne “Wir sind das Volk”. Angemeldet vom stadt­bekan­nten Neon­azi Peer Koss der Grup­pierung “Frank­furt (Oder) wehrt sich”, ver­sam­melten sich am Haupt­bahn­hof etwa 40 Neon­azis. Koss selb­st war nicht anwe­send. Er hat zur gle­ichen Zeit eine Kundge­bung in sein­er neuen Heimat­stadt Beeskow durchge­führt. Stattdessen war Stef­fi Schnapp, eine Fre­undin des Ehep­aars Koss, für die Durch­führung verantwortlich.
Am Hauptbahnhof demonstrierten über 100 Antifaschist*innen gegen die Neonazis.
Am Haupt­bahn­hof demon­stri­erten über 100 Antifaschist*innen gegen die Neonazis.

Der Großteil der Teil­nehmenden bestand zumeist aus junge Frank­furter Neon­azis. Jedoch reiste auch eine Del­e­ga­tion des neon­azis­tis­chen “III. Weg” aus Pots­dam-Mit­tel­mark an. Pas­cal Stolle war sodann auch der einzige Red­ner in Frank­furt. Am “Tag der deutschen Ein­heit” sprach er davon, dass Deutsch­land vor 25 Jahren nur teil­vere­inigt wurde und die “Heimhol­ung” der fehlen­den Ost-Gebi­ete not­falls selb­st­gemacht wer­den müsste. Natür­lich durfte die immer gle­iche Het­ze gegen Asyl­suchende in Stolles Rede nicht fehlen. Mit der deutschen Nation­al­hymne in allen drei Stro­phen endete die Kundgebung.
Pascal Stolle vom "III. Weg" verbreitet vor etwa 40 Neonazis sein krudes Bild von der "vollkommenden" deutschen Wiedervereinigung.
Pas­cal Stolle vom “III. Weg” ver­bre­it­et vor etwa 40 Neon­azis sein krudes Bild von der “vol­lk­om­menden” deutschen Wiedervereinigung.

Das Bünd­nis “Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)” rief zu Gegen­protesten auf, an denen sich ins­ge­samt 100 Nazigegener*innen beteiligten. Die Polizei war ver­hält­nis­mäßig mit vie­len Ein­satzkräften vor Ort. Die laut­starken Proteste übertön­ten die eher schwache Beschal­lungsan­lage der Neon­azis, so dass diese wenig zu hören waren.
Bilder: hier
Auch in anderen Städten Ost­bran­den­burgs gab es Protest
In der Kreis­stadt Beeskow sowie in Fürsten­walde fan­den eben­falls Neon­azi-Kundge­bun­gen statt. Auch dort organ­isierte sich laut­stark­er Gegen­protest. In Beeskow fan­den sich 70 Antifaschist*innen zusam­men um sich 20 Neon­azis um das Ehep­aar Koss ent­ge­gen­zustellen. In Füsten­walde war das Kräftev­er­hält­nis jedoch sehr aus­geglichen. 25 Neon­azis standen genau­so vie­len Gegendemonstrant*innen gegenüber. Lediglich in Brieskow-Finken­heerd, wo der EA-Aktivist Björn Brusak eine ras­sis­tis­che Kundge­bung angemeldet hat­te, gelang es nicht Antifaschis­tis­chen Protest zu organ­isieren. Hier ver­sam­melten sich aber bis zu 40 Neon­azis und “besorgte BürgerInnen”.
Kategorien
Antifaschismus

Lärm gegen Rechts“ – NPD-Kundgebung und Gegenprotest in Nauen

21930133031_f38c52258b_k
Nauen. Etwa 120 Men­schen haben heute, am 25. Jahrestag der deutschen Ein­heit, gegen eine Kundge­bung der neon­azis­tis­chen NPD in Nauen protestiert. In ganz Bran­den­burg hat­ten NPD und Sympathisant*innen unter dem Mot­to „WIR sind das Volk“ zu ähn­lichen Ver­anstal­tun­gen in ver­schiede­nen Städten mobil­isiert. In Nauen brachte die NPD – wie an den meis­ten anderen Orten – jedoch nur wenige Teilnehmer*innen auf die Straße, keines­falls das “Volk”. Lediglich 18 Per­so­n­en kon­nte die NPD am heuti­gen Feiertag zum Ver­samm­lung­sort im Stadtzen­trum mobil­isieren und brach später ihre Ver­samm­lung im Angesicht der etwa 120 Gegendemonstrant*innen vorzeit­ig ab.
Als lokale NPD-Funk­tionäre, unter anderem der Nauen­er Stadtverord­nete Maik Schnei­der und der Kreistagsab­ge­ord­nete Michel Müller, sich um etwa 10:30 Uhr am Ver­samm­lung­sort an der Ham­burg­er Straße ein­fan­den, war die etwa fün­fzig Meter ent­fer­nte Gegenkundge­bung unter dem Mot­to „Lärm Gegen Rechts“ der lokalen Ini­tia­tive „Nauen für Men­schlichkeit“ bere­its in vollem Gange. Wie schon bei ein­er ähn­lichen Ver­anstal­tung am 20. Sep­tem­ber war ein mit Laut­sprech­ern aus­ges­tat­teter LKW im Ein­satz, der die Gegenkundge­bung mit Musik und Rede­beiträ­gen unter­hielt – und die NPD damit zeitweise übertönte. „Nauen für Men­schlichkeit“ hat­te außer­dem einen Grill und eine Zap­fan­lage aufge­baut und lud die Nauener*innen zu kosten­los­er Bratwurst, (alko­hol­freiem) Bier und Kaf­fee ein, was regen Zus­pruch bei den Anwe­senden fand. Ins­ge­samt herrschte eine entspan­nte Atmo­sphäre, die auch durch eine Beschw­erde wegen zu lauter Musik bei den anwe­senden Polizeikräften von NPD-Mann Maik Schnei­der, nicht getrübt wurde.
Die Kundge­bung der NPD, deren eigentlich­es The­ma wie so oft Het­ze gegen die Unter­bringung von Geflüchteten war, gab gegen den kreativ­en und bun­ten Gegen­protest ein trau­riges Bild ab. Unter den Anwe­senden waren zum Großteil NPD-Funk­tionäre und Neon­azis aus dem Milieu der „Freien Kräfte“. Von den Nauen­er Bürger*innen waren nur eine Hand­voll Sympathisant*innen der recht­en Szene erschienen. Die immer gle­ichen Ban­ner wur­den entrollt und nach ein­er gebrüll­ten Begrüßung durch Maik Schnei­der erst ein­mal dumpfe Recht­srock-Musik abge­spielt. Die abspielte Musik schien auch auf die anwe­senden NPD-Sympathisant*innen nicht überzeu­gend zu wirken. Die „aufrecht­en Patri­oten“ schun­kel­ten jeden­falls lieber im Takt der Lieder, die laut von der Gegen­de­mo herüber schall­ten. Anschließend fol­gte ein – eben­falls ins Mikro gebrüll­ter – Rede­beitrag von Michel Müller, der jedoch unter der laut­en Musik kaum zu ver­ste­hen war. Zusät­zlich zur Musik kam noch die Nauen­er Frei­willige Feuer­wehr mit mehreren Fahrzeu­gen aufge­fahren, um eine Ölspur zu beseit­i­gen. Dazu musste zeitweise eine Fahrspur der Ham­burg­er Straße ges­per­rt wer­den, was dazu führte, dass die Rede Müllers völ­lig unterg­ing und die NPD ihre Kundge­bung vor ein­er leeren Straße abhielt.
Wie auch bei mehreren anderen, zeit­gle­ich stat­tfind­en­den, Ver­anstal­tun­gen im Land, ver­sucht­en die NPD-Funk­tionäre auch in Nauen ihre Pro­pa­gan­da zu verteilen. Außer den eige­nen Demonstrationsteilnehmer*innen wollte aber schein­bar kein*e Nauen­er Bürger*in die anscheinend eigens für diesen Anlass pro­duzierte „Zeitung“ nehmen. So lan­dete die Kiste mit dem unverteil­ten Mate­r­i­al wieder im Auto von Maik Schnei­der, und die weni­gen verteil­ten Aus­gaben nach einem kurzen Blick meist im Mülleimer.
Eigentlich hat­ten die Recht­en angekündigt, ihre Kundge­bung um 11:55 – also 5 vor 12 – enden zu lassen. Ungeachtet dem, dass der Sinn dieser Sym­bo­l­ik schleier­haft bleibt – ver­langt doch die Meta­pher „5 vor 12“ eher den Beginn des Han­delns als das Ende – erfüll­ten die Recht­en nicht ein­mal diesen Vor­satz. Um 11:40 hat­ten die Anwe­senden schein­bar das taten­lose Herum­ste­hen satt und pack­ten zusam­men. Die anwe­senden Gegendemonstrant*innen ver­ab­schiede­ten die Braunen mit laut­en Pfif­f­en und genossen anschließend noch bis 13 Uhr den Feiertag bei Bratwurst, Bier und Musik.
Fotos: hier

Kategorien
Antifaschismus

Bad Belzig: 80 Menschen gegen NPD Kampagne-Aktion zum Einheitsfeiertag

titel

Gegen eine Ver­samm­lung der NPD haben am Sam­stagvor­mit­tag unge­fähr 80 Men­schen auf dem Mark­t­platz in Bad Belzig protestiert. Des weit­eren wurde sich zur Auf­nahme weit­er­er Flüchtlinge bekan­nt sowie für eine bunte und weltof­fene Gesellschaft demonstriert.
Die NPD hat­te ihre Ver­anstal­tung mit unge­fähr 20 Per­so­n­en durchge­führt. Als Red­ner trat André Schär, lokaler Kreistagsab­ge­ord­neter der Partei, auf. Die Teilnehmer_innen kamen über­wiegend aus Bran­den­burg, vere­inzelt aber auch aus Sachsen-Anhalt.
Die Aktion der NPD stand im Kon­text ein­er bran­den­burg­weit­en, neon­azis­tis­chen Kam­pagne zum „Tag der deutschen Ein­heit“. Neben Bad Belzig fan­den so u.a. auch in Nauen, Fürsten­berg, Frank­furt (Oder) ähn­liche Ver­samm­lun­gen und Gegen­ver­anstal­tun­gen statt.

Fotos: hier

Kategorien
Antifaschismus

Nazis in den Schatten gestellt

Am heuti­gen Sam­stag, den 3. Okto­ber demon­stri­erten am Frank­furter Bahn­hof gut 100 Bürger*innen gegen eine fast zeit­gle­ich stat­tfind­ende Kundge­bung der bran­den­bur­gis­chen Neon­aziszene. Das Bünd­niss­es „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder), beste­hend aus zivilgesellschaftlichen
Akteur*innen, hat­te unter dem Mot­to „Gren­zen­lose Sol­i­dar­ität statt deutsch­er Mob“ dazu aufgerufen, die ras­sis­tis­che und neon­azis­tis­che Het­ze der Asylfeind*innen nicht unwider­sprochen zu lassen.
Rund 40 Teilnehmer*innen aus der örtlichen recht­en Szene, darunter zum wieder­holten Male viele Jugendliche, als auch von der Neon­azi-Partei „Der III. Weg“ waren dem ent­lar­ven­den Slo­gan „Viele kleine Feuer wer­den zum Flächen­brand“ in eine dun­kle Ecke des Bahn­hofsvor­platzes gefol­gt. Geistige Brand­s­tifterei wurde in der einzi­gen Rede von NPD-Kad­er Pas­cal Stolle betrieben. Er warnte vor der „Aslyflut“ und kündigte an, die „ver­lore­nen Ost­ge­bi­ete“ des Drit­ten Reich­es zurück zu erobern. Begleit­et wurde die Het­zrede schließlich von allen drei Stro­phen des Deutsch­land­liedes. Die Kundge­bung der Neon­azis wurde immer wieder von
Sprechchören und Musik seit­ens der Gegendemonstrant*innen gestört. Auch in anderen bran­den­bur­gis­chen Städten und Gemein­den fan­den zeit­gle­ich Demon­stra­tio­nen gegen ras­sis­tis­che und neon­azis­tis­che Pro­pa­gan­da statt.
Bei strahlen­dem Son­nen­schein wur­den indes die 100 Teilnehmer*innen der Protestkundge­bung in Frank­furt (Oder) im Namen des Bünd­niss­es „Kein Ort für Nazis“ von Frank Hüh­n­er (DGB) begrüßt. In den Rede­beiträ­gen wurde Ver­ständ­nis gezeigt für die schwierige Lage der Asylsuchenden –
ins­beson­dere vor dem Hin­ter­grund der sich abze­ich­nen­den Asylge­set­zver­schär­fung – und vor weit­eren Pogromen gewarnt. Die steigende Zahl von Angrif­f­en auf Unterkün­fte von Asylbewerber*innen seit 2013 seien alarmierend und erin­nerten an das gesellschaftliche
Hass-Kli­ma Anfang der 1990er Jahre, so ein Sprech­er der Jugen­dor­gan­i­sa­tion [sol­id]. Der Sprech­er des Bünd­niss­es, Jan Augusty­ni­ak, erläuterte die Hin­ter­gründe der lokalen Struk­turen der extremen Recht­en, die zwar durch ihre offe­nen Beken­nt­nisse zum Nation­al­sozial­is­mus in der Öffentlichkeit nicht mehr mit „Wut­bürg­ern“ zusam­men gehe, jedoch vor allem für Geflüchtete und sol­i­darische Frankfurter*innen eine zunehmende Gefahr darstelle. Wolf­gang Neu­mann, orsitzen­der der Stadtverord­neten­ver­samm­lung, betonte, dass durch antifaschis­tis­che Proteste nie­mand „in die rechte Ecke gestellt werde“. Wer Geflüchteten die Men­schen­rechte abspreche, der gehe „dort ganz von alleine hin“. Der Frank­furter Anwalt Dieter Boll­mann berichtete anschließend von sein­er ehre­namtlichen Tätigkeit für Geflüchtete und warb für sein Vorhaben, Abschiebun­gen aus der Stadt voll­ständig zu verhindern.
Die Polizei war mit ein­er Ein­satzhun­dertschaft sowie ein­er Hun­destaffel vor Ort. Die Polizist*innen macht­en unnötiger­weise die Hunde scharf und ließen sie vor den friedlichen Gegendemonstrant*innen kläf­fen, um diese einzuschüchtern.
Das Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“ wertet die Aktiv­itäten des Tages als Erfolg und hofft, dass „wir es gemein­sam schaf­fen kön­nen, heute und an allen übri­gen Tagen im Jahr Anti­ras­sis­mus und Antifaschis­mus in der Stadt fest zu ver­ankern.“ Es brauche einen
lan­gen Atem, doch dies sei wichtig, „wenn wir gemein­sam in ein­er Stadt leben wollen, die Men­schen­feindlichkeit nicht toleriert. Und so für alle und auf Dauer lebenswert wird!“

Kategorien
Antifaschismus

Nazis vertreiben, Flüchtlinge bleiben!”

Bere­its zum fün­ften Mal dieses Jahr wollen ras­sis­tis­che Grup­pierungn am
“Tag der deutschen Ein­heit” ihren Hass auf die Straße tra­gen. In der
Ver­gan­gen­heit wur­den große Erfolge mit Block­aden von solch rassistischen
und neon­azis­tis­chen Aufmärschen erzielt. Aller Orts trauen sich
Rassist*innen mit­tler­weile, unver­hohlen gegen Geflüchtete und
Ander­s­denk­ende zu het­zen. Weit­ere Teile der Bevölkerung versuchen
hinge­gen, ihre men­schen­feindliche Ide­olo­gie mit einem bürgerlichen
Deck­man­tel zu kaschieren. Das Bünd­nis “Kein Ort für Nazis in Frankfurt
Oder” ruft alle Frankfurt*innen guten Wil­lens auf, sich diesen Samstag
ab 10 Uhr an ein­er anti­ras­sis­tis­chen Sol­i­dar­itäts-Kunge­bung auf dem
Bahn­hofsvor­platz zu beteiligen.
Unter dem Mot­to “Gren­zen­lose Sol­i­dar­ität statt deutsch­er Mob” will das
Bünd­nis auch auf die Gefahr aufmerk­sam machen, die nach wie vor von
Neon­azis und Rassist*innen aus­ge­ht. Zwar wurde die sogenannte
Willkom­men­skul­tur in den let­zten Wochen durch die Medi­en populär
gemacht, doch so wichtig es ist, die Arbeit ehre­namtlich­er Helfer*innen
zu würdi­gen — wir dür­fen dadurch nicht vergessen, dass es auch in
Bran­den­burg und Frank­furt (Oder) Strö­mungen gibt, die eine offene und
auf­nah­me­bere­ite Gesellschaft mit Gewalt ver­hin­dern wollen. Und wir
dür­fen uns nicht darauf ver­lassen, dass das spon­tane Engage­ment vieler
Bürger*innen auf Dauer anhält. Aus der Willkom­men­skul­tur muss eine
Willkom­mensstruk­tur wer­den: Der “Rat für Migra­tion”, ein bundesweiter
Zusam­men­schluss aus Migrationsforscher*innen, u. a. aus den Rei­hen der
Viad­ri­na, plädiert für eine staatlich unter­stütze Professionalisierung
der ehre­namtlichen Arbeit, die unbürokratis­che Nutzung vorhandener
Ressourcen und eine effek­tive Dezen­tral­isierung. Die angekündigten
restrik­tiv­en Maß­nah­men der Bun­desregierung bedeuteten hinge­gen enorme
Kosten und führten zu ein­er erhöht­en Belas­tung der Aufnahmeeinrichtungen
sowie der behördlichen Stellen. Aus wis­senschaftlich­er Sicht seien die
aktuellen Änderun­gen des Asyl- und Aufen­thalt­srecht­es “eine Schließung
der Gren­zen statt ein­er geziel­ten Öff­nung”; Staat und Zivilgesellschaft
arbeit­eten somit stärk­er gegen- als miteinan­der. In dieser Hin­sicht will
die Kunge­bung des Bündiss­es “Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)” am
Sam­stag auch ein Zeichen set­zen für eine humane Flüchtlingspolitik.
Frank­furt (Oder), den 01.10.2015

Kategorien
Flucht & Migration

Keine Eskalation trotz nicht eingehaltener Absprachen

Die Frei­willi­gen­struk­turen in der Außen­stelle des Erstaufnahmelagers
für Geflüchtete in der Hein­rich-Mann-Allee 103 in Pots­dam arbeit­en ohne
Eskala­tion weit­er, obwohl die Absprachen zwis­chen ihnen und der
Auf­nahmestelle in Eisen­hüt­ten­stadt seit­ens Frank Nürn­berg­er, Leit­er der
Zen­tralen Aus­län­der­be­hörde in Bran­den­burg, bezüglich des Trans­portes der
Geflüchteten von Pots­dam nach Eisen­hüt­ten­stadt nicht einge­hal­ten worden
sind.
Die Nachricht, dass die Bewohner_innen des Erstauf­nah­me­lagers in
Pots­dam gesam­melt zur Reg­istrierung nach Eisen­hüt­ten­stadt gebracht
wer­den sollen, traf bei den Frei­willi­gen über­raschend ein. Es folgten
Diskus­sio­nen zwis­chen Frei­willi­gen und DRK, dem Brandenburger
Innen­min­is­ter Karl-Heinz-Schröter (SPD) und Mike Schu­bert, Leit­er des
Refer­ates für Brand‑, Katas­tro­phen­schutz und Mil­itärangele­gen­heit­en im
Min­is­teri­um für Inneres und Kom­mu­nales (SPD), um dieses ineffiziente
und die Verun­sicherung der Geflüchteten ver­stärk­ende Vorhaben zu
ver­hin­dern. Das Büro der Frei­willi­genko­or­di­na­tion kündigte an, seine
Mobil­isierungs­fähigkeit zu nutzen, um den Abtrans­port der Geflüchteten
zu verhindern.
Die Frei­willi­gen drängten auf offizielle Zugeständ­nisse bezüglich der
Bedin­gun­gen, unter denen ein kurzzeit­iger Trans­port der Geflüchteten
nach Eisen­hüt­ten­stadt als Kom­pro­miss akzept­abel schien.
Wir forderten, dass­die Busse nur für die Erstreg­istrierung nach
Eisen­hüt­ten­stadt fahren, in der dor­ti­gen völ­lig über­füll­ten Unterkunft
nicht verbleiben, son­dern gle­ich nach der Reg­istrierung der Geflüchteten
zurück nach Pots­dam fahre­nund­dass alle Geflüchteten, die dies
wollen,nach Pots­dam zurück­kehren können.Die Busse soll­ten von je
einem/einer Übersetzer_in und zwei Ehre­namtlichen begleit­et wer­den. Die
Frei­willi­gen und die Geflüchteten soll­ten genau über das anstehende
Ver­fahren in Eisen­hüt­ten­stadt aufgek­lärt wer­den. Außer­dem solltedie
Aufen­thalts­dauer der Geflüchteten in Eisen­hüt­ten­stadt möglichst kurz
gehal­ten werden.
Die Ver­ant­wortlichen waren von den Frei­willi­gen nicht zu schriftlichen
und offiziellen Abmachun­gen zu bewe­gen. Informellen Zusagenzufolge
soll­ten die Busse durch mehrere Helfer_innen begleit­et wer­den dürfen.
Dies wurde ihnen jedoch gestern ver­wehrt und es wurde lediglich ein_e
Übersetzer_in pro Bus zugelassen.
“Wir sind schw­er ent­täuscht, dass sich Herr Nürn­berg­er nicht auf diese
leicht zu erfül­len­den Bedin­gun­gen ein­ge­lassen hat. Es wäre ein Leichtes
gewe­sen durch die von uns aufgestell­ten Forderun­gen die Verunsicherung
der Men­schen aufzulösen “, beschw­ert sich Ani­ka Friedrich. “Wir haben
uns den­noch dazu entsch­ieden, den Betrieb der Frei­willi­gen in der
Hein­rich-Mann-Allee aufrechtzuer­hal­ten, um die Ange­bote und Betreuung
hier vor Ort durch Frei­willige weit­er gewährleis­ten zu können”.
Es ist allein dem Wider­stand der Ehre­namtlichen zu ver­danken, dass die
Men­schen ’nur’ zur Reg­istrierung nach Eisen­hüt­ten­stadt mussten. Für die
Zukun­ft ist eine genaue Infor­ma­tion der Reisenden nach Eisenhüttenstadt
immens wichtig. “Der gestrige Mor­gen hat gezeigt, dass die Menschen
extrem verun­sichert sind und teil­weise befürchten,zurück nach Ungarn
geschickt zu wer­den. Dies ist unhalt­bar. Allein aus diesem Grund haben
wir eine mehrfachdieBe­treu­ung der Men­schen einge­fordert,” erklärt
Flo­ri­an Rau.
Grund­sät­zlich erwarten wir ein Über­denken der staatlichen
Ver­wal­tungsstruk­turen und die Ent­bürokratisierung der Asylverfahren.
“Nicht erst seit gestern wird das Struk­turver­sagen des deutschen
Asyl­sys­tems sicht­bar. Dass Men­schen in Unsicher­heit quer durch
Bran­den­burg zur Reg­istrierung gefahren werden,weil eine Bundesverwaltung
nicht in der Lage ist einen angemesse­nen Inter­ne­tan­schluss zu
bestel­lenund zeit­gemäße Soft­ware bereitzustellen,zeigt, wie absurd
Asylver­fahren momen­tan laufen.“ärgert sich Franziska Reichen.
Für Rück­fra­gen ste­hen wir Ihnen unter der Rufnum­mer 01573 66 77 936 oder
per eMail an info@hma103.de zur Verfügung.

Kategorien
(Anti-)Rassismus Law & Order

Kritik am Gesetzentwurf zu Bankkonten für Gedultete

88Seit Jahren ver­wehren deutsche Geldin­sti­tute vie­len Migrant_innen mit Bezug auf man­gel­nde Deutschken­nt­nisse und Gedulde­ten auf­grund fehlen­der Möglichkeit­en, mit ihren Dul­dun­gen dem Iden­tität­snach­weis nach dem deutschen Geld­wäschege­setz zu entsprechen, die Eröff­nung eines Bankkon­tos. Zahlre­iche Betrof­fene erhal­ten ohne Bankkon­to keine Arbeitsstelle, kön­nen keine Woh­nun­gen mieten, keinen Strom beziehen oder kein Fahrkarten­abon­nement abschließen. Diese mas­sive Diskri­m­inierung ver­hin­dert eine Teil­habe am sozialen und wirtschaftlichen Leben. So find­et ein seit 9 Jahren in Bran­den­burg leben­der Inge­nieur mit Dul­dung immer wieder an ihm inter­essierte Unternehmen. Diese kön­nen ihn am Ende jedoch nicht anstellen, weil ihm ein Bankkon­to fehlt.
 
Erst der sog. Zahlungskon­tenrichtlin­ie der Europäis­chen Union (RL 2014/92/EU), die 2016 in deutsches Recht umge­set­zt wer­den muss, ver­danken wir es, dass diese Diskri­m­inierung in Deutsch­land endlich been­det wer­den könnte.
 
Der Richtlin­ie entsprechend haben das Bun­desmin­is­te­rien der Finanzen und das Bun­desmin­is­teri­um der Jus­tiz und Ver­brauch­er­schutz jet­zt einen Entwurf für ein Zahlungskon­tenge­setz vorgelegt, das im März 2016 in Kraft treten kön­nte. Zeit­gle­ich pla­nen sie die Ein­führung ein­er Verord­nung zum prob­lema­tis­chen § 4 Absatz 4 Satz 1 Nr. 1 Geld­wäschege­setz (GwG), der durch seinen Nexus zum deutschen Aus­län­der­recht die Grund­lage für die Ver­weigerung der Kon­to­eröff­nung bildet. Die geplante Verord­nung soll auch solche amtlichen Doku­mente von Geflüchteten, ins­beson­dere von Gedulde­ten, die keinen Ausweis­er­satz darstellen, als Legit­i­ma­tion­s­grund­lage für eine Kon­to­eröff­nung anerkennen.
 
Bis zum in Kraft treten dieser Regelung, hat die Bun­de­sanstalt für Finanz­di­en­stleis­tun­gauf­sicht (BaFin) mit einem Schreiben vom 21.8.2015 eine Über­gangslö­sung einge­führt, die auch Men­schen vor Eröff­nung ihres Asylver­fahrens und Men­schen mit Dul­dun­gen zur Kon­to­eröff­nung berechtigen.
 
Mit dem Gesetz und der Verord­nung sollen dann ab 2016 Geldin­sti­tute keinen Men­schen mehr auf­grund der Staat­sange­hörigkeit, des Wohn­sitzes oder wegen ander­er in Artikel 21 der Char­ta der Grun­drechte der EU genan­nter Gründe von der Eröff­nung eines Kon­tos mit Basis­di­en­stleis­tun­gen auss­chließen dür­fen. Wenn sie Men­schen ablehnen, was nur noch in eini­gen Aus­nah­me­fällen möglich sein wird, müssen sie dies schriftlich begrün­den und den Betrof­fe­nen den Beschw­erdeweg erk­lären. Der Beschw­erdeweg soll ein neu einge­führtes, kosten­los­es Ver­wal­tungsver­fahren sein.
 
Das Vorhaben eines Geset­zen­twurfs mit zusät­zlich­er Verord­nung begrüßen wir, es geht allerd­ings nicht weit genug. Eine voll­ständi­ge Beendi­gung der Diskri­m­inierung sehen wir erst als erre­icht an, wenn:
1. In dem Gesetz ein aus­drück­lich­es Ver­bot von Ablehnun­gen der Geschäfts­beziehung wegen fehlen­der bzw. unzure­ichen­der Deutschken­nt­nisse erfolgt,
2. Zeit­gle­ich mit diesem Gesetz das Geld­wäschege­setz geän­dert wird, indem darin der Nexus des § 4 Absatz 4 Satz 1 Nr. 1 GwG zum Aus­län­der­recht gekappt wird.
 
Wir fordern die Poli­tik dazu auf, diese Änderun­gen vorzunehmen, um die Richtlin­ie kon­se­quent umzuset­zen, die Diskri­m­inierung damit endlich voll­ständig zu been­den und ein echt­es Basiskon­to für alle Men­schen einzuführen.
 
Eine Stel­lung­nahme der Antidiskri­m­inierungs­ber­atung Bran­den­burg, des Antidiskri­m­inierungsnet­zw­erks Berlin, des Migra­tionsrates Berlin und des Antidiskri­m­inierungsver­ban­des Deutsch­land zu dem Geset­zen­twurf haben die Organ­i­sa­tio­nen heute in den zuständi­gen Bun­desmin­is­te­rien der Finanzen und der Jus­tiz und für Ver­brauch­er­schutz eingereicht.
 
Auf der Web­site der Antidiskri­m­inierungs­ber­atung Bran­den­burg ist die Stel­lung­nahme ein­se­hbar: www.antidiskriminierungsberatung-brandenburg.de
 
Bei Nach­fra­gen wen­den Sie sich an: Antidiskri­m­inierungs­ber­atung Brandenburg/Opferperspektive e.V. Ansprech­per­son: Nad­ja Hitzel-Abdel­hamid 0151–59100083
www.antidiskriminierungsberatung-brandenburg.de
 
Antidiskri­m­inierungsnet­zw­erk Berlin des Türkischen Bunds in Berlin-Bran­den­burg e.V.
Ansprech­per­son: Ker­stin Kühn 030–61305328
www.adnb.de
 
Migra­tionsrat Berlin-Bran­den­burg e.V.
Ansprech­per­son: Cristi­na Martín 030–61658755
www.migrationsrat.de
 
Antidiskri­m­inierungsver­band Deutsch­land e.V.
Ansprech­per­son: Eva Andrades 030–61305328
www.antidiskriminierung.org

Kategorien
Antifaschismus

Grenzenlose Solidarität statt deutscher Hetze

Das Bünd­nis “Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)” ruft für Sam­stag, den 3. Okto­ber alle Bürger*innen der Stadt dazu auf, sich sol­i­darisch mit Geflüchteten zu zeigen. Ein­ge­laden wird zu ein­er Kundge­bung mit Rede­beiträ­gen und Musik für Jung und Alt am Bahn­hofsvor­platz ab 10 Uhr. In Sicht- und Hör­weite ein­er ab 11 Uhr ange­set­zten Neon­aziver­anstal­tung will das Bünd­nis ras­sis­tis­ch­er Pro­pa­gan­da und deutsch­er Beschränk­theit ein gren­zen­los­es “Refugees Wel­come” entgegenhalten.
Hin­ter­grund ist eine lan­des­wei­te Aktion von Bran­den­burg­er Neon­azis unter dem gemein­sa­men Mot­to „Tag der Deut­schen Ein­heit – Wir sind das Volk!“. Die meis­ten Ver­anstal­tun­gen sol­len zwi­schen 10:55 und 11:55 Uhr statt­fin­den, so auch in Frank­furt auf dem Bahn­hofsvor­platz. Es ist nicht das erste Mal, dass sich stadt­bekan­nte Neon­azis ver­sam­meln wollen, um ihr ras­sis­tis­ches Men­schen­bild an die Bürger*innen Frank­furts her­anzu­tra­gen. Das Bünd­nis “Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)” sol­i­darisiert sich mit Geflüchteten und anderen Betrof­fe­nen von ras­sis­tis­ch­er Het­ze und Gewalt.
Die Rassist*innen wollen Flüchtlin­gen durch ihre men­schen­ver­ach­t­ende Stim­mungs­mache das Recht auf ein Leben in Würde nehmen. Anges­tachelt durch die Het­ze kam es in der Ver­gan­gen­heit auch hier in der Stadt zu Belei­di­gun­gen, Anfein­dun­gen und Über­grif­f­en gegenüber Geflüchteten.
Indem Neon­azis eine Ver­schär­fung des Asyl­rechts ver­lan­gen, sprechen sie geflüchteten Men­schen den Zugang zu Schutz und Sicher­heit – und damit ein zen­trales Men­schen­recht – ab. All dem stellen wir uns ganz entsch­ieden entgegen!
Den men­schen­ver­ach­t­en­den Forderun­gen der Rassist*innen und Neon­azis set­zen wir human­is­tis­che und demokratis­che Werte ent­ge­gen. Flüchtlinge sollen friedlich und sich­er in Deutsch­land leben kön­nen, ohne Angst vor sozialer Kälte, Hass und Gewalt haben zu müssen. Flucht ist kein
Ver­brechen! Daher fordern wir alle Demokrat*innen auf, sich kreativ, zahlre­ich und entschlossen am Protest gegen die Ver­anstal­tung der Rassist*innen und Neon­azis zu beteili­gen. Sollte die Notwendigkeit beste­hen, einen recht­en Auf­marsch zu ver­hin­dern, sind friedliche
Massen­block­aden das Mit­tel unser­er Wahl. Wir sind sol­i­darisch mit allen, die unser Ziel teilen, sich den ras­sis­tis­chen Aktio­nen entgegenzustellen.
Keinen Fußbre­it dem Ras­sis­mus! Frank­furt (Oder) bleibt kein Ort für Nazis!
Frank­furt (Oder), den 29.09.2015

Inforiot