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Sonstiges

Spontandemo für die datscha

Mit ein­er kraftvollen und unangemelde­ten Demon­stra­tion zogen am Abend des 30. April rund 70 Men­schen durch Pots­dam Babels­berg. Demon­stri­ert wurde für den Erhalt des autonomen Kul­turzen­trums la datscha, das im Herb­st 2008 beset­zt wurde und heute das let­zte Pro­jekt ohne Miet- oder Pachtver­trag in Pots­dam ist. Das ehe­ma­lige Fährhaus an der Hav­el stellt seit der Beset­zung nicht nur einen ein­ma­li­gen Freiraum für eine Vielzahl von Men­schen dar, son­dern ist auch durch seine Lage, direkt an der Hav­el neben dem Babels­berg­er Park, ein Dorn im Auge der Stadt und der Stiftung Preussis­che Schlöss­er und Gärten (SPSG). Auch wenn es in den ver­gan­genen Jahren tat­säch­lich nie einen ern­sthaften Räu­mungsver­such gab, so wurde aber seit­ens der Stadt und der SPSG immer wieder der Ver­such unter­nom­men über die Hin­tertür die Exis­tenz und den Betrieb der datscha zu behin­dern und einzuschränken. Mehr Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen in dem Flug­blatt, das auf der Demo verteilt wurde.
Die Demo startete am Park Babels­berg und kon­nte unge­hin­dert eine große Runde durch den Babels­berg­er Kiez drehen. Die sichtlich über­forderten Ein­satzkräfte der Polizei begleit­eten zuerst nur den Demozug, mein­ten dann aber zum Ende der Ver­anstal­tung rabi­at durch­greifen zu müssen und ver­sucht­en einige Teil­nehmerIn­nen festzunehmen, was ihnen aber nicht gelang. Sie stell­ten im Anschluss einige Per­son­alien von Pas­san­tInnen fest. Ein Vertreter der Presse wurde allerd­ings ange­grif­f­en, als die Polizei ver­suchte ihm seine Kam­era zu entreißen.
Potsdam_2015_04_30

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(Anti)militarismus Antifaschismus jüdisches Leben & Antisemitismus

8. Mai, Tag der Befreiung — Wer nicht feiert, hat verloren!

Am 8. Mai 1945 kapit­ulierte die deutsche Wehrma­cht und damit das 3. Reich. Nach 12 Jahren nation­al­sozial­is­tis­ch­er Herrschaft, davon sechs Jahre im Krieg, die über 70 Mil­lio­nen Men­schen, darunter sechs Mil­lio­nen Juden*Jüdinnen das Leben gekostet hat wurde das Mor­den, Brand­schatzen und Aus­plün­dern ganz­er Län­der Europas durch die gemein­same Entschlossen­heit der alli­ierten Natio­nen ein Ende bere­it­et. Deshalb soll dieser Tag Anlass zum Feiern sein!
Den­noch bedeutet das Ende des Krieges in Europa und die Nieder­schla­gung des nation­al­sozial­is­tis­chen Deutsch­lands kein Ende nation­al­is­tis­ch­er, anti­semi­tis­ch­er und ras­sis­tis­ch­er Ide­olo­gien. Die von Politiker*innen und eini­gen Historiker*innen viel beschworene Stunde Null existierte nicht. Ganz im Gegen­teil weisen Aus­gren­zung und Hass eine Kon­ti­nu­ität in der wieder­ent­stande­nen Bun­desre­pub­lik, aber auch in der DDR auf. Die Deutsche Täter wur­den zu Opfern gemacht.
Mit der Wiedervere­ini­gung 1990 entwick­elte sich aus diesem Nährbo­den ein wieder­erstark­ter Nation­al­is­mus der zu mörderischen Bran­dan­schlä­gen führte, die teil­weise von der Bevölkerung mit­ge­tra­gen wurde.
Dieser Nation­al­is­mus ist heute keineswegs ver­schwun­den. Grup­pen wie PEGIDA und Co. ver­suchen an diesen anzuknüpfen. Die ras­sis­tis­che Het­ze nimmt immer weit­er zu. Angriffe auf Geflüchtete sind an der Tage­sor­d­nung. Gle­ichzeit­ig nehmen auch anti­semi­tis­che Straftat­en europaweit zu.
Deshalb wollen wir den Tag zu einem zum Feiern nutzen, um den Men­schen zu danken, die die Welt vom Nation­al­sozial­is­mus befre­it haben, aber auch wach­sam sein und gegen aktuelle gesellschaftliche Zustände zu kämpfen, die völkisch-nation­al­is­tis­che Ideen wieder aufleben lassen wollen.
„Es ist geschehen, und fol­glich kann es wieder geschehen“. Die Worte des Auschwitz-Über­leben­den Pri­mo Levi soll­ten uns Mah­nung sein und uns stärken beim Kampf gegen nation­al­is­tis­che, ras­sis­tis­che und anti­semi­tis­che Stim­mungen in Deutsch­land und Europa.
Daher kommt am 8. Mai ab 17 Uhr zur Kundge­bung des VVN-BdA zum Sow­jetis­chen Ehren­mal auf dem Anger und demon­stri­ert mit uns anschließend gegen Nation­al­is­mus und Antisemitismus.
organ­is­ert von autonomer antifa frank­furt (Oder), lib­ertären Aktion Frank­furt (Oder), Utopia e.V. — AG Erin­nern & Gedenken

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Antifaschismus

Frankfurt (Oder): Proteste und Blockade gegen rassistischen Aufzug

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Gegen einen Aufzug ras­sis­tis­chen Inhalts haben heute unge­fähr 100 Men­schen protestiert. Sympathisant_innen von Linkspartei, DKP, Die Partei und Antifa hat­ten sich dazu immer wieder ent­lang der Demon­stra­tion ver­sam­melt und die daran teil­nehmenden Rassist_innen und Neon­azis aus­gep­fif­f­en. In der Karl-Marx-Straße-Straße set­zten sich sog­ar unge­fähr 30 Per­so­n­en auf die Straße um den Aufzug zu stop­pen. Dabei schritt zunächst auch die Polizei ein, entschloss sich dann aber die Protestier­er sitzen zu lassen und den ras­sis­tis­tis­chen Aufzug, der aus unge­fähr 60 Teilnehmer_innen bestand, um die Men­schen­block­ade herumzuführen. Der Auf­marsch endete dann wenige hun­dert Meter weit­er nach ein­er kurzen Abschlusskundgebung.
Ras­sis­tis­ch­er Auf­marsch wird unattraktiver
Der heutige Aufzug war in diesem Jahr der mit­tler­weile dritte Ver­such von Neon­azis, Hooli­gans und Rassist_innen durch Het­ze gegen Asyl­suchende Stim­mung in der Bevölkerung zu schüren. Allerd­ings stellt sich diese Unternehmung zuse­hends als immer unat­trak­tiv­er da. Nah­men, laut Medi­en­bericht­en, bei der ersten ras­sis­tis­chen Demon­stra­tion am 17. Jan­u­ar 2015 noch unge­fähr 250 Per­so­n­en teil, sollen es bei der zweit­en am 14. Feb­ru­ar 2015 nur noch 90 gewe­sen sein. Heute waren es sog­ar noch weniger, näm­lich nur 60. Lediglich der harte Kern aus Partei­funk­tionären und Sym­pa­thisan­ten der NPD, der Partei „DIE.RECHTE“, des „Drit­ten Weges“ und „Freier Kräfte“ sowie rechte Hooli­gans des Fußbal­lvere­ines 1. FC Frank­furt (Oder), zuvor „FC Vor­wärts Frank­furt“, war geblieben. Diese kamen wiederum aus dem gesamten Land Bran­den­burg, aus den Land­kreisen Pots­dam-Mit­tel­mark, Oder-Spree und Spree-Neiße sowie aus den kre­is­freien Städten Bran­den­burg an der Hav­el und Frank­furt (Oder).
Anmelder war heute eine Einzelper­son aus Frank­furt (Oder), zu dem Aufzug mobil­isiert hat­te die Social­me­di­aini­tia­tive „Frank­furt (Oder) wehrt sich“.
Organ­isatorisch dominiert wurde die Ver­anstal­tung jedoch durch zwei Funk­tionäre des „drit­ten Weges“, Maik Eminger und Pas­cal Stolle. Bei­de hiel­ten auch die einzi­gen Rede­beiträge während der Ver­samm­lung, in denen über­wiegend gegen Asyl­suchende gehet­zt und zum Wider­stand gegen das „Sys­tem“ aufgerufen wurde. Der Red­ner Pas­cal Stolle provozierte zudem mit anti­semi­tis­chen Pas­sagen, dem­nach „wir“ dem „Juden­tum immer noch Geld schulden sollen, für Dinge, die vor fast 80 Jahren geschehen sein sollen“. Durch diese Anzwei­flung his­torisch­er Tat­sachen ver­leugnet er de fac­to den Holo­caust, auch wenn er es nicht expliz­it sagt.
Dieser Ver­bal­radikalis­mus kann jedoch nicht darüber hin­wegtäuschen, dass der „dritte Weg“, den Stolle ver­tritt, bish­er kaum neue Mitstreiter_innen aktivieren kon­nte. Im Gegen­teil, der Hauptaktivist_innenkreis bleibt auf Funk­tionäre aus Pots­dam-Mit­tel­mark beschränkt.
Zudem hat die Polizei bere­its ein Auge auf den „drit­ten Weg“ gewor­fen. Während eines Auf­marsches in Wittstock/Dosse mussten sich einige Parteim­it­glieder ihrer Parteik­luft entledi­gen, weil sie damit gegen das Uni­formierungsver­bot ver­stoßen haben sollen. Auch heute griff die Polizei offen­bar dies­bezüglich durch. Sowohl Eminger als auch Stolle entledigten sich ihrer T‑Shirts vom „Drit­ten Weg“, nach ein­er Ansprache durch die Polizei.
Protestkundge­bung am Platz der Republik
Gegen den ras­sis­tis­chen Auf­marsch mobil­isiert hat­te übri­gens das Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“. Als Sam­melpunkt für Men­schen, die direkt gegen den ras­sis­tis­chen Auf­marsch protestieren woll­ten, wurde der Platz der Repub­lik aus­gewiesen. Gegen 10.30 Uhr hat­ten sich dort unge­fähr 50 Men­schen ver­sam­melt. Fah­nen der DKP und der „Partei“ waren zu sehen, wie auch einige Antifas. Außer­dem war auch ein Laut­sprecher­wa­gen aufge­baut, der für Reden bere­it stand.
In einem Rede­beitrag des Flüchtlingsrates Bran­den­burg kon­sta­tierte dessen Sprech­er Kay Wen­del, dass sich die Stim­mung in Deutsch­land „wie schon ein­mal in den 1990er Jahren“ an der Frage von Migra­tion und Flucht polar­isiere. Nicht nur ein „Häufchen Nazis“ auf der Straße, son­dern, in Anspielung auf den Auftritt eines Schweiz­er Recht­spop­ulis­ten bei Jauch, auch im Fernse­hen zur Prime Time werde gegen Asyl­suchende Stim­mung gemacht. Ähn­lich spiele es sich auch in anderen europäis­chen Län­dern ab, so beispiel­sweise in Großbri­tan­nien, wo die Zeitung „The Sun“ unlängst einen Kom­men­tar veröf­fentlichte, in dem Migrant_innen als Kak­er­lak­en beze­ich­net wurden.
Weit­er­hin bezog Wen­del gegen den neuen Geset­zen­twurf der Bun­desregierung zur „Neuregelung des Bleiberecht­es und der Aufen­thalts­beendi­gung“ Stel­lung. Dieser sehe vor allem die Stärkung des „Instru­mentes der Abschiebe­haft“ vor. Hier­für würde den Amts­gericht­en eine Palette neuer Haft­gründe in die Hände gelegt, so Wen­del. Asyl­suchende, die für ihre Flucht beispiel­sweise Schleuser bezahlten, kön­nten dem­nach in Zukun­ft leichter abgeschoben wer­den. Dabei ist zu wis­sen, so Wen­del weit­er, dass es Flüchtlinge ohne Schleuser nahezu unmöglich sei, die Gren­zen der Europäis­chen Union zu passieren. Asy­lanträge kön­nten aber nur im Bere­ich der EU gestellt wer­den, nicht außerhalb.
Für Wen­del war es deshalb heute nicht nur wichtig gegen die Rassist_innen auf der Straße zu demon­stri­eren, son­dern eben auch seine Stimme gegen men­schen­feindliche Ten­den­zen in der Leg­isla­tive zu erheben. Seine abschließende Forderung an die Bran­den­burg­er Lan­desregierung lautete deshalb, das neue Gesetz auf Bun­de­sebene zu kip­pen oder zumin­d­est neu zu verhandeln.
Anschließend stand jedoch wieder das konkrete Geschehen in Frank­furt (Oder) im Fokus aller Aktivtäten. Das Protest­po­ten­tial gegen den ras­sis­tis­chen Aufzug war inzwis­chen auf 100 Men­schen angewach­sen, die sich ent­lang der Strecke formierten. Am Park in der Paul-Feld­ner-Straße gab es dann den ersten Kon­takt von Demonstrant_innen und Gegendemonstrant_innen in Hör- und Sichtweite. Allerd­ings schirmte die Polizei bei­de Lager weiträu­mig von einan­der ab, so dass der ras­sis­tis­che Aufzug ohne Stopp weit­er­marschieren kon­nte. In der Lin­den­straße Ecke Logen­straße tren­nten die Beamt_innen eben­falls die Lager. Erst in der Karl-Marx-Straße gelang es dann ein­er Gruppe von 30 Per­so­n­en, eine Men­schen­block­ade einzuricht­en. Auch wenn diese umgan­gen wur­den, kamen die Rassist_innen jedoch nur wenige hun­dert Meter weit­er, ehe sie ihren Aufzug von sich aus been­de­ten. Anschließend wur­den sie in Rich­tung Start­punkt zurück­esko­rtiert, eben­falls begleit­et von antifaschis­tis­chen Protestierern.
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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration Law & Order

Blockaden zwingen flüchtlingsfeindlichen Aufmarsch zum vorzeitigen Abbruch

Knapp 50 Rassist*innen — weit weniger als im Jan­u­ar und Feb­ru­ar diesen Jahres — gelangten trotz ein­er Block­ade am Zehme­platz in die Innen­stadt, doch wurde der Aufzug schlussendlich durch eine Block­ade von 60 Antifaschist*innen am Rosa-Lux­em­burg-Berg verhindert.
„An diesem Tag kon­nte die antifaschis­tis­che Zivilge­sellschaft erneut beweisen, dass Block­aden ein erfol­gre­ich­es und weit­er­hin notwendi­ges Mit­tel gegen ras­sis­tis­che Aufmärsche sind.“ — so Christo­pher Voß, ein Sprech­er des Bünd­niss­es „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“.
Bere­its zum drit­ten Mal diesen Jahres ver­sucht­en Rassist*innen der Grup­pierung „Frankfurt/Oder wehrt sich“ ihre flüchtlings­feindliche Het­ze auf die Straße zu tra­gen. Auch heute wurde wieder offen­sichtlich: der ver­meintliche „Bürg­er­protest“ wird von lokalen und Bran­den­burg­er Neon­azistruk­turen getra­gen. Vornehm­lich beteiligten sich Neon­azis regionaler NPD-Ver­bände und der sich momen­tan in Bran­den­burg etablieren­den Partei der III. Weg. Trotz der Unter­stützung von außer­halb sank die Teilnehmer*innenzahl von 250 Men­schen im Jan­u­ar und 80 im Feb­ru­ar auf nicht mehr als 50 Personen.
„ Obwohl den Rassist*innen offen­sichtlich die Luft aus­ge­ht, wer­den wir nicht müde uns der­ar­tiger Het­ze auf der Straße ent­ge­gen­zustellen.“ — so weit­er Chrsi­to­pher Voß.
Die am Sta­dion star­tenden Rassist*innen wur­den von ein­er Block­ade in der Lin­den­straße erst­mals auf ihrem Weg in die Innen­stadt gehin­dert. Die Polizei kesselte die Teilnehmer*innen der angemelde­ten Block­ade ein, so dass die Neon­azis in die Innen­stadt marschieren konnten.
Engagierten Antifaschist*innen gelang es trotz der unver­hält­nis­mäßi­gen Härte der Polizei den­noch den Auf­marsch laut­stark zu begleit­en. Mit Block­aden auf der Karl-Marx-Straße wie auf dem Rosa-Lux­em­burg-Berg gelang es den Aufzug zu stop­pen. Daraufhin löste sich die Ver­samm­lung der
Rassist*innen auf und so kon­nten sie nicht ihre geplante Route laufen.
Dieser Auf­marsch rei­ht sich ein in eine bun­desweite Mobil­isierung gegen Geflüchtete. Dass Ras­sis­mus auch in Frank­furt (Oder) ein All­t­agsprob­lem ist, zeigt sich ins­beson­dere durch den Über­griff neun zum Teil polizeibekan­nter Rassist*innen auf fünf Syrer*innen am 21.03.2015 in
Frank­furt (Oder).
Das Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“ wird sich auch in Zukun­ft ras­sis­tis­chen Aufmärschen in den Weg stellen. Daher rufen wir auf, sich auch am kom­menden Mon­tag, den 27.04.2015, dem flüchtlings­feindlichen Auf­marsch in Fürsten­walde in den Weg zu stellen. Der
lan­desweit wohl größte Neon­azi — Auf­marsch diesen Jahres wird am 06.06.2015 in Neu­rup­pin stat­tfind­en. Die lokalen Bündnispartner*innen unter­stützen die geplanten Block­aden des antifaschis­tis­chen Zusam­men­schlusses unter dem Namen „Kein Zukun­ft für Neon­azis — TDDZ
ver­hin­dern!“
Frank­furt (Oder), den 25.04.2015
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Flucht & Migration

Willkommen in Brandenburg/Havel

Im Sep­tem­ber des ver­gan­genen Jahres ver­anstal­teten wir, die “Ini­tia­tive Willkom­men in Bran­den­burg an der Hav­el” gemein­sam mit Bewohner_innen des Über­gangswohn­heims in der Flämingstraße ein Willkom­mensfest auf der Wiese des Hein­rich-Heine-Ufers. Ziel war es, Vorurteile abzubauen und andere Kul­turen ken­nen zu ler­nen. Hier kocht­en und muszierten wir gemein­sam mit Geflüchteten. Wärend der Pla­nung und beim Fest selb­st wur­den wir von einem Bewohn­er des Heims mit der Kam­era begleit­et. Daraus ist ein klein­er 15-minütiger Film ent­standen. Wir möcht­en uns noch ein­mal bei allen Unterstützer_innen und Besucher_innen des Festes bedanken. Wir wer­den uns in Zukun­ft weit­er für die Belange von Geflüchteten ein­set­zen und pla­nen daher weit­ere Aktio­nen, so unter anderem gemein­same Kochabende und Sportaktivitäten.
 
Zum Video:

hxxps://www.youtube.com/watch?v=KIxXvaCftLY
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Antifaschismus Flucht & Migration

Vierte Neuruppiner Montagsdemo für Vielfalt, gegen Einfalt

Dies­mal wird die Mon­tags­de­mo gemein­sam von „Treskow Inter­na­tion­al“ und dem Aktions­bünd­nis Neu­rup­pin bleibt bunt organ­isiert. „Treskow Inter­na­tion­al“ ist der selb­st­gewählte Name der Fußball-Mannschaft des Neu­rup­pin­er Über­gangswohn­heims für Asyl­be­wer­ber. „Das ist ein wichtiges Sig­nal“, meint Mar­tin Osin­s­ki, Sprech­er im Aktions­bünd­nis Neu­rup­pin bleibt bunt. „Asyl­suchende und Kriegs­flüchtlinge wer­den selb­st aktiv. Sie sind in unser­er Region keine pas­siv­en Objek­te deutsch­er Hil­fs­bere­itschaft, oder pas­sive Opfer frem­den­feindlich­er Ablehnung.“ Vielmehr beteili­gen sie sich erfol­gre­ich am Leben in der Gemein­schaft, ler­nen Deutsch, bieten ihre Arbeit­skraft an und treiben Sport. „Sie sind selb­stver­ständlich unter uns, ste­hen mit­ten im Leben. Das ist der beste Schutz gegen ras­sis­tis­che Verfolgung.“
 
Die Vor­bere­itun­gen zur Mon­tags­de­mo laufen bere­its seit Wochen auf Hoch­touren. Eigentlich war ein fröh­lich­es Zeichen der Lebens­freude, der bun­ten Vielfalt geplant. Nun wer­fen die schreck­lichen Nachricht­en über viele hun­dert Todes­opfer im Mit­telmeer einen Schat­ten bis nach Neu­rup­pin. „Wir wer­den den Gefühlen und Gedanken zu diesen fürchter­lichen Ereignis­sen Raum geben,“ ver­sprechen die Organ­isatoren. Aber die Opfer sind auch Ans­porn, sich noch entschlossen­er für eine humane Flüchtlingspoli­tik zu engagieren.
 
Wie bei den drei voran gegan­genen Mon­tags­demos geht es wieder um eine klare Absage an frem­den­feindliche Aktio­nen von Recht­sex­trem­is­ten. „Am 6. Juni wollen 500 Neon­azis in Neu­rup­pin ihre Frem­den­feindlichkeit demon­stri­eren. Wir bere­it­en mit jed­er Mon­tags­de­mo unseren Wider­stand dage­gen vor. Alle Demokrat­en sind aufgerufen, uns dabei zu unterstützen.“

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Antifaschismus Geschichte & Gedenken jüdisches Leben & Antisemitismus

Gegen Faschismus und Krieg

Am 24. April 1945 wurde die Stadt Fin­ster­walde durch die Trup­pen der Roten Armee befreit.
Ihr Ziel war die Beendi­gung des Nation­al­sozial­is­mus und des zweit­en Weltkrieges, welch­er Europa und die ganze Welt für Jahre in den Abgrund ris­sen. Ter­ror, Ver­fol­gung und Mord waren an der Tages­rod­nung gegen all diejeni­gen die nicht in ihr soge­nan­ntes arisches Her­ren­men­schen­bild passten. Durch Hitlers und der nation­al­sozial­is­tis­chen Welt­macht­sphan­tasien ver­wick­el­ten sie Europa und Teile der Welt in einen Flächen­brand aus Zer­störung und Unmenschlichkeit.
Dank ein­er Vielzahl von entschlosse­nen Ver­bän­den antifaschis­tis­ch­er Par­ti­sa­nen, der roten Armee und den Alli­ierten der Anti-Hitler Koali­tion kon­nte dieses mit der Kapit­u­la­tion des deutschen Reich­es am 08./09.Mai 1945 ein Ende finden.
Unsere Stadt wurde jedoch schon am 24.April 1945 befre­it. Deshalb wollen wir gemein­sam mit euch am 25. April 2015, zum 70. Jahrestag an die Befreiung von Fin­ster­walde erin­nern und feiern.
*Her­aus zum 25.April 2015 — 15 Uhr — Wasser­turm — Finsterwalde*
Befreiung Feiern — Faschis­mus Bekämpfen

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration Law & Order

Zentrale Kundgebung gegen Rassismus und für Solidarität mit Geflüchteten am Kleist Forum

Am 25.04. wollen Rassist*innen und Nazis erneut durch die Oder­stadt marschieren, um gegen Geflüchtete zu het­zen. Doch die antifaschis­tis­che Zivilge­sellschaft wird das nicht wider­spruch­s­los hin­nehmen. „Wir haben eine gute Tra­di­tion von entschlossen­em antifaschis­tis­chen Protest in Frank­furt (Oder) etabliert.“, so Janek Las­sau Sprech­er des Bünd­niss­es „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“.
Was die Rassist*innen vorhaben, ist noch unklar. Das Bünd­nis mobil­isiert zunächst zu ein­er zen­tralen Kundge­bung ab 9 Uhr am „Kleist Forum“. „Wir sind gut auf den Tag vor­bere­it­et und kön­nen auch kurzfristig auf das Vorge­hen von den Rassist*innen reagieren.“ , so Lassau.
Da die Lage bis dato rel­a­tiv unklar ist, ist es um so wichtiger sich regelmäßig auf der Inter­net­seite des Bünd­niss­es über den Stand der Vor­bere­itun­gen zu informieren.
„Wir wer­den auch dies­mal ver­suchen den Auf­marsch der Rassist*innen mit Block­aden ver­hin­dern.“ so der Pressesprecher.
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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration Law & Order

Angriff auf Flüchtlingsfamilie im Sozialen Zentrum

Die Täter war­fen Eier gegen Fen­ster und Fas­sade der Woh­nung, die von syrischen Flüchtlin­gen bewohnt ist, und ver­sucht­en sich gewalt­sam Zutritt zum Haus zu ver­schaf­fen. Außer­dem posierten sie mit belei­di­gen­den Gesten vor der Woh­nung und riefen unver­ständliche Parolen. Beim Ein­tr­e­f­fen von Mit­gliedern unseres Vere­ins ergrif­f­en die Täter die Flucht und kon­nten unerkan­nt entkom­men. Men­schen wur­den nicht verletzt.
 
Wir werten diese Aktion als Teil der mas­siv­en ras­sis­tis­chen Mobil­isierung gegen Geflüchtete, welche momen­tan durch dieses Land schwappt. Wir sind betrof­fen und wütend über die Dummheit und Men­schen­ver­ach­tung, die sich beina­he täglich gegen Geflüchtete entlädt. Wer die gefährliche Flucht über das Mit­telmeer über­lebt hat, sieht sich hier mit Anfein­dun­gen und Angrif­f­en kon­fron­tiert. Hier angekom­men erfahren diese Men­schen den struk­turellen Ras­sis­mus der Behör­den und müssen sich in einem Leben voller Unsicher­heit­en ein­richt­en. Neid und (Alltags-)Rassismus von Teilen der deutschen Bevölkerung tre­f­fen dann die, die ohne­hin schon alles ver­loren haben. Was für ein Armut­szeug­nis für diese Gesellschaft! Die betrof­fene Flüchtlings­fam­i­lie hat ver­ständlicher­weise Angst — dieser Zus­tand ist abso­lut inakzept­abel und wir wer­den unser möglich­stes tun, damit Geflüchtete hier in Frieden leben können!
 
Wir bit­ten um Wach­samkeit und Unter­stützung aus der Bevölkerung, um weit­ere Angriffe zu ver­hin­dern. Wer Hin­weise geben kann, meldet sich bitte unter info@jwp-mittendrin.de. Außer­dem begrüßen wir Gesten der Sol­i­dar­ität, damit die Fam­i­lie merkt, dass sie nicht alleine gelassen wird.
 
“Wir bleiben alle” heißt Bleiberecht für alle! Die ras­sis­tis­che Mobil­isierung stop­pen — Geflüchtete unter­stützen! JWP-MittenDrin

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Antifaschismus

Nauen: Toleranzfest gegen NPD Mahnwache

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Mit einem Fest „für eine demokratis­che, freie und tol­er­ante Stadt Nauen, für Fröh­lichkeit und kul­turelle Vielfalt“ hat die Stadt Nauen heute „gegen Recht­sex­trem­is­mus, Ras­sis­mus und Aus­län­der­feindlichkeit“ demon­stri­ert. Die Ver­anstal­tung, die vom Mika­do e.V. und vom Human­is­tis­chen Frei­denker­bund organ­isiert wurde, find­et seit 2012 jährlich statt, um Neon­azis am 20. April nicht die Innen­stadt zu über­lassen. Seit 2010 führt näm­lich der NPD Stadtver­band Nauen mit Unter­stützung von „Freie Kräften“ an diesem Tag eine so genan­nte Mah­nwache durch. Seit dem das Fest allerd­ings den Bere­ich Lin­den­platz / Garten­straße für sich beansprucht, mussten die Neon­azis ihre Kundge­bung außer­halb der his­torischen Alt­stadt ver­legen. Seit dem find­et deren Ver­anstal­tung an einem Denkmal für die Gefal­l­enen des ersten Weltkrieges statt.
Mah­nwache von NPD und Freien Kräften
Auch in diesem Jahr formierte sich die Mah­nwache, mit der vorge­blich an die Bom­bardierung der Stadt Nauen während des zweit­en Weltkrieges gedacht wer­den soll, an der üblichen Stelle. 25 Per­so­n­en aus den Land­kreisen Havel­land, Pots­dam-Mit­tel­mark und Ost­prig­nitz-Rup­pin nah­men daran teil, darunter auch zwei Abge­ord­nete der NPD aus Neu­rup­pin und Briese­lang. Der Großteil der Veranstaltungsteilnehmer_innen gilt allerd­ings als Sympathisant_innen der „Freien Kräfte Neu­rup­pin / Osthavel­land“. Eine Ton­ban­dauf­nahme, die mehrfach während der Kundge­bung abge­spielt wurde, machte dies eben­so deut­lich. Auf dieser waren Mar­vin und Beat­rice Koch sowie Dave Trick aus Neu­rup­pin zu hören, die Texte zum Bombe­nan­griff auf „ihre“ Stadt Nauen vor­lasen. Dass die Bom­bardierung aber nicht aus heit­erem Him­mel kam, wurde erwartungs­gemäß nicht erwäh­nt. Auch son­st wurde während der Mah­nwache nicht viel gesprochen. Lediglich Wag­n­ers Walküren­ritt wurde noch über die Musikan­lage abge­spielt, passend zur Zurschaustel­lung von mit­ge­bracht­en schwarzen Ban­nern und Fah­nen. Parteifah­nen waren hinge­gen aber anscheinend nicht erwün­scht, so dass die drei zugereis­ten Mit­glieder und Sym­pa­thisan­ten der Partei des „drit­ten Weges“ aus Pots­dam-Mit­tel­mark ihre Stan­darten wieder ein­roll­ten bzw. durch Orts­fah­nen erset­zten. Stattdessen erlaubt waren aber offen­bar die Fah­nen des Lan­des Bran­den­burg und der Bun­desre­pub­lik Deutsch­land. Let­ztere wurde von ein­er Gruppe junger Frauen und Män­ner beiges­teuert, die erst­mals an dieser Ver­anstal­tung teil­nah­men. Sie waren bere­its in der ver­gan­genen Woche beim „Nein zum Heim“ Auf­marsch mit­ge­laufen. Offen­bar war die Gruppe aber noch nicht mit dem Regle­ment der Mah­nwache ver­traut, so dass rumgeal­bert, Bier getrunk­en, ger­aucht und mit dem Handy gespielt wurde. In den Gesichtern der erfahre­nen Kad­er war deut­lich Dis­tanz zu diesen neuen Inter­essen­ten zu ent­deck­en. „Wenn das der Führer wüsste“ mögen sie gedacht haben, noch dazu an seinem Geburt­stag. Bleiben durften sie den­noch, schließlich geht es ja bei der­ar­ti­gen Ver­samm­lun­gen auch um ver­meintliche Bürgernähe.
Tol­er­anzfest und Proteste gegen Mahnwache
Gegen die Ver­samm­lung von NPD und „Freien Kräften“ hat­te eine Einzelper­son übri­gens auch noch eine Gegen­ver­anstal­tung unter dem Mot­to „Gegen Neo­faschis­tis­che Wah­n­mache, Ras­sis­mus und rechte Gewalt! Flüchtlinge schützen, Nazis aus­brem­sen! 20.04.2015 – Kein Grund zu feiern, kein Grund zu trauern!“ angemeldet. Sie fand direkt gegenüber der neon­azis­tis­chen Kundge­bung statt. Allerd­ings nah­men daran nur 15 Per­so­n­en teil.
Zuvor sollen allerd­ings in der Zeit von 14.00 bis 18.30 Uhr, gemäß Angaben der Veranstalter_innen, bis zu 750 Men­schen das Tol­er­anzfest fre­quen­tiert haben – ein Erfolg für Gestalter_innen ein­er bun­ten Stadt.
Gegen 18.00 Uhr waren zumin­d­est noch unge­fähr 70 Per­so­n­en dort, die das dor­tige Imbiss‑, Infor­ma­tions- und Spielange­bot nutzten oder mit den dort präsen­ten zivilge­sellschaftlichen Ini­tia­tiv­en in Dia­log treten wollten.
Fotos: hier

Inforiot