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Sonstiges

26.08. — 01.09. Stop Deportation Camp Eisenhüttenstadt 2014

Wider­stand gegen die Eisen­hüt­ten­städter Abschiebe­maschiner­ie ist notwendig! Wir sind eine Gruppe von Refugees und sol­i­darischen Men­schen, die seit mehr als einem Jahr gegen den Abschiebek­nast und die Iso­la­tion kämpfen. Wir kämpfen weit­er für unser Recht zu Bleiben wo wir wollen, dahin zu gehen wo und wann wir wollen! Wir ver­lan­gen ein besseres Leben! Worin liegt die Notwendigkeit des Abschiebek­nastes? Die Inhaftierten sind keine Täter_Innen und keine Verbrecher_Innen! Warum wird ihnen die Frei­heit ger­aubt und kaum Möglichkeit­en auf Rechtss­chutz ermöglicht? Die Polizei und die Gerichte benutzen Gewalt gegen die Geflüchteten. Was haben sie getan, dass sie ständig kon­trol­liert und eingeschüchtert wer­den? Sie sind nur als Men­schen gekom­men und brauchen wie alle Men­schen ihre Frei­heit! Deshalb organ­isieren wir ein “Stop Depor­ta­tion Camp”, um den Abschiebek­nast zu schließen! Wir möcht­en der deutschen und europäis­chen Aus­gren­zungspoli­tik, sol­i­darische Per­spek­tiv­en ent­ge­genset­zen. Wir möcht­en diesen Raum nutzen, um in Work­shops, Diskus­sio­nen, Konz­erten und vie­len kreativ­en Aktio­nen aufzuk­lären, uns zu ver­net­zen, Per­spek­tiv­en zu entwick­eln und diese auch umzuset­zen. Gemein­sam sind wir stark: Bringt euch ein! Organ­isiert Infover­anstal­tun­gen! Seid kreativ!
Dem Camp wird eine fün­ftägige Rad­tour vom 21. bis 26.08. vor­raus­ge­hen, um in Lagern in Bran­den­burg zu mobil­isieren. Zum Auf­takt des Camps wird es eine anti­ras­sis­tis­che Demon­stra­tion in der Gren­zs­tadt Frankfurt(Oder) geben.
Ob in Eisen­hüt­ten­stadt, Büren, Berlin-Grü­nau oder ander­swo – Abschiebeknäste schließen!
http://www.stopdeportationcamp.orgmail@stopdeportationcamp.org

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(Anti-)Rassismus

Feuer an Flüchtlingsheim in Premnitz gelegt

Mit Verurteilun­gen endete am Don­ner­stag (17. Juli 2014) ein Prozess gegen zwei Angeklagte vor dem Rathenow­er Amts­gericht wegen des Bran­dan­schlages am 18. Sep­tem­ber 2013 auf ein geplantes Flüchtling­sheim in Premnitz.
Hass auf Face­book führte zum Tatplan
Ein­er der Täter, der heute 21-jährige Sebas­t­ian W., räumte gle­ich zu Beginn der Ver­hand­lung die Tat ein. Sein­er Aus­sage nach lief der Abend wie fol­gt ab: W. und der damals 17-jährige Dominique S. trafen sich in der Woh­nung von S. in Prem­nitz. Dort tranken sie Bier, lasen Face­book-Kom­mentare über das geplante Heim und fassten den Entschluss, dort ein Feuer zu leg­en. Kurz nach Mit­ter­nacht begaben sie sich in die Woh­nung von W., holten Lam­p­enöl und Zeitun­gen und fuhren zum Heim. Dort angekom­men stapel­ten sie die Zeitun­gen vor der Tür des Gebäudes, zün­de­ten diese mit Hil­fe des Lam­p­enöls an und ent­fer­n­ten sich zunächst. Als das Feuer dro­hte auszuge­hen, beschlossen sie zurück­zukehren. Sie war­fen Müll auf den glim­menden Stapel, um das Feuer erneut zu ent­fachen. Erst als sie die Alar­man­lage bemerk­ten, flüchteten sie.
Bewährungsstrafen für die Täter
Sebas­t­ian W., welch­er derzeit von ALG II lebt, wurde, dem Antrag der Staatan­waltschaft fol­gend, zu zwei Jahren Gefäng­nis auf drei Jahre Bewährung verurteilt. Außer­dem muss er inner­halb von sechs Monat­en 100 Stun­den gemein­nützige Arbeit leis­ten. Die Strafe set­zt sich zusam­men aus der gemein­schaftlichen Brand­s­tiftung, ein­er mitver­han­del­ten Trunk­en­heits­fahrt aus dem sel­ben Jahr und unter Berück­sich­ti­gung ein­er bere­its erhal­te­nen Frei­heitsstrafe, für die er sich noch auf Bewährung befand. W. wurde 2012 bere­its zu einem Jahr und acht Monat­en Haft auf Bewährung wegen beson­ders schw­erem Raub und gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung verurteilt. Gemein­sam mit zwei Mit­tätern hat­te er 2009 einen schwer­be­hin­derten Mann in dessen Haus über­fall­en, aus­ger­aubt, mit Hand­schellen gefes­selt und schw­er zusam­mengeschla­gen. Der Mann erlitt mehrere Brüche im Gesicht und hat noch heute unter den Fol­gen der Tat zu lei­den. Als Bewährungsver­sager ist W. nur ein­er Haft­strafe ent­gan­gen weil er sich vor Gericht geständig und reuig zeigte und ihm eine gün­stige Sozial­prog­nose bescheinigt wurde.
Der zum dama­li­gen Zeit­punkt min­der­jährige S. stand zum ersten Mal vor Gericht und wurde verurteil, ein soziales Train­ing zu absolvieren und 50 Stun­den gemein­nützige Arbeit abzuleis­ten. Bei­de Angeklagte wur­den auf Grund ihres Alters und ihrer Entwick­lungs­de­fizite nach Jugend­strafrecht verurteilt.
Ras­sis­mus als Tat­mo­tiv nur unzure­ichend benannt
Die ras­sis­tis­che Moti­va­tion der Brand­s­tiftung wurde im Urteil nur am Rande zur Sprache gebracht. Wie solch eine Tat poli­tisch wirkt, wie sie auf die Flüchtlinge wirk­te, die das geplante Heim beziehen soll­ten und die aus ihren Heimatlän­dern auf Grund von Krieg, Ver­fol­gung, Folter flücht­en mussten, wurde nicht the­ma­tisiert. Sowohl die Vertei­di­ger der Angeklagten wie auch der Richter fühlten sich merhmals bemüßigt zu beto­nen, dass die Stan­dort­wahl von Flüchtling­sheimen in bes­timmten Städten nicht akzept­abel sei und Unzufrieden­heit darüber nachvol­lziehbar sei.

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Antifaschismus Law & Order

Strausberg: Sebastian Schmidtke greift Antifaschist_Innen an

Heute ( 16. Juli 2014) begann die NPD in Straus­berg ihren Wahlkampf für die bran­den­bur­gis­che Land­tagswahl. Dabei wurde die bran­den­burg­er NPD von Berlin­er Lan­desparte­ichef Sebas­t­ian Schmidtke und min­destens einem weit­eren berlin­er Neon­azi unterstützt.
Sebas­t­ian Schmidtke und 3 unbekan­nte NPDler_Innen sam­melten in  der Innen­stadt von Straus­berg Unter­schriften für die Land­tagswahlen im Herb­st. Nach kurz­er zeit fan­den sich in der Innen­stand eine kleine Gruppe von Antifaschisten_Innen zusam­men um die vier NPDler_Innen daran zu hin­dern weit­ere Unter­schriften zusam­meln. Nach­dem Ein­tr­e­f­fen der Antifschist_Innen tren­nten sich die vier Neon­azis. Schmidtke und ein weit­er­er liefen zurück zu ihren Bus (weißer T4 — B CO 8835) um die anderen bei­den NPDler_Innen einzusam­meln, die sich zu der Zeit noch in einem Imbiss befan­den. Bei dem Ver­such Schmid­k­te zu fotografieren, wur­den die Antifaschist_Innen aus dem Auto her­aus mit Pfef­fer­spray von Schmid­k­te und dem Fahrer ange­grif­f­en. Dabei wur­den mehrere Antifaschist_Innen vom Reiz­gas getroffen.
Danach fuhren die NPDler_Innen weit­er und trafen sich mit dem Straus­berg­er Neon­azi und Front­mann der Recht­srock­band Exzess Tobias Voigt in sein­er Auto­glas Werkstatt.

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Der Fahrer besprüht mit Pfef­fer­spray Antifaschisten_Innen die an der Hauswand stehen.

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Sebas­t­ian Schmidtke mit Pfef­fer­spray in der Hand

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Unbekan­nte Neonazis
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Antifaschismus

Pünktlich zum WM-Finale: Nazi-Aktion gegen Soziales Zentrum

Am Mor­gen des 13.Juli 2014 gegen 08:20Uhr attack­iert ins­ge­samt 9 Nazis unser Pro­jekt in der Bahn­hof­s­traße in Neu­rup­pin. Dabei entwen­de­ten sie mit­tels ein­er mit­ge­bracht­en Leit­er mehrere in 4m Höhe ange­brachte Fah­nen sowie 3 Trans­par­ente mit antifaschis­tis­chen Inhal­ten. Die Tran­spis waren teil­weise am Baugerüst ange­bracht, sodass davon auszuge­hen ist, dass die Nazis auch auf dieses Gerüst kletterten.
Sol­i­darische Anwohner_Innen wur­den auf das Treiben aufmerk­sam, informierten die Polizei und sprachen die Nazis an. Diese reagierten mit Dro­hun­gen ála “Wir wis­sen jet­zt wo du wohnst”. Ungewöhn­lich schnell traf dann auch die Polizei am Bahn­hof ein und kon­nte die Per­son­alien der ins­ge­samt 9 Per­so­n­en fest­stellen. Die Tran­pis und Fah­nen wur­den aber nicht gefun­den – momen­tan ist unklar, ob die Polizei die bei­den Fahrzeuge wirk­lich durch­suchte oder nur die Per­son­alien fest­stellte. Offen­sichtlich kamen die Nazis aus dem Land­kreis Barn­im, da eines ihrer Fahrzeuge das Num­mern­schild “BAR JV 118? führte. Weit­ere Infos zu Fahrzeu­gen und beteiligten Per­so­n­en wer­den fol­gen, sobald wir hier Klarheit haben.
Bei den gestohle­nen Fah­nen han­delt es sich um eine Antifa-Fahne mit Stern, eine Regen­bo­gen­fahne sowie eine große rote Fahne. Die 3 entwen­de­ten Trans­par­ente waren alle­samt antifaschis­tis­chen Inhaltes. Wir inter­pretieren den Dieb­stahl als direk­ten Angriff auf die Inhalte, die durch sie trans­portiert wer­den sollen.
Zudem sehen wir einen Zusam­men­hang mit dem am Abend stat­tfind­en­den WM-Finale der deutschen Män­ner-Fuss­ball­na­tional­mannschaft. In diesem Kon­text ist die Pro­voka­tion der Nazis der Ver­such eine nationale Hege­monie und Dom­i­nanz zu sug­gerieren, in der es für Inhal­ten keinen Platz gibt, die sich gegen ihren Volks­ge­mein­schafts-Ein­heits­brei stellen. Die Ent­fer­nung anti-nationaler Sym­bole – ger­ade an einem Tag, an dem das “Volk” zusam­men­ste­ht – zeugt von diesem Wun­sch der Nazis eine dom­i­nante Kraft zu sein.
Aktio­nen bzw. Angriffe dieser Art gegen unser Pro­jekt haben in den let­zten Monat­en mas­siv zugenom­men. Die Nazis der Region haben offen­sichtlich “Ober­wass­er”. Als Antifaschist_Innen sind wir jet­zt in der Pflicht eine angemessene Antwort auf dieses Treiben zu find­en. Es ist nicht davon auszuge­hen, dass die Nazi­ak­tiv­itäten abnehmen wer­den, ger­ade auch weil die Nazis ihren “Tag der deutschen Zukun­ft 2015? in Neu­rup­pin angekündigt haben.
Wir möcht­en uns nochmals bei allen Nach­barin­nen und Nach­barn bedanken, die nicht wegse­hen, wenn Nazis agieren son­dern Zivil­courage zeigen.

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Antifaschismus Geschichte & Gedenken

240 Menschen auf Gedenkdemo für Erich Mühsam

Am 12. Juli 2014 demon­stri­erten 240 Men­schen im Gedenken an den Schrift­steller, Antifaschis­ten und Rev­o­lu­tionär Erich Müh­sam in Oranien­burg unter dem Mot­to „Sich fügen heißt lügen!“ Aufgerufen hat­ten die Berlin­er Grup­pen North East Antifa, das Kul­turzent­trum WB13 und die Anar­chosyn­dikalis­tis­che Jugend.
An der Demon­stra­tion beteiligten sich Men­schen aus Bran­den­burg, Berlin und anderen Bun­deslän­dern. Teil­nehmerIn­nen kamen aus Neu­rup­pin, Straus­berg und Frankfurt/Oder. Sog­ar aus Bochum, Kiel und Göt­tin­gen waren Demon­stran­tInnen angereist. Auch Anwohner­In­nen und Mit­glieder der Linksju­gend [’sol­id] Ober­hav­el rei­ht­en sich im Laufe der Ver­anstal­tung in den Demon­stra­tionszug ein.
„Während der Demo wur­den zahlre­iche „Nein zum Heim“-Aufkleber ent­fer­nt, die sich gegen die Eröff­nung der Asyl-Unterkün­fte in Gransee und Lehnitz richt­en. Dies zeigt für uns auch die tage­spoli­tis­che Notwendigkeit für antifaschis­tis­che Demos wie die unsere.“ So Mar­tin Son­nen­burg, Sprech­er des Demobünd­niss­es. Mit der Teil­nehmerIn­nen­zahl sei man „Sehr zufrieden“ so Son­neb­urg weiter.
In Rede­beiträ­gen wurde die Rolle des Ober­havelkreis­es als Rück­zugsraum für Nazikad­er (Bsp.: Nazi-Anwalt Wol­fram Nahrath, Birken­werder) so wie die Rolle Oranien­burgs in der Nazi-Zeit thematisiert.
Trotz starkem Regen ab Mitte der Demon­stra­tionsstrecke blieben zahle­iche Demon­stra­tionsteil­nehmerIn­nen noch bis zum Ende der Gedenkkundge­bung am Ort der Ermor­dung Erich Müh­sams, dem ehe­ma­li­gen Gelände des KZ-Oranienburg.
Während des Gedenkens boten die Lie­der­ma­ch­er Christoph Holzhöfer und „Geigerzäh­ler“ Ver­to­nun­gen bekan­nter Müh­sam-Gedichte wie „Mein Gefäng­nis“, der „Rev­oluzzer“, oder „Der Gefan­gene“ dar. Die Lese­büh­nen-Autoren Peter und Susanne Bäß berichteten über Erich Müh­sams Leben und gaben dessen Anti-Krieg­s­text „Der Feuer­wehrbund“ zum besten. Nach ein­er Schweigeminute legten die Ver­anstal­terIn­nen, die Freie Arbei­t­erIn­nen Union Berlin, so wie die Pirat­en-Frak­tion Berlin Kränze am Gedenkstein für Erich Müh­sam nieder.
Bilder: https://www.flickr.com/photos/neysommerfeld/sets/72157645236862239/
https://www.flickr.com/photos/soerenkohlhuber/sets/72157645636605681/
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Antifaschismus

CDU trennt sich von Brandstetter

INFORIOT Die CDU in Treuen­bri­et­zen hat sich am Mon­tag von ihrer Vor­stands­beisitzerin Nico­la Brand­stet­ter getren­nt, berichtet die MAZ. Grund ist das bis in die jün­gere Ver­gan­gen­heit reichende Engage­ment von Brand­stet­ter in neon­azis­tis­chen Kreisen, auf das von Infori­ot vor zwei Wochen aufmerk­sam gemacht wurde. Brand­stet­ter war Mod­er­a­torin des “Thiazi.net”, einem bis 2012 aktiv­en Ver­net­zungsmedi­um des mil­i­tan­ten Neon­azis­mus, gegen das derzeit bun­desweit ermit­telt wird. Laut des MAZ-Berichts bestätigte die Ros­tock­er Staat­san­waltschaft die Ein­bindung von Brand­stet­ter in “Thiazi.net”. Das Ermit­tlungsver­fahren gegen sie sei inzwis­chen allerd­ings gegen eine Geldzahlung eingestellt worden.
Erklärung auf der Homepage der "Kita Hasenbande" in Brück (Screenshot)
Erk­lärung auf der Home­page der “Kita Hasen­bande” in Brück (Screen­shot)

Brand­stet­ter, die für die CDU auch bei den ver­gan­genen Kom­mu­nal­wahlen kan­di­diert hat­te, äußerte sich gegenüber der MAZ, dass ihre neon­azis­tis­chen Aktiv­itäten bei “Thiazi.net” bis 2012 zur “Ver­gan­gen­heit” gehören wür­den. Ihre “streng katholis­chen Grundw­erte” stün­den in Gegen­satz zu “nation­al­sozial­is­tis­chem Gedankengut”. Ganz als ob Chris­ten­tum und Nation­al­sozial­is­mus sich per se auss­chließen wür­den — im “Thiazi.net” hat­te Brand­stet­ter dur­chaus Anlei­hen beim Chris­ten­tum genom­men und unter anderem den katholisch-fun­da­men­tal­is­tis­chen Priester Hans Milch zitiert.
Dass Brand­stet­ter seit 2012 anti­nazis­tis­che Grundw­erte entwick­elt habe, wollte man bei der CDU jeden­falls nicht glauben. Bei ihrem Arbeit­ge­ber, der christlichen Kita “Hasen­bande” in Brück wird dies bis­lang offen­bar anders gese­hen. “Das ist nicht unsere Nico­la”, zeigte sich Kitalei­t­erin Almut Kautz ungläu­big. Auf der Home­page der Kita ist inzwis­chen eine Erk­lärung erschienen, in der es heißt, das in der Kita “Men­schen ver­ach­t­en­des Han­deln jed­wed­er Art nicht geduldet” werde. Dazu wür­den sich alle Mitar­bei­t­en­den — also auch Brand­stet­ter — bekennen.
MAZ-Beitrag über Nicola Brandstetter (Screenshot)
MAZ-Beitrag über Nico­la Brand­stet­ter (Screen­shot)

Über die Frage wie für Brand­stet­ter ein angemessenes Erziehung­sum­feld aussieht, schrieb sie im “Thiazi.net” unter anderem: „Ich lebe in ein­er ziem­lich ländlichen Gegend, und hier im Ort gibt es bemerkenswert­er­weise keinen einzi­gen Schwarzen. (…) Wenn ich in die näch­ste größere Stadt fahre, ist das Bild schon wieder ein völ­lig anderes, und dort würde ich mein Kind auch um keinen Preis in die Kita schick­en wollen.“ Zu diesem Zeit­punkt war Brand­stet­ter in Rhein­land-Pfalz ansäs­sig und dort als Erzieherin berufstätig.
Wie solche ras­sis­tis­chen Äußerun­gen mit dem Brück­er Kita-Beken­nt­nis gegen Men­schen­ver­ach­tung und für eine “Erziehung zur Tol­er­anz” in Ein­klang zu brin­gen sind, ist dur­chaus erk­lärungs­bedürftig. Dass Brand­stet­ter in der kurzen Zeit seit 2012 von ein­er Neon­azi­ak­tivistin (deren Engage­ment dort erst durch die Schließung des Forums und beglei­t­ende Razz­ien been­det wurde) plöt­zlich zu ein­er christlichen Demokratin mutiert ist, die jede Men­schen­ver­ach­tung ablehnt und dies in ihrer Erziehungsar­beit auch umset­zt — dass scheint mehr als unwahrscheinlich.
Der ursprüngliche Bericht bei Infori­ot über das “Thiazi.net”-Engagement von Brand­stet­ter beruhte auf ein­er Recherche ein­er baden­würt­tem­ber­gis­chen Antifagruppe. 
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Antifaschismus

Gedenken an Emil Wendland

Heute gedacht­en bis zu 70 Antifaschistin­nen und Antifaschis­ten der Ermor­dung von Emil Wendland.
Mit Rede­beitra­gen von Linkspartei, Bürg­er­meis­ter und der lokalen Antifas­truk­tur macht­en wir auch dieses Jahr auf den 1992 von Neon­azis ermorde­ten Emil Wend­lands aufmerksam.
Im Anschluss wur­den Blu­men, am vor 2 Jahren aufgestell­ten Denkmal, niedergelegt.
Durch starkes Engage­ment von Mit­gliederIn­nen des JWP Mit­ten­Drins, wurde nach ein­er mehrmonati­gen Kam­pagne, ein Gedenkstein an dem Tatort errichtet.
Wie gestern schon berichtetet wurde, meldete die lokale NPD eben­falls eine Gedenkmah­nwache zu diesem The­ma an. Lediglich 7 Neon­azis, darunter der Stadtverord­nete Dave Trick, fan­den sich 200 Meter vom Gedenkstein ein und hiel­ten nach ein­stündi­gem „Rum­ste­hen“ noch einen Rede­beitrag, den sie nach weni­gen Sätzen, auf Grund der Gegen­proteste abbrechen mussten.
( http://jwp-mittendrin.de/blog/blanker-hohn-nazis-melden-gedenkkundgebung…)
Wie auch im Fall Eck­hard Rütz, der am 25. Novem­ber 2000 von Neon­azis in Greif­swald ermordet wurde, ver­suchen die Neon­azis Emil Wend­land nicht als Opfer rechter Gewalt darzustellen, son­dern als Tat „sub­kul­tureller Per­spek­tivlosigkeit“. Wend­land soll dadurch in die Volks­ge­mein­schaft zurück geholt und rechte Ver­brechen in der jüng­sten Ver­gan­gen­heit rel­a­tiviert werden.
( http://berberinfo.blogsport.de/2012/10/14/greifswald-neonazis-versuchten…)
Durch antifaschis­tis­che Inter­ven­tion kon­nte die Ver­anstal­tung der NPD erfol­gre­ich gestört wer­den. So wur­den die Nazis umstellt, Musik abge­spielt, so dass ihre Botschaften max­i­mal unsere Ohren und Augen erreichten.
Das war lei­der erst der Anfang ein­er ras­sis­tis­chen Kam­pagne in Bran­den­burg, die schlussendlich am „Tag der deutschen Zukun­ft“ (06.06.2015) in Neu­rup­pin enden soll.
Auch die bran­den­burg­er Polizei tat sich durch Aktion­is­mus her­vor. Sie zog eine Per­son aus unser­er Ver­anstal­tung, die ange­blich am 05.04.2014 in Wit­ten­berge beim Nazi­auf­marsch, ver­mummt gewe­sen sein soll und stellte ihre Per­son­alien fest.
In ein­er Welt, in der weit­er­hin Sozial-Dar­win­is­mus und Faschis­mus ver­bre­it­et ist, 
wo Men­schen sys­tem­a­tisch aus ihren Woh­nun­gen ver­trieben werden, 
In ein­er Welt, wo Per­so­n­en auf der Straße leben müssen, obwohl Häuser leer stehen, 
In ein­er Welt wo Men­schen auf einen ver­meintlichen Wert, ihre Herkun­ft, ihre Reli­gion, ihr Geschlecht oder ihrer Abwe­ichung von gesellschaftlich, fest­gelegten Nor­men reduziert wer­den, wird es immer Men­schen geben, die dage­gen kämpfen.
Es liegt an jed­er und jedem von uns, für eine men­schen­würdi­ge Welt einzutreten.
Kein Vergeben, kein Vergessen. 

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Antifaschismus

Prozess gegen bekannten Neonazi aus Spremberg

G. ist angeklagt wegen der Beteili­gung an einem gewalt­täti­gen Über­griff auf einen Jugendlichen mit rumänis­chem Migra­tionsh­in­ter­grund im Jahr 2012 und einem ras­sis­tisch motivierten Angriff auf einen Jugendlichen im Jahr 2013. In Sprem­berg ist G. berüchtigt und gefürchtet wegen sein­er bru­tal­en, von ras­sis­tis­chen und recht­en Motiv­en getra­ge­nen Angriffe v.a. auf nicht-rechte Jugendliche. Damit ist er ein­er der Pro­tag­o­nis­ten, die das in Sprem­berg herrschende Kli­ma der Gewalt und Ein­schüchterung zu ver­ant­worten haben. Der erste Ver­hand­lungstag gegen G. und zwei weit­ere Beschuldigte, am 19. Juni 2014, zeigte ein­drück­lich wie dieses Kli­ma der Angst bis in den Gerichtssaal nach Cot­tbus hinein­wirkt. So wur­den die Zeug­In­nen im vorn­here­in durch Mar­tin G. per SMS bedro­ht keine belas­ten­den Aus­sagen zu täti­gen. Die Dro­hun­gen wirken auf die Zeug­In­nen u.a. deshalb beson­ders glaub­haft, weil diese alltäglich erleben, dass staatliche Insti­tu­tio­nen ihnen keinen Schutz bieten und die Täter nur sel­ten bestraft wer­den. Wie das Gericht mit dieser Erken­nt­nis umge­hen wird, ist noch offen. Neben diesen Dro­hun­gen wer­den die Betrof­fe­nen und Zeug­In­nen durch die lan­gen Wartezeit­en auf die Prozesse verun­sichert und belastet. Diese erschw­eren die Rekon­struk­tion der Angriffe und die Aufk­lärung der Tat­en. Für die Betrof­fe­nen bedeutet die lan­gen Wartezeit­en, dass sie nicht mit dem Angriff abschließen kön­nen und auch nach Jahren noch unter den psy­chis­chen Fol­gen der Tat lei­den. Der Vere­in Opfer­per­spek­tive wird das Ver­fahren weit­er beobacht­en und die Betrof­fe­nen unter­stützen, in der Hoff­nung, dass die Jus­tiz in Süd­bran­den­burg endlich einen adäquat­en Umgang mit neon­azis­tis­chen Inten­sivtätern find­et. Das wäre ein nötiger Schritt um die Atmo­sphäre der Angst und Ein­schüchterung in Süd­bran­den­burg aufzubrechen. Für die Betrof­fe­nen von rechter und ras­sis­tis­ch­er Gewalt wäre es das nötige Zeichen, dass diese men­schen­ver­ach­t­en­den Gewalt­tat­en nicht geduldet werden. 
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Sonstiges

Blanker Hohn

(Antifa West­havel­land) Dreist, dreis­ter, NPD – wie wir heute mit Erschreck­en erfahren haben, hat die neu­rup­pin­er NPD für 17 Uhr eine Kundge­bung im Neu­rup­pin­er Rosen­garten angemeldet, nicht um unsere gle­ichzeit­ig stat­tfind­ende Gedenkver­anstal­tung zu stören – nein, um eben­falls den von Neon­azis ermorde­ten Emil Wend­land zu gedenken. 
Am 01. Juli 1992 wurde im Neu­rup­pin­er Rosen­garten der 50-jährige Emil Wend­land von ein­er Gruppe Neon­azis ermordet. Die Täter woll­ten einen „Assi klatschen“. Nach­dem Sie ihn bru­tal mis­shan­del­ten, stach der 21-jährige Haupt­täter 7 Mal auf den bere­its Bewusst­losen ein und tötete ihn so.
In diesem Jahr ist der 22. Todestag von Emil Wend­land. Es ist aber­mals an der Zeit, diesen Fall aufzuar­beit­en und auch auf die Rah­menbe­din­gun­gen einzuge­hen, damit sich solche Tat­en nicht wieder­holen. Wir wollen Emil Wend­lands Leben beleucht­en und ihm so ein Stück sein­er Men­schlichkeit zurück­geben, das ihm die Täter genom­men haben.
Diese Anmel­dung ein­er solchen Kundge­bung stellt für uns eine ganz klare Pro­voka­tion dar. Da die Neu­rup­pin­er Freien Kräfte und NPD ihren Tag der deutschen Zukun­ft in Neu­rup­pin aus­richt­en wollen, kann diese Kundge­bung als Teil ihrer ras­sis­tis­chen Kam­pagne ange­se­hen werden.
Sie ist nur ein Teil von ver­mehrt vork­om­menden Kundge­bun­gen, Angrif­f­en und Aktio­nen in der Region.
Wed­er mor­gen, noch in der Zukun­ft wer­den wir solche Aktio­nen kom­men­tar­los hin­nehmen. Wir rufen alle zu unser­er Kundge­bung um 16 Uhr im Rosen­garten auf, um dann um 17 Uhr den Nazis entschlossen ent­ge­gen zu treten. 
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Antifaschismus

Neonazikonzert am 5./6. Juli für den Raum Potsdam angekündigt

Zusam­men mit der Band „Knot­work“ ist die englis­che Neo­folk-Band „Fire & Ice“ ger­ade auf ihrer gemein­samen „Frac­tured Europe Tour“. Über ihre Face­book-Seite und ihren Blog wird mit­geteilt, dass die Loca­tions, ver­mut­lich um es möglichen Gegen­protesten schw­er­er zu machen, erst wenige Tage vor den Konz­erten per Mail den Teil­nehmenden mit­geteilt werden.
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Ian Read, Front­mann der 1991 gegrün­de­ten Band „Fire & Ice“, kann zu den Grün­dungs­fig­uren des Neo­folk gezählt wer­den und ist begeis­tert­er Anhänger ein­er neon­azis­tis­chen Bewe­gung, die sich für Odin­is­mus, nordis­che Mytholo­gie, Runen, Hei­den­tum, Magie sowie Eso­terik und Okkul­tismus inter­essieren. Er wirk­te unter anderem bei der neon­azis­tis­chen Band „Death in June“ mit und sang auf ihrer Veröf­fentlichung das Horst-Wes­sel-Lied ein. In Inter­views kommt sein krud­er Mei­n­ungsmix aus Über­legen­heit­spro­jek­tio­nen, Ver­schwörungside­olo­gie und sekundärem Anti­semitismus beson­ders klar zum Tra­gen. Wie zum Beispiel in der acht­en Aus­gabe des recht­en Fanzines „Sig­ill“, in der es heißt:
„Die Deutschen hat­ten einen riesi­gen Kom­plex, der ihnen, ehrlich gesagt, von ein­er Nachkriegs­ge­hirn­wäsche eingeimpft wor­den war. […] Ich biete dir fol­gen­des als Stoff zum Nach­denken an: Konzen­tra­tionslager sollte wohl KL abgekürzt wer­den, man führte jedoch KZ ein, weil das Z es viel schreck­lich­er klin­gen ließ […]“
Es bleibt abzuwarten, ob der genaue Ver­anstal­tung­sort der geplanten Konz­erte noch im Vor­feld an die Öffentlichkeit gelangt. Auf der Face­book­seite der Tour veröf­fentlichte die Band jedoch unein­deutige Bilder über ihre geplanten Ver­anstal­tung­sorte. Die Bilder und die zusät­zliche Infor­ma­tion, dass die Konz­erte “[at] a spe­cial his­tor­i­cal venue” stat­tfind­en wer­den, lassen den Schluss zu, dass es sich bei den Ver­anstal­tung­sorten um eine Kirche, für das Konz­ert am 5. Juli, bzw. ein Schloss/Palais, für das Konz­ert am 6. Juli, han­delt. In der Bewer­bung der Konz­erte weist die Band darauf hin, dass die Karten “auf 100 Stück begren­zt sein [wer­den], um der Größe des Ortes und der ver­traulichen Stim­mung zu entsprechen.”
Klar ist, dass diese Band keine harm­lose eso­ter­isch-ange­hauchte Folk-Musik ver­bre­it­et, son­dern ein­deutige neon­azis­tis­che, ras­sis­tis­che, anti­semi­tis­che und andere men­schen­ver­ach­t­ende ide­ol­o­gis­che Ver­satzstücke trans­portiert. Dem gilt es gegen­zuhal­ten und über Neon­azis, die sich als harm­lose Musiker_innen insze­nieren, aufzuklären.
Die Bewer­bung der Band über Face­book: facebook.com/events/539894996127058
weit­ere Infor­ma­tio­nen über die Band­pro­jek­te von Ian Read unter en.wikipedia.org/wiki/Ian_Read_(musician)
Die Bilder stam­men von der Face­book­seite der Tour von “Fire & Ice” 
Inforiot