Kategorien
Bildung & Kultur Geschichte & Gedenken

Runder Tisch für einen Gedenkort ehemaliges KZ-Uckermark in Potsdam

Ein run­der Tisch zur Zukun­ft des Gelän­des des ehe­ma­li­gen Jugend­konzen­tra­tionslagers Uck­er­mark wird heute in Pots­dam von der Ini­tia­tive für einen Gedenko­rt ehe­ma­liges KZ-Uck­er­mark e.V. aus­gerichtet. Ver­ant­wortliche und AkteurIn­nen sind ein­ge­laden, sich darüber auszu­tauschen, wie der Rück­bau der derzeit auf dem Gelände vorzufind­en­den Mil­itär­ru­inen und die zukün­ftige Gestal­tung des Gelän­des ausse­hen kann.

Ein großer Wun­sch der Über­leben­den des Jugend­konzen­tra­tionslagers Uck­er­mark und ihrer Ange­höri­gen ist es, noch zu ihren Lebzeit­en am Ort ihrer Lei­den einen würdi­gen, öffentlich zugänglichen Gedenko­rt vorzufind­en.”, so die Ini­tia­tive in ihrer Presseerk­lärung. Die Zeit dränge, heißt es weit­er, die Ini­tia­tive für einen Gedenko­rt ehe­ma­liges KZ-Uck­er­mark e.V. fordere daher, dass der Zusicherung von Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck “für das ehe­ma­lige Jugend­lager Uck­er­mark […] eine angemessene Lösung [zu] find­en” Tat­en fol­gen und der Abriss der Ruinen aus der Zeit der Nutzung durch die sow­jetis­che Armee endlich durchge­führt wird.

Am 18. April hat­te sich der Tag der Befreiung des ehe­ma­li­gen Jugend KZ–Uckermark zum 65. Mal gejährt. Auch in diesem Jahr hat­te die Ini­tia­tive auf dem ehe­ma­li­gen KZ-Gelände eine Befreiungs­feier aus­gerichtet. Trotz der Störun­gen des Flugverkehrs kon­nten einige der Frauen, die das KZ-Uck­er­mark über­lebten, daran teilnehmen.

Die „Ini­tia­tive für einen Gedenko­rt ehe­ma­liges KZ-Uck­er­mark“ set­zt sich seit Jahren mit ehre­namtlichem Engage­ment für ein würdi­ges Gedenken an diesem Ort des Naziter­rors ein.

Kategorien
Gender & Sexualität

Aktionsbericht Männertag Potsdam

Sie richteten sich gegen das alljährliche Zele­bri­eren von „Männlichkeit“, welch­es von Saufen, Pöbeln, Raumein­nehmen und Anbag­gern bis hin zu Angrif­f­en auf Per­so­n­en reicht.

So wur­den zum einen am Vor­abend mehrere öffentliche Plätze von Aktivis­ten abges­per­rt und kurzzeit­ig in „anti­sex­is­tis­che Bere­iche“ ver­wan­delt (Bild 1+2).
Die Absper­rung der Plätze gelang lei­der nur teil­weise, da Bullen auf­taucht­en und die Aktivis­ten dazu auf­forderten die Absper­run­gen zu entfernen.

Zudem wur­den an ver­schiede­nen Stellen in der Stadt Plakate ange­bracht, die die pöbel­nden und besof­fe­nen Män­ner direkt ansprachen und hof­fentlich zum Nach­denken bracht­en. (Bild 3).

Andere kreative Men­schen bracht­en an den Hal­testellen Aufk­le­ber in der Optik des Pots­damer Verkehrs­bun­des (VIP) an, in denen gefordert wurde, dass Busse und Bah­nen am „Her­rentag“ nicht für weiße het­ero­sex­uelle Män­ner zur Ver­fü­gung ste­hen sollen, was zu einiger Verun­sicherung der an den Hal­testellen Wartenden führte. (Bild 4)

Trotz der durch die Bullen frühzeit­ig been­de­ten Aktion, ist es gelun­gen die „Testos­teron ges­teuerten Karawa­nen“ bei ihrer tra­di­tionellen Demon­stra­tion männlich­er Dom­i­nanz zu unter­brechen und zu irritieren.

Das solche Aktio­nen immer wieder notwendig sind, zeigt auch die Bilanz des diesjähri­gen Män­nertages, an dem es erneut zu mehreren Verkehrun­fällen durch erhöht­en Alko­holkon­sum kam und zu eini­gen Schlägereien, weil männlich­er Stolz aufeinan­der prallte.

Fight Sex­ism!

Anti­sex­is­tis­ches Bünd­nis Potsdam

Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus jüdisches Leben & Antisemitismus

Nazidemo in Elsterwerda 15. Mai 2010

Kam­er­ad Felix von der JN Leipzig” muss es wis­sen. Seinem Rede­beitrag auf dem Denkmal­splatz in Elster­walde, den er so drama­tisch begann, lauschen nur knapp 70 Neon­azis und weit­ere Anwohner­In­nen. Erwartet hat­ten die Organ­isatoren der Demon­stra­tion, die NPD Lausitz, 200 TeilnehmerInnen.

Unter dem Mot­to “Arbeit statt Abwan­derung! Gegen Glob­al­isierung und Kap­i­tal­is­mus!” woll­ten der lokale NPD- und JN- Kreisver­band anknüpfen an die derzeit in der neon­azis­tis­chen Szene laufende “Volk­stod-Kam­pagne”. Für die in weit­en Teilen Ost­deutsch­lands ver­bre­it­ete Sit­u­a­tion, gekennze­ich­net von Abwan­derung, Arbeit­slosigkeit und Per­spek­tivlosigkeit, haben die Neon­azis die Schuldigen aus­gemacht: “Die Demokrat­en brin­gen uns den Volk­stod!” lautet die Kern­pa­role der so genan­nten Kampagne.

In Sach­sen beset­zen Neon­azis das The­ma erfol­gre­ich mit ein­er starken Wirkung in die Szene. Zulet­zt zogen am 1. Mai knapp 400 Neon­azis durch Hoy­er­swer­da mit der Parole “Volk­stod stop­pen”. Während­dessen zeigen ihre süd­bran­den­bur­gis­chen Kam­er­aden deut­lich weniger Inter­esse am The­ma. Nicht ein­mal mit der Hälfte der erwarteten Teil­nehmerIn­nen kon­nte der Ver­anstal­tungsleit­er und NPD Kreisver­bandsvor­sitzende Ron­ny Zasowk in Elster­w­er­da aufwarten. Unter den Angereis­ten rei­ht sich eine Vielzahl Neon­azis aus anderen Bun­deslän­dern ein. Neben den “Freien Aktivis­ten Bautzen” sind auch NPD-Kad­er aus Ost­sach­sen gekom­men, genau­so wie Neon­azis aus Dres­den und Leipzig. Selb­st aus Bay­ern hat der “Nationale Stammtisch a.d. Reg­nitz” VertreterIn­nen um den NPD-Kad­er Ralf Ollert gesandt.

Sie lauschen den Reden von Ron­ny Zasowk, Felix S. aus Leipzig und Pierre Dorn­brach, dem regionalen “Stützpunk­tleit­er” der JN Lausitz. Der ursprünglich als Red­ner angekündigte säch­sis­che Land­tagsab­ge­ord­nete der NPD, Jür­gen W. Gansel, war gar nicht erst erschienen.

Ein Aktions­bünd­nis gegen den Neon­azi­auf­marsch hat­te sich im Vor­feld dafür aus­ge­sprochen, die Neon­azis mit Igno­ranz zu strafen und ihnen die “kalte Schul­ter” zu zeigen. Mit mäßi­gen Erfolg. Gle­ich Dutzende Bürg­erIn­nen, die am Rand gewartet haben, begleit­en den Aufzug durch weit­ge­hend unsanierte Neben­straßen. Bei der ersten Kundge­bung eilt ein Neon­azi aus der Demon­stra­tion zu ein­er Frau am Rand. Er begrüßt sie mit Kuss auf die Wange und führt ein kurzes Gespräch mit ihr. Dann rei­ht er sich wieder in der Kundge­bung ein. Die Pas­san­tInnen, vielfach junge Frauen mit Kindern, machen weniger den Ein­druck, als wären sie “inter­essierte Anwohn­er”, wie die NPD sie sich gerne wün­scht. Vielmehr wirken sie wie Sym­pa­thisan­tInnen, die “ihre Män­ner” in der Demon­stra­tion “kämpfen” lassen, während sie die Zaungäste bilden.

Ein zeit­gle­ich auf dem Mark­t­platz stat­tfind­en­der Skater­con­test ein­er “Inno­v­a­tiv­en Jugend Elster­w­er­da” hat­te immer­hin ver­hin­dert, dass die Neon­azis durch die Innen­stadt von Elster­w­er­da, wie ursprünglich geplant, ziehen konnten

Quelle: www.recherche-ost.com
Bilder:  http://www.recherche-ost.com/content/view/122/3/

Kategorien
Antifaschismus Geschichte & Gedenken

8. Mai — Kranzniederlegung in Cottbus

8. Mai 2010 — 65. Jahrestag der Befreiung vom deutschen Faschismus

Am 8. Mai 1945 wurde Deutsch­land vom Hitler­faschis­mus befre­it.  Einige AntifaschistIn­nen ver­sam­melten sich aus diesem Anlass am  65. Jahrestag in Cot­tbus, um den Opfern des Faschis­mus zu gedenken. Die jun­gen AntifaschistIn­nen legten am Ehren­denkmal  für die Opfer von Faschis­mus und Mil­i­taris­mus im Puschk­in­park einen Gedenkkranz mit der Auf­schrift „In Gedenken an die Opfer des Faschis­mus“ nieder, rez­i­tierten den „Buchen­wald­schwur“ und ein Gedicht und hiel­ten eine Schweigeminute ab. Im Anschluss fuhren alle geschlossen nach Forst zu ein­er Demo unter dem Mot­to „65. Jahre nach der Befreiung — Wir kämpfen weit­er!“ und maßen dem Tag der Kapit­u­la­tion so die gebührende Bedeu­tung bei.

 

Die His­to­rie des 8. Mai

Nach dem Tod Hitlers am 30. April 1945 und der ver­lore­nen „Schlacht um Berlin“ kapit­ulierte Deutsch­land zwis­chen dem 7. und 9. Mai 1945 bedin­gungs­los. Gen­er­aloberst Alfred Jodl unterze­ich­nete am frühen Mor­gen des 7. Mai im Namen des deutschen Oberkom­man­dos die Gesamtka­pit­u­la­tion aller Stre­itkräfte im Alli­ierten Haup­tquarti­er in Reims. Zur Würdi­gung des Beitrags der Sow­je­tu­nion an der Befreiung Europas von der NS-Dik­tatur, musste die Kapit­u­la­tion nochmals im sow­jetis­chen Haup­tquarti­er in Berlin-Karl­shorst von hochrangi­gen deutschen Mil­itärs unter­schrieben wer­den. Der 2. Weltkrieg war damit beendet.

Antifaschis­tis­ches Gedenken im Puschkinpark

Eine Gruppe von 30 AntifaschistIn­nen ver­sam­melte sich an diesem his­torischen Feiertag vor dem Mah­n­mal für die Opfer von Faschis­mus und Mil­i­taris­mus im cot­tbuser Puschk­in­park.
Das Denkmal wurde 1979 errichtet und zeigt junge kämpfende und lei­dende Män­ner und Frauen. Im Gegen­satz zum let­zten Jahr, in welchem nur den gefal­l­enen Sol­dat­en der Roten Armee auf dem Süd­fried­hof gedacht wurde, entsch­ieden wir uns, nach ein­er kri­tis­chen Auseinan­der­set­zung, in diesem Jahr für einen allum­fassenden Ort des Gedenkens. Mit der Wahl des Denkmals für die Opfer von Faschis­mus und Mil­i­taris­mus gle­icher­maßen, dis­tanzieren wir uns von ein­er alleini­gen Verehrung der Roten Armee für ihren Beitrag zur Befreiung Europas vom Hitler­faschis­mus. Mit dem Ver­lesen des Buchen­wald­schwurs woll­ten wir beson­ders die Opfer, Frei­heit­skämpferIn­nen und AntifaschistIn­nen würdi­gen, die ihr Leben für „eine neue Welt des Friedens und der Frei­heit“ hingegeben haben. Des weit­eren wurde ein Gedicht rez­i­tiert, welch­es die Mitschuld der Zivil­bevölkerung an der nation­al­sozial­is­tis­chen Dik­tatur the­ma­tisiert. Dies sollte uns noch ein­mal bewusst machen, wie wichtig es ist den Kampf gegen immer noch beste­hende faschis­tis­che, anti­semi­tis­che und ras­sis­tis­che Struk­turen fortzuführen.

Und der Rest…

Dem Tag der Befreiung wird von bürg­er­lich­er und parteipoli­tis­ch­er Seite kaum Aufmerk­samkeit geschenkt. Denn das gehe nur AntifaschistIn­nen etwas an, welche bekan­ntlich­er Weise sog­ar als „Link­sex­trem­is­ten“ stil­isiert wer­den. Die Igno­ranz in der Bevölkerung wird auch in ein­er Umfrage, die im Auf­trag von „Stern.de“ gemacht wurde, deut­lich. Laut dieser wis­sen 45 Prozent der Bun­des­bürg­erIn­nen nicht, was am 8. Mai 1945 geschah. Dies betr­e­ffe beson­ders Jün­gere. Die unklare Abgren­zung der bürg­er­lichen Mitte von rechts­gerichteten Ide­olo­gien, wie sie sich jährlich am 13. Feb­ru­ar beim größten Nazi­auf­marsch Europas in Dres­den zeigt, macht sich hier wieder bemerk­bar.
Das bietet den ide­ol­o­gis­chen Nährbo­den für die wieder erstark­ende Neon­aziszene in Süd­bran­den­burg sowie der ganzen BRD. In Cot­tbus mehren sich die Über­griffe in diesem Jahr enorm. Ständig wer­den alter­na­tive Jugendliche, die sich im Puschk­in­park tre­f­fen, ver­bal sowie kör­per­lich von Nazis ange­grif­f­en. Diesen gilt es damals wie heute entschlossen entgegenzutreten!

Einige Fotos hier.

Kategorien
Antifaschismus

Brandenburg — nazifrei!

Die erfol­gre­ichen antifaschis­tis­chen Men­schen­block­aden in Jena, Dres­den, Leipzig, Ros­tock und nicht zulet­zt am 1. Mai in Berlin, haben uns Mut gegeben, auch in Bran­den­burg die Nazis zu stop­pen. Vom 29. Mai bis 10. Juli 2010 will die “Kam­er­ad­schaft Märkisch Oder Barn­im” sieben mal in unseren Städten ihre men­schen­ver­ach­t­ende Pro­pa­gan­da ver­bre­it­en. Wir stellen uns ihnen in den Weg.

 

Aufruf: Brandenburg Nazifrei

 

Kein Ort für rechte Propaganda

 

Zwis­chen dem 29. Mai und dem 10. Juli will die neon­azis­tis­che „Kam­er­ad­schaft Märkisch Oder Barn­im“ (KMOB) im Nor­dosten Bran­den­burgs demon­stri­eren. Wir nehmen nicht hin, dass Nazis ihre pop­ulis­tis­che und men­schen­ver­ach­t­ende Pro­pa­gan­da in unseren Städten ver­bre­it­en. Gemein­sam wer­den wir uns den Demon­stra­tio­nen der KMOB ent­ge­gen­stellen und dafür sor­gen, dass Bernau, Eber­swalde, Bad Freien­walde, Straus­berg, Joachim­sthal, Biesen­thal und Man­schnow keine Orte für recht­sradikale Aufmärsche werden.

Wir sind ein vielfältiges Bünd­nis aus lokalen Vere­inen und lan­desweit­en Ver­bän­den, antifaschis­tis­chen Grup­pen, Parteien, Gew­erkschaften, Jugend-und Studieren­denini­tia­tiv­en, Kirchenge­mein­den und vie­len weit­eren engagierten Antifaschistin­nen und Antifaschisten.

Mit unseren Aktio­nen wollen wir deut­lich zum Aus­druck brin­gen: Wir sind die demokratis­che, antifaschis­tis­che Mehrheit. Ob auf der Straße, dem Schul­hof oder im Vere­in: wir treten Nazis und rechter Ide­olo­gie offen­siv entgegen.

In Dres­den, Halbe, Jena, in Lübeck und in Berlin haben Bürg­erin­nen und Bürg­er durch organ­isierte Men­schen­block­aden ver­hin­dert, dass Neon­azis durch ihre Städte laufen. Wir wer­den nicht zulassen, dass Recht­sradikale in unseren Orten marschieren. Um dies zu ver­hin­dern, wer­den wir uns gegen­seit­ig unter­stützen und den Nazis an jedem Ort die Straße nehmen: durch Straßen­feste, Musikper­for­mance oder kreative Aktio­nen des zivilen Ungehorsams.

Uns vere­int der Kon­sens von Dres­den.
Unser Ziel, den Nazis ent­ge­gen­zutreten, eint uns über alle sozialen, poli­tis­chen oder kul­turellen Unter­schiede hin­weg. Wir sind bunt und wir stellen uns den Nazis in den Weg. Von uns wird dabei keine Eskala­tion aus­ge­hen. Wir sind sol­i­darisch mit allen, die mit uns das Ziel teilen, die Nazi­aufmärsche ver­hin­dern zu wollen!

Wir bit­ten alle demokratis­chen Bürg­erin­nen und Bürg­er, mit uns auf die Straße zu gehen. Nur gemein­sam ver­hin­dern wir, dass Nazis Fuß fassen kön­nen. Ob in Bernau, Eber­swalde, Bad Freien­walde, Straus­berg, Joachim­sthal, Biesen­thal oder Man­schnow: Kein Ort für recht­sradikale Propaganda!

Bünd­nis Bran­den­burg Naz­ifrei, 8. Mai 2010 

Liste der bish­eri­gen UnterzeichnerInnen

 

Alles Weit­ere auf der Home­page www.brandenburg-nazifrei.de

Kategorien
Geschichte & Gedenken

Bernau – 300 Menschen erinnern an „Tag der Befreiung“

Am 8. Mai fand das jährliche Gedenken an den „Tag der Befreiung“ statt. Der Tag ste­ht für die Kapit­u­la­tion Nazi-Deutsch­lands und das Ende des Gewaltherrschaft der Nazis in Europa. Etwa 300 Men­schen beteiligten sich an der Ver­anstal­tung, die in drei Sta­tio­nen geteilt war:

 

Am Sow­jetis­chen Ehren­mal gedacht­en die Anwe­senden den Gefall­en der Roten Armee, die im Kampf um die Befreiung von vie­len tausenden Gefan­genen, Ver­fol­gten und Unter­drück­ten ihr Leben ließen. Wie bere­its 2009 legte auch ein Vertreter der rus­sis­chen Botschaft am Ehren­mal ein Kranz nieder, um die toten Sol­dat­en zu ehren. Der deutsch-rus­sis­che Chor Kalin­ka, 2009 aus­geze­ich­net mit dem Barn­imer Kul­tur­preis, sorgte für die musikalis­che Begleitung der Ver­anstal­tung. Neben dem rus­sis­chen Mil­itärat­taché Rafael Y. Aru­tyun­yan, redet auch Dag­mar Enkel­mann (MdB DIE LINKE): Sie forderte, dass der 8. Mai als offizieller Feiertag in Deutsch­land began­gen wer­den solle. Ein Ver­such der seit Jahren auf Bun­de­sebene von CDU/ CSU block­iert wird.

 

An der zweit­en Sta­tion, am Deser­teur­denkmal auf der gegenüber­liegen­den Straßen­seite, forderten Vertreter_innen der evan­ge­lis­chen Jugen­dar­beit und dem Bernauer Net­zw­erk für Tol­er­anz und Weltof­fen­heit in ver­schiede­nen Beiträ­gen: „Sag Nein! zu Krieg und Gewalt“. „Nie wieder Faschis­mus, Nie wieder Krieg!“, mah­nte eine der Mitwirk­enden. Auch hier wur­den Blu­men niedergelegt für die vie­len Toten, die durch Nazi-Gewalt und Krieg ihr Leben ließen.

 

Als Abschluss fand auf dem Bernauer Mark­t­platz ein Festessen statt. Organ­isiert wurde dies von der Linksju­gend [´sol­id], der Antifaschis­tis­chen Aktion Bernau und dem Jugendtr­e­ff DOSTO. „Wir wollen an dem Tag den Mil­lio­nen Men­schen gedenken, die durch die Kriegs‑, Besatzung- und Ver­nich­tungspoli­tik der Nazis gefoltert wur­den, unter Zwangsar­beit lit­ten und ihr Leben ver­loren haben. Gle­ichzeit­ig stellt dieser Tag für Mil­lio­nen von Ver­fol­gten und Opfern – ob KZ-Häftlinge, Widerstandkämpfer_innen, Zwangsarbeiter_innen und andere „Feinde“ – die Befreiung von der Bar­barei der Nazis und ihrer Unter­stützer dar.“ hieß es im Aufruf.

 

Auch 65. Jahren nach der Befreiung vom Nation­al­sozial­is­mus, sind Anti­semitismus, Ras­sis­mus und Neon­azis­mus offen und latent in der Gesellschaft ver­bre­it­et.“ heißt es weiter.

In diesem Sinne ruft das Bünd­nis “Nie­mand ist vergessen!” für dem 23. Mai zur Gedenkdemon­stra­tion nach Berlin- Buch (nahe Bernau) aus. Anlass ist der 10. Todestag von Dieter Eich, der am 25. Mai 2000 von Nazis ermordet wurde.

 

Kategorien
Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Zug der Erinnerung” war ein voller Erfolg

Drei Tage, vom 5. bis zum 7. Mai, machte der “Zug der Erin­nerung” im Bahn­hof von Frank­furt (Oder) Sta­tion. Der Zug, der seit drei Jahren als mobile Ausstel­lung durch Deutsch­land und Polen unter­wegs ist, doku­men­tiert die Schick­sale von im Nation­al­sozial­is­mus in die Konzen­tra­tions- und Ver­nich­tungslager deportierten Kindern. Auch der
Umgang der deutschen Gesellschaft ins­beson­dere der Deutschen Bahn mit den im Nation­al­sozial­is­mus für die Depor­ta­tion Ver­ant­wortlichen sowie die Geschichte der Frank­furter Juden im NS waren Thema. 

Die Ausstel­lung erfüllt zwei Funk­tio­nen: ein­er­seits will sie an die Kinder erin­nern, die der nation­al­sozial­is­tis­chen Ver­nich­tungspoli­tik zum Opfer fie­len. Ander­er­seits will sie einen Ort der Bil­dung darstellen. Nur mit dem Wis­sen um die Grausamkeit des Nation­al­sozial­is­mus kann dafür gesorgt wer­den, dass Ähn­lich­es nie wieder geschieht.

Mit ein­er BesucherIn­nen­zahl von ins­ge­samt etwa 2500 Per­so­n­en und 80 Grup­pen aus Frank­furt und Umge­bung kann die Ausstel­lung in Frank­furt (Oder) als ein voller Erfolg gew­ertet wer­den. “Die großen Zahlen haben unsere Erwartun­gen übertrof­fen. Wir freuen uns, dass der Ausstel­lung so viel Aufmerk­samkeit durch die Frank­fur­terIn­nen gewid­met wurde.”, so ein Vertreter des Utopia e.V.. Vor allem Schulk­lassen fan­den den Weg zum Bahn­hof, um sich nach ein­er the­ma­tis­chen Ein­führung durch die Päd­a­gogen den Geschicht­en der ermorde­ten Kinder zu wid­men. Die Reak­tio­nen nach dem Ausstel­lungs­be­such schwank­ten zwis­chen großer Betrof­fen­heit über die Tragödie, die jedes Einzel­beispiel verkör­pert, und Wut – Wut über die dama­li­gen Täter ein­er­seits und den heuti­gen Umgang der Deutschen Bahn mit ihrer Geschichte ander­er­seits. Während die Deutsche Reichs­bahn damals an den Depor­ta­tio­nen ver­di­ente, ver­langt die Deutsche Bahn heute hor­rende Sum­men für die Ver­mi­etung der Gleise an den “Zug der Erinnerung”.

Der Utopia e.V. hat­te sich dafür einge­set­zt, dass der “Zug der Erin­nerung” auf sein­er Fahrt Sta­tion in Frank­furt (Oder) macht. Vor Ort war er für die Organ­isatoren der Ausstel­lung der lokale Koop­er­a­tionspart­ner. Neben der unter­stützen­den Betreu­ung des Zuges und sein­er BesucherIn­nen war der Vere­in vor allem für die Begleitver­anstal­tun­gen ver­ant­wortlich. Neben der gut besucht­en Eröff­nungsver­anstal­tung am Mittwoch, bei der Bürg­er­meis­terin Kat­ja Wolle, Hans-Rüdi­ger Minow vom Zug der Erin­nerung e.V., Janek Las­sau vom Utopia e.V. sowie Jakub Molchad­s­ki, der Vor­sitzende der Jüdis­chen Gemeinde Frank­furt (Oder), Rede­beiträge leis­teten, fan­den seit Dien­stag Diskus­sions- und Filmver­anstal­tun­gen, eine Stadt­führung sowie ein Konz­ert — mit finanzieller Unter­stützung des Quartiers­man­age­ments im Rah­men des Förder­pro­gramms “Soziale Stadt” — statt. Trotz des auch an diesen For­men der Auseinan­der­set­zung gezeigten Inter­ess­es waren die Besucherzahlen bei den Begleitver­anstal­tun­gen teil­weise ausbaufähig.

Kategorien
Antifaschismus

Der 8. Mai in Brandenburg/Havel

Anlässlich des 65. Jahrestag der Befreiung vom Nation­al­sozial­is­mus ver­anstal­tete das Antifaschis­tis­che Net­zw­erk: Bran­den­burg-Prem­nitz-Rathenow [AFN] ab 11.00 Uhr eine Kundge­bung am sow­jetis­chen Ehren­mal in Bran­den­burg an der Hav­el und legte dort einen Kranz zum Andenken an die Opfer des Naziter­rors nieder.

 

In einem Rede­beitrag ging ein Vertreter der AFN vor den unge­fähr 50 Kundgebungsteilnehmer_innen auf die his­torische Bedeu­tung des Tages ein. Die Geschichte Bran­den­burgs während der NS Zeit wurde beleuchtet, an die tausend­fach in der städtis­chen Anstalt ermorde­ten psy­chisch Erkrank­ten sowie den in die Ver­nich­tungslager ver­schleppten Mitglieder_innen der jüdis­chen Gemeinde in der Stadt erin­nert und den hun­derten, im Zuchthaus Bran­den­burg hin­gerichteten Wider­stand­skämpfern gedacht. 

 

Gle­ichzeit­ig wurde angesichts der (neo)nazistischen Pro­voka­tio­nen zum Jahrestag der Befreiung – im Stadt­ge­bi­et sowie in den Nach­barorten waren Plakate mit dem Titel „8. Mai – Wir kapit­ulieren nie“ ange­bracht und im Inter­net zu einem Auf­marsch der NPD mit dem Mot­to „Frieden, Frei­heit, Selb­st­bes­tim­mung“ aufgerufen wor­den – an die Teilnehmer_innen appel­liert, dies nicht ein­fach nur hinzunehmen, son­dern sich über die Gefährlichkeit der braunen Ide­olo­gie bewusst zu wer­den, sich gemein­sam mit weit­eren Inter­essierten und Engagierten zu find­en und entschlossen gegen die Etablierungsver­suche der (Neo)nazis zu handeln.

 

Dass dies in Bran­den­burg an der Hav­el dur­chaus notwendig ist, bezeu­gen die jüng­sten Dro­hun­gen des sich für die Stadt zuständig füh­len­den NPD Kreisver­band Hav­el-Nuthe, der hier den Auf­bau eines Ortsver­ban­des plant. „Für volks­feindliche Akteure“, werde dann „die Luft … dünn“, so die Partei auf ihrer Internetseite.

 

Einen weit­eren Ver­such sich hier fest zu etablieren demon­stri­erte der NPD Kreisver­band Hav­el-Nuthe dann am Nach­mit­tag des 8. Mai durch einen polizeilich abgeschirmten Auf­marsch im nördlichen Stadt­ge­bi­et. Dabei zogen unge­fähr 200 (Neo)nazis aus Bran­den­burg, Berlin und Sach­sen-Anhalt, aus­ge­hend von der Bahn­hal­testelle Bran­den­burg-Alt­stadt, durch das Neubau­vier­tel Hohen­stück­en, hin zur Bahn­hal­testelle Bran­den­burg-Gör­den und forderten dabei immer wieder nach „national(en) Sozial­is­mus“ als Alter­na­tive zur Demokratie der Bundesrepublik.

 

Bei zwei Zwis­chenkundge­bun­gen sprachen unter anderem der stel­lvertre­tende bran­den­bur­gis­che Lan­desvor­sitzende der NPD, Ron­ny Zasowk aus Cot­tbus, der Vor­sitzende der JN Sach­sen-Anhalt, Andy Knape aus Magde­burg, sowie Beat­rice Koch aus Nauen/Neuruppin für den NPD Kreisver­band Hav­el-Nuthe. Alle Red­ner ver­sucht­en dabei die Geschichte zu ver­drehen und darauf auf­bauend ihre völkischen, ras­sis­tis­chen und anti­semi­tis­chen Aktiv­itäten und ihr Engage­ment gegen die Bun­desre­pub­lik und ihre ver­fas­sungsmäßige Grun­dord­nung zu rechtfertigen.

 

Zeit­gle­ich ver­sam­melte sich das bürg­er­liche Bran­den­burg weit ab, ver­steckt in einem kleinen Park am Stadtkanal um sich dort gegen „Extrem­is­mus“ zu posi­tion­ieren. Zuvor hat­te das Bünd­nis ab 13.00 Uhr eine Kundge­bung am sow­jetis­chen Ehren­mal sowie einen Fahrrad­ko­r­so durchge­führt, der die (Neo)nazis fern der Innen­stadt hal­ten sollte.

 

Doch dies gelang nur teil­weise. Nach der offiziellen Beendi­gung des NPD Auf­marsches an der Bahn­hal­testelle „Bran­den­burg – Gör­den“ fuhren die (Neo)nazis getren­nt, zum einen mit der Region­al­bahn aus Rathenow und zum anderen mit der Straßen­bahn Rich­tung Bran­den­burg­er Haupt­bahn­hof. Die (Neo)nazis, die mit der Straßen­bahn fuhren, ver­ließen diese jedoch bere­its in der Ste­in­straße und marschierten von dort spon­tan durch die Innen­stadt, über die St Annen­straße bis zur Bahn­hal­testelle „Bran­den­burg – Hauptbahnhof“. 

 

Am Haupt­bahn­hof war zuvor bere­its die Region­al­bahn aus Rathenow mit den anderen (neo)nazistischen Veranstaltungsteilnehmer_innen angekom­men und von unge­fähr 30 Antifaschist_innen mit Ban­nern, Fah­nen und den Rufen „8.Mai – Naz­ifrei“ emp­fan­gen wor­den. Obwohl diese Aktion abso­lut friedlich und gewalt­frei ver­lief, drängten eiligst zusam­menge­zo­gene Mannschaften der Bere­itschaft­spolizei die Antifaschist_innen äußerst rabi­at ab und ris­sen auf Befehl des örtlichen Polizeiführers deren antifaschis­tis­che Ban­ner nieder. Die Staat­srä­son stand hier ein­mal mehr über dem Gewissen.

 

Neben den Ver­anstal­tun­gen in Bran­den­burg an der Hav­el fan­den auch in Prem­nitz und Rathenow Ver­anstal­tun­gen anlässlich des Tages der Befreiung statt. In Prem­nitz fand um 10 Uhr eine Kundge­bung am Denkmal der Opfer des Faschis­mus statt, in Rathenow legten Vertreter_innen der Stadtverord­neten­ver­samm­lung und der Parteien um 14.00 Uhr Kränze am sow­jetis­chen Ehren­fried­hof nieder. Eine Kranznieder­legung der Antifa West­havel­land am sel­ben Ort fol­gte, wegen der Über­schnei­dung mit den Ver­anstal­tun­gen in Bran­den­burg an der Hav­el, dann um 18.00 Uhr.

 

Zahlre­iche weit­ere Fotos gibt es hier.

Kategorien
Antifaschismus

1.Mai Auswertung – Oranienburg

Nach­dem be­kannt wurde, dass der größ­te Neo­na­zi­auf­marsch an die­sem Tag in Ber­lin-?Pan­kow mar­schie­ren wird, war für uns klar das Ora­ni­en­burg nicht un­wich­tig sein wird, was die An­­fahrt-? und Ab­fahrt von Neo­na­zis angeht.

Aus die­sem Grund ver­kleb­ten wir in den Tagen vor dem 1.?Mai ge­zielt meh­re­re Hun­dert an­ti­fa­schis­ti­sche Auf­kle­ber um den an­kom­men­den Neo­na­zis zu zei­gen, „wer die Hosen“ in der Kreis­stadt anhat.

Aus Si­cher­heits­grün­den schlie­fen wir bei Ber­li­ner Ge­nos­s_in­nen, da mit ein­er gro­ßen An­zahl von Neo­na­zis ge­rech­net wer­den konn­te. Am Tag sel­ber waren dann auch 250-?300 Neo­na­zis am Bahn­hof Ora­ni­en­burg an­ge­kom­men. Diese setz­ten sich aus Nie­der­sach­sen, um Tho­mas „Stei­nar“ Wulff , dem Rhein­land um Axel W. Reitz und Ober­ha­ve­ler Neo­na­zis zu­sam­men.
Eine Blo­cka­de des Zuges, wie es am Tag hieß, konn­te nicht be­stä­tigt werden.

In der De­mons­tra­ti­on sel­ber gab es zwei Bran­den­bur­ger Blö­cke. Der erste war von der „Ka­me­rad­schaft Mär­kisch-?Oder­land“(KMOB), der zwei­te vom In­fo­por­tal Pots­dam, einem Netz­werk aus JN und „frei­en Kräf­ten“ aus Pots­dam.
Oder­ha­ve­ler Neo­na­zis lie­fen im Block der KMOB. Wie schon in Neu­rup­pin trug auch hier der ver­ur­teil­te Ge­walt­ver­bre­cher Pa­trick „Schul­le“ Schulz das Front­trans­pa­rent des KMOB. „Schul­le“ saß bis zum Win­ter 09/10 eine 20­mo­na­ti­ge Haft­stra­fe ab, wegen eines Mo­lo­tow-?An­griffs auf das ört­li­che Links­par­tei-?Bü­ro. Vor­her war er Mit­glied in dem auf­ge­lös­tem „Sturm Ora­ni­en­burg“. In­zwi­schen scheint er bei der KMOB ge­lan­det zu sein.

Pa­trick Schulz und ein wei­te­rer Ora­ni­en­bur­ger Neonazis

In der Mitte des Blo­ckes fan­den sich meh­re­re Per­so­nen aus der NPD Ober­ha­vel ein. Der pro­mi­nen­tes­te dürf­te dabei der Ora­ni­en­bur­ger Stadt­ver­ord­ne­te Rei­mar Leib­ner sein. Die­ser fiel erst vor kur­zem auf, da er im an­ge­trun­ke­nen Zu­stand Po­li­zei­be­am­te be­lei­digt und sich gegen einen Platz­ver­weis ge­wehrt haben soll, wäh­rend ein­er Na­zi-?Par­ty im nörd­li­chen Ober­ha­vel. Laut dem Ver­fas­sungs­schutz­be­richt 2009 nah­men an die­ser Pri­va­ten Ver­an­stal­tung 23 Per­so­nen teil.
Rei­mar Leibner

In sei­ner Nähe lief der Nas­sen­hei­der An­dre­as Rot­kohl, der sich be­son­ders in letz­ter Zeit häu­fig in der Öf­fent­lich­keit prä­sen­tiert. Der junge NPD-?ler nahm be­reits letz­tes Jahr an der 1. Mai Ver­an­stal­tung der Ber­li­ner NPD teil. In den ver­gan­ge­nen Mo­na­ten war er so­wohl in Neu­rup­pin, wie auch in Nauen mit Ober­ha­ve­ler NPD-?ler un­ter­wegs. An­dre­as Rot­kohl ist be­kannt für seine Par­ty­lau­ne, die aber auch schon mal um­schla­gen kann und dann in ver­bo­te­nen Grü­ßen und Kör­per­ver­let­zun­gen endet.
Vor ei­ni­gen Wo­chen, stör­ten Rot­kohl, ge­mein­sam mit 6 wei­te­ren NPD-?lern(dar­un­ter der Kreis­ver­ord­ne­te Ober­ha­vels, Det­lef Appel) eine In­fo­ver­an­stal­tung zum Hit­ler-?At­ten­tä­ter Georg Elser.
An­dre­as Rot­kohl und Alex (Nach­na­me unbekannt)

In sei­ner Nähe lie­fen noch wei­te­re Neo­na­zis aus Ober­ha­vel die al­ler­dings der­zeit noch nicht nam­haft sind. Dar­un­ter ein äl­te­rer NPD-?ler, der bei fast jed­er grö­ße­ren De­mons­tra­ti­on an­we­send ist(Dres­den 14.?02.?2009, Ora­ni­en­burg 23.?03.?2009, Ber­lin 10.?10.?2010, Kö­nigs Wus­ter­hau­sen 06.?12.?2009)
Un­be­kann­ter NPD­lerun­be­kann­ter NPDler

In der letz­ten Rei­he des KMOB-?Blocks lief die „alte“ Garde des Neo­na­zis­mus in Ora­ni­en­burg. Der Bar­ni­mer Neo­na­zi Chris­ti­an Ba­naskie­wicz, ehe­ma­li­ger Füh­rungs­ka­der des MHS und Mit­be­grün­der der JN Ora­ni­en­burg, lief in ein­er Rei­he mit dem Stütz­punkt­lei­ter der JN Ora­ni­en­burg, Mar­kus Schmidt.
Mar­kus Schmidt sitzt als Stütz­punkt­lei­ter auch im Kreis­vor­stand der NPD Ober­ha­vel, lässt sich aber sel­ten in Par­tei­ar­beit ein­bin­den. Ak­ti­ver ist er da schon eher bei Sa­scha Steins HDJ-?Kli­cke in Ober­ha­vel und bei Se­bas­ti­an Rich­ters Spree­lich­ter aus der Lau­sitz. Für die Spree­lich­ter trug er im ver­gan­gen Jahr auch die Fahne bei einem Na­zi­auf­marsch in Lu­cken­wal­de. Er wirkt un­schein­bar, ist aber in­for­mell wie real die Füh­rungs­fi­gur in dem Teil der Ober­ha­ve­ler Neo­na­zi­sze­ne, wel­che sich nicht an die NPD bin­den.
Chris­ti­an Ba­naskie­wiczMar­kus Schmidt

Da die Neo­na­zis – egal wel­chen Or­ga­ni­sa­ti­ons­grad – in Ober­ha­vel kaum bis keine Au­ßen­wir­kung haben, schei­nen sie sich be­son­ders als De­mo­tou­ris­ten her­vor­he­ben zu wol­len um even­tu­el­le Ver­bin­dun­gen auf­zu­bau­en. Bei fast jedem Neo­na­zi­auf­marsch in Ber­lin und Bran­den­burg waren Ver­tre­ter der hie­si­gen Neo­na­zi­sze­ne anwesend.

Kategorien
Antifaschismus

200 Nazis in Brandenburg/Havel

INFORIOT Rund 200 Neon­azis haben am Sam­stag in Brandenburg/Havel weit­ge­hend ungestört demon­stri­eren kön­nen. “Frieden, Frei­heit und Selb­st­bes­tim­mung” war das schein­heilige Mot­to der durch die NPD angemelde­ten Veranstaltung.

Inhaltlich woll­ten die Recht­en den Jahrestag der Befreiung vom Faschis­mus — dem Tag der Kapit­u­la­tion Deutsch­lands 1945 — als Unglücks­da­tum der deutschen Geschichte darstellen. “Beset­zt und nicht befre­it” war beispiel­sweise auf dem Front­trans­par­ent zu lesen. Immer wieder skandierten die Recht­en Parolen wie “Nationaler Sozial­is­mus — Jetzt”.

Das Gros der Teil­nehmenden stammte aus Bran­den­burg sowie aus Berlin und Sach­sen-Anhalt. Die Route führte durch das Neubauge­bi­et in Gör­den im Nor­den der Havel­stadt. Zu den Red­nern gehörten Andy Knape, Chef der “Jun­gen Nation­aldemokrat­en” in Sach­sen-Anhalt, sowie Ron­ny Zasowk, NPD-Funk­tionär aus Cottbus.

Direk­ten Protest gegenüber den Neon­azis wurde während der Demon­stra­tion nur vere­inzelt geäußert. Lediglich am Haupt­bahn­hof gelang es etwa 30 Antifas, den abreisenden Recht­en laut­stark “8. Mai — naz­ifrei” ent­ge­gen zu rufen. Die Polizei ver­hin­derte die Protestrufe jedoch nach nur weni­gen Sekun­den durch rup­piges Ein­schre­it­en — “poli­tis­che Mei­n­ungsäußerun­gen” wollte sie nicht dulden.

Zuvor hat­te es eine antifaschis­tis­che Kranznieder­legung am sow­jetis­chen Ehren­mal in der Ste­in­straße sowie einen Fahrrad­ko­r­so durch die Innen­stadt gegeben. Am The­ater­park, abseits vom Geschehen also, fand ein mäßig besucht­es “Bürg­er­fest” gegen die Nazidemon­stra­tion statt, bei dem Bands spiel­ten. Organ­i­sa­tio­nen vom Ver­fas­sungss­chutz und der Polizei bis hin zu SPD und Linkspartei waren mit Infos­tän­den präsent. (Zu den Gege­nak­tiv­itäten siehe den Vor­ab­bericht des Antifaschis­tis­chen Net­zw­erks Brandenburg/Havel.)

Über eventuelle Fes­t­nah­men ist bish­er nichts bekannt.

In Brandenburg/Havel befand sich während des NS-Regimes die “Lan­despflegeanstalt”, in der nach Nazi-Lesart “unwertes Leben” sys­tem­a­tisch ver­nichtet wurde. Psy­chisch kranke Men­schen wur­den dort in ein­er Gaskam­mer getötet. Es sind tausende Morde an dieser Stätte des Naziter­rors belegt. Eben­falls war (und ist) in Gör­den, wo die Neon­azis am Sam­stag marschierten, ein Zuchthaus ange­siedelt, in dem zwis­chen 1933 und bis zum Kriegsende über 1700 Geg­n­er des Nation­al­sozial­is­mus ermordet wurden.

Inforiot