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Antifaschismus

Brandenburger Rechtsrock-Band trat bei Nazi-Fest in Italien auf

INFORIOT Am ver­gan­genen Sam­stag, den 19. Novem­ber, soll ein Neon­azi-Konz­ert in Nordi­tal­ien mit inter­na­tionalen Recht­srock-Bands stattge­fun­den haben. Bei dem von “Blood&Honour” und den “Ham­mer­skins” organ­isierten Großevent unter dem Mot­to “Europe Awake” (über­set­zt: Europa erwache) trat­en ins­ge­samt acht Bands aus vier Natio­nen auf, darunter auch zwei aus Deutsch­land. Bei der einen deutschen Band han­delt es sich um “Blitzkrieg” aus Chem­nitz, deren Mit­glieder zum NSU-HelferIn­nen­net­zw­erk gezählt wer­den. Bei der anderen deutschen Band han­delt es sich um “Front­feuer” aus Beeskow.
Flyer für das Rechtsrock-Fest Europe Awake“Front­feuer” sollen zum „harten Kern“ der “Ter­ror­crew — Kam­er­ad­schaft Kom­man­do Wer­wolf (KSKW)” gehören, die im Raum um Frank­furt (Oder) und dem Sach­sen-Anhal­tinis­chen Gardele­gen aktiv sind. Bei Auftrit­ten soll “Front­feuer” West­en und Tshirts mit dem KSKW-Emblem mit der „Schwarzen Sonne“ tra­gen. KSKW ist eine Rock­er-ähn­liche Neon­azi­grup­pierung, die sich in Kut­ten ein­hüllen ohne Motor­räder zu besitzen. Neben “Front­feuer” kom­men mit “Blut­flagge”, “Die weißen Jäger” (D.W.J.), “Mogon”, “Pro­jekt 8.8” (Pro­jekt 88) und  “Wolf­skraft” (WK) weit­ere namen­hafte Recht­srock-Bands aus Beeskow. Damit kann die Kreis­stadt als eine der wichtig­sten Bran­den­burg­er Städte für Recht­srock beze­ich­net wer­den. Alle genan­nten Bands pfle­gen untere­inan­der enge Verbindung.
Bran­den­burg­er Recht­srock­bands im Aus­land – keine Seltenheit
Nur wenige Orte im Land Bran­den­burg eignen sich für Recht­srock­konz­erte. Vielerorts machen es Behör­den, Polizei, das Engage­ment von Antifaschist_innen und der Zivilge­sellschaft den Ver­anstal­terIn­nen schw­er Konz­erte durchzuführen. Daher treten Bran­den­burg­er Recht­srock­bands seit Jahren eher außer­halb von Bran­den­burg oder im Aus­land auf. Erst im Okto­ber fand ein Großevent im Schweiz­erischen Unter­wass­er bei Toggen­burg mit 5.000 inter­na­tionalen Neon­azi-Gästen statt. Von den dort aufge­trete­nen fünf Bands stam­men drei aus Bran­den­burg — “Con­fi­dent of Vic­to­ry (C.o.V)” aus Sen­ften­berg, “Frontalkraft” aus Cot­tbus und “Exzess” aus Strausberg.

Auf­fal­l­end dabei: C.o.V. und “Frontalkraft” trat­en bere­its am 27. März 2013 bei einem von dem Vel­tener NPD-Poli­tik­er Robert Wolin­s­ki organ­isierten Konz­ert in Finow­furt auf. Auch bei Fol­gev­er­anstal­tun­gen, die mut­maßlich von Wolin­s­ki organ­isiert wur­den, trat­en u.a. die drei Bands und “Front­feuer” immer wieder auf. Dies ist der Wer­bung auf der Seite zum Konz­ert am 27. März 2013 zu ent­nehmen. Wolin­s­ki ist Mit­glied des Bran­den­burg­er Lan­desvor­standes der NPD und gilt als Schlüs­selfig­ur der bran­den­burg­er Recht­srock­szene. Anfänglich organ­isierte er die Konz­erte unter dem Label “Märkische Skin­heads 88”, die er laut einem Post­ing auf der NPD Ober­hav­el Face­book­seite zur Fir­ma “MVD / MS 88” aufbaute.

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Antifaschismus

Rolf Schulze Gedenken 2016

In der Nach vom 6. auf den 7. Novem­ber verteilte die Antifa Jugend Bran­den­burg (AJB) zur Erin­nerung an den bru­tal­en Mord an Rolf Schulze im Jahr 1992 mehrere hun­dert Fly­er im Ort Kloster Lehnin.
Rolf Schulze wurde 1992 am Bahn­hof Schöne­feld von zwei Neon­azis unter dem Vor­wand ihn nach­hause zu fahren in ein gestohlenes Auto gelockt. Sie holten einen weit­eren Neon­azi ab und fuhren Rich­tung Lehnin. Dort fuhren sie zum Kolpin­see und fin­gen an Rolf Schulze zuerst mit Trit­ten, später mit ein­er Propan­gas­flasche, dem unter­tauchen des Kopfes zu mal­trätieren und anschließend nach dem übergießen mit Ben­zin zu entzün­den. Alle drei Täter waren bekan­nte Neon­azis und standen der, am 27.11.1992 wegen Wesensver­wandtschaft mit dem Nation­al­sozial­is­mus ver­bote­nen, Nation­al­is­tis­chen Front nahe und kon­nten kurz nach der Tat gefasst wer­den. Sie wur­den zu Gefäng­nis­strafen verurteilt.
Edgar Wass­er von der AJB erk­lärt dazu:
„Ein antifaschis­tis­ches Gedenken, sei es in Form von Demon­stra­tio­nen, Kundge­bun­gen, Bil­dungsver­anstal­tun­gen, der Aufar­beitung der Tat und der Tathin­ter­gründe oder dem Verteilen von Fly­ern, ist unab­d­ing­bar um den Tat­en als Kon­se­quen­zen ein­er meist staatlich tolerierten, oft mil­i­tan­ten, Neoanziszene zu erin­nern. Gle­ichzeit­ig rufen wir auf, sich der erstark­enden pop­ulis­tis­chen bis neon­azis­tis­chen Recht­en kämpferisch ent­ge­gen­zustellen, um solche Kon­se­quen­zen nicht wieder zu ermöglichen!“
Antifa Jugend Brandenburg

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Antifaschismus

Der brandenburgische Verfassungsschutz lügt!

Der bran­den­bur­gis­che Ver­fas­sungss­chutz ließ seinen V‑Mann-Führer Rein­hard G. vor dem Münch­en­er Ober­lan­des­gericht anscheinend lügen. Diese Schlussfol­gerung liegt jeden­falls nach einem Beweisantrag der Neben­klage nahe, über den zuerst die Tageszeitung Die Welt und inzwis­chen auch die PNN berichtete.
Dass der Bran­den­burg­er VS Unwahrheit­en ver­bre­it­et ist empörend — kann aber beileibe nicht mehr über­raschen. Neu ist lediglich die Akten­lage: Laut der Welt ist ein internes Schreiben der Behörde aufge­taucht, das die gerichtliche Aus­sage ihres Mitar­beit­ers G. aus dem Jahr 2015 konterkariert.
Der Bran­den­burg­er Ver­fas­sungss­chutz hat­te über seinen V‑Mann Carsten Szczepan­s­ki (“Piat­to”) bere­its früh Ein­blicke in die Struk­tur rund um das unter­ge­tauchte NSU-Trio. Mut­maßlich wurde durch die Behörde 1998 eine Fes­t­nahme des Trios ver­hin­dert — wodurch die NSU-Mord­serie hätte ver­hin­dert wer­den kön­nen. Rein­hard G. ver­suchte unlängst in sein­er Aus­sage im NSU-Prozess, die Sab­o­tage der Fah­n­dung zu ver­schleiern. Eine entschei­dende SMS zur Waf­fenbeschaf­fung des Trios (“Was ist mit den Bums”) an den V‑Mann habe man nicht zur Ken­nt­nis nehmen kön­nen, sagte G. vor Gericht. Das interne Papi­er belegt jedoch, dass der Ver­fas­sungss­chutz sehr wohl die Möglichkeit dazu hat­te. Zumal das ange­blich schon vorher abgeschal­tete Handy von Piat­to offen­bar noch länger aktiv und eingeschal­tet gewe­sen sei.
Aus Sicht der Ini­tia­tive „NSU Watch Bran­den­burg“ muss der Pots­damer NSU-Unter­suchungsauss­chuss sich nun endlich der Beweisauf­nahme wid­men und Zeu­gen laden. Wie Sprecherin Marie Schmidt kom­men­tiert, reicht das allein aber nicht aus:
“Gegen die beteiligten BeamtIn­nen müssen endlich Ermit­tlun­gen ein­geleit­et wer­den. Denn dass der VS zuallererst seine Quellen schützte und gegenüber dem LKA ver­schleierte, hat­te tödliche Fol­gen. Nach­dem das Aus­maß des Ver­sagens bekan­nt wurde, wird die öffentliche Darstel­lung offen­sichtlich bis hin zur Zeu­ge­naus­sage im Prozess zurecht gebo­gen. Da sich das bran­den­bur­gis­che Innen­min­is­teri­um mit allen Kräften zunächst gegen eine Vernehmung von Piat­to wehrte und auch die Akten zunächst sper­rte, liegt es nahe, dass die tat­säch­lichen Umstände kon­se­quent ver­schleiert wer­den sollen. Die neuen Erken­nt­nisse müssen so schnell es geht im Auss­chuss the­ma­tisiert wer­den und die ver­ant­wortlichen Ver­fas­sungss­chutz-Mitar­bei­t­erIn­nen vorge­laden werden.”
Es sei für den Auss­chuss angezeigt, gegenüber dem Ver­fas­sungss­chutz “die Samthand­schuhe auszuziehen”, auf Aufk­lärung zu drän­gen und die “Salami­tak­tik der Behörde nicht länger zu dulden”, so Schmidt weit­er. In der­sel­ben Weise wur­den ver­mut­lich schon die Par­la­men­tarische Kon­trol­lkom­mis­sion, BKA, GBA und OLG getäuscht.
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Am kom­menden Fre­itag (18.11.) find­et die monatliche Sitzung des NSU-Unter­suchungsauss­chuss­es im Pots­damer Land­tag statt.
Links:
https://www.welt.de/politik/deutschland/article159528156/Verfassungsschuetzer-log-im-NSU-Prozess.html
http://www.pnn.de/brandenburg-berlin/1131878/

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Antifaschismus jüdisches Leben & Antisemitismus

Neonazis gedenken gescheitertem Hitlerputsch am 9.11.

Wie schon öffentlich bekan­nt gewor­den, verübten Neon­azis am Abend des 9.11.2016 an mehreren Orten in Frank­furt (Oder) Anschläge auf den öffentlichen Anstand. Nur Stun­den nach dem Gedenken an die Opfer der nation­al­sozial­is­tis­chen Pogrome des 9. Novem­bers 1938 am Ort der zer­störten Syn­a­goge, drapierten sie Grablichter vor der jüdis­chen Gemeinde, dem Back­door und dem Utopia e.V. Auf einem Aus­druck war zudem ein schlecht­es Gedicht zu lesen (“In München war’n viele dabei […] Es traf […] Deutsche Helden das tödliche Blei”), gewid­met den “Mär­tyr­ern” des Hitlerputsches.
Schon am 23. Feb­ru­ar dieses Jahres mussten wir am Todestag der Neon­azi-Sym­bol­fig­ur Horst Wes­sel ein vor unserem Haus abgestell­ten Trauerblu­men­strauß und ein Grablicht entsor­gen. So ver­störend aber harm­los diese sym­bol­is­chen Aktio­nen auf den ersten Blick scheinen mögen, so sehr deuten sie jedoch auf ein sich stetig radikalisieren­des, ver­mut­lich jugendlich­es, Neon­azi-Milieu in Frank­furt (Oder). Hier kon­sti­tu­iert sich eine Gruppe von Neon­azis, die die Muße haben, sich durch Online-Nazien­zyk­lopä­di­en zu klick­en und ihre kru­den Geschicht­sphan­tasien der Öffentlichkeit anzu­bi­eten. An den realen Orten des alltäglich gelebten Wider­stands gegen den heuti­gen Faschis­mus — wie der jüdis­chen Gemeinde sowie den Räu­men alter­na­tiv­er und antifaschis­tis­ch­er Jugend­kul­tur — zeigen sie ihre Präsenz und die Tra­di­tion ihrer Menschenverachtung.
Die antifaschis­tis­chen Akteur_innen der Stadt sind gefragt, diesem sich etablieren­den Milieu das Wass­er abzu­graben. Ihre Ver­her­rlichung des Holo­causts und ihre Huldigung zer­störter Leben darf nicht unwider­sprochen bleiben!

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Antifaschismus Law & Order

Rassismus beim Namen nennen: Gegen Terror und den deutschen Normalzustand!

Rechte Zusam­men­hänge aufdecken”
231116sAm Don­ner­stag, dem 24. Novem­ber ’16 begin­nt in Pots­dam ein Gericht­sprozess gegen fünf Bran­den­burg­er Neon­azis. Ein­er der Angeklagten ist Maik Schnei­der, ein bekan­nter Neon­azi und NPD-AKtivist, spielt eine tra­gende Rolle bei diesem Ver­fahren. Es wird ihnen unter anderem vorge­wor­fen in Nauen eine Turn­halle angezün­det zu haben, in der Geflüchtete unterkom­men soll­ten. Außer­dem wer­den der Neon­azi­grup­pierung eben­falls ver­schiedene andere Straftat­en wie Sachbeschädi­gung oder Brand­s­tiftung zur Last gelegt.
Ein wichtiger Fak­tor für die öffentliche Wirk­samkeit ist, dass es aus­nahm­sweise über­haupt zu einem Prozess kommt. Bei einem Großteil der Brand­s­tiftun­gen und Angriffe auf Unterkün­fte von Geflüchteten oder die Geflüchteten selb­st kommt es zu kein­er Strafver­fol­gung. Und das angesichts erschreck­end hoher Zahlen, 1.147 Über­griffe* auf Geflüchtete und ihre Unterkün­fte gab es seit Jan­u­ar 2015. Das heißt, das deutsch­landweit alle 14 Stun­den eine Geflüchtete­nun­terkun­ft oder ihre ver­meintlichen Bewohner_innen ange­grif­f­en wur­den. Die schiere Anzahl dieser Anschläge ist erschreckend.
Nun ste­hen ab dem 24. Novem­ber fünf mut­maßliche Täter_innen und sichere Neon­azis vor Gericht. Für uns ist das kein Grund zur Freude. Angesichts des staatlich verur­sacht­en Massen­ster­bens an den Gren­zen Europas, der rei­hen­weise Abschiebun­gen von verzweifel­ten Asyl­suchen­den und vor allem der weit­eren Liefer­ung von Waf­fen und Kriegs­geräten, an so ziem­lich jeden zahlen­den Kun­den weltweit, erscheint es real­itäts­fern aus­gerech­net vom deutschen Staat zu erwarten, das gesamt­ge­sellschaftliche Prob­lem Ras­sis­mus zu lösen. In ein­er Zeit, wie der Aktuellen, in welch­er Rassist_innen der­art wort­ge­waltig und frei von der Leber weg Kom­men­tarspal­ten von Zeitun­gen und Face­book­seit­en zumüllen und sich dieses Gedankengut dann in Tat­en Bah­nen bricht, kann Ras­sis­mus nicht zu ein­er Frage der staatlichen Sicher­heit­skräfte gemacht werden.
Ras­sis­mus ist keine Ide­olo­gie, die ein Ent­ge­genkom­men bedarf. Nichts, dass in sein­er bre­it­en Masse durch ein biss­chen Ver­ständ­nis wieder ver­schwinden würde. Und eben nichts, das sich auflöst wenn ein Mike Schnei­der oder ein Chris­t­ian Müller im Knast landen.
Aber wenn es nicht der Staat ist der Ras­simus und aufk­om­menden Faschis­mus bekämpfen kann, wer soll diese Auf­gabe denn dann übernehmen? Du! Ja genau: DU! Und ich. Und wir. Wir, die wir am 23. Novem­ber zusam­men mit euch auf die Straße gehen wollen. Wir, die wir schon gemein­sam die Neon­azis von Pogi­da in die Mar­gin­al­ität getrieben haben. Wir, die entschlossen zusam­me­nar­beit­en kön­nen wenn es gegen die AfD in Pots­dam geht.
Wir wollen uns dem kon­se­quent ent­ge­gen­stellen, denn Ras­sis­mus ist nicht allein das Prob­lem rechter Ter­rorzellen, es ist ein Prob­lem des All­t­ags, ein Prob­lem der deutschen Mitte. Ein Prob­lem in unseren Fam­i­lien, im Kolleg_innenkreis, unter den Mitschüler_innen, in der Nach­barschaft. Wir kön­nen und wollen dieses mitunter lebens­ge­fährliche Prob­lem nicht einem Staat über­lassen, für den let­z­tendlich nur wirtschaftliche Inter­er­essen zählen.
Deshalb geht mit uns zusam­men auf die Straße am 23. Novem­ber um 18 Uhr am Landtagsschloss.
*https://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/service/chronik-vorfaelle (Stand Nov. 2016)

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Antifaschismus Gender & Sexualität

Workshopwochenende in Cottbus

In Zeit­en der ras­sis­tis­chen Mobil­isierung ist es wichtig gezielt linke und linksalter­na­tive Aktivist_innen zu unter­stützen und zu ver­net­zen, um sich gemein­sam gegen die stets stärk­er wer­dende Rechte zu engagieren. Doch manch­mal fehlt das nötige Know-How, um die hiesi­gen Zustände effek­tiv aufzu­mis­chen. Mit der f_antifaschistischen “Skills for Intervention”-Tour kommt die f_antifa bran­den­burg (fabb) am 26. und 27.11. nach Cot­tbus und organ­isiert zusam­men mit der „Lady­days“ Ini­tia­tive ein Woch­enende mit Work­shops zu:
– Ein­führung ins Layouten,
– DJ_ane und Tech­nik, mit anschließen­der klein­er Party
– Selbstbehauptung
Worum geht’s?
Antifa & Fem­i­nis­mus sollen zusam­menge­führt wer­den! Wir wollen nicht nur ein prak­tis­ches Bil­dungsange­bot für Antifaschist*innen in Bran­den­burg bieten. Wir stellen und ver­mit­teln einen Pool an Referent_innen für viel­seit­ige Work­shops, die nur von Frauen* und Trans* durchge­führt wer­den. Denn es ist in der antifaschis­tis­chen Szene lei­der keine Selb­stver­ständlichkeit, dass Work­shops nicht von Män­nern durchge­führt wer­den. Mit den Work­shops wollen wir eine stärkere Sicht­bar­ma­chung dieser Men­schen als Macher_innen gewährleis­ten. In dem Pro­jekt sind die Work­shops nur für fltiq* (Frauen-Les­ben-Trans-Inter-Queer) offen, um sich über Sex­is­mus in den eige­nen poli­tis­chen Struk­turen auszu­tauschen und Frauen und Trans* vor Ort zu empow­ern, zu unter­stützen und untere­inan­der zu vernetzen.
Um euch für das Woch­enende oder einzelne Work­shops anzumelden, schreibt
eine Mail an: ladydays-cb@riseup.net
Mehr Infos: fabb.antifa.cc

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

A wie Aufklärung” — Eine Theatertour durch Brandenburg 16.–20.11.2016

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Auf­grund der dur­chaus pos­i­tiv­en Res­o­nanz auf die The­ater­tour im Jahr 2014 pla­nen wir eine neue The­ater­tour mit dem Stück A wie Aufk­lärung vom Nö The­ater durch einige Städte Bran­den­burgs (Frankfurt/O., Straus­berg, Bernau, Neu­rup­pin, Cot­tbus) im Zeitraum 16. bis 20. Novem­ber diesen Jahres. Das neue Stück beschäftigt sich mit der Frage der Aufar­beitung der NSU-Ver­brechen. Die diesjährige The­ater­tour soll ger­ade vor dem Hin­ter­grund der Ein­rich­tung des NSU-Unter­suchungsauss­chuss im bran­den­bur­gis­chen Land­tag den Blick vor Ort schär­fen und das The­ma auch in die kom­mu­nale Öffentlichkeit bringen.
Das Stück wirft Fra­gen auf wie:
• Bestand der NSU wirk­lich nur aus Einzeltätern??
• Ist das Zeu­gen­ster­ben während des Gerichtsver­fahrens nur Zufall?
• Wie ist der Mord an Halit Yoz­gat in Kas­sel wirk­lich abgelaufen??
• Was stand in den geschred­derten Akten des Verfassungsschutzes?
• Warum und von wem wird die Aufk­lärung verhindert?
Damit wollen die Kün­stler ver­hin­dern, dass die Fra­gen in Vergessen­heit ger­at­en. Sie wollen auf die Kon­ti­nu­ität und Aktu­al­ität des recht­en Ter­rors hin­weisen und einen Blick auf die Struk­tur des gesellschaftlichen und insti­tu­tionellen Ras­sis­mus wer­fen. Das Nö The­ater will, auch fünf Jahre nach Bekan­ntwer­den der NSU-Morde, die Per­spek­tive der Betrof­fe­nen stärken.
Bere­its 2014 haben wir eine The­ater­tour durch vier Bran­den­burg­er Städte durchge­führt (Straus­berg, Bran­den­burg a.d.Havel, Neu­rup­pin, Frankfurt/O.). Damals führte das Nö The­ater des Stück “V wie Ver­fas­sungss­chutz” auf. Bei “V wie Ver­fas­sungss­chutz” han­delt es sich um ein poli­tis­ches Satirestück, welch­es sich mit der Geschichte des deutschen Inlands­ge­heim­di­en­stes beschäftigt und dessen Entwick­lung auf Inter­views, Reise­beobach­tun­gen, Doku­men­ta­tio­nen, Biogra­phien und Zeitungsar­tikeln basiert.
Die diesjähri­gen Gast­spiele mit dem Stück “A wie Auk­lärung” find­en in fol­gen­den Städten statt:
Cot­tbus
in Koop­er­a­tion mit Cot­tbus Nazifrei!
— Datum: 16.11.16
— Ort: Fam­i­lien­haus Cot­tbus, Am Spreeufer 14–15, 03044 Cottbus
— Beginn: 19:00 Uhr (Ein­lass ab 18:30 Uhr)
Frankfurt/Oder
in Koop­er­a­tion mit Utopia e.V.
— Datum: 17.11.16
— Ort: Mod­ernes The­ater Oder­land, Ziegel­straße 28a, 15230 Frankfurt/O.
— Beginn: 18:00 Uhr (Ein­lass ab 17:00 Uhr)
Straus­berg
in Koop­er­a­tion mit dem AJP 1260 e.V.
— Datum: 18.11.16
— Ort: Gemein­de­saal, Große Str. 56, 15344 Strausberg
— Beginn: 19:00 Uhr (Ein­lass ab 18:00 Uhr)
Neu­rup­pin
in Koop­er­a­tion mit JWP Mit­ten­drin e.V.
— Datum: 19.11.16
— Ort: Altes Gym­na­si­um, Am Alten Gym­na­si­um 1–3, 16816 Neuruppin
— Beginn: 18:30 Uhr (Ein­lass ab 17.00 Uhr)
Bernau
in Koop­er­a­tion mit dem Net­zw­erk für Weltoffenheit
— Datum: 20.11.16
— Ort: Klub am Stein­tor, Berlin­er Str. 1, 16321 Bernau
— Beginn: 17:00 Uhr (Ein­lass ab 16:30 Uhr)
Der Ein­tritt zu allen Ver­anstal­tun­gen ist kostenfrei.
Zusät­zlich zu den Auf­führun­gen wird es vor Ort ggf. Rah­men­pro­gramme rund um das angeris­sene The­ma geben. Dazu informieren wir kurzfristig auf unser­er Homepage.
Dieses Pro­jekt wird unter­stützt von der Amadeu-Anto­nio-Stiftung, dem Bun­de­spro­gramm “Demokratie leben!” des LAP Cot­tbus und Märkisch-Oder­land, sowie der Stadt Strausberg.

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(Anti-)Rassismus

Rathenow: Rechtes „Bürgerbündnis Havelland“ versammelte sich anlässlich einjährigen Bestehens

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Am Sam­sta­gnach­mit­tag ver­sam­melte sich das rechte „Bürg­er­bünd­nis Havel­land“ anlässlich seines ein­jähri­gen Beste­hens zu ein­er Son­derver­anstal­tung auf dem Edwin-Rolf-Platz in Rathenow. An der Ver­samm­lung nah­men unge­fähr 50 Per­so­n­en aus Bran­den­burg, Berlin, Sach­sen-Anhalt, Bay­ern und Baden Würt­tem­berg, darunter auch bekan­nte Sympathisant_innen von BÄRGIDA, „Hand in Hand“, „Bürg­er­be­we­gung Alt­mark“, „Brigade Magde­burg“ sowie Einzelper­so­n­en von „Karl­sruhe wehrt sich“ und der Bran­den­burg­er AfD teil. Die Veranstalter_innen hiel­ten zunächst eine Kundge­bung mit mehreren Redner_innen ab und zogen anschließend mehrfach durch die Stadt. Im Zuge der Ver­samm­lung wurde eine klar flüchtlings- und islam­feindliche Ein­stel­lung der Sympathisant_innen des „Bürg­er­bünd­niss­es“ deut­lich. Weit­ere Bezüge gab es zur Pro­gram­matik von „Reichsbürger_innen“ sowie zu extrem recht­en Weltan­schau­un­gen, wie sie beispiel­sweise von der „Iden­titären Bewe­gung“ propagiert wer­den. Einige Versammlungsteilnehmer_innen sym­pa­thisierten auch mit deutschna­tionaler Sym­bo­l­ik und neon­azis­tis­chen Labels. Eine Gegen­ver­anstal­tung zur Ver­samm­lung des „Bürg­er­bünd­niss­es Havel­land“ gab es nicht. Auf dem Märkischen Platz richtete das zivilge­sellschaftliche Aktions­bünd­nis „Unser Rathenow, miteinan­der, füreinan­der“ jedoch einen Infor­ma­tion­s­stand für ein Entwick­lung­shil­fe­pro­jekt in Gam­bia (West­afri­ka) aus. Der Stand wurde als Anlauf­punkt für Men­schen genutzt, die nicht mit der Ver­samm­lung des „Bürg­er­bünd­niss­es“ ein­ver­standen waren. Spon­tane Protes­tak­tio­nen gab es nur vereinzelt.
Fotos: hier

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Antifaschismus Gender & Sexualität

Regionale Zustände aufmischen: Skills for Intervention f * antifa_action!

stickerLinke und linksalter­na­tive Aktivist_innen ste­hen derzeit vor der großen Auf­gabe den ras­sis­tis­chen Vor­marsch zurück­zu­drän­gen. Viele neue und junge Men­schen haben sich entschlossen die Zustände nicht länger hinzunehmen und sich anti­ras­sis­tis­chen und antifaschis­tis­chen Kämpfen anzuschließen. In Zeit­en der ras­sis­tis­chen Mobil­isierung ist es beson­ders wichtig gezielt linke und linksalter­na­tive Aktivist_innen zu unter­stützen und zu ver­net­zen, um sich gemein­sam gegen die stets stärk­er wer­dende Rechte zu engagieren. Doch manch­mal fehlt das nötige Know-How, um die hiesi­gen Zustände effek­tiv aufzu­mis­chen. Dies soll mit der f_antifaschistischen Herb­stof­fen­sive ändern! Mit der “Skills for Intervention”-Tour kom­men wir in eure Stadt und unter­stützen euch mit einem prak­tis­chen Bil­dungsange­bot. Ziel ist es auf Bedürfnisse von lokalen Grup­pen und Akteur_innen einzuge­hen und mit vorhan­den­em Know-How erwün­schte Impulse zu setzen.
Antifa & Fem­i­nis­mus zusammenführen!
Wir wollen nicht nur ein prak­tis­ches Bil­dungsange­bot für Inter­ven­tio­nen in Bran­den­burg bieten. Wir stellen und ver­mit­teln einen Pool an Referent_innen für viel­seit­ige Work­shops, die nur von Frauen* und Trans* durchge­führt wer­den. Denn es ist in der antifaschis­tis­chen Szene lei­der keine Selb­stver­ständlichkeit, dass Work­shops von nicht cis-männlichen Men­schen durchge­führt wer­den. Mit den Work­shops wollen wir eine stärkere Sicht­bar­ma­chung dieser Men­schen als Macher_innen gewährleis­ten. In dem Pro­jekt sind die Work­shops for all* gen­der offen, es sei denn, es gibt in der Absprache explizite Wün­sche, bes­timmte Work­shops an fltiq* vor Ort zu richt­en. Zudem bieten wir nach Wun­sch im Rah­men der Work­shops fltiq*-Räume an, um sich über Sex­is­men in den eige­nen poli­tis­chen Struk­turen auszu­tauschen und Frauen und Trans* vor Ort zu empow­ern, zu unter­stützen und untere­inan­der zu ver­net­zen. Dies kann z.B. durch einen zusät­zlichen Work­shop, durch einen Kneipen­abend oder eine Par­ty real­isiert werden.
Die Woch­enen­den wer­den gemein­sam mit den Aktivist_innen vor Ort organ­isiert – ob eine Par­ty noch stat­tfind­et, sich Men­schen nur Work­shops oder nur ein fltiq* Cafe wün­schen – entschei­den vor allem die Per­so­n­en vor Ort, da sie die Expert_innen ihrer regionalen Zustände sind. Wir freuen uns auf jeden Fall auf einen heißen Herbst!
Wir kom­men in fol­gende Städte: 
29.10. — 30.10. Frank­furt Oder
12.11. — 13.11. Bernau
26.11. — 27.11. Cottbus
Weit­ere Städte fol­gen! Checkt fabb.antifa.cc

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Arbeit & Soziales

Wohnungspolitischer Witz — nicht zum Lachen!

Ein belast­bares Konzept zur Schaf­fung bzw. zum Erhalt von soge­nan­ntem bezahlbaren Wohn­raum zu schaf­fen, ist eigentlich Auf­gabe städtis­ch­er Poli­tik. Pots­dam ste­ht vor dem Prob­lem, dass durch den starken Zuzug der Woh­nungs­markt der­art anges­pan­nt ist, dass seit Jahren die Mieten steigen, ohne dass es dafür Gren­zen gibt, der Markt bes­timmt die Preisen­twick­lung. Instru­mente wie Miet­spiegel oder Miet­preis­brem­sen haben sich im Kampf um gün­sti­gen Wohn­raum als kon­trapro­duk­tiv erwiesen und inzwis­chen muss man froh sein, wenn man im Stadt gebi­et eine Woh­nung unter 10€ pro Quadrat­meter kalt find­et. Als sich vor eini­gen Jahr en auf­grund der beständig steigen­den Mieten in Pots­dam Protest regte, lud die Stadt Pots­dam im Som­mer 2014 unter großem Brimborium
ver­schiedene örtliche „Akteure“ zu einem lan­gen Pro zess der Bürg­er­beteili­gung ein, an dessen Ende die Ver­ab­schiedung des gemein­sam erar­beit­eten „Woh­nungspoli­tis­chen Konzeptes“ stand. Nach einem Jahr mit mehreren mod­erierten Diskus­sion­srund en wurde es im Okto­ber 2015 ver­ab­schiedet – und hat sei­ther kaum einen Ein­fluss auf die Entwick­lun­gen auf dem Woh­nungs­markt, weil nicht ein­mal die Stadt sel­ber es für nötig hält, sich an
die dort for­mulierten sozialen Stan­dards zu halten.
Auch ein Blick in die son­stige woh­nungspoli­tis­che Prax­is der Stadt lässt einen sozialen Anspruch ver­mis­sen: Die Stadtväter und –müt­ter wollen sich um jeden Preis die Mitte von pri­vat­en Inve­storen nach his­torischem Beispiel durch­sanieren lassen und geben dabei Pres­tige­baut­en vor gün­stigem Wohn­raum den Vorzug. Und die ProPots­dam GmbH agiert vor­rangig nach prof­i­to­ri­en­tierten und nicht nach sozialen Kri­te­rien. Beispiele hier­für gibt es viele. Während das Grund­stück für den Neubau der Gar­nisonkirche sein­erzeit ver­schenkt wurde und die Stadt trotz eines erfol­gre ichen Bürg­er­begehrens bere­it ist, mehrstel­lige Mil­lio­nen­be­träge für den Kauf und Abriss des Mer­cure und der alten Fach­hochschule auszugeben, ist auf der anderen Seite ange­blich kein Geld da, um den noch in den Hän­den der Stadt verbliebe­nen gün­sti­gen Wohn­raum zu hal­ten. Seit Jahren verkauft die ProPots­dam GmbH Alt­baut­en aus ihrem Bestand, wo die Mieten unter­durch­schnit­tlich sind und Sanierun­gen anste­hen, und finanziert damit hoch­preisige Neubaut­en, die für die alte Bewohn­er­schaft nicht erschwinglich sind. Da diese Verkäufe stets nach dem Meist­bi­etenden­ver­fahren erfol­gen, haben nur die finanzstärk­sten Play­er auf dem Woh­nungs­markt die Chance, sie zu ersteigern. Nach den Sanierun­gen steigern dann die Woh­nung­spreise bis zum Erre­ichen des Miet­spiegels und vol­len­den damit die von der Stadt vor­bere­it­ete Poli­tik der Verdrängung.
Wir, die Bewohner_innen der Tuch­mach­er­straße 8, sind derzeit akut von dieser Poli­tik betrof­fen und von rapi­de steigen­den Mieten bedro­ht. Das Haus in der Tuch­mach­er­straße 8 ist ein unsaniert­er Alt­bau, die Mieten deut­lich unter dem Babels­berg­er Miet­spiegel. Deshalb hat die ProPots­dam GmbH es zum Verkauf aus­geschrieben, Ende des Monats soll es unter den Ham­mer kom­men. Die Ini­tia­tive „Fre­unde der Tuch­mach­er­straße“: Aufruf zur Demo am 29.10.16, 14 Uhr am Lust­garten Trans­par­ente gegen den Verkauf mussten wir unter Andro­hung von Strafe abnehmen, und unsere son­sti­gen Protestver­suche blieben lei­der ohne Erfolg. Mitte Okto­ber tru­gen wir dem Haup­tauss­chuss vor, dass wir das Haus über eine bekan­nte Genossen­schaft selb­st kaufen und so wenig­stens weit­er­hin bezahlbare Mieten garantieren woll­ten. Da wir nicht zum Höch­st­ge­bot kaufen kön­nen, wur­den wir aber abgewiesen. Dass im Woh­nungspoli­tis­chen Konzept für Pots­dam ste­ht, es sei im Inter­esse der Stadt, Häuser zum Erhalt bezahlbar­er Mieten vor­rangig an sozial ver­ant­wortliche Neueigen­tümer zu ver­mit­teln, inter­essiert dort nie­man­den mehr. Das Dog­ma heißt „Höch­st­ge­bot“ und Verkauf Ende Okto­ber, und da kön­nen wir auf dem Pots­damer Immo­bilien­markt logis­cher­weise nicht mithalten.
Aber nicht nur wir fürcht­en um unsere Woh­nun­gen. Wie uns geht es vie­len, z. B. den Bewohner­in­nen des Stau­den­hofs. Dort will die Stadt 184 Woh­nun­gen mit langfristig gün­sti­gen Mieten abreißen und das Are­al zusam­men mit dem Grund­stück der Fach­hochs chule verkaufen. Die pri­vat­en Inve­storen, die dort Neubaut­en erricht­en wollen, wären lediglich ein paar Jahre an Mieto­ber­gren­zen gebun­den – danach stünde ihnen jede Preis­steigerung offen und die Stadt hätte keine Möglichkeit der Ein­flussnahme mehr. So wie mit dem Gebäude des Alten Land­tags auf dem Brauhaus­berg. Auch den hat­te die Stadt an einen Investor verkauft und war kurz darauf gezwun­gen, ihn selb­st für mehr als den Kauf­preis als Unterkun­ft für Geflüchtete wieder anzu­mi­eten. Ein irrwitziges Minus­geschäft! Seit let­ztem Win­ter leben dort knapp 500 Men­schen unter der Maß­gabe, dass vier Erwach­sene sich ein 20 m 2‑Zimmer teilen müssen.
Doch wenig­stens haben die Leute auf dem Brauhaus­berg ein festes Dach über dem Kopf. Andere müssen in Con­tain­ern oder Leicht­bauhallen leben. Diese sind auf­grund der schlecht­en Isolierung und Infra­struk­tur sehr teuer und bieten kaum Pri­vat­sphäre. Das Pro­jekt „Make Space“ ist eine Ini­tia­tive des Frei­land e.V. und der FH Pots­dam, das ver­sucht die Wohn­si­t­u­a­tion für Geflüchtete zu verbessern und diese men­sche­nun­würdi­gen Unter­bringun­gen durch gün­stigere, energieef­fiziente Häuser in Holzbauweise zu erset­zen. Die Stadt stellt dem Pro­jekt aber keine geeigneten Flächen zur Ver­fü­gung und hält lieber an den Leicht­bauhallen fest. Die Liste ließe sich fortsetzen.
In eini­gen Fällen ver­sucht­en die Mieter_innen, der unsozialen Stadt­poli­tik etwas ent­ge­gen­zuset­zen und hat­ten damit teil­weise Erfolg. In der Hei­desied­lung kon­nten die Bewohner_innen zum Preis ein­er teil­weisen Miet­steigerung den Ausverkauf ihrer Häuser ver­hin­dern. Auch im Behlert-Kar­ree kon­nten wenig­stens einige Woh­nun­gen auf KdU-verträglichem Niveau gehal­ten wer­den, auch wenn ein ander­er Teil saniert zu Miet­spiegel­preisen neu ver­mi­etet wird. Im Musik­ervier­tel ging die Stadt nach wochen­langem öffentlichen Protest auf eine sozialverträgliche Mieter­pri­vatisierung ein. Wir wollen an diese guten Beispiele anknüpfen!
Ini­tia­tive „Fre­unde der Tuch­mach­er­straße“: Aufruf zur Demo am 29.10.16, 14 Uhr am Lustgarten
• Sol­i­dar­ität mit allen von Miet­steigerun­gen und Woh­nungsver­lust bedro­ht­en Potsdamer_innen!
• Für wirk­same Instru­mente im Kampf um bezahlbare Mieten!
• Für die Ein­hal­tung des Sozialen Auf­trags der Stadt­poli­tik, d.h. min­destens die Umset­zung des eige­nen Woh­nungspoli­tis­chen Konzeptes!
• Gegen Ausverkauf und Abriss gün­stiger Miet­woh­nun­gen aus den Bestän­den der Stadt — und
• Im Fall der Tuch­mach­er­straße: Wenn Verkauf, dann an die Bewohner_innen und nicht zum Höchstgebot! 

Wir fordern von der Stadt eine Abkehr vom Meist­bi­et enden­ver­fahren und die Auf­nahme von Kaufver­hand­lun­gen mit uns unter­halb des Höch­st­ge­bots. Dafür brauchen wir Zeit! Und Eure Sol­i­dar­ität. Danke! Wohnen ist ein Men­schen­recht und kein Luxus!
Infos:
Die Demo begin­nt am Sam­stag den 29.10.2016 um 14 Uhr. Tre­ff­punkt ist der Lust­garten gegenüber vom Film­mu­se­um in der Bre­it­en Str. Sie soll über die Friedrich-Ebert-Str., mit ein­er Zwis­chenkundge­bung am Platz der Ein­heit, bis zum
Stadthaus führen, wo die Schlusskundge­bung stat­tfind­en wird. Ende ca. 16 Uhr
Fly­er: http://tuchmacher.pilotton.com/wp-content/uploads/2016/08/Demo_Flyer_29.10.16.pdf

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