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Gaby braucht dich! Crowdfounding für Punkrocktheater in Eberswalde

In 1 Woche ist Pre­miere +++ jet­zt Karten sich­ern +++ beim Crowd­fund­ing unter­stützen! +++ Die heilige Gaby des SVKE +++ Punkrock­the­ater — open air
Um das Spek­takel angemessen beleucht­en zu kön­nen, brauchen wir noch Unter­stützer unser­er Crowd­fund­ing-Kam­pagne: http://www.startnext.de/gaby Dort find­et sich auch wieder ein Film-Trail­er und Proben­fo­tos. Die Spender erwarten coole Dankeschöns!
Pre­miere: Fre­itag 15. August 2014, 20 Uhr
weit­ere Vorstel­lun­gen: Sa. 16.08., Fr. 22.08., Sa. 23.08., Do. 04.09., Fr. 05.09.2014, jew­eils 20 Uhr
Exil, Am Bahn­hof Eisenspal­terei, Eber­swalde (ca. 45 Minuten von Berlin Hbf)
Karten­re­servierung E‑mail: tolerantes_eberswalde@web.de
Karten­vorverkauf: Touris­ten­in­for­ma­tion im Muse­um Eber­swalde, Ste­in­str. 3
Gespräch­srun­den für ehe­ma­lige Mitarbeiter/innen des SVKE/ KFM und SZME und Inter­essierte: Mi. 06.08. und Mi. 20.08.2014 jew­eils 18.30 Uhr, mod­eriert von Sabine Schulz
Worum geht es in diesem Projekt?
Die in den 70er Jahren mit mod­ern­ster Tech­nik aufge­baute fleis­chver­ar­bei­t­ende Indus­trie in Eber­swalde zog tausende von Arbeit­skräften in die Stadt. Neubau­vier­tel, Kindergärten, Schulen, Kul­turhäuser wur­den errichtet, Schweine wur­den einge­flo­gen. Mit dem Schweine­mast- und ver­ar­beitungskom­plex (KFM, SZME, SVKE) brach ein neues Zeital­ter der indus­triellen Land­wirtschaft an.
Nach der Wende geri­eten alle drei Betriebe in die Tur­bu­len­zen gesellschaftlich­er Umwälzun­gen. Der größte Teil wurde let­z­tendlich geschlossen, die Mitarbeiter_innen entlassen.
Viele ehe­ma­lige Mitarbeiter_innen blieben in Eber­swalde. Mit ihnen haben wir zahlre­iche Inter­views über ihre Arbeit, die Zeit der Wende und ihr heutiges Leben geführt. Wie sehen sie all diese schwieri­gen Prozesse heute? Was ist ihnen wichtig zu erzählen und zu erinnern?
Der Autor Sascha Hargesheimer ver­legt diese Geschichte in die Welt von Son­nen­bad. Auf dieser idyl­lis­chen Insel mit reichen Fis­chgrün­den, ver­sucht die dor­tige Kurver­wal­tung weit ab von den sie umgeben­den Touris­musver­wal­tun­gen ganz eigene Wege zu gehen. Nach anfänglich­er Zus­tim­mung wehren sich die Insel­be­wohn­er, die obrigkeitliche Abschot­tung von der Außen­welt weit­er zu akzep­tieren. Das Gesellschaft­sex­per­i­ment ist zum Scheit­ern verurteilt, denn die steten Erfol­gsparolen der Kurver­wal­tung, die immer Recht haben will, erzür­nen die Fis­ch­er. Gaby, eine junge Mitar­bei­t­erin der Son­nen­sar­di­nen und Venus­muschel Kon­ser­ven­fab­rika­tions sowie Export-GmbH (kurz SVKE) vere­int die unzufriede­nen Bewohn­er und zieht mit ihnen gemein­sam vor die Kurver­wal­tung. Sie machen ihrem Wun­sch nach freier Selb­st­bes­tim­mung lau­thals Luft und fordern die Öff­nung von Son­nen­bad. Damit begin­nt ein neues Kapi­tel in ihrem Leben.
Warum “heilige Gaby”? Es sei nur soviel ver­rat­en: Es geschehen erstaunliche Dinge, die dem ein oder anderen bekan­nt vorkom­men kön­nten… In Schlagern der 70er blitzen ver­gan­gene Geschicht­en auf und ste­hen neben anar­chisch-lustvollem alle Begren­zun­gen spren­gen­der Punkmusik.
Was sind die Ziele und wer die Zielgruppe?
Ein Pro­jekt für alle Eberswalder_innen, die die DDR miter­lebt haben, um sich in der Geschichte wiederzufind­en. Für alle Eberswalder_innen, die nach der Wende geboren oder aufgewach­sen sind, um ein Stück Geschichte ihrer Eltern­gener­a­tion bess­er nachvol­lziehen zu kön­nen. Alle Zuge­zo­ge­nen und Besucher_innen, um ein Stück Eber­swalde bess­er zu ver­ste­hen. Alle gemein­sam, um einen unter­halt­samen und lustvollen The­at­er­abend zu erleben. Alle, die mehr erfahren wollen, als nur Klis­chees über das Land und seine Geschichte und Geschichten.

Warum sollte man dieses Projekt unterstützen?

Die heilige Gaby des SVKE zeigt, wie wichtig uns als Theatermacher_innen die All­t­ags-Geschicht­en einzel­ner Men­schen sind. All­t­ags­geschicht­en tre­f­fen auf die große Geschichte. All­t­ags­geschicht­en bilden unsere gemein­same Kul­tur. All­t­ags­geschicht­en geben den Stoff für die Bühne.… Die heilige Gaby des SVKE beste­ht aus All­t­ags­geschicht­en und wäre ohne diese nicht entstanden.
Was passiert mit dem Geld bei erfol­gre­ich­er Finanzierung?
Wir spie­len Open Air und benöti­gen drin­gend eure Unter­stützung für die Licht- und Ton­tech­nik. Ohne Licht und Ton geht’s nicht, wenn alle etwas sehen und hören sollen. Die Spiel­er brauchen Mikro­ports, damit alle Texte und Songs gut zu hören sind. Die Schein­wer­fer müssen zu jed­er Auf­führung neu instal­liert wer­den. Sie sollen “Die heilige Gaby des SVKE” aufleucht­en und die Mitspieler_innen im recht­en Licht erstrahlen lassen. Dafür brauchen wir eure Unterstützung!
Wer ste­ht hin­ter dem Projekt?
Punkrocker_innen aus Eber­swalde und ihre Kumpels, die ganze EXIL Crew, die den eige­nen Ver­anstal­tung­sort immer wieder mit neuen Aktio­nen bespielt. Und in diesem Jahr noch mehr Eber­swalderin­nen und Eberswalder.
Es spie­len: Buche, Mar­shall, Sophia Berndt, Franzi Brose, Cathrin Clift, Kai Jahns, Elis­a­beth Adler, Lars Kroll, Alexan­der Leifels, Christoph Lust, Patrick Mein­hardt, Tom­my Bot­tin, Paul Manske, Ron­ny Röck, Ange­li­ka Röder, Hen­drik Schmidt, Susan­na Schmidt, Anas­ta­sia Suvo­roff, Paula Thor­mann, Udo Wes­solek + die Kinder Elisa, Lea und Richard sowie Lara Sophia Mila­gro und Manuel Grosse
Text: Sascha Hargesheimer (aus Inter­views mit ehe­ma­li­gen Mitarbeiter_innen des SVKE + SZME — her­zlichen Dank an alle!)
Regie: Heike Scharpff
Dra­maturgie: Kat­ja Kettner
Ausstat­tung: Lea Wal­loschke + Sebas­t­ian König
Musik: Ans­gar Tap­pert + Anas­ta­sia Suvoroff
Chore­o­gra­phie: Howard Katz
Regieas­sis­tenz: Clau­dia Gerecke, Deb­o­ra Gerber
Pro­duk­tion­sleitung: Lars Kroll
Pro­jek­tleitung: Kai Jahns
Der Autor Sascha Hargesheimer studierte Szenis­ches Schreiben an der UdK Berlin und arbeit­et als freier Regis­seur u.a. auf Kamp­nagel Ham­burg, am Ball­haus Ost sowie mit Chris Kon­dek am mouson­turm Frank­furt und am HAU in Berlin. Sein Stück ALANS KRIEGDIE ERINNERUNGEN DES G ALAN COPE wurde 2011 im Rah­men des Fes­ti­vals „Real­i­ty Kills“ am Max­im Gor­ki The­ater Berlin, sein let­ztes Stück “Polen ist mein Ital­ien wurde im Juni 2014 an den Münch­en­er Kam­mer­spie­len uraufge­führt. Sascha Hargesheimer hat aus den Inter­views mit ehe­ma­li­gen Mitarbeiter/innen des SVKE + SZME das Stück “Die heilige Gaby des SVKE” geschrieben. Nach der Idee von Kai Jahns, Kat­ja Ket­tner und Heike Scharpff.
Heike Scharpff hat als Regis­seurin eine ganze Rei­he sozialer Chore­o­gra­phien entwick­elt: ‘besitznichtbe­sitz’ und ‘patch­work heimat’ in Frankfurt/ Main sowie ‘Attacke Alter!’ und ‘Jack­ie B.- ein Leben in Extremen’ in Ober­hausen. In ihnen beka­men Alt­ag­sex­perten einen Raum sich auf ein­er Bühne zu gesellschaftlichen Zustän­den zu äußern: “Denn jede Stimme zählt gle­ich viel in diesem Konz­ert, das ein genaueres Bild aktueller gesellschaftlich­er Befind­lichkeit­en liefert als jede Klas­sik­erin­sze­nierung, ohne dabei die nötige Dis­tanz, die das The­ater jed­er Art der Darstel­lung abver­langt, zu ver­lieren. (FAZ zu besitznichtbesitz).
Die heilige Gaby des SVKE ist nach „Punk a Gonny!“ (2013) die zweite Insze­nierung, die Heike Scharpff zusam­men mit dem Team des EXIL, dem Pro­jek­tleit­er Kai Jahns, der Dra­matur­gin Kat­ja Ket­tner und den Musiker_innen Ans­gar Tap­pert und Anas­ta­sia Suvo­roff real­isiert. In diesem Jahr neu dabei ist die Büh­nen- und Kostüm­bild­ner­in Lea Walloschke.
Mehr auf www.heikescharpff.de, www.toleranteseberswalde.de und www.facebook.com/exil.eberswalde
Ein Pro­jekt des Eber­swalder Zen­trum für demokratis­che Kul­tur, Jugen­dar­beit und Schule e.V.
Gefördert durch den FONDS SOZIOKULTUR, das Min­is­teri­um für Wis­senschaft, Forschung und Kul­tur des Lan­des Bran­den­burg, den Land­kreis Barn­im und die Stadt Eberswalde.

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Friesack: Frierock begeistert

INFORIOT — Im Frie­sack­er Sche­unen­vier­tel, fast am Ort­saus­gang, auf grün­er Ebene, umrahmt von bewalde­ten Höhen­zü­gen hat sich seit 16 Jahren ein kleines, alter­na­tives Fes­ti­val bewahrt, zu dem sich an zwei Tagen im Anfang August immer bis zu 500 Men­schen treffen.
Die Atmo­sphäre ist sehr familär, viele sehen sich hier nur ein­mal im Jahr. Entsprechend ist das Ambi­ente der Musikver­anstal­tung aus­gestal­tet. Ins­beson­dere die liebevoll in das tem­poräre Raumde­sign einge­fügten, dezent und warm leuch­t­en­den Lam­p­en­schirme spiegeln das gebor­gene Gefühl eines Wohnz­im­mers wieder.
Hier ist jed­er willkom­men, auch zahlre­ichende Asyl­suchende, die in diesem Jahr erst­mals dem Fes­ti­val bei­wohn­ten und sich bar­ri­ere­frei in die Tanz­com­munty einreiten.
Start­punkt des Frie­rocks war übri­gens gestern um 18 Uhr mit den Lokalmata­doren ?The Mil­wau­kee Mon­sters? aus Rathenow. Anschließend fol­gten Blues Baby Blues, Nape, Tricky Lob­sters und Blue Rockin.
Absolutes High­light war jedoch auch in diesem Jahr wieder die Ska-Band am Schluss. Mit SkaZ­ka Orches­tra war eine sehr kün­st­lerisch, avant­gardis­tis­che For­ma­tion des Gen­res verpflichtet wor­den, die trotz oder ger­ade wegen ihrer mitunter sehr exper­i­men­tal­en Musik­mis­chung, die Tan­zlei­den­schaft des Audi­to­ri­ums bis zum sieden brachte.
Das Pub­likum hat­te Feuer gefan­gen und zeigte dies auch sehr plas­tisch. Ben­gal­fack­eln wur­den gezün­det und so der emo­tionale Höhep­unkt der Tan­zlei­den­schaft symbolisiert.
Heute Abend geht das Frie­rock Fes­ti­val übri­gens mit Liq­uid Silk, The Dark Heinz, Siock Sico, Nar­co­lap­tic, Six Nation, Punch Up Pogos und Ofer­ta Espe­cial weit­er. Dazu gibs Wasser­rutsche, Flunky­ball und aus­re­ichend Stände für das leib­liche Wohl.
Fotos von gestern: https://www.flickr.com/photos/presseservice_rathenow/sets/72157646286155792/
Infos zu Anfahrt: http://www.frierock-festival.de/

Die Konzertbesucher*innen wie auch die Bands waren vom diesjährigen Frierock begeistert.
Die Konzertbesucher*innen wie auch die Bands waren vom diesjähri­gen Frie­rock begeistert.
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Elflein-Straßenfest — Feiern trotz Platzregen

Mit zahlre­ichen Stän­den, die nicht nur über alter­na­tive Kuk­tur­pro­jek­te informierten, son­dern an eini­gen Stellen auch zum Mit­machen ani­mierten, kon­nte der ekze e.V. ein weit vielfältigeres Bild der Stadt zeigen als es viele von Pots­dam gewohnt sind. Hier ging es nicht darum, die Stadt für Tourist_innen attrak­tiv­er zu machen, son­dern für diejeni­gen Men­schen, die die Stadt aus­machen: ihre Bewohner_innen. “Gemein­sam mit der benach­barten Gas­tronomie und befre­un­de­ten Pro­jek­ten woll­ten wir zeigen, dass in Pots­dams Mitte mehr steckt als nur ein Abbild his­torisch­er Großpro­jek­te”, erk­lärt Sabine Prasse vom ekze e.V.
Der aus­ge­lasse­nen Stim­mung bei abwech­slungsre­ich­er Musik, leck­erem veg­a­nen Kuchenange­bot der BerTA und ein­er durch das konte[:x]t zubere­it­eten “Küche für Alle” kon­nte auch der gegen Abend ein­tre­tende Wolken­bruch nichts anhab­en. Die Ehre­namtlichen des ekze e.V. ver­lagerten das let­zte Konz­ert kurz­er­hand in den The­ater­saal des KuZe. In Erin­nerung wird den Besucher_innen wohl auch das mit­tler­weile schon tra­di­tionelle Kochdu­ell bleiben, bei dem inner­halb von 30 Minuten ein Haupt­gericht mit ein­er geheimen Zutat geza­ubert wer­den muss. “Alle drei Teams haben Köstlich­es kreiert, aber die Minz-Gemüsepuffer haben die Jury überzeugt”, schwärmte Kat­ja Zschipke.
Dank der ehre­namtlich­er Helfer_innen war es ein gelun­ge­nes Fest, das vor allem durch seine famil­iäre Atmo­sphäre und Vielfalt überzeugte. Den finanziellen Aufwand hätte der ekze e.V. alleine nicht stem­men kön­nen: “Wir bedanken uns ganz her­zlich beim Stu­den­ten­werk Pots­dam, beim AStA der Uni­ver­sität Pots­dam und beim AStA der FH Pots­dam für die finanzielle Unter­stützung. Ohne deren nun­mehr schon seit Jahren andauernde Förderung hätte das Straßen­fest in dieser Form nie stat­tfind­en kön­nen”, erk­lärt Matthias Lehrack, Vor­standsmit­glied des ekze e.V.

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R.A.S.H. Brandenburg Tour 2014 für eine starke antifaschistische Subkultur

Aber warum über­haupt, warum jet­zt und warum dort? Die meis­ten von uns wohnen in Berlin oder Pots­dam in Vierteln, in denen durch oft Jahrzehnte lange Kämpfe Nazis aus dem Stadt­bild gedrängt wur­den. Wir kön­nen uns aus­suchen, ob wir die Kon­fronta­tion mit Nazis suchen oder ob wir uns emanzi­pa­torischen Pro­jek­ten wid­men wollen, ohne dass wir uns dabei Sor­gen vor Naz­iüber­grif­f­en machen müssen. Einige von uns ken­nen aus ihrer Jugend aber ein Welt, in der es solche Schutzräume nicht gibt, sie erst aufge­baut oder ständig gegen mil­i­tante Nazis und die kon­ser­v­a­tive Lokalpoli­tik vertei­digt wer­den müssen.

Gebi­ete in denen „nor­mal“ feiern heißt, mit Nazikadern sich den Bier­wa­gen teilen zu müssen. Wo alle, die nicht „deutsch genug“ ausse­hen, auf die Fresse bekom­men. Wo allzu oft Nazis und ihre Ide­olo­gie ignori­ert und Prob­leme auf der Ebene von „rival­isieren­den Jugend­ban­den“ ent­poli­tisiert wer­den. Wo Sub­kul­tur nicht nur ein Chick ist, den man sich kauft und nach Belieben an- und wieder abgele­gen kann. Mit dieser Tour wollen wir einen Teil zu ein­er starken antifaschis­tis­chen Sub­kul­tur in ganz Bran­den­burg beitra­gen, die für Viele die einzige Alter­na­tive zur bürg­er­lichen Einöde oder der ver­meintlich „unpoli­tis­chen“ Rebel­lion ist.

Von „unpoli­tis­chen“ Rebellen, alten und neuen Nazis

Diese „unpoli­tis­chen“ Rebellen kauen gerne die staatliche Ide­olo­gie der zwei Extreme wieder, nach der Nazis und Antifas doch das gle­iche seien. Sie ignori­eren dabei die men­schen­ver­ach­t­en­den Ein­stel­lun­gen der Faschos. Mit dieser Igno­ranz kann dann auch ganz „unpoli­tisch“ gemein­sam Skrew­driv­er und Landser gehört wer­den. Nur wegen der Musik – ver­ste­ht sich – und vielle­icht auch noch, weil die mit den zu vie­len „Asy­lanten“ ja doch recht haben. Wir sind der Mei­n­ung, dass das, was man hört, auch mit einem etwas macht. Diese „Erleb­niswelt“ Recht­srock muss man sich in Bran­den­burg aber nicht nur aus der Kon­serve geben. Zwar ist das Blood & Hon­or Net­zw­erk im Jahr 2000 offiziell ver­boten wor­den, doch in Bran­den­burg gibt es weit­er­hin rund zwei Dutzend gut ver­net­zte Naz­ibands. Auftreten kön­nen diese regelmäßig auf dem Pri­vat­gelände des Die Rechte Lan­desvor­sitzen­den Klaus Mann in Finow­furt. Mit­tler­weile wird aber selb­st den staatlichen Insti­tu­tio­nen das Treiben dort zu bunt und es kam immer wieder zu Konz­ertab­brüchen, nach­dem indizierte Lieder gespielt wur­den. Im Umfeld der Cot­tbuser Band Frontalkraft gibt es mit Rebel Records und The Dev­ils Right Hand Store auch eine Geschäftsstruk­tur, die recht­es Gedankengut mit schlechtem Geschmack verbindet: Vom Nach Frankre­ichen fahren wir nur auf Ket­ten T‑Shirt von der Naz­i­marke Ans­gar Aryan, Thor­sham­mer mit Skrew­driv­er Gravur über Ku-Klux-Klan-But­ton bis zur Reichskriegsfahne.

In Finow­furt kon­nte die NPD in der Ver­gan­gen­heit auch ihre Preußen­t­age ver­anstal­ten, 2012 kamen dor­thin rund 600 Nazis. Manns Partei Die Rechte ist mit der NPD gemein­sam zur Kom­mu­nal­wahl im Mai 2014 ange­treten. Zur Land­tagswahl am 14. Sep­tem­ber 2014 gibt die NPD sich bürg­er­nah und greift das vir­u­lente The­ma der Polizeire­form auf und fordert mehr Polizei­wachen. Bei der Schaf­fung ihrer „nation­al befre­it­en Zonen“ ist es ihnen jedoch eigentlich lieber, nicht von den Bullen gestört zu wer­den. Das alte Märchen von den „Aus­län­dern“, die den „Deutschen“ die Arbeit­splätze weg­nehmen, wird auch mal wieder aufgewärmt. Verkan­nt wird dabei wie immer, dass es z.B. nicht die „heimtück­ischen“ Saisonarbeiter_innen sind, die unbe­d­ingt für unter 3 € die Stunde arbeit­en wollen. Es ist der gren­zenüber­greifende Kap­i­tal­is­mus, der die beschissene Sit­u­a­tion dieser Leute aus­nutzt und sie knechtet, damit „wir“ bil­lig unsere Deutschen Erd­beeren in den Super­märk­ten bekom­men. In der par­la­men­tarischen Land­schaft mis­cht nun ein weit­er­er Koch mit, der die alte NPD-Suppe Zurück zur D‑Mark wieder aufwärmt. Nur kön­nen sich die gut­bürg­er­lichen mehr oder weniger Neupoli­tik­er der selb­ster­nan­nten Alter­na­tive für Deutschland(AfD) schickere Anzüge leis­ten. Auch ihre Aus­druck­sweise ist gehoben­er als die der Holo­caustleugn­er von der NPD. Die AfD mit ihren alten und neuen Recht­en, ver­schiebt das von der „bürg­er­lichen Mitte“ noch sag­bare nach rechts. Im Gegen­satz zum ein­stiegen CSU Patri­archen Strauß, ebnet die CDU in Bran­den­burg den Weg für eine Partei rechts von der CDU indem sie im Elbe-Elster Kreistag eine gemein­same Frak­tion gebildet haben und auch der Spitzenkan­di­dat im CDU Lan­tagswahlkampf Michael Schier­ack die Möglichkeit zur Koali­tion mit der AfD offen hält. Bei der AfD Klien­tel han­delt es sich nicht um mil­i­tante Nazis, inhaltlich schließen sie aber direkt an diese an. Ihre Panik vor ein­er „Ein­wan­derung in deutsche Sozial­sys­teme“ geht davon aus, dass jed­er „Kul­turkreis“ seinen Platz auf der Welt hat und die Leute ihr Prob­leme dort doch sel­ber lösen sollen. Wenn irgend­wo auf der Welt Krieg herrscht, dann sind da bes­timmt keine deutschen Waf­fen im Spiel und bes­timmt auch keine wirtschaftlichen Inter­essen deutsch­er Unternehmen. Die Welt ist auch nicht durch Kolo­nial­is­mus, Impe­ri­al­is­mus und Kriege in ein ungle­ich­es Gefüge ver­schoben wor­den. Außer­dem ist Deutsch­lands Vor­ma­cht­stel­lung in der EU natür­lich nur dadurch begrün­det, dass hier alle so hart arbeit­en und ander­swo eben nicht.

Ja, ne – is klar!

Wir heißen Refugees willkom­men, wo auch immer sie herkom­men in der Hoff­nung auf ein besseres Leben. Hier wer­den sie in Lager gesteckt und kön­nen noch nicht mal arbeit­en, wenn sie es wollen – was man ihnen dann als Faul­heit vor­wirft. Wir hal­ten es mit dem Beispiel unser­er Genoss_innen aus Ham­burg, die nachts die St. Pauli Kirche bewacht haben, damit drin­nen die trau­ma­tisierten Geflüchteten endlich ein­mal pen­nen kon­nten. Die Wurzeln unser­er Sub­kul­tur spren­gen von sich aus die (neu-)rechte Schönred­erei von „Kul­turkreisen“. Reg­gae und Ska und alles was daraus ent­standen ist, kann man nicht mit einem Volk oder ein­er Nation verknüpfen.

Uns ist es egal, ob Bul­len­re­viere dicht gemacht wer­den, weil die allzu oft bei Nazige­walt weg schauen – was nicht zulet­zt der soge­nan­nte „NSU“ gezeigt hat. Antifaschis­tis­ch­er Selb­stschutz musste schon immer ohne staatliche Insti­tu­tio­nen oder sog­ar gegen den Wider­stand dieser organ­isiert wer­den. Dafür brauchen wir selb­stver­wal­tete Räume als Möglichkeit, uns über­haupt organ­isieren zu kön­nen. Wenn in Frank­furt (Oder) die Ger­age zum Okto­ber schließen muss und damit der einzige selb­stor­gan­isierte Club in dieser größeren Stadt ver­schwindet, zeigt uns das einaml mehr auf welchem dün­nen Eis wir uns bewe­gen. Deshalb ist es aber beson­ders wichtig uns gegen­seit­ig zu ver­net­zen und zu unter­stützen und eben auch mal an Orte zu fahren an denen es etwas unan­genehmer wer­den kann! Deshalb unter­stützt uns im August- und Sep­tem­ber bei unser­er kleinen Konz­ert- und Ver­anstal­tungs­tour durch Bran­den­burg und sup­port­et Eure lokalen antifaschis­tis­chen Struk­turen oder werdet ein­fach selb­st aktiv!

Gemein­sam und sol­i­darisch gegen staatlichen und alltäglichen Rassismus!
Für eine starke antifaschis­tis­che Sub­kul­tur – für die soziale Revolution!
red and anar­chist Skin­heads Berlin Brandenburg
August 2014
www.red-skins.de
Warm-up Konzi: 21. August: Schokoladen/ Berlin: 100. RASH-Jubiläums-Tre­sen mit Con­traReal & Kom­man­do Kronstadt
Anlässlich unseres gefühlten ein­hun­dert­sten RASH-Tre­sens im Ban­di­to Rosso (die North East Antifas­cists kamen erst später als Partner_Innen hinzu) möcht­en wir im Nahe gele­ge­nen Schoko­laden eine ordentliche Geburt­stagspar­ty schmeis­sen! Wir haben zwei sehr sym­pa­this­che Punkbands ein­ge­laden:  Con­traReal (Antifas­cist Riot­punk) aus Ham­burg und Kom­man­do Kro­n­stadt (Anar­chopolit­punk) aus Leipzig! Im Anschluss an das Konz­ert wer­den noch die großar­ti­gen Northko­re­an Rude­boys plus Gäste zum Tanze aufle­gen! Das Konz­ert ist ein Soli für von Repres­sion betrof­fene Genoss_Innen! Kommt zahlre­ich und lasst uns auf weit­ere ein­hun­dert RASH-/Nea-Tre­sen feiern! An dieser Stelle möcht­en wir uns auch noch ganz her­zlich bei der sehr liebevollen und manch­mal auch sehr stress­re­sisten­ten Hauscrew des Ban­di­to Rosso bedanken! Schön dass es Euch gibt & hof­fentlich existiert Euer wun­der­bares Haus­pro­jekt trotz der grassieren­den Edel­gen­tri­fizierung im Pren­zlauer Berg noch lange Zeit! Let´s party!
Ein­lass: 19.00 Uhr – Beginn: Pünk­tlich 20.00 Uhr! Ab 22.00 Uhr Aftershowparty!
www.schokoladen-mitte.de
Con­traReal: https://www.facebook.com/pages/ContraReal/234834016559445?sk=wall&filter=12
Kom­man­do Kro­n­stadt: http://kommandokronstadt.blogsport.de/
 
Infos­tände, Vorträge und Konzerte:
23.8.2014: Garage/Frankfurt (Oder) (http://garageffo.blogsport.de/): Antifaschis­tis­ch­er Aktion­stag mit Konz­ert der Toylettes (Punk/Ber­lin-Pots­dam) https://de-de.facebook.com/Toylettes, Kira Kano (Antifas­cist HC-Punk aus Neu­rup­pin) und den P.I.T.S. (Vorschul-HC/Las Vegas-Pots­dam) http://fistfullofnothing.bandcamp.com/
11.9.2014: Qua­si Mono/Cottbus (http://www.quasimono.info/): Antifaschis­tis­ch­er Aktion­stag mit Infover­anstal­tung und anschließen­dem Konz­ert  des  Accoustic Pun­klie­der­ma­ch­ers Han­nez übern Zaun (http://uebernzaun.bandcamp.com/)
12.9.2014: Horte/Strausberg (http://www.horte-srb.de/): Antifaschis­tis­ch­er Aktion­stag mit Infover­anstal­tung und anschließen­dem Konz­ert von den Zeckenrapper*innen Ref­polk (https://de-de.facebook.com/Refpolk), Daisy Chain (https://el-gr.facebook.com/daisy.chain.731572) & Mis Zebra
13.9.2014: MittenDrinn/Neuruppin (http://jwp-mittendrin.de/blog/): Antifaschis­tis­ch­er Aktion­stag mit Infover­anstal­tung und anschließen­dem Konz­ert von Han­nez übern Zaun (http://uebernzaun.bandcamp.com/) und voraus­sichtlich den Zeckenrappern*innen Wav­ing the Guns (Rio­trap aus Ros­tock: http://wavingtheguns.blogsport.de/), Ref­polk (https://de-de.facebook.com/Refpolk), Daisy Chain (https://el-gr.facebook.com/daisy.chain.731572) & Mis Zebra
Die aktu­al­isierte Unterstützer_innenliste sowie aktuelle Infos und Berichte von Aktio­nen find­et Ihr auf red-skins.de. Wenn auch Ihr den Aufruf unter­stützen wollt, schickt ein­fach eine Mail an kontakt@red-skins.de
 
Unterstützer*innen (Stand: 4.8.2014):
JWP Mit­ten­drin Neu­rup­pin: http://jwp-mittendrin.de/blog/
Red & Anar­chist Skin­heads Süd­bran­den­burg: http://rashsb.blogsport.de/
Ultra­sh: http://ultrash.blogsport.eu/
Utopia. e.V.: http://utopiaffo.blogsport.de/
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Erneut Nazi-Sportfest in Finowfurt

INFORIOT — Am 26. Juli fand zum drit­ten Mal auf dem Grund­stück der Fam­i­lie Mann (Die Rechte) in Finow­furt ein Neon­azi-Sport­fest statt. Unter Auf­sicht der Bere­itschaft­spolizei kon­nte die Ver­anstal­tung außer­halb der Öffentlichkeit durchge­führt wer­den. 40 Per­so­n­en, darunter Kinder, sollen an dem Event in der kleinen Gemeinde im Land­kreis Barn­im teilgenom­men haben, hieß es auf der Face­book-Seite der NPD Ober­hav­el. Auch eine Hüpf­burg und Zuck­er­wat­te sollen bere­it­gestellt wor­den sein. Bere­its im let­zten Jahr ver­anstal­tete die Neon­azi-Kam­er­ad­schaft “Märkische Skin­heads 88” aus Ober­hav­el ein Sport­fest mit anschließen­dem Konz­ert auf dem Gelände im Finow­furt. Drahtzieher der Kam­er­ad­schaft ist der Vel­tener NPD-Stadtverod­nete Robert Wolinski.
Die Ver­anstal­tung wurde nicht wie üblich als eine öffentliche Ver­anstal­tung angemeldet, sodass die Behör­den und das lokale Bünd­nis “Finow­furt Naz­ifrei” im Vor­feld keine Ken­nt­nis hat­ten und so Gege­nak­tiv­itäten aus­blieben. In den let­zten Jahren formte sich gegen das Treiben auf den Gelände bre­it­er Protest. Erst­mals schafften es Demonstrant_innen bei einem Konz­ert 2013 die Zufahrt zum Gelände zu block­ieren, wodurch die anreisenden Neon­azis lange Umwege in Kauf nehmen mussten. Der öffentliche Druck gegen die Neon­azis brachte außer­dem die Behör­den zum Han­deln: Im Laufe der Zeit hat­ten diese Aufla­gen für Ver­anstal­tun­gen der­art hin­der­lich ange­set­zt, dass das Gelände der Manns als Ort für Groß-Events mit­tler­weile nicht mehr attrak­tiv ist.
Für das näch­ste Jahr haben die Veranstalter_innen ein weit­eres Sport­fest angekündigt.

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Über 500 Vorfälle

Infori­ot — Die Bran­den­burg­er “Opfer­per­spek­tive” hat eine Liste von extrem recht­en Aktiv­itäten im ver­gan­genen Jahr im ganzen Bun­des­land zusam­mengestellt und jet­zt veröf­fentlicht. Das Doku­ment soll ein erster Aus­gangspunkt für ein andauern­des Mon­i­tor­ing der recht­en Umtriebe darstellen. Das Doku­ment ste­ht hier als PDF-Datei zur Verfügung.
Beglei­t­end zu diesem Doku­ment schreibt die Opferperspektive:
In dem hier zur Ver­fü­gung gestell­ten Doku­ment find­et sich auf 45 Seit­en mit über 500 Ein­trä­gen eine Chronolo­gie rechter Aktiv­itäten im Land Bran­den­burg für das Jahr 2013. Die Opfer­per­spek­tive hat sie erst­ma­lig im Rah­men ihrer Recherc­hear­beit zusam­mengestellt und wird das Pro­jekt fort­set­zen. Es wur­den bewusst alle recht­en Aktiv­itäten aufgenom­men, die uns bekan­nt gewor­den sind. Ange­fan­gen vom in den Schnee getrete­nen Hak­enkreuz über Aufk­le­ber­ak­tio­nen, Nazikundge­bun­gen bis hin zu ras­sis­tis­chen Pöbeleien und kör­per­lichen Angrif­f­en. So wird deut­lich: Rechte Umtriebe sind in Bran­den­burg nach wie vor tagtägliche Real­ität. Neben lokalen Medi­en bezieht die Chronik Rechercheergeb­nisse unab­hängiger lokaler Antifa- und Doku­men­ta­tion­s­grup­pen ein. Eben­falls einge­flossen sind Polizeimel­dun­gen und, sofern keine andere Quelle vorhan­den ist, Veröf­fentlichun­gen des Ver­fas­sungss­chutzes und Berichte auf Neon­azi­seit­en. Auch wenn eine solche Chronolo­gie niemals voll­ständig sein wird, bildet sie doch die ganze Band­bre­ite rechter Aktiv­itäten in vie­len Regio­nen des Lan­des Bran­den­burg ab. Wir hof­fen, dass sie lokalen Bünd­nis­sen und Einzelaktivist_innen Anre­gung für konkrete regionale Analy­sen und vor allem auch Aktio­nen vor Ort sein wird. Natür­lich freuen wir uns ganz beson­ders, wenn weit­ere Ini­tia­tiv­en zur Doku­men­ta­tion rechter Ereignisse entste­hen! Ergänzun­gen, Hin­weise und Anre­gun­gen nehmen wir gern entgegen.
Down­load: Chronolo­gie rechter Aktiv­itäten 2013

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(Anti-)Rassismus

Böllerwürfe statt Schüsse auf Flüchtlingslager in Bestensee

INFORIOT — In dem Artikel “Schüsse auf Flüchtlingslager in Bestensee” vom 07. Juli 2014 berichtete Infori­ot, dass in der Nacht vom 06. auf den 07. Juli auf das Flüchtlingslager in Bestensee/Pätz aus einem Auto her­aus vier Schüsse abgegeben wor­den sind. Am darauf­fol­gen­den Mon­tag kon­nte wed­er die zuständi­ge Polizei noch das Innen­min­is­teri­um Bran­den­burg dies bestäti­gen. Am Dien­stag erk­lärte das Innen­min­is­teri­um dann, dass es laut Wach­schutz des Objek­tes Böller­würfe gegeben hätte. Die Press­es­telle der Polizei­di­rek­tion Süd äußerte sich bis heute nicht zu dem Vorfall.
Die Wahrnehmung der Bewohner*Innen des Lagers, dass es zu Schüssen gekom­men sein, fol­gt offen­sichtlich aus den vor­ange­gan­gene Ein­schüchterun­gen und Über­grif­f­en, die Bewohner*Innen schilderten. Bere­its seit Okto­ber 2013 machen Rassist*Innen mobil gegen das im Feb­ru­ar 2014 neueröffnete Lager. Als Bürg­erIn­nenini­tia­tive getarnt, jedoch ein­deutig von der NPD ges­teuert, gab es Demon­stra­tio­nen im Okto­ber und Dezem­ber, auch unter großer Beteili­gung von Anwohner­In­nen. Auf Face­book wurde unver­hohlen zu Anschlä­gen aufgerufen. Seit­dem macht­en Rassist*Innen immer wieder im Umfeld des Lagers auf sich aufmerk­sam. Bewohner*Innen bericht­en nicht nur von fotografieren­den Per­so­n­en vor dem Lager, mehrfachen Ein­schüchterun­gen und Angriffsver­suchen, son­dern sog­ar Bomben­dro­hun­gen und Verfolgungsjagden.
Jüngst trat­en Neon­azis direkt vor dem Lager in Erschei­n­ung, als sie Het­zfly­er am 30. Juni über den Zaun des Gelän­des war­fen und in der Nach­barschaft verteil­ten. Dabei wur­den die poliz­ibekan­nten Neon­azis als TäterIn­nen von der Polizei gestellt.

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Antifaschismus

Provokation endete mit Rauswurf

Neu­rup­pin­er (Neo)nazis fie­len bei Konz­ert in Berlin auf /
Mögliche Pro­pa­gan­daak­tio­nen für TDDZ oder NPD unterbunden
Mit dem Auss­chluss von der Ver­anstal­tung endete ein Konz­ertabend am ver­gan­genen Sam­stag für eine Gruppe (Neo)nazis aus den Bran­den­bur­gis­chen Land­kreisen Prig­nitz, Ost­prig­nitz-Rup­pin und Havel­land im Berlin­er Bezirk Span­dau. Warum? Die Damen und Her­ren, die in der Ver­gan­gen­heit als Rädelsführer_innen der „Freien Kräfte Neu­rup­pin / Osthavel­land“ (NSFKN) auf­trat­en, hat­ten sich ein­fach das falsche Konz­ert aus­ge­sucht. Mit „Feine Sahne Fis­chfilet“ trat näm­lich eine Band auf, die vom Inlands­ge­heim­di­enst „Ver­fas­sungss­chutz Meck­len­burg-Vor­pom­mern“ bere­its mehrfach das Prädikat „link­sex­trem­istisch“ ver­liehen bekam. Und auch der eigentliche Haup­tact, die Düs­sel­dor­fer Punk & Oi Com­bo „Broil­ers“, dis­tanzierte sich in der Ver­gan­gen­heit klar von (Neo)nazis.
Offen­bar hält dies (Neo)nazis aber nicht davon ab, deren Musik zu kon­sum­ieren. Ger­ade die autonomen Quer­frontler aus den „Freien Kräfte Neu­rup­pin / Osthavel­land“ sind ja dafür bekan­nt, auch son­der­bare Wege zu gehen, um Men­schen für ihre wirre Weltan­schau­ung zu agitieren.
Kon­se­quentes Han­deln gegen gezielte Provokation
Im Vor­feld wurde deshalb bere­its gewitzelt, ob die Neu­rup­pin­er (Neo)nazis möglicher­weise an der Konz­ertver­anstal­tung in Berlin-Span­dau teil­nehmen wür­den. Dass sie tat­säch­lich kamen, verblüffte dann schon. Zumin­d­est diejeni­gen Fans von „Feine Sahne Fis­chfilet“ und „Broil­ers“, die eben­falls aus Neu­rup­pin angereist waren und sich in ihrer Heimat­stadt gegen (neo)nazistische Umtriebe und für eine bunte Stadt engagieren.
Die Verblüf­fung erstar­rte allerd­ings nicht zur Ohn­macht. Im Gegen­teil, sofort wur­den Bands und Secu­ri­ty ver­ständigt und die (Neo)nazis, darunter auch der Neu­rup­pin­er Stadtverord­nete Dave Trick (NPD), der Ver­anstal­tung ver­wiesen. Ein klar­er Auswärtssieg für Team bunt.
Das es sich bei der Aktion der (Neo)nazis um eine klare Pro­voka­tion han­delt, wird indes durch ein State­ment auf der Inter­net­seite der „Freien Kräfte Neu­rup­pin / Osthavel­land“ deut­lich. Es sei ihnen näm­lich „bewusst, dass manche finanziellen Mit­tel, die wir beim Kauf der Karten für Oi-Mucke aus­geben direkt in den Kampf gegen uns fließen“, so NFSKN. Den­noch lasse man sich es „nicht nehmen diese [Konz­erte] zu besuchen, da dieses Affenthe­ater mit durchgestrich­enen Hak­enkreuzen und von Frei­heit gröh­len­den Punks (…) doch irgend­wie reizt“, so die (Neo)nazis in ihrer Erk­lärung weit­er. Fern­er beab­sichtigte NSFKN seinen „ Wirkungskreis“ zu erweit­ern und sich zu „bespaßen“, wobei mit „Bespaßung“ im (Neo)nazijargon auch die Suche nach gewalt­täti­gen Auseinan­der­set­zun­gen gemeint sein kann.
Pro­pa­gan­dakam­pagne für TDDZ und NPD
Offen­bar nutzt die (Neo)nazigruppe zurzeit jede Gele­gen­heit, um sich zu pro­fil­ieren. Schließlich ist NSFKN im näch­sten Jahr Aus­richter des so genan­nten „Tages der deutschen Zukun­ft“ (TDDZ), ein­er ras­sis­tis­chen Kam­pagne deren Höhep­unkt in der Ver­gan­gen­heit immer ein Marsch in ein­er nord­deutschen Großs­tadt war. Im Jahr 2014 fand die Ver­anstal­tung erst­mals im ost­deutschen Raum, in Dres­den, statt. Im Juni 2015 soll es dann erst­mals in eine Mit­tel­stadt, ins Bran­den­bur­gis­che Neu­rup­pin, gehen.
Dafür wird bere­its jet­zt kräftig die Wer­be­trom­mel gerührt. So fan­den beispiel­sweise bere­its Fly­er­ak­tio­nen, Info­tis­che und Kundge­bun­gen zum TDDZ 2015 in Salzwedel (Sach­sen-Anhalt), Gera (Thürin­gen), Prem­nitz (Bran­den­burg) und Neu­rup­pin statt.
Auch das Konz­ert von „Broil­ers“ und „Feine Sahne Fis­chfilet“ war somit in Gefahr, als poten­tielle Pro­pa­gand­abühne für dieses Event oder zum Wohl der NPD, die ja mit Dave Trick, eben­falls vertreten war, zu wer­den. Dies wurde aber kon­se­quent verhindert.
Es bleibt zu hof­fen, dass es im näch­sten Jahr in Neu­rup­pin, anlässlich des von den (Neo)nazis aus­gerufe­nen TDDZs, eben­falls gelingt, die zu erwartende, große Pro­pa­gan­dashow zu unterbinden und den „Tag der deutschen Zukun­ft“ erst­mals scheit­ern zu lassen. Wir laden jeden­falls alle inter­essierten Men­schen ein, uns dabei im näch­sten Jahr zu unter­stützen. Näheres folgt. 
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Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Gedenken an den Ausbruch des 1. Weltkrieges und die Unterstützung der SPD für diesen Krieg

Und endlich ist kein andr­er Krieg für Preußen-Deutsch­land mehr möglich als ein Weltkrieg, und zwar ein Weltkrieg von ein­er bish­er nie geah­n­ten Aus­dehnung und Heftigkeit. Acht bis zehn Mil­lio­nen Sol­dat­en wer­den sich untere­inan­der abwür­gen […]. Die Ver­wüs­tun­gen des Dreißigjähri­gen Kriegs zusam­menge­drängt in drei bis vier Jahre und über den ganzen Kon­ti­nent ver­bre­it­et; Hunger­snot, Seuchen, all­ge­meine, durch akute Not her­vorgerufene Ver­wilderung der Heere wie der Volks­massen“. Friedrich Engels 1887
Nahezu 30 Jahre vor dem Aus­bruch des ersten Weltkrieges zeigte Friedrich Engels dem Deutschen Reich das Bild sein­er eige­nen Zukun­ft. Engels war sich­er kein Wahrsager und erst recht kein Prophet. Er ver­fügte aber über das Werkzeug für eine Analyse kap­i­tal­is­tis­ch­er Konkur­renz, impe­ri­aler Macht­poli­tik und der gesellschaftlichen Ver­hält­nisse inner­halb des Deutschen Reiches.
Der bürg­er­lichen Geschichtswis­senschaft hinge­gen fehlt diese Per­spek­tive. So ste­ht sie staunend vor solchen „Prophezeiun­gen“, entwick­elt immer neue The­o­rien und kommt let­ztlich zu dem plumpen Schluss, dass die Gesellschaften in diesen Krieg irgend­wie hinein geschlit­tert wären. Aktuell lässt sich das an der Begeis­terung fest­machen, welche Christo­pher Clarkes revi­sion­is­tis­ches Buch „Die Schlafwan­dler – Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog“ bei­der Mehrheit der deutschen Journalist_innen auslöst.
Ein Armut­szeug­nis für das bürg­er­liche Geschichts­bild und ein Beweis dafür, dass dieser Krieg ohne einen Begriff vom Kap­i­tal­is­mus und der deutschen Mis­ere nicht zu ver­ste­hen ist.
Anti­mil­i­taris­mus ist ohne eine radikale Kri­tik an Staat, Nation und Kap­i­tal nicht zu denken. Nicht damals und nicht heute. Und deshalb wollen wir am 4. August denen gedenken, die sich gegen den deutschen Mief und die Volksgenossen ihrer Partei gestellt haben. An diesem Mon­tag jährt sich zum 100. Mal die Zus­tim­mung der SPD zu den Kriegskred­iten und zu einem von Deutsch­land her­beige­führten Krieg. Mit der öffentlich verkün­de­ten Zus­tim­mung der SPD im Deutschen Reich­stag wurde der bis zum Ende des Weltkrieges durchge­hal­tene Burgfriede besiegelt. Diese macht­poli­tis­che Entschei­dung war der erste Vor­bote ein­er kom­menden Volks­ge­mein­schaft. Der Nation­al­is­mus inner­halb der Arbeiter_innenklasse wurde von der SPD nicht kri­tisiert son­dern geschürt – zu Gun­sten der deutschen Nation und ihrer Eliten. Sie nahm damit Mil­lio­nen von Toten in Kauf.
Dessen wollen wir mit euch gemein­sam am Mon­tag dem 4. August um 19.00 Uhr in der Hege­lallee Ecke H‑Elflein-Straße erinnern.

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Antifaschismus Bildung & Kultur Gender & Sexualität

Das Linke Camp zur Rechten Zeit — 2014

Vom 30.07. bis 04.08.2014 find­et wieder das Linke Camp zur Recht­en Zeit auf dem Wuka­nia Pro­jek­thof in Biesen­thal bei Berlin statt.

JDJL Sommercamp 2014
JDJL Som­mer­camp 2014

Neben lan­gen Aben­den am Lager­feuer und entspan­nter Abküh­lung im nahgele­ge­nen Wukensee soll auch in diesem Jahr wieder viel Zeit und Raum für poli­tis­che Work­shops und Diskus­sio­nen zu The­men wie Geschlechter­ver­hält­nisse, Crit­i­cal White­ness oder der radikalen Demokratisierung aller Lebensver­hält­nisse bestehen.

Um noch mehr Möglichkeit­en zu schaf­fen, sich unbürokratisch einzubrin­gen, wird das Pro­gramm in diesem Jahr von allen gemein­sam organisiert.

Daher wurde eine Organ­i­sa­tion­sstruk­tur in Tabel­len­form geschaf­fen, die es erlaubt, sich unmit­tel­bar mit dem eige­nen The­ma für einen Ter­min dein­er Wahl einzu­tra­gen. Außer­dem beste­ht die Möglichkeit, bere­its im Vor­feld The­men zu sam­meln, die wir gerne vor Ort disku­tiert wer­den möcht­en — auch ohne, dass die ein­tra­gende Per­son sich damit ausken­nen muss bzw. einen Work­shop vor­bere­it­en möchte.

Bis dann auf dem Camp 🙂

Ort:  Pro­jek­thof Wuka­nia in Biesen­thal (bei Bernau/Berlin)
Datum: Mittwoch, 30. Juli 2014 bis Mon­tag, 4. August 2014
Inforiot