Kategorien
(Anti-)Rassismus

Antifa Jugend zum Anschlag auf Notunterkunft

In der Nacht vom 26. auf den 27. Novem­ber verübten bish­er unbekan­nte Täter_innen auf das Gebäude der alten Nico­lais­chule einen Bran­dan­schlag. Das Haus sollte in den kom­menden Wochen als Notun­terkun­ft für Geflüchtete dienen. In Vor­bere­itung auf die Bele­gung wur­den die einzel­nen Räume schon ein­gerichtet und das ehe­mals als Schule genutzte Gebäude ist bere­it für die Belegung.
Während ein­er Einwohner_innenversammlung am 27. Okto­ber wurde von der Stadtver­wal­tung deut­lich gemacht, dass dieses Gebäude nur eine Zwis­chen­lö­sung sei, denn im Anschluss braucht die neu ent­standene Medi­zinis­che Hochschule die Räume für ihre Zwecke. Gle­ichzeit­ig gehörte diese Einwohner_innenversammlung zu denen, die am wenig­sten Diskus­sio­nen hervorbrachten.
Dass dieser Anschlag nicht aus heit­erem Him­mel kommt, son­dern es schon seit Beginn des Jahres ver­mehrt ras­sis­tis­che und neon­azis­tis­che Aktio­nen, Kundge­bun­gen und Demon­stra­tio­nen gibt, muss allen klar sein. Den Anfang machte der lokale PEGI­DA-Ableger BraMM mit ins­ge­samt fünf Spaziergän­gen. Es fol­gten Kundge­bun­gen des neon­azis­tis­chen III. Wegs und der NPD. Gle­ichzeit­ig treten wieder ver­mehrt Aufk­le­ber, Plakate und Flug­blät­ter dieser Organ­i­sa­tio­nen in der Havel­stadt auf. Des Weit­eren nah­men bei zahlre­ichen Demon­stra­tio­nen und Kundge­bun­gen im Land Bran­den­burg wieder­holt Neon­azis aus Bran­den­burg an der Hav­el teil.
Neben diesen poli­tis­chen Aktio­nen gibt es aber auch immer wieder Über­griffe auf Geflüchtete, so wurde beispiel­sweise am 09. März ein Keni­an­er in der Straßen­bahn belei­digt und geschla­gen und am 24. Juli wird ein Tune­si­er ras­sis­tisch belei­digt und geschla­gen. Hinzu kom­men zahlre­iche all­t­agsras­sis­tis­che Erfahrun­gen von Geflüchteten, welche nicht zur Anzeige gebracht wur­den. Hierzu zählen das Anrem­peln von Geflüchteten, dass vor ihnen Ausspuck­en oder ras­sis­tis­che Beleidigungen.
Es ist somit eine Kon­ti­nu­ität von ras­sis­tis­chen und neon­azis­tis­chen Aktiv­itäten in der Havel­stadt zu erken­nen, waren es am Anfang des Jahres nur Demon­stra­tio­nen und Kundge­bun­gen, sind es mit­tler­weile Über­griffe und Brandanschläge.
Wir wis­sen wohin solche Tat­en führen kön­nen, die Bilder von Ros­tock-Licht­en­hagen und Mölln haben wir nicht vergessen, genau­so wenig den Mord an Sven Beuter in Bran­den­burg an der Hav­el. Der Wind dreht sich, wenige ras­sis­tis­che und neon­azis­tis­che Bürger_innen machen gegen Geflüchtete Stim­mung und es ist an uns ihnen ent­ge­gen zu treten. Wenn geplante Unterkün­fte bren­nen, wenn Men­schen auf­grund ihrer Herkun­ft oder auf­grund ihres Engage­ments für Geflüchtete sich nicht mehr sich­er fühlen und die Polizei zuschaut, ist es an der Zeit sich zu organ­isieren und zu wehren.
Wir dür­fen einen neon­azis­tis­chen und ras­sis­tis­chen Ter­ror wie in den 1990er Jahren in der Stadt nicht dulden, wir dür­fen es nicht zulassen, dass Men­schen die vor Krieg, Hunger und Armut fliehen hier in Angst leben müssen, wir müssen uns zusam­men­tun und gemein­sam gegen Ras­sis­mus, Neon­azis­mus und Diskri­m­inierung aufbegehren.
Organ­isiert euch!
Bildet euch!
Wehrt euch!

Linksju­gend [´sol­id] Bran­den­burg an der Havel
Antifa Jugend Brandenburg

Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration

Oranienburg/Cottbus: Rechte Versammlungen ohne Gegenwehr

INFORIOT Diese Woche fan­den in Bran­den­burg erneut mehrere neon­azis­tis­che Aufmärsche statt. Am Dien­stag marschierte die sog. “Bürg­er­wehr Havel­land” mit knapp 600 Per­so­n­en durch Rathenow. 270 Per­so­n­en nah­men am siebten “Abendspazier­gang” in Oranien­burg teil und in Cot­tbus führte die AfD eine Demon­stra­tion mit knapp 600 Teil­nehmerIn­nen durch. Neben den Bran­den­burg­er AfD-Frak­tionsvor­sitzen­den und Bun­des-Vize Alexan­der Gauland, sprach in Cot­tbus eben­falls der Thüringer AfD-Lan­desvor­sitzende Björn Höcke. Am Fre­itag fand in Cot­tbus-Sach­sendorf außer­dem eine weit­ere NPD Kundge­bung statt.
Oranien­burg: 270 bei recht­en “Abendspazier­gang”

Demonstration in Oranienburg am 25. November. Bild: Sören Kohlhuber
Demon­stra­tion in Oranien­burg am 25. Novem­ber. Bild: Sören Kohlhuber

Am Mittwoch marschierten zum siebten Mal Ras­sistIn­nen und Neon­azis gegen Geflüchtete in Oranien­burg auf. An der Demon­stra­tion, die durch die dun­klen Straßen Oranien­burgs führte, nah­men knapp 270 Men­schen teil. Wie auch schon die Aufmärsche zuvor, wurde die Ver­anstal­tung durch die örtliche NPD unter­stützt und ange­führt (Infori­ot berichtete). Die Eröff­nungsrede hielt wie schon die Aufmärsche zuvor das ver­meintliche JN und NPD Mit­glied Mar­tin Ulbrecht. Die mobile Sprechan­lage betreute des bekan­nte JN Mit­glied Philipp Bad­c­zong. Auch aus den benach­barten Land­kreisen Ost­prig­nitz-Rup­pin und Barn­im waren Neon­azis angereist. So war der Neu­rup­pin­er NPD Stadtverod­nete Dave Trick, sowie der NPDler Andreas Rokohl. Zu dem wurde das NPD-Trans­par­ent zur aktuellen Kam­pagne “Asyl­be­trug macht uns arm” auf der Demon­stra­tion mitgeführt.
rechts: Philipp Badczong beim Abrichten der mobilen Musikanlage.  Bild: Sören Kohlhuber
rechts: Philipp Bad­c­zong beim Abricht­en der mobilen Musikan­lage. Bild: Sören Kohlhuber

Diese Mal wurde von Seit­en der örtlichen Zivilge­sellschaft auf eine Gegen­demon­stra­tion verzichtet. Stattdessen wurde der “Abendspazier­gang” für seine Teil­nehmerIn­nen zu einem unfrei­willi­gen Spenden­lauf. Für jeden Kilo­me­ter, den einE Demon­stran­tIn zurück­gelegt hat, soll ein Euro an “Willkom­men in Oranien­burg” gespendet wor­den sein. Zu der Aktion rief das Forum gegen Ras­sis­mus und rechte Gewalt Oranien­burg auf, Tage zuvor hat­ten sich kleinere Unternehmer_innen und Einzelper­so­n­en für Spenden bere­it erk­lärt. Am 16. Dezem­ber soll der näch­ste “Abendspazier­gang” stattfinden.
Im Hintergrund: ein NPD Banner. Vor dem Banner links der NPD Verordnete Björn Beuchel und daneben das NPD Mitglied Roy Zillgitt.  Bild: Sören Kohlhuber
Im Hin­ter­grund: ein NPD Ban­ner. Vor dem Ban­ner links der NPD Verord­nete Björn Beuchel und daneben das NPD Mit­glied Roy Zill­gitt. Bild: Sören Kohlhuber

Weit­ere Bilder: hier.
Cot­tbus: NPD pausiert bis Januar
Nach­dem am Mittwoch, den 25. Novem­ber, knapp 600 Neon­azis und Ras­sistIn­nen an ein­er AfD Demon­stra­tion gegen Asyl teilgenom­men haben, floppte die NPD am Fre­itag grandios. Zu der vierten NPD Demon­stra­tion im Stadt­teil Sach­sendorf waren lediglich 60 Per­so­n­en erschienen, sodass die Organ­isatorIn­nen auf eine Demon­stra­tion verzichteten und eine ein­stündi­ge Kundge­bung abhiel­ten. Auf der Demon­stra­tion sprachen die NPD Mul­ti­funk­tionärIn­nen Aileen Rokohl und Ron­ny Zasowk. Mit den Worten “Das wars für heute” been­dete Oliv­er Schier­ack die Kundge­bung und kündigte eine Demon­stra­tionspause bis Jan­u­ar an.
Somit ist der NPD endgültig miss­lun­gen auf den Anti-Asyl-Zug in Cot­tbus aufzusteigen. Nach­dem “besorgte Bürg­erIn­nen” sich Anfang Okto­ber zu spon­ta­nen Ver­samm­lun­gen auf dem Norma­park­platz in der Lipezk­er Straße ver­sam­melt hat­ten, hielt die NPD in einem zwei­wöchi­gen Rhyt­mus Demon­stra­tio­nen ab um das ras­sis­tis­che Poten­tial auszuschöpfen (Infori­ot berichtete). Mit jed­er Demon­stra­tion sank die Zahl der Teil­nehmerIn­nen. Gle­ichzeit­ig fing die AfD an eben­falls Demon­stra­tio­nen im monatlichen Rhyt­mus in Cot­tbus abzuhal­ten. Auch andere Grup­pierun­gen scheinen in der AfD einen poten­tielles Zugpferd für die ras­sis­tis­che Mobil­isierung zu sehen. Laut Augen­zeu­gen­bericht­en waren am Mittwoch bei der AfD-Demon­stra­tion Mit­gliederIn­nen des “III.Weg”, sowie der Vere­in “Zukun­ft Heimat e.V.”, welch­er als eines der Nach­fol­ge­pro­jek­te der Spreelichter ver­mutet wird, vertreten. Let­zteres präsen­tierte sich sog­ar mit einem Trans­par­ent und kündigte eine weit­ere Demon­stra­tion in der Spree­wal­dre­gion an. Für den 5. Dezem­ber ist in Lübbe­nau eine Demon­stra­tion angemeldet. 
Kategorien
(Anti-)Rassismus Flucht & Migration Gender & Sexualität

Schutz für geflüchtete Frauen – vor allen Formen von Gewalt!

Women in Exile und Flüchtlingsrat fordern zum Inter­na­tionalen Tag der Gewalt gegen Frauen: Schutz für geflüchtete Frauen – vor allen For­men von Gewalt!
Flüchtlings­frauen sind akut bedro­ht: „Wir sind alle betrof­fen von sex­ueller Beläs­ti­gung im Lager, es gibt keine Frau, die nicht eine Geschichte von auf­dringlichen Blick­en, wider­lichen Kom­mentaren, uner­wün­schtem Anfassen oder ver­suchter oder tat­säch­lich­er Verge­wal­ti­gung erzählen kön­nte,“ berichtete eine geflüchtete Frau der Organ­i­sa­tion Women in Exile während ein­er Bus­tour durch Flüchtlingslager. Das Ergeb­nis der Besuche ist alarmierend. Geflüchtete Frauen und LGBTI Per­so­n­en wer­den auf­grund ihres Geschlechts oder sex­uellen Iden­tität mehrfach diskri­m­iniert und ver­let­zt: durch ras­sis­tis­che Über­griffe und Asylge­set­ze, durch trau­ma­tis­che Erfahrun­gen auf der Flucht, die in den Masse­nun­terkün­ften ihre Fort­set­zung find­en, durch kör­per­liche und sex­uelle Beläs­ti­gun­gen, fehlende Pri­vat­sphäre und Angst vor Abschiebung.
Keine Masse­nun­terkun­ft kann geflüchteten Frauen Schutz bieten. Ein Leben im Lager bedeutet die tägliche Erfahrung struk­tureller Gewalt, die in Form von Iso­la­tion, Aus­gren­zung und Schut­zlosigkeit statt find­et. Diese struk­turelle Gewalt ver­stärkt Gewalt­poten­ziale und führt oft zu physis­chen, psy­chis­chen und sex­u­al­isierten Über­grif­f­en vor allem gegen Frauen, Kinder und LGBTI Per­so­n­en. Solche Über­griffe passieren auch auf deutschen Straßen und ins­beson­dere in deutschen Haushal­ten. Aber in ein­er Sam­melun­terkun­ft, die eine Zwangswohn­form ist, treten sie konzen­tri­ert­er und ver­mehrt auf. Denn dort haben Men­schen kaum Rück­zugsmöglichkeit­en und sind häu­fig extremen All­t­agssi­t­u­a­tio­nen, Enge und Stress aus­ge­set­zt. Das deutsche Gewaltschutzge­setz ermöglicht Inter­ven­tions­befug­nisse für die Polizei: Wenn gewalt­tätige Über­griffe in deutschen Haushal­ten passieren, kann die Polizei die oder den Täter/in des „Platzes ver­weisen“. Dies find­et im deutschen Lager­sys­tem keine Anwen­dung. Geflüchtete Frauen erhal­ten damit in Deutsch­land kaum Schutz vor Gewalt.
Laut der seit Mitte 2015 auch in Deutsch­land gel­tenden EU-Auf­nah­merichtlin­ie für Flüchtlinge müssen beson­ders schutzbedürftige Flüchtlinge als solche erkan­nt, angemessen ver­sorgt und unterge­bracht wer­den. Der Schutz dieser Grup­pen (unter anderem Schwan­gere, Allein­erziehende, Men­schen, die sex­u­al­isierte Gewalt erlebt haben und Min­der­jährige) ste­ht in großer Zahl Frauen und ihren Kindern zu. Dieser Schutz kann ihnen in über­füll­ten Masse­nun­terkün­ften ohne aus­re­ichen­den Zugang zu Ver­sorgungs- und Unter­stützungsstruk­turen nicht zukom­men. Darum sagen wir: Beson­ders schutzbedürftige Flüchtlinge kön­nen nicht in ein­er Masse­nun­terkun­ft leben!
Die kür­zlich ver­schärften Asylge­set­ze sehen vor, dass Flüchtlinge sechs Monate und viele darüber hin­aus in den über­füll­ten Erstauf­nah­me­lagern verbleiben müssen. Sie unter­liegen in dieser Zeit der Res­i­den­zpflicht und dür­fen die Unterkün­fte nicht oder nur aus­nahm­sweise ver­lassen. Sie müssen schnellere Abschiebun­gen befürcht­en, sind fak­tisch ohne Zugang zu Rechts­ber­atung und Über­set­zung, ohne Bargeld und mit Arbeitsver­boten belegt. Frauen und LGBTI Per­so­n­en aus den so genan­nten sicheren­Herkun­ftsstaat­en unter­liegen diesen Restrik­tio­nen während des gesamten Asylver­fahrens. Aus den West­balkan­län­dern fliehende Rom­ni­ja sind beson­ders häu­fig exis­ten­tiell bedro­ht und von Gewalt und Über­grif­f­en betrof­fen. In Deutsch­land angekom­men, wer­den sie durch Schnel­lver­fahren geschleust, dür­fen die Flüchtlingslager nicht mehr ver­lassen und ihre Flucht­gründe wer­den gar nicht mehr geprüft. Damit wer­den ganze Flüchtlings­grup­pen entrechtet, die geset­zlich als „falsche“ Flüchtlinge abge­han­delt werden.
Kriege, befeuert durch Rüs­tung­sex­porte, und die Zer­störung regionaler Märk­te durch multi­na­tionale Konz­erne, rauben Men­schen weltweit Lebens­möglichkeit­en und Exis­ten­z­grund­la­gen. Davon sind ins­beson­dere Frauen und Kinder betrof­fen. Sie sind in der Regel ärmer, schut­zlos­er, schneller in ihrer Exis­tenz bedro­ht und laufen stärk­er Gefahr, auf der Flucht Über­griffe zu erlei­den. Die Abschot­tung der Gren­zen ist unter­lassene Hil­feleis­tung, die für viele Frauen und Kinder mit dem Tod endet.
Wir fordern, dass geschlechtsspez­i­fis­che Flucht­gründe immer anerkan­nt werden!
Die Asyl­rechtsver­schär­fun­gen, die schutzbedürftige Per­so­n­en beson­deren Gefahren aus­set­zen, müssen zurück genom­men werden!
Gewaltschutz und Zugang zu Regelleis­tun­gen für geflüchtete Frauen und LGBTI Personen!
Wir fordern: Frauen, Kinder und LGBTI Per­so­n­en sofort raus aus den Lagern! Alle Lager abschaffen!
Nein zur Fes­tung Europa — Bewe­gungs­frei­heit für alle!

Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration Law & Order

Auswertung der NPD-Kundgebung am 31.10.2015

Die heute von der NPD durchge­führte Kundge­bung unter dem Mot­to „Gegen die Über­frem­dung unser­er Heimat“ ste­ht stel­lvertre­tend für Kundge­bun­gen der NPD. Nach dem Verteilen der drei Ban­ner, sechs Fah­nen und fünf Schildern startete die Ver­anstal­tung mit Musik, anschließend fol­gte die erste Rede, vorge­le­sen durch den NPD-Kreisver­bandsvor­sitzen­den Michel Müller. Nach weit­er­er Musik fol­gte der Rede­beitrag des NPD-Kom­mu­nalpolitk­ers André Schär. Nach­dem auch er seinen Beitrag ver­lesen hat­te, wurde recht zügig zusam­mengepackt und die ersten kleinen Grup­pen der 29 Teilnehmer_innen, haupt­säch­lich aus dem Havel­land und Mit­tel­mark, ent­fer­n­ten sich. Min­destens sieben Per­so­n­en kamen aus der kre­is­freien Stadt. Vier von diesen nehmen regelmäßi­gen an ras­sis­tis­chen und neon­azis­tis­chen Demon­stra­tio­nen und Kundge­bun­gen im Land Bran­den­burg teil. Auch das restliche Klien­tel war von ide­ol­o­gisch gefes­tigten Per­so­n­en, etwa aus dem Umfeld der NPD, des III. Weges oder der Freien Kräfte, bes­timmt. Die The­men der Rede­beiträge stam­men, wie das Mot­to der Ver­anstal­tung, aus dem Stan­dard­reper­toire der NPD: es wurde gegen Geflüchtete gehet­zt und der Unter­gang Deutsch­lands durch die gestiegene Zuwan­derung kon­stru­iert. Für Abwech­slung sorgte nur der spon­tane Ver­such auf den Protest einzuge­hen, da im Rah­men der Gegenkundge­bung ein Trans­par­ent mit der Auf­schrift „Gebt den Nazis die Straße zurück – Stein für Stein“ ent­fal­tet wurde. Nach 90 Minuten war die NPD verschwunden.

Bunter Gegen­protest
Der Gegen­protest kann, für Bran­den­burg­er Ver­hält­nisse, als voller Erfolg beze­ich­net wer­den: es kamen ca. 200 Per­so­n­en. Den­noch war effek­tiv­er Protest kaum möglich, da die Kundge­bun­gen so weit wie auf dem Neustadt Markt nur möglich voneinan­der ent­fer­nt waren und Rufe oder Pfiffe kaum bei der NPD angekom­men sein dürften. Die Lage war so eher für die Polizei opti­mal, als für den Protest.

Polizei – partei­isch as usual?
Die An- und Abreise von Teilnehmer_innen der NPD-Kundge­bung erfol­gte fast unkon­trol­liert. Kleine Grup­pen kon­nten nah an der Gegen­ver­anstal­tung vor­bei und anfangs sog­ar durch sie hin­durch laufen. Erk­lären lässt sich diese Zurück­hal­tung der Polizeibe­di­en­steten wom­öglich dadurch, dass diese von Anfang an recht stark damit beschäftigt waren den Gegen­protest im Auge zu behal­ten. Ohne Gefährdungssi­t­u­a­tion wur­den dem Protest keine spon­ta­nen Möglichkeit­en eingeräumt, als Antifaschist_innen einen Meter auf die Ste­in­straße gin­gen, wur­den diese zurückgeschickt.

Seit Beginn der Ver­anstal­tun­gen lagen mehrere lose Pflaster­steine auf dem Platz der Gegen­ver­anstal­tung, gegen Mitte der Ver­anstal­tung wur­den von ein­er Per­son, weil ein­er der Steine zufäl­lig in sein­er Nähe lag, die Per­son­alien aufgenom­men. Anschließend sam­melten mehrere Polizeibe­di­en­stete die ver­streut herum­liegen­den Steine ein. Eben­falls war fast durchgängig eine Kam­era auf die Ver­anstal­tung gerichtet, es ist davon auszuge­hen, dass sie min­destens teil­weise filmte. Durch der­ar­tige Maß­nah­men soll antifaschis­tis­ch­er Protest eingeschüchtert und krim­i­nal­isiert wer­den. Wir wer­den uns durch solche Pro­voka­tio­nen nicht ein­schüchtern lassen, son­dern weit­er­hin gegen Neon­azis und Rassist_innen auf die Straße gehen und für eine Gesellschaft ohne Diskri­m­inierung kämpfen.

AG Antifa [BRB]

Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Dem deutschen Mob in Rathenow entgegentreten!

Ver­gan­genen Dien­stag zeigte sich wie wider­lich 500 Rathenow­er sein kön­nen. Da wur­den NPD-Funk­tionäre mit Het­ze in übel­ster Göbbels-Manier bejubelt, Reichs­fah­nen geschwun­gen und über­all waren Nazik­lam­ot­ten sowie NPD-Plakate zu sehen. Sämtliche neon­azis­tis­che Klien­tel der Region und des Umlands ver­sam­melte sich zusam­men mit “besorgten Bürg­ern” und Möchte­gern-Faschos die vielle­icht ger­ade mal 16 waren auf dem Märkischen Platz in Rathenow. Die riefen dann natür­lich am lautesten “Wir sind das Volk”. “Was seid ihr? Ein Scheiß seid ihr!”
20 Antifaschist_innen aus Rathenow woll­ten nach der bürg­er­lichen Gegenkundge­bung mit immer­hin 300 sol­i­darischen Men­schen nicht ein­fach gehen und zeigten lieber direkt gegenüber vom Märkischen Platz Flagge gegen die Naz­i­brut und ihre völkische Het­ze. Es waren aber lei­der zu wenige um richtig effek­tiv stören zu können.
 
Näch­sten Dien­stag zur sel­ben Zeit am sel­ben Ort wollen die Nazis wieder ihren deutschen Mob versammeln.
 
Deshalb kommt alle nach Rathenow!
Es wird wieder Zugtr­e­ff­punk­te geben und einen angemelde­ten Ort von dem offen­sive Gegen­proteste aus­ge­hen wer­den. Wir lassen nicht zu dass diese Het­ze die Gesellschaft weit­er vergiftet und hier Cot­tbuser Zustände entstehen!
+++ ZUGTREFFPUNKTE +++
POTSDAM
Tre­ff­punkt: 16:30 Uhr • Pots­dam Hbf • Gleis 3 • RE1 Rich­tung Magde­burg Hbf (Abfahrt 16:38 Uhr) • UMSTIEG Bran­den­burg Hbf • Gleis 5 • RB51 Rich­tung Rathenow (Abfahrt 17:08 Uhr)
BRANDENBURG/HAVEL
Tre­ff­punkt: 17:00 Uhr • Bran­den­burg Hbf • Gleis 5 • RB51 Rich­tung Rathenow (Abfahrt 17:08 Uhr)
BERLIN
Tre­ff­punkt: 17:00 Uhr • Berlin-Span­dau • Gleis 3 • RE4 Rich­tung Rathenow (Abfahrt 17:12 Uhr)
POGROME VERHINDERN BEVOR SIE ENTSTEHEN
ES GIBT KEIN RUHIGES HINTERLAND
Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Bündnis „Kein Ort für Nazis in Frankfurt (Oder)“ ruft zu Protesten gegen flüchtlingsfeindliche Demonstration am 01.11.2015 in Frankfurt (Oder) auf

Die bere­its sech­ste Ver­samm­lung der neon­azis­tis­chen Grup­pierung „Frankfurt/Oder wehrt sich“ soll am 01.11.2015 als Demon­stra­tion am Sta­dion starten.
Daher ruft das Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“ zu vielfälti­gen Gegen­protesten an dem Tag auf. Am „Oder­turm“ find­et ab 14:00 Uhr eine Kundge­bung mit einem bun­ten Pro­gramm statt.
„Mit Het­ze und Hass wollen die Neon­azis am 01.11.2015 wieder auf die Straße gehen. In Anbe­tra­cht der flüchtlings­feindlichen Stim­mungs­mache bun­desweit dür­fen wir nicht müde wer­den uns gegen rechte Aufmärsche stark zu machen. Wir wün­schen uns einen starken Protest am 01.11.2015“ so Janek Las­sau Sprech­er des Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“. Die gewalt­bere­ite Grup­pierung um „Frankfurt/Oder wehrt sich“ hat jüngst mit einem unangemelde­ten organ­isierten Fack­el­marsch und auch mit ein­er Dro­hung gegen das Student*innenwohnprojekt „Fforst“ gezeigt, dass sie trotz sink­ender Teilnehmer*innenzahl immer noch sehr aktiv sind.
 
Kundge­bung des Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder) am „Oder­turm“ ab 14:00 Uhr.
Weit­ere Infor­ma­tio­nen fol­gen auf der Inter­net­seite : http://www.kein-ort-fuer-nazis.org/ sowie auf Twit­ter #FFO_Nazifrei und Face­book kofn.ffo
Eine Aktion­skarte für den 01.11.2015 fol­gt in Kürze auf unser­er Website.
 
Frank­furt (Oder), den 30.10.2015
Pressekon­takt: keinortfuernazisffo@riseup.net , 0160 994 098 96
Ansprech­part­ner für die Presse ist Herr Janek Lassau.

Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Gegendemo in Prenzlau

Die Stadt Pren­zlau lebt seit über 20 Jahren mit den Men­schen des Asyl­be­wer­ber­heims zusam­men. Auch denen, die jet­zt zu uns kom­men, weil sie vor Krieg und Ver­fol­gung fliehen, wollen wir einen sicheren Ort bieten. In Pren­zlau ist kein Platz für Frem­den­feindlichkeit und Rassismus.
Es war Ruhig! Nun kom­men sie, die „Besorgten Bürg­er“ und „Patri­oten“. Dass Bewohn­er Äng­ste und Fra­gen haben ist ver­ständlich. Diese müssen besprochen wer­den. Es darf aber kein Hass und recht­sradikale Pro­pa­gan­da herrschen.
Wir rufen hier­mit zum Gegen­protest auf. Wir wollen einen laut­en und bun­ten Protest mit Musik und Her­zlichkeit auf die Beine stellen. Den Braunen Protestieren­den rufen wir zu: IHR seid hier NICHT willkommen!
Pren­zlau bleibt bunt und weltof­fen. Kein Ort für Nazis! Ste­ht am 14.11. mit uns zusammen!
DEMO: Buntes Pren­zlau — Kein Platz für Fremdenhass
Face­book-Ver­anstal­tung: https://www.facebook.com/events/1487693598225738/
14.11. 2015, 17:00Uhr- 01:00Uhr
Straße des Friedens, Prenzlau
Bleibt Bunt – Eure Bunten

Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration

Weitere Naziveranstaltungen in den nächsten Wochen

INFORIOT In ver­schiede­nen Städten des Lan­des sind in den näch­sten Wochen erneut Neon­azi- und Anti-Asyl-Ver­anstal­tun­gen geplant. Weit­ere Anmel­dun­gen sind nicht auszuschließen. (UPDATE: 28.10.2015)
10. Okto­ber: Anti-Asyl-Aktio­nen in Guben und Wriezen

Veranstaltungsankündigung für Guben am 10.10.
Ver­anstal­tungsankündi­gung für Guben am 10.10.

Für den 10. Okto­ber mobil­isiert die mut­maßlich NPD-ges­teuerte Face­book-Seite „Nein zum Heim in Guben“ zu ein­er Anti-Asyl-Kundge­bung. Die Organ­isatorIn­nen wollen in unmit­tel­bar­er Nähe der Sam­melun­terkun­ft in der Delow­itzer Straße auf­marschieren und fordern dabei u.a. mehr Gren­zkon­trollen. Unter den Mot­to „Schützt eure Heimat — Ost­bran­den­burg erwacht“ wollen Neon­azis und Ras­sistIn­nen eben­falls am 10. Okto­ber in Wriezen auf die Straße gehen. Mit­tler­weile wurde die dazu gehörige Face­book-Ver­anstal­tung jedoch gelöscht.
17. Okto­ber: Sprem­berg und Velten
Am 17. Okto­ber soll indes eine Kundge­bung “Schweigen heißt zus­tim­men — Sprem­berg sagt Nein zum Heim” auf dem Sprem­berg­er Mark­t­platz stat­tfind­en. Die Mobil­isierung läuft über die Face­book-Seite von “Cot­tbus/Spree-Neiße wehrt sich”. In Vel­ten meldete der NPD-Stadtverord­nete Robert Wolin­s­ki von 17–22 Uhr eine Mah­nwache unter den Mot­to “das Boot ist voll” vor dem Vel­tener Rathaus an. Die Ini­tia­tive “Willkom­men in Oberkrämer — Leege­bruch — Vel­ten” meldete eine Gegen­ver­anstal­tung an. Ab 16:30 tre­f­fen sich die Gegendemonstrant_innen eben­falls am Rathaus.
24. Okto­ber: Nazi-Aktion­stag in Neu­rup­pin und NPD-Kundge­bung in Bernau
Zu einem Aktion­stag in Neu­rup­pin unter den Mot­to „Die Gedanken sind frei..!“ rufen die „Freien Kräfte Neuruppin/Osthavelland“ (NSFKN) am 24. Okto­ber auf. Am Amts­gericht Neu­rup­pin in der Karl-Marx-Straße 18a wollen die Neon­azis auf­marschieren. Ihr Protest richtet sich gegen Para­graphen §86a (Ver­wen­dung von Kennze­ichen ver­fas­sungswidriger Organ­i­sa­tio­nen) und §130 (Volksver­het­zung). Regelmäßig müssen die Mit­glieder der NSFKN sich u.a. wegen Ver­stöße gegen diese Para­graphen vor Gericht ver­ant­worten. Eben­falls find­et am 05. Novem­ber ein Prozess gegen NSFKN-Anführer Dave Trick am Amts­gericht Neu­rup­pin statt. Trick soll im ver­gan­genen Jahr zusam­men mit Pierre Bod­din, einem weit­eren Anführer der NSFKN, einen 21-jähri­gen Wahlhelfer der Linken ange­grif­f­en haben. Die Staat­san­waltschaft Neu­rup­pin hat wegen Belei­di­gung und Kör­per­ver­let­zung Anklage erhoben.
Facebook-Veranstaltung zum 24.10. in Neuruppin
Face­book-Ver­anstal­tung zum 24.10. in Neuruppin

Eben­falls will die NPD Barn­im-Uck­er­mark am 24. Okto­ber eine Kundge­bung auf den Bahn­hofsvor­platz in Bernau abhal­ten. Die Kundge­bung richtet sich gegen Asyl. Als Red­ner ist die Vor­sitzende der NPD Barn­im-Uck­er­mark, Aileen Rokohl und der Berlin­er NPD-Chef Sebas­t­ian Schmidtke angekündigt.
Ankündigung zur Kundgebung am 24.10. in Bernau. Quelle: Facebook
Ankündi­gung zur Kundge­bung am 24.10. in Bernau. Quelle: Facebook

27. Okto­ber: Rathenow
Das sog. “Bürg­er­bünd­nis Havel­land” ruft zu ein­er Anti-Asyl-Demon­stra­tion am 27. Okto­ber in Rath­now auf. Die Ver­anstal­tung wird von der NPD-nahen Face­book-Seite “Bürg­erini­tia­tive Nein zum Heim in Prem­nitz und Rathenow” bewor­ben. Auf dem Fly­er zur Ver­anstal­tung tritt der Rathenow­er Chris­t­ian Kaiser als “Ver­ant­wortliche im Sinne des Presserechts” (V.i.S.d.P) in Erschei­n­ung. Sein öffentlich ein­se­hbares Face­book-Pro­fil offen­bart seine ein­deutig extrem Rechte Gesin­nung. Seinen “Gefällt mir”-Angaben zu Folge ist er glühen­der PEGI­DA-Anhänger. Zudem weist er eben­so eine Nähe zur NPD und der AfD auf.
Screenshot: Facebook
Screen­shot: Facebook

30. Okto­ber: BraMM-Auf­marsch in Senftenberg
Ankündigung zum BraMM-Aufmarsch am 30.10. in Senftenberg. Quelle: Facebook
Ankündi­gung zum BraMM-Auf­marsch am 30.10. in Sen­ften­berg. Quelle: Facebook

Unter den Mot­to „Es hat sich aus­ge­merkelt“ wollen die „Bran­den­burg­er für Mei­n­ungs­frei­heit und Mitbes­tim­mung“ (BraMM) in Sen­ften­berg auf­marschieren. Nach­dem der inof­fizielle PEGI­DA-Ableger für Bran­den­burg bei seinen Aufmärschen immer weniger Zulauf bekam, wollen die Recht­spop­ulistIn­nen einen weit­eren Anlauf ver­suchen. Als mut­maßlich­er Träger der islam­feindlichen Organ­i­sa­tion tritt der Vere­in „Frei­heitliche Liga e.V.“ (FL) auf, der sich als „Soziales Net­zw­erk für Mei­n­ungs­frei­heit und Patri­o­tismus“ ver­ste­ht. Die FL trat in der Ver­gan­gen­heit bei ver­schieden­sten Anti-Asyl-Demon­stra­tio­nen im ost­deutschen Raum auf und ver­anstal­tete Stammtis­che in Sach­sen-Anhalt und Bran­den­burg. Zulet­zt beteiligten sich FL-Mit­glieder, darunter der Vor­standsvor­sitzende und BraMM-Ober­haupt Heiko Müller, am 03. Okto­ber an dem Bärgi­da-Auf­marsch in Berlin. An der Demon­stra­tion nah­men knapp 200 Men­schen teil, darunter eine Palette von recht­saußen Split­ter­grup­pen wie „Pro Deutsch­land“ oder den „Frei­dens­mah­nwachen“ bin hin zu extrem recht­en “Iden­titären” und dem “NW-Berlin”. Bis Früh­jahr 2015 war Heiko Müller Lan­deschef und Bun­desparteivize der rechts-kon­ser­v­a­tiv­en Partei „Die Repub­likan­er“. Zum 28. Feb­ru­ar legte er alle seine Ämter bei den Repub­likan­ern nieder und wurde Vor­standsvor­sitzende der FL. Auch weit­ere ehe­ma­lige Repub­likan­er fan­den in der FL ihre neue poli­tis­che Heimat. Bis heute ist Müller frak­tion­slos­er Stad­trat in Ludwigsfelde.
Mit der Deutschland Fahne: Heiko Müller bei Bärgida am 03. Oktober in Berlin
Mit der Deutsch­land Fahne: Heiko Müller bei Bärgi­da am 03. Okto­ber in Berlin

30. Okto­ber: Weit­ere Demon­stra­tion in Cottbus
Die Demon­stra­tionsserie in Cot­tbus soll am 30. Okto­ber fort­ge­set­zt wer­den. Am 9. Okto­ber ver­sam­melten sich knapp 400 Ras­sistIn­nen und Neon­azis auf den Nor­ma Park­platz in der Lipez­ker Straße in Cot­tbus-Sach­sendorf. Von dort aus woll­ten sie zur Notun­terkun­ft in der Pozan­er Straße ziehen, wur­den jedoch von der Polizei daran gehin­dert. Eine Woche Später  rief die NPD zu ein­er Demon­stra­tion auf. Zu dem ver­sam­melten sich erneut ca. 400 Ras­sistIn­nen an sel­ber Stelle mit dem sel­ben Ziel zu ein­er nicht-angemelde­ten Ver­samm­lung. Nach etwa ein­er Stunde wurde eine Eil­ver­samm­lung weniger Meter weit­er abge­hal­ten. Etwa die Hälfte der Teil­nehmerIn­nen schlossen sich anschließend der NPD Demon­stra­tion an, die durch das Plat­ten­bauge­bi­et um den Gelsenkirch­en­er Platz führte. An der Demon­stra­tion nah­men 300–400 Ras­sistIn­nen und bekan­nte Neon­azis teil.
cottbuswehrtsich
Ras­sis­tis­che Kundge­bungsserie in Bad Freienwalde
Gle­ich mehrere Kundge­bun­gen sollen Ende Okto­ber und Novem­ber in Bad Freien­walde stat­tfind­en. So wird auf der Face­book­seite “Bürg­er­wehr Deutsch­land” mit ein­er Grafik für den 31. Okto­ber eine Kundge­bung “gegen unkon­trol­lierte Massenein­wan­derung” auf dem Mark­t­platz vor dem Rathaus in Bad Freien­walde gewor­ben. Weit­ere Kundge­bun­gen sollen jew­eils am 8. und 21. Okto­ber am sel­ben Ort stat­tfind­en. In einem Fly­er schüren die Organ­isatorIn­nen die Angst gegen den Islam, in dem sie behaupten, dass die Mehrheit der Asyl­suchen­den Mus­lime sei und dass der Islam nicht zu Deutsch­land gehören würde.

31.Oktober: Brandenburg/Havel und Lübbenau
Neben Bad Freien­walde sollen zu dem auch flüchtlings­feindliche Ver­anstal­tun­gen in Brandenburg/Havel und Lübbe­nau stat­tfind­en. In Brandenburg/Havel hat die NPD eine Kundge­bung zwis­chen 11.30 und 13.00 Uhr auf den Neustädtis­chen Markt angemeldet. Als Red­ner wer­den Michel Müller (Kreisvor­stand NPD Hav­el-Nuthe) und Andre Schär (NPD Pots­dam-Mit­tel­mark) angekündigt. Die “AG Antifa” ruft zu Gegen­protesten auf.
Dir Vere­in “Zukun­ft Heimat e.V.” ruft am 31. Okto­ber zur gle­ich­nami­gen Demon­stra­tion in Lübbenau/Spreewald auf. Die grafisch aufwendig gestal­teten Web‑, Face­book- und Twit­ter-Seit­en weisen eine inhaltliche Nähe zur AfD und der Bewe­gung der “Iden­titären” auf.

01. Novem­ber: III. Weg in Frank­furt (Oder)
Für den 01. Novem­ber hat die Face­book-Seite „Frankfurt/Oder wehrt sich“ eine Ver­anstal­tung mit dem Titel „STOPP DEM ASYLWAHN! ! !“ erstellt. Laut dieser will die Grup­pierung in der Wal­ter Kors­ing Straße/Haltestelle Sta­dion auf­marschieren. Das Titel­bild lässt erah­nen, dass der Auf­marsch zur geplanten Asy­lun­terkun­ft am Karl-Rit­ter-Platz ziehen soll. Bere­its im Juli führten die Neon­azis um den Ini­tia­tor der Face­book-Seite Peer Koss dort eine Kundge­bung durch. Bei den Ver­anstal­tun­gen der Grup­pierung trat in der Ver­gan­gen­heit immer wieder die Kleinspartei „Der III.Weg“ als organ­isierende Struk­tur auf, zulet­zt am 03. Okto­ber (Infori­ot berichtete). Der bekan­nte “III.Weg”-Überläufer Pas­call Stolle wirbt kräftig für die Ver­anstal­tung am 01. Novem­ber. So ver­bre­it­et er die Ver­anstal­tung im Netz und postet sie auf diverse Pin­nwände weit­er­er Anti-Asyl-Seit­en, wie beispiel­sweise „Bran­den­burg wehrt sich“ oder „Witt­stock SAGT NEIN zu Asylpoli­tik“. Es ist daher mit einem weit­eren Auftritt der Partei in Frankfurt/Oder zu rechnen.
Mitte: Pascal Stolle und der III. Weg am 03. Oktober in Frankfurt Oder
Mitte: Pas­cal Stolle und der III. Weg am 03. Okto­ber in Frank­furt Oder

Mon­tags­demon­stra­tio­nen in Großräschen
In Großräschen (Spree-Neiße) wollen sich sog. “Mon­tags­demos” etablieren. Bere­its am 19. und 26. Okto­ber fan­den solche mit jew­eils über 100 Teil­nehmerIn­nen statt. Die Kundge­bun­gen richt­en sich, laut eigen­er Angaben, gegen die Bun­desregierung. Ini­tia­tor der Ver­anstal­tun­gen soll der ver­meintliche Reichs­bürg­er Rico Hand­ta sein. Auch in Cot­tbus treibt Hand­ta sein Unwe­sen. So ist er am 16. Okto­ber als Red­ner auf der Eil­ver­samm­lung in der Lipezk­er Straße aufge­treten und rief die Demonstrant_innen dazu auf, sich der NPD Demon­stra­tion in der Gelsenkirch­en­er Alle anzuschließen. Später dis­tanzierte er sich von dieser Aus­sage auf Face­book. Ent­ge­gen der Vere­in­barung zwis­chen der NPD Bran­den­burg und der Organ­isatorIn­nenkreis der Ver­samm­lun­gen auf den Nor­ma-Park­platz in Cot­tbus, rief Hand­ta zu ein­er weit­eren Ver­samm­lung am 23. Okto­ber in der Lipezk­er Straße auf. Laut Angaben von dem Bran­den­burg­er NPD-Vize Ron­ny Zasowk sollte eine zwei­wöchige Demon­stra­tionspause in Cot­tbus ein­gelegt wer­den. Im Anschluss an die Kundge­bung am 23. Okto­ber kam es zu ein­er Het­z­jagt an der BTU Cot­tbus-Sen­ften­berg sowie weit­eren Über­grif­f­en durch ver­meintliche Teil­nehmerIn­nen der Kundge­bung. Bei den Angrif­f­en sollen die TäterIn­nen ein­deutig rechts­gerichtete Parolen gerufen haben sollen.
“Abendspaziergänge” in Ober­hav­el und Rheinsberg
Wie die Face­book-Seite “Nein zum Heim in Oranien­burg” angekündigt hat, sollen am 4. Novem­ber in Oranien­burg, 5. Novem­ber in Vel­ten und am 7. Novem­ber in Rheins­berg asylfeindliche Demon­stra­tio­nen stat­tfind­en. Bere­its fünf sog. “Abendspaziergänge” mit jew­eils durch­schnit­tlich 250 Teil­nehmerIn­nen wur­den in Oranien­burg zwis­chen Dezem­ber 2014 und März 2015 abge­hal­ten. Ein weit­er­er Ableger der Demon­stra­tio­nen fand sich in Zehdenick. Dort fan­den Anfang des Jahres zwei und Anfang Okto­ber ein weit­er­er Auf­marsch statt. Sowohl die Seite “Nein zum Heim in Oranien­burg”, wie auch ein Teil ihrer Ableger und die Demon­stra­tio­nen wer­den durch die örtliche NPD ges­teuert. Um den Ver­anstal­tun­gen einen bürg­er­lichen Anstrich zu ver­lei­hen, wer­den als Anmelder unschein­bare Per­so­n­en vorgeschickt. Der Ord­ner­di­enst, die Tech­nik und ein Teil der Red­ner­In­nen wird jedoch durch die NPD gestemmt.

14. Novem­ber: Anti-Asyl-Demon­stra­tion in Prenzlau
Eine Face­book-Seite „BB.Patrioten“ ruft zu ein­er Demon­stra­tion am 14. Novem­ber in Pren­zlau auf. Ursprünglich sollte die Demon­stra­tion am 21. Novem­ber stat­tfind­en. Die Ver­anstal­ter haben den Ter­min jedoch vorver­legt. Der knappe Aufruf der Demon­stra­tion besitzt wenig lokalen Bezug. Laut Beschrei­bung richtet sich die Demon­stra­tion „gegen geplante Asy­lun­terkün­fte in Bran­den­burg“ und die „gescheit­erte Asylpoli­tik in unserem Land“. Fah­nen aller Bun­deslän­der dür­fen zur Demon­stra­tion mit­ge­bracht wer­den, so die Ver­anstal­ter. Wie das Inter­net­por­tal „gegenrede.info“ berichtet, wurde die Demon­stra­tion durch den Finow­furter Lucas Schmidt angemeldet, der „nicht ger­ade als Szene­größe bekan­nt ist“. Auch wird die Demon­stra­tion bis zum heuti­gen Zeit­punkt nicht von lokalen Neon­azis unterstützt.
Facebook-Veranstaltung zum 21.11. in Prenzlau
Face­book-Ver­anstal­tung zum 21.11. in Prenzlau
Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus Law & Order

Update zum Veranstalter der Neonazikundgebung am 31.10.2015

Die NPD Hav­el-Nuthe veröf­fentlichte heute Abend ein Bild, welch­es eine Kundge­bung in Bran­den­burg an der Hav­el ankündigt. Die Infor­ma­tio­nen deck­en sich mit den Rechercheergeb­nis­sen, welche wir bere­its Sam­stag veröf­fentlicht­en. Das Bild gibt eben­falls die genaue Uhrzeit und das „Pro­gramm“ preis: die Kundge­bung soll von 11 bis 13 Uhr gehen, als Red­ner sind Andre Schäré Schär von der NPD Pots­dam-Mit­tel­mark und Michel Müller von der NPD Hav­el-Nuthe angekündigt. Bei­de sind fes­ter Bestandteil der lokalen NPD Struk­turen in den Kreisver­bän­den Pots­dam-Mit­tel­mark und Hav­el-Nuthe und trat­en bere­its öfter im Rah­men ihrer dor­ti­gen Arbeit öffentlich auf. Somit ist nun Bestätigt, dass die Kundge­bung eine ein­deutig ras­sis­tis­che und neon­azis­tis­che Aus­rich­tung haben wird. Umso wichtiger ist es gegen solche Het­ze auf die Straße zu gehen. Weit­ere Infor­ma­tio­nen folgen.
 
Es heißt aber­mals: Ras­sis­mus entschlossen entgegentreten!
 
AG Antifa [BRB]

Kategorien
(Anti-)Rassismus Antifaschismus Sonstiges

FFO: Rassistische Gruppierung bedroht “Refugee Welcome”-Tresen

Das ver­bue­un­dung­shaus fforst, ein inter­na­tionales stu­den­tis­ches Haus- und Kul­tur­pro­jekt, bietet öffentlichen Raum für kul­turelle Ver­anstal­tun­gen. Vor zwei Wochen verteil­ten Bewohnende des fforst-Haus­es Ver­anstal­tung­sh­in­weise in ihrer Nach­barschaft. Sie beab­sichtigten damit, eine Ein­ladung auszus­prechen, Ansprech­part­ner bei Prob­le­men vorzustellen und über einen möglichen erhöht­en Lärm­pegel bis 22:00 Uhr zu informieren.
In der vor­let­zten Woche tauchte diese Ein­ladung als Foto auf der Face­book­seite der Gruppe „Frankfurt/Oder wehrt sich“ auf. Über diese Seite wird seit Anfang des Jahres Stim­mung gegen Geflüchtete ver­bre­it­et, auch wurde über dieses Por­tal zu den let­zten ras­sis­tis­chen Aufmärschen in Frankurt (Oder) mobil­isiert. Betreiber der Gruppe, in der sich neben Nach­wuch­snazis wie Den­nis Kun­nert auch Alt-Hooli­gan Sven Lemke tum­melt, ist der in Beeskow lebende und ehe­ma­lige Frank­furter Neon­azi Peer Koss.

Auf Face­book wird speziell die am 30.10.2015 im fforst stat­tfind­ende Ver­anstal­tung „Lib­ertär­er Tre­sen — Refugees Wel­come“ ins Visi­er genom­men. Zu der Par­ty sind expliz­it auch Geflüchtete, denen anson­sten ein Besuch ander­er Lokalitäten in Frank­furt (Oder) zuteils ver­wehrt oder unan­genehm ist, ein­ge­laden. Dabei ist das Ziel die Iso­la­tion der in Flüchtling­sun­terkün­ften leben­den Men­schen zum Rest der Gesellschaft zu durch­brechen, echte Begeg­nun­gen zu ermöglichen, Äng­ste und Unwis­senheit­en zu beseit­i­gen und ein attrak­tives Pro­gramm für Men­schen, die schon lange in Frank­furt (Oder)/ S?ubice leben, wie für neu Angekommene zu bieten.
Mit dem Aufruf von „Frankfurt/Oder wehrt sich“ soll ein Bedro­hungszenario geschaf­fen wer­den, um die Ver­anstal­tung zu behin­dern, Angst zu schüren oder gar tat­säch­lich Schaden und Abschreck­ung zu erzeu­gen. Ein Verteter der Lib­ertären Aktion Frank­furt (Oder) bemerkt: „Wir ken­nen diese Gruppe und wis­sen auch mit welchen Mit­teln sie gegen Geflüchtete und die, die diese unter­stützen, vorge­ht.“ Bei der let­zten ras­sis­tis­chen Demon­stra­tion wur­den Antifaschist*innen von stadt­bekan­nten Neon­azis kör­per­lich ange­grif­f­en. Auch am Über­fall auf M. Kurzwelly und mehrere aus Syrien geflüchtete Men­schen waren Per­so­n­en aus dem Umfeld der als Face­book­gruppe star­tenden, flüchtlings­feindlichen Ini­tia­tive beteiligt. „Wir lassen uns von Gewalt und Panikmache nicht daran hin­dern etwas Gutes für die hier leben­den Men­schen und für die Gesellschaft auf die Beine zu stellen“, so eine Vertreterin des ver­buen­dung­shaus­es fforst. Die Ver­anstal­tung wird wie geplant stattfinden.
Ver­anstal­tun­gen der Lib­ertären Aktion bieten keinen Platz für Rassist*innen und Neon­azis. Das ver­buen­dung­shaus fforst ist ein Ort , an dem Men­schen vielfältig­ster Art zusam­men kom­men kön­nen und an dem Visio­nen für eine gemein­same bessere Zukun­ft entste­hen und gelebt werden.
Die Polizei wird über die Ereignisse umfassend informiert.
Wir laden alle dazu ein, die Ver­anstal­tung zu besuchen und damit zu zeigen, dass wir Prob­leme nicht durch Gewalt und Angst lösen, son­dern durch einen lebendi­gen Aus­tausch. Zum Vorteil aller wollen wir dazu Willkom­men heißen im fforst den öffentlichen Raum nicht neuen ras­sis­tis­chen, diskri­m­inieren­den und nation­al­is­tis­chen Strö­mungen zu überlassen.

Inforiot