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(Anti-)Rassismus Antifaschismus jüdisches Leben & Antisemitismus Law & Order

Kundgebung gegen rechtsextremen Bedrohungen

Vor dem Hin­ter­grund des Anschlags in Halle, der zwei Men­schen das Leben kostete und bei dem min­destens neune weit­ere Per­so­n­en teils schw­er ver­let­zt wur­den, ruft das Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“ zu ein­er Kundge­bung am Fre­itag den 11.10.2019 ab 18 Uhr auf dem oberen Brun­nen­platz in Frank­furt (Oder) auf.

Dazu erk­lärt Jan Augusty­ni­ak, Sprech­er des Bündnis:

Der Angriff auf die Syn­a­goge in Halle und weit­ere Men­schen im Umfeld macht uns betrof­fen, aber nicht sprach­los. Wir sind alle aufge­fordert Ver­ant­wor­tung zu übernehmen und uns der recht­sex­tremen Bedro­hung ent­ge­gen­zustellen. Anschläge mit ras­sis­tis­chen, anti­semi­tis­chen und recht­sex­tremen Hin­ter­grund sind nicht neu und die Gefahr weit­er­er Tat­en ist mit der raschen Fes­t­nahme des Verdächtigten nicht vor­bei. Der Anschlag ist ein Beleg dafür, dass hier aus Worten, die jeden Tag in Inter­net­foren, in Chat­grup­pen, an Stammtis­chen, in recht­en Szen­e­tr­e­ffs und poli­tis­chen Parteien geäußert und immer stärk­er in den öffentlichen Diskus­sion­sraum getra­gen wer­den, Tat­en gewor­den sind. Mit unser­er Kundge­bung erheben wir die andere Stimme und set­zen ein deut­lich­es Zeichen gegen Ras­sis­mus, Anti­semitismus und Recht­sex­trem­is­mus. Die Bedro­hung von rechts muss klar benan­nt und auf allen Ebe­nen kon­se­quent ent­ge­genge­treten werden.“

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Antifaschismus Gender & Sexualität Law & Order

Tag zur Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen

Kundge­bung zum Inter­na­tionalen Tag zur Entkrim­i­nal­isierung von Schwanger­schaftsab­brüchen amSam­stag 28. Sep­tem­ber 11 Uhr auf dem Heron­platz (am Stadt­brun­nen) in Cottbus

Wir lassen uns nicht den Mund ver­bi­eten!“ ist das Mot­to unter dem sich das Frauen*kollektiv Cot­tbus und ihre Unterstützer*innen heute am Sam­stag den öffentlichen Raum nah­men. Auf dem Heron­platz macht­en sich die Frauen* unter­schiedlich­er Hin­ter­gründe stark für die sex­uelle Selb­st­bes­tim­mung und Entkrim­i­nal­isierung von Schwangerschaftsabbrüchen.

Schon beim Auf­bau waren inter­essierte Passant*innen ste­hen geblieben und mit den Akteur*innen ins Gespräch gekom­men. Mit Krei­de geschriebe Sprüche, die Selb­st­bes­tim­mung von Frauen* feierten gaben Anlass zum Aus­tausch. Auch gab es span­nende Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen über aktuelle medi­ale Diskurse und Gesetzeslagen.

Der Höhep­unkt der Aktion war eine Per­for­mance, bei der die Frauen* sich auf den Mund gek­lebte Sprach­bar­ri­eren aus schwarzem Klebe­streifen abris­sen, um über ihre Erfahrun­gen mit Selb­st- und Fremdbes­tim­mung in Part­ner­schaften, Über­grif­f­en, Kör­per­nor­men, Schwanger­schaft, Geburt und Mut­ter­schaft und deren Wahrnehmung in der Öffentlichkeit erzählten. So wurde klar die Verän­derung des Sta­tus quo und Sol­i­dar­ität untere­inan­der gefordert und gefeiert.

Anlass für die Aktion waren Märsche radikaler Abtreibungsgegner*innen wie auch am 28. Sep­tem­ber wieder in Berlin, sowie die Tat­sache, dass die Para­graphen 218 und 219 des Strafge­set­zbuch­es weit­er beste­hen und somit Schwanger­schaftsab­brüche und Infor­ma­tio­nen dazu krim­i­nal­isieren. So wurde bspw. die Frauenärztin Dr. Hänel verurteilt, weil sie auf ihrer Web­site informierte, dass sie neben anderen Behand­lun­gen auch Schwanger­schaftsab­brüche durch­führt. Der Fall machte bun­desweit Schlagzeilen und führte zu großer Empörung, doch an der Geset­zge­bung hat sich seit­dem nicht viel geän­dert, was die Frauen* expliz­it anklagten.

Auch in Cot­tbus sind Frauen* betrof­fen von einem kon­ser­v­a­tiv­en bis reak­tionären poli­tis­chen Kli­ma, das die Kern­fam­i­lie als All­heilmit­tel sozialer Prob­leme über­höht. Mit dem Totschla­gar­gu­ment des Wohls des Kindes wer­den mas­sive Ein­griffe in die Per­sön­lichkeit­srechte von Frauen* gerecht­fer­tigt. Auf der Arbeit, in Schulen oder der Uni, in der Fam­i­lie, dem Fre­un­des- und Bekan­ntenkreis, egal ob jung oder alt, ob hier geboren oder nicht, ob selb­st­be­wusste Müt­ter oder zufriedene Kinder­lose – über­all wer­den Frauen* auf­grund ihres Geschlechts diskriminiert.

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Antifaschismus Gender & Sexualität Law & Order

Wir lassen uns nicht den Mund verbieten“

Kundge­bung zum Inter­na­tionalen Tag zur Entkrim­i­nal­isierung von Schwanger­schaftsab­brüchen am 28. Sep­tem­ber um 11 Uhr auf dem Heron­platz (am Stadt­brun­nen) in Cottbus

Wir lassen uns nicht den Mund ver­bi­eten!“ ist das Mot­to unter dem sich das Frauen*kollektiv Cot­tbus und ihre Unterstützer*innen am kom­menden Sam­stag den öffentlichen Raum nehmen wollen. Um 11.00 Uhr machen sich auf dem Heron­platz Frauen* unter­schiedlich­er Hin­ter­gründe stark für die sex­uelle Selb­st­bes­tim­mung und Entkrim­i­nal­isierung von Schwangerschaftsabbrüchen.

Dabei wer­den Frauen* über ihre Erfahrun­gen mit Selb­st- und Fremdbes­tim­mung in Part­ner­schaften,  Über­grif­f­en, Kör­per­nor­men, Schwanger­schaft, Geburt und Mut­ter­schaft und deren Wahrnehmung in der Öffentlichkeit erzählen. Einger­ahmt wer­den diese per­sön­lichen Erleb­nisse durch Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen über aktuelle medi­ale Diskurse und Gesetzeslagen.

Anlass sind die Märsche radikaler Abtreibungsgegner*innen wie auch am 28. Sep­tem­ber wieder in Berlin, sowie die Sit­u­a­tion, dass die Para­graphen 218 und 219 des Strafge­set­zbuch­es weit­er beste­hen und somit Schwanger­schaftsab­brüche  und Infor­ma­tio­nen dazu krim­i­nal­isieren. So wurde bspw. die Frauenärztin Dr. Hänel verurteilt, weil sie auf ihrer Web­site informierte, dass sie neben anderen Behand­lun­gen auch Schwanger­schaftsab­brüche durch­führt. Der Fall machte bun­desweit Schlagzeilen und führte zu großer Empörung, doch an der Geset­zge­bung hat sich seit­dem nicht viel geändert.

Auch in Cot­tbus sind Frauen* betrof­fen von einem kon­ser­v­a­tiv­en bis reak­tionären poli­tis­chen Kli­ma, das die Kern­fam­i­lie als All­heilmit­tel sozialer Prob­leme über­höht. Mit dem Totschla­gar­gu­ment des Wohls des Kindes wer­den mas­sive Ein­griffe in die Per­sön­lichkeit­srechte von Frauen* gerecht­fer­tigt. Auf der Arbeit, in Schulen oder der Uni, in der Fam­i­lie, dem Fre­un­des- und Bekan­ntenkreis, egal ob jung oder alt, ob hier geboren oder nicht, ob selb­st­be­wusste Müt­ter oder zufriedene Kinder­lose – über­all wer­den Frauen* auf­grund ihres Geschlechts diskri­m­iniert. Das Frauen*kollektiv lädt alle Inter­essierten zur Kundge­bung auf dem Heron­platz (am Stadt­brun­nen) am 28. Sep­tem­ber um 11.00 Uhr ein.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration

klare Kante gegen Rechtsradikalismus und Rassismus

PRO ASYL und Flüchtlingsrat Bran­den­burg fordern: Ein­satz für die Rechte von Flüchtlin­gen bedeutet klare Kante gegen Recht­sradikalis­mus und Rassismus 

Anlässlich der nun begin­nen­den Koali­tion­s­ge­spräche zwis­chen SPD, CDU und Grü­nen erwarten PRO ASYL und Flüchtlingsrat Bran­den­burg von den drei Parteien ein klares Beken­nt­nis für men­schen­würdi­ge Auf­nahme von Flüchtlin­gen und gesellschaftliche Teil­habe für alle, von Anfang an. PRO ASYL und Flüchtlingsrat Bran­den­burg appel­lieren an die drei Parteien, entsch­ieden gegen den Druck von rechts und für eine human­itäre Flüchtlingspoli­tik einzutreten.

Die Organ­i­sa­tio­nen war­nen gle­ichzeit­ig davor, reine Abwehrkämpfe gegen Recht­sradikalis­mus und Ras­sis­mus zu führen. Vielmehr sollte die neue Lan­desregierung den Wil­lenserk­lärun­gen im Wahlkampf offen­siv Tat­en fol­gen lassen. Auf­nahme- und Lebens­be­din­gun­gen in Bran­den­burg müssen sich an den Men­schen­recht­en ori­en­tieren und Spiel­räume kon­se­quent im Sinn der Betrof­fe­nen genutzt werden.

Katha­ri­na Müller vom Flüchtlingsrat Brandenburg:

Wir erwarten von der Bran­den­burg­er Poli­tik den Zugang zu Arbeit, Wohn­raum, Bil­dung und Gesund­heit diskri­m­inierungs­frei zu gestal­ten, unab­hängig von Herkun­ft­s­land und Bleibeper­spek­tive. Bere­its im Vor­feld der Wahlen haben wir einen umfassenden Forderungskat­a­log erstellt, über den wir möglichst bald mit der neuen Lan­desregierung ins Gespräch kom­men wollen.“

Gün­ter Burkhardt von PRO ASYL:

All denen, die sich in Bran­den­burg für Demokratie und Men­schen­rechte ein­set­zen, sagen wir: Ihr seid nicht allein! Wir lassen nicht zu, dass Sozial­staat, Flucht und Migra­tion gegeneinan­der aus­ge­spielt wer­den. Wir hal­ten dage­gen, wenn Grund- und Frei­heit­srechte weit­er eingeschränkt wer­den sollen. Wer Men­schen isoliert und aus­gren­zt, leis­tet ras­sis­tis­chen Hal­tun­gen Vorschub.“

PRO ASYL und Flüchtlingsrat fordern: 

* Behör­de­nun­ab­hängige Asylver­fahrens- und Sozial­ber­atung während der Erstaufnahme!

* Auszug aus Sam­melun­terkün­ften und selb­st­ständi­ge Anmi­etung von Woh­nun­gen für alle!

* Volles Auss­chöpfen aufen­thalt­srechtlich­er Möglichkeit­en und großzügige Umset­zung beste­hen­der Bleiberechtsmöglichkeiten!

* Förderung von Selb­stor­gan­i­sa­tion und zivilge­sellschaftlichem Engagement!

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Antifaschismus

Streetpunk Konzert im Dosto

Andere feiern Hal­loween oder einen Anti­semiten. Das machen wir nicht. Street­Punk Konz­ert im Jugendtr­e­ff Dos­to in Bernau (bei Berlin)

Mit dabei sind:
Engagiert (161 Streetpunk/Berlin)
Sub­ver­siv (161 streetPunk/Gadebusch)
Porn­scars (MurderGaragePunk/Berlin)
Har­bour Rebels (161 StreetPunk/Hamburg)

Spende 5–7€
Die verbleiben­den Ein­nah­men wer­den gespendet.

Zur Face­book Veranstaltung

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Antifaschismus Law & Order

Für das Leben, für die Freiheit

Vor ein­er Woche erre­ichte uns die Nachricht vom Tod unseres Fre­un­des und Wegge­fährten Micha. Er wurde bere­its am 14. Dezem­ber 2018 durch Bomben des türkischen Staates in den süd­kur­dis­chen Medya-Vertei­di­gungs­ge­bi­eten im Nordi­rak getötet.

Im Gedenken an Micha tre­f­fen wir uns am Sam­stag den 31. August 2019 zu ein­er Gedenkkundge­bung um 17 Uhr am Stein der Inter­na­tionalen Brigaden „Tre­ff­punkt Freizeit“ in Pots­dam. An diesem Tag vor seinem Geburt­stag wer­den wir unsere Wut und unseren Kampfeswillen für ein gutes Leben in Frei­heit auf die Straße tragen.

Wir haben an seinem Lebensweg auf ver­schiedene Weisen Teil gehabt, sei es in der Schule, auf Reisen und in der Poli­tik. Viele aus Pots­dam ken­nen ihn dabei als Micha, andere als Xelîl, die Freund*innen, die ihn in den let­zten zwei Jahren begleit­eten als Bager.

Wir kön­nen sagen, wir waren am Anfang dabei. Es war und ist die gemein­same Suche nach dem guten und gerecht­en Leben in Sol­i­dar­ität und der Kampf um Selb­st­bes­tim­mung und Frei­heit, die wir teilen. Aus dieser Gemein­samkeit entste­ht Ver­bun­den­heit. Nun, da wir mit seinem schein­bar endgülti­gen Ver­schwinden aus unseren Leben kon­fron­tiert sind, sind wir trau­rig. Wir sind trau­rig, über­fordert, befremdet. Wir sind wütend. Wir sind aber auch klar: Dass aus unser­er Ver­bun­den­heit her­aus wichtige Auf­gaben entstehen.Die Auf­gabe, diejeni­gen Geschicht­en von und über Micha zu erzählen, die ihn zu dem großar­ti­gen Men­schen gemacht haben, der er war und ihn den Weg haben gehen lassen, den er gegan­gen ist.

Die Auf­gabe, über seine Erfahrun­gen und die sein­er Freund*innen in den Bergen Kur­dis­tans zu bericht­en. Die Auf­gabe, klar zu machen, dass sein Tod wed­er Einzelfall noch Unglücks­fall ist. Die Auf­gabe, den Kampf der Men­schen in Kur­dis­tan und weltweit für ein lebenswertes Leben, Fre­und­schaft und Sol­i­dar­ität zu führen und zu unter­stützen. Die Auf­gabe, in jedem Moment und an jedem Ort für die Utopie ein­er befre­it­en Gesellschaft einzutreten.

All das sind Leben­sauf­gaben. Micha hat in sein­er Zeit das Mögliche getan, wir tun das unsrige heute und in Zukunft.

Im Gedenken an Micha tre­f­fen wir uns am Sam­stag den 31. August 2019 zu ein­er Gedenkkundge­bung um 17 Uhr am Stein der Inter­na­tionalen Brigaden „Tre­ff­punkt Freizeit“ in Pots­dam. An diesem Tag vor seinem Geburt­stag wer­den wir unsere Wut und unseren Kampfeswillen für ein gutes Leben in Frei­heit auf die Straße tragen.

Wir rufen euch auf, auch an euren Orten Demon­stra­tio­nen oder Aktio­nen durchzuführen!
Kommt zahlreich!
Şehîd namirin — die Gefal­l­enen sind unsterblich.
Der Kampf geht weiter!

In Gedenken an Michael Panser, in Gedenken an Xelîl Viyan, in Gedenken an Bager Nûjiyan.

Gedenken und Demon­stra­tion | Sam­stag, 31.08. | 17 Uhr | „Tre­ff­punkt Freizeit“, Am Neuen Garten 64, Potsdam

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Antifaschismus Parlamentarismus

AfD Märkisch-Oderland — Analyse der Kreistagsabgeordneten

Bei den Kom­mu­nal­wahlen im Mai diesen Jahres ist die AfD in Märkisch-Oder­land mit 17,7% der Stim­men stärk­ste Kraft in der Region gewor­den. Damit hat sie 10 Sitze im Kreistag bekom­men. Im fol­gen­den sind die aktuellen Kreistagsab­ge­ord­neten der AfD in Märkisch-Oder­land näher beleuchtet und Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen zusam­men getra­gen. Einige von ihnen kandieren zu dem entwed­er per Lis­ten­platz oder als Direk­tkan­di­dat für den Land­tag. Die rein männliche Kreistags­frak­tion hat einen gut aufgestell­ten und inhaltlich an der völkischen Samm­lungs­be­we­gung „Der Flügel“ ori­en­tierten Kreisver­band hin­ter sich. Es gibt mehrere Ortsver­bände im Land­kreis, mehrere Büros, eine gute Infra­struk­tur, die über den Kreis hin­aus genutzt wer­den kann, sowie eine gute Ver­net­zung zu AfD-Poli­tik­ern im ganzen Bun­des­ge­bi­et und recht­en Aktivis­ten von Iden­titär­er Bewe­gung bis zu kam­er­ad­schaftlich organ­isierten Neon­azis. Diese Ver­net­zung wird immer wieder deut­lich, wenn Aktive aus dem Kreisver­band Ver­anstal­tun­gen organ­isieren und rechte Aktivis­ten nicht nur willkommene Gäste sind, son­dern auch an der Real­isierung der Ver­anstal­tung mitwirken, wie zulet­zt bei der Auf­tak­tver­anstal­tung von Heimatliebe Bran­den­burg im August 2018, wo Jan­nik Brämer beim Auf­bau half.

Detlev Frye

Detlev Frye

Der in Lebus wohnende Detlev Frye gehört mit zu den AfDlern der ersten Stunde. Seit 2014 sitzt er für die AfD im Kreistag von Märkisch-Oder­land und ist eben­falls Stadtverord­neter in Lebus. Seit spätestens 2015 fungiert er auch als Lan­despress­esprech­er der AfD in Bran­den­burg. Seine Erfahrun­gen als freier Jour­nal­ist kon­nten ihm beim Erlan­gen des Postens sich­er helfen. Er ist stetig bei recht­en Ver­anstal­tun­gen im Land­kreis und darüber hin­aus anzutr­e­f­fen und scheut auch nicht den Kon­takt zu organ­isierten Neon­azis. Er unterze­ich­nete die soge­nan­nte Erfurter Res­o­lu­tion – das Posi­tion­spa­pi­er der völkischen Organ­i­sa­tion „Der Flügel“ — und ist damit nur ein Beispiel für die inhaltlich Nähe des Kreisver­ban­des zum „Flügel“. Im Bun­destagswahlkampf beze­ich­nete er Geflüchtete als Inva­soren und machte dort seine ras­sis­tis­che Posi­tion deut­lich. Für die kom­mende Land­tagswahl ste­ht er auf Lis­ten­platz 20 und kön­nte bei einem guten Abschnei­den der AfD in der kom­menden Wahl dur­chaus in den Land­tag einziehen.

Falk Janke

Falk Janke (links) bei ein­er Reportage von Seelow TV

Falk Janke hat bere­its eine lange Kar­riere in ver­schiede­nen recht­en Parteien hin­ter sich und sitzt seit min­destens 2008 in der Stadtverord­neten­ver­samm­lung von seinem Wohnort Seelow. Er war jahre­lang Mit­glied in der „Schill­partei“ und schaffte es dort sog­ar zum Lan­desvor­sitzen­den in Bran­den­burg. Die „Schill­partei“, welche offiziell „Partei rechtsstaatlich­er Offen­sive“ hieß, war eine recht­skon­ser­v­a­tive Kle­in­st­partei, die sich im Jahr 2000 gegrün­det hat. 2005 grün­dete Janke die Partei „Die Rechte. Volk­snah, sozial, rechts“ und war dort Vor­sitzen­der. Diese Partei erre­ichte jedoch nie eine rel­e­vante Größe, sodass Janke schließlich 2015 zur AfD wech­selte. Anfangs weigerte sich jedoch noch die Kreistags­frak­tion der AfD in Märkisch-Oder­land Janke auf­grund sein­er Ver­gan­gen­heit und sein­er recht­sex­tremen Ten­den­zen in ihre Frak­tion aufzunehmen. Der Lan­desver­band übte daraufhin zu Gun­sten Jankes Druck auf den Kreisver­band aus, was zu einem Ausstieg von dem gewählten Kreistagsab­ge­ord­neten Wil­fried Dreger aus der AfD führte und die Frak­tions­bil­dung der AfD mit Janke ermöglichte. Janke selb­st ist zur Kom­mu­nal­wahl 2014 mit der Wäh­ler­gruppe „Frei­heit, Arbeit, Werte – Mut zur Wahrheit“ ange­treten. Rück­blick­end auf die let­zte Leg­is­laturpe­ri­ode ist für den Kom­mu­nalpoli­tik­er das Entschei­den­ste gewe­sen, die elek­tro­n­is­che Gesund­heit­skarte für Geflüchtete im Land­kreis ver­hin­dert zu haben und so einen der let­zten Land­kreise zu erhal­ten, der sich damit strickt gegen ein besseres Leben und eine bessere Gesund­heitsver­sorgung für Geflüchtete ein­set­zt. Weit­er­hin ist er in dem Medi­en­büro von Seelow-Tv aktiv, welch­es an das „Bürg­er­büro“ des Land­tagsab­ge­ord­neten Franz Weise angeschlossen ist. Er hat dort nicht nur ein eigenes For­mat „Im Anschluss mit Janke“, er drehte über dieses Büro auch Image­filme für die AfD, in denen er meist als Pro­tag­o­nist und Jour­nal­ist auf­trat. Die Domain www.falkjanke.de führt mit­tler­weile auch direkt zu Inter­net­präsenz von Seelow-TV. Seinen Leben­sun­ter­halt ver­di­ent Janke zur Zeit durch seine Arbeit als Büroleit­er des recht­saußen AfDler Petr Bystron im Bundestag.

Mau­rice Birnbaum

Wahlkampf­fo­to von Mau­rice Birnbaum

Mau­rice Birn­baum war lange Zeit für die FPD poli­tisch aktiv und kann auf eine lange Arbeit als Kom­mu­nalpoli­tik­er in seinem Wohnort Hoppe­garten zurück­blick­en. Bei den let­zten Kom­mu­nal­wahlen trat er dann schließlich für die AfD an. Grund dafür kön­nte sein, das er zur Zeit eine „kom­mu­nis­tis­che, sozial­is­tis­che Poli­tik“ in Bran­den­burg sehe, die ein „Erwachen der Bran­den­burg­er“ als Gegen­reak­tion bedarf und die Men­schen­feindlichkeit von wirtschaft­slib­eralen schein­bar nicht mehr aus­re­iche, um dieses „Erwachen“ her­vorzu­rufen. Schließlich bekam er nach diesen Worten bei der Bewer­bungsrede für einen Land­tagslis­ten­platz immer­hin Platz 26 auf der Lan­desliste. Und es reichte auch noch, um eine Ver­anstal­tung mit den recht­en Größen der AfD Bran­den­burg – Kalb­itz und Gauland – am 4. Mai 2019 zu mod­erieren. Sein aktuelles Wahlkampf­fo­to ziert übri­gens eine Tasse mit der Auf­schrift: „Polit­i­cal Cor­rect­ness Nein Danke“.

Jörg Lilienkamp

Jörg Lilienkamp

Ist erst seit kurzem für die AfD aktiv und poli­tis­ch­er Neul­ing. Er war an der Grün­dung des Ortsver­ban­des Wriezen im April 2018 beteiligt und ist dort stel­lv. Vor­stand. Darüber ist er auch in die Ein­rich­tung eines „Bürg­er­büros“ in Wriezen einge­bun­den gewe­sen. Seit den Kom­mu­nal­wahlen im Mai 2019 sitzt Lilienkamp für die AfD nicht nur im Kreistag, son­dern auch in der Stadtverord­neten­ver­samm­lung von Wriezen (im Bauauschuss). Bish­er gab es wed­er bedeu­tende poli­tis­che Ver­laut­barun­gen oder Aktiv­itäten sein­er­seits. Seine Wahl kann durch seine Arbeit als Ortswehrführer der Schulzen­dor­fer Feuer­wehr und als ansäs­siger Land­wirt erk­lärt wer­den. Durch diese Tätigkeit­en kann er auf Rück­halt in der lokalen Bevölkerung bauen. Zur Kreistagswahl hat er in seinem Wahlkreis die 2. meis­ten Stim­men bekom­men und war damit aus dem Stand erfol­gre­ich­er, als sein Mitkan­di­dat und Land­tagsab­ge­ord­neter Franz Wiese.

Erik Pardeik

Der selb­st­ständi­ge Phys­io­ther­a­peut aus Alt­lands­berg ist 1. stel­lvertre­tender Kreisvor­sitzen­der. Er sitzt außer­dem im Orts­beirat von Bruch­müh­le und tritt bei den Land­tagswahlen als Direk­tkan­di­dat für den Wahlkreis Märkisch-Oder­land II an. Er ist Mitver­wal­ter der AfD-MOL Web­site und lädt dort regelmäßig Beiträge hoch. Seit min­destens 2014 ist Erik Pardeik Mit­glied der AfD. Er nahm 2015 an der Ver­anstal­tung mit Frauke Petry im Bürg­er­haus Neuen­hagen sowie 2016 am AfD Mit­glieder­parteitag in Stuttgart teil. Auf Face­book teilt er regelmäßig die Beiträger sein­er „poli­tis­chen Mitstreiter_innen“.

Ste­fan Weiß
Erik Pardeik
Mike Pravi­da

 

 

Mike Pravi­da

Pravi­da ist Heizungsmon­teur in Peter­sha­gen. Im Mai 2019 wurde er als einziger AfD-Kan­di­dat aus Peter­sha­gen-Eggers­dorf mit über 3.000 Stim­men in die Gemein­de­v­ertre­tung gewählt. Da er der einzige Man­dat­sträger der AfD ist, sitzt er als Frak­tion­slos­er in der Gemein­de­v­ertre­tung. Die Beset­zung der Auss­chüsse kon­nte bei der kon­sti­tu­ieren­den Sitzung im Juni 2019 noch nicht abschließend erfol­gen und erfol­gt Ende August, es bleibt abzuwarten, wie und ob Pravi­da in Erschei­n­ung tritt.

Ste­fan Weiß

Der Straus­berg­er Ste­fan Weiß ist beru­flich als Beamter tätig und schon sehr lange Mit­glied im Kreisver­band. Er ist Beisitzer im Kreisvor­stand der AfD-MOL und war gemein­sam mit Erik Pardeik, Franz Josef Wiese, Christi­na Schade und Dirk Lind­ner beim Mit­glieder­parteitag 2016 in Stuttgart. Gemein­sam mit Rain­er Thiel ver­sucht er seit ger­aumer Zeit einen Ortsver­band in Straus­berg zu grün­den, was ihnen allerd­ings nicht wirk­lich gelingt.

Rain­er Thiel

Face­book-Pro­fil­fo­to von Rain­er Thiel

Thiel ist wie Ste­fan Weiß Beisitzer im AfD Kreisvor­stand. Als Aktivster im – sich weit­er­hin in Grün­dung befind­en­den – Ortsver­band Straus­berg ist Rain­er Thiel zu beze­ich­nen. Er ver­sucht seit mehr als einem Jahr den Ortsver­band in seinem Wohnort zu grün­den, ist regelmäßig bei AfD-Ver­anstal­tun­gen im Kreis anzutr­e­f­fen und unter­hält engen Kon­takt zum Ver­schwörungs­the­o­retik­er und stramm Recht­en Lars Gün­ther. Auch Thiel scheint eher dem stark recht­en Spek­trum der AfD nicht abgeneigt, was beim Posieren mit recht­en Sym­bol­en, wie der Reichs­flagge zu sehen ist. Von alten bekan­nten wir er auch als „Reichs­depp“ beze­ich­net. Neben den anhal­tenden Grün­dungsver­suchen ein­er AfD-Orts­gruppe in Straus­berg wid­met sich Rain­er Thiel den Stammtis­chen die mehr oder weniger regelmäßig im „Zum Alten Steuer­haus“ in Glad­ow­shöhe stat­tfind­en. Bei diesem For­mat ver­sucht die AfD Bürg­ernähe zu sug­gerieren, was fraglich bleibt, da von einem kleinen Stamm­pub­likum auszuge­hen ist.

Rein­hold Patzer

Rein­hold und Maria Patzer

Rein­hold Patzer ist zusam­men mit sein­er Frau Maria-There­sia Patzer seit 2015 aktiv im Kreisver­band Märkisch-Oder­land. Bei­de wohnen in Rehfelde und haben dort im Gasthof „Zur alten Linde“ mehrere Ver­anstal­tun­gen der AfD organ­isiert. Sie ist ehe­ma­liges Mit­glied des Kreisvor­standes und war dort langjährige Schrift­führerin, er war ab 2015 Beisitzer im Kreisver­band. Maria Patzer kan­di­dierte 2014 zusät­zlich auch für den Land­tag, ver­fehlte aber den Einzug knapp. Rein­hold Patzer ist bei den ver­gan­genen Kom­mu­nal­wahlen neben den Kreistag auch in die Gemein­de­v­ertre­tung von Rehfelde einge­zo­gen. In der Gemein­de­v­ertre­tung ist ihm der Vor­sitz für den Bil­dungsauss­chuss zuge­fall­en, da sowohl Linke als auch CDU diesen nicht wollten.

Franz Josef Wiese

Wiese ist seit 2013 Parteim­it­glied und gilt damit als AfDler der ersten Stunde. Zur Land­tagswahl 2014 wurde er dann in den Land­tag gewählt. Als völ­lig poli­tisch uner­fahren war sein Anspruch an die Arbeit im Land­tag auch auf das Min­i­mal­ste beschränkt. So wollte er anfangs nur in den Ple­nar­sitzun­gen erscheinen, wenn es wirk­lich wichtig sei und viel lieber im Land herum­reisen, sowie Akten studieren seinen Ref­er­enten über­lassen. Im Jahr 2017 rück­te Wiese kurz in den Fokus, weil seine Par­la­ments­bezüge, auf­grund nicht gezahlter Steuern, vom Finan­zamt gepfän­det wur­den. Den Lis­ten­platz 11 bei der kom­menden Land­tagswahl kön­nen durch die Steuer­hin­terziehung und das Reisen durch das Land kaum erk­lärt wer­den, wohl aber sein poli­tis­ch­er Werde­gang in den let­zten Jahren. Der eigentlich aus Bay­ern stam­mende Unternehmer mietete zum Land­tagswahlkampf 2014 einige Räume in Seelow an, die zur Wahlkampfzen­trale des Lan­des wur­den. Nach Einzug in den Land­tag wur­den wie Räume in der Berlin­er Straße 4 in Seelow zu seinem Bürg­er­büro. Angeschlossen an dieses Büro hat­te sich ein Medi­en­büro des Lokalsenders Seelow-TV. Neben Image­filmen für die AfD, die hier pro­duziert wur­den, hat­te auch Falk Janke hier sein eigenes For­mat bekommen.

Franz Wiese im Büro von Seelow TV

Wiese ist ein­er der Erstun­terze­ich­n­er der „Erfurter Res­o­lu­tion“ den Grün­dungs­doku­ment des völkischen „Flügels“ der AfD. Ab diesem Zeit­punkt kann eine weit­ere Recht­saus­rich­tung von Wiese beobachtet wer­den, der sich 2014 noch über ehe­ma­lige NPDler in der AfD aufregte und einen gemäßigten Kurs ver­fol­gte. Fol­gend griff er die rechte Forderung „Merkel muss weg“ auf und organ­isiert seit dem 16. Novem­ber 2016 kon­tinuier­lich die „Merkel muss weg Mittwochs­mah­nwachen“ vor dem Bun­deskan­zler­amt oder in unmit­tel­bar­er Nähe. Auch wenn Wiese der Haup­tor­gan­isator und Anmelder ist, so ist die Real­isierung dieser Mah­nwachen vor allem in der Anfangszeit auch durch die im Kreisver­band Aktiv­en, Lars Gün­ther und Detlev Frye, zurück­zuführen. Promi­nente Gäste bei den Mah­nwachen waren beispiel­sweise A. Gauland und B. Höcke, sowie immer wieder Aktivis­ten der Iden­titäten Bewe­gung um Robert Timm. Im gle­ichen Jahr war Wiese auch an der Grün­dung der „Akademis­chen Eras­mus Stiftung e.V.“ (AES) beteiligt und ist seit dem Beisitzer im Vor­stand der Stiftung. Die Stiftung gilt nicht nur als AfD-nah, son­dern hat­te sich selb­st den Titel der offiziellen Parteis­tiftung gegeben und hat lange Zeit um diesen Titel mit anderen Stiftun­gen konkur­ri­ert. Diesen Konkur­ren­zkampf hat die AES schließlich gegen die „Desiderius Eras­mus Stiftung“ ver­loren. Im Jahr 2018 trat Wiese bei der Mobil­isierung gegen die dezen­trale Unter­bringung von Geflüchteten in Seelow in Erschei­n­ung. Unter dem Mot­to „Nein zum Ghet­to“ mobil­isierten Anwohner*innen und die AfD gegen die Unter­bringung. Bei ein­er Ver­samm­lung suchte Wiese das Gespräch mit kam­er­ad­schaftlich organ­isierten Neon­azis aus der Region. Bei den let­zten Wahlen zum Kreistag ist Wiese schließlich auch in den Kreistag eingezogen.

 

 

Weit­ere Landtagskanditaten

Neben den hier schon genan­nten Land­tagskan­di­dat­en (Franz Wiese, Lan­deslis­ten­platz 11 und Direk­tkan­di­dat; Detlev Frye, Lan­deslis­ten­platz 20; Mau­rice Birn­baum, Lan­deslis­ten­platz 26; Erik Pardeik, Direk­tkan­di­dat) gibt es noch zwei weit­ere Kan­di­dat­en aus dem Land­kreis: Lars Gün­ther (Lis­ten­platz 25 und Direk­tkan­di­dat) sowie Ute Bienia-Habrich (Direk­tkan­di­datin).

Zu Lars Gün­ther ist an andere Stelle schon viel gesagt wor­den: https://inforiot.de/lars-guenther-rechter-netzwerker-verschwoerungstheoretiker/

Kurz ist nur noch zu erwäh­nen, dass die Face­book Präsenz „Heimatliebe Bran­den­burg“, der Ver­such Gün­thers ein Pen­dant zur „Zukun­ft Heimat“-Bewegung im Nord-Osten aufzubauen nun eine sein­er offiziellen Wahlkampf­seit­en gewor­den ist. Mit­tler­weile gibt er auf Wahlkampf­ma­te­ri­alien auch nicht mehr seine Pri­vatadresse die Ros­marin­straße 14 in Bad Freien­walde an, son­dern ver­wen­det die Adresse des „Bürg­er­büros“ in Wriezen in der Wil­helm­straße 20.

Ute Bienia-Habrich eigentlich im Kreisver­band des Land­kreis­es Oder-Spree aktiv ist Direk­tkan­di­datin für den Wahlkreis 31 und damit für Gemein­den als Märkisch-Oder­land und Oder-Spree im Berlin­er Speck­gür­tel. Sie lebt in Wolters­dorf und ist dort Chefin eines Trans­port- und Logis­tikun­ternehmens. Im Kreisver­band LOS ist die 4‑fache Mut­ter aktuell Schatzmeisterin.

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Antifaschismus Wohnen & Stadt

Neofaschist zu Gast im Haus der Demokratie in Zossen

Am Don­ner­stag, dem 29. August 2019 um 19 Uhr wird das Haus der Demokratie Zossen seine Türen für völkische Neofaschist*innen öff­nen. Der AfD-Land­tagskan­di­dat Daniel von Lüt­zow aus dem Wahlkreis Tel­tow-Fläming III ist von Jörg Wanke vom zivilge­sellschaftlichen Aktions­bünd­nis Bran­den­burg zu ein­er Podi­ums­diskus­sion zur Land­tagswahl geladen. In der Ankündi­gungsver­anstal­tung auf Face­book (https://www.facebook.com/events/962434874130293/) wird gar damit geprahlt, dass „In der Region (…) eine ver­gle­ich­bare Ver­anstal­tung bish­er nicht stat­tfand.“ Zum Glück! Ger­ade auf­grund der Tat­sache, dass die AfD Bran­den­burg extrem völkisch und flügel­nah auftritt und Daniel Frei­herr von Lüt­zow in seinem Onlin­eauftritt nach Art der recht­sradikalen Iden­titären Bewe­gung eine „#Rem­i­gra­tion“ fordert, kann es nur noch als Farce betra­chtet wer­den eine der­ar­tige Per­son­alie auf eine Podi­ums­diskus­sion in ein selb­ster­nan­ntes „Haus der Demokratie“ einzuladen.
Die von Recht­sradikalen erhobene Forderung ein­er Rem­i­gra­tion ste­ht realpoli­tisch gese­hen für massen­hafte, gewalt­tätige Depor­ta­tio­nen von Men­schen­grup­pen, die nicht dem „deutschen Volk“ zugerech­net wer­den. Dass diese Prax­is dabei in jeglichem Wider­spruch zu human­itären Werten oder gar dem Grundge­setz ste­ht, liegt auf der Hand. Obwohl bere­its seit Jahren klar sein dürfte, wofür die AfD ste­ht und was sie fordert, soll den „Bürg­erin­nen und Bürg­ern“ die Gele­gen­heit gegeben wer­den Daniel von Lüt­zow „per­sön­lich ken­nen zu ler­nen“ und seine „Hal­tun­gen zu ver­schiede­nen The­men zu erfahren“.

https://www.belltower.news/vize-landeschef-der-afd-gibt-zu-seine-partei-ersticht-taeglich-kinder-47256/

Wie zahlre­iche Politikwissenschaftler*innen in den ver­gan­genen Jahren bere­its fest­stellen, hil­ft es nicht mit Men­schen, welche die völkisch ras­sis­tis­chen Posi­tio­nen der AfD vertreten, in einen Dia­log zu treten. Die Möglichkeit sie auf öffentlich­er Bühne zu „entza­ubern“ ist auf­grund ihrer Polemik sowie ihrer Sturheit andere Tat­sachen und Fak­ten als die selb­st geschaf­fe­nen anzuerken­nen, stark begren­zt. Eher ist das Gegen­teil der Fall. Allein durch eine Ein­ladung und die damit ein­herge­hende Legit­i­ma­tion ihrer Ein­stel­lun­gen, wird mas­siv zu ein­er Nor­mal­isierung des recht­en Diskurs­es beige­tra­gen. Deshalb sind auch wir, als Berlin­er Antifaschist*innen der Mei­n­ung, dass wer die AfD zu sich ein­lädt, noch nicht ver­standen hat, wie die Partei funk­tion­iert. Die Recht­en suhlen sich förm­lich in der medi­alen und öffentlichen Aufmerk­samkeit, die sie durch solche Auftritte erhal­ten. Wer­den sie hinge­gen nicht ein­ge­laden, ver­suchen sie sich in der AfD- typ­is­chen Opfer­po­si­tion einzu­nis­ten. Somit gilt es stark zu bleiben und die Recht­en jam­mern zu lassen.

Für uns ist klar, dass mit der Ein­ladung von einem knall­harten Ras­sis­ten und Nation­al­is­ten in Verbindung mit einem so blu­mig for­mulierten Ankündi­gung­s­text eine weit­ere Nor­mal­isierung extrem rechter Posi­tio­nen seinen Lauf nimmt. Men­schen­ver­ach­t­en­den Ein­stel­lun­gen wer­den somit einen öffentlichen Raum geboten und Daniel von Lüt­zow bekommt die ein­ma­lige Chance sich vor den Zuschauer*innen als „net­ter Nach­bar von nebe­nan“ zu präsen­tieren. Dazu darf es nicht kommen!

Wir fordern die sofor­tige Aus­ladung von Daniel von Lützow!
Völkische Nation­al­istIn­nen dür­fen niemals zu gle­ich­berechti­gen, demokratis­chen Gesprächspartner*innen gead­elt wer­den! Kein Raum der AfD!

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

10 Impulse für eine Antidiskriminierungspolitik

Liebe Freund*innen und Unterstützer*innen, liebe Aktive,

in knapp zwei Wochen wird in Bran­den­burg gewählt. Die Antidiskri­m­inierungs­ber­atung Bran­den­burg hat *10 Impulse für eine Antidiskri­m­inierungspoli­tik im Land Bran­den­burg* zusammengestellt.
Was muss die Lan­despoli­tik für eine nach­haltige und wirk­same Antidiskri­m­inierungspoli­tik tun?

Bran­den­burg braucht:

* Ein Landesantidiskriminierungsgesetz
* Eine starke Lan­desstelle für Chan­cen­gle­ich­heit und
Antidiskriminierung
* Eine flächen­deck­ende Beratung und Unter­stützung für Betroffene
* Wis­sen über Diskri­m­inierungs­for­men und ‑aus­maße
* Eine diver­sitäts­be­wusste Lan­desver­wal­tung mit Vorbildfunktion
* Eine wirk­same Inklu­sion und Bildungsgerechtigkeit
* Eine Diskri­m­inierungssen­si­bil­ität in Jus­tiz und Rechtsprechung
* Eine Sen­si­bil­ität der Lan­despolizei für Diskriminierung
* Die Förderung eines diskri­m­inierungssen­si­blen und vielfaltsbewussten
Kulturbetriebs
* Die Umset­zung der Anti­ras­sis­mus-Klausel der Landesverfassung

Alle 10 Punk­te sind aus­führlich in der PDF im Anhang und auf der Inter­net­seite beschrieben.

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Antifaschismus

Warum ich immer seltener nach Cottbus fahre

Gedanken von Flo­ri­an Prokop

Die Rechte ist in manchen Regio­nen Ost­deutsch­lands stark gewor­den – und es kön­nte sein, dass sie nach den näch­sten Wahlen noch stärk­er ist. Jour­nal­ist Flo­ri­an Prokop hat das in Cot­tbus miter­lebt, wo er aufwuchs. Heute hält er Dis­tanz zur alten Heimat.

Den kom­plet­ten Beitrag gibt es hier.

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