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Antifaschismus

Antifa Westbrandenburg bittet zum Tanz

Repres­sion gegen Antifaschist_innen nach erfol­gre­ich­er Block­ade des (Neo)naziaufmarschs am 05. April in Wit­ten­berge, Lkr. Prignitz
Im Zuge der Proteste gegen einen (Neo)naziaufmarsch am 05. April in Wit­ten­berge kam es zu mas­siv­er Polizeige­walt gegen Antifaschist_inneni. Es wur­den mehrere Per­so­n­en festgenom­men, gegen eine wurde Anklage erhoben. Der Tatvor­wurf lautet „Wider­stand gegen Voll­streck­ungs­beamte in Tatein­heit mit Körperverletzung“.
Kurzauswer­tung der Kom­mu­nal­wahlen in Westbrandenburg
Am 25. Mai 2014 fan­den im Land Bran­den­burg unter anderem Kom­mu­nal­wahlen statt, bei denen ins­ge­samt 115 Kandidat_innen der NPD antrat­en, in West­bran­den­burg waren es ins­ge­samt zehn Per­so­n­en. Sieben von ihnen wur­den auch in die von ihnen angestrebten Par­la­mente gewählt, unter ihnen einige Gewalttäter.
Im Lkr. Ost­prig­nitz-Rup­pin trat der NPD-Stadtver­band­sleit­er Dave Trick für die SVV in Neu­rup­pin an und zog auch in diese ein. Dass Dave Trick seinen Wahlkampf mit harten Ban­da­gen führt, zeigte sich am 21. Mai, als er mit einem weit­eren Wahlkampfhelfer der NPD einen Unter­stützer der Partei DIE.LINKE vom Fahrrad geris­sen hat­te und diesen anschließend mit Schlä­gen und Trit­ten mal­trätierte. Der Betrof­fene musste im Klinikum behan­delt werden.
Im Lkr. Havel­land zog die NPD mit ins­ge­samt vier Kan­di­dat­en in die Kom­mu­nal­par­la­mente ein. In den Kreistag zogen der vorbe­strafte Michel Müller und Erik Brün­ing ein. Michel Müller ist seit gut 20 Jahren in der (Neo)nazistischen Szene aktiv (für einen umfassenden Überblick: http://de.indymedia.org/node/252) und kein unbeschriebenes Blatt. Im Gegen­satz dazu ist Erik Brün­ing bis dato nicht auf­fäl­lig gewor­den. Er ist aber seit spätestens 2007 in der NPD aktiv, damals als Stützpunk­tleit­er in Neu­rup­pin, 2008 zog es ihn dann in den NPD-Stadtver­band von Nauen. Seit dem nimmt er kon­tinuier­lich an Kundge­bun­gen, Info­tis­chen und Demon­stra­tio­nen des (neo)nazistischen Milieus  teil, häu­fig auch als Ord­ner. Neben dem Kreistag ist Brün­ing auch in die SVV von Nauen und Michel Müller in die SVV von Rathenow eingezogen.
In die SVV von Briese­lang, Lkr. Havel­land, zog der bis dahin unauf­fäl­lige Frank Kit­tler ein. In die Gemein­de­v­ertre­tung von Schön­walde-Glien schaffte es der langjährige NPD-Funk­tionär Burkhard Sahner.
In der Kreis­stadt Bad Belzig schaffte  der vorbe­strafte Gewalt­täter Pas­cal Stolle den Einzug in die SVV. Dass sich an der Gewaltaffinität des NPD-Anhängers seit seinem Gefäng­nisaufen­thalt nicht viel geän­dert hat, zeigte sich am Wahlabend. Ein Foto­jour­nal­ist, der die Wahlpar­ty der NPD beobachtete, wurde mit­tels eines Schlages von Pas­cal Stolle vor den Augen zwei Staatss­chutzbeamten ange­grif­f­eni­ii.  Der Beschuldigte wurde in Gewahrsam genom­men und Anzeige erstattet.
Der zweite gewählte NPD-Mann im Lkr. Pots­dam-Mit­tel­mark ist André Schär. Er zog in den Kreistag ein. Bei der kon­sti­tu­ieren­den Sitzung am 19. Juni ver­hielt er sich ruhig, trug alle Entschei­dun­gen mit und brachte keine eige­nen Anträge etc. ein. Mit sein­er Enthal­tung bei der Frage, ob die Sitzung aufgeze­ich­net wer­den solle,  sorgte er dafür, dass dies nicht geschah, denn der Beschluss hätte ein­stim­mig gefasst wer­den müssen.
Die NPD ist somit in sieben Kom­mu­nal­par­la­menten vertreten, wie aktiv sie dort in den kom­menden Jahren sein wird, ist noch nicht absehbar.
Tag der deutschen Zukun­ft am 06. Juni 2015 in Neu­rup­pin, Lkr. Ostprignitz-Ruppin
Doch nicht nur die NPD ver­sucht hier in West­bran­den­burg an Ein­fluss zu gewin­nen, auch die „freien Kräfte“ wollen eigene Akzente set­zen. Ins­beson­dere die „Freien Kräfte Neu­rup­pin“ waren in den let­zten Jahren bestrebt durch Pro­pa­gan­damärsche (neo)nazistische Ide­olo­gie zu pub­lizieren und Mitstreiter_innen zu agi­tieren. Am 6. Juni 2015 wollen sie mit anderen (Neo)nazis in Neu­rup­pin einen so genan­nten „Tag der deutschen Zukun­ft“ (TDDZ) durchführen.
Der TDDZ wurde vor sechs Jahren durch Dieter Riefling und  Chris­t­ian Worch (DIE.RECHTE) ins Leben gerufen. Bish­er waren die Aufmärsche, bei denen durch­schnit­tlich 500 (Neo)nazis teil­nah­men, immer in Nord­west­deutsch­land ange­siedelt, in diesem Jahr ging es aber erst­mals in den Osten der Repub­lik, in die säch­sis­che Lan­deshaupt­stadt Dres­den. Dort, wie auch in den Ver­samm­lungsstät­ten der Vor­jahre, ver­sucht­en Antifaschist_innen die Märsche durch Block­aden zu ver­hin­dern, umzuleit­en, min­destens aber zu stören..
Auch in Neu­rup­pin gibt es die Tra­di­tion des Block­ierens von (Neo)naziaufmärschen, an der auch im kom­menden Jahr angeknüpft wer­den soll.
Kein TDDZ in Neuruppin!!!
Antifa Soli­par­ty
Um die Repres­sion­skosten zu stem­men und um Aktio­nen und Proteste gegen zukün­ftige (Neo)naziaufmärsche finanzieren zu kön­nen ver­anstal­tet die Antifa West­bran­den­burg gemein­sam mit Unterstützer_innen am 05. Juli eine Soli­par­ty in der K9, Kinzigstraße 9 in Berlin. Um 20 Uhr wird es eine Infover­anstal­tung zu (Neo)nazistrukturen in West­bran­den­burg geben und im Anschluss, ab  cir­ca 22 Uhr wird dann bis zum Mor­gen­grauen mit dem DJ-Team „The Hapoels“ und DJ „Maxx Pow­er“ gefeiert.

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Antifaschismus

CDU-lerin in Neonazi-Netzwerk aktiv

INFORIOT Eine Bran­den­burg­er CDU-Funk­tionärin ist offenkundig tief in neon­azis­tis­che Kreise ver­strickt. Nico­la Brand­stet­ter ist Beisitzerin im CDU-Stadtver­band in Treuen­bri­et­zen (Land­kreis Pots­dam-Mit­tel­mark) und trat bei den Kom­mu­nal­wahlen im Mai für ihre Partei auf Kreisebene und für die Stadtverord­neten­ver­samm­lung an.
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Bis 2012 Mod­er­a­torin im “Thiazi”-Forum
Nun ist bekan­nt gewor­den, dass Brand­stet­ter jahre­lang eine führende Rolle im Forum “Thiazi.net” inne hat­te. Das Por­tal war seit sein­er Grün­dung 2007, bis zu ein­er Razz­ien­welle und anschließen­der Abschal­tung 2012 eine der bun­desweit wichtig­sten Ver­net­zungsin­stanzen für die Neon­aziszene. Brand­stet­ter war seit der Anfangszeit als Mod­er­a­torin aktiv und schrieb ins­ge­samt über 1500 Beiträge. Dies berichtet die “Autonome Antifa Freiburg” in einem ger­ade erschiene­nen Artikel. Nichts deutet darauf hin, dass sich Brand­stet­ter seit den Durch­suchun­gen und der Foren­ab­schal­tung 2012 von der neon­azis­tis­chen Szene gelöst hätte.
Von Öster­re­ich bis nach Brandenburg
Brand­stet­ter ist Öster­re­icherin und zog vor mehr als einem Jahrzehnt nach Deutsch­land. Sie wohnte in Mün­ster­maifeld in Rhein­land-Pfalz und arbeit­ete dort in ein­er Kindertagesstätte. Seit drei Jahren lebt sie in Treuen­bri­et­zen. Dort engagiert sie sich in der CDU, deren Kreisvor­sitz Sask­ia Lud­wig inne hat. Dass Brand­stet­ter als öster­re­ichis­che Staats­bürg­erin für die CDU als Kan­di­datin bei den Kom­mu­nal­wahlen antrat, war dem RBB im Mai sog­ar eine län­gere Sto­ry wert. Sie hätte zunächst Angst gehabt, als “Fremde” in Bran­den­burg auf Ablehnung zu stoßen, berichtete Brand­stet­ter dort. Doch tat­säch­lich sei ihr solche Frem­den­feindlichkeit in Bran­den­burg “zum Glück gar nicht begeg­net”. Zur CDU habe sie, so heißt es im RBB-Bericht, der gemein­same “poli­tisch-kon­ser­v­a­tive Hintergrund“geführt.
Weit­er­hin in Kita tätig

Derzeit ist Brand­stet­ter weit­er­hin in der Kinder­be­treu­ung tätig. Im zu Treuen­bri­et­zen benach­barten Brück ist sie als Erzieherin in ein­er christlichen Kindertagesstätte angestellt.
Als “Thiazi.net”-Moderatorin “Prometheusfunke”: Über­set­zungsko­or­di­na­tion für anti­semi­tis­chen Hetzroman
Im “Thi­azi-net” äußerte sich Brand­stet­ter weit weniger zurück­hal­tend. Unter ihrem Pseu­do­nym “Prometheusfunke” schrieb sie im Jar­gon der Holo­caustleug­nung über den “Holok­laus”, der bedauer­licher­weise als “schlimm­stes Ver­brechen aller Zeit­en anerkan­nt” sei und beklagt, dass Hitler “weltweit als Bestie in Men­schengestalt” betra­chtet wer­den würde.
Zudem war Brand­stet­ter um 2009 Koor­di­na­torin der deutschen Über­set­zung des Romans “Hunter” aus der Fed­er des US-Neon­azis William Pierce. Sie war als Mod­er­a­toin für den “Thiazi.net”-Forenabschnitt zuständig, in dem die Über­set­zung zusam­menge­tra­gen wurde. Das Buch ist eine lit­er­arisch insze­nierte, von der­ben Gewalt­fan­tasien durch­set­zte anti­semi­tis­che Hetzschrift.
“Thiazi.net”: Bun­desweites Neonazi-Forum

Das “Thiazi.net” war bis zu sein­er Abschal­tung die bedeu­tend­ste Online-Ver­net­zungsin­stanz im deutschen Neon­azis­mus. Es hat­te min­destens 20.000 Mit­glieder. Auch war Brand­stet­ter beim Vor­läufer­pro­jekt “Skadi.net” aktiv. Zu Brand­stet­ters “Thiazi”-Moderationskollegen gehörten Neon­azis wie Tobias Stor­beck (Pseu­do­nym “Blutzeuge”, aus Pren­zlau, Musik­er bei der Neon­az­iband “Jungvolk”) und Peter Bram­mann (Pseu­do­nym “Beobachter”, aus Berlin, Musik­er der Neon­az­iband “DST”). Im Juni 2012 wur­den Woh­nun­gen von 26 Beschuldigten in elf Bun­deslän­dern und in Großbri­tan­nien durch­sucht. 2013 wurde in Ros­tock Anklage gegen mehrere Per­so­n­en erhoben. Anfang Juni 2014 fol­gten weit­ere Razz­ien, dies­mal gegen 35 Beschuldigte in zwölf Bun­deslän­dern. Alle ste­hen im Ver­dacht der Bil­dung, beziehungsweise der Unter­stützung ein­er krim­inellen Vere­ini­gung. Auch in Bran­den­burg gab es Durch­suchun­gen, und zwar in Pots­dam, Vel­ten, Brandenburg/Havel und Pren­zlau.
Detailierte Infor­ma­tio­nen über “Thiazi.net” sind durch ein weit­eres neon­azis­tis­ches Por­tal “Alter­me­dia” bekan­nt bewor­den. Dort waren Scans aus den polizeilichen Ermit­tlungsak­ten veröf­fentlicht wor­den. Aus diesen geht unter anderem die Adminin­stra­tionsstruk­tur des “Thiazi.net” her­vor — auch die hoch ange­siedelte Rolle von “Prometheusfunke” ist dort fest­ge­hal­ten. Eben­so ist aus den man­gel­haft geschwärzten Akten der Name und der Mün­ster­maifelder Wohn­sitz von Brand­stet­ter rekonstruierbar.
 

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Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Sich fügen heißt lügen”

Müh­sam war Vieles: Rev­o­lu­tionär, Utopist, Frei­denker, Anar­chist, KPD- und Rote Hil­fe-Mit­glied, Antikriegsaktivist/Pazifist, Knast- und Wahlkri­tik­er, Antifaschist und Syn­dikalist, ein Indi­vid­u­al­ist mit chro­nis­chem Geld­man­gel, Lebe­mann der schrift­stel­lerischen Bohème, Mit­be­grün­der der Münch­n­er Rätere­pub­lik 1919, anerkan­nter Ver­fass­er von Gedicht­en, The­ater­stück­en und Her­aus­ge­ber und Pub­lizist von Sach­büch­ern, poli­tis­chen Zeitschriften und Auf­sätzen und Humorist.
All diese Lebens­bere­iche und Facetten Müh­sams, die sich noch um einige erweit­ern ließen, zeich­neten seine vielschichti­gen Per­sön­lichkeit aus. Für uns als lib­ertäre Antifaschist*innen erscheinen im Hin­blick auf ein poli­tis­ches Gedenken drei Punk­te jedoch ganz zen­tral für dessen Wirken zu ste­hen: das anar­chis­tis­che, antifaschis­tis­che und freigeistliche Erbe Müh­sams. Denn alles was Müh­sam aus­machte, sah er selb­st als Teil des Weges hin zu einem besseren Leben für alle. Denn so Müh­sam: der “Zweck mein­er Kun­st ist der gle­iche, dem mein Leben gilt: Kampf! Rev­o­lu­tion! Gle­ich­heit! Freiheit!”
Anar­chist: “Sich fügen heißt lügen” bedeutete für Müh­sam in erster Lin­ie für eine herrschafts­freie Gesellschaft einzutreten. In Staat, Kap­i­tal­is­mus, Mil­i­taris­mus und Klas­sen­ge­sellschaft fand er Angriff­spunk­te um gegen Unter­drück­ungsmech­a­nis­men vorzuge­hen. Der rev­o­lu­tionäre Kampf sollte nie für die Men­schen, son­dern immer auf Augen­höhe mit den Men­schen geführt wer­den. Befreiung ver­stand er immer auch als Leben und nicht bloß als Poli­tik. “Sich fügen heißt lügen” trifft jedoch auch auf Müh­sam als undog­ma­tis­chen Anar­chis­ten zu. So gibt es zwar viele Anar­chis­ten sein­er Zeit, auf die er sich bezieht und die ihn bee­in­flussten, doch ließ er sich nie ent­ge­gen sein­er eige­nen per­sön­lichen Überzeu­gun­gen vor einen poli­tis­chen Kar­ren span­nen. “Sich fügen heißt lügen” trifft also Herrschaftsver­hält­nisse in Form poli­tis­ch­er Sys­teme genau­so, wie feste poli­tis­che Ideologien.
Antifaschist: Bere­its 1932 beze­ich­nete Joseph Goebbels Müh­sam als einen “jüdis­chen Wüh­ler”, mit denen man “kurzen Prozeß” machen werde, sobald die NSDAP an der Macht sei. Der frühe Zeit­punkt der Fes­t­nahme und Ermor­dung Müh­sams zeu­gen davon, wie sehr er den Nazis ein Dorn im Auge war und von von seinem nicht uner­he­blichen Ein­fluss in jen­er Zeit. Sein antifaschis­tis­ches Engage­ment als Pub­lizist und Schrift­steller, welch­es sich in den Jahren vor der Machtüber­nahme der Faschis­ten, ver­stärk­te, weisen zudem auf seine enorme Überzeu­gung hin. Was er sich im Laufe seines Lebens, als “sich fügen heißt lügen” auf die Fah­nen schrieb, sollte sich auch am Ende seine Lebens erfüllen. Bis zulet­zt gelang es den Nazis — auch nach 17. Monat­en schwere Folter — nicht, seinen Willen zu brechen.
Freigeist: Lesen wir heutzu­tage diese Aneinader­rei­hung von Charak­tereigen­schaften und Betä­ti­gungs­feldern, die sich noch um Einiges fort­führen lassen ließe, so stutzen wir zumin­d­est für einen Moment. Wider­sprüche und Ungereimtheit­en zeich­nen das Leben Müh­sams aus. Doch das war es, was die vielschichtige Per­sön­lichkeit Müh­sams ausze­ich­nete. Ent­ge­gen jedem Trend und jed­er Norm blieb er eine Insti­tu­tion für sich, nir­gends einzuord­nen, nie­man­dem zuge­hörig, über­all dabei, aber immer er selb­st. Der berühmte Aus­pruch “sich fügen heißt lügen” geht also über das Ide­al klas­sis­ch­er Herrschafts­frei­heit hin­aus und meint zudem, schein­bar Fest­ste­hen­des stets radikal zu hin­ter­fra­gen, um der eige­nen Mei­n­ungs- und Wil­lens­bil­dung wegen. Das prak­tizierte der Einzel­gänger Müh­sam bis zur let­zten Kon­se­quenz an sich selb­st, mit dem Effekt, dass er zeitlebens unbe­quem blieb – von Zeit zu Zeit auch seinen eigen Leuten gegenüber. Die Akzep­tanz sein­er eige­nen inneren Wider­sprüche trieben ihn darin an Wider­sprüche inner­halb sozial-rev­o­lu­tionär­er Strö­mungen von Anar­chis­ten und Kom­mu­nis­ten zu über­winden. Sein Engage­ment galt keinem ide­ol­o­gis­chen Dog­ma, son­dern dem gemein­samen Kampf aller gegen Faschis­mus und für eine bessere, herrschafts­freie und sol­i­darische Gesellschaft ohne Kap­i­tal­is­mus und Ausbeutung.
Und rufen wir euch 80 Jahre nach sein­er Ermor­dung dazu auf, dem ganzen Men­schen Müh­sam, der gelebt hat und dem sein Leben genom­men wurde, am Ort sein­er Hin­rich­tung zu gedenken. 
Antifaschis­tis­che Gedenkdemonstration:
12. Juli 2014 | 13 Uhr | S‑Bhf. Oranienburg
Erich Müh­sam Fest
12. Juli 2014 | 15/16 Uhr | ZUKUNFT am Ostkreuz, Lasker­straße 5, Berlin
www.erichmuehsamfest.de
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Antifaschismus

Erfolgreicher Auftakt der Aktionstage „Mobiles Wohnzimmer“ des Utopia e.V.

Am heuti­gen Don­ner­stag startete der Utopia e.V. die Aktion­stage „Mobiles Wohnz­im­mer“ in Frank­furt (Oder). Mit Couch, Stehlampe und Tep­pich aus­gerüstet, schlu­gen die Mit­glieder des Vere­ins und ihre Sympathisant*innen an ver­schiede­nen Orten der Stadt ein Wohnz­im­mer auf. Von Don­ner­stag bis Sam­stag will der Vere­in mit dem „Mobilen Wohnz­im­mer“ mit Inter­essierten ins Gespräch kom­men, disku­tieren, Musik machen und vor allem seine Freirau­mini­tia­tive vorstellen. Anlass sind mas­sive Mieter­höhun­gen für die Räume des Vere­ins und die Kündi­gung des Ver­anstal­tungsraum Garage.
Den Höhep­unkt des heuti­gen Tages war die Vorstel­lung des Doku­men­ta­tion­sthe­aters „Asyl-Monologe“, das sich mit den The­men Flucht, Asyl und Men­schen­recht­en befasst, und das vor dem Audi­to­ri­um Max­i­mum der Europa-Uni­ver­sität stat­tfand. Im Anschluss erzählten einige Geflüchtete ihre eigene Flucht­geschichte den inter­essierten Anwe­senden und disku­tierten mit ihnen über die Lebens­be­din­gun­gen von Geflüchteten in der Bun­desre­pub­lik. „Flüchtlingspoli­tik ist seit dem beste­hen des Vere­ins ein wichtiges Betä­ti­gungs­feld der Aktiv­en. Deshalb sind wir froh, dass wir den Geschicht­en, Bedürfnis­sen und Forderun­gen von Geflüchteten heute eine Öffentlichkeit geben kon­nten. Auch in Zukun­ft sehen wir uns sol­i­darisch an der Seite der Geflüchteten.“, so Janek Lassau.
Das Pro­gramm wurde am heuti­gen Tag umrahmt mit Musik von „Falkos Orch­ester der Ver­wüs­tung“ und dem Gaukelzirkus „Toka­ri­na“ des Utopia e.V., die Inter­essierte zum Mit­machen ein­lu­den und auch mor­gen das “Wohnz­im­mer” begleit­en werden.

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Antifaschismus

NPD hält störungsfreie Kundgebung in Potsdam ab

Am heuti­gen Vor­mit­tag kon­nte die NPD an der Hal­testelle „Friedrich-Wolf-Straße“, direkt vor dem Wald­stadt-Cen­ter in Pots­dam, eine von 39 Polizeibeamten abgesicherte Kundge­bung störungs­frei abhal­ten – Sechs Per­so­n­en nah­men an dieser teil.
Unter ihnen befand sich auch der Berlin­er NPD-Lan­desvor­sitzende und Wahlkampfleit­er der NPD Bran­den­burg Sebas­t­ian Schmidtke. Er wurde zulet­zt in drei Fällen zu ein­er Bewährungsstrafe verurteilt. Unter anderem war Schmidtke laut eines Urteils vom Amts­gericht Berlin-Tier­garten maßge­blich an den Aktiv­itäten des „Nationalen Wider­stand Berlin“ beteiligt.
Die knapp ein­stündi­ge Kundge­bung in Pots­dam wurde laut der Polizei bere­its am 11. Juni angemeldet, trotz­dem kam es zu keinem vorheri­gen Öffentlich­w­er­den der Aktion und somit auch zu keinen Gegen­protesten. Auf großen Anklang scheint der spon­tane Auftritt der NPD bei der Bevölkerung jedoch nicht getrof­fen zu sein: „Erst als die wieder weg waren, kamen die Kun­den wieder zu mir. Alle haben sich die Ohren zuge­hal­ten und denen nicht zuge­hört“, erzählt eine Obstverkäuferin, die unmit­tel­bar neben der Kundge­bung ihren Stand betreut.
Im Anschluss an die offen­bar miss­glück­te Aktion fuhren die Kundge­bung­steil­nehmer nach Bran­den­burg an der Hav­el, um dort auf dem Neustädtis­chen Markt eben­falls eine Kundge­bung abzuhal­ten. Durch diese Form der über­raschen­den Aktio­nen soll der Wahlkampf, laut Wahlkampfkonzept der Bran­den­bruger NPD, „abgerun­det wer­den“ – ins­ge­samt seien als Vor­bere­itung für Land­tagswahlen im Sep­tem­ber knapp 100 Kundge­bun­gen in ganz Bran­den­burg geplant.

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(Anti-)Rassismus Gender & Sexualität

Kommt mit! Aktionstour quer durch Deutschland

Gefahren­volle Reisewege, herum geschoben durch ganz Europa, unterge­bracht in Sam­melun­terkün­ften oft weit weg von jed­er Infra­struk­tur, Gutscheine, Arbeitsver­bote, ein alltäglich­er Kampf um aus­re­ichende medi­zinis­che Ver­sorgung, immer gegen­wär­tig die Angst vor Abschiebung… und Sex­is­mus, wie ihn jede Frau erlebt noch dazu… wir Flüchtlings­frauen haben allen Grund laut zu wer­den und ein men­schen­würdi­ges Leben einzufordern.
Wir laden alle Flüchtlings­frauen ein, mit uns zusam­men laut zu werden!
Im Som­mer 2014 wollen wir uns gemein­sam mit anderen Flüchtlings­frauen an einem Pro­jekt des Musik­ers Heinz Ratz und sein­er Band Strom & Wass­er beteili­gen: Auf Flößen wer­den wir vom 14.7. bis 27.8. über Flüsse und Kanäle von Nürn­berg bis Berlin reisen, als schwim­mende Demon­stra­tion auf die Sit­u­a­tion von fliehen­den Frauen und Kindern aufmerk­sam machen und laut­stark unsere Forderun­gen in die Öffentlichkeit tragen.
Außer­dem wird ein Rah­men­pro­gramm in den Flüchtling­sun­terkün­ften stat­tfind­en, dabei wollen wir mit Flüchtlings­frauen ins Gespräch über ihre Sor­gen und Prob­leme kom­men und sie zu den abendlichen Konz­erten von ‘Strom und Wass­er feat. The Refugee Women’ ein­laden. Diese abendlichen Konz­erte wer­den so zu Begeg­nun­gen zwis­chen deutschem Pub­likum und Flüchtlings­frauen. Die Tour-Ter­mine find­en sich hier: http://women-in-exile.net/termine/
Wir wollen diese Reise mit euch nutzen, um uns mit anderen Flüchtling­sor­gan­i­sa­tio­nen zu ver­net­zen und mit Flüchtlings­frauen in ganz Deutsch­land zu sprechen und wer­den über unsere Erleb­nisse während der Tour auf einem Web­blog bericht­en. So wer­den wir die Sit­u­a­tion von Flüchtlings­frauen in Deutsch­land doku­men­tieren und unsere und eure Anliegen und unseren und euren Wider­stand öffentlich machen.
Flüchtlings­frauen, Schwest­ern, Fre­undin­nen, Unter­stützerin­nen, Aktivistin­nen: Kommt mit! Unter­stützt uns als Repor­terin, Fahrerin, Über­set­zerin, mit Kinder­be­treu­ung…! Wenn ihr Inter­esse oder Fra­gen habt meldet euch: info@women-in-exile.net
Alle Termine:
Save the date!
12.06.2014, Bonn: „Willkom­men­skul­tur! Bleiberecht für ALLE, jet­zt sofort!“ Demon­stra­tion von Jugendliche ohne Gren­zen anlässlich der Innen­min­is­terkon­ferenz  um 17 Uhr am Mün­ster­platz Bonn
20.06.–22.06.2014, Frankfurt/Main: 2. Karawane FlüchtlingsfrauenKonferenz
29.06.2013, Magde­burg: Sem­i­nar für Flüchtlings­frauen “Von per­sön­lichen Prob­le­men zu poli­tis­chen Forderungen!”
03.07.2014, Dres­den: ‘Aus­ge­gren­zt, aus­ge­Lagert und aus­geliefert – Lebens­be­din­gun­gen von asyl­suchen­den Frauen in Deutsch­land’ Vor­trag von Elis­a­beth Ngari, Women in Exile
05.07.2014, Berlin: Sem­i­nar für Flüchtlings­frauen “Von per­sön­lichen Prob­le­men zu poli­tis­chen Forderungen!”
13.07.2014, Nürn­berg: Sem­i­nar für Flüchtlings­frauen “Von per­sön­lichen Prob­le­men zu poli­tis­chen Forderungen!”
Women in Exile & Friends on tour with ‘Strom und Wass­er feat. the refugee women’:
14.07.2014    DE-Nürn­berg, Desi
15.07.2014    DE-Fürth, Kofferfabrik
16.07.2014    DE-Erlan­gen, Villa
18.07.2014    DE-Bam­berg, Morphclub
19.07.2014    DE-Aschaf­fen­burg, Fest der Brüderlichkeit
20.07.2014    DE-Würzburg, Kellerperle
21.07.2014    tbc
22.07.2014    DE-Ful­da, Kulturkeller
23.07.2014    tbc
24.07.2014    DE-Schwe­in­furt, Stattbahnhof
25.07.2014    DE-Frankfurt/a.M., Das Bett
26.07.2014    DE-Hanau, Hans Böckler-Haus
27.07.2014    DE-Mainz, Kul­tur­cafe (Asta)
28.07.2014    DE-Tübin­gen, Sudhaus
29.07.2014    DE-Reut­lin­gen , Franz K.
30.07.2014    tbc
31.07.2014    DE-Hei­del­berg, Halle 02
01.08.2014    DE-Saar­brück­en, u2raum
02.08.2014    tbc
03.08.2014    DE-Karl­sruhe, Toll­haus: Zeltival
04.08.2014    DE-Wies­baden, Schlachthof
05.08.2014    tbc
06.08.2014    DE-Koblenz, Stattstrand
07.08.2014    DE-Bonn, Alter Zoll
08.08.2014    DE-Köln, Underground
10.08.2014    DE-Düs­sel­dorf, Zakk
11.08.2014    DE-Duis­burg, Alte Feuerwache
12.08.2014    DE-Ober­hausen, K14
13.08.2014    DE-Essen, Zeche Carl
14.08.2014    tbc
15.08.2014    DE-Bochum, Bahn­hof Langendreer
16.08.2014    DE-Dort­mund, : tbc
17.08.2014    DE-Mün­ster, Sputnikhalle
18.08.2014    DE-Osnabrück, Haus der Jugend
19.08.2014    DE-Bram­sche, Universum-Kino
20.08.2014    DE-Min­den, Ham­burg­er Hof
21.08.2014    DE-Han­nover, Faust
22.08.2014    DE-Braun­schweig, Matthäuskirche
23.08.2014    DE-Wolfs­burg, KUZ Hal­len­bad / Biergarten
24.08.2014    DE-Magde­burg, OLI-Kino
25.08.2014    DE-Bran­den­burg, : tbc
26.08.2014    DE-Pots­dam, Waschhaus

27.08.2014    DE-Berlin, SO 36

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Klima & Umwelt

Megastall in Haßleben — Wir haben es satt!

Was ist geplant?

Die Mas­tan­lage in Haßleben ist ein Sym­bol ein­er ver­fehlten Agrar­poli­tik. Vor dem Hin­ter­grund der Land­tagswahlen in Bran­den­burg, Sach­sen und Thürin­gen und um der neuen Bun­desregierung und dem Bun­desrat mit mit­tler­weile sieben grü­nen Agrarmin­is­tern zu verdeut­lichen, was es weit­er für Fehlen­twick­lun­gen gibt, wer­den wir daher am 29. Juni 2014 mit der Demon­stra­tion „Megastall in Haßleben – Wir haben es satt!“ auf die Straße gehen. 

Warum gehen wir nach Haßleben?
Im Jahr 1975 wurde im uck­er­märkischen Haßleben eine Schweine­mas­tan­lage für 140 000 Schweine gebaut. Bis zu ihrer Schließung 1991 war sie zeitweise sog­ar mit bis zu 160 000 Tiere belegt.
Der nieder­ländis­che Investor Har­ry van Gen­nip möchte sie nun wieder in Betrieb nehmen. Geplant sind Mast­plätze für 37 000 Schweine, die Lan­desregierung Bran­den­burg hat sie im Juni 2013 genehmigt. Derzeit laufen Wider­spruchsver­fahren, die von ver­schiede­nen Ver­bän­den ein­gere­icht wur­den. Sollte der Wider­spruch abgelehnt wer­den, fol­gt ein Klagev­er­fahren. Bis dieses Ver­fahren abgeschlossen ist, darf nicht mit dem Bau begonnen wer­den. Einen Eilantrag auf sofor­ti­gen Baube­ginn hat­te der Betreiber van Gen­nip im Dezem­ber 2013 zurückgezogen.
Es ist also noch nicht zu spät! Darum sagen wir: “Megastall in Haßleben — Wir haben es satt!”

Programm

Sam­stag, 28. Juni 2014
11–17:30 Uhr: Bun­desweites Tre­f­fen der Bürg­erini­tia­tiv­en gegen Megaställe und Schlachthöfe/Netzwerk Bauern­höfe statt Agrarfabriken
Ort: Wald­hof­schule, Templin
Mehr Infor­ma­tio­nen:
Pro­gramm und Anmeldung
ab nach­mit­tags: Som­mer­camp bei Templin
Anmel­dung und Infor­ma­tio­nen unter:
camp(at)wir-haben-es-satt.de
 
Son­ntag, 29. Juni 2014
„Megastall in Haßleben: Wir haben es satt!“
11 Uhr: Gottes­di­enst in Haßleben
13 Uhr: Demo / Kundge­bung in Haßleben
14 Uhr: „Agrar­poli­tis­ch­er Son­ntagss­pazier­gang“ mit Musik und Protest-Pick­nick in Kuhz.
Am Son­ntag fährt ein Busshut­tle von Tem­plin nach Haßleben und nach­mit­tags wieder zurück zum Bahn­hof Templin. 

 

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Antifaschismus Bildung & Kultur

Utopia e.V. bald auf der Straße?

Mit ver­schiede­nen Aktio­nen will der Utopia e.V. in der kom­menden Woche auf seine poli­tis­che und kul­turelle Arbeit aufmerk­sam machen. Anlass ist die Kündi­gung des Ver­anstal­tungsraumes “Garage” zum Okto­ber, wom­it ein wichtiger Freiraum zunächst ein­mal ersat­z­los weg­brechen wird.
Das “Mobile Wohnz­im­mer”, das Don­ner­stag bis Sam­stag auf dem Mark­t­platz, dem Uni-Cam­pus, dem Bahn­hofsvor­platz und am Oder­turm Halt machen wird, soll Inter­essierten die Möglichkeit geben, sich über die Freiraumkam­pagne und Unter­stützungsmöglichkeit­en zu informieren.
Begleit­et wird dies mit Rede­beiträ­gen, Musik von Falkos Orch­ester der Ver­wüs­tung sowie Thomas Strauch, The­ater, dem Gaukelzirkus “Toka­ri­na” und vie­len kleine Über­raschun­gen. Ein Höhep­unkt ist der Auftritt der “Asyl-Monologe”, eines Doku­men­tarthe­ater­stücks, das sich mit den The­men Flucht, Asyl und Men­schen­recht­en befasst. Die Vorstel­lung find­et am Don­ner­stag, den 12. Juni, um 13:00 Uhr auf dem Uni-Cam­pus statt. Abschließen wer­den die Aktion­stage mit einem Punk-Konz­ert in der “Garage” am Sam­stag, den 14. Juni um 20:00 Uhr. Es treten auf: “Auf Bewährung”, “Bei Bedarf” und “Bock­wurscht­bude”.
Voll­ständi­ges Programm
+++ Don­ner­stag 12. Juni +++ // 10:00–12:00 Mark­t­platz Gaukelzirkus Toka­ri­na: Jonglagen und Spiele zum Mit­machen Falkos Orch­ester der Ver­wüs­tung (Punk/Jazz) Jam­ses­sion: Bringt eure Instru­mente mit! // 13:00–14:30 Uni-Cam­pus „Asyl-Monologe“ — Doku­men­tarthe­ater zum The­ma Flucht, Asyl & Men­schen­rechte // 15:00–17:00 Bahn­hofsvor­platz Gaukelzirkus Toka­ri­na: Jonglagen und Spiele zum Mit­machen Falkos Orch­ester der Ver­wüs­tung (Punk/Jazz) Jam­ses­sion: Bringt eure Instru­mente mit!
+++ Fre­itag 13. Juni +++ // 10:00–12:00 Mark­t­platz Falkos Orch­ester der Ver­wüs­tung (Punk/Jazz) Jam­ses­sion: Bringt eure Instru­mente mit! // 12:30–14:30 Uni-Cam­pus Gaukelzirkus Toka­ri­na: Jonglagen und Spiele zum Mit­machen Falkos Orch­ester der Ver­wüs­tung (Punk/Jazz) Jam­ses­sion: Bringt eure Instru­mente mit! // 15:00–17:00 Bahn­hofsvor­platz Gaukelzirkus Toka­ri­na: Jonglagen und Spiele zum Mit­machen Falkos Orch­ester der Ver­wüs­tung (Punk/Jazz) Jam­ses­sion: Bringt eure Instru­mente mit!
+++ Sam­stag 14. Juni +++ // 10:00–12:00 Bahn­hofsvor­platz Thomas Strauch macht Musik // 12:30–14:00 Mark­t­platz Thomas Strauch macht Musik // 14:00–16:00 Oder­turm Thomas Strauch macht Musik // ab 20:00 in der Garage Konz­ert mit Auf Bewährung, Bei Bedarf + Bockwurschtbude
Mehr Infor­ma­tio­nen zur Freiraumkam­pagne: http://linkerfreiraumffo.blogsport.eu/
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Antifaschismus

Neonazis planen “Tag der Deutschen Zukunft“ 2015 in Neuruppin

INFORIOT Auf der Abschlusskundge­bung der heute in Dres­den stattge­fun­de­nen Demon­stra­tion der neon­azis­tis­chen Kam­pagne „Tag der Deutschen Zukun­ft“ (TddZ) wurde Neu­rup­pin als näch­ster Aus­tra­gung­sort verkün­det. Der Anmelder Maik Müller, der in den ver­gan­genen Jahren auch die Trauer­märsche im Feb­ru­ar anmeldete, über­gab den sog. „Staffel­stab“ an die “Freien Kräfte Neu­rup­pin” (FKNRP), die die Kam­pagne, die haupt­säch­lich von soge­nan­nten “Freien Kam­er­ad­schaften” organ­isiert wird, in Bran­den­burg für das kom­mende Jahr aus­tra­gen sollen. Während die FKN­RP-Anführerin Beat­rice Koch hierzu eine Rede hielt, verteil­ten FKN­RP-Aktivist_in­nen aus Wit­ten­berge und Witt­stock zeit­gle­ich Fly­er für das Event.
Durch zahlre­iche Gegen­proteste im Bere­ich Pieschen und Neustadt, war es den Teil­nehmenden des TddZ nicht möglich ihr eigentlich­es Ziel, den Gold­e­nen Reit­er in der Dres­den­er Innen­stadt zu erre­ichen. Den­noch gelang den Neon­azis eine ungestörte Route von 2,5km Länge durch den Dres­den­er Stadteil Tra­chau. Mit knapp 500 blieb die Zahl der Teil­nehmenden jedoch weit unter den Erwartun­gen. Angereist waren aber Bran­den­burg­er Neon­azis aus Prig­nitz, Ost­prig­nitz-Rup­pin und dem Land­kreis Oder-Spree.
Der TddZ, ursprünglich eine Neon­azi-Kam­pagne für den nord­deutschen Raum, wurde auch dieses Mal durch die Szene-Größen Dieter Riefling und den Grün­der der Split­ter­partei Die Rechte, Chris­t­ian Worch, ini­ti­iert. Nach­dem es immer wieder zu Störak­tio­nen bei den ver­gan­genen Aufmärschen kam und die Teil­nehmenden­zahl stag­nierte fand der TddZ nun erst­mals in Ost­deutsch­land statt. Die für das gesamte Jahr angelegte Kam­pagne bein­hal­tet Infor­ma­tion­s­touren und internes Wer­ben für die anschließende Abschluss­demon­stra­tion, die in der Ver­gan­gen­heit in Pin­neberg, Braun­schweig, Hildesheim, Ham­burg und Wolfs­burg stattfanden.
Keines der sechs TddZ-Aufmärsche kon­nte bis heute kom­plett block­iert wer­den. In Neu­rup­pin gelang in den let­zten Jahre das Block­ade-Konzept erfol­gre­ich. Dieses ging soweit, dass die “Freien Kräfte Neu­rup­pin” seit 2012 keine Demon­stra­tio­nen durch Neu­rup­pin mehr angemeldet haben und auf andere Städte in der Region aus­gewichen sind. Doch auch in den Auswe­i­chort­en Witt­stock (Dosse) und Wit­ten­berge kon­nten die Aufmärsche ver­hin­dert werden. 
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Antifaschismus

Aktionstage zum Thema „Rechtsrock“ / 4. und 5. Juni 2014 in Frankfurt (Oder)

Am 4. und 5. Juni find­en die vom Utopia e.V. organ­isierten Aktion­stage zum The­ma „Recht­srock“ statt. In deren Mit­telpunkt ste­ht die Doku­men­ta­tion von Thomas Kuban und Peter Ohlen­dorf „Blut muss fließen“. Gefördert wer­den die Aktion­stage durch die Doris-Wuppermann-Stiftung.
Neben ein­er nichtöf­fentliche Vor­führung der Doku­men­ta­tion für Vertreter*innen der Ver­wal­tung und Träger*innen der Jugend‑, Sozial- und Kul­tur­ar­beit, find­et eine zweite öffentliche Vor­führung am Don­ner­stag, den 5. Juni um 20:00 Uhr im Audi­max der Europa-Uni­ver­sität Viad­ri­na (Logen­str. 2) statt, zu der alle inter­essierten Bürger*innen ein­ge­laden sind. Bei bei­den Ter­mi­nen wird Peter Ohlen­dorf anwe­send sein und sich den Fra­gen des Pub­likums stellen.
Über die Vor­führun­gen der Doku­men­ta­tion hin­aus wird am Mittwoch, den 4. Juni um 19:00 Uhr im AM03 der Eu­ropa-Uni­ver­sität Viad­ri­na (Logen­str. 2) eine Infover­anstal­tung zum The­ma „Recht­srock in der BRD“ mit einem Ref­er­enten des apabiz e.V. stattfinden.
„Wir hof­fen, mit der Vor­führung der Doku­men­ta­tion von Thomas Kuban einen Beitrag zur Sen­si­bil­isierung für die Gefahren, die von recht­en Lebenswel­ten – wie z. B. in der Musik – aus­ge­hen, leis­ten zu können.Insbesondere haben wir dabei die Ver­wal­tung und all jene, die mit jun­gen­Men­schen zu tun haben, im Blick.“ so Janek Las­sau für den Utopia e.V.
Inhaltlich dreht sich die Doku­men­ta­tion „Blut muss fließen“ um rechte Musik als Ein­stiegsmit­tel für Jugendliche in die neon­azis­tis­che Szene: Mit Musik junge Men­schen zu ködern und zu radikalisieren – diese „Masche“ zieht. Über Recht­srock gelan­gen viele Jugendliche zum ersten Mal in Kon­takt mit recht­en Ide­olo­gien, er ist pop­ulär und hat sich zu einem lukra­tiv­en Markt entwick­elt. Mit selb­st pro­duzierten CDs, Mer­chan­dise-Artikeln und zahlre­ichen Konz­erten wird Geld für die Expan­sion der „Bewe­gung“ gener­iert. Oft­mals ist die Musik indiziert –
das Ver­bot macht attraktiv.
In Bran­den­burg, aber auch in Frank­furt (Oder), fan­den in der Ver­gan­gen­heit solche Konz­erte statt:  So gab es bis Mitte des ver­gan­genen Jahres ein Objekt im Triftweg, der reglmäßig von Neon­azis für Konz­erte genutzt wurde. An solchen Ver­anstal­tung­sorten wer­den neon­azis­tis­che Musik, Klei­dung und Pro­pa­gan­da-Mate­r­i­al verkauft und Jugendliche in die Szene eingeführt.
„Rechte Konz­erte dür­fen nicht weit­er als Anlauf­punkt für junge und etablierte Neon­azis dienen. Ver­wal­tung und Zivilge­sellschaft müssen wach­sam sein und dür­fen es nicht zu lassen, dass sich Neon­azis Orte schaf­fen, an denen sie unwider­sprochen ihre men­schen­ver­ach­t­ende Pro­pa­gan­da betreiben kön­nen.“ so Janek Las­sau für den Utopia e.V..
Frank­furt (Oder), den 29.05.2014

Inforiot