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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Aktionswoche und Konzert für ein Weltoffenes Werder

Vom 1. bis 8. Sep­tem­ber 2018 organ­isiert ein Bünd­nis zivilge­sellschaftlich­er Organ­i­sa­tio­nen und Einzelper­so­n­en die „Aktionswoche für ein weltof­fenes Werder“. Damit set­zt sie ein Zeichen für eine offene und sol­i­darische Stadt und Gesellschaft und gegen Ras­sis­mus, Hass und Ausgrenzung.
Mit ein­er Film­rei­he, The­at­er­auf­führun­gen, ein­er Ausstel­lung, Work­shops mit Schü­lerin­nen und Schülern, einem Bürg­er­dia­log und zahlre­ichen weit­eren For­mat­en set­zen sich die Ver­anstal­tun­gen mit den The­men Weltof­fen­heit, Gerechtigkeit, Demokratie und Men­schen­recht­en auseinander.
Höhep­unkt der Woche ist das Konz­ert für ein weltof­fenes Werder am 8. Sep­tem­ber mit lokalen und inter­na­tionalen Bands und einem vielfälti­gen inhaltlichen und kün­st­lerischen Begleitprogramm.
Weit­ere Infor­ma­tio­nen und das aus­führlichere Pro­gramm für die Aktionswoche find­en sich unter www.weltoffenes-werder.de

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Sonstiges

Demo: Solidarität ist unsere Alternative!


Unser Alter­na­tive ist Sol­i­dar­ität! – Am 26.08. für ein weltof­fenes Eberswalde
Ein AfD-nah­es Bünd­nis mit dem Titel „Heimatliebe Bran­den­burg“ plant für den 26.08.2018 eine Demon­stra­tion in Eber­swalde. Es will damit Stim­mung machen gegen Geflüchtete, poli­tisch Anders-denk­ende und gegen alle, die für eine weltof­fene und sol­i­darische Gesellschaft ste­hen. Im let­zten Jahr waren die Red­ner und der Anmelder noch im Auf­trag der AfD unter­wegs. In diesem Jahr ver-suchen sie es unter dem Deck­man­tel eines Bündnisses.
Die „Alter­na­tive für Deutsch­land“ (AfD) ist mit­tler­weile keine Protest­partei mehr, son­dern ein Sam­mel­beck­en und Sprachrohr für ras­sis­tis­che Poli­tik. Sie ver­sucht derzeit bun­desweit, wie auch im Barn­im, zu einem Zen­trum der Recht­en zu wer­den. Es wer­den nation­al­is­tis­che, ras­sis­tis­che und zum Teil auch Nazi­parolen ver­bre­it­et und gegen Ander­s­denk­ende gehet­zt. So wer­den poli­tis­che Diskurse und das gesellschaftliche Kli­ma nach rechts verschoben.
Doch die „möchte­gern Alter­na­tive“ ist nicht nur wegen ihres offe­nen Ras­sis­mus eine ern­sthafte Gefahr für die Gesellschaft. Das Parteipro­gramm ist in viel­er­lei Hin­sicht reak­tionär. Unter anderem wird ein tra­di­tionelles Fam­i­lien­bild propagiert, welch­es in let­zter Kon­se­quenz die Frauen zurück an den Herd drängt. Auch sollen beispiel­sweise soziale Sicherungssys­teme zurück­ge­fahren und Steu-ern für die Reichen gesenkt wer­den. Offen­sichtlich ist das alles nicht im Sinne der gesellschaftlich Benachteiligten, die diese Partei wählen sollen.
Das Bünd­nis ver­sucht sich einen gemäßigten Anstrich zu ver­passen. Im Barn­im läuft das offen­sicht-lich anders. Die angekündigten Red­ner sind klar im äußeren recht­en Flügel posi­tion­iert und ste­hen für eine völkisch-nation­al­is­tis­che Poli­tik. Der Schul­ter­schluss mit dem Pegi­da-Grün­der Siegfried Däberitz aus Dres­den zeigt, dass die soge­nan­nte Alter­na­tive nicht ein­mal den Ver­such untern­immt sich vom gewalt­bere­it­en recht­en Poten­tial abzu­gren­zen. Auch die anderen Red­ner sind als rechts-außen Poli­tik­er bekan­nt und haben keine Berührungsäng­ste zur NPD, wie zum Beispiel der Bür-ger­meis­terkan­di­dat aus Bad Freien­walde Lars Gün­ther mit ein­er gemein­samen Demo „gegen Über-fem­dung“ vor eini­gen Jahren mit der NPD und anderen bewiesen hat.
Egal unter welchem Label sich Rassist_innen, Nationalist_innen und die alten und neuen Nazis ver-sam­meln, wir wer­den ihnen keinen Platz lassen in Eber­swalde oder ander­swo. Wir sind viele Men-schen unter­schiedlich­ster Herkun­ft, unter­schiedlich­sten Alters und poli­tis­ch­er Ori­en­tierung. Wir sind geeint in dem Willen für eine gerechte, weltof­fene und tol­er­ante Gesellschaft zu stre­it­en. Deshalb rufen wir am 26.08.2017 ab 14.00 Uhr zu ein­er Protestkundge­bung in der Nähe des Eber­swalder Bahn­hofs auf (genauer Ort fol­gt). Wir wollen, wie im let­zten Jahr ein deut­lich­es Zeichen gegen Ras­sis­mus, Anti­semitismus und Aus­gren­zung setzen!

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Bildung & Kultur

Termine im September 2018 im KuZe

Mittwoch, 05.09., 20 Uhr: Info-Abend „Ende GeländeBeschrei­bung: Ende Gelände Pots­dam stellt sich vor. The­men sind Mobil­itäts- und Energiewende, selb­st­gemacht. Sprich: Let­zte Absprachen für das Las­ten­rad-Fes­ti­val am 7.9., mit Aktion­stag RISE FOR CLIMATE (“Pots­d­sam Fos­sil Free”), Infos zu “Ham­bi bleibt!” (ab 1.10.), zum Aktion­strain­ing Anfang Okto­ber in Pots­dam und schließlich alles weit­ere zur Ende Gelände-Aktion 25.–29.10. im Ham­bach­er Forst. Ein­tritt frei!
 
Mon­tag, 03.09., 20 Uhr: Improthe­ater Pots­dam – Im Namen der Familie
Beschrei­bung: Wir kom­men aus der Som­mer­pause gle­ich mit einem neuen For­mat. Pre­miere!!!!! Und ihr seid her­zlich ein­ge­laden. Unsere abend­fül­lende Improshow spielt in nur einem Raum. In unserem Kam­mer­spiel werdet ihr eine Fam­i­lie ken­nen­ler­nen, und ihren Weg… Und dabei so manch­es Geheim­nis.…. Wir freuen uns auf euch. Ein­tritt 5 € / erm. 3€
 
Sam­stag, 08.09., 20 Uhr: HC-Konz­ert: Unit­ed and Strong & Destroyline
Beschrei­bung: Unit­ed and Strong Die Fak­ten: Erste Show 2001, es fol­gten zahlre­iche Touren durch 25 Län­der auf drei Kon­ti­nen­ten, u.a. Rus­s­land, Türkei, Brasilien, Marokko, Ukraine, Spanien,… UNITED AND STRONG haben und wer­den weit­er­hin jeden Trend, Bands und T‑Shirt-Design über­leben. Ein Work­ing-Class Ethos, ein stark­er Wille alles selb­st zu machen, eine antifaschis­tis­che Grun­de­in­stel­lung, die stille Hoff­nung, dass Hard­core nicht jegliche Rel­e­vanz ver­loren hat. UNITED AND STRONG ver­fol­gen immer noch die Ideen und Ide­ale, die sie 2001 dazu bracht­en ihre Instru­mente das erste Mal in die Hand zu nehmen. Releas­es sind sel­ten, aber kon­stant. Das primäre Ziel ist es weit­er­hin viel und über­all zu spie­len. Kleine Räume oder große Büh­nen, DIY-Shows oder Fes­ti­vals, 50 Leute oder 500. Es war immer egal und wird es auch immer sein.
Destroy­line: 2010 in Berlin gegrün­det… “…das ist die Mukke, die mein großer Brud­er früher gehört hat. Hän­genge­blieben in den 90igern. Wie hießen die noch mal? Such A Surge, oder so? An die erin­nert mich euer kram!” Siamo Tut­ti Antifascisti… …wir teilen uns die Bühne wed­er mit recht­sof­fe­nen Knalltüten noch mit Wer­beauf­stellern der Kreiss­parkasse. Deal with it! Ein­tritt frei!
 
Fre­itag, 14.09., 20 Uhr: Impropedia
Beschrei­bung: Die Her­aus­forderung ist kom­plex: 3 absolute Spezial­fra­gen, gestellt von einem Experten aus Pots­dam sollen von Improspiel­ernIn­nen beant­wortet wer­den. Was zum Scheit­ern verurteilt scheint, wird durch die Gun­st des Pub­likums möglich. In vergnüglich­er Szenen­folge rin­gen die Impro­visa­teure um Punk­te, mit denen sie sich die Lösun­gen erkaufen kön­nen. Egal wie, am Ende gewin­nt das Pub­likum — einen bun­ten The­at­er­abend, span­nen­des Wis­sen und einen Ein­blick in die Pots­damer Experten­welt dazu. Show­mas­ter Thomas Jäkel führt bere­its seit Juni 2013 an jedem 2. Fre­itag im Monat durch Impro­pe­dia. Eine Show voller impro­visiert­er Szenen und Geschicht­en inspiri­ert von den Erzäh­lun­gen und Aus­führun­gen einer/s Expert/in. Ein­tritt frei!
 
Sam­stag, 15.09., 20 Uhr: Die Lieder­stube — bei Tee und Gesang
Beschrei­bung: In wohliger Atmo­sphäre wer­den euch viele Lieder schmack­haft darge­boten und die Künstler*innen beant­worten Fra­gen aus dem Pub­likum. Ein­tritt 4€
 
Fre­itag, 28.09., 20 Uhr (The­ater­saal): PNG #OOO4
Beschrei­bung: Potsdam/Noise/Geballer — kurz .png — will euch regelmäßig alle drei Monate die ver­schieden­sten Spielarten von Noise, Ambi­ent und Drone, hin zu Exper­i­mentellem und Sound-Per­for­mances im Kuze präsen­tieren. Line-Up: t.b.a. Ein­tritt frei!
 
Fre­itag, 28.09., 20 Uhr (Kneipe): Buchvorstel­lung: “Our Piece of Punk“
Beschrei­bung: Nach ein­er kurzen Som­merver­schnauf­pause startet der Roller Der­by Tre­sen der Pruss­ian Fat Cats wieder mit Pow­er­jam, Punkrock und Fem­i­nis­mus. Ja, irgend­wie sind wir schon Teil von Sub­kul­turen und ja, wir ver­suchen auch immer wieder emanzi­pa­torische Impulse in unsere Net­zw­erke reinzugeben. Dies­mal kriegen wir dabei Unter­stützung von Bar­bara und Judith aus Ham­burg, die dieses Jahr gemein­sam das Buch „Our Piece of Punk“ her­aus­ge­bracht haben, mehr dazu unten. (Nicht nur das Art­work reißt uns vom Hock­er.) Die Lesung mit Musik begin­nt um 20 Uhr. Kommt, hört zu und bringt eure ganz per­sön­lichen Sichtweisen, Erfahrun­gen und Ansatzpunk­te mit! Dankbare Prösterchen gehen Rich­tung AStA UP und ekze e.V., die uns mal wieder bei der Ermöglichung dieser Ver­anstal­tung unter die Arme greifen. Daaaanke! _________________________________________ ABOUT “Our Piece of Punk – Ein queer_feministischer Blick auf den Kuchen” ist ein Buch mit Zeich­nun­gen, Comics, Textbeiträ­gen, Diskus­sio­nen und Liebe­serk­lärun­gen über die Möglichkeit­en und Gren­zen von Queer_Feminismus im Punk. Der Fokus liegt dabei nicht auf ‘früher war alles bess­er’ und Riot Grrrl-Nos­tal­gie: vielmehr lässt es Protagonist*innen zu Wort kom­men, die Punk und DIY heute lieben und leben, mit allen Mack­en, Kan­ten und Ärg­ernissen. Die meis­ten der doch recht zahlre­ichen Büch­er, die sich mit Fem­i­nis­mus im Punk beschäfti­gen, fokussieren entwed­er die Protagonist*innen und Iko­nen des Punk der 70er Jahre oder die Riot Grrrl-Bewe­gung der frühen 90er Jahre als das „Non plus Ultra“ für Punkrock-Fem­i­nis­mus. Doch wie ging es danach weit­er? Punk ist schließlich nicht tot – sagen wenig­stens die einen – und auch heute fehlt es nicht an kri­tis­chen Stim­men in Bezug auf Ras­sis­mus, Sex­is­mus, Homo- und Trans*phobie in der Punkszene. Und die wollen wir zu Wort kom­men lassen. Es ist längst an der Zeit, die Diskus­sio­nen weit­erzuführen und nie ruhen zu lassen. Ein­tritt frei!
 
Alle Ver­anstal­tun­gen find­en statt im: Stu­den­tis­ches Kul­turzen­trum Pots­dam [KuZe] Her­mann-Elflein-Str, 10 14467 Potsdam
www.kuze-potsdam.de
Pressekon­takt: Sara Krieg veranstaltung[at]kuze-potsdam.de

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

AfD und Neonazis Hand in Hand

Am 11.08.2018 hat­te der Lan­desver­band der Jun­gen Alter­na­tiv­en Bran­den­burg zum Grillen in den Volkspark Pots­dam ein­ge­laden. Der Geschicht­slehrer (!) Den­nis Hohloch nutze die Ver­anstal­tung auch, um Wer­bung für seine Kan­di­datur als Ober­bürg­er­meis­ter zu machen. Er tauschte sich unter anderem mit dem Stadt­bekan­nten Neon­azi Dustin Schlem­minger aus [1].
Schlem­minger ist seit mehr als 10 Jahren in der Pots­damer Neon­azis­szene aktiv [2]. Sein poli­tis­ch­er Werde­gang ist eng ver­bun­den mit dem Jugend­club Fahrland. Hier trat er zusam­men mit anderen Neon­azis als „Aktion­s­gruppe Pots­dam Nord” (AGPN) in Erschei­n­ung [3]. Die AGPN zeigte sich damals vor allem aktion­is­tisch mit dem Ziel, eine “Nation­al befre­ite Zone” zu erricht­en [3]. Schlem­minger war dabei stets bemüht unerkan­nt zu bleiben. Doch seit einiger Zeit tritt er wieder öffentlich in Erschei­n­ung. Bei einem Auf­marsch der recht­en Grup­pierung PoGI­DA („Pots­damer gegen die Islamisierung des Abend­lan­des”) im April 2016 zeigte er sich zusam­men mit Nick Zschirnt und anderen Neon­azis. Im Feb­ru­ar 2017 besuchte er gemein­sam mit Vertreter*innen der Iden­titären Bewe­gung (IB) eine Ver­anstal­tung in der Lan­deszen­trale für poli­tis­che Bil­dung zum The­ma IB [5]. Men­schen­ver­ach­t­ende und ras­sis­tis­che Pro­pa­gan­da ver­bre­it­ete Schlem­minger unter dem Label „Asyl­hütte in Pots­dam? Kannste knick­en” und mit der Neon­azi-Grup­pierung “Freies Pots­dam” [6].
Trotz ständi­ger Rel­a­tivierung, Ver­harm­lo­sung und hal­ber­herziger Dis­tanzierung wird hier zum wieder­holten Male die inhaltliche und prak­tis­che Nähe der AfD zu beken­nen­den Neon­azis offen­sichtlich. Die Partei von Wehrma­chts-Gauland, Revi­sion­is­ten-Höcke, dem Lan­desvor­sitzen­den Andreas Kalb­itz (seine Vita spricht für sich) oder auch dem lokalen AfD/PoGIDA Mitläufer Her­bert Hei­der ist auch hier in Pots­dam anschlussfähig an den harten Kern der Kameradschaftsnazis.
Da braucht nie­mand mehr behaupten nichts gewusst zu haben! Wer die AfD wählt oder sonst­wie unter­stützt, wählt und unter­stützt damit eine ras­sis­tis­che Poli­tik des völkischen Nation­al­is­mus! AfD, PoGI­DA und Schläger­nazis sind in auch Pots­dam eine braune Suppe!
Quellen: [1] https://www.instagram.com/p/BmX6M6olxFC/?taken-by=ja_brandenburg (Stand 15.08.18, siehe Bild 1)
[2] https://www.antifa-berlin.info/sites/def…back03.pdf
[3] http://arpu.blogsport.eu/2015/11/12/neon…n‑potsdam/
[4] https://www.youtube.com/watch?v=EptSjUNpzPo bei 4.55min
[5] https://www.e‑a-p.org/2017/02/skandal-in…ldung.html
[6] http://arpu.blogsport.eu/2018/05/04/aus-…t‑potsdam/
— Emanzi­pa­torische Antifa Pots­dam https://www.e‑a-p.org

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Antifaschismus Arbeit & Soziales

Keine Konferenz der AfD!

Keine Kon­ferenz der „Alter­na­tive für Deutsch­land“ am 01.09. in Neuen­hagen b. Berlin
Am 01. Sep­tem­ber ver­anstal­tet der Kreisver­band Märkisch-Oder­land der Partei „Alter­na­tive für Deutsch­land“ im Bürg­er­haus in 15366 Neuen­hagen b. Berlin von 11 – 18 Uhr eine Tageskon­ferenz, mit anschließen­der Podi­ums­diskus­sion, unter dem Titel „Der soziale Frieden Deutsch­lands in Gefahr“ — weit­ere The­men sind „Arbeit für Deutsch­land“ und „Offene Gren­zen und der dadurch über­lastete Sozial­staat“. Außer­dem ist die Absicht erkennbar Gew­erkschaft­sar­beit von rechts zu disku­tieren und zu etablieren. Als Haup­tor­gan­isator tritt Lars Gün­ther auf, der net­zw­erk­erische Funk­tio­nen übern­immt, in denen er Kon­tak­te zu recht­sex­tremen Grup­pen und Parteien, Ver­schwörungs­the­o­retik­erIn­nen und anderen nation­al­is­tis­chen Grup­pierun­gen pflegt. Als Red­ner treten hierzu u.a. Andreas Kalb­itz (MdL aus Bran­den­burg), André Poggen­burg (Ex-MdL aus Sach­sen-Anhalt), Jür­gen Elsäss­er (COMPACT Mag­a­zin) und Oliv­er Hill­burg­er (AfD nahe Gew­erkschaften und Betrieb­sräte) auf. Das Bürg­er­haus bietet Platz für 500 Per­so­n­en, die zu erwarten sind, da die Agi­ta­toren­liste vorder­gründig den völkisch-nation­al­is­tis­chen Flügel ansprechen soll. Bei den Lan­nd­tagswahlen 2014 erre­ichte die AfD rund 12% in Märkisch-Oder­land und kon­nte zu den Bun­destagswahlen 2017 nochmal eine deut­liche Stei­gung auf rund 20% in Märkisch-Oder­land und Barn­im II erzielen.
Um ein wider­ständi­ges Zeichen dage­gen zu set­zen wird es am 01. Sep­tem­ber um 9:30 Uhr auf dem Bahn­hofsvor­platz vom S‑Bahnhof Neuen­hagen (bei Berlin) eine Demon­stra­tion in die Nähe des Ver­anstal­tung­sortes geben.
Kein Raum für rechte Hetze!
Achtet auf weit­ere Ankündigungen!
—–
Infover­anstal­tungsrei­he
Das aus­gerech­net in Neuen­hagen eine Kon­ferenz der AfD stat­tfind­et, wo das recht­este, was die AfD zu bieten hat, geladen ist, liegt nicht nur an der Nähe zu Berlin. Der Kreisver­band Märkisch-Oder­land hegt über Einzelper­so­n­en gute Kon­tak­te zur Lan­des- als auch zur Bun­de­sebene der AfD. Schon in der Ver­gan­gen­heit haben Mit­glieder des Kreisver­ban­des mit Alexan­der Gauland oder Björn Höcke bei Kundge­bun­gen und Demon­stra­tio­nen zusam­men gear­beit­et. Mit Lars Gün­ther – mut­maßlich­er Haup­tor­gan­isator der Kon­ferenz – ist ein seit Jahren aktiv­er und stramm rechter Net­zw­erk­er aktiv, der immer wieder den Schul­ter­schluss zur extremen Recht­en sucht.
Hier lohnt es sich genauer hin zu schauen: Wer ste­ht hin­ter der Organ­i­sa­tion und wie kommt eine solche Kom­bi­na­tion aus Ras­sis­ten, Ver­schwörungs­the­o­retik­ern und Nazis aus dem Blood&Honour Net­zw­erk als Red­ner zus­tande? Wie tief steck­en die AfD-Poli­tik­er und Poli­tik­erin­nen mit anderen Nazis unter ein­er Decke? Wir wollen euch einen Überblick über die Kreis­struk­ter der AfD, die Kon­ferenz und die Gegen­proteste am 1. Sep­tem­ber geben.
29. August um 19 Uhr im Horte – Peter-Göring-Straße 25 in 15344 Strausberg

30. August um 19 Uhr im Bürg­er­haus Neuen­hagen – Haupt­straße 2 in 15366 Neuenhagen

31. August um 19 Uhr in Müncheberg – Raum wird noch geklärt

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Law & Order

Bürgerbündnis für eine weltoffene Stadt Angermünde

Anlässlich der jüngst ver­bre­it­eten Fly­er und der Aktiv­itäten der
neona­tion­al­sozial­is­tis­chen Kle­in­st­partei „Der III. Weg“ fand am
Dien­stag, den 14.08.2018 ein Tre­f­fen des Bürg­er­meis­ters Fred­erik Bewer
und dem Bürg­er­bünd­nis für eine gewalt­freie, tol­er­ante und weltoffene
Stadt Anger­münde mit Vertretern des Staatss­chutzes, des
Ver­fas­sungss­chutzes, der Polizei­in­spek­tion Uck­er­mark, dem
Inte­gra­tions­beauf­tragten des Land­kreis­es Uck­er­mark und dem Mobilen
Beratung­steam statt.
Alle Teil­nehmer waren sich in der klaren Ablehnung der Aktiv­itäten und
der dahin­ter ste­hen­den Ide­olo­gie des „III. Weges“ einig.
Die Aktiv­itäten und die Ide­olo­gie dieser recht­sex­tremen Partei
ori­en­tieren sich fortwährend an der Weltan­schau­ung des Drit­ten Reiches
und der in dieser Zeit herrschen­den Nationalsozialisten.
In diesem Tre­f­fen wur­den mit den Vertretern der genan­nten Institutionen
konkrete Maß­nah­men vere­in­bart. Dabei geht es unter anderem um
Möglichkeit­en die Men­schen der Region Uck­er­mark über diese
Split­ter­partei, ihre Ide­olo­gie, ihre Aktiv­itäten und Ziele aufzuklären.
Dazu wur­den weit­ere Tre­f­fen in diesem Rah­men verabredet.
Fred­erik Bew­er und Wolf­gang Rall für das Bürg­er­bünd­nis für eine gewalt­freie, tol­er­ante und weltof­fene Stadt Angermünde 

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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration Law & Order

Ein menschliches Armutszeugnis für die rot-rote Landesregierung

Bran­den­burg schiebt wieder nach Afghanistan ab und ignori­ert Abschiebe­hin­dernisse bei den Betroffenen
(Pressemit­teilung vom 14.08.2018)
Heute soll der mit­tler­weile 15. Sam­me­lab­schiebe­flieger nach Afghanistan vom Münch­n­er Flughafen gehen, dafür vorge­se­hen und mit­tler­weile in Abschiebe­haft befind­lich sind auch drei junge Män­ner aus Bran­den­burg. Der skan­dalöse Rich­tungswech­sel der Lan­desregierung wird durch die Igno­ranz der Aus­län­der­be­hör­den gegenüber Abschiebe­hin­dernissen, die bei den Betrof­fe­nen vor­liegen, auf die Spitze getrieben: Zwei der drei jun­gen Män­ner sind suizidge­fährdet. Die Abschiebung wäre auf Grund des gesund­heitlichen Zus­tands der Betrof­fe­nen rechtswidrig.
Bish­er hat­te sich Bran­den­burg nur ein­mal im März 2017 an ein­er solchen Sam­me­lab­schiebung beteiligt (1). Die Lan­desregierung scheint nur auf die durch die Bun­desregierung befür­wortete Ausweitung der betrof­fe­nen Per­so­n­en­grup­pen gewartet zu haben: Im Juli gab die Zen­trale Aus­län­der­be­hörde den kom­mu­nalen Aus­län­der­be­hör­den bekan­nt, dass es nun auch für bran­den­bur­gis­che Afgha­nen keine Ein­schränkun­gen bei Abschiebun­gen mehr gäbe. Es kön­nen nun alle erwach­se­nen, aus­reisepflichti­gen Afgha­nen nach Kab­ul abgeschoben werden.
Damit überge­hen die Aus­län­der­be­hör­den und das Innen­min­is­teri­um einen Beschluss (2), der am 3.3.2017 im Land­tag ver­ab­schiedet wurde. Dieser besagt, dass “Aus­län­der­be­hör­den im Rah­men ein­er sorgfälti­gen Einzelfall­prü­fung die Ermessensspiel­räume der geset­zlichen Regelun­gen des Aufen­thalt­srechts … nutzen” sollen. Außer­dem soll sichergestellt wer­den, “ob eine beson­dere Schutzbedürftigkeit im Sinne der EU-Auf­nah­merichtlin­ie vorliegt.”
Die Recht­san­wältin Myrsi­ni Laas­er schreibt auf Face­book jedoch über einen für die Abschiebung vorge­se­henen Mandanten:
„Seit heute sitzt ein afghanis­ch­er Man­dant von uns aus Bran­den­burg in Abschiebe­haft, der mor­gen nach Afghanistan abgeschoben wer­den soll. Er ist kein Straftäter oder Gefährder. Er befind­et sich noch im Erstver­fahren. Sein Asy­lantrag wurde zwar abgelehnt, aber dage­gen haben wir geklagt. Er ist psy­chisch sehr labil. War bere­its wegen eines Suizid­ver­such­es in sta­tionär­er Behand­lung. Er ist damals vor den Tal­iban geflo­hen. Sein Vater wurde von den Tal­iban ermordet. Erst im Mai 2018 wurde seine Fam­i­lie erneut von den Tal­iban ange­grif­f­en und bedro­ht, bei diesem Angriff wur­den seine Brüder schw­er ver­let­zt und Fre­unde getötet.“ (3)
Eine Einzelfall­prü­fung hat hier offen­bar nicht stattge­fun­den, gesund­heitliche Abschiebe­hin­dernisse wer­den wissentlich ignori­ert. Welchen Gehalt und welche Glaub­würdigkeit hat ein Beschluss, wenn er der­art non­cha­lant vom Innen­min­is­teri­um über­gan­gen wer­den kann?
„Wir sind empört, dass Men­schen in solch labilem Zus­tand in ein Land abgeschoben wer­den sollen, in dem sie alles andere als Unter­stützung erwartet. Diese Abschiebun­gen sind men­sche­nun­würdig und müssen gestoppt wer­den. Die Lan­desregierung sollte sich ihrer Ver­ant­wor­tung stellen und afghanis­che Geflüchtete real schützen. Die erneute Beteili­gung an Abschiebun­gen von dazu noch gesund­heitlich stark angeschla­ge­nen Men­schen nach Afghanistan ist eine Mis­sach­tung jeglich­er Erken­nt­nis­berichte und Einzelschicksale.
Die Lan­desregierung sollte zu dieser frag­würdi­gen Vorge­hensweise Stel­lung beziehen“,
so Lot­ta Schwedler vom Flüchtlingsrat Brandenburg.
Der Flüchtlingsrat fordert erneut: Alle Abschiebun­gen nach Afghanistan stop­pen. Bran­den­burg darf sich nicht an Abschiebun­gen in den Krieg beteiligen!

Kon­takt: Lot­ta Schwedler 0176 21 42 5057, Kirstin Neu­mann 0160 5633193
Flüchtlingsrat Bran­den­burg
R.-Breitscheid-Str. 164
14482 Pots­dam
Tel.: 0331–716499
Fax: 0331–887 15 460
E‑Mail:info@fluechtlingsrat-brandenburg.de
www.fluechtlingsrat-brandenburg.de
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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration Law & Order

Auf keinen Fall abschieben, wenn jemand eine feste Arbeitsstelle hat“

Flüchtlingsrat Bran­den­burg fordert, den klaren Worten des Min­is­ter­präsi­den­ten entsprechende Tat­en fol­gen zu lassen.(Pressemitteilung vom 13.08.2018)
 
In der ver­gan­genen Woche hat­te sich Min­is­ter­präsi­den­ten Diet­mar Woid­ke im Mor­gen­magazin des ZDF kri­tisch darüber geäußert, dass selb­st Geflüchtete, die sich in ein­er Aus­bil­dung befind­en, nicht sich­er vor Abschiebung wären. „Auf keinen Fall abschieben, wenn jemand eine feste Arbeitsstelle hat“, forderte Woid­ke im Inter­view. Denn das sei nicht nur für die Betrof­fe­nen selb­st, son­dern auch für die Betriebe frus­tri­erend (1). Der Flüchtlingsrat Bran­den­burg begrüßt die klare Posi­tion­ierung des Min­is­ter­präsi­den­ten zur Schaf­fung von Lebensper­spek­tiv­en für Geflüchtete, die sich in Arbeit und Aus­bil­dung befind­en und fordert ihn auf, seinen poli­tis­chen Hand­lungsspiel­raum entsprechend zu nutzen.
Die Prax­is in Bran­den­burg weicht ekla­tant von Woid­kes Forderung ab. „Einige Aus­län­der­be­hör­den ver­hin­dern durch restrik­tive Prax­is, das Geflüchtete eine qual­i­fizierten Beruf­saus­bil­dung aufnehmen kön­nen, selb­st bei Vor­lage eines unterze­ich­neten Aus­bil­dungsver­trags. Anderen wird die Beschäf­ti­gungser­laub­nis sog­ar nach Jahren der Beschäf­ti­gung bzw. nach Beginn der Aus­bil­dung ent­zo­gen.“, so Kirstin Neu­mann vom Flüchtlingsrat Bran­den­burg. So auch Amir Tun­je, er stellte Anfang Juli 2017 einen Antrag auf eine Aus­bil­dungs­dul­dung, legte der Aus­län­der­be­hörde Barn­im alle erforder­lichen Doku­mente samt Aus­bil­dungsver­trag zum Maschi­nen- und Anla­gen­führer bei ein­er Eber­swalder Met­all­bau­fir­ma vor. Kurz darauf erhielt er nicht etwa die Erlaub­nis, son­dern die Auf­forderung nach Kenia auszureisen — die Aus­län­der­be­hörde hat­te bere­its einen Flug gebucht. Über ein Jahr hat es gedauert bis die Behörde nach Durch­laufen ver­schieden­er Gerichtsin­stanzen und endgültiger Entschei­dung des OVG nachgeben und dem Aus­bil­dungs­be­ginn zum 01.08.18 zus­tim­men musste. Es ist dem Betrieb zu ver­danken, dass er trotz der behördlichen Hin­dernisse und Verzögerun­gen an der Aus­bil­dung für Her­rn Tun­je fest­ge­hal­ten hat.
 
Der Flüchtlingsrat Bran­den­burg fordert die bran­den­bur­gis­che Lan­desregierung auf, Aus­län­der­be­hör­den anzuweisen ihre Ermessensspiel­räume zu nutzen. Bei der Erteilung von Arbeit­ser­laub­nis­sen und der Umset­zung von Bleiberecht­sregelun­gen wie der Aus­bil­dungs­dul­dung liegt es häu­fig im Ermessen der Aus­län­der­be­hör­den, diese zu ermöglichen. Momen­tan nutzen sie ihre Spiel­räume für das Bleiberecht und die Inte­gra­tion in Bran­den­burg nur sel­ten zugun­sten der Betrof­fe­nen. In Bezug auf die Aus­bil­dungs­dul­dung sollte der geset­zliche Anspruch durch eine Über­ar­beitung des Erlass­es vom 27.10.2017 (2) ermöglicht wer­den: Der Beset­zung ein­er Arbeits- oder Aus­bil­dungsstelle muss stets Vor­rang vor aufen­thalts­been­den­den Maß­nah­men gewährt wer­den. Auch berufsvor­bere­i­t­ende Maß­nah­men und Studi­um soll­ten vor Abschiebung schützen. „Es ist unbe­d­ingt erforder­lich, dass alle Geflüchtete in Arbeit oder Aus­bil­dung eine Aufen­thalt­ser­laub­nis und somit eine langfristige Per­spek­tive erhal­ten, wenn Woid­ke seine Stel­lung­nahme wirk­lich ernst meint.“, so Neu­mann weiter.
(1)https://www.zdf.de/nachrichten/zdf-morgenmagazin/moma-vor-ort-woidke-100.html
(2)http://bravors.brandenburg.de/verwaltungsvorschriften/erlnr_10_2017
Pressekon­takt: Kirstin Neu­mann 0160 56 33 193
 
Flüchtlingsrat Brandenburg
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14482 Potsdam
Tel.: 0331–716499
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Hohe Zahl rechter Angriffe im ersten Halbjahr

97 Angriffe zählte die Opfer­per­spek­tive im ersten Hal­b­jahr 2018 im Land Bran­den­burg. Mit­tler­weile (Stand 1. August 2018) sind es über 100 Angriffe, die in diesem Jahr reg­istri­ert wur­den. Zum Ver­gle­ich: im ersten Hal­b­jahr 2017 wur­den 98 Fälle gezählt, im ganzen Jahr 171. Die weit über­wiegende Zahl der Fälle (80) war ras­sis­tisch motiviert, her­aus­ra­gen­der regionaler Schw­er­punkt Cot­tbus (22 Fälle). Angriffe waren zumeist Kör­per­ver­let­zungs­de­lik­te (ein­fache KV: 46, gefährliche KV: 33). Die Opfer­per­spek­tive fordert den Schutz der Betrof­fe­nen ern­stzunehmen und aktiv zu verfolgen.
Fast täglich reg­istri­eren die Berater_innen für Betrof­fene rechter Gewalt des Vere­ins Opfer­per­spek­tive neue Fälle. Da ist die Mut­ter, die mit ihrer Tochter im Super­markt Per­sisch spricht und deswe­gen ver­bal ras­sis­tisch ange­gan­gen wird und, als sie sich dies ver­bit­tet, geschla­gen wird. Da wer­den Moscheebesucher_innen mit Steinen bewor­fen. Da ist die schwan­gere Frau, die mit ihrem Fre­und von ver­mummten Recht­en ange­grif­f­en wird, weil Neon­azis glauben, dass sie rechte Aufk­le­ber abgekratzt hätten.
Es muss fest­gestellt wer­den, dass es in den let­zten Monat­en keinen Rück­gang rechter Gewalt­tat­en gegeben hat. Das Niveau ras­sis­tis­ch­er Gewalt bleibt sta­bil hoch, obwohl viele Gründe, die in den let­zten drei Jahren für den Anstieg rechter Gewalt­tat­en herange­zo­gen wur­den, derzeit nicht gegeben sind. Wed­er gibt es in diesem Jahr Land­tags- oder Bun­destagswahlen, noch kom­men derzeit in hoher Zahl Geflüchtete in Bran­den­burg an. Auch gibt es außer­halb des Cot­tbusser Großraums derzeit keine starken poli­tis­chen Aktiv­itäten rechter Grup­pen im öffentlichen Raum. Ras­sis­tis­che Gewalt ist in den let­zten drei Jahren für einen Teil der Bran­den­burg­er Bevölkerung offen­bar zu ein­er nor­malen und akzep­tierten Hand­lungsweise im Umgang mit Migrant_innen geworden.
Dabei stellen in Fällen ras­sis­tis­ch­er Gewalt die reg­istri­erten physis­chen Angriffe nur die Spitze des Erlebens der Betrof­fe­nen dar. Neben den physis­chen Angrif­f­en sind viele von ihnen täglich mit ras­sis­tis­ch­er Diskri­m­inierung kon­fron­tiert, wer­den nicht in Sport­stu­dios gelassen, in Läden nicht bedi­ent oder auf der Straße beschimpft. Das Erleben dieser alltäglichen Feind­seligkeit in Verbindung mit der ständi­gen Angst vor Gewalt belastet die Betrof­fe­nen psy­chisch stark. Für einen syrischen Asyl­be­wer­ber waren diese anhal­tenden Anfein­dun­gen und zwei tätliche Angriffe auf ihn in kurz­er Zeit Aus­lös­er einen Suizid­ver­such zu unternehmen.
Hannes Püschel, Berater der Opfer­per­spek­tive, berichtet: „Wir haben es derzeit mit vie­len Betrof­fe­nen, die schw­er­wiegende psy­chis­che Fol­gen davonge­tra­gen haben zu tun. Nach unser­er Beobach­tung sind staatliche Stellen, von der Polizei über die Jus­tiz bis hin zu Aus­län­der- und Sozial­be­hör­den immer wieder mit der aktuellen von mas­siv­er rechter Gewalt geprägten Sit­u­a­tion über­fordert und stellen kaum eine Hil­fe für die Betrof­fe­nen dar. Wir müssen erken­nen, dass seit drei Jahren anhal­tende Hoch­phase rechter Gewalt kein vorüberge­hen­des kurzfristiges Phänomen ist. Dementsprechend muss auf diese Lage seit­ens des Lan­des, der Kom­munen und der Zivilge­sellschaft reagiert wer­den und der Schutz der Betrof­fene höch­ste Pri­or­ität bekommen.“

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Antifaschismus Bildung & Kultur

Sommer, See und Antifa

INFORIOT Tief im Wald ver­steckt und bei Tem­per­a­turen über 30 Grad trafen sich etwa 200 Aktivist_innen vom 26. bis 29. Juli bei Witt­stock. Nach dem erfol­gre­ichen Start im let­zten Jahr in Cot­tbus fand nun zum zweit­en Mal das “JanzWeitDraussen”-Camp statt. Dort tauscht­en sich die Teil­nehmenden in Work­shops und Vorträ­gen über antifaschis­tis­che Poli­tik in Bran­den­burg aus.
Der Erfolg aus dem let­zten Jahr ermutigte die Organisator_innen auch in diesem Jahr ein Antifa-Camp in Bran­den­burg zu organ­isieren. Gestützt von ver­schiede­nen Antifa­grup­pen, linken Pro­jek­ten und Einzelper­so­n­en kon­nte erneut ein volles Pro­gramm auf die Beine gestellt wer­den, das durch Ideen der Teil­nehmenden ergänzt wurde.

Janz Weit Draussen – aber nicht allein
Aus ganz Bran­den­burg und den benach­barten Bun­deslän­dern reis­ten junge wie ältere Antifas an, die sich vor Ort ver­net­zten und Erfahrun­gen aus­tauscht­en. Gele­gen­heit­en dafür gab es vor Ort reich­lich: Neben dem umfan­gre­ichen inhaltlichen Pro­gramm bot der nahe liegende See eben­so einen Ort um ins Gespräch zu kom­men, genau­so wie beim Eis-Essen oder abends während der Par­ties. Das kul­turelle Pro­gramm durfte somit eben­falls nicht fehlen. Am Fre­itag sorgten Entartist, die PC Toys und Lady Lazy sowie Jamer­ic für einen wun­der­schö­nen Abend. Am Sam­stag heizten dann Unit­ed and Strong sowie die Kaput Krauts auf der Bühne ein, bevor es im soge­nan­nten „Bunker“ mit den FemHoolz, Schnöselpö­bel und dem Geheimtipp Rüpel­haft statt Einzel­haft weiterging.

Nicht nur musikalisch haben sich die Organisator_innen etwas ein­fall­en lassen. Am Don­ner­stag kon­nten alle in ihren Bezugs­grup­pen im Antifa Fam­i­lien­du­ell gegeneinan­der antreten. Am Fre­itag wurde mit „Ham­burg­er Git­ter“ ein wichtiger Beitrag zu Polizeitak­tik während des G20 gezeigt und am Sam­stag kon­nten die Kenner_innen der regionalen Neon­aziszene ihr Wis­sen im Nazi-Bin­go überprüfen.

Bildet Ban­den und Reflektionsgruppen
Inhaltlich ging es dies­mal ver­stärkt um die eigene Szene. Selb­stkri­tisch wurde sich in den Work­shops mit Hier­achien in selb­stor­gan­isierten Grup­pen auseinan­der geset­zt und über Antifa und Männlichkeit gesprochen. In den Work­shops zu Neuer Recht­en, Anti­semitismus und Ver­schwörungs­the­o­rien wur­den gemein­same Hand­lungsmöglichkeit­en disku­tiert. Natür­lich durften trotz der heißen Tem­per­a­turen auch prak­tis­che Work­shops nicht fehlen, bot doch der Sprung in den See danach eine willk­om­mende Abküh­lung. Die Ausstel­lung [Kein schön­er Land] der Opfer­per­spek­tive gab zudem einen Überblick um die mörderischen Aus­maße neon­azi­tis­ch­er Gewalt in Bran­den­burg seit 1990, denen min­destens 22 Men­schen zum Opfer gefall­en sind.
Alle Ange­bote hat­ten natür­lich den Fokus auf den Aus­tausch der unter­schiedlichen Grup­pen und Gen­er­a­tio­nen der Teil­nehmenden. Mit Hil­fe der F_antifa Bran­den­burg wurde zusät­zlich eine eigene FLTI*-Vernetzung ermöglicht. Der Ver­net­zungsanspruch scheint dur­chaus Erfolg gehabt zu haben. Einige ex-Bran­den­burg­er_in­nen trafen hier alte und neue Bekan­nte aus ihren Heimat­städten wieder. Andere kamen über gemein­same Erfahrun­gen ins Gespräch und tauschen Kon­tak­t­dat­en aus. Beson­ders für junge Men­schen aus der Region um Witt­stock bot das Camp zudem die Möglichkeit mit anderen Aktivist_innen in Kon­takt zu treten.
Höhep­unk­te
Neben dem durch­weg som­mer­lichen Wet­ter, war das Gelände selb­st eines der Höhep­unk­te dieses Woch­enen­des. Weit ent­fer­nt von der näch­sten größeren Stadt, gele­gen an einem wun­der­schö­nen See, kon­nten sich alle Teil­nehmenden hier entspan­nen und die einzi­gar­tige Atmo­sphäre genießen.
Dies­mal Witt­stock, näch­stes Mal vielle­icht in dein­er Region
Nach­dem das Camp im ver­gan­genen Jahr sich mit Cot­tbus einen Hotspot der Neon­azi-Szene aus­suchte, war auch die Entschei­dung für die Region in Ost­prig­nitz-Rup­pin mit dem Wun­sch ver­bun­den, erneut in eine Region zu gehen, wo es in der Ver­gan­gen­heit immer wieder zu ras­sis­tis­ch­er Gewalt und Über­grif­f­en durch Neon­azis kam; um damit den weni­gen Antifas vor Ort zu zeigen, dass sie nicht alleine sind.

Bere­its jet­zt ste­ht fest, dass es auch 2019 „Janz weit nach draussen“ gehen wird. Die Organisator_innen über­legen sich bere­its, wo das Camp dann seine Zelte auf­schla­gen wird. Denn wie im let­zten Jahr, so stand auch im diesen Jahr das JWD-Camp unter dem Mot­to: Sup­port your local Antifa.
Mehr Bilder gibt es hier.

Inforiot