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Antifaschismus

25 Jahre sind wir schon am Start und die wollen wir feiern!

Dieses Wir ist natür­lich in all den Jahren stets in Verän­derung. Immer wieder kom­men und kamen neue Men­schen, neue Ideen, neue Ein­drücke. Einge­sessene Men­schen bleiben, ziehen weit­er, lassen Spuren bei uns, kom­men manch­mal zurück.
Was uns aber immer verbindet, ist eine Idee von ein­er linken und gerecht­en Welt, die wir in unseren ver­gan­genen Häusern und nun im gegen­wär­ti­gen Haus täglich ver­suchen im Kleinen zu ver­wirk­lichen. Nun ist es 25 Jahre her, als die Idee von einem selb­stver­wal­teten, linken Haus­pro­jekt in Neu­rup­pin in den Köpfen und Herzen einiger Jugendlich­er begann und durch eine Haus­be­set­zung 1993 umge­set­zt wurde. Den Anfang und die gesamte Zeit, die bis heute mit unter­schiedlichen the­o­retis­chen, poli­tis­chen, kreativ­en und liebevollen Inhal­ten und Aktiv­itäten gefüllt wurde, wollen wir feiern!
Dafür laden wir euch zu unser Jahres­feier am 24.08 und 25.08 in der Bahn­hof­s­trasse 10a in Neu­rup­pin ein. Das Woch­enende wird aus Konz­erten, Work-Shops, Lesun­gen, Nach­mit­tagsange­boten für Kinder, Kick­er- und Flunky­ball­turnieren, Küfa und Sport bestehen.
Die Uhrzeit­en und Inhalte der einzel­nen Events, das Line­Up, weit­eres Pro­gramm, usw. wer­den in kom­mender Zeit noch veröf­fentlicht. Hal­tet euch also das Woch­enende frei und bringt Freund*innen und gute Laune mit! Wir freuen uns auf euch.
Eure MittenDrin-Crew

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Antifaschismus

Höchste Zeit ein kleines Resümee zu ziehen.

Wir möcht­en uns bedanken bei allen, die das Camp so wun­der­voll gemacht haben. In erster Lin­ie wollen wir ganz großes Lob an bei den Teil­nehmenden aussprechen. Eure Mitwirkung, der respek­tvolle Umgang miteinan­der, auf einan­der auf­passen – es hat ein­fach alles gepasst. Über euer pos­i­tives Feed­back haben wir uns beson­ders gefreut und eure Anre­gun­gen nehmen wir uns sehr zu Herzen. Dann möcht­en wir uns natür­lich für die vie­len Helfer*innen vor Ort und im Vor­feld bedanken, die bei der Pla­nung und der Durch­führung des Camps uner­müdlichen Ein­satz gezeigt haben. Ein weit­er Dank geht an die großar­tige KüFa und die tolle Zusam­me­nar­beit mit dem Koch-Team. Außer­dem wollen wir uns bei bei allen Referent*innen für die inter­es­san­ten Inputs und anre­gen­den Diskus­sio­nen bedanken. Ein weit­er­er Dank geht an die Opfer­pe­spek­tive. Nicht nur die Ausstel­lung, die an Opfer rechter Gewalt in Bran­den­burg nach 1990 erin­nert, son­dern auch die Exkur­sion nach Witt­stock, bei der in ein­er kleinen Aktion an Kajrat Batesov gedacht wurde, führte uns die Dimen­sion rechter Gewalt vor Augen. Ein weit­er­er Dank geht an Grandioso-Ver­sand & Tex­til­druck und das PCB – Kollek­tiv für die Unter­stützung, und an Entartist, PC TOYS, Lady Lazy, Jamer­ic, Unit­ed And Strong, Kaput Krauts, FemHoolz, Schnöselpö­bel und Rüpel­haft statt Einzel­haft, die uns die Abende und die Nächte ver­süßt haben. Und schließlich ein ganz spezieller Dank an die Locals für die tolle Zusam­me­nar­beit und die Bere­it­stel­lung des schö­nen Geländes.
Natür­lich ist nicht alles per­fekt gelaufen. Im Großen und Ganzen wur­den unsere Erwartun­gen fast schon übertrof­fen. Wir sind mehr als zufrieden und sehr motiviert das JWD Camp weit­er zu führen!
Wir sind sehr ges­pan­nt wir ihr das Camp fan­det. Falls ihr Lob, Kri­tik oder Anre­gun­gen habt, oder gerne mit­machen wollt, kön­nt ihr uns gerne über unsere Kon­tak­tadresse kon­takt [ät] jwd-camp.org erreichen.
So weit von uns.
Danke noch mal und vielle­icht bis zum näch­sten Jahr! <3

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Sonstiges

Das Frierock-Festival wird 20 Jahre alt

Die Besuch­er des alter­na­tiv­en Rock-Fes­ti­vals gehen in diesem Jahr auf eine Zeitreise:

Bands aus zwei Jahrzehn­ten brin­gen die Freilicht­bühne in Frie­sack zum Beben. Aus den ver­schieden­sten Orten Deutsch­lands und der Welt reisen die Kün­stler zum Fes­ti­val an und präsen­tieren eine Mis­chung aus Punk, Ska, Rock und Hard­core. Das Pub­likum darf sich erneut auf die Glam-Punk Kom­bo “Eat Lip­stick” aus Berlin freuen, die mit ihrem schillern­den Out­fit und aus­drucksstarken Büh­nen­show beein­druck­en. Aus­ge­lassene Stim­mung bei der After­show Par­ty am Fre­itag ist garantiert, denn “Ani­ta Drink und The Shred­der” wer­den auch in diesem Jahr an den Turnta­bles rotieren.

Straßenmusik­er und Singer­song­writer “Kay” aus Pots­dam wird das Frie­rock-Fes­ti­val mit melodis­chen Klän­gen auf der Gitarre eröff­nen. Die Punkband mit Cel­lo “Guts Pie Earshot” überzeugt mit ihrer exper­i­mentellen Mis­chung aus tanzbarem Tech­no, Break­beat, Punk, Jazz und World Music. Extra für das Frie­rock-Jubiläum hat sich die Hard­core-Band “Entro­phy” aus OPR wiedervere­int. Auch zwei Bands aus Ros­tock sind vertreten. Die “Crush­ing Cas­pars” brin­gen Baltic Sea Hard­core nach Frie­sack: ein Mix aus Old­school Hard­core, Punk Rock und brül­len­dem Rock’n’Roll. Die Ros­tock­er Spaßkapelle “Anti­spielis­mus”, beste­hend aus neun ver­rück­ten, sym­pa­this­chen Musik­ern, reist mit diversen Zupf‑, Schlag- und Blasin­stru­menten an und lädt mit Ska zum Tanzen ein. Mit “ABM” aus Rathenow, “Scrap” aus Bran­den­burg Hav­el und der Haus­band “Punch up Pogos” aus Elstal gibt es Met­al und Punkrock aus der Region auf die Ohren. Wer “Rage Against the Machine” mag, sollte auf keinen Fall “Mag­gies Farm” aus Pots­dam ver­passen. Die weiteste Anreise haben die Jungs von “Ofer­ta Espe­cial”, die fein­sten rock­i­gen Ska Punk aus Madrid im Gepäck haben. “Alle guten Dinge sind drei”, denken sich “A Pony Named Olga”, die aus Berlin ein­gerit­ten kom­men. Mit akro­batis­chen Ein­la­gen auf dem Kon­tra­bass und Polk­a­bil­ly haben sie die Frie­rock-Crowd längst in ihren Bann gezo­gen. Mit Posaunen, Akko­rdeon und Trompe­ten set­zt das “SkaZ­ka Orches­tra” aus Berlin die Segel, um am Rhinkanal den Anker zu wer­fen. Den Ausklang geben mit “Mad Dub” Fre­unde des Fes­ti­vals mit jazz­igem Elek­tro-Dub aus Berlin.

Kuli­nar­isch kom­men die Besuch­er an diversen Essensstän­den mit fleis­chhalti­gen, veg­e­tarischen und veg­a­nen Speisen auf ihre Kosten. So etwa am Mex­i­can-Food Truck aus Pots­dam. Eben­falls fährt ein Bier­wa­gen vor und am Cock­tail­stand “Gold­staub” bekom­men die Besuch­er den richti­gen Mix. Auch das tra­di­tionelle Fußball­turnier um den Frie-ROCK am Sam­stag gehört wie jedes Jahr dazu. Unter dem Mot­to ” Das Pub­likum macht mit” füllt der neuge­grün­dete Frie­sack­er “Land in Sicht e.V.” mit ein­er inter­ak­tiv­en Per­for­mance einen neuen Pro­gramm­punkt. Mit der Fort­führung der Frie­rock-Rack­er-Zone bleibt das Rock­fes­ti­val bewusst fam­i­lien­fre­undlich. Als visuelles High­light sorgt in diesem Jahr eine Feuer­show und anlässlich des großen Jubiläums erwartet alle eine ganz beson­dere Überraschung!

Tick­ets für das gesamte Woch­enende, inklu­sive Camp­ing, kosten 20 Euro. Sie sind auss­chließlich an der Abend­kasse erhältlich. Ein­lass ist am Fre­itag, den 10. August, ab 16 Uhr.

Wir wür­den uns freuen, wenn Sie unser kleines, feines Fes­ti­val in Ihren Medi­en ankündi­gen und sind froh über jegliche Berichterstattung.

Hier noch der Link zur Home­page, ein Link zu einem tollen rbb-Heimatjour­nal-Beitrag und ein Link zum Video-Zusam­men­schnitt aus dem Jahr 2017.

http://www.frierock-festival.de

https://www.rbb-online.de/heimatjournal/archiv/carla-kniestedt-laesst-sich-im-havellaendischen-friesack-ueberra.html

https://www.youtube.com/watch?v=7Mo8tyRvSkw

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Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Der Rudolf Heß-Marsch – Comeback eines Nazievents?

Erneut mobil­isieren Neon­azis bun­des- und europaweit nach Berlin-Span­dau um dem Hitler­stel­lvertreter Rudolf Heß in Berlin zu gedenken. Der Erfolg
der AfD und die damit ver­bun­de­nen schlecht­en Wahlergeb­nisse viel­er Nazi­parteien, machen Nazi­großevents wie im säch­sis­chen Ostritz zur
logis­chen Kon­se­quenz für NPD und Co: Für die eigene Finanzierung und den Schul­ter­schluss des mil­i­tan­ten Nazis­pek­trums. Der Auf­marsch in Spandau
ist Teil dieser Strate­gie und ste­ht in ein­er Lin­ie mit der­lei Nazi­großver­anstal­tun­gen. Diesem Spek­trum bleibt nur das offene
Propagieren und gewalt­tätige Ausüben ihrer NS-Ide­olo­gie, wenn es nicht an Bedeu­tung ver­lieren will. Dies birgt eine enorme Gefahr. Schon kurz
nach dem Heß-Auf­marsch 2017 wurde die Mobil­isierung in der Naziszene als Erfolg ver­bucht, da es den Veranstalter*innen gelun­gen war Parteien wie
Die Rechte, die NPD, den III. Weg und Kam­er­ad­schaften auf diesem Auf­marsch-Event zu einen. Mit der Wieder­bele­bung der Heß-Märsche droht
erneut ein neo­faschis­tis­ch­er Großauf­marsch zum jährlichen erin­nerungspoli­tis­chen Rit­u­al der NS-Szene zu wer­den. Dies müssen wir
ver­hin­dern – zusam­men und mit unter­schiedlichen Mitteln!
Mi. 01. August 2018: 19 Uhr, Horte, Peter-Göring-Str. 25, Strausberg
Do. 09. August 2018: 19 Uhr, La Datscha, Am Babels­berg­er park 15, Potsdam
Referent*innen:
Bünd­nis “NS-Ver­her­rlichung stoppen!”
http://nsverherrlichungstoppen.blogsport.eu/

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Law & Order Sonstiges

Viel heiße Luft bei warmen Temperaturen

Es sollte die große Abrech­nung mit Bran­den­burgs Sozialmin­is­terin Diana Golze (Linke) wer­den. Offen wurde bere­its in der Ver­anstal­tungsankündi­gung im Inter­net ihr Rück­tritt vom Min­is­ter­amt gefordert. Doch in den Rede­beiträ­gen von Chris­t­ian Kaiser und Elke Met­zn­er, die heute die Haup­tre­den­den bei der Kundge­bung des extrem recht­en Bürg­er­bünd­niss­es Havel­land waren, blieben die Anfein­dun­gen gegen Golze und andere Poli­tik­er – im Ver­gle­ich zum üblichen Niveau der Ver­anstal­tungsrei­he – eher unspek­takulär und mar­gin­al. Stattdessen strotzten die Reden vor allem wieder von Anfein­dun­gen u.a. gegen Geflüchtete, „Arbeit­sun­willige“ und ins­beson­dere gegen den „linksver­sifften Mul­ti­kul­tistaat­sap­pa­rat der BRD“, der aus Sicht von Ver­anstal­tung­steil­nehmenden keine Poli­tik in ihrem Sinne mache. Entsprechend läge der Fehler schon längst nicht mehr im Sys­tem – das „Sys­tem“ sei „der Fehler“, so Kaiser in seinem Redebeitrag.
Für fehler­haft hielt der Vor­sitzende des „Bürg­er­bünd­niss­es Havel­land“ e.V. offen­bar auch den Straftatbe­stand der „Volksver­het­zung“ und sol­i­darisierte sich erneut mit der verurteil­ten Holo­caustleugner­in Ursu­la Haver­beck. Zudem begrüßte er die „Schutzzonen“-Propaganda der NPD und äußerte sich pos­i­tiv gegenüber so genan­nten „Bürg­er­be­wehren“.
Ein ander­er Ver­anstal­tung­steil­nehmer sah hinge­gen vor allem anwe­sende Presse als Feind­bild und ver­suchte auf einen Fotografen loszuge­hen. Ein Secu­ri­ty-Mann ver­hin­derte schließlich Tätlichkeiten.
Trotz geringer Teil­nehmenden­zahl und poli­tis­ch­er Bedeu­tungslosigkeit geht von eini­gen Ver­anstal­tungs­gästen also nach wie vor eine hohe Aggres­siv­ität aus, die möglicher­weise aus ein­er Mix­tur aus einem falschen Rechtev­er­ständ­nis und Rechthaberei her­aus resultiert.
Zu dem scheinen die Ver­anstal­tenden auch nur bed­ingt Inter­esse zu haben, ihre Gäste im Zaum zu hal­ten. Red­ner, wie Wolf­gang Hoppe, scheinen jeden­falls an kein­er Deeskala­tion inter­essiert zu sein. Er dro­hte ein­mal mehr vom Podi­um aus, gegen einen namentlich genan­nten Pres­sev­ertreter vorzugehen.
Beina­he harm­los wirk­te dage­gen der let­zte Red­ner Ralf Maasch, der angesichts hoher Tem­per­a­turen kurz und knapp alle Zuhören­den auf­forderte für „arme Tiere“ ein biss­chen Wass­er her­auszustellen. Für Geflüchtete hat er allerd­ings kein Mit­ge­fühl, wenn die Botschaft auf seinem T‑Shirt richtig gedeutet wird. Darauf wer­den sie indi­rekt als krim­inelle Sub­jek­te ent­men­schlicht, für die „Poli­tik­er“ haften würden.
Ins­ge­samt nah­men 20 Per­so­n­en an der abendlichen Ver­samm­lung des „Bürg­er­bünd­niss­es“ teil.

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Antifaschismus

IB-Laden und AfD Büro mit Farbe eingedeckt

In der Nacht von Son­ntag auf Mon­tag haben Aktivist*innen das Zen­trum der ras­sis­tis­chen Mobil­machung und Neon­az­itr­e­ff­punkt in der Müh­len­straße mit Farbe eingedeckt. Hier wollen die AfD zusam­men mit der Iden­titären Bewe­gung und ein­prozent, Cot­tbus zu ein­er “nation­al befre­it­en Zone” machen. Somit tra­gen sie Ver­ant­wor­tung für rechte Gewalt und ras­sis­tis­che Vorherrschaft in der Stadt. Es ist Zeit Hetzer*innen das Handw­erk zu legen!
Mit der Aktion haben Aktivist*innen ein deut­lich­es Zeichen geset­zt, um das Schweigen um die Sit­u­a­tion zu brechen. Denn die Stadt mit ihren Einwohner*innen muss sich klar gegen den unerträglichen, diskri­m­inieren­den Zus­tand stellen.
Die “Neue Rechte” wird ver­suchen, sich durch die Aktion als Opfer darzustellen, aber ras­sis­tis­che Täter*innen sind keine Opfer!
Wehret den Anfän­gen — keine Ruhe für frem­den­feindliche Brandstifter*innen!

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Parlamentarismus

Unterschriftenaktion der rechten Kleinstpartei “Der 3. Weg” in Templin gestört

Am 20.07.2018 ver­suchte eine Gruppe von 6 Anhängern der recht­sradikalen Partei “Der 3. Weg” auf dem Mark­t­platz in Tem­plin mit einem Boller­wa­gen Unter­schriften zu sam­meln und wurde daran durch spon­ta­nen Protest erfol­gre­ich gehindert.
Die Gruppe um Matthias Fis­ch­er und Patrick Krüger ver­suchte auf dem Tem­plin­er Mark­t­platz Unter­schriften für ihre  Wahlzu­las­sung zur Europawahl zu erhal­ten. Die Polizei, die kurzzeit­ig anwe­send war, ver­wies die Gruppe, von denen mehrere Per­so­n­en ein­schlägig recht­sex­treme und zum Teil ver­fas­sungs­feindliche Tat­toos zur Schau stell­ten, nicht des Platzes. Auch wurde auf Nach­frage im Ord­nungsamt der 3. Weg als nor­male Partei ver­han­delt und kein Spiel­raum gese­hen, diesen “Info­s­tand” zu unterbinden. So kon­nte die Gruppe sich also weit­er­hin mit ein­heitlichen TShirts, die sie als “Nation­al. Rev­o­lu­tionär. Sozial­is­tisch.” auswiesen, Tat­tooschriftzü­gen, wie “Wolf’s hook – White Broth­er­hood” auf Patrick Krügers Hals und “Aryan hope” auf Mat­tias Fis­ch­ers Kopf und mit ihrer ras­sis­tis­chen Pro­pa­gan­da auf dem Mark­t­platz aufhalten.
Daraufhin formierte sich spon­tan ein Protest für Bewe­gungs­frei­heit von eben­falls 6 Pas­san­tinnen, die die Neo-Nazis mit Diskus­sio­nen, Gesang und einem impro­visierten Trans­par­ent abschirmten, bis diese nach etwa ein­er Stunde auf­gaben und ein­pack­ten – ohne gesam­melte Unterschriften.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus jüdisches Leben & Antisemitismus Klima & Umwelt

Solide arisch leben”

Die Anas­ta­sia-Bewe­gung
Dieser Artikel erschien zuerst im AIB 119 | 2.2018
Auch wenn er lange auf sich warten ließ, der Som­mer ist da! Mit ihm auch eine Rei­he von eso­ter­ischen Ter­mi­nen, die es sich lohnt zu ver­passen, deren Hin­ter­gründe jedoch aufhorchen lassen. Wenn auf einem Fes­ti­val neben Öko-Work­shops „arisches Wis­sen weit­ergegeben“ wird und zu der deutschen Nation­al­hymne krude Stro­phen gedichtet wer­den, die von Blendung, frem­den Mächt­en und Erwachen han­deln, kann es sein, dass man sich auf einem Anas­ta­sia-Fes­ti­val befind­et. Mit entsprechen­dem Pro­gramm warb die Anas­ta­sia-Bewe­gung im let­zten Jahr für das Fes­ti­val inThürin­gen, an dem nach eige­nen Angaben rund 550 Per­so­n­en teil­nah­men. Anfang Sep­tem­ber 2018 soll ein weit­eres Fes­ti­val mit dem Namen „Wiederge­burt“ stat­tfind­en. Zudem organ­isieren Anhän­gerIn­nen der Szene bun­desweit Tre­f­fen, Vorträge und Siedlerstammtische.
 
Die Anas­ta­sia-Buchrei­he als Quelle der Bewegung
Die Anas­ta­sia-Bewe­gung beruht auf der Buchrei­he „Die klin­gen­den Zed­ern Rus­s­lands” von Wladimir Megre. Auf ein­er Geschäft­sreise in die rus­sis­che Taiga traf der 1950 in Rus­s­land geborene Megre 1994 ange­blich eine Frau namens Anas­ta­sia, die ein­sam in der Wild­nis lebt. Über seine Begeg­nung mit ihr berichtet Megre in ins­ge­samt 10 Bän­den, die in den Jahren 1996 bis 2010 auf rus­sisch erschienen sind und mit­tler­weile auch auf deutsch vor­liegen. Laut infoS­ek­ta, der schweiz­erischen Fach­stelle für Sek­ten­fra­gen, ist die Anas­ta­sia-Strö­mung eine „eso­ter­ische Bewe­gung mit ein­er stark nation­al­is­tis­chen, ver­schwörungs­the­o­retis­chen und recht­seso­ter­ischen Ausrichtung“.
Die Grun­didee ist sim­pel: Jede Fam­i­lie (beste­hend aus Mann, Frau und Kindern) soll einen Hek­tar Land, den soge­nan­nten Fam­i­lien­land­sitz, bewirtschaften und darauf ihr Haus bauen. Wenn alle Men­schen diese Idee ver­fol­gen wür­den, wären ange­blich die Prob­leme dieser Welt gelöst und die Erde ein Paradies. Doch zwis­chen diesen fan­tastisch anmu­ten­den Ele­menten find­en sich auch immer wieder anti­semi­tis­che, ras­sis­tis­che und sex­is­tis­che Aus­sagen. Megre zeich­net eine stark vere­in­fachte Welt, in der böse Mächte und die Tech­nokratisierung schuld an allem Übel sind.
Im ersten Band der Anas­ta­sia-Rei­he „Tochter der Taiga” wird aus­führlich von der Begeg­nung Megres mit Anas­ta­sia berichtet. Neben Aus­führun­gen über ihre Wun­derkräfte, die Bedeu­tung eines eige­nen Gartens und von selb­st­ge­zo­gen­em Gemüse, find­en sich auch zahlre­iche Andeu­tun­gen über dun­kle Mächte, gepaart mit einem aus­geprägten Sex­is­mus: „Zum Beispiel ist es mir unbe­grei­flich, wie die dun­klen Kräfte es schaf­fen, die Frauen der­maßen zu ver­dum­men, dass sie ahnungs­los die Män­ner mit ihren Reizen anziehen und ihnen somit die richtige Wahl unmöglich machen, die Wahl der Seele.”[1] Während dem Mann die schöpferische  Rolle zugeschrieben wird, geste­ht Megre der Frau nur die pas­sive Rolle der Muse zu.
In den weit­eren Bän­den geht es um die Bedeu­tung von Bäu­men und Steinen, um Päd­a­gogik, „die Schöp­fung“ und das Wesen der Men­schen. Im drit­ten Band „Raum der Liebe“ wird das Konzept der Schetinin-Schule vorgestellt. Inspiri­ert von der Anas­ta­sia-Lek­türe, entwick­elte der Lehrer Michail Petrow­itsch Schetinin das Konzept, indem davon aus­ge­gan­gen wird, dass Kinder all­wis­send sind und nur noch den Zugang zu ihrem Wis­sen find­en müssen. Dann sei die son­st 11-jährige Schu­laus­bil­dung auch in nur einem Jahr schaff­bar. Zusät­zlich zu dem Druck, den dieses Grund­ver­ständ­nis auf jedes einzelne Kind ausübt, kommt ein stark­er Mil­i­taris­mus und Nation­al­is­mus in der Aus­bil­dung. Im europäis­chen Kon­text wurde das Prinzip der Lais-‚Schulen‘ (in Wirk­lichkeit han­delt es sich um Lern­grup­pen, da es keine Schul-Zulas­sung gibt) entwick­elt, dass der Schetinin-Schule ähnelt, aber auch einige Unter­schiede aufweist. Der Begriff ‚Lais‘ soll aus dem Gotis­chen stam­men und über­set­zt „ich weiß“ heißen.[2]
Vor allem im sech­sten Band „Das Wis­sen der Ahnen” find­en sich ver­mehrt anti­semi­tis­che und ras­sis­tis­che Aus­sagen. So seien ange­blich alle Jüd*innen von einem dun­klen Ober­priester „pro­gram­miert“ wor­den und seit­dem wil­len­lose „Robot­er“. Dies sei die Erk­lärung für all das Leid, dass den Jüd*innen in den let­zten Jahrtausenden wieder­fahren ist: „Da das schon mehr als ein Jahrtausend geschieht, kann man den Schluss ziehen, dass das jüdis­che Volk vor den Men­schen Schulden hat. Aber worin beste­ht die Schuld? Die His­torik­er, die alten wie die neuen, sprechen davon, dass sie Ver­schwörun­gen gegen die Macht anzettel­ten. Sie ver­sucht­en alle zu betrü­gen, vom jun­gen bis zum alten. […] Das bestätigt die Tat­sache, dass viele Juden wohlhabend sind und sog­ar auf die Regierung Ein­fluss nehmen kön­nen.“[3]
Die Anhän­gerIn­nen von Megre nutzen die Büch­er als Infor­ma­tion­squelle und befol­gen die dort gegebe­nen Anweisun­gen zum Auf­bau von Fam­i­lien­land­sitzen. Wie ernst die Bewe­gung zu nehmen ist, zeigt auch die Unter­stützung durch die rus­sis­che Regierung: Mehrere Lokalregierun­gen haben kosten­los Land für die Grün­dung von Fam­i­lien­land­sitzen zur Ver­fü­gung gestellt.
 
Die Anas­ta­sia-Bewe­gung

In der Fam­i­lien­land­sitz-Bewe­gung tre­f­fen sich Ökos, „Weltverbesser­er“, Ver­schwörungs­the­o­retik­erIn­nen und Ras­sistIn­nen. Das verdeut­licht nicht zulet­zt ein Beispiel aus Brandenburg.
„Solide arisch leben. […] fest ver­wurzelt – wie die deutsche Eiche. Deswe­gen, Män­ner: Baut ein Heim, legt einen Garten an, zeugt einen Sohn und pflanzt eine Eiche.“ — O‑Töne aus einem Video von Frank Willy Lud­wig aus dem Juni 2017[4]. Lud­wig ist Anas­ta­sia-Anhänger, lebt auf seinem Fam­i­lien­land­sitz in Liepe (Bran­den­burg)[5] und ist Betreiber der Inter­net­seite „Urahnenerbe Ger­ma­nia“. Dort verknüpft Lud­wig den Appell, „Fam­i­lien­land­sitze“ nach Anas­ta­sia aufzubauen mit Ras­sei­de­olo­gien und anti­semi­tis­chen Verschwörungstheorien.
Frank Willy Ludwig
Frank Willy Lud­wig; Quelle: Urah­nerbe Ger­ma­nia, 10.05.2018
 
Er stellt die Schuld Deutsch­lands am Holo­caust in Frage, die die „vor­läu­fi­gen Sieger […] uns rein­drück­en“, spricht von ein­er „Dämonkratie“, in der wir leben, einem „Weltju­den­tum“ und erset­zt die let­zte Silbe von Wörtern wie Rev­o­lu­tion und Zivil­i­sa­tion mit „-zion“.[6]
Kle­ingärt­ner wer­den laut Megre die Welt ret­ten, und so erzählt auch Lud­wig von sich als Gärt­ner und Weltretter.
Ähn­lich krude und real­itäts­fern beschäftigt sich Thomas Patock, der 2016 wegen Holo­caustleug­nung und Volksver­het­zung verurteilt wurde[7], mit den Anas­ta­sia-Roma­nen[8]. In reich­side­ol­o­gis­ch­er Manier möchte Patock, selb­ster­nan­nter König von Weden­land, „den Auf­bau von Fam­i­lien­land­sitzsied­lun­gen inner­halb des Deutschen Reich­es sowie allen weit­eren Kön­i­gre­ichen im Staaten­bund der Kön­i­gre­iche Weden­land [fördern]“[9]. Auf sein­er Web­seite heiltheke.de verkauft er Pro­duk­te, die aus Holz, Öl oder den Nüssen der Zed­ern bestehen.
Neben den oben genan­nten Akteuren spie­len Grup­pen, die bere­its Land für ihre Fam­i­lien­land­sitz-Sied­lung gekauft haben und sie nun auf­bauen, eine große Rolle. Ein­er­seits sind sie Vorzeigeob­jek­te in Reporta­gen und Fernsehsendun­gen, ander­er­seits dienen bere­its gegrün­dete Sied­lun­gen als Szen­e­tr­e­ff­punk­te. Mit­tler­weile existieren in Deutsch­land 12 Fam­i­lien­land­sitze, weit­ere sind in Planung.
Ein Beispiel ist das Gold­ene Grabow, eine Fam­i­lien­land­sitz-Sied­lung in Bran­den­burg, auf der 18 Men­schen auf bish­er 23°ha leben. Dort fand 2015 nicht nur ein Anas­ta­sia-Fes­ti­val statt, son­dern laut einem Bericht des „Blick nach rechts“ auch das Som­mer­lager des recht­slasti­gen „Stur­mvo­gel – Deutsch­er Jugend­bund“[10]. Die Gruppe der Sied­lerIn­nen lädt regelmäßig zu „volkss­portlichen Wet­tkämpfen“, Fest­spie­len und eso­ter­ischen Män­ner- und Schwest­ernkreisen ein. Zu den tabak- und alko­hol­freien Events im Anas­ta­sia-Vorzeige­pro­jekt sind auch Dorf­be­wohner­In­nen her­zlich eingeladen.
 
[1]Megre 2017: „Tochter der Taiga“, S. 66. 13. Taschen­buch-Auflage, Govinda-Verlag
[2]http://www.infosekta.ch/media/pdf/Anastasia-Bewegung_10112016_.pdf
[3]Megre 2016: „Das Wis­sen der Ahnen“, S.174. 7. Auflage, Ver­lag “Die Silberschnur”
[4]https://www.youtube.com/watch?v=CgFqrxCfFI0, let­zter Aufruf 13.05.2018
[5]http://www.familienlandsitz.com/raum%20der%20liebe.htm
[6]https://www.youtube.com/watch?v=CgFqrxCfFI0, 14:50, let­zter Aufruf 13.05.2018
[7]http://api.ning.com/files/V5Rxz5Og90O8SXY*4Q8*DUrOp9WUZrC2MS8XnHmsV7Kqp0T3nDucBs3sxYqjxiNugRi*kT0EbX5Rrrpkajsq4w9QTP8Sy0U6/WarumriskierenSiedasGefngnis.pdf
[8]http://static.woz.ch/1643/was-ist-die-anastasia-bewegung/990–000-jahre-mit-gott-im-paradies
[9]http://www.heiltheke.de/html/Heiltheke/index.php?XTCsid=b05813a33485a0a29d6d679c21ed20e1
[10]https://www.bnr.de/artikel/hintergrund/unter-dem-banner-des-sturmvogels

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Politisches Motiv im Urteil nicht benannt

Gestern verurteilte das Amts­gericht Sen­ften­berg nach einem Prozesstag den 19-jähri­gen Matthias W. zu ein­er Jugend­strafe von acht Monat­en, aus­ge­set­zt auf zwei Jahre Bewährung sowie zum Ableis­ten gemein­nütziger Arbeit im Umfang von 100 Stun­den wegen des Angriffes auf eine schwan­gere Frau sowie weit­er­er Frauen und Kinder. Die Opfer­per­spek­tive kri­tisiert die fehlende Nen­nung des poli­tis­chen Motives in der Urteilsbegründung.

Die Aus­sagen der Ver­let­zten, die als Zeug­in­nen gehört wur­den, waren bedrück­end: Der sichtlich angetrunk­ene Täter hat­te sich am 25. August 2017 auf einem Spielplatz in Großräschen ziel­stre­big vor ein­er Gruppe von vier türkischen Frauen und ihren elf Kindern aufge­baut, sie ras­sis­tisch belei­digt und dann mit dem Fin­ger auf einzelne Frauen gezeigt und sie nacheinan­der mit dem Tode bedro­ht. Er schlug ein­er offenkundig schwan­geren Frau zunächst ins Gesicht und trat ihr mit erhobe­nen Bein in den Bauch als sie sich mit zwei kleinen Kindern auf dem Arm nicht schnell genug ent­fer­nen kon­nte. Einen 5‑jährigen Jun­gen, der vor ihm weglaufen wollte, trat er in den Rück­en. Ein weit­eres Mäd­chen flüchtete sich panisch auf die angren­zende befahrene Straße.

Nur durch glück­liche Umstände erlit­ten die Betrof­fe­nen keine schw­er­wiegen­den kör­per­lichen Schä­den, auch das Kind der Schwan­geren wurde gesund geboren. Die psy­chis­chen Tat­fol­gen dauern dage­gen bis heute an, schilderten die Betrof­fe­nen: Die Kinder hät­ten große Angst in der Öffentlichkeit und ver­mieden es z.B. auf Spielplätze zu gehen.

Anne Brüg­mann, Bera­terin beim Vere­in Opfer­per­spek­tive e.V., der die Betrof­fe­nen Frauen nach dem Angriff unter­stützt und im Ver­fahren begleit­et hat­te, kom­men­tierte den Prozess:

Aus Sicht der Betrof­fe­nen ist es pos­i­tiv, dass das Gericht mit der Ver­hän­gung ein­er Jugend­strafe die Schwere der Schuld des Täters anerkan­nt hat. Das Ver­fahren gab ihnen die Gele­gen­heit, aus­führlich von ihrem Erleben öffentlich zu bericht­en und wahrgenom­men zu wer­den. Allerd­ings war dies fast auss­chließlich durch eine engagierte Neben­klagev­ertre­tung möglich. Ins­beson­dere die Rich­terin hat sich so gut wie gar nicht für den ras­sis­tis­chen Hin­ter­grund der Tat und wenig für die Fol­gen für die Betrof­fe­nen inter­essiert. Es ist nicht nachvol­lziehbar, warum die poli­tis­che Moti­va­tion des Angriffs in der Urteils­be­grün­dung mit keinem Wort erwäh­nt wurde“.

Auch das Plä­doy­er des Staat­san­walts, die Tat sei „zwar aus­län­der­feindlich, aber nicht poli­tisch motiviert“ gewe­sen, ist aus Sicht der Opfer­per­spek­tive eine Farce. Es reduziert Ras­sis­mus bzw. „Aus­län­der­feindlichkeit“ auf einen ver­meintlichen Rand der Gesellschaft. Dabei sind es nicht allein organ­isierte Rechte, die poli­tisch motivierte ras­sis­tis­che Gewalt­straftat­en bege­hen. Der Angriff in Großräschen war die typ­is­che Tat eines Ras­sis­ten, der bei Gele­gen­heit vorsät­zlich han­delte. Wie alltäglich die Betrof­fe­nen den Ras­sis­mus erlei­den, zeigte sich auch an diesem Ver­hand­lungstag: „Zwar ver­ste­he ich kein deutsch, aber ‚Scheiß Aus­län­der’ kon­nte ich ver­ste­hen, da wir diese Worte wirk­lich sehr oft hören”, äußerte eine der Betroffenen.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Law & Order

AfD-Kundgebung in Bernau 07.07.2018

Ver­gan­genen Sonnabend hielt die AfD Barn­im eine Kundge­bung unter dem Mot­to „Unsere Frauen und Töchter sind kein Frei­wild“ auf dem Bahn­hofsvor­platz in Bernau ab. Vor etwa 80 Teilnehmer*innen ver­mit­tel­ten die Redner*innen das in recht­en Diskursen häu­fig bemühte Bild des „über­grif­fi­gen Frem­den“ und instru­men­tal­isierten sex­u­al­isierte Gewalt für ras­sis­tis­che Het­ze und Angriffe auf die Asylpoli­tik Angela Merkels.
Etwa 40 Gegendemonstrant*innen ver­sam­melten sich mit Trans­par­enten wie „Flüchtlinge Willkom­men!“ oder „No Depor­ta­tions“ und riefen Sprechchöre wie „Schluss mit Hetze!“.

AfD auf dem Bahnhofsvorplatz in Bernau
AfD auf dem Bahn­hofsvor­platz in Bernau

Schafe und Wölfe
Der Vor­sitzende der AfD Barn­im, Klaus-Peter Kulack, eröffnete die Kundge­bung mit ein­er het­zerischen Rede, in der er dazu aufrief, „Dem Gesin­del den Kampf an zu sagen“. In Metha­phern rief er die Kundgebungsteilnehmer*innen zu Gewalt auf:
„Seht euch vor – aus Schafen wer­den näm­lich ganz schnell reißende Wölfe!“ (Teil­nehmer­rufe: „Ja!“) „Wir gewähren Leuten Schutz und unser Steuergeld und zum Dank benehmen sich einige wie der let­zte Dreck gegen uns. Denen sagen wir: Wie sind nicht mehr eure Schafe, wir sind ab heute eure Wölfe! Wir sind die Her­ren im Haus und wir wer­den nur dulden wer sich hier vernün­ftig und angemessen bewegt. Alle anderen sollen uns fürcht­en ler­nen. Die Zeit der Schafe ist vor­bei, Wider­stand ist ange­sagt.“ (Sprechchöre „Wider­stand!“)
„Wir wollen keine Schafe mehr sein! Gewöh­nt euch daran, Wölfe zu sein, ab jet­zt und ab sofort. Lasst uns die Wölfe zum Vor­bild nehmen. Sie vertei­di­gen ihre Rotte und fletschen die Zähne wenn sie ihr Revi­er vertei­di­gen. Keine Frau und kein Mäd­chen ist Frei­wild für herge­laufene Nicht­snutze. Und ich denke, wenn Sie merken, dass Sie keine Chance haben und auf selb­st­be­wusste Men­schen stoßen, die die ihnen die Zähne zeigen, wer­den sie ganz schnell dahin zurück­kehren wo sie hergekom­men sind. Die Zeit der Schafe ist vorbei!“
Koop­er­a­tion mit der NPD
Unter den Teilnehmer*innen waren einige bekan­nte Aktivis­ten der NPD. Andreas Rokohl, langjähriger Aktivist der NPD Barn­im, war zudem als offizieller Fotograf auf der AfD-Kundge­bung, er trug eine Arm­binde mit der Auf­schrift „Medi­en“.
NPD-Aktivist Andreas Rokohl als offizieller Fotograf
NPD-Aktivist Andreas Rokohl als offizieller Fotograf

Weit­er­hin auf­fäl­lig war, dass vier Teil­nehmer T‑Shirts mit der Auf­schrift „Schutz­zone“ tru­gen und vor Beginn der Kundge­bung für Fotos posierten. Diese wur­den später auf der seit Juni 2018 beste­hen­den Face­book-Seite „Schutz­zone Barn­im“ veröf­fentlicht. Über diese Seite wurde auch die AfD-Kundge­bung bewor­ben. Hin­ter der „Schutz­zone Barn­im“ steckt die NPD Barn­im, welche eine bun­desweite Kam­pagne der NPD umset­zt. Ziel dieser Kam­pagne ist es, öffentlichkeitswirk­sam Bürg­er­wehren zu etablieren, um ver­meintlich Recht und Ord­nung durchzuset­zen. Was das bedeutet, sieht man auf den auf „Schutz­zone Barn­im“ veröf­fentlicht­en Fotos. Darauf abge­bildet sind durch Bernau patrouil­lierende Män­ner, die NPD-Aufk­le­ber verkleben, und mit Reichs­flaggen bestück­te Gebäude.
Facebook-Screenshot der NPD-Seite
Face­book-Screen­shot der NPD-Seite
Inforiot