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Gender & Sexualität

Justice for Rita! Call for Action


On the 7th of April 2019 our sis­ter Rita Ojunge dis­ap­peared. Rita was liv­ing with her chil­dren in a Lager in Hohen­leip­isch, Bran­den­burg. Ritas fam­i­ly want­ed to know what had hap­pened. The refugees liv­ing in her Lager demand­ed jus­tice for Rita and the clos­ing of the Lager. The Lager is in very bad con­di­tion and absolute­ly iso­lat­ed, sur­round­ed by a forest.

The police was reluc­tant to search for Ritas where­abouts. Only two months after Rita had dis­ap­peared, the police start­ed to search for her. They found her remains just 200m away from the Lager, in the for­est. The racist lack of inves­ti­ga­tion continues.

Now, two years after Ritas mur­der, the prosecutor’s office might close her case and the Lager in Hohen­leip­isch is still not abolished.

That is why Women in Exile & Friends are invit­ing you to join our antiracist and fem­i­nist Demo in Cot­tbus on the 8th of march, the inter­na­tion­al wom­ens day. The meet­ing point will be Cot­tbus Haupt­bahn­hof North­side at 10am.

Let us com­mem­o­rate Rita Ojunge and may she rest in per­fect peace and power!

Let us all con­tin­ue to demand jus­tice, the con­tin­u­a­tion of the inves­ti­ga­tion and the abol­ish­ment of all Lager!

We need prop­er pre­ven­tion, pros­e­cu­tion and sanc­tion­ing of Fem­i­ni­cides. Refugee wom­ens lives matter!

Lets come togeth­er, be many who care and sup­port each other!

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Antifaschismus

Den AfD-Landesparteitag zu Brei stampfen!

Es gibt zwei gute und eine schlechte Nachricht. In Zeit­en von Pan­demie und Krise fan­gen wir mal lieber mit den guten an: Der vom Organ­i­sa­tion­stal­ent Vadim Derk­sen für den AfD Lan­desparteitag organ­isierte LaFes­ta Eventsaal in Kauls­dorf hat sich nach knapp einem vier­tel Jahr Bedenkzeit als genau das her­aus­gestellt, was er von Beginn an war: Eine hal­ble­gal zusam­menge­bastelte Schrot­t­lo­ca­tion im Grenzbere­ich zwis­chen Kegel­bahn und Vol­lkatas­tro­phe. Ob es in diesem Loch wenig­stens halb­wegs funk­tion­ierende Brand­schutztüren gibt, inter­essiert inzwis­chen allerd­ings wed­er uns noch die Berlin­er AfD. Ein Parteitag wird dort jeden­falls nicht mehr stat­tfind­en, und nach dem klitzek­leinen PR-Desaster der let­zten Monate wohl auch erst­mal keine Hochzeit­en mehr. Wir sind mit der LaFes­ta GmbH jeden­falls genau­so fer­tig wie der AfD-Notvor­stand-Auf-Leben­szeit, der sich den Katas­tro­phen­bunker von Vadim hat­te auf­schwätzen lassen. Tat­jana kön­nen wir an dieser Stelle eigentlich nur noch sagen: Tschö mit Ö, altes Haus! Viel Spaß noch mit den Trüm­mern dein­er GmbH und wenn das näch­ste mal die AfD anruft: Die richtige Antwort ist immer NEIN!

Die zweite gute Nachricht ist, dass wir alle zusam­men es geschafft haben, der ekel­haften blaubraunen Naz­ibande klarzu­machen, dass sie in Berlin nicht willkom­men ist und sie mit­samt ihrer erbärm­lichen Ver­suche, sich zu so etwas Ähn­lichem wie einem Parteitag zu tre­f­fen, aus der Stadt gewor­fen haben. Damit kom­men wir allerd­ings auch schon zur schlecht­en Nachricht. Denn was gewor­fen wird, kommt lei­der irgend­wo auch wieder runter. Die Berlin­er AfD ist zwar in hohem Bogen aus der Stadt geflo­gen, sie ist aber – das liegt nun mal in der Natur der Sache – damit in Bran­den­burg gelandet. Genau genom­men ist sie in Schön­walde-Glien gelandet. Nun wür­den unver­ant­wortliche Men­schen sich zurück­lehnen und sich denken, scheiß drauf – aus den Augen aus dem Sinn – sollen sie doch auf ihrem Ack­er ver­rot­ten! Aber in Zeit­en von Kli­maer­wär­mung und Arten­ster­ben haben wir natür­lich gel­ernt, dass wir uns um unseren Müll küm­mern müssen, und ihn nicht ein­fach irgend­wo in den Wald wer­fen kön­nen. Die Berlin­er AfD ist nun mal die Berlin­er AfD, und damit ein Berlin­er Prob­lem. Es ist und bleibt richtig, dass wir sie in Berlin nicht haben wollen. Den­noch kön­nen wir sie nicht ein­fach dem Bran­den­burg­er Wald­bo­den, den Würmern und der Wit­terung über­lassen. Wir haben als umwelt­be­wusste Antifaschist*innen eine gewisse Ver­ant­wor­tung gegenüber den Men­schen und Tieren, die dort leben und müssen unsere Berlin­er AfD fol­glich fachgerecht entsor­gen und vorher nach Mate­ri­alien sortieren. Daher bleibt uns nichts anderes übrig, als festes Schuh­w­erk und Gum­mi­hand­schuhe anzule­gen und uns um die Schweinerei im Bran­den­burg­er Umland zu kümmern.

Schluss mit Ponyhof!
Den AfD-Landesparteitag in Schönwalde-Glien zu Brei stampfen!

Wut-Demon­stra­tio­nen zum Erleb­nis­park Paaren

13. März 2021 | 8 Uhr | Hal­testelle Per­wenitz Gewerbegebiet
Im Anschluss Kundge­bung vor dem Erleb­nis­park Paaren

14. März 2021 | 8 Uhr | Hal­testelle Per­wenitz Gewerbegebiet
Im Anschluss Kundge­bung vor dem Erleb­nis­park Paaren

Infor­ma­tio­nen zur Anreise mit öffentlichen Bussen und Bus-Shut­tles veröf­fentlichen wir in den näch­sten Tagen. Macht Druck im Vor­feld! Bere­it­et euch vor! Achtet auf Ankündigungen!

Infor­ma­tio­nen und Updates find­et ihr unter:
twitter.com/noafdberlin
facebook.com/noafdberlin
keinraumderafd.blogsport.eu
Hash­tags: #noLPT #B1303 #B1403

Ein Parteitag ist kein Ponyhof. Aber ein Ponyhof ist auch kein Parteitag.

Die Müll­halde auf der die Berlin­er AfD am 13. und 14. März ihren Lan­desparteitag abhal­ten möchte nen­nt sich MAFZ. Klingt erst­mal nach Chemieabfällen, ste­ht aber in Wirk­lichkeit für Märkische Ausstel­lungs- und Freizeitzen­trum GmbH. Weil die Men­schen vom MAFZ irgend­wann selb­st bemerkt haben, wie grot­ten­scheiße das klingt, find­et man das Gelände auch als Erleb­nis­park Paaren. Hin­ter dem etwas weniger sper­ri­gen Namen ver­birgt sich eine beachtlich große Anlage, die mehrere Hallen und Tagungsräume, ein Restau­rant mit einem fast genau­so fan­tasielosen Namen, einen Stre­ichel­zoo und diverse Spielplätze bein­hal­tet. Gebucht wer­den die Hallen des Erleb­nis­park Paaren nor­maler­weise für kul­turelle Großereignisse der Region wie das „Havel­län­der Ern­te­fest“, das „Bran­den­burg­er Schlacht­fest“, die „Bran­den­burg­er Land­wirtschaft­sausstel­lung“, die „Old­timer­show“ oder die „Ter­ri­er­ausstel­lung Rasse­hunde“. Und weil man sich hier dadurch mit Schweinen, Old­timern und Hun­den so gut ausken­nt, passt natür­lich auch die AfD ganz pri­ma ins Pro­gramm. Das kön­nte der Grund sein, warum der Erleb­nis­park Paaren seine Räum­lichkeit­en bere­its 2017 bere­itwillig für den Lan­desparteitag der Berlin­er AfD zur Ver­fü­gung stellte.

AfD Landesparteitag 2017 im MAFZ Paaren

In der Hau­sor­d­nung des Erleb­nis­park Paaren heißt es zwar unter Punkt 1c „Es ist generell unter­sagt, poli­tis­che Pro­pa­gan­da und Hand­lun­gen, ras­sis­tis­che, frem­den­feindliche, recht­sradikale Parolen und Embleme zu äußern oder zu ver­bre­it­en bzw. durch Gesten eine recht­sradikale Hal­tung kund zu tun“ und unter Punkt 1n „Es ist generell unter­sagt, außer­halb der Toi­let­ten die Not­durft zu ver­richt­en“, aber bei den Reden der strun­zs­tram­men Kam­er­aden von der AfD und deren kack­braunen Inhal­ten scheint man da im sym­pa­this­chen Schön­walde-Glien gerne auch mal bei­de Augen und die Nase ganz fest zuzu­drück­en. Man ist ja auf dem Land und etwas abseits von bewohn­tem Gebi­et. Es ist eigentlich fast wie bei ein­er richti­gen Müll­halde. Der Wind verteilt den Ges­tank und es gibt keine direk­ten Nach­barn. Daher wird schon hof­fentlich nie­mand hören, was die Nazis in der Bran­den­burghalle zwis­chen Kinder­land, Haustier­park und Hirschin­sel so alles an Ekel­haftigkeit­en brüllen.

Alle gegen Andi – Vom Ende der Basisdemokratie und der Beutegemeinschaft Notvorstand

Die Berlin­er AfD hat also eine Halle mit mächti­gen, wun­der­schö­nen Brand­schutztüren (Hal­lo Tat­jana, schön dass du trotz­dem weit­erge­le­sen hast) in Schön­walde-Glien gefun­den, in die Pferde, Hunde, Kühe und auch Schweine passen. Aber eben auch nicht unbe­gren­zt. Und in Zeit­en von Coro­na dür­fen auch gle­ich nur noch die Hälfte der Schweine in die Bran­den­burghalle, die da son­st rein­passen. „Hm, schon blöd“, dachte sich also die Partei und der Nev­erend­ing-Notvor­stand, „für einen Mit­glieder­parteitag passen deut­lich zu wenig Schweine in die Halle – obwohl!“ und da kam Eini­gen die ret­tende Idee: „eigentlich ist das mit der Demokratie für uns ja sowieso nicht sooo wichtig, und bei der Gele­gen­heit kön­nte man ja auch die nervig­sten Schweinchen gle­ich los wer­den!“. Gesagt, getan – und so wurde am Fre­itag den 12.02.2021 nach ein­er Abstim­mung mit genau ein­er Stimme Mehrheit (ange­blich wurde die Briefwahlstimme von Georg Pazder­s­ki in einem aus­getrock­neten Fluss­bett gefun­den) die anstren­gende alte Basis­demokratie von der Berlin­er AfD zum Zigaret­ten­holen geschickt. Abgeschossen. Klin­gel aus­gestellt. Rol­los runter. Bei What­sapp block­iert. Fer­tig. Nie mehr was von ihr gehört.

Nun hat­te man also mit der Entschei­dung für einen Delegierten­parteitag zwei fette Fliegen mit ein­er Klappe geschla­gen. Die eine Fliege hieß Andreas Wild – die hat­te eh schon länger mal wieder eins aufs Maul ver­di­ent – und die andere Fliege hieß „Mafz“ oder MAFZ oder so ähn­lich. Erleb­nis­park eben. In den wollte man ja rein. Mal wieder was erleben. Sowas wie eine Neuwahl von Georg Pazder­s­ki zum Beispiel. Oder – noch bess­er – eine ein­stim­mige Entschei­dung der Delegierten für eine Ver­längerung des Notvor­stand­sregimes auf weit­ere glo­r­re­iche 15 Jahre. Hui das wäre fein! Damit das dann nicht so auf­fällt, kön­nte man inner­halb der Clan-Struk­tur Notvor­stand ein­fach ein wenig durch­tauschen. Dies­mal wäre vielle­icht Andreas Otti dran. Immer­hin hat­te der gute Otti es geschafft, eine Halle zu mieten, in der Hunde und Nazis erlaubt sind, die echte Brand­schutztüren hat und die über eine Wasser­rutsche direkt neben dem Park­platz verfügt!

Die geschla­gene Fliege Andreas Wild muss es dafür beson­ders hart getrof­fen haben, hat­te er sich doch vor­ab noch recht her­zlich und auch sehr öffentlich über die neue Loca­tion gefreut. In einem Rund­brief schrieb Wild: „Wir kön­nen voller Zuver­sicht auf den März schauen, wo nach men­schlichem Ermessen nun sich­er mit ein­er Räum­lichkeit für vier Parteitage bzw. Wahlver­samm­lun­gen zu rech­nen ist. Gehen Sie davon aus, daß an vier aufeinan­der fol­gen­den Woch­enen­den sowohl der Vor­stand, als auch die Lis­ten für AGH und BT gewählt und ein Berlin­er Lan­deswahl­pro­gramm ver­ab­schiedet wer­den wird. Alle diese Ver­anstal­tun­gen wer­den auf­grund der Kapaz­ität der Räum­lichkeit als Mit­gliederver­anstal­tun­gen durchge­führt wer­den kön­nen. Falls nun der Not­landesvor­stand gle­ich­wohl Delegierten­parteitage im Sinne der Beutege­mein­schaft beschlösse, kön­nte das nur als mit­glieder­feindlich­es Sig­nal der Pro­tag­o­nis­ten des Delegierten-Glaubens gew­ertet wer­den. Diese wür­den in diesem Fall nie wieder in der Berlin­er AfD aufgestellt wer­den“. Tja Andi, so kann man sich täuschen. Die Land­par­tie find­et schon statt, nur für unlieb­same Mit­glieder war im Bus lei­der kein Platz mehr. Basis­demokratie? Muss lei­der draußen bleiben. Und für den nervi­gen Andi und seine Nör­gler-Fre­unde gibt es vor der großen Bran­den­burghalle ja das Kinder­land mit Wasser­spiel­welt und den Bauern­hof­spielplatz. Wir kön­nen die ros­tige Schaukel mit dem ent­täuscht­en Andreas Wild darauf schon fast hören. Wii­i­ihk,… wii­i­ihk…. Da sitzt er dann und daneben malt Gun­nar Lin­de­mann mit den Klettver­schluss-Led­er­schuhen unmo­tivierte Kreise in den nassen Sand. Die Partei ist also aktuell wahrlich in bester Laune für einen großen Ponyhof-Parteitag.

Brandstifter in der Brandenburghalle – Kein Acker der AfD!

Was kön­nen wir also tun, um der Berlin­er AfD auch ihren sech­sten (ist es wirk­lich schon der sechste?…schwer den Überblick zu behal­ten) Ver­such eines Lan­desparteitags zu ver­sauen? Nach­dem inzwis­chen weit über 100 Loca­tions in Berlin und Bran­den­burg sich klar gegen Ras­sis­mus, Sex­is­mus, Homo- und Trans­feindlichkeit und alle anderen For­men grup­pen­be­zo­gen­er Men­schen­feindlichkeit posi­tion­iert haben und daher der AfD keine Räume für ihren Lan­desparteitag zur Ver­fü­gung stellen woll­ten, fand die recht­sradikale Ter­rortruppe im Bran­den­bur­gis­chen Schön­walde-Glien nun doch noch einen Ort, der Hass und Het­ze gegen das entsprechende Endgeld gerne in seinen Hallen duldet. Die MAFZ Paaren GmbH (oder auch Erleb­nis­park Paaren) und deren Geschäfts­führung Ute Lagod­ka und Stef­fen Krebs ermöglichen gemein­sam mit dem MAFZ Auf­sicht­sratsvor­sitzen­den Roger Lewandows­ki so nach langer Zeit doch einen Parteitag für die blaubraunen Het­zer. Über die drei AfD-Vermieter*innen gibt es nicht allzu viel zu erzählen. Ute Lagod­ka ist nicht nur Geschäfts­führerin des MAFZ, son­dern auch ihr eigen­er größter Fan. Daher ist Ute natür­lich auch erste und einzige Vor­sitzende der Fre­unde des MAFZ. Sie ist prak­tisch mit sich selb­st befre­un­det. Passend dazu hat Ute einen mega boomer-mäßi­gen Insta­gram-Account und eine nicht viel weniger pein­liche Face­book-Seite. Befre­un­det ist sie dort unter anderem mit Michael Schmidt, dem Betreiber des Warten­berg­er Hofs. Utes Fre­und Michael ermöglichte im Warten­berg­er Hof unter anderem schon das Tre­f­fen des faschis­tis­chen Flügels der AfD. Da haben sich also zwei echte AfD-Fre­unde gefun­den. Oder nehmen sie bei­de nur beson­ders gerne Geld mit ras­sis­tis­ch­er Het­ze ein?

Küm­mern sich um braune Schweine: Ute Lagod­ka, Stef­fen Krebs

Der zweite Geschäfts­führer des MAFZ ist Stef­fen Krebs. Wenn Stef­fen nicht ger­ade Hallen an Recht­sradikale ver­mi­etet, lebt er mit sein­er Frau Nicole Krebs im beschaulichen Ketzin/Havel. Seine Frau betreibt dort den Friseurladen „Coif­feur-Hausknecht“, der bish­er noch einen ganz aus­geze­ich­neten Ruf und tolle Bew­er­tun­gen im Inter­net hat­te. Zum neuen Ver­mi­eter der AfD schreibt der RBB: „Der Hal­len­be­treiber dort gilt in Parteikreisen als „robust“, auch wenn mit Anfein­dun­gen einzel­ner Antifa-Grup­pen und poli­tis­ch­er Geg­n­er zu rech­nen ist. Partei­in­tern heißt es, „der Miet­preis“ habe „die Sache geregelt“. Ob es Stef­fen Krebs ist, den die braunen Kam­er­aden der AfD als beson­ders „robust“ loben, lässt sich nur ver­muten. Klar scheint hinge­gen, wie man auf dem idyl­lis­chen Pony­hof in Paaren im Glien mit ras­sis­tis­ch­er Het­ze und Ver­samm­lun­gen von Neo­faschis­ten umge­ht: Der Miet­preis regelt das. Wenn genug Scheine auf dem Tisch liegen, sind Moral, gesellschaftliche Ver­ant­wor­tung, Zivil­courage und selb­st die eigene Hau­sor­d­nung ganz schnell mal vergessen. Der Miet­preis regelt das. Guten Tag Herr Neon­azi, hier ent­lang, gerne doch, bitte doch.

Roger Lewandows­ki liest Nicole Krebs Inter­net­be­w­er­tun­gen ihres Friseur­sa­lons vor

Der Dritte im Bunde der neuen AfD-Fre­unde ist Roger Lewandows­ki. Lewandows­ki ist Lan­drat der CDU. Lewandowskis CDU im Havel­land scheint ein ger­adezu her­zlich­es Ver­hält­nis zur lokalen AfD zu haben. In einem Text der AfD Havel­land lobt diese die offen­sichtlich gute poli­tis­che Zusam­me­nar­beit mit der örtlichen CDU. Man freut sich darüber, wie die CDU in „dankenswert­er Weise“ Anträge der Linken zu neon­azis­tis­chen Umtrieben „gründlich zerpflückt und nicht ver­säumt, den Linken die moralis­che Berech­ti­gung für ein der­ar­tiges Ansin­nen abzus­prechen“. Das muss Liebe sein. Und da CDU und AfD Havel­land so toll zusam­me­nar­beit­en, wenn es darum geht Anträge gegen die Poli­tik von Faschis­ten wie Kalb­itz und Höcke zu stop­pen, dür­fen die braunen Fre­unde der CDU auch regelmäßig genau diese men­schen­ver­ach­t­ende Poli­tik auf dem net­ten Pony­hof von Roger Lewandows­ki pla­nen und verbreiten.

Heile Welt im Havelland – Der Ponyhof der Berliner AfD

Das MAFZ Paaren gehört dem Kreis Havel­land und der Lan­drat des Land­kreis­es ist eben Roger Lewandows­ki (CDU), der gle­ichzeit­ig auch Auf­sicht­sratsvor­sitzen­der des MAFZ ist. Wie prak­tisch, da wird man sich schnell einig. Die berechtigte Frage, warum das Havel­land den krei­seige­nen Pony­hof so auf­fäl­lig gerne an die Men­schen­feinde der Berlin­er AfD ver­mi­etet, kam bere­its 2017 auf. Vielle­icht genügt dem MAFZ die AfD des eige­nen Bun­des­lan­des ein­fach nicht. Ute Lagod­ka, Stef­fen Krebs und Roger Lewandows­ki scheinen zumin­d­est wed­er poli­tis­che noch gesellschaftliche Ver­ant­wor­tung zu ken­nen, wenn es darum geht, die Kassen im Erleb­nis­park Paaren klin­geln zu lassen. Dass dies nicht nur den eige­nen Ruf und den Ruf des Unternehmens mit hässlichen braunen Fleck­en ruinieren kann, son­dern eventuell auch Fol­gen für die Men­schen in der Umge­bung, für die Region und später auch für viele Opfer der recht­sradikalen Het­ze und men­schen­ver­ach­t­en­den Poli­tik haben kann, ist ihnen offen­bar völ­lig gle­ichgültig. Dass recht­sradikale Parteitage und die Poli­tik von Parteien wie der AfD direkt und indi­rekt Ver­fol­gung, Gewalt und auch Tod für Men­schen hier und an vie­len Orten in und um Europas Stachel­drahtzäune zur Folge haben kann und auch schon hat, lässt sich in Paaren im Glien schein­bar mit einem erfrischen­den Waldspazier­gang schnell wieder vergessen. Genau das darf so nicht weit­er gehen! Das Schweigen in der Heilen Welt des Pony­hofs, auf dem sich am Woch­enende braune Het­zer tre­f­fen, muss durch­brochen wer­den! Ute Lagod­ka, Stef­fen Krebs und Roger Lewandows­ki soll­ten mit der MAFZ Paaren GmbH und dem Erleb­nis­park Paaren von jet­zt an täglich daran erin­nert wer­den, für was sie Ver­ant­wor­tung mit­tra­gen und wem sie da Hallen zur Ver­fü­gung stellen wollen. Euren Ärg­er und eure Wut darüber, wie scheiße­gal die Fol­gen ihres Han­delns diesen Leuten sind, kön­nt ihr ihnen auf Face­book, Google, Insta­gram, zahlre­ichen Bew­er­tungsportal­en oder natür­lich per E‑Mail oder Tele­fon jed­erzeit mitteilen.

MAFZ Märkische Ausstel­lungs- und Freizeitzen­trum GmbH Paaren
Garten­str. 1–3
14621 Schön­walde – Glien
Tele­fon: 033 230 / 74–0
Tele­fax: 033 230 / 74–220
E‑Mail: kontakt@mafz.de
Inter­net: www.erlebnispark-paaren.de

Face­book: https://www.facebook.com/Mafz-Erlebnispark-Paaren-409625032555059/

Fre­unde des MAFZ:
http://www.freunde-des-mafz.de/
Vor­sitzende: Frau Ute Lagodka
info@freunde-des-mafz.de

Oder ihr wen­det euch an die zahlre­ichen Aussteller, Kun­den, Liefer­an­ten und Dien­stleis­ter, die mit dem MAFZ und damit den Vermieter*innen der AfD Geschäfte machen. Lasst sie wis­sen, mit wem sie zusammenarbeiten!

Hier und heute ist endgültig Schluss mit Pony­hof in Schön­walde-Glien für die AfD! Wir wer­den es nicht weit­er dulden, dass sich heim­lich, still und leise recht­sradikale Großver­anstal­tun­gen im Erleb­nis­park Paaren etablieren! Ab heute wird das Fol­gen haben!

Macht Druck auf die Vermieter*innen und Ver­ant­wortlichen und kommt zu den antifaschis­tis­chen Wut-Demon­stra­tio­nen am 13. und 14. März nach Paaren im Glien!

Schluss mit Ponyhof!
Den AfD-Landesparteitag in Schönwalde-Glien zu Brei stampfen!

Wut-Demon­stra­tio­nen zum Erleb­nis­park Paaren

13. März 2021 | 8 Uhr | Hal­testelle Per­wenitz Gewerbegebiet
Im Anschluss Kundge­bung vor dem Erleb­nis­park Paaren

14. März 2021 | 8 Uhr | Hal­testelle Per­wenitz Gewerbegebiet
Im Anschluss Kundge­bung vor dem Erleb­nis­park Paaren

Infor­ma­tio­nen zur Anreise mit öffentlichen Bussen und Bus-Shut­tles veröf­fentlichen wir in den näch­sten Tagen. Macht Druck im Vor­feld! Bere­it­et euch vor! Achtet auf Ankündigungen!

Infor­ma­tio­nen und Updates find­et ihr unter:
twitter.com/noafdberlin
facebook.com/noafdberlin
keinraumderafd.blogsport.eu
Hash­tags: #noLPT #B1303 #B1403

Wir behal­ten uns aus­drück­lich vor, den recht­sof­fe­nen Erleb­nis­park zukün­ftig auch zu anderen Ver­anstal­tun­gen mit laut­starkem, antifaschis­tis­chem Protest zu beglück­en, bis deren Raumver­gabe an die Berlin­er AfD ein Ende hat! Bran­den­burg ist immer eine Reise wert!

Kein Raum der AfD!

Quelle: https://de.indymedia.org/node/142024

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Antifaschismus

Steinhöfel — kein gemütlicher Treffpunkt für Hetze!

Am 17. Jan­u­ar fand in der Gast­stätte „Ulmen­hof“ in Stein­höfel ein geheimes Tre­f­fen des recht­sex­tremen „Flügels“ der AfD statt. Rund 50 Mit­glieder der recht­sradikalen Parteiströ­mung aus dem ganzen Bun­des­ge­bi­et kamen in unser­er Gemeinde zusam­men. Das war in den let­zten Tagen der Presse zu ent­nehmen – das Redak­tion­snet­zw­erk Deutsch­land, mehrere Tageszeitun­gen und der RBB berichteten darüber. Der „Flügel“ wurde ange­blich Anfang 2020 aufgelöst, da der Ver­fas­sungss­chutz ihn als recht­sex­tremen Ver­dachts­fall ein­stufte. Das Tre­f­fen vom 17. Jan­u­ar zeigt, dass die Struk­turen weit­er beste­hen — und sich dieses bun­desweite Net­zw­erk von Recht­sex­tremen in Stein­höfel wohlfühlt.

Für ein weltof­fenes Stein­höfel — gegen die AfD und ihre anti­demokratis­chen und recht­sex­tremen Akteure

Anwohn­er und Anwohner­in­nen hat­ten sich an dem Tag gewun­dert, woher die vie­len großen und lux­u­riösen Autos mit Num­mern­schildern aus ganz Deutsch­land kamen, die rund um die Stein­höfel­er Kirche und den „Ulmen­hof“ alles zupark­ten und alarmierten die Polizei.
Im Novem­ber let­zten Jahres ver­ab­schiedete unsere Gemein­de­v­ertre­tung die „Erk­lärung für ein weltof­fenes Stein­höfel“. Darin heißt es unter anderem: „Der Kampf gegen Extrem­is­mus und Intol­er­anz begin­nt vor Ort.“ Das find­en wir richtig. Aber genau deshalb sind wir wütend und entset­zt, dass Stein­höfel zum Tre­ff­punkt von Recht­sex­tremen aus der gesamten Bun­desre­pub­lik wer­den kon­nte. Inzwis­chen haben weit­ere AfD-Ver­samm­lun­gen im “Ulmen­hof” stattge­fun­den. Schon wird im Zusam­men­hang mit dem AfD-inter­nen Machtkampf von einem „Stein­höfel­er Kreis“ gesprochen. Stein­höfel ste­ht plöt­zlich nicht für Weltof­fen­heit, son­dern für Rechtsextremismus.
Wir möcht­en, dass sich in unser­er Gemeinde alle Men­schen sich­er und zuhause fühlen kön­nen. Sich­er vor ras­sis­tis­chen Anfein­dun­gen, vor Belei­di­gun­gen, Her­ab­würdi­gun­gen und Über­grif­f­en. Aber genau für solche Bedro­hun­gen ste­ht der „Flügel“ der AfD, dessen Rei­hen gespickt sind mit Leuten, die in – teil­weise ver­bote­nen – Organ­i­sa­tio­nen der extremen Recht­en zur Poli­tik gefun­den haben.
„Flügel“-Anführer Björn Höcke, der thüringis­che AfD-Lan­deschef, sprach 2017 in sein­er Dres­den­er Rede von der „däm­lichen Bewäl­ti­gungspoli­tik“ Deutsch­lands in Bezug auf die nation­al­sozial­is­tis­che Ver­gan­gen­heit und forderte eine „erin­nerungspoli­tis­che Wende um 180 Grad“. In unser­er Gemeinde liegt auch das ehe­ma­lige jüdis­che Landw­erk Neuen­dorf. Von dort aus wur­den im April 1943 hun­derte jüdis­che Men­schen nach Auschwitz in den Tod geschickt. Dass aus­gerech­net bei uns Tre­f­fen des „Flügels“ stat­tfind­en, ist für uns ein Schlag ins Gesicht.
Wir wollen nicht, dass Stein­höfel ein gemütlich­er Rück­zug­sort für Recht­sex­treme ist!
Wir fordern, dass die zuständi­gen Behör­den in Gemeinde und Amt alles unternehmen, um so etwas in Zukun­ft zu ver­hin­dern! Wir bieten als Zivilge­sellschaft unsere Unter­stützung an.
Wir fordern, dass nie­mand in Stein­höfel Recht­sex­tremen Räum­lichkeit­en zur Ver­fü­gung stellt!
Der AfD-„Flügel“ ste­ht nicht für respek­tvollen, demokratis­chen Mei­n­ungsaus­tausch, son­dern für Ras­sis­mus, Spal­tung, Belei­di­gung und das Aufhet­zen unter­schiedlich­er Bevölkerungs­grup­pen gegeneinan­der. Wir wollen das in Stein­höfel nicht haben!

Bünd­nis Offenes Steinhöfel
Zusam­men in Neuen­dorf S.A.N.D.E. e.V.
land­kun­stleben e.V.
Kul­tursche­une Neuen­dorf e.V.
Haus des Wan­dels e.V.
Geschichte hat Zukun­ft – Neuen­dorf im Sande e.V.
Naturschutz Law­ine e.V.,
und engagierte Bürg­er und Bürgerinnen
Kon­takt: offenessteinhoefel@gmail.com

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Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Gedenken an Farid Guendoul

Am 12. und 13. Feb­ru­ar wurde in Guben Farid Guen­doul gedacht, der vor 22 Jahren durch Faschis­ten ermordet wurde. Die Täter bracht­en damals nicht nur Farid Guen­doul um, son­dern zogen auch laut­stark durch die Stadt, bedro­ht­en weit­ere Men­schen und war­fen Fen­ster­scheiben eines asi­atis­chen Restau­rants ein. Ein Fre­und des Ermorde­ten, Issa­ka Kaba, kon­nte sich in ein Bistro ret­ten, wo er nur zöger­lich aufgenom­men wurde. Die Polizei ver­haftete ihn grund­los und die Ras­sis­ten fol­gten Kaba bis zur Wache und ver­sucht­en hineinzuge­lan­gen. Diese Nacht zeigte, wozu der Deutsche Mob und seine Insti­tu­tio­nen fähig sind. Das Erricht­en eines Gedenksteins für Farid Guen­doul war damals ein zäher Kampf und als er stand wurde er mehrfach beschädigt.

Kranznieder­legung durch Antifaschist*innen am 12. Februar

Auch heute gibt es in Guben zahlre­iche Prob­leme. Nur wenige kämpfen gegen das Nazi-Prob­lem an, eine Unter­stützung für Geflüchtete und/oder Men­schen, die Opfer von ras­sis­tis­chen Attack­en wer­den, gibt es vor Ort nicht. Das Net­zw­erk für Flucht und Migra­tion, welch­es eine Arbeits­gruppe der Stadt ist, ist derzeit inak­tiv man­gels Per­son­als und Willen, die Stellen zu beset­zen. Eine*n Integrationsbeauftragte*n gibt es schlichtweg derzeit nicht. Vielle­icht kein Wun­der bei ein­er Stadtver­wal­tung, in der die AFD von allen Parteien die meis­ten Sitze belegt.

Unter anderem deshalb möcht­en wir die Rede ein­er Teil­nehmerin des Gedenkens an Farid Guen­doul hier veröf­fentlichen, denn sie zeigt die Kon­ti­nu­itäten des ras­sis­tis­chen Nor­malzu­s­tandes in Guben. Unter­stützt die Struk­turen vor Ort, die sich dem ent­ge­gen­stellen — Remem­ber­ing means fighting!

Rede­beitrag ein­er Teil­nehmerin beim Gedenken am 13.2.2021

Warum gedenken wir? Woher kommt das Bedürf­nis, an Opfer oder Betrof­fene von schreck­lichen Tat­en oder Ereignis­sen zu erin­nern? Wir ver­suchen oft, aus einem Ereig­nis zu ler­nen, irgen­det­was Sin­nvolles daraus zu ler­nen – aber wir kön­nen das in diesem Fall nicht. Es wird oft gesagt: Erin­nerung dient der Mah­nung – dieser Gedanke liegt uns eigentlich nicht fern. Aber: auch wenn viele von uns zum Tatzeit­punkt noch ziem­lich jung waren, ist uns die Tat zu frisch und sind uns die Täter zu poli­tisch aktiv, als dass wir „nur“ mah­nen möchten.

Wir wollen nicht aufhören auf die Täter aufmerk­sam zu machen. Wir wollen nicht nur auf die ras­sis­tis­che Per­spek­tive der von Neon­azis zu Hil­fe gerufe­nen Polizis­ten aufmerk­sam machen, die fast reflex­haft erst ein­mal die bedro­ht­en Asyl­suchen­den fes­t­nehmen anstatt die bedro­hen­den Neon­azis. Wir wollen nicht aufhören zu the­ma­tisieren, wie glimpflich in guter alter deutsch­er Gericht­stra­di­tion die Täter davon gekom­men sind – in ein­er Tra­di­tion von Run­ter­spie­len und ent­poli­tisieren ras­sis­tis­ch­er Attack­en. Wir wollen auch immer noch darauf aufmerk­sam machen, wie Alexan­der Bode – ein­er der Haupt­täter — auch Jahre nach sein­er Tat nicht müde wurde und wird, anderen seinen Ras­sis­mus zuzumuten.

Wir wollen aber nicht nur auf die Täter als Per­so­n­en schauen. Wir wollen auch auf die grup­pen­be­zo­gene Men­schen­feindlichkeit aufmerk­sam machen, die eine solche Men­schen­jagd in den Köpfen der Täter erst möglich wer­den ließ. Auf welchem Lev­el ste­hen wir denn heute? Wie viel Ras­sis­mus ist für uns und unser Umfeld ertrag­bar gewor­den? Der Hass lässt sich leichter schluck­en, wenn er gut bürg­er­lich gek­lei­det ohne rasierte Glatzköpfe in Form ein­er Partei darge­boten wird, die sich nur noch entschei­den muss, wie ras­sis­tisch, men­schen­ver­ach­t­end und faschis­tisch sie eigentlich noch sein will. Wie viel Ras­sis­mus ist für uns ertrag­bar gewor­den – für diejeni­gen von uns, die sich von ras­sis­tis­chen Attack­en nie direkt ange­grif­f­en fühlen müssen? Meis­tens kön­nen wir selb­st entschei­den, ob wir in Kon­fronta­tion mit rechtem Gedankengut gehen oder nicht – aber diese Entschei­dungs­frei­heit haben nicht alle.

Deshalb sagen wir: Unsere Entschei­dung muss viel häu­figer in Rich­tung Kon­fronta­tion gehen, in Rich­tung Wider­spruch zur Het­ze – und sei sie noch so sub­til. Kein Men­sch soll sich stark oder auch nur wohl dabei fühlen kön­nen, wenn er andere Men­schen ras­sis­tisch oder sex­is­tisch oder anders attack­iert – egal, ob ver­bal oder tätlich. Solch eine Herange­hensweise beseit­igt jedoch nicht die Gründe für diese grup­pen­be­zo­gene Men­schen­feindlichkeit. Dafür ist sie hierzu­lande his­torisch, insti­tu­tionell und in den Köpfen von vie­len Men­schen zu tief ver­wurzelt. Wir kön­nen aber hier und jet­zt und in jed­er zukün­fti­gen Minute unser zukün­ftiges Han­deln steuern. 

Bei all dem Gerede über Coro­na in unserem Land­kreis kön­nen wir zeigen, dass wir nicht glauben, Coro­na mache vor Asy­lun­terkün­ften halt, Coro­na mache vor über­füll­ten griechis­chen Lagern halt. Wir ste­hen hier und uns ist kalt, aber stellen wir uns mal vor, wir säßen jet­zt mit unseren Kindern bei 8°C neben unserem unter­spül­ten Zelt, teilen uns mit hun­derten anderen einen Wasser­hahn, aus dem nur kaltes Wass­er kommt, bekom­men eine unzure­ichende kalte Mahlzeit pro Tag und von san­itären Anla­gen oder medi­zinis­ch­er Ver­sorgung brauchen wir erst gar nicht anfangen.

Was wir als Stadt tun kön­nen ist fol­gen­des: wir brauchen eine offen­sive städtis­che Willkom­men­spoli­tik. Sym­bol­tat­en sind gut und wichtig und anzuerken­nen, aber wir brauchen sta­bile bezahlte Struk­turen, die beset­zt sind mit fähi­gen, engagierten Leuten, die in Net­zw­erke einge­bun­den sind – also nicht mit Leuten, die ein­fach aus der Ver­wal­tung abge­zo­gen wer­den und das The­ma ein­fach nur ver­wal­ten. In der Geflüchtete­nar­beit ehre­namtlich Aktive soll­ten keine Befürch­tun­gen haben, dass sie ihre „nor­malen“ Lohnar­beit nicht mehr schaf­fen, weil ihnen das Ehre­namt viel mehr abver­langt, als sie eigentlich geben können.
Um mit einem pos­i­tiv­en State­ment zu schließen: es gibt viel zu tun, viel zu etablieren – pack­en wir es an!

“Remem­ber­ing means fight­ing” — Aufk­le­ber in Guben
In Guben gibt es viel zu tun.
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Antifaschismus

Der Krebs aus deinem Wappen, was könnte besser passen?

Cot­tbus — Der Krebs aus deinem Wap­pen, was kön­nte bess­er passen?(1)

In den let­zten Jahren, Monat­en, Tagen sind mir häu­fig Men­schen begeg­net (inklu­sive mir selb­st), die sagen „Es gibt ja in Cot­tbus nicht nur Nazis, son­dern auch coole Leute, die Gegenkul­tur schaf­fen.“ oder „Hier ist nicht alles schlecht.“. Ja und ja. Ist ja auch irgend­wie selb­stre­dend, dass nichts nur schlecht ist. Aber, manche Sachen sind eben mehr schlecht als auch gut – so wie Cottbus.

Cot­tbus ist nicht grund­los über­re­gion­al für seine über Gen­er­a­tio­nen ver­fes­tigte, mil­i­tante Naziszene bekan­nt; ist nicht wahl­los zur Hochburg ein­er recht­en Bewe­gung gewor­den; hier wählen nicht zufäl­lig so viele die AfD; und hier posieren Polizis­ten nicht ahnungs­los vor recht­en Parolen. Als Antifaschist*in in Cot­tbus zu wohnen, bedeutet, manch­mal nah an der Ohn­macht zu leben. Allein diese sehr kurze Bestand­sauf­nahme macht die beschriebe­nen heimat­tümel­nden Vertei­di­gungskom­plexe manch­er Cottbuser*innen ver­ständlich­er. Aber, macht es das Leben in dieser Stadt wirk­lich besser?

Nein. Sich immer wieder zu sagen, es sei nicht alles schlecht, hil­ft hier zu über­leben und es hil­ft bei der Ver­drän­gung. Gle­ichzeit­ig verdeckt es Prob­leme, und führt dazu, dass nicht genü­gend Gegen­maß­nah­men ergrif­f­en wer­den. Jet­zt kön­nte argu­men­tiert wer­den, dass bspw. linke Kul­turein­rich­tun­gen teil von Gegenkul­tur sind. Das stimmt. Wenn aber der eine wirk­lich linke Club nur deshalb nicht ständig von Nazis ange­grif­f­en wird, weil irgendwelche Halb­nazis ihre Naz­ifre­unde davon abhal­ten, dann hört sich das nach einem inter­es­san­ten Arrange­ment mit Nazis an. Und, wenn der andere linksalter­na­tiv anmu­tende Club gle­ich selb­st Nazis an der Tür ste­hen hat, dann ist das Kol­lab­o­ra­tion. Aber, eigentlich ver­ste­he ich davon gar nicht so viel. Es geht ums Geschäft, da ste­ht Ide­olo­gie außen vor – Oi! Das einzige linke Haus­pro­jekt in Cot­tbus wird ver­mut­lich nur nicht über­fall­en, weil die Nazis sich ihrer Macht bewusst sind und solche Aktio­nen gar nicht mehr nötig haben. Sie wal­ten und schal­ten an ganz anderen Stellen in dieser Stadt.(2)

Das mit den Nazis an der Tür, ist irgend­wie auch ver­ständlich, wenn men­sch bedenkt, was hier früher so abging. Da ver­sucht­en Faschos über drei Tage lang eine Geflüchtete­nun­terkun­ft in Brand zu set­zen; über­fie­len linke Jugend­clubs; jagten Men­schen auf offen­er Straße, bedro­ht­en sie mit Waf­fen und töteten (war damals alles Trend). Dank akzep­tieren­der Jugen­dar­beit hat­ten irgend­wann alle ihre eige­nen Räume und die Nazis beka­men auch gle­ich noch ein paar küm­mernde Sozialarbeiter*innen an der Hand, die sie in ihrem Naz­i­tun begleit­et haben. Manch­mal sind Faschos auch gle­ich selb­st Sozialar­bei­t­ende gewor­den. Zumin­d­est haben sie schon seit ziem­lich langer Zeit ziem­lich viele Freiräume in Cottbus.

Das merken vor allem Men­schen, die von ihnen und ihren Hand­lun­gen betrof­fen sind, z.B Gen­er­a­tio­nen von Antifaschist*innen und queeren Men­schen, die in Großstädte wie Berlin, Leipzig oder Dres­den abge­wan­dert sind, weil sie es hier irgend­wann nicht mehr aus­ge­hal­ten haben; aber auch Men­schen die poten­tiell von Ras­sis­mus betrof­fen sind, inter­na­tionale Studierende oder Geflüchtete, die eben­so gern weit­er ziehen wür­den, es aber nicht kön­nen, weil ras­sis­tis­che Geset­zge­bun­gen es ihnen verbieten.

War seit Jahren nicht mehr hier
Wollte nie nach Berlin, wollte nur weg von dir

Da erzählt man dann in seinem neuen Fre­un­deskreis nicht „Ich habe glück­lich in Cot­tbus studiert.“, son­dern eher „Ich wurde in Cot­tbus trau­ma­tisiert.“, denn das haben unter anderem diese soge­nan­nten „Baseballschlägerjahre“3 gemacht: Men­schen trau­ma­tisiert. Das wirkt nach. Denn auch heute wird noch zugeschla­gen; es sei denn, man lässt sich mit „Denen, deren Namen nicht genan­nt wer­den dür­fen“ ein (Schade, denn eigentlich ken­nen ja alle alle Namen.), macht die Klappe nicht zu weit auf oder sieht halt ein­fach nicht so scheiße aus.

Jahre sind ver­gan­gen, doch wir wer­den keine Freunde
Nichts als tief­ster Respekt, vor jedem, der noch da ist und sich gegen dich stellt

Also, an alle die noch da sind: Wir haben diesen Respekt ver­di­ent. Danke dafür! Aber: Es ist hier nicht bess­er gewor­den. Es ist anders schlecht. Das was passiert, ist nicht genug! Es liegt an uns Cottbuser*innen, alles in Kraft zu set­zen, damit es irgend­wann wirk­lich bess­er wird.

Cot­tbus hat seinen schlecht­en Ruf nicht, weil jemand ruft, dass es schlecht ist, son­dern: weil es schlecht ist.

1 In fett und kur­siv geset­ze Textstellen: Audio88 & Yassin (2021): Cot­tbus. In: Todesliste. Köln: Nor­male Musik.
2 Vgl. Müller, Daniel / Zim­mer­mann, Fritz (2020): Der Clan von Cot­tbus. In: https://www.zeit.de/2020/42/rechtsextremismus-lausitz-kampfgemeinde-cottbus-rassismus-brandenburg (15.02.2021)
3 Vgl. RBB / Zeit Online (2020): Base­ballschläger­jahre. In: https://www.ardmediathek.de/rbb/sendung/baseballschlaegerjahre/staffel‑1/Y3JpZDovL3JiYi5kZS9iYXNlYmFsbHNjaGxhZWdlcmphaHJl/1/ (15.02.2021)

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Antifaschismus Arbeit & Soziales Verschwörungsideologie

Aus der Krise lernen – Ohne Solidarität ist alles doof

Coro­na stellt uns vor große Her­aus­forderun­gen. Seit einem Jahr machen wir alle Erfahrun­gen damit was es heißt in und mit ein­er Pan­demie zu leben. Jedoch sind wir unter­schiedlich von der Pan­demie betrof­fen. Unsere Wohn­ver­hält­nisse, unsere Arbeit, unseren finanziellen Mit­tel, unsere sozialen Beziehun­gen, unsere Gesund­heit, unser Alter, unser Geschlecht. All das macht, dass wir bess­er oder schlechter durch die Krise kom­men. Die Maß­nah­men der Bun­des- und Lan­desregierun­gen ret­ten sowohl Leben (z.B Maskenpflicht, Abstand, Hygiene), ver­stärken aber auch die beste­hen­den Ungle­ich­heit­en. So gehen zum Beispiel Mil­liar­den an Großkonz­erne, während die Unter­stützung für Einzelhändler*innen und Gas­tronomie zu wenig und zu spät kommt. Das Gesund­heits- und Pflegesys­tem ist seit Jahren am Boden. Home­of­fice und ‑school­ing sind nicht für alle gle­ich möglich. Viele Men­schen müssen in beengten und gefährlichen Woh­nun­gen wohnen, etc. Das Haup­tau­gen­merk der Regierung liegt dabei auf dem Funk­tion­ieren „der Wirtschaft”. „Der Men­sch” bleibt dabei auf der Strecke.
Gle­ichzeit­ig nutzen die AfD und andere recht­sex­treme Kräfte die Äng­ste der Men­schen für ihre men­schen­ver­ach­t­ende Propaganda.
Mit unser­er Kundge­bung wollen wir ein Augen­merk auf die Ungle­ich­heit­en richt­en, die durch die Pan­demie und die darauf­fol­gen­den Maß­nah­men der Regierung entste­hen und ver­schärft werden.
Wir suchen einen sol­i­darischen Weg durch die Krise, ohne dabei einen Platz zu bieten für ras­sis­tis­che, anti­semi­tis­che, ver­schwörungside­ol­o­gis­che, oder ander­weit­ig diskri­m­inierende Positionen.

Stay home” ist ein Priv­i­leg der­jeni­gen die es sich leis­ten können.
Lasst uns am 20.02. um 14:00 gemein­sam auf die Straße gehen, für weltweite Sol­i­dar­ität, statt Hass und Hetze!
Tragt Masken und hal­tet den Min­destab­stand ein! Parteien­flaggen und Wer­bung bit­ten wir zu Hause zu lassen.

Sprecht gerne Freund*innen und Bekan­nte an, leit­ete diese mail weit­er und kommt am Sam­stag nach Prenzlau.
Soll­tet ihr alleine mit eur­er Moti­va­tion sein und Angst haben alleine vor­bei zu kom­men, dann kön­nt ihr euch bei agr-uckermark@riseup.net melden.
Wir find­en dann sich­er einen Weg, wie ihr euch trotz­dem wohl fühlen könnt.

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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration Verschwörungsideologie

Haft statt Aufklärung?

Im Innenauss­chuss des Bran­den­burg­er Land­tages wurde gestern bekan­nt, dass in der ehe­ma­li­gen Haf­tanstalt in Eisen­hüt­ten­stadt auss­chließlich “Men­schen nicht-deutsch­er Herkun­ft” wegen Ver­stoßes gegen Quar­an­täne­maß­nah­men inhaftiert wor­den sind (die MAZ berichtete am 10.2.2021).

Mara Hasen­jür­gen vom Flüchtlingsrat Bran­den­burg äußert sich dazu: 

Eine frei­heit­sentziehende Maß­nahme, die in der Prax­is auss­chließlich für Men­schen nicht-deutsch­er Herkun­ft Anwen­dung find­et, ist struk­turell ras­sis­tisch. Wir müssen davon aus­ge­hen, dass viele der in Eisen­hüt­ten­stadt Inhaftierten in Sam­melun­terkün­ften der Land­kreise oder der Erstauf­nahme selb­st leben. Die Bewohner*innen von Sam­melun­terkün­ften sind über­durch­schnit­tlich gefährdet sich zu infizieren oder sich als Kon­tak­t­per­son in Quar­an­täne begeben zu müssen. Dabei wer­den sie mit Secu­ri­ties am Ein­gang und teil­weise ein­er Polizeistreife vor der Tür viel eng­maschiger überwacht, als Men­schen, die in Woh­nun­gen leben.”

Haft statt Aufklärung?
Geflüchtete bericht­en dem Flüchtlingsrat immer wieder, nicht aus­re­ichend und in aller Regel nicht mehrsprachig über eine Anord­nung zur Quar­an­täne informiert wor­den zu sein. Mehrfach sind zudem ekla­tante Män­gel bei der Ver­sorgung geflüchteter Men­schen, die sich in Sam­melun­terkün­ften in Quar­an­täne begeben mussten, bekan­nt gewor­den, so beispiel­sweise im April/Mai in Hen­nigs­dorf, im Juli in Stahns­dorf und im November/Dezember in Eisen­hüt­ten­stadt.

Hin­ter­grund
Die Abson­derung­shaft beruht auf dem Infek­tion­ss­chutzge­setz. Als in Bran­den­burg am 5. Mai 2020 erst­mals ein Geflüchteter aus Pots­dam-Mit­tel­mark in Haft genom­men wurde – damals noch im Aus­reisege­wahrsam in Schöne­feld – hat­te der Flüchtlingsrat gefordert, auf mehrsprachige Aufk­lärung und per­sön­liche Ansprache, statt Zwangs­maß­nah­men zu set­zen (Presseno­tiz vom 8.5.2020). Seit­dem stand die Befürch­tung im Raum, dass Bewohner*innen von Sam­melun­terkün­ften für Geflüchtete auf­grund ihrer stark kon­trol­lierten Wohn­si­t­u­a­tion über­pro­por­tion­al von dieser Zwangs­maß­nahme nach dem Infek­tion­ss­chutzge­setz betrof­fen sein kön­nten. Diese Befürch­tung hat sich nun bewahrheitet. 

Dro­hende Willkür
Es ist zu befürcht­en, dass die Abson­derung­shaft, auch auf­grund fehlen­der Vol­lzugsregelun­gen, willkür­lich einge­set­zt wird. Diese Befürch­tung wurde ver­stärkt durch die, let­z­tendlich nicht wahrgemachte Dro­hung des Land­kreis­es Pots­dam-Mit­tel­mark vom 29.7.2020, protestierende Geflüchtete als “Aufrührer” in Gewahrsam zu nehmen. Die Pots­damer Neuesten Nachricht­en zitierten damals Kreis­sprecherin Andrea Met­zler: “ ‘Die Ein­satzkräfte holen nun diejeni­gen raus, die andere Bewohn­er anstacheln’ […] Die ‚Aufrührer’ sollen in den Abschiebe-Gewahrsam nach Schöne­feld gebracht wer­den, wo derzeit Per­so­n­en zwangsweise unterge­bracht wer­den, die sich bei behördlich ange­ord­neter Quar­an­täne unein­sichtig zeigen.” Am 30.7. rev­i­dierte sie ihre Aus­sage gegenüber den PNN, den­noch zeigt der Vor­fall anschaulich, wie leicht­fer­tig Ver­ant­wortliche schein­bar die frei­heit­sentziehende Maß­nah­men bei Geflüchteten in Betra­cht ziehen. 

Geflüchtete selb­st haben in den ver­gan­genen Monat­en die men­sche­nun­würdi­gen Quar­an­tänebe­din­gun­gen immer wieder öffentlich gemacht und bei Sozialar­bei­t­en­den und Betreibern eine Verbesserung ihrer Sit­u­a­tion gefordert. Es ist zu hof­fen, dass die Abson­derung­shaft nicht als Mit­tel oder Dro­hge­bärde genutzt wurde, um berechtigte Kri­tik zu unterbinden. 

Vor­würfe ernst nehmen
Der Flüchtlingsrat fordert die Lan­desregierung sowie die bei­den zuständi­gen Min­is­te­rien für Soziales und Inneres dazu auf, zu prüfen, unter welchen Umstän­den die Betrof­fe­nen in der Abson­derung­shaft inhaftiert wur­den. Wie wurde die medi­zinis­che Ver­sorgung sichergestellt? Hat­ten sie die Möglichkeit Rechtsmit­tel gegen ihre Inhaftierung einzule­gen, mit der Außen­welt zu kom­mu­nizieren und Rechtsanwält*innen oder Beratungsstellen zu erre­ichen? Wur­den die Haftbe­din­gun­gen überwacht? Dem Vor­wurf, dass es sich hier um ras­sis­tis­che Diskri­m­inierung han­deln kön­nte, muss nachge­gan­gen wer­den, anstatt ihn abwehrend vom Tisch zu wischen.

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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration

Sichere Bleibeperspektiven für junge Geflüchtete eröffnen

Der Runde Tisch Asyl und Migra­tion Pots­dam-Mit­tel­mark (im Fol­gen­den „Run­der Tisch“) ist ein bürg­er­schaftlich­er Zusam­men­schluss von Men­schen mit Flüchtlingser­fahrung, ehren-amtlichen Unterstützer*innen, Arbeitgeber*innen und Träger-Vertreter*innen der Flüchtling­shil­fen und Beratungsstellen im Landkreis.

Gemein­sames Ziel desNet­zw­erks bildet die­Verbesserung der gesellschaftlichen Teil-habechan­cen und Lebens­be­din­gun­gen von Men­schen mit Flucht-und Migrationshintergrund.Ein wichtiger Schw­er­punkt liegt dabei auf jun­gen Geflüchteten. Ger­ade deren Auf-enthaltssta­tus ist trotz guter Inte­gra­tion vielfach unsicher.

Der Runde Tisch fordert daher, die Per­spek­tiv­en junger Geflüchteter in Bran­den­burg sub­stantiell zu verbessern. Ein geeigneter Weg dafür wäre die Erle­ichterung der Voraus­set­zun­gen für die Erteilung ein­er Aufen­thalt­ser­laub­nis nach § 25b Aufent-halts­ge­setz (Aufen­thG). Die Freie Hans­es­tadt Bre­men hat im Sep­tem­ber 2020 eine entsprechende Regelung erlassen. Diesem Beispiel sollte das Land Bran­den­burg folgen.

Hoch motivierten und leis­tungs­bere­it­en jun­gen Men­schen mit Fluchthin­ter­grund kön­nte so eine gesicherte Bleibeper­spek­tive eröffnet wer­den. Dies würde zugle­ich einen Beitrag zur Über­win­dung des Fachkräfte­man­gels in Bran­den­burg bedeuten und somit den Erfordernissen der hiesi­gen mit­tel­ständis­chen Wirtschaft in geeigneter Weise Rech­nung tragen.

Detaillierte Problembeschreibung

Aus den Bericht­en der Teilnehmer*innen des Run­den Tis­ches ist eine Vielzahl an Beispie­len benan­nt von Geflüchteten, die seit 2015 als Min­der­jährige oder junge Erwach­sene in die Bun­desre­pub­lik ein­gereist sind und hier nach derA­sy­lantrag­stel­lung den Weg in Schule, Aus­bil­dung und eini­gen Fällen sog­ar Studi­um genom­men haben.

Den­noch fehlt diesen jun­gen Geflüchteten oft­mals jede aufen­thalt­srechtliche Sicher­heit. Der Grund: Sie sind nach zwis­chen­zeitlich neg­a­tiv beschieden­em Asylver­fahren in Deutsch­land lediglich ‚geduldet‘. Der bish­erige Dul­dungssta­tus führt bei ein­er Rei­he von­Be­trof­fe­nen zu ständi­ger Sorge vor Abschiebung. Das ist enorm belas­tend und macht eine nach­haltige Zukun­ft­s­pla­nung schw­er möglich.

Zwar beste­ht für geduldete junge Men­schen in der Schul‑, Berufs-oder Hochschu­laus­bil­dung nach § 25a Aufen­thG („Bleiberecht für gut inte­gri­erte Jugendliche und Her­anwach­sende“) grund­sät­zlich die Möglichkeit, eine Aufen­thalt­ser­laub­nis zu erhal­ten. Die Bedin-gun­gen dafür sind aber außeror­dentlich restrik­tiv. Ins­beson­dere müssen die Antragsteller*innen seit min­destens vier Jahren in Deutsch­land leben und dür­fen das 21. Leben­s­jahr noch nicht vol­len­det haben.

Nicht min­der schwierig zu erfüllen sind die Bedin­gun­gen für die Erteilung ein­er Aufen-halt­ser­laub­nis nach § 25b Aufen­thG („Aufen­thalts­gewährung bei nach­haltiger Inte­gra­tion“). Hier erweist sich vor allem das Erforder­nis eines in der Regel bere­its achtjähri­gen Aufen­thalts in Deutsch­land regelmäßig als unüber­wind­bare Hürde.

Diese Kom­bi­na­tion aus Alters­beschränkung zum Zeit­punkt der Antrag­stel­lung und Dauer des Voraufen­thaltes läuft der eigentlichen geset­zlichen Inten­tion offenkundig zuwider.

Detaillierte Lösungsbeschreibung

Die Freie Hans­es­tadt Bre­men ist der skizzierten Prob­lematik mit einem am 14.09.2020 in Kraft getrete­nen Erlass zur „Erteilung von Aufen­thalt­ser­laub­nis­sen für junge Geflüchtete in Bil­dung, Aus­bil­dung und Studi­um“ begeg­net. Der Erlass erle­ichtert die Erteilung ein­er Aufen­thalt­ser­laub­nis nach § 25b Aufen­thG in mehrerlei Hin­sicht deutlich:

Gedulde­ten jun­gen Geflüchteten bis zur Vol­len­dung des 27. Leben­s­jahres soll eine Aufen­thalt­ser­laub­nis bere­its nach ein­er Voraufen­thalt­szeit von min­destens vier Jahren erteilt wer­den, wenn sie zusät­zlich bes­timmte „Inte­gra­tions­merk­male“ erfüllen. Dazu zählen alternativ

  • ein vier­jähriger erfol­gre­ich­er Schulbe­such im Bun­des­ge­bi­et oder der Erwerb eines anerkan­nten Schul- oder Beruf­s­ab­schlusses oder die Teil­nahme an ein­er Einstiegs-qualifizierung,
  • die Absolvierung ein­er Beruf­saus­bil­dung oder eines Studi­ums oder die Teil­nahme an ein­er staatlich geförderten Berufsvorbereitungsmaßnahme,
  • die Absolvierung eines Frei­willi­gen Sozialen Jahres, eines Frei­willi­gen Ökol­o­gis­chen Jahres oder eines Bundesfreiwilligendienstes.

Jew­eils voraus­ge­set­zt wer­den aus­re­ichende Deutschken­nt­nisse (Niveau B1) oder hin­re­ichende Sprachken­nt­nisse (Niveau A2) bei ein­er Zeug­nis­note “befriedi­gend” im Fach Deutsch. Die Aufen­thalt­ser­laub­nis wird zunächst für bis zu zwei Jahre erteilt.

Der Erlass schließt die aufgezeigte Lücke zwis­chen den §§ 25a und b Aufen­thG. Er trägt somit den vom Geset­zge­ber als erhe­blich eingestuften Inte­gra­tionsleis­tun­gen junger Geflüchteter im Dul­dungssta­tus Rech­nung und verbessert deren Perspektiven.

Dies kor­re­spondiert offenkundig mit den inte­gra­tionspoli­tis­chen Zie­len der Bran­den­burg­er Lan­desregierung. Im Abschnitt „Asyl und Inte­gra­tion“ des gemein­samen Koali­tionsver­trages von SPD, CDU und GRÜNEN heißt es: Das vom Bund beschlossene Fach-kräf­teein­wan­derungs­ge­setz sowie das Gesetz über Dul­dung bei Aus­bil­dung und Beschäf­ti­gung wer­den wir mit möglichst ein­fachen Ver­fahren umset­zen, damit gut inte­gri­erte Geduldete einen gesicherten Aufen­thaltssta­tus erhal­ten. Die Spiel­räume auf Lan­desebene (Aus­bil­dungs­dul­dung, Aufen­thalts­gewährung bei nach­haltiger Inte­gra­tion und bei gut inte­gri­erten Jugendlichen und Her­anwach­senden) wer­den wir weit­er auss­chöpfen.“ (Randz­if­fern 2952 ‑2957).

Zugle­ich gibt die Regelung den Aus­bil­dungs­be­trieben und (poten­tiellen) Arbeitgeber*innen die drin­gend benötigte Pla­nungssicher­heit. Auch in Anbe­tra­cht des Fachkräfte­man­gels ist dies eine Win-Win-Sit­u­a­tion für unser Land.

Die Erweiterung trägt zudem dem SGB VIII Kinder-und Jugend­hil­fege­setz Rech­nun­gund ermöglicht eine bessere Abstim­mung zwis­chen den aufen­thalt­srechtlichen Regelun­gen und dem Kinder- und Jugend­hil­fer­echt (Leis­tun­gen für junge Men­schen bis zur Vol­len­dung des 27. Leben­s­jahrs). Das ist unter Inte­gra­tions­gesicht­spunk­ten und im Hin­blick auf die Fort­set­zung des Bil­dungsweges eben­falls zu befürworten.

Wir appel­lieren daher drin­gend, auch für das Land Bran­den­burg einen Erlass nach Bre­mer Vor­bild zu ver­ab­schieden und somit die gesellschaftlichen Teil­habe- und Inte­gra­tionschan­cen von leis­tungs­bere­it­en und hochmo­tivierten jun­gen geflüchteten Men­schen nach­haltig zu verbessern.

Bad Belzig, 6. Feb­ru­ar 2021

1 Hans Hansen Potsdam
2 Ruth Koschel Bad Belzig
3 Mar­tin Kühn Saarmund
4 Ulrike Rauh Berlin
5 Max Steinack­er Kleinmachnow

Mitun­terze­ich­nende

vom Run­den Tisch Asyl und Migra­tion Potsdam-Mittelmark:

6 Wolf Thieme, Bad Belzig
7 Dieter Zas­trow, Bad Belzig
8 Gabriele Schrader
9 Eri­ka Pusch, Teltow
10 Siavash Valizadeh
11 Nadine Azad-Belz, Treuenbrietzen
12 Susanne Dütz, Michendorf
13 Ulrike Wun­der­lich, Michen­dorf OT Fresdorf
14 Katrin Möbius, Bad Belzig
15 Mar­ti­na Endries-Klocksin, Kleinmachnow
14 Wern­er Kübler, Falkensee
15 Beate Schädler, Neu­rup­pin („Neu­rup­pin bleibt bunt“)
16 Gabriela Weis­chet, Neuruppin
17 Pfn. Chris­tiane Schulz, Neuruppin
18 Lothar Kli­esch, Fürstenberg
19 Ilse Schmiedecke, Oberkrämer
20 Kath­leen Kunath
21 Ines Richter, Gransee
22 Christoph Pol­drack, Leegebruch
23 Wern­er Moll
24 Ste­fan Fulz
25 Eve­lyn Mue­lenz (Koor­di­na­tion ehre­namtliche Flüchtlingsar­beit Kirchenge­meinde St. Andreas Teltow)
26 Tani­ta Sohr
27 Den­nis Behrouzi
28 Philipp Grun­wald, Asylver­fahrens­ber­atung, Ev. Kirchenkreis Barnim
29 Ste­fan Bürger
30 Fred­erik Hahn, Klein­mach­now (Sprech­er des Kreisvor­stands BÜNDNIS90/Die GRÜNENPM, Kreistagsmit­glied und Mit­glied der Gemein­de­v­ertre­tung Kleinmachnow)
31 Anna Emmendörf­fer, Tel­tow (Frak­tionsvor­sitzende GRÜNE/LINKE in der Tel­tow­er SVV, Sprecherin des Kreisver­bands PM)
32 Dr. Burkhard Kroll, Kreistagsab­ge­ord­neter­BÜND­NIS 90/Die GRÜNEN PM
33 Dr. Johannes Blatt, Gemein­de­v­ertreter in Wiesenburg/MarkBÜNDNIS90/Die GRÜNENPM

Ini­tia­tiv­en

1 Belziger Forum e.V./Infocafé Der Winkel
2 Bürger*innen-Asyl Barnim
3 Barn­im für alle
4 ESTArup­pin e.V. (Chris­tiane Schulz)
5 Ini­tia­tive Willkom­men in Birkenwerder
6 Jugendliche Ohne Gren­zen Bran­den­burg (Jibran Khalil)
7 Net­zw­erk Neue Nach­barn Werder (Editha Stürtz-Frase)
8 Pangea der Uni­ver­sität Potsdam
9 pots­dam konvoi
10 Willkom­men in Falkensee (Kath­leen Kunath)
11 Willkom­men in Gransee (Ines Richter)
12 Willkom­mensini­tia­tive Zehdenick (Petra Delport)

Kategorien
(Anti-)Rassismus Flucht & Migration

Sofortiger Abschiebestopp nach Afghanistan!

Wie im Dezem­ber let­zten Jahres wieder begonnen, set­zt Deutsch­land seine monatlichen Abschiebun­gen nach Afghanistan auch 2021 fort. Abschiebun­gen in ein Land, welch­es 2020 schon das zweite Mal in Folge vom Insti­tute for Eco­nom­ics & Peace in seinem Glob­al Peace Index 2020 als das gefährlich­ste Land der Welt eingestuft wurde. Am 31. Jan­u­ar 2021 hat das Auswär­tige Amt Afghanistan als Gebi­et mit beson­ders hohem Infek­tion­srisiko (Hochinzi­den­zge­bi­et) aus­gewiesen und als Kon­se­quenz seine Reise- und Sicher­heitswar­nun­gen noch weit­er ver­schärft, da Afghanistan von COVID-19 beson­ders stark betrof­fen sei und das Gesund­heitssys­tem den Belas­tun­gen nicht stand­halte.

Im Sep­tem­ber 2020 stellte das Oberver­wal­tungs­gericht Bre­men und im Dezem­ber 2020 auch der Ver­wal­tungs­gericht­shof Baden-Würt­tem­berg außer­dem fest, dass auch gesunde, alle­in­ste­hende Män­ner ohne soziales Net­zw­erk in Afghanistan nicht dor­thin abgeschoben wer­den dür­fen, da sie auf­grund der durch die Coro­na-Pan­demie ver­schlechterten wirtschaftlichen Lage nach ein­er Abschiebung ihre ele­men­tarsten Bedürfnisse abse­hbar nicht deck­en können.

Ungeachtet dessen plant Deutsch­land am 9.2.2021 den näch­sten Abschiebe­flug nach Afghanistan, bei dem sich erfahrungs­gemäß wieder viele Bun­deslän­der beteili­gen wer­den. Während in Deutsch­land ein­er­seits um jedes Leben gekämpft wird, wer­den ander­er­seits Men­schen in ein Covid19-Hochrisiko- und Kriegs­ge­bi­et abgeschoben und die lebens­bedrohliche Sit­u­a­tion dort wissentlich in Kauf genommen.

Der Sam­melchar­ter am 9. Feb­ru­ar wäre der erste Abschiebflug aus Deutsch­land seit der informellen Joint Dec­la­ra­tion on Migra­tion Coop­er­a­tion, die die Europäis­chen Union und Afghanistan im Jan­u­ar dieses Jahres unterze­ich­net haben und die für unbes­timmte Zeit gel­ten soll. Dem­nach kön­nen kün­ftig monatlich bis zu 500 Flüchtlinge aus der EU nach Afghanistan abgeschoben wer­den. Unter den von der Abschiebung am 9. Feb­ru­ar Betrof­fe­nen sind voraus­sichtlich der 22jährige Hasib aus Kempten/Allgäu, der dort zur Schule ging, jobbte, Fußball­spie­len liebt, eine Aus­bil­dung begin­nen wollte und jet­zt in Abschiebe­haft in Ingel­heim sitzt sowie der 20jährige H. aus NRW, der im Iran geboren wurde, mit neun Jahren nach Deutsch­land kam, noch nie in Afghanistan war und dort auch keine Ange­höri­gen hat.7 Um nur zwei Schick­sale zu nennen.

Der Schutz von Men­schen­leben während ein­er glob­alen Pan­demie einzi­gar­ti­gen Aus­maßes kann nicht an nationalen Gren­zen halt machen und vom Aufen­thaltssta­tus oder der Nation­al­ität abhän­gen. Wir fordern die Bun­desregierung auf, sofort jegliche Abschiebun­gen nach Afghanistan zu stop­pen und Men­schen­leben zu schützen!

Unterze­ich­nende:
1. We’ll Come Unit­ed Berlin Brandenburg
2. Jugendliche ohne Grenzen
3. Migrant Sup­port Net­work e.V.
4. Afghan Refugees Movement
5. Aktions­bünd­nis Antirassismus
6. No Bor­der Assembly
7. Karawane München
8. YAAR e.V.
9. Haz­ara Zen­trum Berlin
10. World Haz­ara Coun­cil – Ger­many e.V.
11. Zaki – Bil­dung und Kul­tur e.V.
12. Afghanis­ches Kom­mu­nika­tions- und Kul­turzen­trum e.V.
13. Vere­in iranis­ch­er Flüchtlinge in Berlin e.V.
14. Afghanis­ch­er Auf­schrei Düsseldorf
15. Links*Kanax
16. move­G­LOB­AL e.V.- Berlin­er Ver­band migrantis­ch­er-dias­porisch­er Organ­i­sa­tio­nen in der Einen
Welt
17. CISPM (coali­tion inter­na­tion­al des sanspa­piers et migrants) Mannheim
18. Ini­tia­tiv Oury Jal­loh Mannheim
19. Migrantifa NRW
20. PRO ASYL
21. borderline-europe
22. SEEBRÜCKE
23. IPPNW Deutschland
24. medico international
25. Ärzte der Welt e.V
26. Vere­in demokratis­ch­er Ärztin­nen und Ärzte vdää
27. Repub­likanis­ch­er Anwältin­nen- und Anwäl­tev­ere­in RAV
28. Flüchtlingsrat Baden-Württemberg
29. Bay­erisch­er Flüchtlingsrat
30. Flüchtlingsrat Berlin
31. Flüchtlingsrat Bremen
32. Flüchtlingsrat Brandenburg
33. Flüchtlingsrat Hamburg
34. Flüchtlingsrat RLP
35. Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt
36. Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein
37. Flüchtlingsrat Thüringen
38. Hes­sis­ch­er Flüchtlingsrat
39. Münch­n­er Flüchtlingsrat
40. Säch­sis­ch­er Flüchtlingsrat
41. KuB — Kon­takt- und Beratungsstelle für Flüchtlinge und Migrant_innen e.V
42. BBZ – Beratungs- und Betreu­ungszen­trum für junge Geflüchtete und Migrant*innen
43. Afghanisch-Deutsch­er Kul­turvere­in Flensburg
44. BZSL e.V.
45. Migra­tionsrat Berlin e.V.
46. life­line Vor­mund­schaftsvere­in im Flüchtlingsrat Schleswig-Hol­stein e.V.
47. AWO Kreisver­band Berlin-Mitte e.V.
48. BNS Berlin­er Net­zw­erk für beson­ders schutzbedürftige geflüchtete Menschen
49. Evan­ge­lis­ch­er Kirchenkreis Teltow-Zehlendorf
50. Diakonis­ches Werk Steglitz und Teltow-Zehlendorf
51. Asyl in der Kirche Berlin-Bran­den­burg e.V.
52. Weltweit — die Frei­willi­gen­gruppe von Asyl in der Kirche Berlin-Bran­den­burg e.V.
53. XENION Psy­chosoziale Hil­fen für poli­tisch Ver­fol­gte e.V.
54. Zen­trale Bil­dungs- und Beratungsstelle für Migrant*innen e.V. (ZBBS)
55. Flüchtlings­beauf­tragte des Ev.Luth. Kirchenkreis­es Lübeck-Lauenburg
56. Flüchtlings­beauf­tragte des ev. Kirchenkreis­es Schleswig-Flensburg
57. Afghanistan­Not­Safe KölnBonn
58. Protest LEJ Leipzig
59. Leipziger Ini­tia­tivkreis: Menschen.Würdig
60. Bon Courage e.V.
61. Wed­ding hilft
62. Sprung­brett Zukun­ft Berlin e.V.
63. Place4Refugees e.V.
64. Köl­ner Net­zw­erk “kein men­sch ist illegal”
65. Lübeck­er Flüchtlings­fo­rum e.V.
66. See­brücke Lübeck
67. See­brücke Berlin
68. See­brücke Flensburg
69. See­brücke Bochum
70. See­brücke Kiel
71. AG Bleiben, Köln
72. See­brücke Potsdam
73. Mosaik Köln Mül­heim e.V.
74. Diakoniew­erk Sime­on FB SozInt
75. Lupine Men­tor­ing e.V.
76. Ver­net­zung gegen Abschiebung Hessen/M
77. Human­is­tis­che Union OV Lübeck
78. WeGe ins Leben e.V.
79. MediNetz Bielefeld
80. Mul­ti­kul­turelle Zen­trum Tri­er e.V.
81. Ini­tia­tive — Abschiebestopp Thüringen
82. MOVE e.V.
83. Bleibe.e.V.
84. AK Poli­tik Köln
85. die AG Bleiben Köln
86. Mosaik Köln Mül­heim e.V.
87. Pal­lot­tinis­che Gemein­schaft St. Christopho­rus unterschreiben
88. Fremde brauchen Fre­unde e.V., Nordfriesland
89. Helfer­kreis Moham­mad Zaki Kulmbach
90. MeG betreutes Wohnen
91. Die Flüchtlingslot­sen im Amt Hürup
92. Barn­im für alle
93. Bürger*innenasyl Barnim
94. OMAS gegen Rechts Lübeck
95. Bun­des­fachver­band unbe­gleit­ete min­der­jährige Flüchtlinge e.V.
96. Ini­tia­ti­vauss­chuss für Migra­tionspoli­tik in Rheinland-Pfalz

Kategorien
(Anti)militarismus Antifaschismus

Solidarität mit den Opfern des türkischen Faschismus

In der Nacht von Mon­tag auf Dien­stag wur­den in der Innen­stadt von Neu­rup­pin in Bran­den­burg Trans­par­ente aufge­hängt, um Sol­i­dar­ität mit der kur­dis­chen Frei­heits­be­we­gung, der Bevölkerung in Nor­dost­syrien und Süd­kur­dis­tan auszudrücken.

Die Aktivist*innen in Neu­rup­pin fordern einen sofor­ti­gen Stopp der Waf­fen­liefer­un­gen an die Türkei und der Finanzierung des türkischen Angriff­skriegs gegen die Autonomiev­er­wal­tung von Nord- und Ost­syrien. Die Bun­desregierung fordern sie auf, die Gespräche mit dem türkischen Vertei­di­gungsmin­is­ter Hulusi Akar (AKP) sofort zu been­den. Dieser wird sich heute, am 2. Feb­ru­ar 2021, mit Bun­desvertei­di­gungsmin­is­terin Annegret Kramp-Kar­ren­bauer in Berlin treffen.

Die „Fem­i­nis­tis­che Ini­tia­tive Neu­rup­pin” (FIN) erk­lärt dazu: „Wer mit Faschist*innen kooperiert und ver­han­delt, soll unseren Wider­stand spüren. Deswe­gen war unser zen­trales Ziel das CDU-Parteibüro in Neu­rup­pin. Außer­dem wur­den an zen­tralen Anlauf­stellen in Neu­rup­pin Trans­par­ente verteilt, um die Gesellschaft auf die aktuellen Geschehnisse aufmerk­sam zu machen. Wir fordern Frieden in Kur­dis­tan und grüßen alle für Frei­heit kämpfend­en Menschen!”

Für Frieden in Kurdistan!

Berxwedan jiyan e! Wieder­stand heißt Leben!

Inforiot