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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

A wie Aufklärung” — Eine Theatertour durch Brandenburg 16.–20.11.2016

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Auf­grund der dur­chaus pos­i­tiv­en Res­o­nanz auf die The­ater­tour im Jahr 2014 pla­nen wir eine neue The­ater­tour mit dem Stück A wie Aufk­lärung vom Nö The­ater durch einige Städte Bran­den­burgs (Frankfurt/O., Straus­berg, Bernau, Neu­rup­pin, Cot­tbus) im Zeitraum 16. bis 20. Novem­ber diesen Jahres. Das neue Stück beschäftigt sich mit der Frage der Aufar­beitung der NSU-Ver­brechen. Die diesjährige The­ater­tour soll ger­ade vor dem Hin­ter­grund der Ein­rich­tung des NSU-Unter­suchungsauss­chuss im bran­den­bur­gis­chen Land­tag den Blick vor Ort schär­fen und das The­ma auch in die kom­mu­nale Öffentlichkeit bringen.
Das Stück wirft Fra­gen auf wie:
• Bestand der NSU wirk­lich nur aus Einzeltätern??
• Ist das Zeu­gen­ster­ben während des Gerichtsver­fahrens nur Zufall?
• Wie ist der Mord an Halit Yoz­gat in Kas­sel wirk­lich abgelaufen??
• Was stand in den geschred­derten Akten des Verfassungsschutzes?
• Warum und von wem wird die Aufk­lärung verhindert?
Damit wollen die Kün­stler ver­hin­dern, dass die Fra­gen in Vergessen­heit ger­at­en. Sie wollen auf die Kon­ti­nu­ität und Aktu­al­ität des recht­en Ter­rors hin­weisen und einen Blick auf die Struk­tur des gesellschaftlichen und insti­tu­tionellen Ras­sis­mus wer­fen. Das Nö The­ater will, auch fünf Jahre nach Bekan­ntwer­den der NSU-Morde, die Per­spek­tive der Betrof­fe­nen stärken.
Bere­its 2014 haben wir eine The­ater­tour durch vier Bran­den­burg­er Städte durchge­führt (Straus­berg, Bran­den­burg a.d.Havel, Neu­rup­pin, Frankfurt/O.). Damals führte das Nö The­ater des Stück “V wie Ver­fas­sungss­chutz” auf. Bei “V wie Ver­fas­sungss­chutz” han­delt es sich um ein poli­tis­ches Satirestück, welch­es sich mit der Geschichte des deutschen Inlands­ge­heim­di­en­stes beschäftigt und dessen Entwick­lung auf Inter­views, Reise­beobach­tun­gen, Doku­men­ta­tio­nen, Biogra­phien und Zeitungsar­tikeln basiert.
Die diesjähri­gen Gast­spiele mit dem Stück “A wie Auk­lärung” find­en in fol­gen­den Städten statt:
Cot­tbus
in Koop­er­a­tion mit Cot­tbus Nazifrei!
— Datum: 16.11.16
— Ort: Fam­i­lien­haus Cot­tbus, Am Spreeufer 14–15, 03044 Cottbus
— Beginn: 19:00 Uhr (Ein­lass ab 18:30 Uhr)
Frankfurt/Oder
in Koop­er­a­tion mit Utopia e.V.
— Datum: 17.11.16
— Ort: Mod­ernes The­ater Oder­land, Ziegel­straße 28a, 15230 Frankfurt/O.
— Beginn: 18:00 Uhr (Ein­lass ab 17:00 Uhr)
Straus­berg
in Koop­er­a­tion mit dem AJP 1260 e.V.
— Datum: 18.11.16
— Ort: Gemein­de­saal, Große Str. 56, 15344 Strausberg
— Beginn: 19:00 Uhr (Ein­lass ab 18:00 Uhr)
Neu­rup­pin
in Koop­er­a­tion mit JWP Mit­ten­drin e.V.
— Datum: 19.11.16
— Ort: Altes Gym­na­si­um, Am Alten Gym­na­si­um 1–3, 16816 Neuruppin
— Beginn: 18:30 Uhr (Ein­lass ab 17.00 Uhr)
Bernau
in Koop­er­a­tion mit dem Net­zw­erk für Weltoffenheit
— Datum: 20.11.16
— Ort: Klub am Stein­tor, Berlin­er Str. 1, 16321 Bernau
— Beginn: 17:00 Uhr (Ein­lass ab 16:30 Uhr)
Der Ein­tritt zu allen Ver­anstal­tun­gen ist kostenfrei.
Zusät­zlich zu den Auf­führun­gen wird es vor Ort ggf. Rah­men­pro­gramme rund um das angeris­sene The­ma geben. Dazu informieren wir kurzfristig auf unser­er Homepage.
Dieses Pro­jekt wird unter­stützt von der Amadeu-Anto­nio-Stiftung, dem Bun­de­spro­gramm “Demokratie leben!” des LAP Cot­tbus und Märkisch-Oder­land, sowie der Stadt Strausberg.

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(Anti-)Rassismus

Rathenow: Rechtes „Bürgerbündnis Havelland“ versammelte sich anlässlich einjährigen Bestehens

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Am Sam­sta­gnach­mit­tag ver­sam­melte sich das rechte „Bürg­er­bünd­nis Havel­land“ anlässlich seines ein­jähri­gen Beste­hens zu ein­er Son­derver­anstal­tung auf dem Edwin-Rolf-Platz in Rathenow. An der Ver­samm­lung nah­men unge­fähr 50 Per­so­n­en aus Bran­den­burg, Berlin, Sach­sen-Anhalt, Bay­ern und Baden Würt­tem­berg, darunter auch bekan­nte Sympathisant_innen von BÄRGIDA, „Hand in Hand“, „Bürg­er­be­we­gung Alt­mark“, „Brigade Magde­burg“ sowie Einzelper­so­n­en von „Karl­sruhe wehrt sich“ und der Bran­den­burg­er AfD teil. Die Veranstalter_innen hiel­ten zunächst eine Kundge­bung mit mehreren Redner_innen ab und zogen anschließend mehrfach durch die Stadt. Im Zuge der Ver­samm­lung wurde eine klar flüchtlings- und islam­feindliche Ein­stel­lung der Sympathisant_innen des „Bürg­er­bünd­niss­es“ deut­lich. Weit­ere Bezüge gab es zur Pro­gram­matik von „Reichsbürger_innen“ sowie zu extrem recht­en Weltan­schau­un­gen, wie sie beispiel­sweise von der „Iden­titären Bewe­gung“ propagiert wer­den. Einige Versammlungsteilnehmer_innen sym­pa­thisierten auch mit deutschna­tionaler Sym­bo­l­ik und neon­azis­tis­chen Labels. Eine Gegen­ver­anstal­tung zur Ver­samm­lung des „Bürg­er­bünd­niss­es Havel­land“ gab es nicht. Auf dem Märkischen Platz richtete das zivilge­sellschaftliche Aktions­bünd­nis „Unser Rathenow, miteinan­der, füreinan­der“ jedoch einen Infor­ma­tion­s­stand für ein Entwick­lung­shil­fe­pro­jekt in Gam­bia (West­afri­ka) aus. Der Stand wurde als Anlauf­punkt für Men­schen genutzt, die nicht mit der Ver­samm­lung des „Bürg­er­bünd­niss­es“ ein­ver­standen waren. Spon­tane Protes­tak­tio­nen gab es nur vereinzelt.
Fotos: hier

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration Law & Order

Reclaim Eisen! Stop Deportation Demonstration in Eisenhüttenstadt

Keine Abschiebung von Geflüchteten! Keine Diskri­m­inierung! Keine Abschiebe­haft! Gegen Nation­al­staats­gren­zen! Keine Tren­nung von Familien!
flyer-eisenKom­menden Sam­stag, den 22. Okto­ber, wollen wir — das ist eine Gruppe junger Men­schen aus Bran­den­burg — eine Demon­stra­tion durch Eisen­hüt­ten­stadt machen. Los gehts um 14 Uhr am Bahn­hof um dann zur ZABH zu laufen.
Wir wollen auf die Straße um unsere Stimme zu erheben

  • gegen Abschiebung und Abschiebehaft
  • gegen Frem­den­feindlichkeit und Intoleranz
  • gegen Diskri­m­inierung und Übergriffe
  • egen sichere Herkun­ft­slän­der und Abschottung.

Wir sind für eine offene und tol­er­ante Gesellschaft in der man sich frei bewe­gen kann und nicht auf­grund von Abstam­mung, Geschlecht, sozialer Herkun­ft, Reli­gion, Sex­u­al­ität sowie geisti­gen Fähigkeit­en oder kör­per­lichem Erschei­n­ungs­bild diskri­m­iniert wird.
Eisen­hüt­ten­stadt wurde durch all seine bürokratis­chen Mon­strösitäten, wie das BAMF (Bun­de­samt für Migra­tion und Flüchtlinge) und Abschiebeknäste, zum Sym­bol für Angst und Ras­sis­mus.  Lasst uns unsere Stim­mer dage­gen erheben! Ver­lasst eure Kom­fort­zone und schließt euch uns an. Unter­stützt Refugees und selb­stor­gan­isierte Kämpfe!
Zugtr­e­ff­punk­te für Sam­stag RE1 nach Frank­furt (Oder):
11:30 Uhr Pots­dam Haupt­bahn­hof, Bahn­steig 4
12:00 Uhr Berlin Haupt­bahn­hof, Bahn­steig 12 / 12:00 Berlin Alexanderplatz


Train meet­ing point Pots­dam Hauptbahnhof:
11:30 at plat­form 4, RE1 to Frankfurt(Oder)
Train meet­ing point Berlin Hauptbahnhof:
12:00 at plat­form 12

#NO depor­ta­tion of refugees! #NO dis­crim­i­na­tion ! #NO depor­ta­tion pris­ons! #NO bor­ders! #NO seper­a­tion of families!
Eisen­hüt­ten­stadt has become a sym­bol of fear and
racism, with all its bureau­crat­ic mon­sters, like
BAMF and the depor­ta­tion prison. Let’s say #NO!
Get out of your com­fort zone and join us. Sup­port Refugees!


#NON aux expul­sions de réfugié*es!
#NON à la dis­crim­i­na­tion! #NON aux pris­ons des expulsions!
#NON aux fron­tières! #NON à la sépa­ra­tion des familles!

Eisen­hüt­ten­stadt est devenu un sym­bole de peur et racisme avec tous ses mon­stres bureau­cra­tiques comme le BAMF et la prison des expulsions.
sors de ta zone de confort
rejoins nous
sou­tiens refugié*es
 

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(Anti-)Rassismus

Filmvorführung mit Podiumsdiskussion „DER KUAFÖR AUS DER KEUPSTRAßE“

Die Antidiskri­m­inierungs­ber­atung der Opfer­per­spek­tive e.V. lädt zur Filmvor­führung von DER KUAFÖR AUS DER KEUP­STRAßE mit anschließen­der Podi­ums­diskus­sion ein. Auf dieser wird ein Aktivist, der selb­st von Ras­sis­mus betrof­fen ist, ein_e Vertreter_in von NSU-Watch Bran­den­burg sowie ein Mitar­beit­er der Opfer­per­spek­tive e.V. die gegen­wär­tige Sit­u­a­tion ras­sis­tis­ch­er und rechter Gewalt in Bran­den­burg diskutieren.
 
Der Film erzählt die Geschichte des Nagel­bombe­nan­schlags vor einem türkischen Frisör­sa­lon in der Köl­ner Keup­straße am 9. Juni 2004. Er konzen­tri­ert sich dabei auf die Per­spek­tive der Betrof­fe­nen und deren Erleben der Ermit­tlun­gen, in welchen sie jahre­lang als Hauptverdächtige behan­delt und zu Täter_innen verkehrt wur­den. Der Film rekon­stru­iert diese polizeilichen Ermit­tlun­gen anhand der orig­i­nalen Ver­hör­pro­tokolle und macht so deut­lich, dass für die Behör­den und Ermittler_innen ein ras­sis­tis­ches Motiv nie in Betra­cht gezo­gen wurde. Auf ein­drück­liche Weise zeigt DER KUAFÖR AUS DER KEUP­STRAßE, wie nach­haltig und fol­gen­schw­er insti­tu­tioneller Ras­sis­mus und eine aus­bleibende gesellschaftliche Sol­i­darisierung für Betrof­fene ras­sis­tis­ch­er Diskri­m­inierung und Gewalt sind.
 
Erst Jahre später wurde der Anschlag dem soge­nan­nten Nation­al­sozial­is­tis­chen Unter­grund (NSU) zuge­ord­net: Ein Teil des recht­en NSU-Net­zw­erks ent­tarnte sich vor fünf Jahren. Seit­dem kamen in den NSU-Unter­suchungsauss­chüssen des Bun­destags und mehrerer Land­tage sowie im NSU-Prozess in München immer mehr Details zur Ver­strick­ung staatlich­er Struk­turen mit dem recht­en Ter­ror ans Licht. Auch in Bran­den­burg nahm diesen Juli ein weit­er­er Unter­suchungsauss­chuss seine Arbeit auf. Die Aufk­lärung der Ter­rorserie und der Rolle staatlich­er Insti­tu­tio­nen bei deren Ermöglichung ist dabei essen­tiell, denn wie Mer­al Sahin, Vor­sitzende der IG Keup­straße, verdeut­licht: „Es gab zwei Bomben. Die eine, die hat­te diese Wucht mit den Nägeln, und die andere war ein­fach der Rechtsstaat, der nicht funk­tion­iert hat. Und das war eigentlich die größere Bombe.”
 
Ein­tritt frei
Die Ver­anstal­tung wird gefördert vom Bun­desmin­is­teri­um für Fam­i­lie, Senioren, Frauen und Jugend im Rah­men des Bun­de­spro­gramms “Demokratie leben!” und der Lan­deshaupt­stadt Pots­dam. *Die Ver­anstal­tenden behal­ten sich vor, von ihrem Haus­recht Gebrauch zu machen und Per­so­n­en, die recht­sex­tremen Parteien oder Organ­i­sa­tio­nen ange­hören, der recht­sex­tremen Szene zuzuord­nen sind oder bere­its in der Ver­gan­gen­heit durch ras­sis­tis­che, nation­al­is­tis­che, anti­semi­tis­che oder son­stige men­schen­ver­ach­t­en­den Äußerun­gen in Erschei­n­ung getreten sind, den Zutritt zur Ver­anstal­tung zu ver­wehren oder von dieser auszuschließen.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration

Brandenburg kann mehr: Zugangswege öffnen – Flüchtlinge aufnehmen!

Der Flüchtlingsrat Bran­den­burg fordert zum „Tag des Flüchtlings“ von der Lan­desregierung, dass sie mehr Schutz­suchende aufn­immt. Der Flüchtlingsrat weist darauf hin, dass Deutsch­land seine im Sep­tem­ber 2015 auf EU-Ebene gegebe­nen Über­nah­mezusagen für Flüchtlinge aus Ital­ien und Griechen­land bish­er nicht einge­hal­ten hat. Obwohl in bei­den Län­dern hun­dert­tausende Flüchtlinge ohne Aus­sicht auf men­schen­würdi­ge Behand­lung und faire Asylver­fahren – in zahlre­iche Fällen in haftähn­lichen Lagern interniert – fest­sitzen, hat die Bun­desre­pub­lik von den zuge­sagten 27.500 Flüchtlin­gen bish­er ger­ade mal 192 aus Griechen­land und 20 aus Ital­ien tat­säch­lich aufgenom­men. Doch auch diese Vere­in­barung ist völ­lig unzure­ichend und schließt viele Schutz­suchende von vorn­here­in aus.
Die Möglichkeit des Fam­i­li­en­nachzugs zu vie­len in Deutsch­land leben­den Flüchtlin­gen ist fak­tisch nicht mehr gegeben: Seit März 2016 haben Men­schen mit sub­sidiärem Schutz für die näch­sten zwei Jahre keinen Anspruch auf Fam­i­lien­zusam­men­führung. Zugle­ich bekom­men inzwis­chen etwa 70% aller syrischen Flüchtlinge nur noch sub­sidiären statt vollen Flüchtlingss­chutz, ohne dass eine Änderung der Gefährdungslage in Syrien dies recht­fer­ti­gen kön­nte. Ihren Fam­i­lien wird damit die legale und sichere Ein­reise nach Deutsch­land für Jahre ver­wehrt. In anderen Fällen wird der Nachzug von Fam­i­lien auch bei rechtlichem Anspruch über zahlre­iche Zugangs­beschränkun­gen zu den deutschen Aus­landsvertre­tun­gen erschwert.
Das Land Bran­den­burg hat in den let­zten Jahren Unter­bringungsplätze geschaf­fen, die nun leer ste­hen. Statt der Schließung von Unterkün­ften der Erstauf­nah­meein­rich­tung, wie sie derzeit geplant ist, soll­ten bere­it­gestellte Plätze genutzt wer­den, um Men­schen, die in Not sind, aufzunehmen. Die Bemühun­gen der Ini­tia­tive Pots­dam Kon­voi, die sich gemein­sam mit vie­len anderen bun­desweit­en Ini­tia­tiv­en für eine Auf­nahme von Flüchtlin­gen aus griechis­chen Flüchtlingscamps ein­set­zt, doku­men­tiert die Auf­nah­me­bere­itschaft der Bürg­erin­nen und Bürger.
Dass die Anerken­nungsquoten in Deutsch­land sinken und weniger Flüchtlinge nach Deutsch­land und nach Bran­den­burg kom­men, bedeutet nicht, dass Men­schen nicht weit­er­hin auf der Flucht sind und ihre
Sit­u­a­tion bess­er gewor­den ist. Die Men­schen­rechtssi­t­u­a­tion in Syrien, Afghanistan und anderen Herkun­ft­slän­dern ist nach wie vor kri­tisch. Schutz­suchen­den müssen sichere Wege garantiert wer­den, um nach Europa zu kommen.
Der Flüchtlingsrat fordert, dass die Lan­desregierung das heute aus­laufende Lan­desauf­nah­me­pro­gramm für syrische Flüchtlinge und für Fam­i­lien­ange­hörige syrisch­er Flüchtlinge ver­längert und ausweit­et und Kom­munen, die unab­hängig von den Bun­des- und Lan­despro­gram­men dazu bere­it sind, Flüchtlinge aufzunehmen, aktiv unterstützt.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Law & Order

Patrioten Cottbus“ – Wirr ist das Volk

Für den 15. Okto­ber haben sich für Cot­tbus einige er kurios­es­ten Gestal­ten angekündigt, die die rechte Szene in Deutsch­land momen­tan zu bieten hat. Sie nen­nen sich „Patri­oten Cot­tbus“, obwohl fast nie­mand von ihnen in Cot­tbus lebt. Es han­delt sich dabei um rechte „Promi­nenz“, die vor allem durch ihre Pein­lichkeit­en aus der braunen Masse her­vorsticht. Vom Erich-Käst­ner-Platz wollen sie ab 14 Uhr zu einem „Spazier­gang“ durch die Stadt aufbrechen.
Damit in Cot­tbus endlich mal wieder was stattfindet…
Im Okto­ber und Novem­ber 2015 gab es in Cot­tbus eine Welle ras­sis­tis­ch­er Mobil­isierun­gen. Der Anlass war die Ein­rich­tung ein­er Geflüchteten-Notun­terkun­ft in Cot­tbus Sach­sendorf. Eine erste unor­gan­isierte Spon­tan­ver­samm­lung von Besorgtbürger*innen und Nazis auf dem NOR­MA-Park­platz richtete sich gegen das Willkom­mensfest an der nahegele­ge­nen Unterkun­ft. In den fol­gen­den Wochen ver­sucht­en NPD, AfD und Reichs­bürg­er diesen Protest auf ihre Seite zu ziehen. Teil­weise wur­den par­al­lel Ver­anstal­tun­gen angemeldet und durchge­führt. Die Konkur­renz im recht­en Lager führte bei der Ziel­gruppe zu Irri­ta­tio­nen, wer denn nun genau „Das Volk“ sei. Die Demon­stra­tio­nen und Kundge­bun­gen schrumpften und wur­den zum Jahreswech­sel fast kom­plett eingestellt. Der Brück­en­schlag von Dres­den nach Berlin war miss­lun­gen, wofür man sich gegen­seit­ig Vor­würfe machte. In einem Mobil­isierungs-Video der „Patri­oten Cot­tbus“ heißt es deswe­gen: „… auch eine patri­o­tis­che Demo, haben wir gedacht ver­anstal­ten wir mal. In Cot­tbus find­et ein­fach gar nichts statt. In Cot­tbus merkt man ein­fach gar nichts vom Widerstand.“
Cot­tbuser Reichs­bürg­er wollte 2016 „voll angreifen“
Der Cot­tbuser Andy Schön­garth stellte sich 2015 am NORMA und später in der Innen­stadt mehrmals als Anmelder für die One-Man-Show seines Reichs­bürg­er-Fre­un­des Rico Hand­ta zur Ver­fü­gung (Bild 1). Auch Schön­garth glaubt fest daran, dass die BRD eigentlich eine GmbH ist. Nach Kri­tik über das wirre Auftreten Hand­tas, kündigte Schön­garth an, sich nach neuen Redner*innen umzuse­hen und 2016 „wieder voll anzu­greifen“. In der recht­en Szene in Cot­tbus suchte er allerd­ings verge­blich nach Mitstreiter*innen. Er stellte Kon­takt zu Chris­t­ian Müller (Bild 7) aus Pots­dam her, um gemein­sam mit ihm eine Demo 5. März 2016 in Cot­tbus durchzuführen. Wegen der zahlre­ichen Ver­fahren, die gegen den POGIDA-„Anführer“ Müller liefen, wurde die geplante Demo in Sach­sendorf aber kurzfristig wieder abge­sagt. Der „Großan­griff“ fiel für ein weit­eres halbes Jahr aus.
Die Anmelder*innen: Fans von Stauf­fen­berg, der AfD und dem Gremi­um MC
Die bei­den Anmelder*innen des Spazier­gangs am 15.10. sind Lutz Mam­carz und Sylvia Fech­n­er aus Berlin. Fech­n­er kommt ursprünglich aus Cot­tbus, Mam­carz aus Rathenow. Bei­de geben bei Face­book umfassenden Ein­blick in ihre vol­lkom­men ver­rück­te Welt. Fech­n­er posiert auf Fotos mit Höcke und Petry (Bild 2) und sol­i­darisiert sich mit der verurteil­ten Holo­causleugner­in Haver­beck. Sie verkün­det außer­dem offen ihre Sym­pa­thie für die Rock­er­gruppe Gremi­um MC. Mam­carz hat gle­ich zwei Pro­file und huldigt dem Hitler-Atten­täter Graf von Stauf­fen­berg. Neben diversen pein­lichen Selb­stin­sze­nierun­gen (Bild 3) hat er auch Gefall­en daran, Klatsch und Tratsch von den inter­nen Grabenkämpfen zu ver­bre­it­en. Er selb­st ist eben­falls immer wieder das Ziel von Hohn und Spott von anderen Recht­en. Beispiel­sweise beze­ich­net ihn der Frank­furter Nazis Peer Koss als „Selb­st­darsteller und Betrüger“ (Bild 4).
Die Teil­nehmer: Frauen­schläger, Wahllis­ten­fälsch­er, Nordkorea-Fan
Obwohl für die Demo in Cot­tbus zu diesem Zeit­punkt bere­its seit einem Monat auf Face­book, YouTube, anderen Demos und mit Handzettel gewor­ben wird, scheint sie bish­er kaum auf Inter­esse zu stoßen. Es gibt nur knapp 20 weit­ere Per­so­n­en, die auf Face­book für die Ver­anstal­tung zuge­sagt haben. Darunter ist Chris­t­ian Müller aus Pots­dam, Stephan Böh­lke aus Berlin und Alexan­der Kurth aus Leipzig. Chris­t­ian Müller prahlte in veröf­fentlicht­en inter­nen Gesprächen mit sein­er Zuhäl­terkar­riere und damit, dass er höch­st­per­sön­lich Osama Bin Laden erschossen hätte (1) . Außer­dem wurde bekan­nt, dass er seine Fre­undin in der Pots­damer Innen­stadt bru­tal mis­shan­delte. Stephan Böh­lke (Bild 5) hat sich zum öffentlichen Gespött gemacht, weil er für die NPD in Friedrichshain-Kreuzberg Wahllis­ten abgegeben hat, auf denen bere­its Ver­stor­bene einge­tra­gen waren (2) . Der Ex-NPDler Alexan­der Kurth ist aktuell als Wan­der­predi­ger („Vertreter von Thügi­da“) auf jed­er Bühne zu sehen, die ihm geboten wird. Dass sein „Patri­o­tismus“ sich nicht nur auf Deutsch­land bezieht, zeigte er am 16.12.2015 in Leipzig, als er mit ein­er Fahne von Nord­ko­rea posierte (Bild 6).
Vom WIR® zur Gewalt
Der recht­en Szene in Cot­tbus wird das Auf­tauchen der „Patri­oten Cot­tbus“ sich­er nichts nützen. Die Organ­isatoren machen sich schon vor der Demo kom­plett lächer­lich indem sie Stre­it­igkeit­en offen über ihren eige­nen Face­bookac­count aus­tra­gen (Bild 8). Der Appell von Mam­carz an das „Wir!!!!“ wirkt bere­its sehr verzweifelt. Möglicher­weise bricht dieser Zusam­men­schluss sog­ar noch zusam­men, bevor sie ihre Ver­anstal­tung in Cot­tbus durch­führen. So sehr diese Ansamm­lung von ver­wirrten Gestal­ten zum Fremd­schä­men anregt, sollte die Sit­u­a­tion in Cot­tbus nicht ver­harm­lost wer­den. Die Cot­tbuser Nazis und Besorgtbürger*innen sind 2016 zwar kaum bei Demon­stra­tio­nen in Erschei­n­ung getreten, doch set­zen sie aktuell ver­stärkt auf direk­te Gewalt im All­t­ag (3) .

01 Schöngarth als Anmelder
01 Schön­garth als Anmelder

02 Fechner mit Höcke
02 Fech­n­er mit Höcke

03 Lutz hat langeweile
03 Lutz hat langeweile

04 Peer Koss über Lutz
04 Peer Koss über Lutz

05 Stephan Böhlke
05 Stephan Böhlke

06 Alexander Kurth mit Nordkorea-Fahne
06 Alexan­der Kurth mit Nordkorea-Fahne

07 Christian Müller
07 Chris­t­ian Müller

08 Patrioten Cottbus
08 Patri­oten Cottbus
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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Law & Order

Demonstration gegen Abschiebeabkommen in Frankfurt (Oder)

INFORIOT Am ver­gan­genen Sam­stag fand in Frank­furt (Oder) eine Demon­stra­tion gegen das geplante Abschiebe­abkom­men zwis­chen Deutsch­land und Afghanistan statt. Die Demon­stra­tion wurde organ­isiert von Teilen der afghanis­chen Com­mu­ni­ty. Etwa 100 Men­schen, Geflüchtete sowie deren Unterstützer_innen, beteiligten sich an der Ver­samm­lung, die im Rah­men eines bun­desweit­en Aktion­stags stat­tfand. Am Rande provozierten Neon­azis die Teilnehmenden.
Die Demon­stra­tion startete auf dem Bahn­hofsvor­platz und zog von dort in Rich­tung Innen­stadt bis zum Rathaus. Zu Demon­stra­tions­be­ginn ver­sam­melten sich über 100 Men­schen, größ­ten­teils Geflüchtete aus Afghanistan sowie deren Ange­hörige und Unterstützer_innen. Unter dem Mot­to „Wir sind immer noch nicht sich­er in Afghanistan“ protestierten die Teilnehmer_innen gegen ein geplantes Abkom­men zwis­chen deutsch­er und afghanis­ch­er Regierung, die die Abschiebung in ver­meintlich “sichere Gebi­ete” des seit Jahrzehn­ten von Krieg betrof­fe­nen Lan­des in Zen­tralasien regeln sollte. Auf selb­st­gestal­teten Schildern und Trans­par­enten forderten sie einen Abschiebestopp. Bei ein­er Zwis­chenkundge­bung am Oder­turm wiesen sie die Frank­furter Bevölkerung in deutschen und englis­chen Rede­beiträ­gen darauf hin, welche Fol­gen den von Abschiebung bedro­hen­den Geflüchteten in ihrem Herkun­ft­s­land sie erwarten.

Bun­desweit­er Aktion­stag mit mehreren tausend Teilnehmer_innen

Viele aus Afghanistan geflüchteten Asyl­suchen­den flo­hen nicht nur vor Armut, son­dern vor allem vor der Gewalt und Unter­drück­ung durch die Tal­iban und ander­er islamistis­ch­er Grup­pen, die trotz der mil­itärischen Inter­ven­tion des NATO-Bünd­nis­es vor 15 Jahren, an denen auch Deutsch­land beteiligt war, weit­er­hin starken Ein­fluss haben. Gebi­ete, wie etwa der Nor­den des Lan­des, die von der Bun­deswehr ver­lassen wur­den weil sie als ange­blich sich­er gal­ten, ste­hen teil­weise wieder unter der Kon­trolle der Tal­iban. Genau in diese Gebi­ete will Deutsch­land Geflüchtete abschieben. Ins­ge­samt sind von dem geplanten Abschiebe­abkom­men bis zu 40.000 Asyl­suchende in Deutsch­land betroffen.
Angemeldet wurde die Demon­stra­tion von der „Afghan Youth Asso­ci­a­tion“. Sie fol­gte damit dem Aufruf bun­desweit gegen diese Abschieberegelung auf die Strassen zu gehen. In ganz Deutsch­land demon­stri­erten mehrere tausend Menschen.


Neon­azis ver­sucht­en Demon­stra­tion anzugreifen

Wie bere­its in der Ver­gan­gen­heit ver­sucht­en Neon­azis die anti­ras­sis­tis­che Demon­stra­tion zu provozieren. Etwa sechs Neon­azis, darunter regelmäßige Teilnehmer_innen der neon­azis­tis­chen Aufmärsche von „Frankfurt/Oder wehrt sich“, ver­sam­melten sich in unmit­tel­bar­er Nähe. Bere­its im Bahn­hof­s­ge­bäude ver­fol­gte die selbe Gruppe zwei Antifaschist_innen. Die Polizei ver­wies sie zunächst des Platzes und hielt die Neon­azis unter Beobach­tung. Als sich die Demon­stra­tion in Bewe­gung set­zte, ver­sucht­en die Rassist_innen der Demon­stra­tion zu fol­gen. Doch als diese von der Polizei dran gehin­dert wur­den, mis­sachtete ein­er der Neon­azis die Anweisung und ver­suchte Teilnehmer_innen direkt anzu­greifen. Der Angriff kon­nte ver­hin­dert wer­den. Zudem wurde aus der verbliebe­nen Gruppe her­aus eine Bier­flasche in Rich­tung der Demon­stra­tion gewor­fen. Der Angreifer sowie der Flaschen­wer­fer wur­den von der Polizei anschließend festgenom­men. Möglicher­weise erwartet bei­de nun eine Strafverfahren.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration

Flüchtlingsfeindliche Plakataktionen in mehreren Orten


In ver­schiede­nen Gemein­den im West­en Bran­den­burgs wur­den am Fre­itag­mor­gen mehrere flüchtlings­feindliche Plakate an Ort­sein­gangss­childern fest­gestellt. Schw­er­punk­te, der offen­bar koor­dinierten Aktion waren, soweit bish­er bekan­nt, der Landkreis Prig­nitz und der an Bran­den­burg an der Hav­el und dem Osthavel­land angeren­zende äußer­ste Nor­den von Potsdam-Mittelmark.
Ein Zusam­men­hang mit dem Prozess gegen einen 16-Jähri­gen Flüchtling aus Plat­ten­burg OT Glöwen (Prig­nitz) ist wahrschein­lich. Der Her­anwach­sende wurde am ver­gan­genen Dien­stag vom Amts­gericht Per­leberg, nach Jugen­drecht, wegen mehrfachen Kindesmiss­brauchs zur Ableis­tung von Sozial­stun­den verurteilt (siehe: http://www.maz-online.de/Lokales/Prignitz/Urteil-16-Jaehriger-muss-gemeinnuetzig-arbeiten)
Vor, während und nach dem Prozess wurde das Ver­fahren von Neon­azis aus so genan­nten „Freien Kräften“ the­ma­tisiert. In Glöwen wur­den beispiel­sweise Flug­blät­ter der „Freien Kräfte Neu­rup­pin – Osthavel­land“ verteilt. Für die Fly­er zeigte sich ein namentlich bekan­nter Neon­azi aus Nauen ver­ant­wortlich. Der Mann hat­te bere­its Anfang des Jahres 2016 mehrere Kundge­bun­gen in Glöwen durchgeführt.
In den Nächt­en nach dem Gericht­surteil gegen den 16 jähri­gen Flüchtling wur­den auf den Inter­net­seit­en der „Freien Kräfte Prig­nitz“ und der „Freien Kräften Neu­rup­pin – Osthavel­land“ Fotos von Ban­ner­ak­tio­nen gezeigt, welche die Seitenbetreiber_innen ange­blich erhal­ten haben wollen. Allerd­ings gibt es auch Anhalt­spunk­te dafür, dass bei­de Grup­pierun­gen die Aktio­nen selb­st durchge­führt haben.
Ergänzung (13.03 Uhr):
In Pots­dam, Werder (Hav­el), Schwielowsee und anderen Orten wur­den eben­falls Plakate festgestellt.
Ergänzung (14.13 Uhr):
Wie die PNN berichtet, sollen auch die Land­kreise Ost­prig­nitz-Rup­pin und Havel­land betrof­fen sein. http://www.pnn.de/brandenburg-berlin/1116126/
Ergänzung (14.14 Uhr):
Auch die Alt­markzeitung im nördlichen Sach­sen-Anhalt berichtet von Plakatierun­gen im Raum Salzwedel und Arend­see. http://www.az-online.de/altmark/salzwedel/fremdenfeindliche-plakate-angebracht-6778422.html

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Hennigsdorf: they tried to deport her again!

On the 7th of Sep­tem­ber, around 4 o’clock in the morn­ing, in a Heim in Hen­nigs­dorf, a refugee woman was again com­pelled out of her room, vio­lent­ly pushed in to a police car and tak­en to the air­port in one more forced depor­ta­tion attempt. They didn’t suc­ceed because the pilot refused to take in a woman in such a dis­tress. They came as they do: in many, vio­lent­ly push­ing, humil­i­at­ing, hand­cuff­ing as if the woman was a dan­ger­ous criminal.
We, from the IWS, went to Hen­nigs­dorf, to see her, after once again she resist­ed her depor­ta­tion and what fol­lowed was a hor­ror dis­play of more vio­lence against her and also against us, her friends.
We arrived in the Heim around 12h. She was ner­vous, weak, scared. Her arms were red and swollen. Her night­gown, clothes she was wear­ing when she was arrest­ed, was full of blood, her back had red marks left by the police. We agreed she should see a doc­tor, go to the hos­pi­tal. We then called the Ambu­lance. They came, but they didn’t seem inter­est­ed in help­ing her. They were more wor­ried about a mobile phone we used to film her, not them. One of the male nurs­es came to us and asked us to delete our footage, which we did immed­i­tate­ly in order to calm them down and give our friend the atten­tion she need­ed. It was too late though. They decid­ed to cre­ate a scence out of the short and mean­ing­less dis­cus­sion about the film­ing and opt­ed for call­ing the police. Mean­while the unfriend­ly faces of the Heim’s admin­is­tra­tion sur­round­ed us. We didn’t know what was ter­ri­fy­ing them the most: the fact that in our group there was not one ger­man look­ing per­son and we were speak­ing in eng­lish, the fact that we could be from the press because one of us showed a press card or the obvi­ous fact that none of us was the ger­man white pro­to­type of a human being. Maybe all of these togeth­er. In a few min­utes four police cars arrived. To do what? Keine Ahnung, no idea. There was absolute­ly no need for cre­at­ing such a fuss. There was the need to help a woman to go to the hos­pi­tal. That was their main duty. That is why they were called.
The police asked us a few ques­tions and left. We tried a last com­mu­ni­ca­tion with the male nurs­es by ask­ing them the address of the hos­pi­tal they were final­ly tak­ing our friend, but they refused to tell us. No prob­lem, we knew Hen­nigs­dorf doesn’t have many hos­pi­tals and went to the one they took her to.
So we ask our­selves: until when refugees will be treat­ed like crim­i­nals, sus­pects? What leads peo­ple to dis­re­gard the needs of oth­er human beings in such a way? Tak­ing even their rights to be helped. Male nurs­es called the police against us because we were stand­ing for our friend and we should learn that to do so is also con­sid­ered a crime because refugees are not sup­posed to have friends. Why is the soci­ety in gen­er­al so qui­et about the abuse com­mit­ted against peo­ple who came to Ger­many to seek for pro­tec­tion? The only answer we can find is Racism. It is because Racism still plays the biggest role and as Racism is an irra­tional feel­ing, the result can­not be oth­er than violence.
Below you find Facts and Fiction.
Fiction:
https://iwspace.files.wordpress.com/2016/09/focus.jpg
Facts:
Full tran­scrip­tion of the tes­ti­mo­ni­al below the video.

Tran­scrip­tion: When I get up in the morn­ing, I was still sleep­ing, when I was in my bed and then I went to hear peo­ple they knock on my door and when I went and open the door I saw these peo­ple from the Aus­län­der­be­hörde Police, this woman, she was there, its not Donov, its the police, its this woman that first time was there and these two police they were there and this fat man, that it is in Oranien­burg, the one that has a very big stom­ach, he use to wear only shirt every time, the man too was there and then they come, I open the door and they told me I have to go now, they want to come and enter and pack my things.
I was out­side and then they entered and then they are pack­ing my things. They car­ry two box­es that were here and then they take this bag. I was only wear­ing this dress, this one and I didn’t have this one, I didn’t have this one and I didn’t have shoes I was have just socks, those socks they did it in the air­port, they removed it there and then they put me this one.
And after that they car­ry me, I was out­side here, they hand­cuffed my hands. They hand­cuffed my hands, they were going to pull me, they hand­cuffed my hands and they hand­cuffed my legs and they tide me from this place(showing the waist) with these things that the use to tie peo­ple, every­thing was tied, my hand. The chain. I was in chain, you under­stand? Chained.
The thing they tie you, you can not do some­thing you cant move some­thing, with your legs, you cant move you cant do some­thing. Then after they car­ried me and put me in their car, then I was there I was only pray­ing, I was there I was always pray­ing, I was there I was always pray­ing. We reached the air­port now. When we reach the air­port they car­ry me, they are the ones who car­ry me.
Because I was in chain, they tie my legs, they car­ry me. They go back in the same room that they bring me first time and that they put me there. The same per­son that time that they said that they are going to bring me back here. The same per­son too was there today, they are the one that were mak­ing me today to do this thing.
I was there, I was pray­ing and they want­ed me to do some­thing and I was only pray­ing. They hand­cuffed me and they were doing bad things to me, they were beat­ing me, he was beat­ing me and the oth­er one, very fat, he climbed and sits with me, on my legs here and I say do you want to break my legs?! Do you want to break my legs? Anoth­er woman was there and she was hold­ing my hand like this, she was press­ing me. And anoth­er man was here, he was press­ing my hand.
And anoth­er man said: Oh, don’t break her hand – in their lan­guage I don’t under­stand – don’t break her hand, and he said: No, I am not break­ing her hand. And after now, I do this thing, I was only there because I shouldn’t hold some­thing i should not remove any­thing. And after now they talked and fin­ished their talk then after I sit there they go and bring me shoe, they bring the shoe and I told them I am not going to put that shoe, that shoe is not for me, I am not going to put. They are the one that put shoe on my leg, I remove, I remove!
I was mak­ing like this every­thing, go aside, then they tried to put just one side, then they car­ry me now right way at the plane.
They take me, they put me in the car, the car went with them there and we reach there, they remove me out­side, there are 5 of them. 6 peo­ple they car­ry me up. When they car­ry me up I jumped like this and then I fall down, I fall down. When I fall down they come again and they car­ry me again and they go now inside the plane.
They put me in the plane that there is nobody, where I was sup­pose to sit there, was nobody there. There was nobody, nobody was sit­ting on that place.
When I was there and entered this thing, two police peo­ple was here, and then anoth­er per­son was here and anoth­er per­son was here and they chained the way that you see me and they tied my mouth with some­thing that I should not talk, but I was only pray­ing, I was only pray­ing, I was only shout­ing and crying.
And there is this one man and one woman then she come and she told them: You can­not car­ry this girl like this, she is talk­ing and she is cry­ing, you can­not take her like this to Africa, you wouldn’t go. Then after that, they car­ried me down back, those police peo­ple, they car­ried me back and they go now and put me in the carand the car bring me to that place and they remove me again and go in the room, this pri­vate room I went the first time.
Where I went the first time they show me where that I sit, I sit only in that place then after they were telling me now every­thing is over, every­thing is over, you are going now home. Are you stay­ing in the Heim? Yes, I am stay­ing in the Heim, You have been in the Heim for how many years? I told them that I have been in the Heim for almost 5 years.
Then the oth­er one wastelling me, they start­ed to remove these things from me, they are the ones who remove those chains in me, they start­ed to remove those chains and then they say I will not trav­el again.Then they car­ry me and start­ed to remove the chains in me, they start­ed to beg me, I was not say­ing I was only cry­ing, I was only cry­ing, I was only cry­ing, I was only cry­ing, I was only cry­ing all the time.
And after that they do this things, they remove.
And the oth­er man was say­in­glet them take me to the hos­pi­tal for this on my hand. After the oth­er was say­ing: No. After the oth­er one say: No, its not too bad let them bring med­i­cine. And they put it there and after they make my hand like this, and say every­thing is fine, you are going now at home, I didn’t talk to them. And then after now they do this thing, they didn’t told me they do this thing. Then after now they bring back med­i­cine and they give me these paper there are some papers I didn’t take but they put them in my bag, I didn’t know they put them in my bag.
And they say I should sign some­thing here I said No, I am not sign­ing any­thing from this place. I wont sign any­thing. And they told me then, go and get your bag from that place where things are sup­pose to go. And then I told them: No, I am not going some­where, go and bring my bag there, my bag was not there, how can you told me now I should go and take my bag there, you peo­ple go and bring my bag and come and bring me here. I am not going there. They say this is the tick­et, you just go and show the per­son and the per­son will give your bag to you. I say No, I am not going there. I am not going there. My bag is there, my bag is in the air­port I leave there and then I come. The bag which I only bring is only this bag then with this dress inside, this is the dress that I put with me to trav­el and to go to Cameron with it. And after now I say I will not take my bag, they are there.
I didn’t know where to go to air­port, I didn’t know what to do, then when I want to go I saw one woman, I think she was a ger­man or what woman and then I beg her that please I have prob­lem this morn­ing and I don’t have tick­ets, please can you help me with your tick­ets because I am going some­where. What the woman do is she gave me 2 tick­ets, the 2 tick­ets they were here, she gives me 2 tick­ets, the tick­ets were here…yes, there. I hold her hand and I say thank you so much, this 2 tick­et that brought me here, I come and reach here.I walk only with my legs i was com­ing just like this and I reach here. Thats all that passed my sister.
J:So they left you at the airport?
D:Yes they left me there.
J:And what is this with your dress can we see, how did you get all this blood?
What hap­pened to you at the back?
D:They knock me on my back. They hurt me from my back.
I think that blood come out, I don’t know. The blood come too from the hand so much.
J:Did they give you any doc­u­ments to come here, Ausweis?
D:Thats the thing that they give to me.
The oth­er one, I didn’t take the oth­er one.I opened my bag and saw this one.I am sor­ry for this I saw this one.
They want­ed me to sign and I said I am not sign­ing anything.
J:This hand looks a lit­tle bit swollen.
D:Yes because my hands are very hurt because they pressed me a lot, they pressed me a lot.some peo­ple were even climb­ing in my hand, so my hands should broke so I could not do any­thing. Some of them climb on my foot so I could any­thing but god helped me.
This one I was just oth­er and give me that one I was sup­pose to go there today
Its only this one that they give to me too.
If I should not go today they should kill me, this is their plan today, I will not hide you.
If I did not go today they should kill me.
Because why they bring me into air­port in that house? They want to kill me in that place
and then the guy speaking….
Today they want to kill me, they want to kill.
Even today this one was not good too.
Where they put me in the room in the air­port wait­ing that the flight will car­ry me and go away.
What they were doing to me, was tying me , some would climb on my foot, some here, some here, press­ing me. They don’t want me to talk, they don’t want me to see some­thing, they take this thing from the hos­pi­tal and tied my mouth , tied my mouth they dont want me to talk. They put med­i­cine in my mouth and then I pru­uu!! 3 times I threw. And then the oth­er man said: Be very care­ful, I will give you med­i­cine to sleep. I said I am not going to take any med­i­cine. But you peo­ple should leave me to pray. You peo­ple does not want me to pray for what? You peo­ple should leave me alone.They say we don’t lis­ten to God here and we don’t want to know any­thing about this thing. My sis­ter, nkt! you do not know. They are very dev­il. They planed me today, they planed me today. That if I don’t go today they should kill me. Thats how they planed me today that if didn’t go they would kill me.
But their plan didn’t work, didn’t work, didn’t work. My dress­es are in the air­port, two box­es of dress­es, they are there. They told me to get my dress­es from that place that they pack and I said: No, I am not going there. They said: the tick­et is there…

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Wandelwoche 2016 Berlin — Brandenburg

Bei der Wan­del­woche vom 8. — 18. Sep­tem­ber 2016 kön­nen unter dem Mot­to “Her mit dem guten Leben!” auf mehr als 25 Touren und Ver­anstal­tun­gen über 50 sol­i­darische Pro­jek­te und gemein­schaft­sori­en­tierte Betriebe besucht und Geschicht­en des Gelin­gens ein­er Alter­na­tive zu Aus­beu­tung von Men­sch und Natur und zum Dog­ma gren­zen­losen Wach­s­tums ken­nen­gel­ernt und disku­tiert werden.
Die Touren:
— Soli­Oli. Sol­i­dar­ität in und mit Griechenland
— Lebenswert­er Wohn­raum? Eine Fahrrad­tour zu Sam­melun­terkün­ften für Geflüchtete
— Ansätze ökol­o­gis­chen Wirtschaftens erleben
— Per­makul­tur und Stadtgärtnern
— Von der Schafs­wolle zum Garn
— Lebensmittel*Landwirtschaft*Essen in der Stadt
— Gärt­nern, Schenken, DIY und Feiern: selb­stor­gan­isiert in Cottbus
— Sol­i­darische Entwick­lung im ländlichen Raum nach dem Vor­bild Riace? Ein Herz für Humus
— Ess­bar­er Bezirk Kreuzberg — Zwis­chen Real­ität und Utopie
— Wirtschaften fürs Gemeinwohl
— Her mit dem guten Leben — für alle! Sol­i­darische Ökonomie und Teil­habe von Geflüchteten
— Ökol­o­gisch-soziales Mehrgen­er­a­tio­nen­wohnen in Werder
— Selb­st­be­haup­tung für Frauen
— Made in Barn­im — Ess­bare Land­schaften und Lebens­mit­tel aus der Region
— Win­drad-Work­shop auf dem Tem­pel­hofer Feld
— handgewebt in berlin — Kri­tis­che Auseinan­der­set­zung mit Textilien
— Aktivis­mus in die Suppe gespuckt — Lob­by­is­mus und die Hür­den des Kapitalismus
…und manche mehr, die in den näch­sten Tagen noch dazukommt: es lohnt sich immer wieder mal auf unser­er Touren-Seite Neuigkeit­en zu ent­deck­en. Und wenn ihr euch fragt, wo die jew­eilige Tour stat­tfind­et, schaut auf die
Karte, die wir mit unser­er Part­ner­in Imwandel.net erstellt haben.
Los geht’s beim Auf­takt in Berlin am Do. 08.09. 16–20h auf dem Tem­pel­hofer Feld mit Work­shops, Filme, Vorstel­lung der Touren, Präsen­ta­tion des Wan­del­Mo­bils, Jam­men und Schlem­men und Musik mit die dat­en, der Auf­takt in Bran­den­burg fol­gt am Fr. 09.09. 16–21h im Pro­jek­thaus Pots­dam mit Pro­jek­tvorstel­lun­gen, Diskus­sion­srun­den und Videobeiträ­gen zu The­men des Wan­dels bei leck­erem Essen aus dem Ofen­haus, Bar, DJ und gemütlichem Ausklang am Lager­feuer… Span­nend wird auch der Abschluss in der Prig­nitz am Fr./Sa. 16./17.09. in Kyritz mit dem Markt der regionalen Möglichkeit­en mit Work­shops, Stän­den aus der Region, leck­erem Essen und viel Raum zum Aus­tausch über das gute Leben in unser­er Region…
Her mit dem Guten Leben — wir sehen uns bei der Wandelwoche!

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