Die „Antidiskriminierunsgberatung Brandenburg“ im Verein Opferperspektive hat die im Landtag vertretenen Parteien mittels
sogenannter Wahlprüfsteine nach ihrem Konzept für die Überwindung rassistischer Diskriminierung befragt. Dabei ging es weniger darum, Bürger_innen eine Wahlempfehlung zu geben, sondern vielmehr darum, einen Überblick über die Konzepte und Haltungen der brandenburgischen Parteien zum Thema rassistische Diskriminierung zu gewinnen und Impulse für fachliche Diskussionen und die zukünftige Politikentwicklung zu geben. Eine Auswertung, wie auch die einzelnen Antworten der Parteien, sind auf der Homepage der Antidiskriminierungsberatung Brandenburg (www.antidiskriminierungsberatung-brandenburg.de) veröffentlicht.
Die meisten der befragten Parteien haben die Wahlprüfsteine ausführlich beantwortet und gezeigt, dass sie sich des Themas annehmen wollen. Es zeigt sich aber auch, dass die Auseinandersetzung über eine effektive Politik gegen rassistische Diskriminierung in Brandenburg trotz Antirassismusklausel in der Landesverfassung erst begonnen hat. Die Auswertung verdeutlicht: In den Parteien ist wenig Expertise zum Thema vorhanden. So wird zum Beispiel auf Konzepte zur Bekämpfung des
Rechtsextremismus verwiesen, die aber dem Phänomen rassistische Diskriminierung auf dem Arbeits- oder Wohnungsmarkt, in der Schule oder durch Behördenpersonal nicht entgegenwirken können.
Die Antidiskriminierungsberatung Brandenburg im Verein Opferperspektive bearbeitet seit nunmehr fast 6 Jahren brandenburgweit Fälle von rassistischer Diskriminierung. Sie unterstützt Betroffene und interveniert in Diskriminierungsfällen. In der täglichen Arbeit werden wir immer wieder mit Fällen von rassistischen Beleidigungen aber auch mit strukturellen Formen rassistischer Diskriminierung konfrontiert: Betroffene werden ohne Anfangsverdacht, nur aufgrund ihres migrantischen Aussehens, von Ladendetektiven kontrolliert. Menschen mit nicht-deutsch-klingenden Namen bekommen keine Wohnungen vermietet, Frauen mit muslimischer Kopfbedeckung erhalten keine Arbeitsstelle, um nur einige wenige Beispiele zu nennen. Unseren Erfahrungen nach braucht das Land Brandenburg dringend:
ein Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG), dass die Leerstellen des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) schließt und darüber hinausgeht;
eine umfassend ausgestattete Landes-Antidiskriminierungsstelle, die als brandenburgweite Beschwerdestelle fungiert und weitreichende Befugnisse hat, wie ein Auskunfts- und Anhörungsrecht;
Maßnahmen gegen Diskriminierung und Aufklärungskampagnen;
eine landesweite Informationskampagne;
umfassend ausgestattete, unabhängige und spezialisierte Beratungsstellen für Betroffene.
Kategorie: (Anti-)Rassismus

Inforiot — NPD und AfD halten Kundgebungen innerhalb einer Woche in Frankfurt (Oder) ab.
NPD — spontan im Abseits.
Am 75. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs in Europa veranstaltete die Brandenburger NPD spontan eine Wahlkampfkundgebung in Frankfurt (Oder). Direkt an der Oder, abseits von dem üblichen Laufpublikum, versuchte sich die neonazistische Partei am 1. September ab etwa 16h mit kaum mehr als 10 AnhängerInnen ihre Themen zur Lamdtagswahl zu präsentieren. Nach angeblich knapp 80 Kundgebungen seit Mai wollten sie mit dem Schwerpunkt-Themen Grenzkriminalität und Asylmissbrauch sowie angebliche Überfremdung die Gunst der potenziellen Wähler*innen gewinnen. Trotz der hetzerischen Reden von Klaus Beier, Aileen Rohkohl, Ronny Zasowk und den Berliner NPD-Vorsitzenden und einschlägig vorbestraften Neonazi Sebastian Schmidtke gab es so gut wie keine Zuhörer*innen. Frank Maar, eigentlich Direktkandidat für den Frankfurter Wahlkreis für die Wahl am 14. September, war nicht erschienen.
Trotz der kurzfristigen und gemeingehaltenen Kundgebung formierte sich am Rande eine größere Kundgebung wenige Meter entfernt, die sich eigentlich zur Gedenkfeier zum Weltfriedenstag an der Friedensglocke versammelt hatte. Nach Abschluss der vom Friedensnetz alljährlich durchgeführten Veranstaltung zogen etwa 100 Antifaschist*innen direkt in Richtung der NPD-Kundgebung. Die anscheinend davon überraschte Polizei hatte anfänglich Probleme die Gegendemonstrant*innen den Weg zu versperren. So konnte eine lautstarke Demonstration die NPD-Veranstaltung stören. Die wenigen Passant*innen zeigten sich mit den Demonstrant*innen solidarisch und schlossen sich diesen an.
Frustiert zogen die Neonazis nach nicht einmal einer Stunde ab und fuhren weiter nach Coschen. Hier wird derzeit ein neuer Grenzübergang nach Polen gebaut. Mit einer 12stündigen Mahnwache wollte die NPD hier auf die angeblichen Gefahren durch offene Grenzen aufmerksam machen.

AfD – mit Bier, Würstchen und Neonazis
Am vergangenen Samstag, den 6. September präsentierte sich die Frankfurter AfD mit einer großen Kundgebung vor dem Frankfurter Rathaus. Neben Bierwagen und Würstchenstand waren die weiteren Highlights an dem Tag die Wahlkampfauftritte von Alexander Gauland, Spitzenkandidat der rechtskonservativen Partei zu Brandenburg-Wahl und Bernd Lucke, Parteivorsitzender und Abgeordneter im Europa-Parlament. Trotz der miserablen Reden der Frankfurter AfD-Abgeordneten Hartmut Händschke und Wilko Möller, die zudem offensichtliche Unwahrheiten verbreiteten, fanden sich knapp 40 Menschen ein um der AfD zuzuhören.
Spitzenkandidat Alexander Gauland, rhetorisch deutlich besser gewandt, griff die Landesregierung für die verfehlte Asylpolitik und durch offene Grenzen steigende Kriminalität an. Forderungen nach einer schnellen Rückführung von Flüchtlingen und geschlossenen Grenzen erinnerten stark an die Reden der NPD vor knapp einer Woche nur wenige 100 Meter entfernt.
Unter den Zuschauer*innen befanden sich auch folgerichtig auffallend viele Neonazis. So waren neben gewaltbereiten FCV-Hooligans auch der ehemalige NPD-Kader Ronald Weiß, sowie der ehemalige Personenschützer von Holger Apfel, Rocco Kilz unter dem Publikum. Rocco Kilz war 2003 Spitzenkandidat der NPD bei den Kommunalwahlen und verpassende nur knapp den Einzug in den Kreistag des Landkreises Oder-Spree. 2006 war er beim Angriff auf die Journalistin Andrea Röpke beteiligt, als diese zu einem Treffen der inzwischen verbotenen Heimattreuen deutschen Jugend (HdJ) in Blankenfelde (Teltow-Fläming) recherchieren wollte. Der Fraktionsvorsitzende der Frankfurter AfD im Stadtparlament Wilko Möller begrüßte ihn mit Handschlag am Bierwagen.
Doch auch Gegendemonstrant*innen waren vor Ort. Als Bernd Lucke die Bühne betrat, formierte sich eine Gegenkundgebung aus Antifaschist*innen, Bürger*innen sowie Anhänger*innen von DIE PARTEI. Die knapp etwa 50 Demonstrant*innen wurden von den wenigen Polizeikräften sofort und mittels körperlicher Gewalt von der AfD-Kundgebung abgedrängt. Einzelne Anhänger*innen der Partei stellten sich hinter die Polizist*innen und beklatschten das harte Eingreifen der Polizei. Wilko Möller, selbst Polizist bei der Bundespolizei, dankte „seinen“ Kolleg*innen für den durchgreifenden Einsatz.

Die AfD erhielt der der letzten Kommunalwahl im Mai 11,6% der Stimmen in Frankfurt (Oder) und zog mit fünf Abgeordneten ins Stadtparlament ein. Die Prognosen zur kommenden Landtagswahl sehen die Partei landesweit bei etwa 8%. Ein Einzug in Fraktionsstärke scheint damit mehr als wahrscheinlich.


Weitere Bilder finden sich bei pressedienst frankfurt (oder)
Das Ehepaar I. wurde durch die Ausländerbehörde Oranienburg im November letzten Jahres bei einem Vorsprachtermin ohne Voranku?ndigung festgenommen. Der schwer traumatisierte Mann verbrachte die Nacht an Händen und Fu?ßen gefesselt, seine Reisefähigkeit wurde trotz vorhandener fachärztlicher Gutachten kurzerhand festgestellt. Am nächsten Morgen wurde die verängstigte Familie ausser Landes geschafft, die Anwältin wurde nicht informiert.
Das Landgericht erteilte dem rechtsverletzenden Hauruckverfahren der Ausländerbehörde nun eine Absage. Der Haftantrag sei ohne Bezug zum Einzelfall gestellt und voller Textbausteine und Leerformeln gewesen. Der darauf folgende Haftbeschluss des Amtsgerichts Oranienburg bestätigte den fehlerhaften Antrag und war daher rechtswidrig.
Denn: Die Inhaftierung zum Zwecke der Abschiebung stellt einen besonders schweren Eingriff in die Freiheitsrechte dar. Die Haft darf nur das allerletzte Mittel sein und ihr muss bei der Anordnung eine gru?ndliche Einzelfallpru?fung vorhergehen. Die Haftanordnung muss ebenfalls verhältnismäßig sein, und die individuellen Umstände beachten. Diese hohen rechtlichen Hu?rden wurden von
Ausländerbehörde und Amtsgericht missachtet, stellte das LG Neuruppin fest. Die Vermutung, Herr I. sei untergetaucht, obwohl er sich am darauf folgenden Tag nachweislich im Krankenhaus befand, sei unverhältnismäßig gewesen. Die Ausländerbehörde habe hier genauer ermitteln mu?ssen, der Haftantrag sei daher unzulässig gewesen. Durch die sorglose Haftverhängung des Amtsgerichtes
Oranienburg wurde dem u?bereifrigen Handeln der Ausländerbehörde kein Einhalt geboten.
Grundlage fu?r die Abschiebungspraxis der Ausländerbehörden ist derzeit ein Erlass des Innenministeriums, der zur so genannten Verfahrensbeschleunigung den Ausländerbehörden so gut wie freie Hand lässt. Es bliebt dabei offen, ob die Vollzugsbehörden bei Abschiebungsmaßnahmen die Familieneinheit oder den Gesundheitszustand von Flu?chtlingen wahren mu?ssen, oder nicht. Es
wird den Behörden auch die Möglichkeit einer unangeku?ndigten Abschiebung eingeräumt, was eine freiwillige Ausreise erschwert oder unmöglich macht. In Folge herrscht in Brandenburg ein Verfahrenschaos, das dazu fu?hrt, dass besonders schutzbedu?rftige Flu?chtlinge mit unverhältnismäßiger Härte in Haft genommen und abgeschoben werden.
Trotz wiederholter Kritik weigert sich das Innenministerium bis heute, die problematische Erlasslage zu ändern. „Wir fordern das Innenministerium auf, unverzu?glich mit neuem Erlass dafu?r sorgen, dass die Landesausländerbehörden die Freiheitsrechte und körperliche Gesundheit von Flu?chtlingen achten!“ sagte Ivana Domazet vom Flu?chtlingsrat Brandenburg.
Das Camp hat in positiver Stimmung in guter Zusammenarbeit mit Geflüchteten von Eisenhüttenstadt und Unterstützung der Musikgruppe Lebenslaute begonnen. Die Stop-Deportation-Group stellt sich und ein Program für die Woche vor. Geflüchtete aus dem Lager hielten Reden und haben über die Konditionen im Erstaufnahmelager Eisenhüttenstadt berichtet. In den folgenden Tagen sind sie Arbeitsgruppen des Camps beigetreten und haben an workshops teilgenommen obwohl die Autoritäten Eisenhüttenstadts das Camp starker Repressionen aussetzten, um den Kontakt von Lagerbewohner_innen und Mitgliedern der Stop-Deportation-Group zu verhindern. Heute wurde ein Versammlungsleiter von der Polizei angezeigt, weil er kurzzeitig unter einem provisorischen Pavillon stand. Laut Auflagenbescheid dürfe allein die Technik unter einem Pavillon stehen. Die Polizei macht Identitätskontrollen in ganz Eisenhüttenstadt. Direkt vor dem Lager versucht die Polizei ihre Macht zu demonstrieren, indem sie Personen die vorbeigehen und Einladungen von Freunden aus dem Lager haben, mehrfach kontrolliert. Der Leiter des Erstaufnahmelagers und Abschiebegefängnis Frank Nürnberger verbietet jeglichen Besuch ohne einen konkreten Grund anzugeben. Zu einer Gruppe von Lebenslaute erläutert er das Hausrecht zu besitzen und über Besuch entscheiden zu können. Refugee-Aktivist_innen, die ihre Freund_innen besuchen wollen werden ohne jegliche Begründung weggeschickt. Als der Anwalt Iñigo Valenebro Heute Verabredungen mit Geflüchteten im Lager wahrnehemn wollte, wurde ihm der Zutritt nicht gestattet. Valenebro verwies auf das Recht von Geflüchteten auf Beratung. Heimleiter Nürnberger erwiederte ihm daraufhin, dies beim Verwaltungsgericht einzuklagen. Es ist skandalös wie die Stadt Eisenhüttenstadt neuankommende Geflüchtete von der gesamten Bevölkerung isoliert. Wir forden das sofortige Recht auf Besuch für Geflüchtete im Erstaufnahmelager Eisenhüttenstadt. Die Stop-Deportation-Gruppe, bestehend aus Geflüchteten und solidarischen Personen kämpft seit über einem Jahr gegen das Abschiebe-Gefängnis und die Isolation im Erstaufnahmelager Eisenhüttenstadt. Als ein somalischer Flüchtling versuchte, sich in der Isolierung des Lagers Eisenhüttenstadt aufzuhängen, begannen solidarische Kameraden die Stimmen von refugees rauszutragen und sie haben eine Solidaritätsgruppe gegründet, die Demonstrationen und Info-Veranstaltungen organisieren und kontinuierlich das Lager besuchen, um die Ereignisse zu überwachen und die Personen dort zu unterstützen. Nun organisiert die Gruppe ein "Stop Deportation Camp" vom *26. August bis 1. September 2014 in Eisenhüttenstadt*, mit dem Ziel das Abschiebe-Gefängnis zu schließen. Wir wollen der deutschen und europäischen Ausschluss-Politik eine solidarische Perspektive entgegensetzen. Wir wollen das Camp für Workshops, Diskussionen, rechtliche Beratung, Konzerte und viele kreative Aktionen nutzen. Wir wollen Informationen austauschen, uns vernetzen und gemeinsam Perspektiven entwickeln und diese auch zusammen umsetzen. Gemeinsam sind wir stark: Macht mit! Schließt euch dem Camp an! Seid kreativ! Kein Gefängnis für Geflüchtete! Ob in Eisenhüttenstadt, Büren, Berlin-Grünau oder anderswo - Abschiebe-Gefängnisse schliessen! Überall!
Der Lenné-Park in Frankfurt (Oder), wie auch der Stadtteil West sind derzeitig sowohl in den Sozialen Medien, den Printmedien als auch in der Frankfurter Stadtpolitik ein viel diskutiertes Thema. Anstoß der Diskussion waren vermehrt auftauchende Berichte über „Drogenkriminalität“ auf der reißerischen Facebookseite „Blaulichtreport Frankfurt/Oder“. Demnach hätten sich in den vergangenen Wochen Delikte, welche im Zusammenhang mit Drogenverkauf und ‑konsum in Verbindung stehen, im Bereich des Lenné-Parks gehäuft.
Die rassistische Hetze, die darauf folgend v.a. in den Sozialen Medien zu verfolgen war, verknüpfte die „Drogenkriminalität“ mit Asylsuchenden.
Aufrufe zum „Säubern“ des Parks, zur Bewaffnung und Selbstjustiz sowie niederste rassistische Äußerungen konnten in den letzten Tagen auf den Facebookseiten der AfD Frankfurt (Oder), des „Blaulichtreports“ und der NPD nahestehenden Seite „Brandenburg wehrt sich“ gelesen werden. Alle Straftaten rund um den Lenné-Park wurden Asylsuchenden angedichtet.
Darüber hinaus wurde v.a. der Stadtteil West als Gefahrengebiet konstruiert: hier sind in der Oderlandkaserne Geflüchtete aus Syrien untergebracht und am Stadtrand West befindet sich das Asylbewerber*innenheim in Seefichten.
Besorgt aufgrund der aufgeheizten Stimmung und der dumpfen rassistische Hetze haben einige Stadtverordnete sich entschieden in der letzten Sitzung des Haupt‑, Finanz- und Ordnungsausschusses am 25.08.2014 eine Anfrage diesbezüglich zu stellen. Hier sollte in Erfahrung gebracht werden, wie die Verwaltung auf die Situation zu reagieren gedenkt. Kämmerin Dr. Claudia Possardt hat sich in ihren Redebeiträgen nahtlos an die Meinungsmache des rassistischen Mobs angeschlossen: die problematische Kriminalitätslage wird ihrer Meinung nach durch Asylbewerber*innen hervorgerufen. Daher gäbe es im Lenné-Park, vor den Unterkünften von Geflüchteten und im Stadtgebiet West ein erhöhtes Polizeiaufgebot. Ebenfalls ganz weit vorne in der rassistischen Polemik: Wilko Möller, Vorsitzender der Fraktion AfD Frankfurt (Oder). Die in den Sozialen Medien der AfD getätigten Äußerungen unterstreichen Möllers Position.
Die Diskussion wurde auf Initiative des SPD-Fraktionsvorsitzenden Tilo Winkler eingestellt und wird nicht-öffentlich weitergeführt. Er stellte fest, dass sich die Stadtverordneten an dieser Stelle „peinlich“ verhalten würden und eine öffentliche Diskussion die Anwesenden in ein schlechtes Licht stellen würde.
Die Stadt und Verwaltungsspitze hätten die Dringlichkeit der Lage und die Bedrohung eines sich bewaffnenden rassistischen Mobs sehen und mit Sensibilität und Weitsicht auf die Situation reagieren müssen.
Trotz Berichten in den Printmedien, welche eine Verknüpfung der Straftaten und Asylbewerber*innen negieren, und trotz fehlender Polizeiberichte, die den Zusammenhang von Asylbewerber*innen und vollzogenen Straftaten bestätigen, heizt sich in den Sozialen Medien dennoch die Stimmung weiter auf.
„Wir verurteilen aufs Schärfste die Stigmatisierung der Asylbewerber*innen und hoffen inständig auf eine Beruhigung der Situation und ein Handeln der Stadt und Verwaltung. Es muss alles getan werden, um rassistische Pogrome zu verhindern und die Asylsuchenden zu schützen“, so Janek Lassau für den Utopia e.V
Die AfD erreichte in Frankfurt (Oder) mit 12,8 % bzw. 11,6 % bei den diesjährigen Europa- und Kommunalwahlen ihr bundesweit zweitbestes Ergebnis. Anlässlich des Landtagswahlkampfes richtete sie vergangenen Montag in ihrem neuen Büro eine Veranstaltung zum Thema „Sicherheit in der Grenzregion“ aus. In unmittelbarer Nähe der S?ubice und Frankfurt (Oder) verbindenden Stadtbrücke sprach sich der Landesvorsitzende Alexander Gauland dafür aus, über die Wiedereinführung von Passkontrollen nachzudenken. Der AfD-Stadtverordnete und Landespolizist Frank Nickel beklagte zudem die schlechte Ausstattung der Sicherheitskräfte, die nicht ausreiche, die Grenzkriminalität wirksam zu bekämpfen. Um die gefühlte Sicherheit der Frankfurter Bürger_innen zu erhöhen, soll dem Vorschlag von Nickels Parteifreund und Bundespolizisten Wilko Möller zufolge das Ordnungsamt in Zukunft „polizeiähnliche Uniformen“ tragen und dadurch mehr Präsenz zeigen. Die
AfD versuchte sich bei der Veranstaltung als unideologische Partei zu verkaufen, die im Vergleich zu anderen Parteien an sachlichen Problemlösungen und an der Zusammenarbeit mit Verwaltung und anderen Parteien interessiert sei. Genau deshalb betonte Möller, dass die Beigeordnete für Hauptverwaltung, Finanzen, Ordnung und Sicherheit, Claudia Possardt, sich „begeistert“ von der Idee der AfD zeigte, mehr Polizeikontrollen am Kaufland im Zentrum durchzuführen.
Diese betonte Sachlichkeit darf aber nicht über die rechtspopulistische, neokonservative Grundausrichtung der Partei hinwegtäuschen. Die AfD benutzt komplexe Themen wie die Grenzkriminalität, um, anstatt den realen sozialen Problemen beizukommen, einseitig einen repressiven Polizeistaat zu fordern und – wie auch in der Eurokrise – Nationalismus,
Ausgrenzung und Leistungszwang als Antworten zu präsentieren. Der Utopia e.V. ruft daher alle demokratischen Parteien und Amtsträger_innen in der Stadtverordnetenversammlung auf, die Zusammenarbeit mit der AfD zu verweigern. Wer sozial Schwache ausgrenzt, Zuwanderer_innen nach ihrem Marktwert beurteilt und Frankfurt (Oder) aus seiner europäischen, transnationalen Umgebung herausreißen will, hat vielleicht Sitze, aber keinen Platz in Parlamenten.
Denn wenn die AfD, wie am Montag geschehen, einen Zusammenhang zwischen „kulturellem Hintergrund“ und Kriminalität herstellt und die jüngsten antisemitischen Vorfälle auf Demonstrationen bezüglich des Nahost-Konfliktes als Belege dafür bemüht, dann nur, um die „kulturell Anderen“ in Verruf zu bringen. Da ist der Antisemitismus von „Deutschen“ nicht der Rede wert und die Offenheit für Rechtsradikale in der AfD kein Problem. Alle wissen, dass bei Wahlen mit Rassismus und sozialer Ausgrenzung wichtige Zuwächse errungen werden können. Wie die Ergebnisse
der AfD bei den letzten Wahlen zeigen, trifft dies für Frankfurt (Oder) leider ganz besonders zu.
INFORIOT — In dem Artikel “Schüsse auf Flüchtlingslager in Bestensee” vom 07. Juli 2014 berichtete Inforiot, dass in der Nacht vom 06. auf den 07. Juli auf das Flüchtlingslager in Bestensee/Pätz aus einem Auto heraus vier Schüsse abgegeben worden sind. Am darauffolgenden Montag konnte weder die zuständige Polizei noch das Innenministerium Brandenburg dies bestätigen. Am Dienstag erklärte das Innenministerium dann, dass es laut Wachschutz des Objektes Böllerwürfe gegeben hätte. Die Pressestelle der Polizeidirektion Süd äußerte sich bis heute nicht zu dem Vorfall.
Die Wahrnehmung der Bewohner*Innen des Lagers, dass es zu Schüssen gekommen sein, folgt offensichtlich aus den vorangegangene Einschüchterungen und Übergriffen, die Bewohner*Innen schilderten. Bereits seit Oktober 2013 machen Rassist*Innen mobil gegen das im Februar 2014 neueröffnete Lager. Als BürgerInneninitiative getarnt, jedoch eindeutig von der NPD gesteuert, gab es Demonstrationen im Oktober und Dezember, auch unter großer Beteiligung von AnwohnerInnen. Auf Facebook wurde unverhohlen zu Anschlägen aufgerufen. Seitdem machten Rassist*Innen immer wieder im Umfeld des Lagers auf sich aufmerksam. Bewohner*Innen berichten nicht nur von fotografierenden Personen vor dem Lager, mehrfachen Einschüchterungen und Angriffsversuchen, sondern sogar Bombendrohungen und Verfolgungsjagden.
Jüngst traten Neonazis direkt vor dem Lager in Erscheinung, als sie Hetzflyer am 30. Juni über den Zaun des Geländes warfen und in der Nachbarschaft verteilten. Dabei wurden die polizibekannten Neonazis als TäterInnen von der Polizei gestellt.
Mit Verurteilungen endete am Donnerstag (17. Juli 2014) ein Prozess gegen zwei Angeklagte vor dem Rathenower Amtsgericht wegen des Brandanschlages am 18. September 2013 auf ein geplantes Flüchtlingsheim in Premnitz.
Hass auf Facebook führte zum Tatplan
Einer der Täter, der heute 21-jährige Sebastian W., räumte gleich zu Beginn der Verhandlung die Tat ein. Seiner Aussage nach lief der Abend wie folgt ab: W. und der damals 17-jährige Dominique S. trafen sich in der Wohnung von S. in Premnitz. Dort tranken sie Bier, lasen Facebook-Kommentare über das geplante Heim und fassten den Entschluss, dort ein Feuer zu legen. Kurz nach Mitternacht begaben sie sich in die Wohnung von W., holten Lampenöl und Zeitungen und fuhren zum Heim. Dort angekommen stapelten sie die Zeitungen vor der Tür des Gebäudes, zündeten diese mit Hilfe des Lampenöls an und entfernten sich zunächst. Als das Feuer drohte auszugehen, beschlossen sie zurückzukehren. Sie warfen Müll auf den glimmenden Stapel, um das Feuer erneut zu entfachen. Erst als sie die Alarmanlage bemerkten, flüchteten sie.
Bewährungsstrafen für die Täter
Sebastian W., welcher derzeit von ALG II lebt, wurde, dem Antrag der Staatanwaltschaft folgend, zu zwei Jahren Gefängnis auf drei Jahre Bewährung verurteilt. Außerdem muss er innerhalb von sechs Monaten 100 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Die Strafe setzt sich zusammen aus der gemeinschaftlichen Brandstiftung, einer mitverhandelten Trunkenheitsfahrt aus dem selben Jahr und unter Berücksichtigung einer bereits erhaltenen Freiheitsstrafe, für die er sich noch auf Bewährung befand. W. wurde 2012 bereits zu einem Jahr und acht Monaten Haft auf Bewährung wegen besonders schwerem Raub und gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Gemeinsam mit zwei Mittätern hatte er 2009 einen schwerbehinderten Mann in dessen Haus überfallen, ausgeraubt, mit Handschellen gefesselt und schwer zusammengeschlagen. Der Mann erlitt mehrere Brüche im Gesicht und hat noch heute unter den Folgen der Tat zu leiden. Als Bewährungsversager ist W. nur einer Haftstrafe entgangen weil er sich vor Gericht geständig und reuig zeigte und ihm eine günstige Sozialprognose bescheinigt wurde.
Der zum damaligen Zeitpunkt minderjährige S. stand zum ersten Mal vor Gericht und wurde verurteil, ein soziales Training zu absolvieren und 50 Stunden gemeinnützige Arbeit abzuleisten. Beide Angeklagte wurden auf Grund ihres Alters und ihrer Entwicklungsdefizite nach Jugendstrafrecht verurteilt.
Rassismus als Tatmotiv nur unzureichend benannt
Die rassistische Motivation der Brandstiftung wurde im Urteil nur am Rande zur Sprache gebracht. Wie solch eine Tat politisch wirkt, wie sie auf die Flüchtlinge wirkte, die das geplante Heim beziehen sollten und die aus ihren Heimatländern auf Grund von Krieg, Verfolgung, Folter flüchten mussten, wurde nicht thematisiert. Sowohl die Verteidiger der Angeklagten wie auch der Richter fühlten sich merhmals bemüßigt zu betonen, dass die Standortwahl von Flüchtlingsheimen in bestimmten Städten nicht akzeptabel sei und Unzufriedenheit darüber nachvollziehbar sei.
Gefahrenvolle Reisewege, herum geschoben durch ganz Europa, untergebracht in Sammelunterkünften oft weit weg von jeder Infrastruktur, Gutscheine, Arbeitsverbote, ein alltäglicher Kampf um ausreichende medizinische Versorgung, immer gegenwärtig die Angst vor Abschiebung… und Sexismus, wie ihn jede Frau erlebt noch dazu… wir Flüchtlingsfrauen haben allen Grund laut zu werden und ein menschenwürdiges Leben einzufordern.
Wir laden alle Flüchtlingsfrauen ein, mit uns zusammen laut zu werden!
Im Sommer 2014 wollen wir uns gemeinsam mit anderen Flüchtlingsfrauen an einem Projekt des Musikers Heinz Ratz und seiner Band Strom & Wasser beteiligen: Auf Flößen werden wir vom 14.7. bis 27.8. über Flüsse und Kanäle von Nürnberg bis Berlin reisen, als schwimmende Demonstration auf die Situation von fliehenden Frauen und Kindern aufmerksam machen und lautstark unsere Forderungen in die Öffentlichkeit tragen.
Außerdem wird ein Rahmenprogramm in den Flüchtlingsunterkünften stattfinden, dabei wollen wir mit Flüchtlingsfrauen ins Gespräch über ihre Sorgen und Probleme kommen und sie zu den abendlichen Konzerten von ‘Strom und Wasser feat. The Refugee Women’ einladen. Diese abendlichen Konzerte werden so zu Begegnungen zwischen deutschem Publikum und Flüchtlingsfrauen. Die Tour-Termine finden sich hier: http://women-in-exile.net/termine/
Wir wollen diese Reise mit euch nutzen, um uns mit anderen Flüchtlingsorganisationen zu vernetzen und mit Flüchtlingsfrauen in ganz Deutschland zu sprechen und werden über unsere Erlebnisse während der Tour auf einem Webblog berichten. So werden wir die Situation von Flüchtlingsfrauen in Deutschland dokumentieren und unsere und eure Anliegen und unseren und euren Widerstand öffentlich machen.
Flüchtlingsfrauen, Schwestern, Freundinnen, Unterstützerinnen, Aktivistinnen: Kommt mit! Unterstützt uns als Reporterin, Fahrerin, Übersetzerin, mit Kinderbetreuung…! Wenn ihr Interesse oder Fragen habt meldet euch: info@women-in-exile.net
Alle Termine:
Save the date!
12.06.2014, Bonn: „Willkommenskultur! Bleiberecht für ALLE, jetzt sofort!“ Demonstration von Jugendliche ohne Grenzen anlässlich der Innenministerkonferenz um 17 Uhr am Münsterplatz Bonn
20.06.–22.06.2014, Frankfurt/Main: 2. Karawane FlüchtlingsfrauenKonferenz
29.06.2013, Magdeburg: Seminar für Flüchtlingsfrauen “Von persönlichen Problemen zu politischen Forderungen!”
03.07.2014, Dresden: ‘Ausgegrenzt, ausgeLagert und ausgeliefert – Lebensbedingungen von asylsuchenden Frauen in Deutschland’ Vortrag von Elisabeth Ngari, Women in Exile
05.07.2014, Berlin: Seminar für Flüchtlingsfrauen “Von persönlichen Problemen zu politischen Forderungen!”
13.07.2014, Nürnberg: Seminar für Flüchtlingsfrauen “Von persönlichen Problemen zu politischen Forderungen!”
Women in Exile & Friends on tour with ‘Strom und Wasser feat. the refugee women’:
14.07.2014 DE-Nürnberg, Desi
15.07.2014 DE-Fürth, Kofferfabrik
16.07.2014 DE-Erlangen, Villa
18.07.2014 DE-Bamberg, Morphclub
19.07.2014 DE-Aschaffenburg, Fest der Brüderlichkeit
20.07.2014 DE-Würzburg, Kellerperle
21.07.2014 tbc
22.07.2014 DE-Fulda, Kulturkeller
23.07.2014 tbc
24.07.2014 DE-Schweinfurt, Stattbahnhof
25.07.2014 DE-Frankfurt/a.M., Das Bett
26.07.2014 DE-Hanau, Hans Böckler-Haus
27.07.2014 DE-Mainz, Kulturcafe (Asta)
28.07.2014 DE-Tübingen, Sudhaus
29.07.2014 DE-Reutlingen , Franz K.
30.07.2014 tbc
31.07.2014 DE-Heidelberg, Halle 02
01.08.2014 DE-Saarbrücken, u2raum
02.08.2014 tbc
03.08.2014 DE-Karlsruhe, Tollhaus: Zeltival
04.08.2014 DE-Wiesbaden, Schlachthof
05.08.2014 tbc
06.08.2014 DE-Koblenz, Stattstrand
07.08.2014 DE-Bonn, Alter Zoll
08.08.2014 DE-Köln, Underground
10.08.2014 DE-Düsseldorf, Zakk
11.08.2014 DE-Duisburg, Alte Feuerwache
12.08.2014 DE-Oberhausen, K14
13.08.2014 DE-Essen, Zeche Carl
14.08.2014 tbc
15.08.2014 DE-Bochum, Bahnhof Langendreer
16.08.2014 DE-Dortmund, : tbc
17.08.2014 DE-Münster, Sputnikhalle
18.08.2014 DE-Osnabrück, Haus der Jugend
19.08.2014 DE-Bramsche, Universum-Kino
20.08.2014 DE-Minden, Hamburger Hof
21.08.2014 DE-Hannover, Faust
22.08.2014 DE-Braunschweig, Matthäuskirche
23.08.2014 DE-Wolfsburg, KUZ Hallenbad / Biergarten
24.08.2014 DE-Magdeburg, OLI-Kino
25.08.2014 DE-Brandenburg, : tbc
26.08.2014 DE-Potsdam, Waschhaus
27.08.2014 DE-Berlin, SO 36
Die Familie war im Februar 2013 über Polen nach Deutschland eingereist und hatte hier versucht, einen Asylantrag zu stellen. Zunächst lebte die Familie mit ihren Kindern im Alter von sechs, zweieinhalb und eineinhalb Jahren im Wohnheim an der Alten Zauche in Potsdam. Die älteste Tochter besuchte die Weidenhofgrundschule und den Hort, ihr jüngerer Bruder die Kita Kinderland im Bisamkiez, während die jüngste Tochter noch auf einen Kitaplatz wartete. Anfang dieses Jahres dann durften die Fünf in eine Wohnung am Schlaatz umziehen. Endlich kam Ruhe in die Familie.
Das war dringend notwendig, denn der Familienvater war wegen der Ereignisse in Tschetschenien in psychatrischer Behandlung im Potsdamer Klinikum. Während der gesamten Zeit bereitete das eingeleitete Dublin-Verfahren der Familie große Sorgen. Weil sie, um nach Deutschland zu kommen, durch Polen reisen mussten, forderte Deutschland Polen auf, die Familie zurück zu nehmen und ein Asylverfahren in Polen durchzuführen.
Dabei hätte Deutschland mit Blick auf die familiäre Situation der besonders schutzbedürftigen Flüchtlinge auch selbst den Asylantrag prüfen können. Dass Flüchtlinge in Europa regelmäßig zwischen den Staaten hin- und hergeschoben werden, ohne dass ihre persönlichen Umstände eine Würdigung erfahren, ist unmenschlich und skandalös. Für die Rückschiebung der Familie nach Polen hatte die Ausländerbehörde Gelegenheit bis zum 20. Mai 2014. Nach Ablauf dieser Frist wäre Deutschland automatisch für den Asylantrag zuständig gewesen.
In den frühen Morgenstunden, einen Tag vor Fristablauf, wurde die Familie von der Polizei aus dem Schlaf geholt. Ohne Vorankündigung, ohne die Gelegenheit sich von neuen Nachbarn und Freunden, von Lehrern und Mitschülern zu verabschieden, musste die Familie in aller Eile packen. Der Familie ließ man keine Zeit zur Vorbereitung oder Abwägung, was wichtig sein kann für die nächste, ungewisse Zeit. Ein Gepäckstück pro Person wurde erlaubt, der Kinderwagen für die Jüngste blieb zurück.
Die Nachricht von der Abschiebung der Familie hat mich schockiert. Gerade war eine Ehrenamtlerin gefunden, die der ältesten Tochter regelmäßig Hilfe bei den Hausaufgaben gegeben hätte. Fast auf den Tag genau ein Jahr zuvor waren sie nach Potsdam gekommen, in der Hoffnung, ihre Geschichte erzählen zu dürfen, ein faires Verfahren zu erhalten und vielleicht am Ende Schutz zugesprochen zu bekommen. Die Willkommensbehörde hat dagegen die Frist zur Abschiebung voll ausgeschöpft. Zurück bleiben Freunde, Lehrer, Ehrenamtler, die nicht verstehen, warum man Menschen hin- und herschiebt und Kinder erneut entwurzelt. Schnell hat sich die Nachricht von der Abschiebung einer Familie im Morgengrauen unter den Flüchtlingen herumgesprochen.
Wie lässt sich das mit Willkommenskultur vereinbaren? Als Ausländerseelsorgerin frage ich, warum diese Familie derart überfallartig aus ihrem Leben in Potsdam gerissen wurde. Welche Bedeutung wird den Integrationsleistungen dieser Menschen beigemessen? Hätte man diese Abschiebung angekündigt, hätten Menschen Solidarität mit der Familie bekundet. Das hätte die Abschiebung vermutlich nicht verhindert, aber die Familie hätte dennoch Unterstützung und Stärkung erfahren. Für Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen, sind solche Zeichen der Solidarität und Mitmenschlichkeit essentiell. Viele Menschen in unserer Stadt wären dazu bereit gewesen. Die Form dieser Abschiebung weiß solches zu verhindern.
FÜR RÜCKFRAGEN STEHE ICH GERN ZUR VERFÜGUNG.: 0179–9136303 MONIQUE TINNEY
Monique Tinney
Ausländerseelsorge
Gemeindepädagogin Evangelische Kirche in Potsdam
Rudolf-Breitscheid-Straße 64
14482 Potsdam
Fon 0331 7046240
Funk 0179 9136303
Fax 0331 2008382
www.evkirchepotsdam.de

