Red Eagle Cup 2.0 – Ostdeutsche Amateur Muay Thai Meisterschaft in Strausberg
Am Samstag, den 26.01.2019, lud die „Boxunion Strausberg e.V.“ zur zweiten Auflage des Amateurturniers in Muay Thai in die Ernst-Grube-Halle auf dem Sport- und Erholungspark (SEP) in Strausberg.
Der Einladung folgten etwa 300 Zuschauer_innen, die für eine Stimmung sorgten. Auch waren die Kämpfe fair und respektvoll von der Bandbreite an Teams geführt. Die teilnehmenden Vereine kamen aus Marnheim, Leipzig, Speyer, Dresden und dem polnischen Zary.
Jedoch gilt es einen besonderen Blick auf das Publikum zu werfen, dass an solchen Veranstaltungen teilnimmt — oftmals gewaltaffines Klientel, Personen aus dem lokalen Sicherheitsgewerbe, aus Motorradklubs sowie jüngere und ältere Neonazis.
Andrew Ron Stelter – Boxtrainer in Strausberg
Als lizensierter Trainer des „Boxclub Strausberg e.V.“ vom KSC Strausberg – nicht zu verwechseln mit der „Boxunion Strausberg e.V.“ — trat einer der ehemaligen führenden JN-/NPD-Kaderi bei der Veranstaltung aufii.
Hierbei war besonders erkennbar, dass er noch immer eine Vielzahl an Kontakten zu älteren und jüngeren Neonazis unterhält.
Zum Einen bestehen gute Kontakte zu Mitgliedern der verbotenen Kameradschaft „ANSDAPO“ aktuell als „AO Strausberg“ aktiv und deren Umfeldiii. Darüber hinaus hat er Kontakt zu kampfsportaffinen Neonazis, wie dem Mixed-Martial-Arts-Kämpferiv und Sänger der Rechtsrockband „Exzess“v Tobias Vogt und anderen. Einige davon trainieren auch im „Boxclub Strausberg e.V.“ und zeigen dort über Tattoos wie der „Schwarzen Sonne“ eindeutig ihre Gesinnung. Zum Anderen bestehen Kontakte zu jüngeren Neonazis aus dem Raum Letschin und Oderbruch, die bereits 2015 die rassistischen Versammlungen und Aufmärsche des brandenburgischen PEGIDA-Ablegers „Brandenburger für Meinungsfreiheit und Mitbestimmung (BraMM)“ bewarben und unterstützten.
„Label 23/Boxing Connection“
Ein weiteres Indiz für die Parallelen zum rechtsextremen Milieu ist das zur Schautragen expliziter Modelabel, die der Identifikation zur Szene dienen. Was in den vergangenen Jahren noch bevorzugt Mode von „Thor Steinar“ war, wird mehr und mehr von Kleinstmarken abgelöst.
Eine an Beliebtheit gewinnende Marke ist „Label23/Boxing Connection“ aus Cottbus, deren Ursprung ganz klar auf einen rechten Hintergrund schließen lässtvi. Auch am Turnier nahmen neben aktiven Sportlern auch Gäste in entsprechender Kleidung teil.
Geschäft „German Meltdown (Crime)Store“ auf dem Lindenplatz in Strausberg
Seit März 2017 existiert auf dem Lindenplatz in Strausberg der Laden „German Meltdown (Crime)Store“, in dem diese Kleidung auch erworben werden kann. Der Laden wird durch Kevin W. betriebenvii.
Das Geschäft wirkt nach Außen sehr unscheinbar, aber Beobachtungen und ein Blick auf die Internetseite beschreiben die Intention dahinter sehr gut. Neben regelmäßiger Präsenz von Neonazis aus der Kameradschaftsszene bspw. von „Bruderschaft H8“, „AO Strausberg“, dem oben genannten Frontmann der Rechtsrockband „Exzess“, rockerähnlichen Gruppierungen oder Sportlern aus dem nahe gelegenen Fitnessstudio kaufen dort auch Jugendliche aus der Region ein. Die Kundschaft
erhält allerhand pulverisierter Muskelaufbaupräparate, diverse gewaltverherrlichende Bekleidung und eben jene, die aus der neonazistischen Szene für die Szene produzierten Kleidungsstücke von „Label23/Boxing Connection“ oder „Pro Violence“viii.
Des Weiteren trat das Geschäft bei dem rechtsoffenen Kampfsportturnier „Sprawl and Brawl“ix in Berlin als einer der Hauptsponsoren aufx, bei dem u.a. auch offensichtliche Neonazisxi und welche mit Nazikleidungxii als Kämpfer angetreten sind (ebd.).
Es ist anzunehmen, dass das Geschäft mehr als ein reines Bekleidungsgeschäft ist und die Szene aktiv unterstützt wird bzw. bereits Teil eines entstandenen Geschäftsnetzwerkes ist.
Fazit
Der „Boxclub Strausberg e.V.“ vom KSC Strausberg bildet eine eigenständige Unterabteilung und ist nicht mit dem Klub „Boxunion Strausberg e.V.“ zu verwechseln oder in einen Topf zu werfen.
Es ist erkennbar, dass sich alte und junge Neonazis zu einer eigenständigen Szene entwickelt haben, die gemeinsame Geschäftszweige durch Sicherheitsunternehmen, eigene Läden, eigenen Boxclub und Musikbands. Es hat sich eine eigene rechte Subkultur etabliert, die auch geschlossen an rechten Demonstrationen teilnimmt.
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05.07.–09.07. Feel Festival Nur einen Moment entfernt vom Alltag, warten erneut fünf Tage voller Musik, Inspiration und besonderer Begegnungen am Bergheider See auf euch. Das Feel Festival sieht sich als ein buntes, offenes und tolerantes Festival. Wie es auf der Veranstaltungsseite heißt, soll es „gerade in diesen Zeiten (…) umso wichtiger [sein], dass wir uns wieder vereinen, mit der Natur verbinden, um Freiheit zu fühlen, mit Konventionen zu brechen und das Miteinander ausgiebig zu zelebrieren“. Insbesondere der Einzug der AfD in den Bundestag gab den Veranstalter*innen den Anstoß sich aktiv für ein diskriminierungsfreies Feiern einzusetzen, wobei ein friedliches und offenes Miteinander schon immer Teil ihres Festival-Konzeptes war. Deshalb ist für das Feel Festival „Nationalismus, Rassismus, Sexismus und Diskriminierung“ in jeglicher Form unvereinbar. Auf dem Feel Festival warten auf euch aufregende Zeiten voller elektronischer und handgemachter Musik sowie neue visuelle und künstlerische Experimente, eingebettet in eine reiche Landschaft aus Floors, Bühnen und Installationen. Lasst euch treiben und anregen von einem diversen Aufgebot an Workshops, Diskursen, Performances und kulinarischen Verzückungen! Zur Festivalseite:
06.07.–08.07. Ultrash Festival Das Ultrash ist ein Festival der besonderen Art und geht dieses Jahr in die 12. Runde. Ein politisches Festival auf dem FreiLand Potsdam für Skins, Punks, Ultras und andere antifaschistische Gegenkulturen. Die Wortschöpfung lässt schon darauf schließen, dass sich hinter dem zweitägigen Festival eine Kooperation der Gruppen Ultrá (Babelsberg) und
12.07.–15.07. Stuss am Fluss Open Air Drei Vereine und zahlreiche Unterstützer*innen aus der Stadt Cottbus wollen vom 12.–15.07. ein Sommer-Festival der ganz besonderen Art veranstalten. Bereits zum vierten Mal hausiert das Stuss am Fluss im Strombad Cottbus. Neben einen breiten Programm an Live-Musik und Djs, bietet das Festival zahlreiche Stände mit verschiedensten Workshops, informative Vorträge und Filme an. Ein Sause für alle solle es werden – non-kommerziell, ohne Eintritt, aber mit Bespaßung für alle zwischen 0 und 99. Zur Festivalseite:
20.07.–22.07. Nation of Gondwana Die Nation of Gondwana bei einem See bei Grünfeld begrüßt jährlich seine Besucher_innen zum semifiktiven Parallelwelttourismus. Seit 1995 findet das alternative Freiluftfestival für elektronische Musik im Berliner Umland statt. Ursprünglich als Alternative zur Loveparade gedacht ist die Nation of Gondwana eine familiäre Veranstaltung, an der jährlich bis zu 8.000 liebestolle Menschen teilnehmen. Ein großer Sympathiepunkt: Sexualisierte, rassistische, homo- und transphobe, behindertenfeindliche und ähnliche Übergriffe werden auf der Nation
26.07.–29.07.
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10.08.–11.08. Frierock Festival Am zweiten Augustwochenende verwandelt sich die Freilichtbühne in Friesack in ein Eldorado für Musikliebhaber*innen – die es lieber klein und fein mögen. Seit beinahe zwei Jahrzehnten laden die Organisator*innen zum Frierock-Festival und holen dafür Bands aus fast allen Genres auf ihre Bühne – Punk, Ska, Rock, Hardcore – Hauptsache es wird getanzt! Ehrlich, konstant, bewährt, familiär, unkommerziell, unbekannte gute Bands, immer wieder anders, verrückt, mal nackt, verzaubernd, mal melancholisch ruhig, mal erschreckend, Rutschen hilft, moshpit, circle pit, wall of death, skaskaska, aaark aaark aaark, pyroatmosphere, für alle Menschen, laut und leise, Bands von nebenan, Bands von weit weit weg, Dicke Props. Zur Festivalseite: 
