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Kampfsportturnier in Strausberg mit Nazibeteiligung

Red Eagle Cup 2.0 – Ost­deutsche Ama­teur Muay Thai Meis­ter­schaft in Strausberg

Am Sam­stag, den 26.01.2019, lud die „Box­u­nion Straus­berg e.V.“ zur zweit­en Auflage des Ama­teur­turniers in Muay Thai in die Ernst-Grube-Halle auf dem Sport- und Erhol­ungspark (SEP) in Strausberg.

Der Ein­ladung fol­gten etwa 300 Zuschauer_innen, die für eine Stim­mung sorgten. Auch waren die Kämpfe fair und respek­tvoll von der Band­bre­ite an Teams geführt. Die teil­nehmenden Vere­ine kamen aus Marn­heim, Leipzig, Spey­er, Dres­den und dem pol­nis­chen Zary.

Jedoch gilt es einen beson­deren Blick auf das Pub­likum zu wer­fen, dass an solchen Ver­anstal­tun­gen teil­nimmt — oft­mals gewaltaffines Klien­tel, Per­so­n­en aus dem lokalen Sicher­heits­gewerbe, aus Motor­rad­klubs sowie jün­gere und ältere Neonazis.

Andrew Ron Stel­ter – Box­train­er in Strausberg

Als lizen­siert­er Train­er des „Box­club Straus­berg e.V.“ vom KSC Straus­berg – nicht zu ver­wech­seln mit der „Box­u­nion Straus­berg e.V.“ — trat ein­er der ehe­ma­li­gen führen­den JN-/NPD-Kad­eri bei der Ver­anstal­tung aufii.

Hier­bei war beson­ders erkennbar, dass er noch immer eine Vielzahl an Kon­tak­ten zu älteren und jün­geren Neon­azis unterhält.

Zum Einen beste­hen gute Kon­tak­te zu Mit­gliedern der ver­bote­nen Kam­er­ad­schaft „ANSDAPO“ aktuell als „AO Straus­berg“ aktiv und deren Umfeldiii. Darüber hin­aus hat er Kon­takt zu kampf­s­portaffinen Neon­azis, wie dem Mixed-Mar­tial-Arts-Kämpferiv und Sänger der Recht­srock­band „Exzess“v Tobias Vogt und anderen. Einige davon trainieren auch im „Box­club Straus­berg e.V.“ und zeigen dort über Tat­toos wie der „Schwarzen Sonne“ ein­deutig ihre Gesin­nung. Zum Anderen beste­hen Kon­tak­te zu jün­geren Neon­azis aus dem Raum Letschin und Oder­bruch, die bere­its 2015 die ras­sis­tis­chen Ver­samm­lun­gen und Aufmärsche des bran­den­bur­gis­chen PEGI­DA-Ablegers „Bran­den­burg­er für Mei­n­ungs­frei­heit und Mitbes­tim­mung (BraMM)“ bewar­ben und unterstützten.

Label 23/Boxing Connection“

Ein weit­eres Indiz für die Par­al­le­len zum recht­sex­tremen Milieu ist das zur Schau­tra­gen expliziter Mod­e­la­bel, die der Iden­ti­fika­tion zur Szene dienen. Was in den ver­gan­genen Jahren noch bevorzugt Mode von „Thor Steinar“ war, wird mehr und mehr von Kle­in­st­marken abgelöst.

Eine an Beliebtheit gewin­nende Marke ist „Label23/Boxing Con­nec­tion“ aus Cot­tbus, deren Ursprung ganz klar auf einen recht­en Hin­ter­grund schließen lässtvi. Auch am Turnier nah­men neben aktiv­en Sportlern auch Gäste in entsprechen­der Klei­dung teil.

Geschäft „Ger­man Melt­down (Crime)Store“ auf dem Lin­den­platz in Strausberg

Seit März 2017 existiert auf dem Lin­den­platz in Straus­berg der Laden „Ger­man Melt­down (Crime)Store“, in dem diese Klei­dung auch erwor­ben wer­den kann. Der Laden wird durch Kevin W. betriebenvii.

Das Geschäft wirkt nach Außen sehr unschein­bar, aber Beobach­tun­gen und ein Blick auf die Inter­net­seite beschreiben die Inten­tion dahin­ter sehr gut. Neben regelmäßiger Präsenz von Neon­azis aus der Kam­er­ad­schaftsszene bspw. von „Brud­er­schaft H8“, „AO Straus­berg“, dem oben genan­nten Front­mann der Recht­srock­band „Exzess“, rock­erähn­lichen Grup­pierun­gen oder Sportlern aus dem nahe gele­ge­nen Fit­nessstu­dio kaufen dort auch Jugendliche aus der Region ein. Die Kundschaft

erhält aller­hand pul­verisiert­er Muske­lauf­bauprä­parate, diverse gewaltver­her­rlichende Bek­lei­dung und eben jene, die aus der neon­azis­tis­chen Szene für die Szene pro­duzierten Klei­dungsstücke von „Label23/Boxing Con­nec­tion“ oder „Pro Vio­lence“viii.

Des Weit­eren trat das Geschäft bei dem recht­sof­fe­nen Kampf­s­port­turnier „Sprawl and Brawl“ix in Berlin als ein­er der Haupt­spon­soren aufx, bei dem u.a. auch offen­sichtliche Neon­azisxi und welche mit Nazik­lei­dungxii als Kämpfer ange­treten sind (ebd.).

Es ist anzunehmen, dass das Geschäft mehr als ein reines Bek­lei­dungs­geschäft ist und die Szene aktiv unter­stützt wird bzw. bere­its Teil eines ent­stande­nen Geschäft­snet­zw­erkes ist.

Faz­it

Der „Box­club Straus­berg e.V.“ vom KSC Straus­berg bildet eine eigen­ständi­ge Unter­abteilung und ist nicht mit dem Klub „Box­u­nion Straus­berg e.V.“ zu ver­wech­seln oder in einen Topf zu werfen.

Es ist erkennbar, dass sich alte und junge Neon­azis zu ein­er eigen­ständi­gen Szene entwick­elt haben, die gemein­same Geschäft­szweige durch Sicher­heit­sun­ternehmen, eigene Läden, eige­nen Box­club und Musik­bands. Es hat sich eine eigene rechte Sub­kul­tur etabliert, die auch geschlossen an recht­en Demon­stra­tio­nen teilnimmt.

i Antifaschis­tis­ches Infor­ma­tion­sportal Berlin Artikel: Andrew Stel­ter – Der Naz­i­handw­erk­er in dein­er Wohnung
https://www.antifa-berlin.info/recherche/1297-andrew-stelter—der-nazi-handwerker-in-deiner-wohnung
Let­zter Zugriff am 27.01.2019
ii Foto- und Ver­anstal­tungsportal strausberg-live.de Bild 33: erste ste­hende männliche Per­son von links
https://www.strausberg-live.de/fotogalerie.php?id=75192
Let­zter Zugriff am 27.01.2019
Foto- und Ver­anstal­tungsportal strausberg-live.de Bild 39: erste Per­son von links
https://www.strausberg-live.de/fotogalerie.php?id=75192
Let­zter Zugriff am 27.01.2019
Foto- und Ver­anstal­tungsportal strausberg-live.de Bild 42: siebte Per­son von links
https://www.strausberg-live.de/fotogalerie.php?id=75192
Let­zter Zugriff am 27.01.2019
iii Foto­por­tal Flickr: Fotograf Chris­t­ian Jäger Bild 1069: Demon­stra­tion gegen die Erstauf­nah­meein­rich­tung in Straus­berg – Per­son mit Schild „Die Köni­gin der Schlepper“ 
https://www.flickr.com/photos/boeseraltermannberlin/23332152279/in/album-72157662145501122/
Let­zter Zugriff am 27.01.2019
Foto­por­tal Flickr: Fotograf Chris­t­ian Jäger Bild 1078: Demon­stra­tion gegen die Erstauf­nah­meein­rich­tung in Straus­berg – Per­son mit Schild „Die Köni­gin der Schlepper“
https://www.flickr.com/photos/boeseraltermannberlin/23332152849/in/album-72157662145501122/
Let­zter Zugriff am 27.01.2019
Foto­por­tal Flickr: Fotograf Chris­t­ian Jäger Bild 1132: Demon­stra­tion gegen die Erstauf­nah­meein­rich­tung in Straus­berg – Per­son mit­tig mit grauer Schiebermütze
https://www.flickr.com/photos/boeseraltermannberlin/23332160829/in/album-72157662145501122/
Let­zter Zugriff am 27.01.2019
iv Onlin­eauftritt Kam­pagne „Runter von der Mat­te – Kein Hand­shake mit Nazis“ Artikel: Das extrem rechte Kampf­s­port­turnier tiwaz – Kampf der freien Männer
https://runtervondermatte.noblogs.org/das-extrem-rechte-kampfsportturnier-tiwaz-kampf-der-freien-maenner/ #
kaempfer-bran­den­burg Let­zter Zugriff am 27.01.2019
v Infor­ma­tion­sportal www.inforiot.de Artikel: Exzess – umtriebige Neon­azis aus einem rock­erähn­lichen Milieu
https://inforiot.de/exzess-umtriebige-neonazis-aus-einem-rockeraehnlichen-milieu/Letztern Zugriff 27.01.2019
vi Onlin­eauftritt Kam­pagne „Runter von der Mat­te – Kein Hand­shake mit Nazis“ Artikel: Marken und Labels – Label 23/Boxing Connection 
https://runtervondermatte.noblogs.org/label-23-boxing-connection/
Let­zter Zugriff am 27.01.2019
vii Foto- und Ver­anstal­tungsportal strausberg-live.de Artikel: Neues Geschäft in Straus­berg – Ger­man Melt­down Shop
https://www.strausberg-live.de/artikel-detail.php?id=66177
Let­zter Zugriff am 27.01.2019
viii Inter­net­seite Ger­man Meltdown
https://german-meltdown.de/label-23/
Let­zter Zugriff am 27.01.2019
Inter­net­seite Ger­man Meltdown 
https://german-meltdown.de/proviolence/
Let­zter Zugriff am 27.01.2019
ix Onlin­eauftritt Kam­pagne „Runter von der Mat­te – Kein Hand­shake mit Nazis“ Artikel: Neon­azi kämpft bei „Sprawl and Brawl“ in Berlin
https://runtervondermatte.noblogs.org/neuigkeiten-von-der-matte‑2/#sprawlbrawl
Let­zter Zugriff am 27.01.2019
x Antifaschis­tis­ches Infor­ma­tion­sportal Berlin Artikel S.90 — „Van­dalen und die K4 Alliance“
https://www.antifa-berlin.info/sites/default/files/dateien/artikel/fb_2018.pdf
Let­zter Zugriff am 27.01.2019
xi Face­bookauftritt „Sprawl&Brawl“
https://www.facebook.com/SprawlandBrawlFC/photos/a.1443162475773337/1443182135771371/? type=3&theater
Let­zter Zugriff am 27.01.2019
xii Face­bookauftritt „Sprawl&Brawl“
https://www.facebook.com/SprawlandBrawlFC/photos/a.1443162475773337/1443181635771421/? type=3&theater
https://www.facebook.com/SprawlandBrawlFC/photos/a.1443162475773337/1443185485771036/? type=3&theater
Let­zter Zugriff am 27.01.2019
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Antifaschismus Bildung & Kultur

Inforiot’s Geburtstags-Zeckentreff

17.11.18 | 20 Uhr | Spar­ta­cus (Friedrich-Engels-Straße 22, 14473 Potsdam)

Infori­ot — das unab­hängige Por­tal für alter­na­tive News und Ter­mine in Bran­den­burg — wird 18 Jahre alt. Endlich volljährig! Endlich Voll­bart! Endlich Voll­rausch! Für diesen beson­deren Anlass wollen wir all die Zeck­en von Schwedt bis Sprem­berg, von Frankfurt(Oder) bis Wit­ten­berge, von Eber­swalde bis KW, von Neu­rup­pin bis Straus­berg zum großen Geburt­stags-Zeck­en­tr­e­ff vere­inen. Mit ordentlich Punk und Oi, HipHop bis All­times, Punker*innenkneipe, Lesung und vielem mehr wollen wir mit euch auf weit­ere 18 Jahre anstoßen!

Lesung:

Bran­den­burg muss bren­nen, damit wir grillen kön­nen“ mit Flo­ri­an Ludwig

Live:

Oironie (Uckermark/Berlin, Punk)
Oiphory (Neu­rup­pin, Punk)
PC TOYS (Straus­berg, Hiphop) 

Djanes:

Can­dy Gurls (Pots­dam, Hot Jamz)
No Cap No Style (Berlin, fem HipHop/Trap)

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Bildung & Kultur

Antirassismus in Zeiten rechter Mobilisierung

Pots­dam — Die jüng­sten Ereignisse in Chem­nitz und Köthen zeigen es deut­lich: Die seit 2015 unge­broch­ene Kon­junk­tur ras­sis­tis­ch­er Stim­mung und Organ­isierung stellt lokale Akteur*innen vor neue Her­aus­forderun­gen. Was kann dem laut­starken Wüten gegen die ange­bliche Über­frem­dung und dem Streben nach ein­er autoritären Verän­derung der Gesellschaft ent­ge­genge­set­zt wer­den? Gemein­sam wollen wir darüber ins Gespräch kom­men und in einen prax­isori­en­tierten Aus­tausch über Hand­lungsan­sätze und Gegen­strate­gien auf lokaler, regionaler und inter­na­tionaler Ebene gehen. Wir laden poli­tisch Aktive, Politiker*innen, Mitarbeiter*innen in kom­mu­nalen Ver­wal­tun­gen und Sozialarbeiter*innen her­zlich zu dieser Tagung ein.

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Antifaschismus Bildung & Kultur Law & Order

Versagt die Justiz im Kampf gegen rechten Terror?”

Auch nach der Urteilsverkün­dung im NSU-Prozess im Juli dieses Jahres gibt es mehr Fra­gen als Antworten zum NSU-Kom­plex. Das Net­zw­erk des NSU, die Rolle und das Wis­sen staatlich­er Behör­den und die Auswirkun­gen der Tat­en und der ras­sis­tisch geführten Ermit­tlun­gen für die Geschädigten und Ange­höri­gen der Ermorde­ten waren kaum Gegen­stand. Dass dem so ist, liegt zu großen Teilen in der Ver­ant­wor­tung der Bun­de­san­waltschaft. Als ober­ste Strafver­fol­gungs­be­hörde hat­te sie im NSU-Prozess eine äußerst wichtige Rolle inne. Sie ver­trat zum einen die Bun­desre­pub­lik Deutsch­land als Geschädigte des NSU, zum anderen die Anklage und leit­ete die Ermittlungen.
Die Autorin­nen Isabel­la Greif und Fiona Schmidt disku­tieren am Beispiel der Ermit­tlun­gen zum NSU-Kom­plex und dem Okto­ber­fes­tat­ten­tat, welche struk­turellen Defizite den staat­san­waltschaftlichen Umgang mit rechter und ras­sis­tis­ch­er Gewalt prä­gen und welche Kon­ti­nu­itäten sich daraus ergeben.
Die Ver­anstal­tung find­et am 18.10 ab 19:00 im Bürg­er­bil­dungszen­trum Amadeu Anto­nio, Beratungsz­im­mer statt.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Bildung & Kultur jüdisches Leben & Antisemitismus

Ringvorlesung ‘Populismus — Popkultur — Pädagogik’

An zwölf Ter­mi­nen analysieren renom­mierte Fach­leute die gegen­wär­tige autoritäre Formierung aus unter­schiedlichen Per­spek­tiv­en und mit einem beson­deren Augen­merk auf päd­a­gogis­che und pop­kul­turelle Aspek­te. Die Ringvor­lesung wird organ­isiert vom Moses Mendelssohn Zen­trum für europäisch-jüdis­che Stu­di­en und von der Fach­hochschule Clara Hoff­bauer Pots­dam und find­et vom 10. Okto­ber 2018 bis 22. März 2019 statt. Der Ein­tritt ist frei.
Alle Infor­ma­tio­nen find­en sich unter: http://www.ringvorlesungpotsdam.de
Die Ver­anstal­tun­gen auf einem Blick:
10.10.2018 | Haus der Natur (Lin­den­straße 34, 14467 Potsdam)
‚Recht­spop­ulis­mus‘, Recht­sex­trem­is­mus, radikaler Nation­al­is­mus – ein aktueller Überblick
PD Dr. Gideon Botsch
24.10.2018 | Haus der Natur (Lin­den­straße 34, 14467 Potsdam)
Autori­taris­mus und Rechtspopulismus
Prof. Dr. Lars Distelhorst
Begrüßung und Ein­leitung durch den Pots­damer Ober­bürg­er­meis­ter Jann Jakobs
07.11.2018 | Haus der Natur (Lin­den­straße 34, 14467 Potsdam)
Erin­nerungskul­tur unter Druck von rechts
Dr. Matthias Heyl
21.11.2018 | Haus der Natur (Lin­den­straße 34, 14467 Potsdam)
Grau­zo­nen und rechte Lebenswel­ten in der Rockmusik
Michael Weiss
05.12.2018 | Friedenssaal im Großen Waisen­haus (Bre­ite Str. 9A, 14467 Potsdam)
Autoritäre Dynamiken – recht­sex­treme Ein­stel­lun­gen in Deutsch­land 2018
PD Dr. Oliv­er Decker
19.12.2018 | Friedenssaal im Großen Waisen­haus (Bre­ite Str. 9A, 14467 Potsdam)
Päd­a­gogis­che Strate­gien gegen Recht­sex­trem­is­mus in der Jugendarbeit
Silke Baer
09.01.2019 | Friedenssaal im Großen Waisen­haus (Bre­ite Str. 9A, 14467 Potsdam)
Anti­semitismus an der Schule – Her­aus­forderun­gen und Handlungsempfehlungen
Mari­na Chernivsky
23.01.2019 | Friedenssaal im Großen Waisen­haus (Bre­ite Str. 9A, 14467 Potsdam)
Musik als pop­kul­turelle Aus­drucks­form extrem rechter Ideologie
Jan Raabe
06.02.2019 | Friedenssaal im Großen Waisen­haus (Bre­ite Str. 9A, 14467 Potsdam)
Recht­spop­ulis­mus und Recht­sex­trem­is­mus als Her­aus­forderun­gen für die Lehre
Prof. Dr. Heike Radvan
20.02.2019 | Friedenssaal im Großen Waisen­haus (Bre­ite Str. 9A, 1446 Potsdam)
Mit Recht gegen Ras­sis­mus!? Antidiskri­m­inierungsar­beit in der Praxis
Gudrun Greve und Ing­mar Pech (Antidiskri­m­inierungs­ber­atung Brandenburg)
06.03.2019 | Haus der Natur (Lin­den­straße 34, 14467 Potsdam)
Der Kampf um gesellschaftliche Ord­nung und die Päd­a­gogik — Ras­sis­muskri­tis­che Erkundungen
Prof. Dr. Paul Mecheril
22.03.2019 | Waschhaus Pots­dam (Schiff­bauer­gasse 6, 14467 Potsdam)
Vom Gas­tar­beit­er zum Gangs­ta-Rap­per? HipHop, Migra­tion und Empowerment
Murat Güngör und Hannes Loh
Die Ringvor­lesung wird durch die Hoff­bauer Stiftung, die Stiftung Großes Waisen­haus und durch die Stadt Pots­dam unterstützt.
Die Ver­anstal­tenden behal­ten sich vor, von ihrem Haus­recht Gebrauch zu machen und Per­so­n­en, die recht­sex­tremen Parteien oder Organ­i­sa­tio­nen ange­hören, der recht­sex­tremen Szene zuzuord­nen sind oder bere­its in der Ver­gan­gen­heit durch ras­sis­tis­che, nation­al­is­tis­che, anti­semi­tis­che oder son­stige men­schen­ver­ach­t­ende Äußerun­gen in Erschei­n­ung getreten sind, den Zutritt zur Ver­anstal­tung zu ver­wehren oder von dieser auszuschließen.

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Bildung & Kultur

Termine im September 2018 im KuZe

Mittwoch, 05.09., 20 Uhr: Info-Abend „Ende GeländeBeschrei­bung: Ende Gelände Pots­dam stellt sich vor. The­men sind Mobil­itäts- und Energiewende, selb­st­gemacht. Sprich: Let­zte Absprachen für das Las­ten­rad-Fes­ti­val am 7.9., mit Aktion­stag RISE FOR CLIMATE (“Pots­d­sam Fos­sil Free”), Infos zu “Ham­bi bleibt!” (ab 1.10.), zum Aktion­strain­ing Anfang Okto­ber in Pots­dam und schließlich alles weit­ere zur Ende Gelände-Aktion 25.–29.10. im Ham­bach­er Forst. Ein­tritt frei!
 
Mon­tag, 03.09., 20 Uhr: Improthe­ater Pots­dam – Im Namen der Familie
Beschrei­bung: Wir kom­men aus der Som­mer­pause gle­ich mit einem neuen For­mat. Pre­miere!!!!! Und ihr seid her­zlich ein­ge­laden. Unsere abend­fül­lende Improshow spielt in nur einem Raum. In unserem Kam­mer­spiel werdet ihr eine Fam­i­lie ken­nen­ler­nen, und ihren Weg… Und dabei so manch­es Geheim­nis.…. Wir freuen uns auf euch. Ein­tritt 5 € / erm. 3€
 
Sam­stag, 08.09., 20 Uhr: HC-Konz­ert: Unit­ed and Strong & Destroyline
Beschrei­bung: Unit­ed and Strong Die Fak­ten: Erste Show 2001, es fol­gten zahlre­iche Touren durch 25 Län­der auf drei Kon­ti­nen­ten, u.a. Rus­s­land, Türkei, Brasilien, Marokko, Ukraine, Spanien,… UNITED AND STRONG haben und wer­den weit­er­hin jeden Trend, Bands und T‑Shirt-Design über­leben. Ein Work­ing-Class Ethos, ein stark­er Wille alles selb­st zu machen, eine antifaschis­tis­che Grun­de­in­stel­lung, die stille Hoff­nung, dass Hard­core nicht jegliche Rel­e­vanz ver­loren hat. UNITED AND STRONG ver­fol­gen immer noch die Ideen und Ide­ale, die sie 2001 dazu bracht­en ihre Instru­mente das erste Mal in die Hand zu nehmen. Releas­es sind sel­ten, aber kon­stant. Das primäre Ziel ist es weit­er­hin viel und über­all zu spie­len. Kleine Räume oder große Büh­nen, DIY-Shows oder Fes­ti­vals, 50 Leute oder 500. Es war immer egal und wird es auch immer sein.
Destroy­line: 2010 in Berlin gegrün­det… “…das ist die Mukke, die mein großer Brud­er früher gehört hat. Hän­genge­blieben in den 90igern. Wie hießen die noch mal? Such A Surge, oder so? An die erin­nert mich euer kram!” Siamo Tut­ti Antifascisti… …wir teilen uns die Bühne wed­er mit recht­sof­fe­nen Knalltüten noch mit Wer­beauf­stellern der Kreiss­parkasse. Deal with it! Ein­tritt frei!
 
Fre­itag, 14.09., 20 Uhr: Impropedia
Beschrei­bung: Die Her­aus­forderung ist kom­plex: 3 absolute Spezial­fra­gen, gestellt von einem Experten aus Pots­dam sollen von Improspiel­ernIn­nen beant­wortet wer­den. Was zum Scheit­ern verurteilt scheint, wird durch die Gun­st des Pub­likums möglich. In vergnüglich­er Szenen­folge rin­gen die Impro­visa­teure um Punk­te, mit denen sie sich die Lösun­gen erkaufen kön­nen. Egal wie, am Ende gewin­nt das Pub­likum — einen bun­ten The­at­er­abend, span­nen­des Wis­sen und einen Ein­blick in die Pots­damer Experten­welt dazu. Show­mas­ter Thomas Jäkel führt bere­its seit Juni 2013 an jedem 2. Fre­itag im Monat durch Impro­pe­dia. Eine Show voller impro­visiert­er Szenen und Geschicht­en inspiri­ert von den Erzäh­lun­gen und Aus­führun­gen einer/s Expert/in. Ein­tritt frei!
 
Sam­stag, 15.09., 20 Uhr: Die Lieder­stube — bei Tee und Gesang
Beschrei­bung: In wohliger Atmo­sphäre wer­den euch viele Lieder schmack­haft darge­boten und die Künstler*innen beant­worten Fra­gen aus dem Pub­likum. Ein­tritt 4€
 
Fre­itag, 28.09., 20 Uhr (The­ater­saal): PNG #OOO4
Beschrei­bung: Potsdam/Noise/Geballer — kurz .png — will euch regelmäßig alle drei Monate die ver­schieden­sten Spielarten von Noise, Ambi­ent und Drone, hin zu Exper­i­mentellem und Sound-Per­for­mances im Kuze präsen­tieren. Line-Up: t.b.a. Ein­tritt frei!
 
Fre­itag, 28.09., 20 Uhr (Kneipe): Buchvorstel­lung: “Our Piece of Punk“
Beschrei­bung: Nach ein­er kurzen Som­merver­schnauf­pause startet der Roller Der­by Tre­sen der Pruss­ian Fat Cats wieder mit Pow­er­jam, Punkrock und Fem­i­nis­mus. Ja, irgend­wie sind wir schon Teil von Sub­kul­turen und ja, wir ver­suchen auch immer wieder emanzi­pa­torische Impulse in unsere Net­zw­erke reinzugeben. Dies­mal kriegen wir dabei Unter­stützung von Bar­bara und Judith aus Ham­burg, die dieses Jahr gemein­sam das Buch „Our Piece of Punk“ her­aus­ge­bracht haben, mehr dazu unten. (Nicht nur das Art­work reißt uns vom Hock­er.) Die Lesung mit Musik begin­nt um 20 Uhr. Kommt, hört zu und bringt eure ganz per­sön­lichen Sichtweisen, Erfahrun­gen und Ansatzpunk­te mit! Dankbare Prösterchen gehen Rich­tung AStA UP und ekze e.V., die uns mal wieder bei der Ermöglichung dieser Ver­anstal­tung unter die Arme greifen. Daaaanke! _________________________________________ ABOUT “Our Piece of Punk – Ein queer_feministischer Blick auf den Kuchen” ist ein Buch mit Zeich­nun­gen, Comics, Textbeiträ­gen, Diskus­sio­nen und Liebe­serk­lärun­gen über die Möglichkeit­en und Gren­zen von Queer_Feminismus im Punk. Der Fokus liegt dabei nicht auf ‘früher war alles bess­er’ und Riot Grrrl-Nos­tal­gie: vielmehr lässt es Protagonist*innen zu Wort kom­men, die Punk und DIY heute lieben und leben, mit allen Mack­en, Kan­ten und Ärg­ernissen. Die meis­ten der doch recht zahlre­ichen Büch­er, die sich mit Fem­i­nis­mus im Punk beschäfti­gen, fokussieren entwed­er die Protagonist*innen und Iko­nen des Punk der 70er Jahre oder die Riot Grrrl-Bewe­gung der frühen 90er Jahre als das „Non plus Ultra“ für Punkrock-Fem­i­nis­mus. Doch wie ging es danach weit­er? Punk ist schließlich nicht tot – sagen wenig­stens die einen – und auch heute fehlt es nicht an kri­tis­chen Stim­men in Bezug auf Ras­sis­mus, Sex­is­mus, Homo- und Trans*phobie in der Punkszene. Und die wollen wir zu Wort kom­men lassen. Es ist längst an der Zeit, die Diskus­sio­nen weit­erzuführen und nie ruhen zu lassen. Ein­tritt frei!
 
Alle Ver­anstal­tun­gen find­en statt im: Stu­den­tis­ches Kul­turzen­trum Pots­dam [KuZe] Her­mann-Elflein-Str, 10 14467 Potsdam
www.kuze-potsdam.de
Pressekon­takt: Sara Krieg veranstaltung[at]kuze-potsdam.de

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Antifaschismus Bildung & Kultur

Sommer, See und Antifa

INFORIOT Tief im Wald ver­steckt und bei Tem­per­a­turen über 30 Grad trafen sich etwa 200 Aktivist_innen vom 26. bis 29. Juli bei Witt­stock. Nach dem erfol­gre­ichen Start im let­zten Jahr in Cot­tbus fand nun zum zweit­en Mal das “JanzWeitDraussen”-Camp statt. Dort tauscht­en sich die Teil­nehmenden in Work­shops und Vorträ­gen über antifaschis­tis­che Poli­tik in Bran­den­burg aus.
Der Erfolg aus dem let­zten Jahr ermutigte die Organisator_innen auch in diesem Jahr ein Antifa-Camp in Bran­den­burg zu organ­isieren. Gestützt von ver­schiede­nen Antifa­grup­pen, linken Pro­jek­ten und Einzelper­so­n­en kon­nte erneut ein volles Pro­gramm auf die Beine gestellt wer­den, das durch Ideen der Teil­nehmenden ergänzt wurde.

Janz Weit Draussen – aber nicht allein
Aus ganz Bran­den­burg und den benach­barten Bun­deslän­dern reis­ten junge wie ältere Antifas an, die sich vor Ort ver­net­zten und Erfahrun­gen aus­tauscht­en. Gele­gen­heit­en dafür gab es vor Ort reich­lich: Neben dem umfan­gre­ichen inhaltlichen Pro­gramm bot der nahe liegende See eben­so einen Ort um ins Gespräch zu kom­men, genau­so wie beim Eis-Essen oder abends während der Par­ties. Das kul­turelle Pro­gramm durfte somit eben­falls nicht fehlen. Am Fre­itag sorgten Entartist, die PC Toys und Lady Lazy sowie Jamer­ic für einen wun­der­schö­nen Abend. Am Sam­stag heizten dann Unit­ed and Strong sowie die Kaput Krauts auf der Bühne ein, bevor es im soge­nan­nten „Bunker“ mit den FemHoolz, Schnöselpö­bel und dem Geheimtipp Rüpel­haft statt Einzel­haft weiterging.

Nicht nur musikalisch haben sich die Organisator_innen etwas ein­fall­en lassen. Am Don­ner­stag kon­nten alle in ihren Bezugs­grup­pen im Antifa Fam­i­lien­du­ell gegeneinan­der antreten. Am Fre­itag wurde mit „Ham­burg­er Git­ter“ ein wichtiger Beitrag zu Polizeitak­tik während des G20 gezeigt und am Sam­stag kon­nten die Kenner_innen der regionalen Neon­aziszene ihr Wis­sen im Nazi-Bin­go überprüfen.

Bildet Ban­den und Reflektionsgruppen
Inhaltlich ging es dies­mal ver­stärkt um die eigene Szene. Selb­stkri­tisch wurde sich in den Work­shops mit Hier­achien in selb­stor­gan­isierten Grup­pen auseinan­der geset­zt und über Antifa und Männlichkeit gesprochen. In den Work­shops zu Neuer Recht­en, Anti­semitismus und Ver­schwörungs­the­o­rien wur­den gemein­same Hand­lungsmöglichkeit­en disku­tiert. Natür­lich durften trotz der heißen Tem­per­a­turen auch prak­tis­che Work­shops nicht fehlen, bot doch der Sprung in den See danach eine willk­om­mende Abküh­lung. Die Ausstel­lung [Kein schön­er Land] der Opfer­per­spek­tive gab zudem einen Überblick um die mörderischen Aus­maße neon­azi­tis­ch­er Gewalt in Bran­den­burg seit 1990, denen min­destens 22 Men­schen zum Opfer gefall­en sind.
Alle Ange­bote hat­ten natür­lich den Fokus auf den Aus­tausch der unter­schiedlichen Grup­pen und Gen­er­a­tio­nen der Teil­nehmenden. Mit Hil­fe der F_antifa Bran­den­burg wurde zusät­zlich eine eigene FLTI*-Vernetzung ermöglicht. Der Ver­net­zungsanspruch scheint dur­chaus Erfolg gehabt zu haben. Einige ex-Bran­den­burg­er_in­nen trafen hier alte und neue Bekan­nte aus ihren Heimat­städten wieder. Andere kamen über gemein­same Erfahrun­gen ins Gespräch und tauschen Kon­tak­t­dat­en aus. Beson­ders für junge Men­schen aus der Region um Witt­stock bot das Camp zudem die Möglichkeit mit anderen Aktivist_innen in Kon­takt zu treten.
Höhep­unk­te
Neben dem durch­weg som­mer­lichen Wet­ter, war das Gelände selb­st eines der Höhep­unk­te dieses Woch­enen­des. Weit ent­fer­nt von der näch­sten größeren Stadt, gele­gen an einem wun­der­schö­nen See, kon­nten sich alle Teil­nehmenden hier entspan­nen und die einzi­gar­tige Atmo­sphäre genießen.
Dies­mal Witt­stock, näch­stes Mal vielle­icht in dein­er Region
Nach­dem das Camp im ver­gan­genen Jahr sich mit Cot­tbus einen Hotspot der Neon­azi-Szene aus­suchte, war auch die Entschei­dung für die Region in Ost­prig­nitz-Rup­pin mit dem Wun­sch ver­bun­den, erneut in eine Region zu gehen, wo es in der Ver­gan­gen­heit immer wieder zu ras­sis­tis­ch­er Gewalt und Über­grif­f­en durch Neon­azis kam; um damit den weni­gen Antifas vor Ort zu zeigen, dass sie nicht alleine sind.

Bere­its jet­zt ste­ht fest, dass es auch 2019 „Janz weit nach draussen“ gehen wird. Die Organisator_innen über­legen sich bere­its, wo das Camp dann seine Zelte auf­schla­gen wird. Denn wie im let­zten Jahr, so stand auch im diesen Jahr das JWD-Camp unter dem Mot­to: Sup­port your local Antifa.
Mehr Bilder gibt es hier.

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Ausstellung zu Brandenburger Todesopfern wird eröffnet

Kein schön­er Land – Todes­opfer rechter Gewalt in Brandenburg“
Ausstel­lung zu Bran­den­burg­er Todes­opfern wird eröffnet
Der Vere­in Opfer­per­spek­tive präsen­tiert am 23. Juni 2018 seine neue Ausstel­lung „Kein schön­er Land – Todes­opfer rechter Gewalt in Bran­den­burg“. Sie wird erst­mals bei den Feier­lichkeit­en zum 20-jähri­gen Beste­hen des Hand­lungskonzeptes „Tol­er­antes Bran­den­burg“ am morgi­gen Sam­stag in der Alten Chemiefab­rik in Cot­tbus gezeigt.
Im Bun­des­land Bran­den­burg sind die meis­ten Todes­opfer rechter Gewalt seit der Wiedervere­ini­gung zu bekla­gen. Auf ins­ge­samt 26 Tafeln erin­nert die Opfer­per­spek­tive an 22 Men­schen, die plöt­zlich aus ihrem Leben geris­sen wur­den. Sie mussten ster­ben, weil die Täter men­schen­ver­ach­t­ende Ein­stel­lun­gen verin­ner­licht­en und den Wert eines Men­schen an sein­er Haut­farbe, sein­er Herkun­ft, seines sozialen Sta­tus, sein­er kör­per­lichen oder sein­er psy­chis­chen Beein­träch­ti­gung bemaßen.
„Diese Ausstel­lung sehen wir als eine Form der Doku­men­ta­tion der Tat­en und des Gedenkens an ihre Opfer. Wir rück­en die Men­schen, die Fam­i­lien­väter, Lebens­ge­fährten, Söhne und gute Fre­unde waren, in den Mit­telpunkt“, beschreibt Geschäfts­führerin Judith Porath das Anliegen der Ausstel­lung. „Häu­fig fehlt es an Infor­ma­tio­nen über diese Men­schen. Wir wollen und kön­nen mit dieser Doku­men­ta­tion keinen Anspruch auf Voll­ständigkeit erheben, son­dern ger­ade auch darauf hin­weisen, dass viele von ihnen vor Ort vergessen wur­den.“, so Porath weiter.
„Kein schön­er Land – Todes­opfer rechter Gewalt in Bran­den­burg“ the­ma­tisiert darüber hin­aus das Gedenken und die lan­gen Debat­ten um Anerken­nung als poli­tisch motivierte Ver­brechen. Das Land Bran­den­burg hat als Erstes die Todes­opfer rechter Gewalt neu über­prüft und bewertet.
Die Wan­der­ausstel­lung kann ab 1. August über den Vere­in Opfer­per­spek­tive aus­geliehen werden.

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Festival Guide 2018

INFORIOT – Som­mer, Sonne, Camp­ing! Hier­mit präsen­tieren wir die vierte Aus­gabe des Infori­ot Fes­ti­val-Guide für Bran­den­burg. Auch in diesem Jahr haben wir für euch fleißig die großen und kleinen Fes­ti­vals und Ver­anstal­tun­gen mit linkem und alter­na­tiv­en Anspruch gesam­melt, die wir nur wärm­stens empfehlen kön­nen. Denn Som­merzeit ist Fes­ti­valzeit! Ob am See, im Wald, auf´m Ack­er oder Ähn­lichem. Jen­seits der Lohnar­beit, Schule oder Uni find­en sich in Bran­den­burg eine Fülle von sub­kul­turellen Events, die zum gepflegten Entspan­nen und Faulen­zen einladen.
In einem groben Überblick wollen wir euch einige Oasen jen­seits des kom­merziellen Ter­rors in Bran­den­burg vorstellen. Wir wollen euch vor allem auf kleinere und größere Events hin­weisen, die ein­er­seits ein alter­na­tives Selb­stver­ständ­nis besitzen und ander­er­seits einen D.I.Y.-Charakter pflegen.*

08.06.–10.06. Rand.Gestalten Stern­fab­rik Seit vie­len Jahren fand in Berlin-Hellers­dorf das Open Air Fes­ti­val „rand.gestalten“ statt. Inspiri­ert von linken Kampf­s­portevents ent­stand die Idee, das Fes­ti­valkonzept (Ope­nAir und Musik) mit (Kampf-) Sport zu verbinden: die „rand.gestalten Stern­fab­rik“ war geboren. Dieses Jahr find­et die rand.gestalten Stern­fab­rik erst­ma­lig auf dem Gelände des Frei­Land in Pots­dam statt. Ein einzi­gar­tiges Mar­tial Art-Event mit (Kampf-) Sport­work­shops, Schnup­perkursen, Ver­tiefungsmöglichkeit­en, Infover­anstal­tun­gen, Grup­pen­train­ings und Open Mat. Dabei ist es für die Organ­i­sa­tions-Crew wichtig, einen sicheren Raum zu schaf­fen, in dem alle diskri­m­inierungs­frei erste Erfahrun­gen sam­meln und ihre Fähigkeit­en erweit­ern kön­nen. Sex­is­mus und Mack­er­tum wer­den hier nicht geduldet. Alle Infos zu den Work­shops, Abend­pro­gramm und Anmel­dung find­et ihr unter: http://randgestalten.blogsport.eu

09.06. Karl­straßen­fest Eine grüne Oase im Herzen von Cot­tbus. Die Anwohner*innen und Vere­ine des Kiezes rund um den Bon­nasken­platz haben eine Allianz geschmiedet, um gemein­sam ein Fest zu feiern. Ein Fest, garantiert ohne Los­bu­den und Karus­selge­dudel. Dafür aber mit veg­a­nen und veg­e­tarischen Köstlichkeit­en, Tanz, Kinder­schminken, Live-Musik, Stadt­teil­führung und Entspan­nung. Mehr Infos zum Karl­straßen­fest: https://www.facebook.com/events/297637247437414/
05.07.–09.07. Feel Fes­ti­val Nur einen Moment ent­fer­nt vom All­t­ag, warten erneut fünf Tage voller Musik, Inspi­ra­tion und beson­der­er Begeg­nun­gen am Berghei­der See auf euch. Das Feel Fes­ti­val sieht sich als ein buntes, offenes und tol­er­antes Fes­ti­val. Wie es auf der Ver­anstal­tungs­seite heißt, soll es „ger­ade in diesen Zeit­en (…) umso wichtiger [sein], dass wir uns wieder vere­inen, mit der Natur verbinden, um Frei­heit zu fühlen, mit Kon­ven­tio­nen zu brechen und das Miteinan­der aus­giebig zu zele­bri­eren“. Ins­beson­dere der Einzug der AfD in den Bun­destag gab den Veranstalter*innen den Anstoß sich aktiv für ein diskri­m­inierungs­freies Feiern einzuset­zen, wobei ein friedlich­es und offenes Miteinan­der schon immer Teil ihres Fes­ti­val-Konzeptes war. Deshalb ist für das Feel Fes­ti­val „Nation­al­is­mus, Ras­sis­mus, Sex­is­mus und Diskri­m­inierung“ in jeglich­er Form unvere­in­bar. Auf dem Feel Fes­ti­val warten auf euch aufre­gende Zeit­en voller elek­tro­n­is­ch­er und handgemachter Musik sowie neue visuelle und kün­st­lerische Exper­i­mente, einge­bet­tet in eine reiche Land­schaft aus Floors, Büh­nen und Instal­la­tio­nen. Lasst euch treiben und anre­gen von einem diversen Aufge­bot an Work­shops, Diskursen, Per­for­mances und kuli­nar­ischen Verzück­un­gen! Zur Fes­ti­val­seite: http://feel-festival.de/
06.07.–08.07. Ultra­sh Fes­ti­val Das Ultra­sh ist ein Fes­ti­val der beson­deren Art und geht dieses Jahr in die 12. Runde. Ein poli­tis­ches Fes­ti­val auf dem Frei­Land Pots­dam für Skins, Punks, Ultras und andere antifaschis­tis­che Gegenkul­turen. Die Wortschöp­fung lässt schon darauf schließen, dass sich hin­ter dem zweitägi­gen Fes­ti­val eine Koop­er­a­tion der Grup­pen Ultrá (Babels­berg) und RASH (Red and Anar­chist Skin­heads Berlin/Brandenburg) ver­birgt. Laut den Veranstalter*innen will das Fes­ti­val auf die Aktiv­itäten der Grup­pen „hin­weisen und aufzeigen, dass “Ultras” und “Skin­heads” eben nicht nur recht­sradikale Schläger­ban­den oder alko­holisierte Pöbel­mobs sind.“ Neben tollen Bands gibt es auf dem Ultra­sh außer­dem leck­eres Essen, Stände, Soli-Tombo­la u.v.m. Außer­dem wird am Sam­stag das Buch „Hooli­gans. Eine Welt zwis­chen Fußball, Gewalt und Poli­tik“ von Robert Claus vorgestellt und ein Fre­und­schaftsspiel zwis­chen SV Babels­berg 03 und BSG Chemie Leipzig ein­geläutet. Zur Fes­ti­val­seite: https://www.facebook.com/events/118746815453701/
12.07.–15.07. Stuss am Fluss Open Air Drei Vere­ine und zahlre­iche Unterstützer*innen aus der Stadt Cot­tbus wollen vom 12.–15.07. ein Som­mer-Fes­ti­val der ganz beson­deren Art ver­anstal­ten. Bere­its zum vierten Mal hausiert das Stuss am Fluss im Strom­bad Cot­tbus. Neben einen bre­it­en Pro­gramm an Live-Musik und Djs, bietet das Fes­ti­val zahlre­iche Stände mit ver­schieden­sten Work­shops, infor­ma­tive Vorträge und Filme an. Ein Sause für alle solle es wer­den – non-kom­merziell, ohne Ein­tritt, aber mit Bespaßung für alle zwis­chen 0 und 99. Zur Fes­ti­val­seite: https://stussamfluss.de/
14.07. Laut und Bunt Fes­ti­val Rathenow Am 14.07.2018 wird zum 10. Mal im Optik­park Rathenow das „Laut und Bunt Fes­ti­val“ stat­tfind­en. Organ­isiert wird es von ein­er Gruppe junger Men­schen, die sich für Vielfallt, Weltof­fen­heit, gute Musik und gegen Rechts ein­set­zt! Zum zehn­ten Jubiläum bietet das Laut und Bunt Fes­ti­val ein abwech­slungsre­ich­es Pro­gramm aus Hiphop, Rock, Met­al­core und Reg­gae. Mehr Infos zum Fes­ti­val gibt es hier: laut-und-bunt.de
20.07.–22.07. Nation of Gond­wana Die Nation of Gond­wana bei einem See bei Grün­feld begrüßt jährlich seine Besucher_innen zum semi­fik­tiv­en Par­al­lel­welt­touris­mus. Seit 1995 find­et das alter­na­tive Freiluft­fes­ti­val für elek­tro­n­is­che Musik im Berlin­er Umland statt. Ursprünglich als Alter­na­tive zur Lovepa­rade gedacht ist die Nation of Gond­wana eine famil­iäre Ver­anstal­tung, an der jährlich bis zu 8.000 liebestolle Men­schen teil­nehmen. Ein großer Sym­pa­thiepunkt: Sex­u­al­isierte, ras­sis­tis­che, homo- und trans­pho­be, behin­derten­feindliche und ähn­liche Über­griffe wer­den auf der Nation NICHT geduldet! Zur Unter­stützung der Betrof­fe­nen gibt es auf der Nation einen Safer Space. Zur Fes­ti­val-Seite: http://www.pyonen.de/info.html
26.07.–29.07. JWD Camp Nach­dem das JanzWeit­Draussen (JWD) Camp let­ztes Jahr seine Pre­miere im Strom­bad Cot­tbus feierte, find­et das antifaschis­tis­ches Camp für Bran­den­burg dieses Jahr vom 26. bis 29. Juli in Kuhlmüh­le bei Witt­stock (Dosse) statt. Drei Tage Work­shops, Ver­net­zung, Konz­erte, Lesun­gen und Entspan­nung. Alle Infos find­et ihr unter: http://www.jwd-camp.org
02.08.–05.08. Resist to Exist Fes­ti­val Am ersten August­woch­enende find­et zum 15. Mal das Open-Air Fes­ti­val Resist to Exist zum drit­ten Mal in Bran­den­burg statt. Um die 40 Punk‑, HC‑, Hiphop und Ska-Bands aus dem In- und Aus­land sor­gen auf zwei Büh­nen für Stim­mung. Dieses Jahr mit Ter­ror­gruppe, The Baboon Show, Audio88&Yassin, Moscow Death Brigade, Wav­ing the Guns und vieles mehr. Dazu gibt es wieder gün­stige Getränke, Ess-Stände von veg­an bis Fleisch, Klamotten‑, Plat­ten- und Infos­tände sowie ein poli­tis­ches Kino. Das Fes­ti­val wird D.I.Y.-mäßig von ein­er ehre­namtlichen Crew von der Szene für die Szene organ­isiert. Nach den pos­i­tiv­en Erfahrun­gen vom let­zten Jahr ist der Ver­anstal­tung­sort wieder das bran­den­bur­gis­che Krem­men, von der Berlin­er Stadt­gren­ze in ein­er vier­tel Stunde mit dem Zug zu erre­ichen. Das kom­plette Line-Up, weit­ere Infos und Tick­et-Vorverkauf gibt es auf der Web­site: http://www.resisttoexist.de/
03.08.–04.08. Jen­seits von Mil­lio­nen Das Fes­ti­val “Jen­seits von Mil­lio­nen” ist seit über 10 Jahren das alljährliche Wieder­se­hen am ersten August­woch­enende, am 03. & 04.08., auf der Burg in Fried­land. Eine Wahlver­wandtschaft, die die Veranstalter*innen liebend gerne pfle­gen und mit Herzblut zele­bri­eren. Auch in diesem Jahr begleit­en sie die Kinder­hil­f­sor­gan­i­sa­tion Raise a Smile e. V. Char­i­ty im ländlichen Osten Sam­bias mit 2€ jedes verkauften Fes­ti­valtick­ets und allem Geld, das nach Abzug der Fes­ti­valkosten auf der Haben-Seite ste­ht. Zur Fes­ti­val­seite: http://jenseitsvonmillionen.de/
09.08.–13.08. Die Wilde Möhre Fes­ti­val Am 9. August 2018 hat das Warten ein Ende, denn dann startet das Wilde Möhre-Lebens­ge­fühl in Drebkau bei Cot­tbus. Zusam­men wollen die Veranstalter*innen eine kleine Welt erschaf­fen und tanzend träu­men, laufend staunen, hüpfend grin­sen und am Ende lachend weinen. Noch dazu feiert das Wilde Möhre Fes­ti­val 2018 ihr fün­ftes Jubiläum! Und daher haben die Macher*innen des Fes­ti­val neben ihrem gewohnt famosen Musik‑, Kul­tur- und Work­shop-Pro­gramm diverse Schmankerl für euch aus­gedacht. Also seid ges­pan­nt und holt schon mal Kostüme und Seifen­blasen raus – die Wilde Möhre 2018 wird kom­men! Per­so­n­en aus der recht­en oder der gewalt­bere­it­en Szene erhal­ten keinen Ein­lass. Alle Infos unter: https://wildemoehrefestival.de/
10.08.–11.08. OBOA Fes­ti­val Am 11. und 12. August wird das Fort Gor­gast wieder in ein Oder­bruch-Wun­der­land ver­wan­delt. 50 Künstler*innen auf 5 Büh­nen. Das OBOA wird ver­anstal­tet vom BREAK TRIBE MUSIC e.V. Der Vere­in wurde Ende 2000 gegrün­det, um das OBOA 2001 als Umsonst&Draußen-Festival ver­anstal­ten zu kön­nen. Doch der Vere­in strahlt darüber hin­aus: Er ver­anstal­tet kleine Events in der Region, die eine Bere­icherung für das kul­turelle Leben im Oder­bruch ist. So auch das Fes­ti­val! Zur Fes­ti­val-Seite: http://www.oboa.de/
10.08.–11.08. Frie­rock Fes­ti­val Am zweit­en August­woch­enende ver­wan­delt sich die Freilicht­bühne in Frie­sack in ein Eldo­ra­do für Musikliebhaber*innen – die es lieber klein und fein mögen. Seit beina­he zwei Jahrzehn­ten laden die Organisator*innen zum Frie­rock-Fes­ti­val und holen dafür Bands aus fast allen Gen­res auf ihre Bühne – Punk, Ska, Rock, Hard­core – Haupt­sache es wird getanzt! Ehrlich, kon­stant, bewährt, famil­iär, unkom­merziell, unbekan­nte gute Bands, immer wieder anders, ver­rückt, mal nackt, verza­ubernd, mal melan­cholisch ruhig, mal erschreck­end, Rutschen hil­ft, mosh­pit, cir­cle pit, wall of death, skaskas­ka, aaark aaark aaark, pyroat­mos­phere, für alle Men­schen, laut und leise, Bands von nebe­nan, Bands von weit weit weg, Dicke Props. Zur Fes­ti­val­seite: http://www.frierock-festival.de/
17.08.–19.08. alínæ lumr Fes­ti­val alínæ lumr lädt ein zu einem ereignis­re­ichen Urlaub auf dem Land. Auf der Burg, am Mark­t­platz, den Hin­ter­höfen, der Alt­stadtkirche, auf ver­steck­ten Wiesen und am See wartet ein sorgfältig kuratiertes Musikpro­gramm, Work­shops, The­ater, Lesun­gen und die char­mante Alt­stadt Storkow auf euch. Das Fes­ti­val möchte die Stadt öff­nen und Orte des Zusam­menkom­mens schaf­fen, auch um ein klares Zeichen für pos­i­tiv­en Aus­tausch und Willkom­men­skul­tur in der Region zu set­zen. Zur Fes­ti­val­seite: http://alinaelumr.de/
24.08.–26.08. 25 Jahre Jwp Mit­ten­drin Lange ist es ruhig gewor­den um das Jugend- und Wohn­pro­jekt Mit­ten­Drin in Neu­rup­pin. Nun präsen­tieren die Leute ihren Bahn­hof und laden zur 25. Jahres­feier ein. Viele Infos gibt es noch nicht, hier werdet ihr aber bes­timmt fündig: https://www.facebook.com/events/551973758509196/
31.08.–02.09. Land­flucht Fes­ti­val Das Land­flucht Fes­ti­val in Klein Buck­ow bei Sprem­berg begrüßt seine Gäste mit den Worten: „Willkom­men Off-Line!“. Ein Willkom­men zuhause an die Träumer*innen, Visionär*innen und Selber-Macher*innen, zu einem Aben­teuer im ver­steck­ten Bran­den­burg­er-Prov­inz-Nir­gend­wo, jen­seits der Norm und zum Gefühl der Frei­heit. Das Land­flucht Fes­ti­val wirbt für drei Tage „ana­log men­scheln“ — Land­flucht ist Sys­tem- und Dis­play­pause. Dazu gibt es Vor­führun­gen, Musik, Tanz und „sauberes Essen“, ein Pro­gramm aus Ironie und Ehrlichkeit, mit inter­es­san­ten Abwech­slun­gen und Drumherum. Lasst euch inspiri­eren, trans­formieren, eure Sinne neu sortieren. Werdet was ihr gerne sein wollt. Zur Fes­ti­val­seite: http://www.landflucht-festival.de/
Schön­er leben ohne Nazis Sommertour
Auch in diesem Jahr ver­anstal­tet die Schön­er leben ohne Nazis — Kam­pagne eine Ver­anstal­tungs­tour durch Bran­den­burg. Die Kam­pagne ist ein Gemein­schaft­spro­jekt des Aktons­bünd­niss­es Bran­den­burg gegen Gewalt, Recht­sex­trem­is­mus und Frem­den­feindlichkeit, des Lan­desju­gen­drings Bran­den­burg und der demokratis­chen Jugend­ver­bände der Parteien. Ziel ist es, durch bunte Aktio­nen und Merchendise die Men­schen in Bran­den­burg zu mehr Posi­tion­ierung gegen Nazis und Recht­spop­ulis­mus zu bewe­gen. Wie der Hash­tag #som­merder­stars erah­nen lässt, scheint die Kam­pagne dieses Jahr den schick­en Flair im ganz großen Stil in die Städte von Bran­den­burg brin­gen zu wollen. Ein High­light gab es schon: Zum Auf­takt der Som­mer­tour spielte die Holo­caust-Über­lebende Ester Bejara­no mit der Micro­fon Mafia am 22. Mai in Oranien­burg. Ein weit­eres High­light lässt auch nicht lange auf sich warten: Am 21.06. spie­len die Jungs von Feine Sahne Fis­chfilet aus­gerech­net in Cot­tbus einen Gig vor ihrer Fes­ti­val-Tour. Und sicher­lich fol­gen noch mehr kleine und große Über­raschun­gen. Alle Infos und Ter­mine find­et ihr hier: https://de-de.facebook.com/SchoenerLebenBrandenburg/
 
*Die Auflis­tung wird sicher­lich nicht voll­ständig sein. Über Ergänzun­gen freuen wir uns allemal. 

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Rassismus kein Podium bieten

Am von-Saldern-Gym­na­si­um in Bran­den­burg an der Hav­el find­et jährlich am 09. Mai der Europatag statt. Es wer­den diverse Work­shops organ­isiert und eine Podi­ums­diskus­sion zum The­ma „Sicher­heit in Europa“ durchge­führt. Erst­ma­lig in der Geschichte des Europatages ist ein poli­tik­er der Alter­na­tiv­en für Deutsch­land (AfD) ein­ge­laden wor­den. Der Bun­desvor­sitzende und Prof. Dr. Jörg Meuthen, der gle­ichzeit­ig auch Bun­dessprech­er sein­er Partei ist, fol­gte der Ein­ladung. Es ist nicht der erste Besuch von Meuthen in Bran­den­burg an der Hav­el, so trat er anlässlich ein­er Ver­anstal­tung des AfD-Kreisver­ban­des am 16. März 2017 im Sorat Hotel eben­falls als Mit­glied des Podi­ums auf.
Wir, eine Gruppe von poli­tis­chen Schüler_innen, gehen davon aus, dass Meuthen eine Bühne geboten wird, auf der seine ras­sis­tis­chen und islam­feindlichen The­sen ver­bre­it­en kann. Zwar gehört Meuthen eher zum gemäßigten Flügel inner­halb sein­er Partei, nicht desto trotz hat er sich nie ein­deutig von ras­sis­tis­chen, islam­o­phoben und homo­phoben Äußerun­gen ander­er Parteim­it­glieder dis­tanziert. Des Weit­eren ver­säumten die Organisator_innen der Podi­ums­diskus­sion keine eben­bür­ti­gen Diskussionspartner_innen ein­ge­laden wur­den, beson­ders mit dem Hit­ner­grund­wis­sen, dass Meuthen ein pro­fes­sioneller Red­ner ist, deine seine ras­sis­tis­chen und klas­sis­tis­chen The­sen gut zu ver­pack­en weis.
Mit­tler­weile ist es durch unsere Öffentlichkeit­sar­beit gelun­gen, Repräsentant_innen ander­er Parteien einzu­laden, umso zumin­destens zu gewährleis­ten das die kru­den The­sen von Meuthen nicht unwieder­sprochen bleiben.
Ein weit­eres Argu­ment gegen das Podi­um das Meuthen geboten wird ist das von Karl Pop­per beschriebene Tol­er­anz-Para­dox­on. Man kann sich natür­lich mit poli­tis­chen Geg­n­ern unter­hal­ten, wenn diese aber eine frem­den­feindliche, homo­phobe und intol­er­ante Hal­tung an den Tag leg­en, stellt sich die Frage, auf welch­er Grund­lage man hier disku­tieren möchte. Nicht nur, dass man kon­se­quent eine links-grün­ver­siffte Mei­n­ung­sidik­tatur pos­tuliert und die Seriosität sämtlich­er Quellen, die ihrem Welt­bild wider­sprechen in Zweifel stellt. Nein, man hat es bis­lang nicht ein­mal geschafft, eine Kon­fronta­tion z.B. mit dem Zen­tral­rat der
Mus­lime durchzuhal­ten, ohne in für diese Partei typ­isch infan­til­er Weise das Heil in der Flucht zu suchen. Außer­dem find­en wir, dass der Titel der Schule „Schule ohne Ras­simus – Schule mit Courage“ zu einem klaren Zeichen gegen Rechts verpflichtet, denn wenn erst­mal eine ras­sis­tis­che oder frem­den­feindliche Aus­sage an unser­er Schule getätigt wurde, kann diese auch nicht mehr zurückgenom­men wer­den und sind wir dann über­haupt noch eine Schule ohne Rassismus?
Es ist umso kri­tik­würdi­ger, dass der amtierende Schulleit­er Reuß davon spricht „Eine Nor­mal­ität herzustellen in der die Bürg­er und let­z­tendlich die Schüler sehen welche poli­tis­chen Parteien hier vertreten wer­den“. Er scheint nicht zu ver­ste­hen, dass er damit der AfD die Tür auf­stößt um ihre krude Welt­sicht an junge Men­schen weit­erzugeben. Wäre es nicht gelun­gen weit­ere Repräsentant_innen ander­er Partei eben­falls einzu­laden, wären diese unge­filtert und unwider­sprochen an das Audi­to­ri­um hereinge­brochen. Es ist erbärm­lich, dass sich Reuß dem Druck der AfD beugt und ihr ein Podi­um bietet und gle­ichzeit­ig ver­sucht die Schule als tol­er­ant und weltof­fen hinzustellen. Hinzu kommt, dass die AfD durch solche Auftritte immer immer mehr als „nor­male“ Partei ange­se­hen wird. Dies ist, betra­chtet man das Wahl­pro­gramm und diversen Äußerun­gen von AfD-Poli­tik­er_in­nen, mit nicht­en so, denn diese Partei schürt Aus­gren­zung, Aus­beu­tung, den Abbau von Sozialleis­tun­gen und möchte alle jenen Men­schen aus­merzen, die nicht in ihr Welt­bild passen. Aus den genan­nten Grün­den wollen wir ver­hin­dern, dass Meuthen die Chance bekommt seine ras­sis­tis­chen, klas­sistschen, islam­o­phoben und homo­phoben Äußerun­gen am von-Salden-Gym­na­si­um zu täti­gen. Allen Bemühun­gen zum Trotz wurde Meuthen nicht aus­ge­laden. Daher sind jet­zt alle Schüler_innen gefragt mit uns ein Zeichen gegen den Recht­sruck in der Gesellschaft zu set­zten und zu ver­hin­dern, dass der AfD ein Podi­um geboten wird.
Gemein­sam sind wir stark!

Inforiot